Der letzte Erbe von Sturmfeder (- Das Ende einer Geschichte -) ================================================================================ Kapitel 15: - Der Tanz der Toten und einem Hauch Leben - -------------------------------------------------------- ~ Kapitel 15 ~ - Der Tanz der Toten mit einem Hauch Leben - Ein Streich. Die Töne erklangen und eine erheiternde Musik begann. Ein gesamtes Orchester stimmte ein und ließ den riesigen, bunt geschmückten Saal in eine lebendige Atmosphäre erstrahlen. Die gold leuchtenden Wände mit ihren Bildern von Festen und Girlanden an den Ecken. Einige größere Spiegel an anderen Wänden und Sitzgelegenheiten nicht weit von einem Tisch mit vielen Geschenken entfernt. Ganz am anderen Ende war der Eingang der Bediensteten, die immer wieder Getränke mit sich führten. Es kamen schon viele Besucher von Außerhalb. Sie liebten und lachten, tanzten. Einfache Freude an dem schönen Abend. Alle Frauen besaßen wunderschöne Kleider. Rot, gold, gelb, blau, grün, violett, orange. Ihre Masken, nur an Stangen befestigt, hielten sie knapp vor sich. Es war wie ein Hauch, wenn die Tür sich öffnete. Der Wind blies dann hinein und umwehte das goldene, lockige Haar der kleinen Kalí, die lächelnd zur Tür blickte. Sécar, der stets bei ihr blieb, strich sich durch sein zurückgekämmtes Haar und blickte erfreut zu seiner Begleiterin, dessen schwarzes, langes Haar ihr weit über das goldene Kleid fiel. Sie wandte sich ab und wurde von dem Vampir begleitet. Der Wind wehte weiter durch ihr glattes Haar und traf auf das junge Gesicht eines Weibes, die sich hinter einer Maske verbarg. Ihre roten Augen leuchteten und ihr fieses Grinsen bereitete einem ein Schauer. Das grüne Kleid lag perfekt an ihrem mageren Körper. Gleich wohl stand neben ihr ihre Schar von Dienerinnen, die weit schöner waren, als alle anderen weiblichen Gäste, dennoch nicht die Schönheit übertrafen ihrer Herrin. Die rötlichen Augen blickten zur Seite und sahen in die Rubine von Gedeon, der stumm fluchte. Weit ab in der Menge, von jungen Männern, die prahlen umgeben, stand Russel und sah prüfend auf. Nicht weit war die Nora und beobachtete ihn genau. Ihr Haar wehte auf und sie wandte sich zu den beobachtenden Vampiren um. Moon und Momo, die an der Wand lehnten und ihr Getränk schwenkten. Sie beobachten die neuen Gäste, die nun langsam eintraten. Sie sahen auf, selbst Mi Ying wandte sich um und sah über einen weißen Schopf hinweg. Nisson war seit einer Stunde anwesend und schwieg über alles, was geredet wurde. Sie sahen zu einem Paar, was den Saal betrat. Sie sahen zu einer Gasse, die sich für sie öffnete. Der Vampir, den alle fürchteten, war eingetroffen. Er hatte seine Hand an seiner Seite und führte sie weit oben mit einer anderen Hand hinein. Die andere, war die eine jungen, bildschönen Frau. Ihr gelbes Haar, fiel locker an ihrem Hals hinab und das rötliche Kleid, passend zu seinem Anzug, bot genug platz für ihren dickliche Bauch, der nur hervorquoll. Das rötliche Kleid war nur der Saum, der über einem weißen Stoff lag, Ein V-Schnitt, betonte ihren Bauch und ihre Schulter und einen Teil ihres Rücken war frei von allem. Sie lächelte lieblich und hielt ihre Maske vor ihrem Gesicht. Seine Maske lag eng an seinem Gesicht und verdeckte nur die Augen. Es war eine weiße Maske mit Federschmuck einer weißen, silbernen Taube. Sie gingen weiter in den Saal. Alle starrten nur auf sie, auf ihren Bauch, auf deren Hände. Sie wichen zurück. Erschreckt und verwirrt. Alucard störte es nicht. Sein Grinsen war gehässig wie eh und je. Nur knapp nach ihnen folgte eine junge Frau mit langen, leicht violett schimmernden Haare, die offen an ihr herunter fielen. Ihr Kleid, leicht bläulich, ging nur bis zu ihren Knöchel. Es war schlicht, aber dennoch elegant. Das Getuschel begann, die Blicke stachen auch auf sie. Es war wie eine Folter auf Raten. Aisha war dies gleich. Sie ging leise hinter dem Paar her. Sie blickte sich kaum um, sondern behielt stets Seras im Auge. Das war das, was er wollte. Sie hatte, geschickt, ihre Waffe unter dem Kleid versteckt und nur eine kleine Beule, die mit etwas anderem verwechselt werden könnte, lässt darauf schließen. Es kribbelte in ihr. Sie spürte die Auren der Vampire. Es erdrückte sie leicht. Nur schwer ignorierte sie es. „Bruder!“, rief sie durch den halben Saal. Lächelnd schritt sie durch die Menge und umarmte Seras kurz und dann ihren Bruder. Samantha hielt Seras Hand und lächelte ihr glücklich entgegen. „Lass dich ansehen!“ Sie breitete die Arme der Hochschwangere aus und sah sie sich von oben bis unten an. „Wunderbar!“, strahlte sie. Seras lief leicht rot an. „Danke.“, nuschelte sie. Die Vampirin ließ ihre Hand los und drehte sich um. „Kommt, tanzt ein wenig, trinkt.“ Sie nahm von einen Tablett zwei Gläser. Sie drehte sich um und überreichte eines Alucard und das andere seiner Braut. „Wein, für dich und Blut für Seras.“ Sie lächelte breit. „Das ist ein Ball, also tanzt, ihr alle!!“, rief sie. Die meisten, geschockten, sahen verwirrt weg und gingen wieder auf die Fläche. Die Musik wurde über den ganzen Zeitraum gespielt. Und ein neues Lied begann. „Ich fühle mich unwohl unter diesen Blicken.“, flüsterte die junge Frau und sah zu ihm auf. Alucard strich ihr kurz über die Wange und lächelte herzerwärmend. „Du bist hier in Sicherheit. Niemand wird dir schaden, das schwöre ich. Abgesehen davon, wird Aisha auch ein Auge auf dich haben.“ Seine Worte trösteten sie ein wenig. Dennoch hatte sie ein ungutes Gefühl. Dies spürte wohl auch ihr Kind. Es boxte etwas sehr gegen ihren Bauch und warnte sie vor etwas, was sie noch nicht einschätzen konnte. „Und wirst du auch ein Auge auf uns haben?“, fragte sie lächelnd. „Sogar zwei, wenn nicht mehr.“, hauchte er erfreut und küsst sie kurz auf den Mund. Sie genoss es sehr. „Und nun, lass uns tanzen.“ Er nahm ihr das Getränk aus der Hand und stellte es auf ein Tablett eines Bediensteten ab. Als er sich wieder umwandte, nahm er ihre Hand und führte sie in die Tanzfläche. Sofort führte er sie im Takt umher. Es war ein gleitender Tanz. Als würden Beide schweben. Weit ab, hinter der Masse, die sich um die tanzenden sammelten, stand das junge, schöne Mädchen, dessen Blut lebendiger war, als die gesamten Gäste zusammen. Sie beobachtete das Paar genau und achtete deutlich auf ihre Instinkte. Jede Faser in ihren Körper war angespannt. Es könnte hier alles geschehen. Selbst diese Begegnung. Es war nur ein Hauch, der durch ihre Haar flog. Sie sah zur Seite und erblickte, dass ein weiteres gesellschaftlich wichtiges Paar eintrat. Er sah sie sofort an. Seine grünen Augen stachen in ihr Körper, in ihre Seele hinein und umfasste sie. Hielt sie fest, sodass sie kaum mehr Luft bekam. Ihr stockender Atem ähnelte Luftmangel. Sie konnte sich seinem Blick nicht loseisen. Sie kannte ihn von irgendwoher, aber wusste nicht, woher. Sein braunes, fast kurzes Haar fiel locker herunter. Er trug eine schwarze Hose und eine schwarze, offene Jacke. Das weiße Hemd strahlte hervor. Seine Begleiterin hatte silbernes, hell violettes Haar, welche hochgesteckt waren. Ihr Lächeln glitt einem kindlichen Funkeln. Das Kleid, ein helles blau, lag weit an ihr herunter und verdeckte jegliche Problemzonen, die sie haben könnte. Eisern klammerte sie sich an seinen Arm und folgte den Blick. Es überkam ein Knurren. Man sah es nur, wie sich ihre Lippen hochzogen und sie ihre Zähne zeigte. Aisha störte dies nicht. Sie sah kurz zu dem jungen Mädchen und beobachtete, wie die meisten von ihnen Abstand hielten. Es schien, als würde sie diese Beiden verabscheuen. „Keyle! Ich bin hoch erfreut dich hier zu sehen!“ Sie ging auf sie zu und schüttelte seine Hand. Ich Lächeln war falsch, wirkte aber ehrlich. Er nickte freundlich und sah sie kurz an. „Es ist eben auch unsere Sache, also warum sollten wir nicht kommen?“ Sie lächelte lieblich und nickte. „Gewiss. Ihr habt immer ein Mitspracherecht. Kommt, amüsiert euch.“ Sie sah zur Seite und belächelte seine Begleiterin. „Alíen ist ihr Name. Sie ist meine Verlobte.“ Das Letzte sprach er schon fast leise aus. Alíen schmunzelte und verneigte sich kaum merklich vor ihr. „Verlobte?! Oh, verstehe. Das wird gewiss ein wunderbarer Abend. Sicher hast du zu deiner Linke jemanden schon bemerkt. Vergnüge dich. Und erfreut euch an diesen Abend, bevor alles wieder vorbei ist.“ Sie wirkte schon fast auf Drogen. „Geht es dir gut?“, fragte er besorgt. Sie drehte sich wieder um und verschwand in der Menge. Seine Frage blieb ungehört. Alíen blickte ihn verwirrt an. Er seufzte leise. „Alíen, kümmere dich bitte um deine Aufgabe, ich muss jemanden begrüßen.“ Er sah sie nicht an, sondern ging sofort zur linken Seite. Direkt auf das Mädchen zu, welches gelangweilt an der Wand lehnte. Seine Begleiterin murrte, aber ließ ihn gewähren. Schließlich ist er ihr überlegen. Sie sah auf. Aisha musterte seine Bewegung. Er kam ihr immer näher. Nichts ließ auf seine Absicht schließen. Er blieb stehen und lehnte sich ebenfalls an die Wand. Seine grünen Augen beobachteten die Vampire, die in der Halle tanzten. Er blieb mit den Augen lange an Alucard und Seras haften und musterte sie. „Müsste es für dich nicht ungewohnt sein. Als Mensch unter den ganzen Vampiren?“ Sie sah wieder zu Seras und rümpfte leicht ihre Nase. „Nicht mehr als sonst.“ Sie wusste nicht warum, aber sie vertraute ihm. Etwas an ihm, war ihr vertraut. „Mh. Ich bin Keyle. Der Vertreter der Lykantrophen auch Lykaner genannt. Und du musst die gute Seele Aisha sein.“ Ihre Augen schwenkten wieder zu ihm. Von oben bis unten musterte sie ihn und rümpfte erneut ihre Nase. „Gute Seele?! Für wen?“ Er lächelte. „Gute für uns, nicht für sie. Du hast uns schon oft einen Vorteil verschafft, wenn auch unbewusst.“ „Dann.. wird es nie wieder vorkommen, Lykaner.“ Sie sah wieder zu dem Paar. Keyle sah sie wieder an und kam ein Stück näher. Sein Gesicht blieb knapp bei ihr stehen. Er beobachtete sie immer noch. „Würden sie bitte von mir weichen. Sie kommen in meinen privaten Bereich, was ich nicht mag.“ Sie sah ihn an. Ihr Blick war fest und ernst. Der Werwolf wich etwas zurück und schmunzelte breit. „Du erkennst mich nicht, oder?“ Sie schüttelte ihren Kopf. „Für mich bist du ein Werwolf, der mir zu nahe kommt, was ich nicht gerne habe.“ Er grinste leicht. „Ich habe gehört, dass der ach so große Ursprung wegen dir hier her kommt. Er will dich sehen.“, hauchte er genüsslich. „Ich bin froh, dass ich dich, bevor er kommt, wieder sehe. Dann bist du noch menschlich. Wer weiß schon, was er mit dir anstellen wird.“ Aisha hob eine Augenbraue und blickte ihn direkt an. Sie lehnte sich von der Wand weg und ging in die Menge. Nur ein knapper Blick ließ sie an ihn haften. Sie wollte ihm nicht länger mehr zuhören. Keyle schien dies zu amüsieren. Er folgte ihr ohne weiteres. Sie ging durch die Menge. Viele ignorierten sie. Sie war einfach unwichtig. Selbst Keyle wurde nicht aufgehalten. Wie ein Hund pirschte er sich an. Sie hatte keine Chance. Er stand in einer anderen Sekunde, bevor sie bei Alucard ankam, vor ihr. Sie schrak zurück. Aber ergriff ihre Hand und lächelte lieblich. Ein Kuss und er verneigte sich. „Darf ich um den Tanz bitten?“ „Habe ich eine andere Wahl?“ Er schüttelte langsam den Kopf. Sie musst sich fügen. Das Orchester fing erneut an und er tanzte mit ihr durch den Saal. Immer nahe an Alucard und Seras und dennoch weiter weg, dass er nichts unternehmen kann. „Du hängst immer noch an Vladislav?!“ Sie sah ihn fragend an. „Nein. Ich befolge nur eine Bitte.“ „Welche Bitte?“ Sie sah knapp zu Seras. „Ich achte nicht auf ihn, sondern auf sie.“ Keyle blickte leicht zu ihr und sah wieder auf ihren Bauch. „Kann ich verstehen. Wenn der Abend vorbei ist, werde wohl viele ihr den Kopf abreißen wollen. Oder sie umstimmen.“ Aisha sah in sein Gesicht und suchte. „Du hast das Gefühl, dass du mich kennst, oder?!“ Sie nickte. „Kann ich dir nicht verübeln. Ich lebe schon lange und habe in meiner gesamten Existenz eine Frau, wie du es bist, schon einmal gesehen.“ „Ist dem so?“ Er lächelte breiter. „Es war zu seiner Zeit. Eine Frau, die sich als Mann ausgab.“ Sie sah ihn fragend an. „Sehr gewagt, aber wer weiß, ob ich dies bin. Wenn. Wäre es mir gleich. Ich leben nun hier und jetzt.“ Keyle lachte leise und drehte sie mit sich einmal herum. „Kann ich mir gut vorstellen. Das hast du auch damals gesagt. Wie auch, dass wir uns wieder sehen werden. Du meintest, du willst dir dann die Seite aussuchen. Lykaner oder Vampir. Und, wie hast du dich entschieden?“ Aisha sah wieder zu Seras. Sie prüfte, dass alles in Ordnung ist. Sie beobachtete, wie die Beiden von der Fläche gingen. Sie hatten genug und mussten an anderes denken. Sie mussten sich um ihre Stimmen kümmern. Er beobachtete ihren Blick und schmunzelte. „Vampir?“ Sie sah ihn an. „Ich habe mich noch nicht entscheiden, wenn ich mich überhaupt entscheiden werde.“ Er grinste. „Du wirst dich entscheiden. Spätestens, wenn der Ursprung hier erscheint.“, flüsterte er wissend. „Wenn du es so genau weißt, dann sage mir, warum ich mich entscheiden werde, wenn der sogenannte Ursprung hier ist.“ Sie blieb stehen. Ihr Blick war ernst und wütend zugleich. Keyle lächelte. „Weil er ein Poet in Sachen Liebe und Verehrung ist.“ Aisha ging einige Schritte rückwärts und verschwand erneut in der Menge. Er sah ihr lächelnd nach und spürte kaum die Hand auf seiner Schulter. Keyles Kopf drehte sich leicht. Er spürte genau die Kälte, die in seinen Körper zog. „Machst du sie wieder nervös, lieber Keyle?“ Er grinste. „Moon. Wie nett, dich wieder zu sehen.“ „Ganz meinerseits.“ „Ich mache sie nicht nervös. Ich habe sie nur gefragt, ob sie sich entschieden hat.“ Moon lachte leise und legte einen Arm um ihn. Er führt den Lykaner in die andere Richtung von der Tanzfläche herunter. „Keyle, Keyle...Keyle. Aisha wird sich nicht entscheiden. Sie ist anders, als das Mädchen, was du früher kanntest. Sie hasst uns und wenn sie uns nicht hasst, dann belustigt sie sich an uns. Sie verabscheut es, ein Vampir zu sein, also warum sollte sie, wenn ihr seit Kindheitstagen der Hass uns gegenüber eingeimpft wurde, sich für unsere Seite entscheiden?!“ Keyle kicherte. „Das meine ich auch, weswegen sie wohl zu uns gehören wird. „Du meinst also zu dir?“ Der Werwolf nickte erfreut. „Sehr optimistisch.“ Moon ging mit ihm weiter. „Aber glaube mir, wenn sie ihn nicht will, werde ich sie mir holen.“ Keyle grinste breit. „Wieso?“ „Weil ich sie mehr als verehre. Sie ist fabelhaft als Vampirin, das weiß ich genau.“ „Warum machst du so ein Gesicht, Nora?“ Sie strich sich durch ihr Haar und sah in die Menge, als würde sie etwas suchen. „Ich finde es ungehörig, dass ihr nicht zuerst zu mit gekommen seit. Ich habe mehr Einfluss bei ihm, als alle andere und doch habt ihr sie geschickt?“ „Hättest du ihn überreden können?“ Sie sah zu dem schwarzhaarigen Mann und seufzte. Nein, das hätte sie nicht tun können. „Du hast doch selber bemerkt, dass er sich verführt fühlte. Also haben wir es ausgenutzt.“ „Und nun, muss sie den Preis dafür zahlen?!“ „Nein, das wird sie nicht. Das wirst du schon sehen.“ Nora strich sich eine Strähne hinters Ohr und blickte elegant und leicht beschämt zur Seite. Sofort sah sie Russel, wie er hoch grinsend sich von Frauen umgeben ließ. Er liebte das weibliche Geschlecht, aber nie sah er sie jemals an. Man spürte, dass sie traurig war, denn sanft legte sich eine Hand auf ihre Schulter. Sie sah zu dem Mann auf. Sein sanftes Lächeln wirkte beruhigend. Sie schmunzelte leicht und schloss ihre Arme um ihren Körper. Es bot wenigstens etwas Nähe. Die sonst aufmüpfige, verrückte Nora war hoffnungslos vernarrt. Es war schon schlimm genug, dass es wer aus einem anderen Clan ist und auch noch ein Jüngere, aber verliebt zu sein, war für viele verpönt. Es war ein verbotenes Gefühl. Viele ließen sich mit anderen nur aus Eigennutz ein, aber nicht, weil sie sich zu diesem hingezogen fühlten. Es war schon eine Schande, aber so waren die Vampire. „Nora, wieso gehst du nicht zu ihm und handelst, wie ein Vampir deines Standes. Machtvoll und egoistisch?“ Sie sah wieder zu ihm und seufzte. „Ich weiß nicht, ob ich dies hinbekomme.“ Alucard grinste breit und ging einige Schritte nach vorne. Sein Blick fiel auf Russel und fuhr weiter zu den Anwesenden. „Du bist die Anführer des verrückstesten Clan, den ich kenne. Deine Eigenschaft ist der Wahnsinn und nun handelst du normal? Nein, das ist nicht normal. Sei natürlich und handle!“ Sie sah zu ihm auf und verstand. „Ich bin sowieso überrascht, dass du dich so gut benimmst. So kenne ich dich gar nicht.“ Nora grinste breit. „Ich halte mich zurück, das ist alles.“ „Ist dies denn so gut?“ Nora sah herab und schien zu überlegen. Ihr Gesicht wirkte, wie ausgewechselt. Kindlich, unbedacht, schmollend. „Nora!“ Der Ruf schallte durch den halben Saal. Ihre rötlichen Augen wechselten vom Boden langsam zu dem Ort des Rufes. Der Rotschopf winkte und grinste breit. Er kam mit Frauen im Schlepptau lachend zu ihr herüber. „Was machst du hier. Mich dich doch unter!“, sprach er leicht enttäuscht. Sie sah ihn leicht fragend an und spürte, dass das Grinsen von Alucard breiter wurde. //Nimm dich nicht wegen ihm zurück. Du bist ein Malkavianer. Du tust dir nichts gutes, wenn du normal wirst.// Seine Worte schallten in ihren Ohren. Sie lächelte breit. Es wirkte krankhaft, aber dich glücklich. Ein Funkeln entsprang. Erfreut wandte sie sich zu dem großen Vampir um. „Du hast Recht, Vlad! Ich bin ein Malkavianer und wegen einen Frischling werde ich mich nicht verstellen. Ich bin stolz verrückt zu sein!“ Sie fuhr sich durch ihr Haar und sah triumphierend zu Russel. Er wirkte verwirrt und überrascht. Er kannte diesen Ausdruck nicht bei ihr. Ohne weitere Worte griff sie nach seinem Arm und entriss ihn den Armen der Frauen. Sie sahen gefrustet zu ihr, aber ihr Grinsen ließ sie erstarren. „Lass uns tanzen!“, eröffnete sie erfreut und streckte die Arme weit hinaus. Er sah sie verwundert an. So weltoffen, so glücklich. Ist das die Nora, die er kennen gelernt hatte? „Nora, was ist mit dir, du bist so... anders.“ Ihre Augen blitzten ihn fies grinsend an. „Ich bin nicht anders, ich bin ich. Ich bin eine Malkavianer. Unsere Gefilde ist der Wahnsinn!“, höhnte sie stolz auf. Er sah sie nur fragend an. War sie wirklich so? Warum verstellte sie sich? Russel ließ sich auf die Tanzfläche ziehen. Sie ergriff seien Hände und tanzte in der Halle mit ihm herum. Man spürte, dass er verunsichert war. Der Anblick, den verstand er nicht. „Nora...“, flüsterte er besorgt, aber sie horchte nicht hin. Ihr Lachen war laut und erfrischend. Sie zuckte leicht und wirkte, als würde sie mit sich selbst sprechen. Die ruhig wirkende Frau war verschwunden. Sie war wie ausgewechselt. Ihre Augen funkelten. Russel bekam es langsam mit der Angst. Ihm dröhnten die Worte seines Vaters in den Ohren, als er ihm über jeden etwas erzählte, auch über Nora. Er wollte es bei dem ersten Treffen nicht glauben. Sie war so ruhig und nett und lieb und doch soll sie manisch verrückt sein, paranoid und krankhaft brutal. Sie tanzten etwas umher. Sie grinste und lachte. Viele sahen Russel an, die sofort einen tödlichen Blick von ihr kassierten. Andere hielten sich gekonnt von ihr fern. Russel zuckte leicht. Er hatte Furcht vor ihr. „Nora, bitte...“, flüsterte er. Sie lachte ihm nur ins Gesicht. „Nora, lass!“ Er blieb stehen und entriss sich ihrer Hand. Geschockt sah er in ihre funkelnden Augen. „Was ist mit dir los? Wieso bist du so..“ „So, was?! So furchtbar erschreckend. Anders oder doch verrückt? Ich bin eine Malkavianer, dass ich nett bin, war nur eine Fassade, die nicht zu meinem Sinn entsprach. Genau genommen, bin ich nicht anders, als dein kleiner Engelsschaft Aisha!“, knurrte sie. Alle blieben stehen und sahen sie an. Die Blicke, so kalt, aber doch neugierig, wanderten von ihr durch den Raum. Genau auf ein Mädchen nicht weit von einer schwangeren Vampirin. Sie sah dem unbeteiligt zu, aber man merkte, dass es ihr peinlich war, Gesprächsthema zu sein. Russel wirkte noch mehr geschockt. Er blickte sich knapp in der Runde um und spürte ihr Getuschel. Das wollte er nun nicht. Wieso war sie so aufgebracht? „Rede kein Unsinn. Du bist nicht im Geringsten wie sie. Du bist viel...“ „Netter???!“ Nora drehte sich ab und sah zu den Zuschauern. „Meine lieben Gäste! Was haltet ihr davon, sind die Malkavianer anders als die Gerüchte, die über einen Menschen herrschen?“ Viele sahen sie verunsichert an. Andere schüttelten ihren Kopf und nur wenige wagten es, Aisha direkt anzusehen und zu beschimpfen. Nora war zufrieden. Sie sah zu ihm und lächelte zuckersüß. „Ich bin eine Vampirin und du nur ein Frischling. Du hast keine Erfahrung und solltest lieber von den Erfahrungen deiner Vorfahren zerren. Ich, bin nicht anders, als sie, aber bevorzugen tust du sie nur, weil es dich reizt nach ihrem Blut zu trachten, dass so verdammt verboten ist!“ Alles war still. Keine wagte es auch nur zu atmen. Seras Kopf drehte sich langsam zu dem Mädchen und musterte sie. Sie schien so unscheinbar normal. Es war, als würde sie ihren Blick spüren, ihren Unmut-. Die azurblauen Augen wandten zu ihr herüber und lächelte sie leicht an. Es war, als wechselte ihre Augenfarbe in einem kurzen Moment. Es wirkte beängstigend. „Was geht dich das an?“ Russel durchbrach die Stille und alle sahen auf das Geschehen. „Woher willst du denn wissen, dass es nicht so schlimm ist? Seit Jahren pflegt ihr es zu verpönen und das macht sie stark und einzigartig.“Erneut sahen einige auf das Mädchen. Aisha ging rasch zu Seras und verbarg ihre Scham. „Gesprächsthema Nummer eins zu sein, gefällt mir nicht.“, nuschelte sie entschuldigend und hielt sich am Kleid von Seras fest. Die Vampirin musste schmunzeln und legte einen Arm um sie. „Mach dir keine Sorgen, es wird bald schon zuende sein und dann haben es alle vergessen.“, sprach sie ruhig. „Vergessen werden sie es nie. Erst, wenn ich tot bin.“ Seras strich ihr über den Kopf und holte tief Luft. „Hört endlich damit auf!“ Ihre Stimme durchbrach das Getuschel. Jeder sah auf, um zu erspähen, wer den Frevel begann. Sie wollten meckern, aber dann erblickten sie Seras. Die schwangere Vampirin, gekommen mit einem gefürchteten Vampir. Vladislav. „Das ist ja nicht mehr zum aushalten. Redet über ein Mädchen, als sei es ein Stück Monster, der Teufel persönlich und doch ein Schlachtvieh! Ihr redet über sie, als sei sie ein Preis und doch ein Eifersuchtsobjekt eurer Wahl! Das ist Wahnsinn!“ Ihre Stimme schallte durch den Raum. Keine Musik spielte. Nora sah zu ihr. Frust machte sich in ihr breit. Selbst Russel knurrte kaum merklich. Er stoppte, als sich auch Keyle zu Seras stellte. „Hört auf sie und hört auf. Das ist kein Ort für ein kleines Eifersuchtsdrama.“ Seine tiefe Stimme durchfuhr alle. Alucard kam aus der Masse und ging zwischen den beiden streitenden Vampiren. Er besah sie mit einem kurzen Lächeln und nickte zu dem Orchester, die sofort wieder anfingen zu spielen. Erst langsam wandten sich alle von ihnen ab und sprachen wieder, als wäre nichts geschehen. Ungesehen, wie Seras Aisha sachte streichelte. Schnell kam der Vampir zu seiner Angebeteten zurück. Seine Hand glitt zu ihrer und gab ihr einen leichten Kuss. „Wo warst du?“, fragte sie vorwurfsvoll und ließ das Mädchen los. Er grinste nur und zog sie zu sich. „Lass uns tanzen.“ Sie sagte nicht nein und folgte auf die Fläche. Mit dem kommenden Takt schritten sie umher und schwebten durch die Menge. „Nun, wo warst du?“ Sie sah ihn leicht wütend an. Alucard grinste nur und drehte sich im Takt mit ihrem Körper. „Ich habe jemanden begrüßt.“ „Ach? Wen denn?“ Der Vampir strich ihr sanft über den Rücken. „Du wirst sofort abreisen. Es ist alles geregelt. Die Zeit rennt zu schnell.“ Seras verstand es nicht und blickte ihn fragend an. Doch er sprach kein Wort mehr. ----- So nun, ich habe ein neues hochgeladen.. eher aus solidarität, dass es hier auch abgeshclossne ist, denn i-wie-.. nur 2 kommis... also ich finde es depremierend °_° ich bon doch kommiverwöhnt von "Ungeahnte Verführung" XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)