Dark Temptation von BlackWingsOfPhoenix (You can not escape your fate) ================================================================================ Kapitel 1: Discussions, requests and decisions ---------------------------------------------- 1. Kapitel: Discussions, requests and decisions Ruhig sah er in die eisblauen Augen seines Gegenübers und wartete nun schon seit einiger Zeit, dass Tala antwortete. Doch der Ältere schwieg und starrte Kai nur weiterhin an. Leise seufzte der Rothaarige und dachte über das, was der Silberhaarige ihm gerade erzählt hatte nach. Er konnte nicht fassen, dass es Kai mit dieser Idee ernst war, wusste dieser doch selbst, was das für ein Himmelfahrtskommando war. Doch in dem Gesicht des Jüngeren konnte der die Entschlossenheit sehen, ansonsten war es kalt und emotionslos wie immer. Kai lenkte seinen Blick leicht Richtung Boden. Er konnte sich schon denken, was der Rothaarige dachte, immerhin waren es wahrscheinlich die gleichen Gedanken, die ihm selbst jetzt noch durch den Kopf schwirrten, wo er sich doch bereits entschieden hatte. Langsam kamen ihm Zweifel, ob das wirklich eine gute Idee war. Kurz nachdem das Gespräch mit Brooklyn beendet war, hatte er Tala angerufen und hierher gebeten. Er war schon lange vor dem Rothaarigen eingetroffen und war in Gedanken das Pro und Kontra durchgegangen. Eigentlich hatte er gedacht, dass er alle Zweifel erfolgreich zur Seite geschoben hatte, doch nun waren sie alle wieder da. Kurz ließ er seinen Blick in Richtung Fenster schweifen. Hinter den verstaubten Scheiben konnte er den dunklen Nachthimmel erkennen, nur das Licht der Sterne reichte nicht durch die Schmutzschichten auf dem Glas hindurch. Wie lange waren sie nun schon hier? Wahrscheinlich war es schon weit nach Mitternacht. Aus dem Augenwinkel nahm er eine Bewegung war und so drehte er sich wieder zu seinem alten Freund. Dieser war seinem Blick kurz gefolgt und sah nun seinerseits seinen Gegenüber an. „Du weißt, dass das der reine Wahnsinn ist?“, fragte der Rothaarige schließlich langsam und bedachte jedes Wort, das er aussprach. Sein Blick lag die ganze Zeit über auf dem Silberhaarigen und musterte ihn genau. Wie so oft war in dem Gesicht des Silberhaarigen nichts zuerkennen. Innerlich schüttelte Tala leicht den Kopf. Dem Jüngeren war es wirklich ernst, wenn er sich sogar vor ihm verschloss und eine solch starke Mauer aus Eis um sich errichtet hatte. „Es kann funktionieren“, antwortete Kai mit leiser aber trotzdem fester Stimme. Kurz schloss er die Augen und öffnete sie dann wieder. Abwartend sah er wieder zu Tala. Er musste es wissen. Er musste wissen, ob er sich auf seinen ältesten und besten Freund verlassen konnte. „Es kann, was ich nicht glaube, aber es muss nicht“, wandte der Ältere ein und sah fest in die Augen des Jüngeren. Dieser wandte seinen Blick darauf ab und starrte auf den Boden. Wieder etwas, das dem Rothaarigen etwas verriet. Kai war sonst einer, der nie seinen Blick abwandte, nicht mal Boris oder Voltaire gegenüber. Er tat es nur, wenn er sich schuldig fühlte oder Zweifel hatte und dann tat er es auch nur bei Menschen, die er kannte, die seine Schwächen kannten und denen er seine Schwächen zeigen konnte. Diese Menschen konnte Tala an einer Hand abzählen. „Kai“, sprach Tala den Jüngeren wieder an und in seiner Stimme war ein seltsamer Nebenklang. Kurz zögerte der Silberhaarige und richtete dann doch seinen Blick wieder auf. Einen Moment war sein Blick emotionslos, doch dann glänzten seine Augen kurz. „Ich war damals noch ein Kind. Ich haben ihn unterschätz und war nicht stark genug“, sprach er schließlich und auf seinen Lippen konnten man kurz den Hauch eines traurigen Lächeln erkennen. Er wusste woran der Rothaarige gedacht hatte, als dieser ihn angesprochen hatte. Er erinnerte sich genauso gut wie Tala an den Tag der nun schon fast fünf Jahre zurück lag. Der Tag, an dem er den schwarzen Phönix das erste Mal benutzt hatte und was dann zu einem Desaster geworden war. Kurz sah er wieder weg und sprach dann das an, was wahrscheinlich auch dem Rothaarigen jetzt in den Sinn kam. „Bei der ersten Weltmeisterschaft war ich so von der Macht und der Perfektion von Black Dranzer geblendet. Ich habe mich damals nicht daran erinnert, was das erste Mal passiert war, als ich ihn benutzt habe. Die Erinnerungen kamen erst Stück für Stück zurück und immer noch fehlt etwas von ihnen. Ich weiß, dass das alles Fehler waren und vielleicht ist diese Idee auch wieder einer, aber Fehler sind da damit man sie macht und daraus lernt.“ Leicht schüttelte Tala seinen Kopf, als Kai geendet hatte und ging ein paar Schritte auf ihn zu. Ja, der Silberhaarige hatte wirklich schon viele Fehler gemacht, doch immer hatte er das nicht bewusst getan und sie wieder ausgebügelt. Doch das jetzt konnte er nicht verstehen. Kai begann diesen wahrscheinlich großen Fehler ganz bewusst. Das passte einfach nicht zu ihm. Wieder sah er in die tiefroten Augen Kais und versuchte etwas in ihnen zu erkennen. Und tatsächlich. Die Mauer aus Eis die der Jüngere um sich aufgezogen hatte, war nur noch zum Teil da. Tala erkannte in den Augen, den Schmerz, den Verlust und die Schuldgefühle. Alles Gefühle, die der Silberhaarige nun schon seit Jahren mit sich herum trug und unermesslich darunter litt. Und jetzt wollte sich der Silberhaarige noch so eine Last aufbürden? Kai war schon immer unberechenbar gewesen. Zu Anfang auch für Tala, doch kurze Zeit später hatte er gemerkt, wie Kai tickte und gelernt, ihn zu verstehen. Doch das hier war wieder ein Fall der ihn ratlos machte. „Und du glaubst, dass du ihn kontrollieren kannst, nur, weil du stärker geworden bist und meinst, dass du dich von ihm nicht mehr einlullen lässt, was ich persönlich bezweifle?“, fragte Tala gerade heraus und ließ auch in seiner Stimme Zweifel mitschwingen. Er wollte Kai endlich verstehen. Er wollte wissen, warum er diese Schnapsidee wirklich in Betracht zog. Irgendwas fehlte noch, um den Jüngeren zu verstehen. Irgendetwas, was der Silberhaarige ihm bis jetzt verschwiegen hatte. Kurz sah er wieder zu den Fenstern hoch und runzelte die Stirn. Er wusste, dass Kai Black Dranzer eigentlich nicht mehr unterschätzte. Doch was war dann das jetzt schon wieder? „Du verstehst mich falsch“, meinte Kai nur. Seine Stimme, die sonst so kalt und schneidend war, war nun leicht brüchig und wohlbedacht. „Ich unterschätze Black Dranzer nicht und ich weiß, wie riskant das ist, aber ich weiß auch, dass ich mich gegen ihn wehren kann.“ „Doch du unterschätzt ihn“, wandte der Rothaarige ein. Er trat noch ein Stück näher und legte dem Silberhaarigen eine Hand auf die Schulter. „Du denkst, dass du Black Dranzer bei der ersten Weltmeisterschaft nur verfallen bist, weil du dich ihm hingegeben hast. Aber du weißt auch, dass er dich damals nur leicht kontrolliert hat. Er hat nicht seine volle Kraft genutzt um dich zu kontrollieren, weil dazu kein Grund bestand, immerhin warst du freiwillig unter seiner Kontrolle. Deshalb war es damals auch so einfach für die Bladebreakers dich wieder zur Vernunft zu bringen. Wenn du ihn jetzt wieder benutz kann es zwar sein, dass du ihn fürs erste vielleicht kontrollieren kannst, aber irgendwann ist das dann vorbei.“ Wehmütig sah er auf den silberschwarzen Haarschopf von Kai, der seinen Blick dem Boden zugewandt hatte. Er spürt, wie verkrampft der Silberhaarige nach seinen Worten war und nun selbst mit sich rang. Eine Zeit lang herrschte Stille, in der Tala nur immer besorgter auf den Jüngeren herab sah und in der Kai nur vor sich hin starrte. „Ich mach mir Sorgen um dich“, sprach der Rothaarige schließlich mit einer weichen Stimme, die den Silberhaarigen leicht zusammen zucken ließ. Kai wusste, dass sich Tala Sorgen um ihn machte, doch diese weiche Stimme hatte er noch nie von ihm gehört. Wieder verkrampfte er sich und biss sich auf die Unterlippe. Das war alles nicht so geplant gewesen. Tala seufzte leicht als er merkte, wie sich Kai weiter verkrampfte und schüttelte leicht den Kopf. Vorsichtig ließ er seine freie Hand unter das Kinn von Kai gleiten und hob es an. Belustig sah er in die erstaunten Augen des Silberhaarigen und lächelte leicht. „Versteh doch, dass diese Idee der reine Wahnsinn ist“, fing er leise an und stoppte dann kurz bevor er weiter sprach: „Aber ich merke, dass du es wirklich ernst meinst. Wenn du dir wirklich so sicher bist, werde ich dir helfen.“ Immer noch erstaunt starrte Kai den Größeren an und konnte nichts sagen. Irgendwas war bei Tala verändert. Klar, der Russe hatte schon immer auf ihm aufgepasst, war quasi schon der große Bruder gewesen, doch jetzt war etwas anders. Der Silberhaarige konnte nicht sagen was es war, nur, dass es ein Gefühl war. Amüsiert sah Tala, wie sich Kai langsam wieder fing und etwas Abstand zwischen sie bringen wollte. Doch das ließ der Rothaarige nicht zu. Schnell schlang er seine Arme um Kais Rücken und zog ihn noch näher an sich heran. „Sag mir nur, wer dich auf diese Idee gebracht hatte“, flüsterte er dem erschrockenen Silberhaarigen ins Ohr und merkte, wie dieser eine leichte Gänsehaut bekam. Doch der Jüngere konnte nicht antworten. Ihm stockte der Atem, als er die Nähe und den Atem des Rothaarigen auf seiner Haut spürte. „Brooklyn will bei der nächsten Weltmeisterschaft ein neues Team gründen. Er will. dass wir beide mitmachen. Nur wurde Dranzer im letzten Kampf mit Brooklyn zerstört“, antwortete der Silberhaarige schließlich brüchig und schloss die Augen. „Ich will bei der nächsten Weltmeisterschaft mitmachen, auch wenn es bedeutet, Black Dranzer einzusetzen.“ Tala schwieg auf diese Antwort. Das war also das fehlende Stück des Puzzels. Kai hatte Dranzer verloren. Er drückte Kai stärker an sich und legte seinen Kopf auf dessen Schulter. „Sie wird wiederkommen“, hauchte er leise und nahm das Schaudern, das dem Silberhaarigen über den Körper lief, mit einem Lächeln war. Langsam löste er sich von dem Jüngeren und sah ihn lächelnd an. Es amüsierte ihn, wie verwirrt der Silberhaarige ihn anstarrte. „Sag mir Bescheid, wenn du den Versuch starrten willst. Sollte der Versuch klappen, kannst du Brooklyn sagen, dass ich auch mitmachen werde“, meinte er wieder ernst und ging ein paar Schritte rückwärts, um dann wieder stehen zubleiben und Kai noch einmal zu mustern. Kai war für ihn nicht mehr der kleine Bruder wie früher. Nein, seine Ansicht hatte sich geändert. Der Silberhaarige der sonst allen gegenüber kalt, gemein und abweisend war, war für ihn etwas geworden, was er besitzen wollte. Er wollte ihn haben, wie man seinen Geliebten haben will. Mit einem kleinen Lächeln nickte er Kai noch einmal zu und drehte sich dann um. Ohne sich noch einmal umzudrehen und nur mit diesem Lächeln auf den Lippen verließ der die Halle. Er wollte den Silberhaarigen und er bekam immer was er wollte. Er strich sich eine Strähne, die ihm sonst immer ins Gesicht hing, aus diesem. Seine Augen blitzten kurz auf. Ja, er würde Kai bekommen. Er hatte gemerkt, wie der Jüngere reagiert hatte. Doch sofort runzelte er die Stirn. Er hatte dem Silberhaarigen versprochen, ihm zu helfen, doch hatte er das Gefühl, dass das überhaupt nicht gut war. Irgendwas stimmte bei der ganzen Sache nicht. Warum kam ausgerechnet Brooklyn zu Kai, immerhin hielten sie nicht gerade viel voneinander. Ein Schatten zog über das Gesicht des Rothaarigen. Ihm kam der Verdacht, dass Boris oder gar Voltaire etwas mit der Sache zu tun haben könnten – eine realistische Annahme. Es wäre immerhin zu denken, dass die beiden ihre Finger im Spiel hatten. Wenn man davon ausging, dass Boris irgendwie erfahren hatte, dass Kai Dranzer verloren hatte, könnte es gut sein, dass er durch Brooklyn Kai dazu bewegen wollte, den schwarzen Phönix zu benutzen. Kai könnte das BitBeast vielleicht eine Weile kontrollieren, aber irgendwann würde Black Dranzer dann die Überhand gewinnen. Sofort blieb er stehen. Wenn das wahr war, würde es heißen, dass sie Kai nur wieder benutzen wollten. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Wenn der Verdacht stimmte, würde er alles dafür tun, um Kai zu beschützen. Niemand nahm ihm den Silberhaarigen weg. Wieder lief er los und schüttelte amüsiert den Kopf. Nein, niemand würde Kai ihm wegnehmen. Immer noch verwirrt starrte Kai auf dem Punkt, wo er Tala vor wenigen Minuten verschwinden gesehen hatte. Was war das nur gewesen? Tala hatte sich so seltsam verhalten und dann dieses Gefühl, als der Rothaarige ihn umarmt hatte. Wieso hatte er nur so stark auf diese Umarmung reagiert, immer hin war das nicht die erste gewesen. Langsam lief er ebenfalls auf die Tür zu und verließ die Halle. Kurz blieb er stehen und starrte in den Himmel. Wieder hatte er das Gefühl, als ob alles sich verselbstständigte, als ob er die Kontrolle verlor. Langsam fing er an zu zittern und umschlang seinen Körper mit den Armen. Es lag nicht an der Kälte, dass er zitterte. Es lag an dem Gefühl, das er verspürte. Ein Gefühl, das ihm sagte, dass er auf der Hut sein sollte. Doch vor wem? Vor Tala? Oder vor Brooklyn? Energisch schüttelte er den Kopf und ging dann schnell die Straße entlang. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Ende des 1.Kapitels~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ und wieder ein neues gebetates Kapitel ;) Azaeli ist wirklich fleißig xD hoffe ihr habt Spaß bei lesen und alss Kritik und lob da die unî Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)