Sommerferien von Chibi_Isa (RoxasXRiku) ================================================================================ Kapitel 11: Fühlst du gleich? ----------------------------- Sommerferien von Chibi_Isa RoxasXRiku Hey ^^ wieder mal ein neues Kapi von Sommerferien. Ich bedanke mich wieder recht herzlich bei meinen Kommischreibern ^^ hab mich gefreut ^^ So jetzt erstmal viel Spaß mit dem Kapi ^^ LG Chibi_Isa PS: Hab drei neue Storys on. Zweimal von Kingdom Hearts (Your feelings are just a lie und You have stolen my heart) und einmal Supernatural (Oh, hell yes). Würde mich freuen wenn ihr da auch mal reinschaut ^^ Kapitel 11: Fühlst du gleich? Roxas POV „Roxas würdest du mal kurz kommen?“, will er wissen. Ich nicke nur, klettere unter Riku hervor und gehe mit meinem Vater vor die Tür. Er sagt jedoch nichts, sondern führt mich die Treppe hinunter. Ich weiß gar nicht was ich jetzt denken soll, eigentlich wollte ich nicht, dass es meine Eltern je erfahren und jetzt? Jetzt ist es eben raus. „Papa?“, frage ich, als wir in der Küche stehen und er immer noch stumm geblieben ist. Soll er mich doch endlich anschreien, soll mich dumm anmachen, soll mir sagen was er davon hält aber er sagt nichts! Was bitte soll das??? „Seit wann?“, bekommt er seinen Mund dann doch auf. „Seit dem Camp“, entgegne ich ehrlich. Ich bin ihm schon dankbar, dass er nicht ausgeflippt ist und mich vor Riku runter gemacht hat. „Warst du deshalb so oft bei den Nachbarn?“, erkundigt sich mein Papa weiter. Ich nicke. „Ist schon was passiert?“, bohrt er. Ich schüttle mit dem Kopf. „Roxas, Mr. Tanaka, ich gehe nach Hause. Ich glaube ihr Gespräch wird noch länger dauern“, steht plötzlich Riku in der Küchentür. „Aber Riku, du musst doch nicht…“, fange ich verwirrt an. Er muss doch nicht gehen. „Lass gut sein, ich ruf dich mal an“, verabschiedet sich mein Freund und verlässt das Haus. „Oh Mann, ey“, seufze ich und lasse mich auf einen Küchenstuhl fallen. Völlig durch den Wind streiche ich mir durch die Haare und lasse mir das alles durch den Kopf gehen. Musste das ausgerechnet jetzt passieren? „Roxas, geht es dir gut?“, sitzt Papa plötzlich neben mir und seine Hand liegt auf meiner Schulter. Ach du meine Güte, er will mich trösten? Ich schüttle erneut mit dem Kopf und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. „Bist du sauer?“, frage ich unsicher. „Warum?“, versteht er meine Frage überhaupt nicht. „Ich bin schwul“, antworte ich. „Und? Sollen wir dich deshalb jetzt raus werfen und nie wieder ansehen? Roxas ich bin und bleibe dein Vater und du bleibst mein Sohn, egal was passiert“, vertritt er eine Meinung, die ich ihm nie und nimmer zugetraut hätte. Keine Vorwürfe, keine Wut, nur Verständnis schwingt in seinen Worten mit. Ich verstehe die Welt nicht mehr. „Aber es wäre schön gewesen es auf anderem Wege zu erfahren“, fügt er hinzu. Ja, das wäre mir auch lieber gewesen. Da hätte ich es ihm lieber erzählt, bevor er uns beim Knutschen erwischen muss. „Aber jetzt erzähl erstmal, wie kam es eigentlich dazu, dass du mit Riku zusammen gekommen bist? Mochtest du nicht mal die Kleine vom Bäcker? Kairi heißt sie doch, oder?“, will er tatsächlich alles wissen. Das hätte ich nie gedacht, aber ich finde es unheimlich cool und ich erzähle ihm alles von Anfang bis zum Ende. Ich lasse nichts aus und erzähle immer noch, als Sora, Sayuri und Mama langsam eintrudeln. „Diese Lovestory sollte man mal verfilmen“, findet Papa, als ich endlich fertig bin. Zum Glück haben die anderen nicht richtig zugehört und sich lieber ums Frühstück gekümmert. Ich muss lächeln, dass er es so leicht wegsteckt macht mich unheimlich glücklich. „Und du schreibst das Drehbuch“, entgegne ich, bevor wir anfangen zu frühstücken. Ich bin diesmal viel ausgelassener als sonst, alle außer Papa wundern sind darüber und wollen mich fast schon in die Irrenanstalt einweisen lassen. „Willst du Riku und seine Großeltern nicht heute Abend zum essen einladen?“, fragt Papa, als wir alle zusammen aufräumen. „Seit wann weißt du die Namen unserer Freunde?“, mischt Sora sich sofort ein. „Schon lange, mein Junge“, entgegnet Papa ohne weiter auf den Einwand einzugehen. „Das mache ich sehr gerne“, stimme ich zu und räume die letzten Sachen in die Spülmaschine. „Ich geh dann mal was lesen“, verabschiede ich mich von meiner Familie und gehe in mein Zimmer. Sora stürmt keinen Moment später die Treppe herauf und steht schon in meinem Zimmer, als ich gerade mal ein Buch anfassen konnte. „Raus mit der Sprache, hast du Papas guten Zwilling gefunden?!“, will er wissen. „Nein, er war schon immer so, wir haben uns wohl nie die Mühe gemacht mehr mit ihm zusammen zu sein“, erkläre ich. Wenn ich so überlege war Papa oft mit uns unterwegs, als wir noch kleiner waren, aber seit er den Reporterjob bei der Zeitung hat ist ziemlich oft unterwegs und nur am Wochenende oder spät abends da. Irgendwie ist der Sommer doch immer schön, da hat er drei Wochen Urlaub. „Und weiß er Bescheid? Über dich und Riku?“, fragt Sora dann. Ich nicke. „Das ist ein Witz oder? Er bleibt doch nicht so cool, wenn er erfährt, dass sein Sohn schwul ist“, kann mein Zwilling es genauso wenig wie ich fassen. „Ist er aber und er hat auch versprochen es Mama zu erzählen“, erkläre ich. „OMG, wenn ich das gewusst hätte, hätte ich es ihm schon längst gesagt“, gibt Sora zurück und lässt sich seufzend auf mein schon gemachtes Bett fallen. Wer war das denn? „Du warst aber heute Morgen fleißig. Mein Bett sieht noch aus wie Kraut und Rüben“, fällt es auch ihm auf. „Das muss Riku gewesen sein. Ich war seit Papa uns erwischt hat noch nicht wieder hier“, erzähle ich. „Nett von unserem Sunnyboy“, findet Sora und gibt Riku einen ätzenden Spitznamen. „Ihhhh, bei dem Namen könnte ich kotzen“, teile ich ihm mit. „Wie nennst du ihn denn? Es ist langsam an der Zeit für Spitzenamen“, klärt er mich auf. „WAS?“, frage ich verwirrt. „Na ja, du bist doch jetzt schon ein paar Wochen mit ihm zusammen, also gib ihn einen Spitznamen“, fordert er mich auf. Das ist doch Mist, warum muss ich ihn unbedingt einen Namen geben. Riku reicht doch. „Warum muss ich das machen?“, erkundige ich mich. „Das is halt so. Roxas du hast keine Ahnung von Beziehungen, echt jetzt!“, schnauzt er mich an. „Aber du. Wenn ich dich erinnern darf, du hattest noch gar keine Beziehung“, bin ich leicht gemein. „Danke“, gibt er geknickt zurück. „Sorry, war nich so gemeint“, sehe ich es ihm einmal nach. „Schon okay, ich geh mich dann mal umziehen“, verkündet er und geht. Auch ich schnappe mir Klamotten und tausche sie gegen meinen Schlafanzug. „Kann ich die Schlinge eigentlich bald mal wieder abmachen?“, frage ich beim Mittagessen. Die Schwellung ist ziemlich zurückgegangen und weh tut der Arm gar nicht mehr. „Hast du noch Schmerzen?“, will meine Mama wissen. Ich schüttle den Kopf. „Dann nimm sie ab“, gibt sie mich frei und schmeiße das Ding so schnell wie möglich auf den Boden. Endlich kann ich mich wieder richtig bewegen. „Mhmmmm Freiheit“, lobe ich mich, als ich seit Tagen wieder mein Essen selbst schneide und beide Hände verwenden kann. Alle fangen sofort an zulachen und scheinen sich über meine Gefühlsäußerung zu wundern oder zu freuen oder beides, jedenfalls genieße ich es. Es war echt selten im letzten Jahr, dass wir so beieinander gesessen waren und dabei nur Fröhlichkeit regiert hat. Meistens gab es Streit wegen Sora und ich hab fast nichts runter bekommen, aber jetzt ist mein Essverhalten sogar wieder normal. Auch wenn es nach Rikus Meinung wahrscheinlich nicht ganz passt. „Und weißt du schon ob wir heute für mehr Personen kochen müssen?“, will Papa wissen, als ich mit Sora und Sayuri abspüle. „Nein, ich gehe aber rüber wenn ich hier fertig bin und frage“, erkläre ich. „Geh doch jetzt schon. Mama will gleich zum Supermarkt und da muss sie es ja wissen“, entgegnet Papa und nimmt mir das Trockentuch aus der Hand. „Papa??? Bist du echt?“, fragt Sora mit einer Überzeugung, dass unser Vater ein Roboter oder so ist und zwickt ihn tatsächlich in den Arm. „Aua, natürlich bin ich echt. Was denkst du denn Sora?“, erkundigt er sich wütend. „Also heißt das wenn ich einen Freund habe, dann laden wir ihn auch mal ein und du räumst für mich die Sachen auf?“, traut er sich dann tatsächlich zu sagen, dass er auch schwul ist. „Freund?“, fragt Papa und zieht eine Augenbraue hoch. „Ja, aber es gibt keinen, noch nicht, jedenfalls“, antwortet Sora. „Mensch, in unsere Familie kommen auch nur Männer. Ihr bringt einen mit und dann Sayuri auch noch. Wenigstens hatte ich mir irgendwo eine hübsche, junge Dame gewünscht“, resigniert unser Vater dann. „Na ja, Sayuri könnte ja…“, will Sora das aussprechen was ich gedacht habe. „NEIN, Sora, dann könntest du dir auch ein Mädchen suchen“, unterbricht sie ihn bevor er auch nur das Wort „lesbisch“ erwähnen kann. „Spinnst du? Mädchen sind voll bäääääähhhh“, erklärt mein Zwilling. Papa fängt sofort an zu lachen. Es ist selten, dass Sora und Sayuri auf freundschaftlicher und ironischer Weise streiten. Normalerweise ufert das bei ihnen immer in ein Handgemenge aus. „Ich geh dann mal“, verabschiede ich mich und gehe zu unseren Nachbarn. „Roxas, schön dass du vorbei schaust. Wie war denn eure Party?? Hat Riku sich auch gut benommen? Auch bei dir zu Hause? Wir wollen nicht, dass irgendwelche Klagen kommen. Aber komm erstmal rein, wir essen noch“, begrüßt mich Omi herzlich und nimmt mich mit in den Garten, wo Riku und sein Opa am essen sind. „Hallo Riku, guten Tag Opi“, sage ich fröhlich, während Omi sich setzt und mir den vierten und letzten Stuhl anbietet, den ich dankend annehme. „Hallo“, gibt Rikus Opa zurück, doch Riku selbst verschluckt sich fast an seinem Essen. „Wwww… was machst du denn hier?“, will er krächzend wissen. „Ich muss euch was fragen“, äffe ich ihn nach, woraufhin seine Großeltern lachen. „Was denn?“, fragt Riku nun wieder normal. „Mein Familie lässt anfragen ob ihr heute zu uns zum Abendessen kommen wollt“, erzähle ich. „Was gibt’s denn?“, ist mein Freund sich nicht zu schade danach zu fragen. „ALSO RIKU, so was fragt man nicht wenn man eingeladen ist!“, herrscht ihn seine Oma an und ich kann ein Grinsen nicht zurück halten. „Ja, schon verstanden“, murmelt er. „Wir kommen gerne“, stimmt Opi für sie alle zu, da Omis Standpauke anscheinend noch nicht zu Ende war und sie immer weiter auf Riku einredet. „Schön, dann geh ich meiner Mutter Bescheid sagen“, stürme ich fast schon aus dem Haus, als Riku mich am Arm festhält. „Wo ist deine Schlinge geblieben?“, will er wissen. „Mama hat gesagt ich darf sie abnehmen“, entgegne ich. „Schön“, antwortet er und sieht mir mit seinen türkischen Augen so tief in meine, dass ich fast denke ich würde versinken. „Riku, ich glaube dein Essen wird kalt“, fällt mir ein. „Ahhhh ja, natürlich“, löst er sich tatsächlich von mir. „Also dann bis heute Abend. Wir essen um sieben“, erkläre ich noch, ehe ich gehe. Rikus POV „Willst du uns nicht endlich erzählen, was gestern auf der Party los war? Irgendwas muss doch gewesen sein, sonst wärst du nicht so früh nach Hause gekommen“, fängt meine Oma nach Roxas Besuch und als wir gerade die Essensgegenstände nach drinnen bringen, wieder an zu bohren. Aber ich bin noch viel zu gut drauf um mich darüber aufzuregen. Roxas Familie hat uns eingeladen, das heißt ja wohl, dass sein Vater nichts gegen die Orientierung von Roxas hat und seine Mutter anscheinend auch nicht. „Die Party war cool. Ich hab getanzt mit Yuna und den anderen Mädchen. Wusstet ihr, dass ihre Mutter eine Tanzschule hat? Jedenfalls hat sie mich eingeladen zum Training, sie meinte ich würde es echt gut können“, erzähle ich zum ersten Mal was von gestern. Hoffentlich lenkt Oma das von ihrem eigentlichen Vorhaben ab. „Du tanzt, Riku? Seit wann das denn?“, will Opa wissen und geht mir tatsächlich auf den Leim. „Ich war mal in einem Verein, aber die Leute dort waren unter aller Kanone. Ich bin nach ein paar Monaten wieder raus, zu Hause übe ich jedoch immer noch“, erkläre ich. „Wenn es nichts auf der Party war, dann war es heute Morgen irgendwas. Ist Sora wieder so anders?“, lässt sich Oma nicht auf mein Tanzgequatsche ein. Mist auch, die Frau lässt so schnell nicht locker. „Quatsch, Sora ist immer noch wie immer. Braunhaarig, fröhlich, ein bisschen aufgedreht und freundlich“, entgegne ich. „Ach Riku, du raubst mir den letzten Nerv. Irgendwas hat dich bedrückt, seit du von unseren Nachbarn kamst und jetzt wo Roxas uns zum Essen eingeladen hat scheint es wie weg geblasen“, ist ihr sogar das aufgefallen. Oh Mann, müssen Frauen immer so feinfühlig sein?? Ich weiß genau warum ich kein Mädchen will. „Na ja ist doch schön, oder? Da müsst ihr heute nichts kochen“, finde ich. „Mein Junge soll das heißen ich kann nicht kochen und du freust dich, dass du heute Abend nichts von mir essen musst?“, ist sie jetzt völlig auf dem falschen Dampfer. „Nein, so ein Käse, ich liebe dein Essen“, erkläre ich schnell, bevor sie ausflippt. „Aber wenn wir rüber gehen, dann sehe ich Sora und Roxas wieder“ „Besonders Roxas, möchte ich meinen“, meldet sich seit Urzeiten auch mal wieder Opa zu Wort. Meine Wangen brennen sofort, am Liebsten möchte ich gerade im Erdboden versinken. „Vielleicht“, murmele ich nur und nehme mir ein Trockentuch um die Sachen, die Oma aufspült abzutrocknen. „Hast du dich heute Morgen mit ihm gestritten?“, will Oma wissen. „Nein, es war was anderes“, entgegne ich. „Was denn?“ fragt sie dann. „Mein Gott, ich bin mit ihm zusammen, sein Vater hat heute Morgen gesehen wie wir uns geküsst haben und hat ihn daraufhin zur Rede gestellt. Ich bin gegangen, damit die Beiden in Ruhe reden konnten“, waren die Verhörmethoden meiner Großeltern, dann doch zu viel für mich. „So ist das also“, kommentiert Oma. „Und seit wann seid ihr schon zusammen?“ „Seit dem Ferienlager“, antworte ich. „Siehst du, war es doch gut, dass ich dich angemeldet habe“, gibt sie zurück und freut sich dabei wie ein Elch. Oh ja, das war es. Ich weiß noch, dass ich mich ein kleines, störrisches Kind benommen habe, so ähnlich wie Schreihals, weil ich nicht mit wollte. Aber jetzt bin ich Oma so dankbar dafür. Aber was ich noch besser finde, sie freut sich grad so sehr, dass ich einen Freund habe. Ich hab echt einige gute Verwandte, andere Leute hätten ihren Kindern oder Enkeln wahrscheinlich den Kopf abgerissen und sie sind so cool. „Dafür bin ich dir auch sehr dankbar. Ohne das Camp wäre es wahrscheinlich nicht so schnell mit uns gegangen“, erkläre ich. „Es ist aber nichts Ernstes passiert oder? Ihr hattet doch ein Zelt mit Tidus und Sora“, ist sie dann aber ernsthaft in Sorge, dass ich schon mit Roxas geschlafen habe, was mir ein weiteres Mal die Röte auf die Wangen treibt. „Es ist noch gar nichts in der Richtung passiert, auch jetzt noch nicht“, kläre ich sie auf. „Aber kann ich dich mal was fragen?“ „Aufklärung haben aber deine Eltern übernommen oder?“, denkt sie wieder mal in die falsche Richtung. „Ja, klar, das wollte ich auch gar nicht wissen. Kennt ihr Cloud? Er war Betreuer im Camp“, erzähle ich zum ersten Mal von ihm. Ich wollte es schon so lange fragen, aber immer wieder hab ich es vergessen oder wir hatten gerade ein völlig anderes Thema. „Ja, er ist 18 oder 19. Seine Mutter hat ein Fotostudio in der Stadt und sein Vater arbeitet zusammen mit Roxas Vater für die Zeitung. Der Junge ist ganz in Ordnung, er fängt dieses Jahr an zu studieren. Weißt du er war Schulbester, ich glaube er hatte sogar den Traumdurchschnitt 1,0. Jetzt will er Arzt oder Anwalt werden. Ich kann mich nicht mehr so richtig daran erinnern, aber er ist ein guter Junge, er engagiert sich sehr für den Jugendclub und andere wohltätige Sachen. Warum fragst du nach ihm?“, will Opa wissen, als er mir das alles erzählt hat. Scheiß Streber, wie kann man 1,0 als Durchschnitt haben? Ist er vielleicht ein Roboter? Na ja, alles andere hat mich wenig überrascht, außer dass sein Vater und Rox Vater zusammen arbeiten. „Nur so, was arbeitet denn sein Vater bei der Zeitung?“, frage ich weiter. „Er ist auch Fotograf, wie seine Frau“, antwortet Oma. „Du müsstest die Beiden mal kennen lernen. Sie könnten dir sicher noch einiges beibringen“ „Sicher“, murmele ich nur und trockne zu Ende ab, ehe ich mich in mein Zimmer verziehe und zum x-ten Mal in diesem Sommer versuche in mein kreatives Chaos Ordnung zu bringen. Diesmal sieht es nach zwei Stunden für Oma sogar annehmbar aus. „Wenn wir es vorhin schon vom Lager hatten, willst du uns nicht mal die Fotos zeigen?“, fällt Oma dann ein, nachdem ich ihr das Zimmer gezeigt habe. „Kann ich machen“, antworte ich nur und nehme meinen Laptop vom Schreibtisch mit ins Wohnzimmer um ihnen die Bilder zu zeigen. „Guten Abend“, begrüßen wir Roxas Familie, als wir kurz vor sieben bei ihnen eintrudeln. Da in ihrer Küche nicht genug Platz für alle wäre essen wir auch hier im Garten. „Bitteschön ein kleines Nachbarsgeschenk“, gibt Opa Roxas Vater eine Flasche des besten Weins, den er im Keller finden konnte. „Das wäre doch nicht nötig gewesen, vielen Dank“, ist unser Nachbar leicht von den Socken was mich und Oma zu einem Grinsen hinreißt. „Riku, komm mit, du sitzt hier“, holt mich plötzlich Sora ab und zieht mich eisern hinter ihm her, bis ich an dem Stuhl neben ihm stehe und Roxas mir gegenüber sitzt. Na toll, rechts neben mir sitzt ausgerechnet Roxas Mutter. „Und Sie beide sitzen hier“, kümmert sich Sora dann um meine Großeltern und setzt sie neben Sayuri. Ich sehe zu Roxas, er lächelt mich an, doch irgendwas stimmt nicht mit ihm, das bemerke ich sofort. „Er sollte Platzeinweiser werden“, bemerkt er und ich kichere. Es vergeht noch einige Zeit mit Smalltalk, ehe Roxas Eltern das Essen holen. „Hat Rox irgendwas?“, flüstere ich Sora zu, als auch sein Zwilling aufsteht und mit ins Haus geht. „Mama hat es nicht so gut aufgenommen wie Papa. Ihr war es immer wichtig, dass wir mal nette Freundinnen haben, die man vorzeigen kann“, erklärt Sora. „Habt ihr mich deswegen neben sie verfrachtet?“, will ich wissen. Sora nickt. „Sie soll sehen, dass du in Ordnung bist, auch wenn du kein Mädchen bist“ Das kann ja heiter werden. Da wird mir heute wohl noch ein Verhör bevor stehen. Schließlich ist das Essen da. Hühnchen mit Reis und Gemüse. Eines meiner Lieblingsessen. „Gibst du mir bitte den Reis, Riku?“, spricht mich Roxas Mutter zum ersten Mal an diesem Abend an. „Sicher“, entgegne ich und reiche ihr die Schüssel. „Und ist bei dir in der Schule alles okay?“, fragt sie, als sie mir die Schüssel wieder zurückgibt. „Ich kann nicht klagen. Meine Eltern waren sehr zufrieden“, antworte ich. Das stimmt auch, wenn sie mal wieder einen ihrer lichten Momente haben vergessen sie Schreihals mal und befassen sich mit mir. So waren wir zum Beispiel zusammen, also ohne Maddie, essen, weil mein Zeugnis recht gut war. „Das freut mich und was machen die Hobbys? Ich hab gehört du fotografierst und tanzt sehr gerne“, spricht sie weiter. Ich linse kurz zu Roxas, der mir erneut zu lächelt. Wenigstens hat er seine Mutter schon über mich aufgeklärt. „Ja, das mache ich, wenn Sie möchten kann ich später meinen Laptop holen und Ihnen die Fotos vom Ferienlager zeigen“, schlage ich vor. „Es gibt Fotos?“, ist sie jetzt ganz schön durcheinander. „Die musst du nicht unbedingt sehen. So gut ist Riku dann auch nicht“, beleidigt Roxas meine Ehre. „Was bin ich nicht?“, frage ich leicht sauer und handle mir einen Tritt unter dem Tisch ein. „Also wenn es dir nichts ausmacht würde ich die Bilder sehr gerne sehen. Weißt du, Sora und Roxas sagen immer keiner macht Fotos. Was im Camp passiert bleibt im Camp. Den Spruch muss ich mir jetzt schon seit Jahren anhören“, jammert die Mutter der Zwillinge ganz schön herum. „Ich gehe sobald ich fertig bin“, stimme ich ihr zu. Was haben sie ihrer Mama da nur erzählt und was hat Roxas dagegen, dass ich die Fotos seiner Mutter zeige. Ich muss mich noch einigen Fragen unterziehen, aber ich glaube Rox Mama kann mich doch ganz gut leiden. Schließlich haben alle fertig gegessen und ich mache mich auf den Weg um den Laptop zu holen. „Riku warte“, höre ich Roxas Stimme hinter mir, als ich schon am Gartentor bin. „Was denn?“, frage ich. „Im Camp, also da haben wir doch auch Fotos von uns beiden gemacht. Zeig die nicht“, verlangt er. „Warum nicht?“, will ich wissen und laufe weiter. „Mama ist zwar leicht begeistert von dir, aber so unbedingt akzeptiert hat sie es noch nicht und sie weiß nicht, dass ich schon seit dem Ferienlager mit dir gehe“, rückt er mit der Sprache raus. „Seit wann denkt sie denn?“, will ich wissen. „Na ja...“ fängt er an. „Seit wann?“, wiederhole ich. „Seit dem Tag, als du mit Sora im Schwimmbad warst“, gibt er schließlich zu. „Aha“, kommentiere ich das Ganze nur. „Warum nicht seit dem Camp?“ „Weil… weil ich nicht weiß wie Mama das aufgenommen hätte. Sie… ach ist doch auch egal. Zeig ihr halt die Bilder trotzdem… was schere ich mich überhaupt um sie?“, will er von mir wissen, ehe er zurück geht und ich alleine den Laptop hole. Er ist ja so süß, wenn er denkt ich wäre sauer. Ich bin es jedoch gar nicht und ich hatte eh nicht vor seiner Mutter unsere Bilder zu zeigen, die sind dann doch zu intim. Meine Großeltern durften sie auch nicht sehen. Ich hab sie zur Sicherheit sogar in nem anderem Ordner gelagert. Als ich wieder zurückkomme ist der Tisch abgeräumt und Soras Mutter und mittlerweile auch sein Vater und Sayuri warten gespannt auf die Bilder. Ich mache meinen Laptop an und lasse die Diashow mit unseren Ferienfotos durchlaufen. Unsere Nachbarn waren wirklich sehr zufrieden und haben gleich gefragt ob sie ein paar Abzüge haben können. Rox Mama war so begeistert, da er auf fast allen Fotos lächelt. Der Abend geht fröhlich zu Ende und ich bin überzeugt davon, dass meine Nachbarin mich jetzt doch leiden kann. Wahrscheinlich wird es noch dauern bis sie akzeptiert, dass ich mit Roxas zusammen bin, aber sie mag mich. „Du warst spitze heute“, lobt Roxas mich, als er noch mit zu mir läuft. „Also nur heute?“, frage ich neckisch. „Na ja, vielleicht auch gestern, da bin ich mir aber noch nicht so sicher“, erklärt er und grinst mich an. „Wollen wir morgen was machen?“ „Aber morgen putzen wir doch die Hütte“, fällt mir ein. „Schwänzen wir eben“, ist es Roxas überhaupt nicht wichtig. Hmmm, verlockend wäre es schon, aber nicht fair den anderen gegenüber. „Das is aber ungerecht“, finde ich. „Dann eben dienstags. Riku wir haben nur noch diese und nächste Woche, ich will so oft es geht mit dir zusammen sein“, spricht er etwas aus, was ihn wohl viel Überwindung kostet. Er spricht nie gerne über Gefühle. „Ich doch auch, aber beim Putzen sind wir doch auch zusammen und dienstags kannst du ja mal zu mir kommen oder ich komm zu dir“, schlage ich vor. „Weißt du nicht mehr was da ist?“, fragt er. Ich muss stark überlegen, bis es mir einfällt. „Ohhhh Tanztraining, aber das is doch erst um sechs, bis dahin gehör ich dir“, versichere ich. „Gut, dann komm zu mir, nach dem Mittagessen“ wünscht er sich und drückt sich an mich. Ich erwidere seine Umarmung nur zu gerne. „Bye“, verabschiedet er sich und drückt mir einen Kuss auf die Wange. „Ciao“, gebe ich zurück und sehe ihm noch nach bis er in seinem Haus verschwunden ist und auch ich in meines gehe. Roxas POV „Hey“, begrüßt Riku mich, als er in am Dienstagnachmittag in mein Zimmer tritt und küsst mich auf die Wange. Ich sitze auf meinem Bett und lese in einem Buch, was ich mittlerweile weggelegt habe. Er setzt sich neben mich und zieht mich gleich zu sich. Es ist schön sich hier nicht mehr verstecken zu müssen. Mama und Papa wissen Bescheid und sind mittlerweile beide von Riku überzeugt. Nur ich habe jetzt Angst, Angst, dass uns die Zeit davon läuft. Nur noch eineinhalb Wochen, dann ist Riku wieder weg. Warum muss er auch ein paar Tage vor dem Ende der Ferien fahren? Er könnte doch auch am Sonntag vor Schulbeginn abreisen, nein es muss schon am Freitag sein, damit auch seine Eltern noch was von ihm haben. Ich bin total traurig deswegen. Seine Eltern haben ihn das ganze restliche Jahr und ich erst wieder in den Sommerferien. Er soll verdammt noch mal erst am Sonntag fahren. „Und was machen wir?“, fragt er, nachdem ich nicht reagiert habe. „Weiß ich nicht, sag du es mir“, fordere ich. „Na toll, ich dachte du denkst dir was aus“, resigniert er. „Hmmm, wie wäre es mit…“, fange ich an, weiß aber gar nicht was ich sagen will. „Ja?“, erkundigt sich Riku. „… wollen wir spazieren gehen?“, finde ich was, was wir noch nicht gemacht haben. Riku reagiert jedoch nicht wie gedacht mit Freude, sondern verzieht sein Gesicht. „Ich hab dann noch Training, ich dachte wir könnten mal was machen wo man sich nicht bewegen muss“, erklärt er. „Wow, Riku, du wirst dich beim Spazieren dermaßen verausgaben, also ich denke, da kannst du für drei Wochen nicht tanzen“, ziehe ich seine Antwort ins Lächerliche. Er stellt sich grade an wie ein Kleinkind. „Na gut, du hast mich durchschaut, ich mag einfach nicht spazieren gehen“, entgegnet er. „Und was willst du dann?“, will ich wissen. „Maoam, nee, war nur ein Witz. Wie wäre es wenn wir uns einen Film ansehen?“, schlägt er vor. „Ohne DVDs und einen Player dazu geht das schlecht. Du hast keinen, wir haben keinen und auf PC oder Laptop is es scheiße“, bin ich dagegen. Vielleicht sollte ich mal über die Anschaffung von solchen Geräten nachdenken. Sora findet es ja schon ziemlich steinzeitmäßig, dass ich kein Handy habe. Aber wozu brauche ich auch eins? Wenn ich unterwegs bin will ich nicht gestört werden und zu Hause haben wir ein Telefon, so einfach ist das. „Stimmt, weißt du mir kommt da grad so ne andere Idee“, erklärt er dann, dreht mein Gesicht so, dass ich ihn ansehen kann und legt seine Lippen an meine. Oh mein Gott, es ist jedes Mal ein Erlebnis sie zu spüren, so weich, so sanft, so verführerisch. Ich könnte darin versinken, im Moment versinke ich jedoch in meinem Bett, auf das Riku mich gedrückt hat und er jetzt über mir kniet. Ich hoffe für ihn er will nich so weit gehen, wie ich denke, dass er gehen will. So was will ich im Moment noch gar nicht. Mittlerweile spielt seine Zunge mit meiner, leckt an ihr, fährt immer wieder daran entlang und macht mich glücklich und fertig zu gleich. Ich fühle seine Hand, wie sie an meiner Seite nach unten zum Bund meine T-Shirts wandert und dort hinein schlüpft. Er streicht über meinen Bauch, seine Finger hinter lassen eine Gänsehaut überall, mein ganzer Körper scheint Rikus Finger zu spüren, sogar auf meinen Armen habe ich Gänsehaut. „Rox, ich liebe dich“, flüstert Riku plötzlich. WAS?! Hat er das gerade echt gesagt? Er liebt mich? „Heißt das du willst nicht mehr ohne mich sein? Du würdest alles für mich tun und immer für mich da sein?“, frage ich aufgeregt und richte mich. Ich sehe ihm fest in die Augen und er sieht zurück. „Ja, genau das heißt es. Fühlst du gleich?“, will er etwas wissen, worauf ich schon die ganze Zeit gewartet habe. Ob ich ihn liebe? Keine Ahnung. Ich meine unsere Beziehung ist echt schön, aber was ist Liebe? Ich kenne doch bisher keine, Riku ist schließlich mein erster Freund. „Riku woher weißt du, dass du mich liebst?“, erkundige ich mich. „Keine Ahnung. Ich weiß es einfach. Wenn ich nachts träume bist da nur du, wenn ich aufwache sehe ich dich vor mir, wenn ich traurig bin, dass ich bald nach Hause muss, brauche ich nur an dich zu denken, dann bin ich wieder fröhlich. Du bist alles für mich, deshalb denke ich liebe ich dich“, macht er mir ein Geständnis, dass auf meinen Wangen einen Waldbrand der höchsten Stärke entfacht. Na toll und was sage ich jetzt? Tut mir Leid, ich weiß nicht ob ich dich liebe? Er wird fürchterlich enttäuscht sein, aber wäre eine Lüge besser? Soll ich die Unwahrheit sagen? Nur damit er sich besser fühlt? Nein, das kann ich nicht, er würde sich über eine Lüge freuen und immer darauf aufbauen und wenn ich eines von Beziehungen weiß, dann das man sie nicht unbedingt auf Lügen aufbauen sollte. „Riku… ich… also… deine Worte waren sehr schön… sie hätten gut in ein Buch gepasst… aber ich… ich weiß nicht was ich sagen soll… ich bin gerne mit dir zusammen… und ich freue mich, dass du mich liebst… aber ich kann es nicht bestätigen… noch nicht jedenfalls…“, stammele ich vor ihm herum wie ein Loser, der sich nicht traut seinem Freund die Wahrheit zu sagen. Ich bin wirklich armselig. Bedrückt sehe ich nach unten und lasse den Kopf hängen, obwohl Riku das wohl eher machen sollte. Er jedoch wandert mit seinen Fingern an mein Kinn und richtet meinen Kopf wieder auf. „Weißt du was Roxas? Ich liebe dich und ich warte bis zu dem Tag an dem du mir das sagst“, erklärt er. „Du wartest? Heißt das wir sind jetzt nicht mehr zusammen?“, frage ich völlig irritiert und aufgebracht. Ich will ihn nicht verlieren, er soll doch für immer da bleiben. „Natürlich sind wir noch zusammen. Ich meinte nur, dass du dir keine Sorgen machen musst, dass ich dir weg laufe, weil du noch nicht so richtig weißt ob du mich liebst oder nicht. Ich verstehe deine Zweifel, es ist deine erste Beziehung. Bei Sora hab ich fast ein Jahr gebraucht um zu checken, dass ich ihn liebe“, erzählt Riku locker und setzt sich im Schneidersitz vor mich. Wow, so lange? Hoffentlich schaffe ich es früher. „Meinst du ich brauche auch so lang?“, will ich wissen. „Keine Ahnung, das wird sich zeigen, aber ich weiß jetzt was wir machen könnten, wenn du willst natürlich“, gibt Riku lächelnd zurück. „Was denn?“, frage ich neugierig. „K.K.S.E.“, erwidert er. „Häh?“, verstehe ich nur Bahnhof. „Kitzeln, Kuscheln, Schmusen, Entspannen“, klärt er mich auf. „Hmmm, Kitzeln, ist nicht unbedingt mein Ding, aber ich kann es mal probieren“, entgegne ich und fange an Riku völlig durchzukitzeln. Ich weiß, eigentlich wollte er wohl mich kitzeln, aber es ist egal. Denn bald entwickelt sich aus dem Kitzeln eine Kissenschlacht und ein Kabbelei, die alles bisher da gewesene in den Schatten stellt. Mein Zimmer ist danach so unordentlich wie noch nie, meine Kissen sind auf dem ganzen Boden verstreut, ein paar Federn liegen auch dazwischen und einige meiner Bücher haben ihr Regal zwangsweise verlassen und liegen auch im Chaos, dass mein Schlafzimmer darstellt. „Das war zu viel, es ist wohl an er Zeit für das zweite K“, findet Riku. Mein Atem rast immer noch vom Herumtoben und ich finde es ist eine spitze Idee. „Ich stimm dir in allen Punkten zu“, erkläre ich, lege mich in mein Bett und ziehe ihn an mich. Mein Kopf ruht sanft an seiner Schulter und ich höre ganz deutlich wie sein Herz so schnell wie noch nie schlägt. Liegt das jetzt an der Kissenschlacht oder an mir? „Dein Herz läuft grade nen Marathon“, bemerke ich und stehle ihm einen Kuss. „Kein Wunder, bei so einem Bombenjungen, der da in meinen Armen liegt“, gibt er lächelnd zurück. Ich lächle auch, bei Riku fällt es mir immer leichter meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Er freut sich über jede einzelne Regung von mir und das wiederum freut mich. Wir verbringen noch Stunden mit dem zweiten K, ehe wir mit dem S und dem E anfangen. Um halb sechs muss Riku dann los, Yuna wartet bei der Bushaltestelle auf ihn. „Und du willst ganz sicher nicht mitkommen?“, fragt er noch mal, als wir auf dem Weg zur Haltestelle sind. Oh Mann, das ist das Einzige was mich auch schon am Nachmittag genervt hat. Immer wieder diese eine Frage. Wenn ich nicht mitkommen will, dann will ich eben nicht. Ich muss ja schließlich nicht überall dabei sein. Und beim Tanzen kann ich eh nichts mit Riku machen. „Ganz sicher nicht“, gebe ich zurück. „Schade“, murmelt er und zieht eine Schnute. Kleinkinderkram und das alles nur um mich noch rum zu kriegen. Aber da kann er lange warten, mein Wille ist eisern. „Kein Wunder, dass du dich ständig mit deiner Schwester streitest, du bist ja haargenau so“, erwidere ich. „Ha, ha, wirklich witzig. Wäre ich so wie sie, wäre ich bestimmt nicht mit dir zusammen“, entgegnet er etwas, was ich überhaupt nicht kapiere. „Warum das denn?“, will ich wissen. „Na, du wärst unter meinem Niveau“, gibt er locker zurück, als wäre es das Normalste der Welt seinem Freund zu sagen, dass er eigentlich unter seinem Niveau ist. „Vielen Dank, wir sehen uns“, bin ich nun total beleidigt, lasse seine Hand los und laufe zurück nach Hause. „Roxas, bitte warte, so war das doch nicht gemeint“, hält er mich auf und bekommt mich auch noch am Arm zu fassen. Ich muss unbedingt schneller werden. „Es wäre so wenn ich wie meine Familie darauf gucken würde wie ihr lebt, aber es ist mir so ziemlich egal. Meinetwegen könntest du in ner Waldhütte wohnen, ich würde dich immer noch wollen“, erklärt er. „Das kannst du deiner Tante aus Marokko erzählen“, koche ich nun vor Wut. Was soll denn der Quatsch jetzt? Als würde Riku in Geld schwimmen. Oder tut er das? Konnte er sich deshalb so viele Sachen leisten? Nein, Riku hat so was nie erwähnt. Er wohnt sicherlich wie ich in einem Haus, vielleicht ist es etwas größer und vielleicht hat sein Vater einen besseren Job und seine Mutter auch. Ja genau, das muss es sein. „Ich hab da keine Tante, aber bitte glaub mir. Wenn es für mich so viel zählen würde wie du lebst, hätte ich dir dann vorhin gestanden, dass ich dich liebe?“, fragt er und sieht mir mehr als auffordernd in die Augen. „Nein, nein, natürlich nicht. Tut mir Leid, da ist wohl irgendwas mit mir durch gegangen. Komm, sonst verpasst du Yuna und den Bus noch“, gebe ich wahrscheinlich zum ersten Mal in meinem Leben nach, nehme Rikus Hand und wir gehen gemeinsam zur Haltestelle, wo Yuna mit Tidus schon ungeduldig wartet. „Du tanzt aber nicht oder?“, will Riku gleich von ihm wissen. „Nein, er ist mein eifersüchtiger Liebhaber, der aber eigentlich keinen Grund hätte eifersüchtig zu sein, da du schwul und selber vergeben bist“, erklärt Yuna und sieht Tidus ein bisschen wütend an. Es ist ja auch idiotisch, dass er Yuna nicht vertraut. Sie liebt ihn doch, als würde sie sich jedem Kerl an den Hals schmeißen, der ihr über den Weg läuft. „Tidus kommt mit zu mir, dann hast du wenigstens auch einen fadenscheinigen Grund eifersüchtig zu sein“, fällt mir ein. „Aber ich will nicht…“, fängt Tidus an, wird aber von Yuna mit einem Blick fast getötet. Wow, ich wusste gar nicht, dass sie so was kann, ich scheine auf sie abzufärben. „Na gut, komm ich eben mit zu dir“, ergibt Tidus sich und haucht Yuna noch einen Kuss auf die Wange. Ich mache dasselbe mit Riku, ehe er mit Yuna in den Bus steigt und er in Richtung Stadt davon fährt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)