Dark Temptation von BlackWingsOfPhoenix (You can not escape your fate) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog Leise näherte er sich und achtete darauf, keinen Laut zu geben. Schon seit einer Weile hatte er ihn gesucht und ihn nun schließlich hier an den Klippen gefunden. Eigentlich hätte er es sich denken können. Es war sein Lieblingsplatz. Ein sanftes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, als er wenige Meter hinter dem Silberhaarigen stehen blieb und sah, wie dieser nur immer weiter auf das Meer starrte. Eine Weile blieb er einfach so stehen und beobachtete den anderen Jungen aufmerksam. Dieser hatte seine Arme auf das Geländer gelegt und starrte auf das Meer unter sich, das Gischt speiend gegen die Klippen schlug. Immer wieder fielen ihm silberne Strähnen seines silberschwarzen Haares ins Gesicht, doch das schien ihn nicht zu stören. Er beließ die Strähnen dort, wo der Wind sie hingeweht hatte. Es war wirklich erstaunlich, wie schnell er sich von ihrem Kampf erholt hatte. Es war gerade fünf Tage her, seit sie gegeneinander gekämpft und der Silberhaarige ihn besiegt hatte. Nur die vielen Schrammen und blauen Flecken schienen noch Zeugen von dem Kampf zu sein, denn so wie sich der Silberhaarige benahm und bewegte, schien nichts mehr zurück geblieben zu sein. Manchmal zweifelte er jedoch dran. Kai war ein guter Schauspieler und so würde es ihn auch nicht wundern, wenn der Silberhaarige nur seine Schmerzen mit seiner kalten, emotionslosen Maske überspielte. Aber eins musste er ihm lassen, Kai war wirklich etwas Besonderes. Nie hätte er gedacht, dass er besiegt werden konnte und dann tauchte der Silberhaarige auf und tat genau dies. Er wusste, wie schwer es für Kai gewesen sein musste, doch durch seinen Starrsinn und Ehrgeiz hatte er es geschafft. Ihm kam es wirklich vor, als ob das Sprichwort „Unkraut vergeht nicht“ wie für Kai entstanden war. „Was willst du?“, fragte der Silberhaarige plötzlich emotionslos, wandte seinen Blick jedoch nicht vom Meer ab. „Nichts“, antwortete er ihm immer noch mit dem sanften Lächeln auf den Lippen und trat langsam neben seinen ehemaligen Kontrahenten. Genau wie dieser betrachtete er das Meer, das langsam anfing in goldenen Tönen zu glitzern, da sich der Tag immer mehr dem Ende zuneigte. Wie ein roter Feuerball schwebte die Sonne mit nur wenig Abstand über der Grenze zwischen Himmel und Wasser. Es würde wirklich einen wunderschönen Sonnenuntergang geben, da keine einzige Wolke, die sich vor die untergehende Sonne hätte schieben können, am jetzt schon rotorangen Himmel zu sehen war. Kurz warf Kai einen Blick neben sich und der weiße Mantel, der im leichten Wind flatterte und die orangeroten Haare bestätigten seine Vermutung. Brooklyn leistete ihm wohl oder übel Gesellschaft. Ohne ein weiteres Wort richtete sich sein Blick wieder auf die Sonne die, so schien es, langsam ins Wasser eintauchte. Er genoss das Schauspiel, es gab ihm die Ruhe die er sich ersehnte. Selbst Brooklyn störte ihn nicht. Zum Teil weil dieser genauso wie er die Ruhe liebte und diese bestimmt nicht zerstören würde. Eine Viertelstunde sahen sie sich schweigend das Schauspiel an, bis die letzten Sonnenstrahlen versiegten. Zurück blieb immer noch ein prächtiger, rotorange leuchtender Himmel. Selbst als die Sonne ganz untergegangen war, bewegten sich die beiden nicht und ließen ihren Blick auf dem nun immer dunkler werdende Meer haften. Erst als es schon etwas düster wurde, drehte sich Brooklyn zu dem Silberhaarigen, der noch immer am Geländer lehnte. Kurz schloss Kai die Augen. Er hatte sehr wohl gemerkt, dass sich Brooklyn zu ihm gedreht hatte und ihn nun ruhig ansah. Auch wenn er es nicht glauben konnte schien Brooklyn auf ein Gespräch aus zu sein – und das obwohl er trotz seiner Freundlichkeit genauso schweigsam war wie Kai selbst. Als er seine Augen langsam wieder öffnete, drehte er sich zu Brooklyn um und sah ihn wie immer mit seinem emotionslosen Gesicht und seinen kalten Augen an. Der Orangehaarige störte sich nicht daran. Er wusste genau, dass Kai zu jedem so war, auch wenn es ihn zuerst erstaunt hatte. „Was willst du?“, wiederholte der Silberhaarige nun, da Brooklyn nicht anfing zu sprechen und er nicht unbedingt scharf drauf war, dass dieser länger blieb als nötig war. „Ich will nur eins wissen“, meinte Brooklyn ruhig und sah ihn nicht wieder mit seinem sonst so sanften Lächeln an. Diesmal war sein Gesicht ernst. Ohne darauf zu antworten, sah Kai ihn nur weiter an und sein Blick sagte eindeutig, dass Brooklyn endlich mit der Sprache rausrücken sollte. „Mir ist da etwas aufgefallen und ich will von dir ehrlich wissen, ob ich mit meiner Vermutung Recht habe“, antwortete der Orangehaarige nach kurzem überlegen. Interessiert musterte er Kai mit seinen türkisen Augen um auch die winzigste Reaktion in dessen Gesicht zu erkennen. Doch Kai zeigte keine Regung, außer einem auffordernden Blick, der Brooklyn deutete, weiter zu sprechen. „Ich denke du hast bei unserem Kampf nicht alles gegeben“, stellte Brooklyn schließlich seine Vermutung da und beobachtete den Silberhaarigen weiterhin. „Sah es denn so aus?“, fragte Kai im Gegenzug und konnte sich ein kaltes Lächeln nicht verkneifen. Es war wirklich erstaunlich, dass der Orangehaarige das beobachtete, was sonst für die meisten nicht sichtbar war. „Nicht unbedingt“, Sprach Brooklyn leise und drehte sich wieder in Richtung Meer. Belustigt zog der Silberhaarige eine Augenbraue hoch und sah Brooklyn weiterhin an. Manchmal waren sie sich wirklich ähnlich. Beide waren eher still und lieber für sich, doch ihm Gegensatz zu ihm konnte Brooklyn seine Gefühle offen zeigen und war unbeschwerter. „Du bist unberechenbar“, Fing Brooklyn schließlich wieder an zusprechen und sah wieder kurz zu dem Silberhaarigen, der darauf jedoch wieder nicht antwortete und sich wie vorhin wieder mit den Armen auf das Geländer abstützte. „Ich denke du hast nicht alles gegeben, eher nur das, was du Dranzer zugetraut hast“, Sprach er bedacht seine Gedanken aus und wieder lag ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen. Ihm war Kais Verhalten schon vor ihren beiden Kämpfen aufgefallen. Ihm schien es, als ob der Silberhaarige mit Absicht nicht alles gab, oder auch nur weil es sein BitBeast nicht ausgehalten hätte. „Vielleicht“, meinte der Silberhaarige mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen und sah kurz zu dem neben ihm Stehenden. „Bist du allein darauf gekommen?“ „Zum Teil. Boris hat meinen Verdacht nur durch einen kurzen Kommentar bestätigt“, gab Brooklyn zu und bemerkte sofort den veränderten Gesichtsausdruck Kais. Vor wenigen Sekunden war Kais Gesicht, zu seinem Erstaunen, noch teils sogar entspannt gewesen, doch als er Boris erwähnt hatte, wich dieser Gesichtsausdruck einem kalten und harten. „Boris denkt er weiß alles über mich, aber da hat er sich geirrt“, spuckte der Silberhaarige schon fast aus und verkrampfte sich. Schon allein wenn er nur an diesen Mann dachte, drehte sich sein Magen um und alle wiedererlangten Erinnerungen an seine Vergangenheit kamen wieder hoch. Er schloss die Augen und versuchte die Bilder vor seinen Augen zu unterdrücken, da die Erinnerungen mit all ihrer Wucht immer weiter an die Oberfläche zu drängen schienen. Doch wenige Sekunden später hatte er sich wieder beruhigt und die Bilder von Früher in sein Unterbewusstsein verbannt. Er musste zugeben, nur durch das schmerzhafte Einbläuen, dass Gefühle nichts wert wären und man sie nicht zeigen durfte, konnte er seine Erinnerungen wieder verbannen und seine kalte Maske aufsetzen. Erstaunt beobachtete Brooklyn das Verhalten von Kai. Es schien ihm, als ob der Silberhaarige, als er die Augen schloss, mit etwas zu kämpfen hatte, doch wenige Sekunden später war sein Gesicht wieder eine kalte, emotionslose Maske. Immer mehr wollte er wissen, woher der Silberhaarige Boris kannte und weshalb er vor ihm so eine Abscheu hatte. Schon als Kai sich für die BEGA entschieden und dort trainiert hatte, war ihm aufgefallen wie Boris im Verborgenen Kai beim Training zugesehen und jedes Mal ein kaltes Grinsen auf dem Gesicht hatte. „Woher kennt ihr euch?“, fragte Brooklyn schließlich, als er ganz sicher war, dass Kai sich beruhigt hatte und wartete gespannt auf seine Antwort. „Das brauchst du nicht zu wissen“, antwortete Kai, wobei er ein leichtes Zittern in seiner Stimme hörte. „Sag worauf du hinaus willst.“ „Ich will an der nächsten WM teilnehmen, doch dazu brauch ich ein Team“, fing Brooklyn an und sah jetzt erst zu dem Silberhaarigen, der seinen Blick ebenfalls ihm zugewandt hatte. „Ich wollte fragen ob du mit in das Team kommen würdest.“ Die Miene des Silberhaarigen veränderte sich nicht, aber innerlich musste er zugeben, dass er erstaunt war. Langsam schlich sich ein kleines, amüsiertes Lächeln auf seine Lippen und auch wenn es ihm nicht passte, konnte er nicht verhindern, dass es ehrlich aussah. „Ich muss dich enttäuschen“, lehnte er ab und seine Augen bekamen einen traurigen Ausdruck als er weiter sprach. „Leider hat Dranzer den Kampf nicht überstanden.“ Erschrocken weiteten sich die türkisen Augen von Brooklyn. Sollte das etwa bedeuten. dass der rote Phönix durch die Anstrengung im Kampf vernichtete worden war? „Ja, Dranzer ist nicht mehr da“, bestätigte der Silberhaarige Brooklyns Vermutung und sah wieder auf das Meer, das nur noch als schwarze Oberfläche zu erkennen war. Selbst der Himmel hatte nun einen tiefen Blauton und die Sterne funkelten immer stärker am Horizont. „Wird er wieder kommen?“, fragte Brooklyn vorsichtig und merkte wie leichte Schuldgefühle in ihm aufstiegen, aber ein Blick zu Kai zeigte ihm, dass diese nicht berechtigt waren. „Sie“, verbesserte Kai ihn und dachte kurz an seine geliebte Phönixdame zurück, bevor er weiter sprach. „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich hab ihr zu viel zugemutet, weshalb sie alle Energiereserven in den Kampf gesteckt hat. Hätte ich das nicht getan, wäre sie noch da.“ „Dann hätte Boris aber gewonnen“, widersprach der Orangehaarige Kai und musste traurig lächeln. Gerade über solch ein Thema wollte er nicht reden und schon gar nicht mit dem sonst so stillen Russen. Und doch erstaunte es ihn, dass dieser überhaupt mit ihm sprach, wo er zum Teil auch Schuld am Verschwinden Dranzers hatte. Früher hatte er immer gedacht, dass er allein war. Immer dachte er, dass er mit seinen Gedanken und Träumen alleine war, doch als er Kai das erste mal gesehen hatte, war in ihm das Gefühl aufgekommen, dass sie sich auf eine seltsame Weise ähnlich waren. Zu Anfang war sein Interesse an Kai trotzdem nur normal gewesen. Er hatte das Gefühl wieder vergessen und damals nicht gedacht, dass hinter dem kühlen Jungen mehr steckte. Doch je mehr er den Silberhaarigen, beabsichtigt oder nicht, beobachtete, umso mehr weckte er sein Interesse. „Ja, aber es hätte auch eine andere Möglichkeit gegeben“, meinte Kai wieder mit kalter Stimme dazu. Er konnte es selbst nicht fassen, dass er wieder diese Möglichkeit in Erwägung zog. Genauso wenig konnte er verstehen, warum er hier mit Brooklyn stand, den er eigentlich aufs Blut hasste, und mit ihm sprach, wie mit einem alten Freunde. „Eine andere Möglichkeit?“, fragte Brooklyn erstaunt nach und störte sich nicht weiter an der abweisenden Stimme seines Gesprächspartners. „Ja“, antwortete ihm Kai leise um nicht weiter auf diese Möglichkeit einzugehen. Er wollte diesen Gedanken so schnell wie möglich wieder vergessen, denn allein bei dem Gedanken zog sich eine Gänsehaut über seinen Rücken. „Du sprichst manchmal wirklich in Rätseln“, meinte Brooklyn halb scherzend, wurde dann aber jedoch wieder ernst. „Ich will dich nicht drängen, aber was hast du damit gemeint?“ Mit einem prüfenden Blick sah der Silberhaarige zu Brooklyn und musterte ihn genau. Er konnte es innerlich nicht fassen, dass er wirklich in Betracht zog, Brooklyn davon zu erzählen. „Ich habe ein weiteres BitBeast, das um einiges stärker ist, aber es ist gefährlich, es zu benutzen“, antwortete Kai zu seinem eigenen Erstaunen. „Dann könntest du theoretisch auch dieses BitBeast benutzen“, schlussfolgerte der Orangehaarige, ohne auf die Warnung, die in Kais Stimme mitschwang, zu beachten und sah direkt in die blutroten, kalten Augen Kais. Verärgert verengte der Silberhaarige seine Augen. Hatte Brooklyn ihm nicht zugehört oder hatte er die versteckte Warnung einfach übergangen? Er drehte seinen Kopf wieder zum Meer, das nun mehr denn je wie ein schwarzer, unheilverkündender Schlund aussah, das durch das Rauschen der Wellen noch verstärkt wurde. Eigentlich sprach nichts dagegen. Vor drei Jahren hatte er sich freiwillig dem schwarzen Phönix hingegeben und nur deshalb war alles außer Kontrolle geraten. Dadurch hatte Black Dranzer auch die Kontrolle über ihn erhalten. Doch wenn er ihn ganz bewusst einsetzte, konnte er ihn wahrscheinlich kontrollieren. Er könnte mit ihm wahrscheinlich sogar Brooklyn ohne Probleme besiegen, Ohne seinen Willen konnte Black Dranzer ihn nicht übernehmen. Aber war es nicht das, was er glauben sollte? Wieder kam ihm eine Erinnerung in den Sinn, diese lag jedoch nur wenige Wochen zurück. Eine Erinnerung, die ein Gespräch mit Boris inne hatte. Immer stärker zwang sich ihm die Frage auf, was passieren würde, wenn er den schwarzen Blade ein weiteres Mal starten würde. Konnte er ihn kontrollieren oder würde es anders herum sein? „Ich wollte auch Tala fragen ob er mit in das Team kommen würde, aber ich denke nicht, dass er auf meine Bitte einsteigen würde“, riss Brooklyn ihn schließlich aus seinen Gedanken und ein Grinsen kam über seine Lippen, als er realisierte, was der Orangehaarige gesagt hatte. „Also ein Grund mehr, warum du mich im Team haben willst“, meinte er süffisant lächelnd und kam innerlich endlich zu einem Entschluss. Es war einen Versuch wert, den schwarzen Blade zu starten. Doch das würde er nur in Anwesenheit von seinem rothaarigen Freund tun. Denn Tala war wahrscheinlich der Einzige, der in noch aufhalten konnte, wenn nicht er Black Dranzer, sondern Black Dranzer ihn kontrollieren würde. „Wir werden uns später sehen, dann werden wir dir sagen, was wir von der Sache halten“, meinte er schließlich und stieß sich vom Geländer ab. Er würde sich erst nach einem Versuch mit Black Dranzer entscheiden. Er seufzte leise. Er wusste, dass er erst mal Tala überzeugen musste, ihm zu helfen. Aber das würde er schon hinkriegen. „Gut“, meinte Brooklyn und schien wieder um einiges fröhlicher zu sein als noch vor kurzem. Wortlos beobachtete er wie Kai langsam in der Dunkelheit verschwand ohne sich zu verabschieden. Er wusste, dass der Silberhaarige ihm etwas verschwieg, doch genauso verschwieg Brooklyn ihm etwas. Er wusste mehr als er zugab. Er hatte kurz vor dem ersten Kampf mit Kai ein Gespräch mit Boris gehabt und was er dort gehört hatte, gab ihm zu denken. Kai hatte sich in beiden Kämpfen gegen ihn zurück gehalten. Das lag auch daran, dass der Silberhaarige wusste, dass sein BitBeast die Anstrengung nicht unbedingt aushalten würde. Kai konnte mehr als er zeigte, doch glaubte er immer noch nicht das, was Boris gesagt hatte. War Kai wirklich auf die gleiche Stufe zu stellen wie er? Konnte er wirklich so stark sein? ******************************Ende*************************************************** also das Kapitel ist gebetat worden und ich muss sagen Azaeli hat das super gemacht ^^"" *Azaeli ganz doll knuddeln tut* so viel Spaß beim lesen ;) die unî Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)