道ならぬ恋 - michi・naranu koi von Rikku_ (was passiert, wenn durch unglückliche Zufälle sich ein Schüler in einen Lehrer verliebt? Neues Kapitel online 10.02. Uhr) ================================================================================ Kapitel 11: DITO? ----------------- So ich konnte jetzt nicht mehr abwarten oder generell warten >.< Also das Kapitel ist mal wieder etwas länger und recht schnell geschrieben chrm... Ich bin jetzt aber leider zu müde um es ordentlich noch mal zu versuchen selber zu betan... zu geschafft. =.= und ich weiß nicht, ob ich morgen mir nochmal zeit nehmen kann, da ich noch outlines beenden muss und abilogo entwerfen und aufräumen muss >.< dazu kommt noch hinzu ich bin erkältet! Also fragt mich nicht, wann das nächste Kapitel kommt. Wenn ihr glück habt so am 10.10. -11.10. rum. Denn ich mag die Geschichte echt und sie zieht mich selber beim schreiben in den Bann. Und ich hab keine Ahnung wie viele Kapitel noch. Aber es kommen denke ich mindestens 5 noch~ ich glaube aber es wird mehr xD Aber 2 oder 3 Kapitel weiß ich, noch mit Inhalt und so~ danach kann es länger dauern, es seiden ich hab bis dahin Ideen für die nächsten~ naja viel Spaß mit diesem Pitel ____________________________________________________________________________________ Ich brauche ein neues Lied! Mit dem Vorsatz, irgendwie ein Neues zu komponieren, setze ich mich auf meinem Fußboden. Ich greife nach meiner Gitarre und klimpere ein wenig herum. Nur, worüber soll ich singen? Ich weiß es nicht. Meine Augen habe ich geschlossen und ich versuche, allein durch meinen inneren Rhythmus den Anfang einer bestimmten Melodie herauszufinden. Wie die Melodie an sich sein soll, weiß ich nicht. Schließlich stehe ich ganz am Anfang einer Komposition. Ich habe so etwas noch nie mit Noten festgehalten – außer Schlagzeugnoten. Kai hatte mir aber gesagt, dass das Prinzip fast gleich war, ich musste eben nur wissen welche Noten ich spiele. Um mir dabei weiter zu helfen, habe ich mir eines der Grundlagenbücher des Gitarrespielens vor die Nase gesetzt. Ich will etwas Energiegeladenes komponieren,was aber gleichzeitig auch melancholisch, traurig, aber auch voller Spaß ist, voller Kraft. Irgendwie ist das paradox, aber das will ich nun mal. Ich würde diese Eigenschaften niemals alleine hin bekommen, dessen bin ich mir bewusst, schließlich wusste ich immer noch nicht direkt, wie man die Gitarrennoten aufschreibt. In Musik habe ich das ja auch nur gerade so hin bekommen. Das heißt, ich brauche Hilfe. Uruha. Es trifft sich wirklich gut, dass ich Uruha habe. Wenn ich mir vorstellen würde noch immer alleine zu sein, mich selber durchzubeißen… Nein, das ist nicht angenehm. In meiner alten Schule war ich aufmüpfig, zeigte mich cool, war aber gleichzeitig so sehr verletzt davon, dass ich fast zerriss. Ich kicherte. Damals dachte ich auch noch, das ich der Hetero schlechthin bin und nun… jetzt hab ich mich geoutet. Zwar auf unfreiwilliger Basis, aber ich habe es getan. Dieser Kerl war aber auch unsympathisch. Wieso ist so ein Kerl wie er Schülersprecher? Sollten sie Schülern nicht eher helfen als sie in die Enge zu treiben? Oder stufte er mich wegen diesen bescheuerten Gerüchten, dass Herr Suzuki und ich was hätten, als extrem gefährlich für das Gemeinwohl ein? Er ist dabei doch derjenige, der sich in seine eigene Klassenlehrerin verknallt hat! Er würde mit ihr ohne nachzudenken ins Bett springen! Wieso bekam ich es dann ab? Ich finde Herr Suzuki zwar sexy, aber gleich mit ihn zusammen sein… das wäre übertrieben. Zudem ich wohl eh Gefühle für jemand anderen habe. Reita. Schon wieder er. Ich schüttle meinen Kopf, klimpere aber weiterhin mit den Saiten. Wieso denke ich denn nur andauernd an ihn? Egal wann, egal was, immer wieder komme ich auf ihn. Warum ist mein Gehirn nur auf ihn so fixiert? Macht das dieses Nasenband? Ist es sein Körper? Oder sein ganzes Erscheinungsbild? Warum zieht er mich immer wieder in den Bann? Meine Augenlider öffnen sich und ich gucke mit leeren Augen auf das Notenblatt welches immer noch leer ist. Die Melodie, die ich gerade spiele ist schön. Ich spiele nun bewusst die Noten, die das zusammen ergeben haben und schreibe sie nach und nach vereinfacht auf das Notenblatt. Total vertieft in meine Komposition, bemerke ich nicht sofort, dass Reita nun auch wieder anwesend ist. Ich bin total zusammen gezuckt, als ich mir im Unterbewusstsein einfach die Haare aus dem Gesicht schüttle und plötzlich Reita an der Tür sehe. Mit großen Augen gucke ich ihn erst eine Zeit lang an und beobachte, wie sein ernstes Gesicht sich zu einem Lächeln umformt. Er kommt näher und hockt sich zu mir herunter. „Warum komponierst du denn hier unten?“ Ich gucke Reita weiterhin wie eine Erscheinung an, er zieht mich wirklich einfach so in den Bann. Meine Finger zupften jetzt etwas härter und schneller die Saiten. Mein Umfeld verschwimmt, nur noch das Notenblatt, die Gitarre und Reita nehme ich wahr. Und immer deutlicher erscheint vor meinen Augen ein vollkommen anderes Lied oder besser gesagt Melodie. Ich wechsle den Takt und die Tonart. Reita bemerkt diese Veränderung und schnappt sich das Notenblatt. Wir sprechen beide kein Wort, während ich die Melodie in meinem Kopf mit Hilfe meiner Gitarre in Töne umwandle, die Reita dann aufschreibt. Ich breche dabei zweimal, wenn nicht gar dreimal Rhythmus und Melodie, um schlussendlich wieder dasselbe wie am Anfang zu spielen und wieder und wieder zu wiederholen. Erst als Reita den Bleistift weglegt und mir den Nacken krault, höre ich auf mit meinem Geklimper. Schlagartig nehme ich mein Umfeld wieder wahr, realisiere erst jetzt Reitas Frage…. Ich schlage seine Hand aus meinem Nacken und funkle ihn wütend an. „DU VERDAMMTES ARSCHLOCH! SPARE DIR DEINE SCHLEIMEREI!“, blaffe ich ihn sofort an, wobei er überrascht zusammen zuckt. „WEGEN DIR IST MEIN BETT DURCHNÄSST! DU BIST SO EIN VERDAMMTES…AHHHHHH“ Während ich so tobe, stehe ich wutentbrannt auf. Meine Gefühle brechen auf einmal alle auf mich ein. Wegen ihm durfte ich schließlich nachsitzen, habe mich in einem leeren Klassenzimmer masturbiert, musste mich dann auch noch outen und konnte Kai nicht einmal wirklich einen Platz anbieten, als wir hier bei mir zu Hause waren. Alles war verflixt nur durch seinem morgendlichen Streit zurückzuführen. Ich kam zu spät, hatte diese doofe Lehrerin an der Backe, danach Miyavi und zum Schluss auch noch die ganze Klasse! „Hey beruhigt dich doch mal das trockne….“, versucht er mich zu beschwichtigen und steht ebenfalls auf. „ ES IST MIR EGAL OB DAS TROCKNET ODER NICHT! MEIN TAG WAR DESWEGEN MEHR ALS FÜRN ARSCH! DEIN BESCHISSENER VERFICKTER WECKSTREICH HAT MIR NE MENGE ÄRGER IM ENDEFFEKT BESCHERT! DAS KANNST DU DIR GAR NICHT VORSTELLEN!“ Reita guckt mich mit großen erschrockenen Augen an. Entgegnet aber nichts weiter. „ DU BIST SO EIN VERDAMMTER ARSCH! FICK DICH, HAU AB!“, schreie ich ihn weiter an, doch anstatt das er abhaut, kommt er näher und schließt mich in eine Umarmung ein, woraufhin ich auf ihn einschlage und meinen Tränen freien Lauf lasse. Ich bin so erbärmlich, ich heule doch sonst nicht einfach so herum. Es hatte gar keinen Sinn, wieso ich plötzlich so wütend geworden bin. Reita trägt doch eigentlich auch nicht ganz soviel Schuld, wie ich ihm gerade entgegnet habe. Er war ne Ursache, aber nicht der Grund. Meine Hände krallen sich in Reitas Shirt. „Scheiße! Scheiße! Scheiße!“, fluche ich. „Ich will nicht wieder so abrutschen, wie auf der anderen Schule… ich will das nicht!“ „Scht…“ Reita drückte mich einfach an seinen Körper und kraulte mir den Kopf. Es war eine süße Geste, und sie beruhigte mich dann sogar schnell. In meinem Kopf ordneten sich meine Gedanken langsam wieder und mir wurde bewusst, dass ich gerade jede Menge Scheiße geredet habe. Obwohl Reitas Aktion heut Morgen mir Probleme bereitet hatte, alles dann auf diesem Streich zu schieben – war nicht in Ordnung. Reita merkte, dass ich wieder ruhiger geworden bin und drückt mir einen kleinen kurzen Kuss auf die Stirn. „Ach, kleiner Ruki…“ Autsch! Ich bin zwar kleiner als er, aber immer noch im normalbereich der Größen von Japanern. Es war eine volle Beleidigung mir Gegenüber mich so zu nennen. Schließlich bin ich kein Kleinkind mehr, was man so beruhigen musste! Ich boxte ihn in die Seiten und er gluckste erheitert. „ Nicht gleich wieder so bockig!“, tadelt er mich, spricht dann aber weiter, bevor ich ihn auch nur irgendwie wieder anfahren kann. „ Es tut mir Leid, dass meine Wegaktion so schief gelaufen ist, wirklich. Ich konnte mich nur nicht zusammenreißen, das noch einmal auszuprobieren.“ Er fest meine Wangen an und zwingt mich ihn in die Augen an. „Wenn du nichts dagegen hast, kannst du bei mir heute schlafen. Und du darfst auch entscheiden, wie.“ Ich gucke ihn immer noch grimmig an und wollte ihm auch wieder entgegen bringen, dass mir mein Bett schon fast egal ist, weil der Boden nicht so extrem schlimm ist, da redete er aber schon wieder weiter. „Ich weiß, dass ich damit deine Situation in der Schule ändern kann, aber wenn du Hilfe bei irgendetwas benötigen solltest, würde ich dir meine Hilfe anbieten. Uruha habe ich eigentlich geschworen, dass ich dir helfen würde. Deswegen bekommst du ja auch Essen und Trinken…“ „Hättest du es ihm nicht geschworen…?“ „Dann hättest du dennoch von mir Essen und Trinken bekommen. Nur wäre ich dann alleine dafür aufgekommen. Jetzt gibt mir Uruha ja ein wenig Geld um eben für dich auch aufzukommen. Er hat sich riesige Sorgen um dich gemacht.“ Immer noch zwingt mich Reita ihn an zu gucken. „Uruha meinte, du schreibst Songtexte. Dann solltest du einen Neuen schreiben. Eben als du gespielt hast, sind deine Gefühle mit dir durchgegangen, stimmt‘s?“ Ich gucke Reita mit großen Augen an. Scheiße! Je länger wir hier in meinem Zimmer stehen, umso peinlicher wird mir meine Situation. Denn es ist glaube ich wahr, dass meine Gefühle einfach mit mir durchgegangen sind. Nur dieses Mal habe ich Noten, anstatt Text genommen, die meine Gefühle reflektierten. Ich nicke. „Aber mir fallen noch nicht die richtigen Worte ein.“ Jetzt war es an Reita zu nicken. „Du wirst das schon machen“, spricht er zuversichtlich und lässt mich los. Doch bewegt er sich nicht vom Fleck, es scheint, als würde er mit sich ringen, irgendetwas zu machen - oder eben nicht. Mit meiner immer noch währenden Unschuld gucke ich ihn verpeilt an. „Reita…i…?“ „Darf ich dich Küssen?“ Und schon im nächsten Moment lagen schon seine Lippen auf meinen. Dabei habe ich ihn noch nicht einmal geantwortet. Ich hätte ihm das zwar nicht verwehrt, aber… wozu fragt er denn? Ich schließe meine Augen, war es doch eh irrelevant, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Da lenke ich meine Grübeleien lieber auf das Thema, wie Reita und ich nun zueinander standen. Schließlich küssen wir uns gerade zum, ich-hab-nicht-mit-gezählt vielten Mal. Und ein Kuss auf die Lippen hat eigentlich die Bedeutung, der… Liebe, Zuneigung. Sein Kuss ist zudem irgendwie … sehnsüchtig und am Anfang üppig. Wir verschmelzen in den Kuss und ich spüre, wie eine Hand plötzlich unter mein Schuluniformhemd schlüpft. Ich zucke leicht zusammen, doch macht sich Reita kein hell daraus. Seine Hände verweilten auch den Kuss lang auf meinem Rücken. Ich bin unschlüssig, was ich mit meinen Händen anstelle. In den Nacken?, auf seinen Schultern?, ebenfalls Rücken, oder doch seinen Knackarsch? Ich sollte das meinem Unterbewusstsein einfach machen lassen und mich auf Reita konzentrieren. Schließlich küssen wir uns gerade, schon wieder. Unsere Lippen bewegen sich gegeneinander und die Zunge…? Nein, die hat weder er noch ich ins Spiel gebracht. Will ich überhaupt mit Zunge? Ich schüttle innerlich den Kopf. Warum küssen wir uns generell so lange, dass ich mir so eine peinliche Frage schon selber Stelle? Nach schier einer Ewigkeit, stöhne ich auf, ich kann nicht mehr. Ich löse den Kuss einfach und lecke mir über die Lippen. Der Kuss war genial, schön und atemberaubend, so dass ich schon kitschig übertrieben denke. „Mach das nochmal!“, höre ich plötzlich Reitas Stimme, der meinen Rücken sanft streichelt und mir eine Gänsehaut einbringt. „Was..?“ „Das mit deiner Lippe!“, erklärt Reita und ich zog die Stirn kraus. Mach aber wie geheißen, blicke dabei Reita die ganze Zeit an und spüre, wie er kurz in mein Rücken kneift. Und nach meiner kleinen Vorführung zu sich heranzieht und mir diesmal einen kurzen Kuss auf die Lippen drückt. „Das ist absolut sexy!“, raunt er mir ins Ohr. Ich bin wieder einfach nur sprachlos. So und was nun? Was ist nun mit mir und Reita und was machen wir jetzt? Ich bin überlastet. Ich weiß nämlich nicht, ob es angebracht ist, wegen der Küsse zu fragen, ob was zwischen uns läuft, oder nicht und zudem weiß ich nicht, was ich jetzt generell mit mir anfange. „Tja das würdest du wohl auch gerne können um wenigstens einmal sexy zu sein, was?“, entkommt es meinen Lippen, um von meiner Ahnungslosigkeit abzulenken. „Boah! Du findest mich unsexy?“, regt sich Reita gespielt auf, was ich auch mit bekomme; und er deswegen von mir nur eine gehobene Augenbraue als Antwort bekommt. „Du bist dick und fett… du bist echt unsexy“ Reita lachte wieder und zog mich wieder in eine Umarmung. „So, jetzt Schluss mit der Spielerei. Mach die fertig, damit wir zu Uruha können und uns dort die Mägen vollschlagen!“, eröffnete er und gab mir einen Schmetterlingskuss einfach so auf den Mund. „Sie werden sicher schon warten. Sind eigentlich zu 18 Uhr schon eingeladen gewesen.“ „Hä? Wieso, wie spät haben wir es denn jetzt?“, frage ich total verwirrt. „18 Uhr 13 haben wir es bereits und dann brauchen wir noch ca. 15 Minuten mit Auto, wenn wir keinen Stau haben.“ „Waaahhhsss?“ sofort stürme ich zu meinem Schrank und ziehe mich bis zur Boxershorts aus. Dabei habe ich völlig vergessen, das Reita mir dabei seelenruhig zu sieht. Erst als er ein Pfiff von sich verlauten lässt, weil er meinen „sexy“ Rücken sieht, zucke ich wieder zusammen und werde mir bewusst, dass er noch da steht. Gereizt drehe ich mich um und will auch schon wieder loszetern, als er mir wieder zuvor kommt. „Gott! Ruki! Was ist denn mit dir passiert?“ Jetzt alarmiert er mich auch noch, mich selber an zu gucken! Ich mag doch dabei meinen Körper nicht so besonders. Weil eben keine Muskeln vorhanden sind. „Meinst du die blauen Flecke und Schürfwunden?“, frage ich immer noch an mir herab blickend. „Ja!“, antwortet Reita knapp. Ich zucke die Schultern. „ Sport eben!“ Mehr will ich dazu jetzt auch nicht sagen. Ich hab mich vor ihm ja noch nicht geoutet. Hust. Als würde ich ihn küssen, wenn ich hetero wäre. Nein, aber ich will mit dieser Sache alleine fertig werden. „Sport?“, fragt er nochmal nach und ich zucke mit den Achseln. „Japp, ist halb so schlimm und uninteressant. Also beließ es bei und nun RAUS!“, gebe ich bestimmend von mir, doch rührt sich Reita kein Stück. „Hab dich nicht wie ein kleines Kind. Jetzt bist du doch eh schon halb nackt und wir sind beide Kerle.“ Er hat zwar Recht, aber wie gesagt, ich fand meinen Körper unbedingt nicht schön. Und ich will ihn nicht sehen, da muss auch nicht ein anderer ihn sehen. „Raus!“, befehle ich wieder. Doch wieder gehorcht Reita nicht, nein er kommt sogar näher und umarmt mich. Mir läuft es kalt den Rücken runter. „Hattest du dich vor Uruha auch immer so?“, fragt mich Reita. „Nein!“, antworte ich kleinlaut. „Das wäre auch hinderlich bei einer Beziehung.“ Uh doofes Thema. Reita drückte mir ein Kuss auf die Halsschlagader. „Heißt das, dass ich dich also erst so sehen darf, wenn wir zusammen wären?“ Wahhhhhh! Was fragt mich dieser Kerl denn da gerade? Ich spüre wie ich rot anlaufe. „Reita…“, nörgele ich, doch er lässt nicht locker. „Eigentlich geht es hier ums Prinzip“, versuche ich mich herauszureden und erläutere kurz meinen Gedankengang: „ Wenn du dich beispielsweise umziehst, ist doch auch keiner da und man genießt diese Privatsphäre. Ich tue es zu mindestens. Naja und gerade ist hier aber ein Störfaktor…“ Reita grummelte. „Störfaktor…“ „Ja! Finde dich damit ab. Schließlich bist du nicht mein fester Freund, oder jemand, den ich lange kenne, dem ich zu eine Million Prozent, trauen kann. Denn was weiß ich von dir, huh? Schließlich kenn ich weder deine Nase, noch deinen Beruf, noch deinen Namen!“ Ich spüre, wie Reita die Umklammerung löst. „Ruki…“, flüstert Reita leise und traurig. Besorgt wende ich mich ihm zu. „Wenn du nur eines dieser Informationen kennen würdest, würde alles viel komplizierter werden. „ „Wieso?“ Reita schüttelt den Kopf. „Noch nicht Ruki… sowieso wirst du es bald herausfinden, auch wenn ich wünschte du würdest es nie, aber Uruha hat mich darauf aufmerksam gemacht…“ Ich runzle die Stirn. „Ich dachte Uruha kennt dein Beruf nicht?“ Oder hatte ich was falsch verstanden? „Sagen wir, er kannte ihn bis vor kurzem auch nicht… aber … lass und später… nach Uruhas Besuch weiter darüber reden, okay?“ Reita sieht total geknickt aus und irgendwie schwappt in mir die Angst davor über, was wohl passiert, wenn ich die Informationen bekomme, die ich nicht bekommen soll. Nur was ist denn so schlimm daran, seinen Namen zu wissen oder Beruf? Gut wenn er Prostituierter wäre… naja… wäre ne eigenartige Vorstellung. Ich atme leise aus. „Du hast recht… es ist albern… und zudem ist es jetzt auch zu spät.“ Es ist eine eigenartige Situation gerade. Reita lächelt zwar wieder, aber ich kann ihn durchaus ansehen, dass er sich Sorgen macht. Was jetzt wirklich gut wäre, wäre irgendwie, etwas lustiges, etwas was uns beide, ja auch mich, Sorglos macht. Naja, ich halte es jedenfalls nicht länger aus zu Reita zu sehen und wende mich daher meinem Schrank wieder zu. Schließlich muss ich mich ja noch fertig machen. Uhm… nur was soll ich bitte anziehen? Ich habe eigentlich keine Lust mich direkt schick anzuziehen. Ich greife nach einem karierten Kleid, mit einer Art Schottenmuster, das eine zerflatterte Tasche im Bauchbereich hat und ein wenig geflickt aussieht, es aber nicht ist. Reita prustet los, als er das Kleid an meinem Körper sieht, doch schenkte ich dem jetzt keine Beachtung, da ich mir eine Hose über meine Beine ziehe – natürlich schwarz und ebenfalls kaputt wirkt. Jetzt noch dazu meine alten Schuhe und fast fertig. Denn ich hatte keine Lust Kontaktlinsen zu tragen und wechsle diese mit meiner Brille. Als ich dann fertig im Zimmer stehe, sehe ich wie Reita mich mustert. „Das hätte ich nicht gedacht…“, entgegnete er zögernd. Ich zucke mit den Schultern. „Es soll doch ne gemütliche Runde sein, oder?“, frage ich ihn. Er nickt. „Ja. Aber ich meine mit nicht gedacht, dass dieses Kleidchen…“, Reita grinste schief belustig, „…cool zur Geltung gebracht werden kann. Ist zwar nicht mein Stiel, aber bei dir sieht es… sorry, ich finde gerade kein anderes Wort als niedlich, was dich beschreibt.“ Reita kommt auf mich zu und grinst wieder wirklich breit und liebenswert. „ Du bist noch echt jung…“, flüstert er kurz vor meinen Lippen und im nächsten Moment haucht er mir einen sanften Kuss auf die Lippen. Kann man einen fremden Menschen nur nach 2-3 Tagen lieben? „Du bist ein junger niedlicher rebellischer Junge.“ Reita küsst mich noch einmal und ergreift dann meine Hand und zieht mich mit sich. Ich starre auf seinen Rücken und mir fällt auf, dass ich noch gar nicht darauf geachtet habe, was er trägt. Von der Rückenansicht kann ich sagen, es ist nichts besonderes, es ist eben Reita, würde ich mal sagen. Lederjacke und ne dunkle zerknitterte recht enganliegende Hose mit Springerstiefel. „So dann ab zu Uruha!“, er steckte die Zunge raus. „Gott der wird wieder meckern.“ Damit hat Reita zur Hälfte recht. Nein eigentlich zum Ganzen. Nur ich sollte verschont bleiben. „Ihr seit zu spät!“, begrüßt uns Uruha und zieht mich sofort zu sich und fängt an Reita voll zu meckern. Ich muss mir ein schadenfreudiges Lachen verkneifen, denn Reita bekam überhaupt keine Chance, sich auch nur irgendwie zu wehren. Zum Schluss hin, als wir schon an die zehn Minuten draußen stehen, entschließe ich mich die Situation zu entschärfen. Denn ich will endlich rein und Essen! „Uruha, es ist teilweise meine Schuld. Ich war am komponieren… und als Reita mich abholen wollte, hatte ich ein Geistesblitz und da hat er ohne zu zögern mir geholfen“, sprach ich gelangweilt. Uruha guckte erstaunt zu mir und dann zu Reita. Dass Reita und ich danach rumgeknutscht haben und wir dann noch eine Diskussion hatten, brauchte Uruha ja nicht zu wissen, auch wenn das einer der Hauptgründe des Zuspätkommens war. „Ach so! Das hättet ihr auch gleich sagen können. Könnt ihr ja nachher mal spielen! Kennst du denn noch die Melodie?“ Ich nicke Uruha zu, der plötzlich strahlt, wie kein anderer. „Tja dann immer herein mit euch!“ euphorisch klatscht er in die Hände und drängt mich zum zweiten Mal in die Wohnung. Danach wandte er sich Reita zu und entschuldigte sich halbherzig bei ihm, für sein Gezeter. Soll mich mal jetzt nicht interessieren. Denn hier fehlte einer. Aoi. Ich tapse weiter in die Wohnung. Ist der Schwarzhaarige denn nicht hier? „Autsch!“, flucht auf einmal Aois Stimme. Also ist er doch da. Ich gehe in den Raum, woher die Stimme kam und erblicke ihn an der Herdplatte. Aoi bemerkt mich dabei sofort. Er blinzelt mich verwirrt an und mustert mich. „Trägst du da ein Kleid?“, fragt er mich. „Ja!“, entgegne ich nur kurz. Er zuckt die Schulter: „cool, sieht man auch nicht alle Tage.“ Er grinst und winkt mich zu sich, um mich mit einer Umarmung zu begrüßen. „Schön dass du kommen konntest.“ Ich blicke zum Essen…“Aber das willst du uns nicht zum Essen vorsetzen oder?“ Jetzt guckt auch er zum Essen. „Ich glaube nicht.“ Besser so, denn das Essen ist verkohlt bis zum geht nicht mehr. Ich kann noch nicht einmal sagen, was das überhaupt ist. „Wie hast du es bloß geschafft, dass da so zu verkohlen?“ Aoi kratzte sich an der Wange. „Ruuuuukiiiiiiiii!!!“, brüllt auf einmal jemand und kommt stürmisch auf mich zu. Panisch gucke ich zu Aoi, der sich zwischen mich und Uruha stellt. „Eh?“, Uruha stand verdutzt da und blickte Aoi an, als hätte er gerade ein Hasenkostüm an. „Du hast zu viel Kaffee getrunken!“, sprach Aoi trocken, „Du bist viel zu überdreht. Lass Ruki noch ganz, oder hast du nicht gemerkt, dass er humpelt!“ Ich runzle die Stirn. Wieso sagen alle, dass ich humple? Meine Beine sind zwar etwas malträtiert, aber kann man auf beide Beine Humpeln? Uruha scheint innerlich wieder ruhiger zu werden und guckt mich mit einem erwachsenen Sorg volles Gesicht an. „Deine Mitschüler, richtig?“, stellt er mehr fest als fragt, weswegen ich auch nur kurz nicke. Reita ist nun auch in der kleinen Küche eingetroffen und hat ebenfalls ein ernstes Gesicht aufgesetzt. Uruha umarmte mich und ich erwidere sie auch und blicke dabei die ganze Zeit zu Reita. „Das tut mir wirklich Leid… ich hätte mich daraus halten sollen…“ „Woraus halten?“, fragen Aoi und Reita zur selben Zeit. Uruha holte tief Luft, doch kneife ich ihm in den Rücken und schüttle den Kopf, als er mich ansieht, um ihm zu verstehen zu geben, dass ich nicht möchte, dass es einer der beiden erfährt. „Ist nicht so wichtig.“, richte ich meine Stimme in die Menge. „Ich habe Hunger, und nur das sollte euch jetzt interessieren.“ „Ja…. Reita, schmeiß mal Telefon rüber, wir bestellen etwas…“, bittet Aoi Reita, der dem sofort nach kommt. „Aber bitte ohne Gemüse…“, gibt Reita Aoi kund, während er das Telefon zu ihm wirft. „Dabei wollte ich dir extra ein Gemüseauflauf bestellen…“, schmollte der Schwarzhaarige und tippt eine Nummer in das kleine Ding und hält es sich gleich darauf ans Ohr. Plötzlich habe ich ein weißes Prospekt vor die Augen. „Restaurant für alles“, steht darauf. „Such dir was aus!“ Ich ergreife das Blatt - Aoi wartet noch immer auf Freischaltung – und überfliege das Angebot. „Das liefern die auch wirklich, frage ich an Uruha gewandt, der gerade auf den Tisch sitzt und Reita dabei zu sieht, wie er an Aois verkohltes Essen herumspielt und sich deswegen beinahe eine von Aoi fängt. „Japp! Und es schmeckt dazu auch sehr gut.“ „Moshi … moshi!“, spricht Aoi in den Hörer, was bedeutet, ich muss mich beeilen, was die Wahl angeht. Aoi gibt die Bestellung auf, auf welche ich nicht besonders achte und wartet nun auf meine. „Takoyaki“, sage ich laut und deutlich, was Aoi dann wiederholt. Uruha grinst und schnappt sich wieder das Prospekt und lässt es in eine Schublade verschwinden. Wir gehen alle in das größere Wohnzimmer rüber, nachdem Aoi die Bestellung aufgegeben hat und lassen das verkohlte Gericht Aois auch erst einmal vor sich hin vegetieren. Wer weiß, vielleicht bekommt es im Laufe des Tages noch Beine. Ich nehme neben Reita Platz, der sogleich ein Arm um mich legt, was mich zum Teil wundert. Uruha setzt sich neben Aoi und strahlt zu uns herüber. „Ihr zwei scheint euch ja super verstehen“, frohlockte er und grinste nur noch breiter. Doch entgegnen weder Reita noch ich etwas darauf. Zum einen bin ich mir mit „super verstehen“ nicht ganz sicher. Wir haben irgendwie immer Stimmungstiefs und -hochs, mit Geknutsche mittendrin. Ein Schmunzeln ziert meine Gesichtszüge. Vor zwei Tagen habe ich mir noch den Kopf zerbrochen, wie ich es schaffe, von Uruha los zu kommen und nun bin ich höchstwahrscheinlich in Reita verknallt. Und man bedenke, ich denke jetzt schon wieder an ihn. Und ich denke auch weiterhin über mich und Reita nach, während die anderen drei sich in ein Gespräch verwickeln. Meine Aufmerksamkeit kommt erst wirklich wieder, als Reitas Hand es geschafft hat sich unter mein Langarmkleid zu schlüpfen und sanft meinen Rücken zu streicheln. „Worüber denkst du nach?“, fragt er mich und versucht Blickkontakt herzustellen. Ich gucke zu Uruha und Aoi, die mich ebenfalls interessiert angucken. Dabei ist unschwer zu erkennen, dass Uruha sich gemütlich an Aoi anlehnt, gar schon fast mit ihm kuschelt. Irgendwie gefällt es mir zwar nicht, das zu sehen – aber so oder so musste es irgendwann soweit kommen. „Über nichts Weltbewegendes, nur über die letzten Tagen…“ ,…und dich, antworte ich im Gedanken noch hinzu. „Die Schule war anstrengend…“, rede ich weiter. „Am Anfang kam ich, wegen deinem Weckstreich, zu spät. Danach kam aus dem heiteren nichts, eine Lehrerin, die eine Eifersuchtsszene macht, wegen meines Musiklehrers und pöbelt mich an. Danach bekomme ich von meinem Musiklehrer Nachsitzen verteilt und nach dem Musikunterricht noch ein Gespräch unter vier Augen. Wo du, Uruha, mich ja angerufen hattest…“ Ich breche meine Erzählung kurz ab. Was danach passiert ist, konnte ich jetzt nicht einfach so sagen, das wäre pervers und unangenehm. Also lasse ich das einfach mal aus. Naja und nach der vierten hatte ich eben noch Probleme mit dem Herr Schülersprecherhampelmann und zum Schluss auch noch Sport. Wo ich von einer zur anderen Seite gehetzt wurde. Dabei mich des Öfteren auf den Boden schmeißen musste…“, wieder breche ich meine Erzählung ab, denn das was zu Hause passiert ist, würde ich auch gerne nicht direkt ausplaudern. Ich schließe die Augen. „Jetzt bin ich hungrig und müde.“ „Hey! Nicht Schlafen Ruki-chan. Stressiger Tag hin oder her…“, zetert Uruha. „Ich hab mir extra ein Film für dich ausgeliehen… „Uh ein Horrorfilm?“, frage ich sofort und mein brünetter Freund schürzt die Lippen. „Nein, das möchte ich jetzt oder besser gesagt nachher, wenn das Essen da ist sehen – und auch kein Splatter! Dann kommt mir das Essen nur wieder hoch!“ „Ja, und deswegen hat er lieber ein Horrorfilm der anderen Art ausgesucht…“, grummelte Aoi. „Was denn jetzt Horrorfilm, ja oder nein?“ Uruha antwortete mit „Nein“, wenn Aoi ein „Ja“ entgegnete. „Es kommt eben auf die Betrachtung.“ Ich runzle die Stirn. Und plötzlich stöhnt Reita auf. „Ein Kinderfilm“, stellt er fest und erhält von Aoi ein Nicken zur Antwort. „Nein! Ein Familienfilm!“, berichtigt er Reita und steht auf um uns den Film zu zeigen. „Da!“ Trotzig hält er uns den Film hin und meine Augen beginnen an zu glitzern. „Den willst du doch aber nicht freiwillig gucken, oder?“, frage ich ihn mit erhobener Augenbraue. Auf diesen Film wäre er sicherlich nicht einmal ohne mich gekommen. Sicher hat er das nur gemacht, um mir einen Gefallen zu tun. Schließlich wollte ich ihn schon immer mal sehen. „Danke, für deine Begeisterung!“, schmollt Uruha und ich schüttle den Kopf. „Also ich will ihn gucken, keine Frage...!“ Reita hustet los. Ich schenke ihm einen verwirrten Blick. „Nur weil ich ihn gucken will, mich danach ergötze, musst du doch nicht gleich deine Zunge verschlucken oder an deiner eigenen Spucke ersticken!“, entgegne ich ausm Konzept gebracht. „Den willst du doch nicht wirklich gucken, oder?“, fragt Reita krächzend. „Doch!“, antworte ich ohne zu zögern und gucke ihn abschätzend an. „Wenn du diesen Film nicht akzeptierst, dann akzeptierst du mich auch nicht.“ „Was hat denn der Film mit dir zu tun? Und das ich dich dann nicht akzeptiere?“, fragt er mich verwirrt. Uruha versucht sich währenddessen das Lachen zu verkneifen. „Beverly Hills Chihuahua ist schon immer ein Film gewesen, den ich sehen wollte! Ich liebe Chihuahuas!“, entrüste ich mich und verursache damit, das Uruha und Aoi beide anfangen zu lachen. Ich sehe beide vernichtend an und stehe auf. Doch schon im nächsten Moment sitze ich wieder auf meinem Hinterteil – Reita hatte mich wieder auf Sofa heruntergezogen. „Wir gucken den Film“, gibt Reita bestimmend von sich, sieht dabei aber keineswegs begeisternd aus. Aber am meisten wundert es mich ja, dass er so scnell nachgibt. „Der könnte vielleicht recht lustig werden, wenn die Chihuahuas den Selben Charakter haben wie du.“ „Ich kann für nichts garantieren, ich kenne ihn nicht.“ Jetzt lachte auch er und fing an mich mit seinen Fingern zu attackieren. „Nimm deine Finger weg… die sind eklig.“, motze ich. „Was???“ Uruha und Aoi lachen nun noch lauter los. „Reita hat eklige Finger“, wiederholte Uruha lachend und viel auf den Boden und lachte weiter. „Sag mal hackt es, ich hab die schönsten Finger überhaupt!“, verteidigt Reita seine langen gebogene, verkrümmte Finger. „Meine Finger oder die von Uruha sind schön! deine sind zum ekeln! Denn sie sind dünn, lang und verkrüppelt-verbogen. Das ist doch schon fast abnormal!“ „Das nimmst du zurück, oder…“ „Oder was, soll ich mich dann alleine versorgen?“, unterbreche ich ihn. Doch schüttelt er den Kopf und grinst fies, dass mir einen Schauer über den Rücken läuft. „Oh nein, Ruki-chan, viel lieber …“ „Wahhhhhhh!“, quicke ich auf! Denn Reita attackiert mich nur noch mehr mit diesen Fingern. Und ich wurde erst davon los, als es an der Haustür von Uruhas und Aois Wohnung klingelt. Sofort springe ich auf und stolpere über Uruha und lande schlussendlich in Aois Schoß mit meinem Kopf. Was darauf folgte ist abbarmungslose peinliche Stille. „Oweia“, entkam es Aoi, nachdem er er das Geschehene verarbeitet hat. Und wieder herrschte Stille. Und ehe ich realisiere wo ich denn eigentlich gerade liege, bin ich schon hochrot angelaufen. Ich richte mich auf und nuschle ein „gomen“. Alles lacht wieder, außer mir. Diesmal stehe ich wieder auf, aber mit bedacht und verschwinde aus dem Raum, in den Flur. Es hat doch schließlich geklingelt. Ich bin einfach mal so frei und öffne die Tür... Verwundert betrachte ich mein Gegenüber, wie anders herum auch, bis er auf einmal breit Grinst. Irgendwie grinste er immer, wenn ich ihn nur sehe. „Mit dir hab ich hier nicht gerechnet!“, entgegnete Kai. „Na denkst du ich?“, gebe ich dumpf zurück. Er lacht und seine Lache ist einfach so albern, sodass ich nicht drum rum komme auch einfach mit zu lachen. Nachdem Kai sich wieder beruhigt hat, fragt er mich:„Was machst du hier in der Gegend?“ „Naja, weißt du noch, heute in der Schule, Uruha wohnt hier…“, erkläre ich Kai und kratze mir verlegen am Hinterkopf. Ich habe zwar eigentlich keinen wirklichen Grund verlegen zu sein, aber ich bin es. „Aber ist die Bestellung nicht für einen gewissen Shiroyama- kun?“, fragt Kai verwundert. „Hab ich mich in der Tür geirrt?“ nuschelt er dann noch hinzu und war kurz davor weg zu gehen. Hastig schüttle ich den Kopf. „Nein nein, hast du nicht.“, beruhige ich ihn und im nächsten Moment kommen meine drei Freunde aus dem Wohnzimmer zu mir. Sicherlich haben sie sich gewundert, wo ich so lange bleibe. „Guten Abend!“, begrüßt Kai die drei freundlich, „Es tut mir Leid für die Störung, aber hab ihre Bestellung.“ Kai verbeugt sich kurz. „Ich drehe mich zu meinen Freunden um und grinse breit. Aoi kramt sein Portemonnaie heraus und wuschelt mir wieder durch die Haare. „Rennst einfach auf und davon und kommst nicht wieder…“, brabbelt er zu mir gewandt. „Wir dachten schon du brennst mit dem Lieferanten durch und esst unser Essen auf.“ Kai wird rot. Es ist ihm sichtlich unangenehm, was durchaus auch verständlich ist. Denn eigentlich sind nicht alle auf der Welt schwul. „Hätte ich vielleicht tun sollen…“, entgegne ich ebenso finster, schlage Aois Hand weg und gehe zu Reita. Ich spüre wie Kai mich dabei mit schüchternen Augen beobachtet. „Man die Lieferanten werden auch immer jünger.“, stellt Aoi dann noch laut fest „An sich bin ich auch nicht der Lieferant, sondern der aushelfe Koch, aber unser Lieferjunge ist krank…“, erklärt Kai Aoi und verbeugt sich abermals. Aoi blinzelte ihn an und legte den Kopf schief, ehe er diesen schüttelte. „Hier, stimmt so. Wenn der Koch schon selber sein gekochtes ausliefert…“ Kai nahm das Geld ohne Widerrede an und bedankte sich und lustiger weise verbeugte er sich noch einmal. Man hatte Kai Manieren! Richtig traditionell Japanisch Reita beugte sich zu mir herunter: „Willst du ihn nicht fragen, ob er vielleicht noch bleiben mag, ihr scheint euch zu kennen, oder?“ Ich nicke. „Aber darf ich denn? Weil das ist …“ „Kai oder?“, unterbricht Reita mich plötzlich laut zu Kai gewandt, was mich zusammen zucken lässt. Aber nicht nur ich scheine mich erschreckt zu haben, den Auch Kai sah entsetzt zu Reita auf. „Hast du vielleicht Lust, noch ein wenig zu bleiben, oder musst du wieder los?“ Kai starrt Reita an und dann zu mir und wieder zu ihm. „Lust hätte ich, aber ich muss zurück“, nuschelt Kai. Reita zuckt die Achseln. Nimmt Aoi das Essen weg und geht damit in die Küche. Ich ziehe die Stirn kraus. Irgendwie ist das eine eigenartige Situation, denn auch Aoi und Uruha gehen wieder in Richtung Küche und Wohnzimmer. Mich fröstelt es. „Warum trägt der eine was um die Nase?“, fragt Kai plötzlich und ich zucke die Schulter. „Uruha meinte, er macht das, damit er nicht erkannt wird, wenn er mal berühmt wird.“ „Erinnert er dich auch an irgend jemanden“, fragt Kai kurz darauf. „Eigentlich… nicht… ich kenne keine Person mit Nasenband.“, antworte ich und bringe Kai somit wieder zum Grinst. „Nein, ich auch nicht… naja wenn es mir einfällt, an wen er mich erinnert, sag ich dir auf jeden Fall bescheid. Ich will mir deine Meinung dann nämlich auch einholen.“, sagt Kai enthusiastisch und grinst breiter als breit. „Meinetwegen entgegne ich kurz“ und verabschiede ihn. Danach schließe ich die Tür und tapse ebenfalls in die Küche. Wo mir sofort ein Takoyaki in den Mund gesteckt wird. „Mgh…“, entkommt es dabei meiner Kehle und werde sofort noch mehr überrumpelt, von einem Kuss. Verwundert gucke ich zu Reita. Immer mehr verstärkt sich meine Vermutung, dass er mich ebenso mag, wie ich ihn. Wäre das denn wirklich möglich? Wir kennen uns dabei doch gar nicht und ich bin 4 Jahre jünger als er und unerfahren… und ich weiß, dass ich Stimmungsschwankungen habe. Und nein mir fehlt es nicht an Selbstvertrauen… nur kann ich mich selber noch nicht damit anfreunden, mich überhaupt selber in ihn verknallt zu haben. Und wenn er mich… ahhhh… es ist einfach dieses beschissene ‚ich- bin- verlieb‘ sein. Reita fischt nach meiner Hand und umschließt sie mit seinen. Er sieht wieder so unendlich traurig aus, bemerke ich, als ich es endlich schaffe ihn ins Gesicht zu sehen. Stumm schnappt er sich das Tablett mit dem Essen, welches er vorbereitet hat, weswegen er auch in der Küche ist, mit seiner freien Hand. Seine Muskeln treten dabei schön zum Vorschein. Wieso trainierte dieser Mann bloß? Mein Blick geht gen Boden. „Essen kommt“, begrüßt Reita Aoi uns Uruha. Der letztere hockt vor dem Fernseher und schmeißt die DVD in den dazugehörigen Player, während Aoi uns etwas zum Trinken eingießt. Natürlich bekommen Reita und ich alkoholfreies. Wir setzen und wieder so hin, wie vorher: ich neben Reita und Uruha neben Aoi. Gemütlich essen, trinken und lachen wir, während der Film läuft. Er ist wirklich lustig. Lauter kleine Hunde mit den Mott: „Wir sind schmächtig aber mächtig“ Die Animationen teilweise sind zum schießen dumm gewählt, weswegen Reita schon Tränen vor Lachen in den Augen hat. Aber wo wir wirklich alle lachen mussten war die Stelle: Erster Hund: „Ich rieche nach nassem Hund“, ein anderer Hund: „Du bist ein nasser Hund!“ Naja und zum Ende hin wurde es eben schmalzig. Schließlich ist dieser Film eine Liebes Hunde Komödie. Der Film endet und ich liege in Reitas Armen. Es stört mich irgendwie nicht im Geringsten, dass Uruha und Aoi das sehen. Oder okay es wäre schöner, wenn wir alleine gewesen wären, da ich mir doch etwas unsicher bin. Schließlich bedeutet mir Uruha immer noch viel, auch wenn er nicht so häufig meine Gedanken besudelt, wie Reita. Uruha mustert uns beide… „Ihr scheint euch ja wirklich bestens zu verstehen…“ „Das gleiche könnte ich auch sich fragen!“, entgegnet Reita cool. „Wir haben uns es nur gemütlich gemacht.“ Autsch das war ein Stich in die Brust. Irgendwie wird mir schlecht und irgendwie verspüre ich plötzlich Angst, alleine mit Reita zu reden. Und das Gespräch sollte ja noch kommen, nach diesem Besuch hier. Ich setze mich wieder ordentlich hin. Uruha tut es mir gleich, nur gähnt er noch dazu. Es scheint, als würden wir sicherlich bald nach Hause fahren… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)