Sommerferien von Chibi_Isa (RoxasXRiku) ================================================================================ Kapitel 10: Let´s party ----------------------- Sommerferien von Chibi_Isa RoxasXRiku Hey ^^ wieder mal ein neues Kapi von Sommerferien. Ich bedanke mich wieder recht herzlich bei meinen Kommischreibern So jetzt erstmal viel Spaß mit dem Kapi ^^ LG Chibi_Isa Kapitel 10: Let´s party „Hallo, ich möchte zu Roxas“, erkläre ich, als seine Mutter mir die Tür öffnet. Sie ist zu Hause? Hmmm, sicher hat sie Urlaub oder so. „Er ist oben, aber noch krank“, entgegnet sie. „Genau deshalb bin ich hier. Meine Oma hat mir nämlich eine Gräuterteemischung mitgegeben, die ganz gut gegen Magenbeschwerden sein soll“, lasse ich mich nicht abwimmeln. Ich meine die Teemischung hab ich echt dabei, aber eigentlich wollte Oma sie Sora mitgeben. „Magenbeschwerden also. Na dann komm mal rein“, lässt sie mich dann ins Haus. Was sollte das denn? Roxas hat doch Bauchweh oder nich? „Riku? Was machst du denn hier?“, wundert sich Sora sofort, der aus der Küche mit einem randvollen Tablett kommt. Wow, was da alles drauf is. Wurstbrote, Käsebrote, Marmeladensemmeln, Nutellasemmeln, Toast, Kaffee und Cornflakes auch noch. Wenn das für Roxas sein soll, komm ich mir jetzt ganz schön verarscht vor. Er kann das doch nie und nimmer essen, wenn er so ne Krankheit hat. „Ich besuche euch und Oma hat mir Tee für Roxas mitgegeben. Aber jetzt sag mal, wenn er was mit dem Magen hat, kann er doch niemals so viel essen“, gebe ich sogleich zurück. „Ja, Sora jetzt klär mich mal auf. Seit wann hat Roxas denn Magenschmerzen?“, fragt seine Mutter. Sora läuft sofort knallrot an, seine Lüge fliegt gerade so was von auf. „Also ich weiß auch nicht. Riku scheint da was falsch verstanden zu haben“, entgegnet Sora und sieht zu mir. „Hab ich gar nicht und jetzt will ich wissen was los ist“, fordere ich leicht sauer. Die können mich doch nicht so lange im Dunkeln lassen. „Na gut, komm mit hoch“, nimmt er mich nun mit in die obere Etage, wo Soras und Roxas Schlafzimmer und Badezimmer liegt. „OMG, er wird mich umbringen“, murmelt Roxas Bruder, als wir die Treppen erklimmen. Was zum Teufel ist hier los? „Rox, ich hab dir jemanden mitgebracht“, verkündet Sora, als wir in Roxas Zimmer gehen. Roxas sitzt am Schreibtisch und hat eine Schlinge am Arm, dazu noch ein mittlerweile schon fast wieder verschwundenes, blaues Auge und eine etwas geschwollene Lippe. Häh? Was hat er denn wirklich angestellt? „Was macht er hier?“, will Roxas sofort wissen. „Sora ich hatte dir doch aufgetragen Riku zu beschäftigen“ „Ich weiß, aber...“ „STOPP, lass Sora zufrieden. Erzähl mir lieber was los ist. Warum siehst du aus, als hätte dich jemand durch den Fleischwolf gedreht?“, frage ich. „Ach, das ist nicht weiter schlimm“, antwortet er mir nicht wirklich auf meine Frage. „Oh doch, jetzt erzähl“, verlange ich. „Ich lass euch mal alleine“, schleicht Sora sich raus, als er das Tablett vor Roxas auf den Schreibtisch gestellt hat. Rox bedenkt ihn noch mit einem bitterbösen Blick, ehe er wieder anfängt zu sprechen. „Ach Riku, musst du das unbedingt wissen?“ fragt er. Ich nicke und setze mich aufs Bett. „So wichtig ist das nicht und eigentlich geht es dich auch nichts an“, erklärt er und setzt sich zu mir. „Wenn es nach dir ginge, ginge mich nie etwas was an“, gebe ich wütend zurück. Kann er mir nicht einmal was erzählen? „Ich will dich da nich mit hinein ziehen“, flüstert er und legt seinen Kopf an meine Schulter. „Du tust grade so, als wärst du bei der Mafia“, erwidere ich und schüttele seinen Kopf ab. Roxas sieht mich überrascht an, ich hätte mir unser Wiedersehen auch anders vorgestellt. „Na gut“, gibt er jetzt leise von sich und sein Blick wandert zu Boden. „Ich hab mich geprügelt“ WAS?! Hab ich grad richtig gehört? Roxas hat sich geprügelt? Er verabscheut so was doch total. „Mit wem?“, frage ich. „Leon“, antwortet er. „Bist du des Wahnsinns? Der reißt dich doch in Stücke, du bistn Strich in der Landschaft und er ein Koloss“, rege ich mich auf. Ihm hätte sonst was passieren können und das erzählt er mir noch nicht mal. „Was du nicht sagst! Was denkst du warum ich so aussehe?“ will er wütend wissen. „Wann war das? Am Samstag?“, forsche ich weiter nach ohne auf seine Antwort zu achten. Er nickt. „Und wie is es dazu gekommen?“ erkundige ich mich. „Ich hatte mit Sora die Hütte angesehen. Es musste einiges gemacht werden, deshalb waren wir auf dem Heimweg um Werkzeug und so zu holen. Dann sind uns Leon und seine Dumpfbacken begegnet. Sie haben nen Spruch über dich los gelassen und ich konnte mich eben nicht zurück halten. Ich hab Leon sogar getroffen“, berichtet er einerseits stolz, andererseits abwertend, da er völlig gegen seine Prinzipien verstoßen hat. „Was hat Leon gesagt, dass dich so wütend gemacht hat?“, frage ich auch danach. Ich meine, es ist wirklich toll, dass er mich verteidigt, aber was kann denn so schlimm gewesen sein? „Das will ich dir nicht sagen“, entgegnet er bestimmt. „Ach komm schon, so schlimm kann es doch nicht sein“, beteure ich. „Bitte, Riku, ich bringe es nicht über meine Lippen. Bitte, akzeptiere es, nur dieses eine Mal. Ich werde viel mehr mit dir reden, aber bitte lass es mich nicht wieder holen“, höre ich zum ersten Mal, dass Roxas um etwas bittet. Dazu noch sein mehr als trauriger Blick, so als wäre er kurz vorm Heulen, ich ertrage das nicht, überhaupt nicht. „Na gut. Komm her, bitte“, entgegne ich und breite meine Arme aus. Er setzt sich zufrieden auf meine Beine und kuschelt sich an mich. „Ich hab dich vermisst“, flüstere ich in sein Ohr und küsse ihn dann auf die Wange. „Ich dich erst. Telefonieren ist der größte Mist“, flucht er. Ich kichere, wo er Recht hat. Kurze Zeit später spüre ich seine Lippen an meinen, endlich wieder, die letzten fünf Tage waren die reinste Qual. „OMG!!! ROXAS!!!“, werden wir auseinander gerissen, ehe einer von uns beiden weiter gehen kann. „Was ist denn, Sayuri?“, fragt er ganz relaxt. Sayuri steht in der Tür, Sora hinter ihr. Er hat wahrscheinlich versucht sie aufzuhalten. „Du… er… omg… mein Weltbild ist zerstört...“, jammert sie. „Ach Quatsch, den Katalog gibt’s jeden Monat“, bemerke ich, woraufhin Sora und ich hoffnungslos in schallendes Gelächter ausbrechen und ich höre auch zum zweiten Mal Roxas helles, freundliches Lachen. „Mein unschlagbarer Humor färbt ja langsam auf dich ab“, bemerkt er, als wir alle wieder ruhig sind. Doch das lässt alle außer ihm selbst wieder lachen. Roxas und Humor??? Das wäre so wie Tag und Nacht gleichzeitig. „Ihr braucht mich nicht auszulachen. Ich hab Humor, ich muss es nur nicht jedem auf die Nase binden“, erklärt Roxas. Ach du meine Güte, er ist noch nicht mal sauer, dass wir gelacht haben. Das achte Weltwunder sitzt nun auf meinen Beinen. „Was wolltest du eigentlich hier?“, will er dann von Sayuri wissen. „Du hast die Salbe wieder unten vergessen“, erklärt sie und stellt eine große, weiße Tube auf den Schreibtisch neben das mit Frühstück angefüllte Tablett. „Ach ja“, seufzt er, steht widerwillig auf und geht zum Schreibtisch. „Jetzt esse ich erstmal mein Superfrühstück, dann die Salbe“, erklärt er und fängt an zu essen. Sayuri geht wieder, Sora setzt sich zu mir aufs Bett. Ich staune diesmal echt, als wäre ich im Zirkus und hätte ein tolles Kunststück gesehen. Roxas isst das gesamte Tablett leer. „Hat dich deine Familie die letzten vier Tage hungern lassen?“, frage ich. „Nein, Quatsch. Ich hatte nur heute Morgen einen Bärenhunger. Ich hatte gestern nichts gegessen“, antwortet er und nimmt sich dann die Salbe. Sorgfältig verteilt er sie auf seinem Arm, den er dafür kurz aus der Schlinge genommen hat. „Was hast du da eigentlich?“, will ich wissen. „Mein Arm ist nur verstaucht, nichts Ernstes also“, beruhigt er mich. „Du, sag mal, macht es dir was aus wenn Cifer morgen zur Party kommt?“, überrascht er mich dann mit einer Frage, die ich in zehntausend Jahren nicht erwartet hätte. „Willst du ihn denn einladen?“, erkundige ich mich. „Na ja, warum denn nicht? Außerdem… am See… da war er für Kairi da, vielleicht könnte ja was aus den Beiden werden“, spinnt Roxas in Gedanken schon einen Verkupplungsversuch. „Und Kairi kommt auch?“, wundere ich mich. Natürlich muss sie da sein, sonst bräuchte er ja Cifer nicht einladen. „Ja, mit ihr hab ich schon längst reinen Tisch gemacht. Sie hat sich für die Gemeinheiten entschuldigt und sie kommt gerne“, erzählt Roxas. „Klar, schließlich bist du da“, teilt Sora uns mit. „Ach Sora, sei nicht immer so nachtragend. Kairi kommt nicht wegen mir, sondern wegen der Party“, erwidert Roxas leicht stinkig. „Wer kommt denn noch alles?“, mische ich mich ein, ehe die Beiden anfangen zu streiten. „Tidus, Yuna, Kairi, du, ein paar anderen Jugendliche, Cifer eventuell und Wakka und ein paar Kumpels. Du kennst eigentlich alle aus den Vorjahren und aus dem Camp“, informiert mich Rox. „Und Cloud? Kommt der auch?“, frage ich. Ein bisschen eifersüchtig bin ich ja immer noch. Ich meine der Typ steht auf Rox und hängt dann immer noch mit ihm ab, obwohl er ne Abfuhr gekriegt hat. „Cloud ist leider in London. Mit ihm wäre es bestimmt lustig gewesen“, entgegnet Roxas. Total lustig, ich hätte gekocht vor Neid. „Bestimmt“, gibt auch Sora zurück. „Was hast du denn?“, fragt Rox darauf hin. „Du siehst in Cloud vielleicht einen Freund, aber wir anderen kennen ihn nur als Campbetreuer und Aufseher. Er war ziemlich streng, deshalb hat er nicht den besten Ruf“, erklärt Sora. „Das is strohdoof und das weißt du“, ist der einzige Kommentar von Roxas, ehe er das Tablett nimmt und einfach das Zimmer verlässt. Das ist ja wieder mal original Rox, einfach gehen, nicht Bescheid sagen wohin und womöglich auch nicht mehr kommen. So ne Seite mag ich gar nicht an ihm. „Unser Dickkopf hat wieder einen seiner Anfälle“, beschwert Sora sich nach einigen Minuten und bringt mich wieder zum Lachen. „Wenn er so ist könnte ich ihn erwürgen“, stimme ich zu. „Was denkst du, was ich ihm schon alles gewünscht habe, als er mich immer so stehen lassen hat. Wollen wir mal sehen wo er ist?“, will Roxas Zwilling wissen. Ich nicke nur. Als wir die Treppe runter gehen sitzt Roxas am Küchentisch und liest ganz gemütlich die Zeitung. „Dir geht’s gut oder?“, frage ich leicht sauer. „Nee, mein Arm tut weh“, erklärt er und liest weiter. „Ha, ha, witzig. Musst du uns immer ohne jede Info sitzen lassen? Noch nicht mal Riku mag das“, gibt Sora zurück und verrät mich damit. Oh Mann, ich hatte doch nie vor Rox was davon zu erzählen. „Ja, stimmt, wenn es nach ihm ginge hätte er mich schon längst erwürgt“, weiß mein Freund jedoch schon Bescheid. Oh nein, er hat das gehört? Jetzt wird er mich erwürgen. „Du hast gelauscht!“, stellt Sora empört fest. „Nein, hab ich nicht. Eigentlich wollte ich euch fragen, ob wir heute ins Schwimmbad gehen, da hab ich euch reden hören“, erzählt Roxas. „Tut mir Leid“, flüstere ich und sehe betreten zu Boden. „Das sollte es auch!“, ist er superwütend und funkelt mich mit einem Blick an, der mich auch hätte töten können. „Ach lass ihn doch. Du kannst auch Sachen an ihm nicht leiden“, mischt Sora sich wieder ein. Mir wäre es lieber er hätte es nicht getan. Jetzt werde ich ewig darüber nach grübeln was er an mir nicht mag. „Ich weiß, aber ich berede das nur, wenn ich weiß, dass er nicht da ist“, erklärt Roxas ganz selbstverständlich. „Na und? Warst du eben da, jetzt bist du auch ein bisschen schlauer“, schlägt Sora für mich zurück. „Was magst du denn nicht?“, will ich leise wissen. Sofort ruhen Soras und Roxas Augen auf mir, keiner von beiden hätte mir wohl zugetraut, dass ich jemals danach fragen würde. „Riku, entspann dich. Ich mag nur nicht, dass du auf schüchtern machst obwohl du eigentlich ganz anders bist“, erklärt Roxas, steht auf und stellt sich hinter mich. Ich fühle seine Hände auf meinen Schultern, wie sie sich langsam um meinen Hals schlingen, so gut das mit der Schlinge geht und sein Gesicht plötzlich meinem ganz nahe ist. „Aber das ist nicht schlimm, ich würde dich immer verteidigen“, flüstert er und küsst mich auf die Wange, welche sofort lichterloh in Flammen steht. OMG, wie kann er nur gerade so wütend sein und jetzt so verständnisvoll und... sexy. Hab ich das gerade wirklich gedacht? Sexy… aber er is es wirklich. Alles an ihm ist es. Seine Haare, sein Lächeln, seine Augen, sein Körper, omg, er ist einfach zu perfekt. „Und wollen wir jetzt ins Schwimmbad? Tidus und Yuna kommen auch mit“, löst er sich dann so plötzlich von mir, wie er gekommen ist. Sora und ich stimmen zu und so sitzen wir ne viertel Stunde später zusammen mit Yuna und Tidus im Bus. „Und jetzt erzähl was ist mit dir passiert?“, weiß Yuna anscheinend auch noch nicht Bescheid. Sie war sofort total besorgt um Roxas, fast als läge er schon im Sterben. „Ach nicht so wichtig“, tut er die ganze Sache wieder ab. „Oh doch, jetzt erzähl“, fordert sie. „Nix weiter, das is Männersache“, gibt Roxas zurück. „Hi, hi, Männersache, Roxas, lass dir doch was Besseres einfallen“, verlangt sie kichernd. „Mein Gott, er hat sich mit Leon geprügelt. Sag es ihr doch, sie quält mich schon seit Tagen, weil ich es ihr nicht erzähle“, kann Tidus sich nicht mehr zurück halten. „WAS?!“, fragen Roxas und Yuna wie aus einem Mund. Verwirrt sehen sich die Beiden an. „Warum sagst du „was“?“, erkundigt Yuna sich. „Ich wusste nicht, dass du auch Leute quälen kannst“, entgegnet er. „Ohhhh, das kann sie, da brauchst du dir keine Sorgen zu machen“, erklärt Tidus. „Ist ja jetzt auch nicht wichtig. Aber warum prügelst du dich mit Leon??“ schreit Yuna geradezu nach Aufklärung. „Er hat Riku beleidigt“, antwortet Roxas und sieht zu mir. „Sehr massiv. Er hat gesagt...“, fängt Sora an, wird aber sofort von meinem Freund abgewürgt. „WIR werden das nicht wiederholen, verstanden, Sora!?“, schärft Roxas seinem Bruder ein und hat wieder einen Ausdruck auf dem Gesicht, der jeden erstarren lässt. „Ja, gut“, stimmt Sora zu, als der Bus hält und wir aussteigen. Diesmal habe ich im Schwimmbad die besten Karten gezogen. Da Roxas Arm immer noch weh tut und er die Schlinge trägt kann er nicht ins Wasser und wir lagen den ganzen Nachmittag in der Sonne. Roxas mit seinen absolut heißen Badeshorts und seiner Sonnenbrille, wie ein kleiner Surfer. Dass wir den größten Teil was anderes als Sonnenbaden gemacht haben, hat ihn jedoch nicht gestört. Es war traumhaft dort mit ihm zu Kuscheln, so ganz ungeniert und mehr als herausfordernd für die Toleranz der anderen Leute. Der Reiz war viel größer, als im Kino oder bei mir zu Hause. Roxas schläft an diesem Tag wieder bei mir, fest in meinen Armen natürlich. „Riku, bist du fertig? Roxas, Sora, Tidus und Yuna sind da“, ruft Opa mich, als ich am nächsten Tag vorm Kleiderschrank stehe und keinen blassen Schimmer habe was ich anziehen soll. „Kann Rox mal kommen?“, frage ich. „Was ist… denn… los…?“, bekommt Roxas nur stammelnd heraus, als er sieht was ich anhabe. He, he, daran hatte ich gar nicht gedacht. Ich hab lediglich ein Handtuch um meine Hüften gebunden, da ich grade duschen war. Sein Blick ist echt zum Schießen komisch, das hätte ich fotografieren sollen. Überraschung, Freude, Lust, das alles liegt darin, wobei die Überraschung im Moment überwiegt. „Suchst du mir bitte was zum Anziehen?“, bitte ich. Er ist natürlich topgestylt, wie immer. Eine schwarze Röhrenjeans, dazu ein weißes Hemd und ein schwarzes Halstuch, das er locker gebunden hat. In der Hand hat er noch eine leichte Sommerjacke. „Klar“, antwortet er und durchforstet meinen Schrank. Bereits zwei Minuten später stehe ich fertig angezogen da. Eine schwarze, etwas weitere Hose, dazu ein T-Shirt mit einem coolen Aufdruck, eine Sweatjacke, wenn’s abends kälter wird und ein Halstuch. „Perfekt, jetzt können wir gehen“, lobe ich ihn, woraufhin wir zu den anderen gehen, die mittlerweile im Wohnzimmer bei meinen Großeltern sitzen. Ihr Gelächter höre ich bis in den Flur, obwohl die Tür geschlossen ist. „Was gibt’s hier zu lachen?“, frage ich, als wir eintreten. „Deine Babyfotos. Ich wusste gar nicht, dass du mal Pippi Langstrumpf gemocht hast“, zieht Sora mich sofort damit auf. Ich weiß genau welches Foto Sora meint, ich hatte Pippi Langstrumpf mal zu Halloween gemacht, jeder hat gelacht, aber ich fand das Kostüm klasse. Wie alt war ich da wohl? Drei oder vier? Älter auf keinen Fall. „Schluss damit!“, verlange ich und klappe das Album zu, das vor Oma auf dem Tisch liegt. „Ach Riku, das sind alles schöne Erinnerungen“, beteuert sie. „Schön? Man sollte das Ding vergraben und nie wieder ausbuddeln, besonders wenn die Bilder von Schreihals kommen“, gebe ich zurück und lege das Album wieder an seinen Platz in Omas alter Kommode. „Die Kleine kann doch nichts dafür, dass sie deine Eltern so verwöhnen. Gib ihr nicht immer solche Namen“, verlangt meine Oma. „Gut, dann nenn ich sie eben anders“, gebe ich nach. „Aber erst morgen, jetzt müssen wir los“ „Schade, es hat wirklich Spaß mit ihnen gemacht“, findet Yuna. „Ihr müsst Riku einfach öfter besuchen kommen“, erklärt Opa. Das ist nun wieder was, was ich toll finde. Obwohl ich eigentlich gar nicht sein Enkel bin, kümmert er sich so darum, dass ich Freunde habe und ob es mir gut geht. „Machen wir“, stimmt Yuna zu. „Besuchen ja, Yuna“, achtet Tidus gleich darauf, dass seine Freundin ja nicht zu viel flirtet. „Ja, ja, Riku ist doch eh schon vergeben“, ist Yunas Mundwerk, dann doch etwas zu lose. „Das war das Stichwort, jetzt müssen wir auf jeden Fall, also bis morgen Oma und Opa“, bin ich der Erste, der das Haus verlassen hat. Sora und die anderen folgen mir gemütlich. Wahrscheinlich erzählt Yuna auch noch an wen ich vergeben bin. „Tut mir Leid“, entschuldigt sie sich jedoch, als wir zur Waldhütte laufen. „Hast du ihr gesagt wer es ist?“, will ich wissen. „Nein, natürlich nicht“, entgegnet sie sofort. „Gut“, ist mein einziger Kommentar dazu. „Du, Riku, wer ist eigentlich Schreihals?“, fragt sie dann. „Meine kleine Schwester Maddie“, erkläre ich. „Sie ist vier und unser aller Nesthäkchen, mit allen Funktionen. Sie ist süß, klein, lächelt immer zu und bekommt das was sie will“ Ich nehme kein Blatt vor den Mund, warum auch? Ich sage nur die Wahrheit. „Du magst sie also nicht“, stellt Tidus fest. „Wenn ich dir einen Rat geben darf. Irgendwann verändert sich das“, erklärt er. Na toll, da kann ich wahrscheinlich ewig warten. „Woher willst du denn das wissen?“, frage ich neugierig. „Weil es bei mir genauso war“, antwortet er. „Oh, hast du noch nen kleinen nervigen Bruder?“, wundere ich mich. Eigentlich hatte ich immer die Info, dass sein einziger großer Bruder studiert und nicht oft hier ist. „Nein, ich war der kleine Bruder, der sich verändert hat“, stellt Tidus richtig. „Oh“, staune ich. Auch das überrascht mich, ich kenne ihn nur, als freundlich, ein bisschen machomäßig, loyal und nett. Ich hätte nie gedacht, dass er mal ein böses kleines Geschwisterchen gewesen ist. „Hört mal auf Riku hier die ganze Zeit in Beschlag zu nehmen“, fordert Roxas, der plötzlich neben mir steht und meine Hand nimmt. Er lief eigentlich die ganze Zeit mit Sora voraus. „Was uns da wieder eingefallen ist. Schrecklich nicht wahr, Yuna?“, will Tidus grinsend wissen. „Ich weiß auch nicht was wir uns dabei gedacht haben mit unserem Freund zu reden“, macht sie den Scherz mit und grinst ebenfalls, bevor die beiden in Kichern ausbrechen. „Willst du es deinen Großeltern eigentlich nicht mal langsam erzählen? Ich dachte sie haben nichts dagegen“, spricht Roxas wieder mit mir, als wir uns ein bisschen abgesetzt haben und Sora mit Tidus und Yuna vorne weg läuft. „Haben sie auch nicht. Ich glaub sie ahnen auch schon was von uns zweien“, verrate ich ihm meine Vermutung. Es ist so schön hier mit ihm zu sein, seine Hand zu halten und mich einfach mit ihm zu unterhalten, das allein schon macht mich glücklich. „Na also, dann sag es ihnen doch. Ich komme auch gerne mit“, versichert er mir. Oh, wow, total süß von ihm. Langsam wird mir eines klar, ich will Roxas nicht mehr verlieren. Er soll für ewige Zeit bei mir bleiben und nie wieder weg gehen. Ich glaube… ich liebe ihn. „Können wir ja dann morgen machen. Du schläfst ja eh bei mir, oder?“, will ich wissen. Er hat weder zugesagt noch abgesagt, aber ich habe fest mit ihm gerechnet. „Ähhhm, na ja, also… meine Eltern… sie wollen… sie möchten, dass ich zu Hause schlafe“, erklärt Roxas. „WAS!?“, gebe ich ohne nachzudenken zurück. „Ja, sie finden ich bin kaum noch daheim und so“, spricht mein Freund weiter. „Is doch Käse, du warst die letzten vier Tage daheim, weil du dich vor mir versteckt hast. Also was wollen die von dir?“, verstehe ich seine Eltern zum ersten Mal überhaupt nicht. „…Riku… also ich glaub sie haben nichts gegen dich, aber sie haben Angst, dass ich wenn ich neue Freunde finde genauso werde wie Sora“, rückt er mit der Sprache raus. Neue Freunde? Häh? Sind die denn völlig von der Rolle? Ich kenne ihn schon mein Leben lang. Meine Eltern haben schon früher bei Oma und Opa die Sommerferien verbracht, sogar als ich noch ein Baby war und ich durfte immer mit Sora und Roxas spielen, immer. Und jetzt? Jetzt bin ich der Böse? „Versteh das nicht falsch, Riku, aber ich will sie nicht enttäuschen. Es ist das erste Mal, dass sie sich auch um mich Sorgen machen. Ich hab sie reden hören. Mama hat sogar geweint. Sie hielte es nicht mehr aus, das alles noch mal durch zu machen, sie würde uns dann verlassen. Aber ich will nicht dass sie geht, auch wenn sie mir oft auf die Nerven gehen, meine Eltern sind dann doch in Ordnung. Ich hab sie lieb und ich will nicht, dass sie so leiden“, erzählt er mir viel mehr als sonst. Sein Versprechen jedenfalls scheint er zu halten. „Roxas, ich kann das nachvollziehen, aber warum zeigst du ihnen nicht einfach, dass ich nicht so jemand wie Soras „Freunde“ bin?“, frage ich. Das wäre wohl das nächste was mir einfallen würde, wenn Oma oder Opa was gegen Roxas hätten. Roxas schlägt sich mit der Hand gegen die Stirn und seufzt. Er will mir doch jetzt nicht erzählen, dass er erst jetzt darauf gekommen ist. „Ich glaube, ich hatte übergroße Tomaten auf den Augen. Ich kann sie davon überzeugen… hmmm wie wäre es wenn du dann heute bei mir schläfst?“, will er dann wissen. OMG, bei ihm? Ich hab noch nie bei ihm geschlafen. „Das wäre… das wäre… das wäre einfach übermegahypergalaktsich toll“, finde ich, nehme ihn hoch und wirble ihn eine Runde im Kreis. „Wow, das du dich darüber so freust?“, kann er meine Aufregung nicht verstehen, als ich ihn wieder absetze. „Seit wir ein Paar sind war ich nur einmal bei dir. Ich vermisse dein unaufgeräumtes Zimmer so sehr, dass ich sogar nachts davon träume“, erkläre ich und zaubere ein Lächeln auf sein Gesicht. „Hey, ihr zwei Schnarchnasen, ein bisschen schneller wenn ich bitten darf“, hören wir plötzlich Soras Stimme. Oh, er ist mit Yuna und Tidus schon bei der Hütte, wir sind ganz schön weit zurück gefallen. „Wer als letzter da ist muss den anderen morgen von vorn bis hinten bedienen“, erklärt Roxas und rennt ohne auf meine Reaktion zu warten los. „HEY, DAS WAR GEMEIN!“, rege ich mich auf, als ich ihm nach renne. Jedoch kann ich den Sieg schon längst vergessen. Roxas ist unangefochtener Schulchampion in sämtlichen Leichtathletiksportarten, sowie Sora bei allen Ballsportarten. „Verloren!“, freut Roxas sich, als ich etliche Sekunden nach ihm ankomme. „Du bist auch einfach los gelaufen“, beschwere ich mich schmollend. „Na und? Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt“, gibt er keck zurück und stiehlt mir einen kurzen Kuss, ehe wir in die Hütte gehen, wo Sora und ich diese Woche schon ordentlich Getränke gelagert haben. Ich war echt erstaunt, als er tatsächlich nichts Alkoholisches mitgebracht hat. Nur Cola, Limo und Wasser. Natürlich haben wir auch Musik, gut dass Soras CD-Player auch mit Batterien funktioniert. „Also was wollen wir zuerst hören, Rock, Pop, Hip-Hop?“, will Sora wissen. „Rock“, antwortet Yuna sofort. „Kleine Rockerlady“, betitelt Tidus sie sofort und küsst sie auf die Wange, während Sora eine CD einlegt. Kurze Zeit hören wir aus dem CD-Player laute E-Gitarren, Bässe und Schlagzeuge. Ich hasse Rock. Seufzend lasse ich mich auf eine der kleinen Bänke fallen, die ich mit Sora diese Woche gebaut habe. „Deine Musikrichtung kommt schon auch noch“, versichert Roxas mir. „Hast du eigentlich ein Handy dabei?“, frage ich, obwohl es doch eh keinen Sinn hat. Roxas und ich besitzen kein Handy, daran sollte ich mich langsam gewöhnen. „Nein, Sora hat eins, was willst du den machen?“, will er wissen. „Na Bescheid geben, dass ich bei dir schlafe“, erkläre ich. „Ach so, na ja, dann frag ihn halt mal“, fordert er mich auf und ich verlasse ihn kurz um Sora um sein Handy zu erleichtern und zu Hause anzurufen. Gerade als ich fertig bin, kommen Cifer und Co, den Waldweg zur Hütte herauf. „Hi, Riku, richtig?“, fragt er mich zum ersten Mal freundlich. Ich nicke. „Tut mir übrigens Leid, was ich da im Zeltlager gesagt habe. Du hast echt gut gespielt“, spricht er dann weiter. „Danke“, entgegne ich nur. Irgendwie nehm ich ihm das Ganze noch nicht ab. Es wäre dasselbe wenn Leon jetzt kommen würde und sich entschuldigen würde. „Kommt mit rein. Wir sind noch nicht viele“, finde ich irgendwann meine Sprache wieder und die Neuankömmlinge begleiten mich hinein. Letztes Jahr auf der Party, als ich mich mit Sora geküsst habe, da waren sie nicht da. Roxas war so was von verkracht mit ihnen, dass er es für besser hielt sie nicht einzuladen. Im Moment wäre es mir lieber gewesen, wenn er es auch jetzt wieder so gemacht hätte. „Das ist also eure weltberühmte Waldhütte. Sieht ja ganz stabil aus. Habt ihr das alles selber gebaut?“, will Cifer wissen. Ja, haben sie, da waren wir ungefähr 6 oder 7 Jahre und wir sind mit ihrem Vater und Sayuri in den Wald, eigentlich zum Pilze sammeln, aber dann hat Roxas Vater den schönen alten Baum entdeckt, auf den man auch wunderbar klettern kann. Er war so begeistert von der Idee, die Sora hatte. Eine Spiel- und Geheimnishütte hat er sie genannt. Wir waren, denk ich drei oder vier Tage mit dem Bau beschäftigt und als wir sie eingeweiht und getauft haben sind sogar meine Großeltern und Roxas und Soras Mama mitgekommen. Dann haben wir hier ein Lagerfeuer gemacht und Würstchen gebraten. Das war bisher meine Lieblingserinnerung an die Sommerferien, aber so langsam verdrängt die Beziehung zwischen mir und Roxas, sie auf den zweiten Platz. „Ja, haben wir, vor 8 Jahren zusammen mit Riku und unserem Vater“, bestätigt Sora. „Diese Woche haben wir dann noch Sachen ausgebessert und neue Bänke gebaut….“ Soras Redestrom endet erst, als Cifer anscheinend Roxas bemerkt. „Was hast du denn gemacht?“, fragt er. „Nichts…“, fängt er an, wird jedoch von uns allen unterbrochen. „Erzähl es doch einfach“, fordern wir vier wie aus einem Mund. Roxas schaut von einem zum andern und dann wieder zu Cifer. „Ich hab mich mit Leon geprügelt“, gibt er schließlich von sich, woraufhin Cifer anfängt zu lachen. „DU? Gegen unser aller „bester“ Freund Leon? Er hätte dich in Stücke reißen können“, bestätigt Cifer meinen Eindruck. „Warum machst du so was? Sonst benutzt du doch auch dein Gehirn“ „Ich hatte eben eine persönliche Angelegenheit mit ihm zu klären“, erwidert Roxas. „Außerdem so schlecht war er gar nicht. Er ist Leon so schnell ausgewichen, dass der gestolpert und mit dem Kopf gegen einen Laternenpfahl gedonnert ist“, erzählt Sora wirklich stolz auf seinen kleinen Bruder. „Jetzt hat er ne riesengroße Beule“ Ich weiß nicht warum, aber irgendwie lachen jetzt alle. Sogar Roxas lacht über Soras einmalige Erzählweise der Prügelei. Jegliche Feindschaft zwischen unseren beiden Gruppen, die sich im Ferienlager gebildet hatte, scheint vergessen. Ein paar Momente später sitzen wir gemütlich auf den Bänken und trinken was zusammen. Keiner beschwert sich, dass es nichts „richtiges“, wie die Großkotze aus meiner Schule sagen würden, gibt. Hier scheint es selbstverständlich zu sein, sich nicht sinnlos zu besaufen. Nach und nach kommen auch die anderen. Wakka mit seinen Freunden und Kairi mit ein paar Freundinnen, die auch Yuna kennt und als ganz in Ordnung abgestempelt hat. Alles in allem ist es echt eine gute Party, die Musik wandelt sich auch nach und nach in Pop und Hip-Hop, was dann schon eher was für mich ist. Schließlich fangen die Mädchen auch noch an Choreographien zu tanzen, allen voran Yuna, die schon etliche Jahre Hip-Hop tanzt. Irgendwie passt das zwar gar nicht zusammen, da sie total auf Rock steht, aber sie sieht echt gut beim Tanzen aus. Ich kann mich fast gar nicht mehr auf meinem Platz neben Roxas halten. Ich hab das auch mal getanzt, für ein paar Monate, aber die haben mich dort so fertig gemacht, dass ich wieder ausgetreten bin. Das Tanzen hat so viel Spaß gemacht, nur die Leute waren scheiße. Wenn ich zu Hause alleine bin, probiere ich immer noch für mich. „Du willst doch tanzen. Na los geh hin“, fällt es Roxas sogar meine Unruhe auf. „Aber… ich… ich weiß nicht, da sind nur Mädchen und ich kann es auch eigentlich gar nicht“, erkläre ich, doch Roxas ist schon dabei Yuna zu rufen, die als das Lied zu Ende geht zu uns kommt. „Nimm Riku mal mit, alleine traut er sich nicht“, erklärt mein Freund ihr. Sie lächelt mir sofort zu, nimmt meine Hand uns schleift mich mit zu den anderen Mädchen, die schon wieder tanzen. „Gucks dir erst kurz an, es ist nicht schwer“, erzählt sie mir und lässt mich kurz zu schauen, ehe sie ohne Bescheid zu sagen einzählt und ich überstürzt anfange zu tanzen. Es ist total ungewohnt, hier vor allen und dann auch noch nur mit Mädchen. Aber umso länger wir tanzen um so besser wird es und umso freier fühle ich mich, auch alles mitzumachen was Yuna macht. Es ist ein gutes Gefühl mal in einem anderen Hobby, als fotografieren, voll aufzugehen. „Super Riku“, lobt mich Yuna, als wir nach etlichen Liedern gerade zurück zu Roxas und Tidus gehen wollen. Aber dann folgt das nächste Lied und Yuna springt mir fast in die Arme. „Bleibst du noch hier? Das ist mein Lieblingssong“, erklärt sie. Zu überzeugen braucht sie mich nicht, ich liebe dieses Lied genauso. Ich nicke nur und sie kommt mir ganz nahe. Schade, dass Roxas nicht tanzt, das Musikstück ist für mich der Lovesong aller Zeiten. Unsere Bewegungen stimmen sich immer mehr aufeinander ab und so langsam sieht es aus, als wären wir tatsächlich ein Liebespaar. Ob Rox wohl eifersüchtig ist? Tidus ist es auf jeden Fall. Schon alleine die Kommentare, die die anderen ihm zu rufen werden ihn rasend machen, aber ich kann überhaupt nicht aufhören. Es ist einfach viel zu genial, dieses Hobby auszuleben. „Danke für den Tanz“, flüstert mir Yuna ins Ohr, nachdem das Lied verklungen ist, und gibt mit einen Kuss auf die Wange, was die Kommentare noch viel lüsterner und anziehender werden lässt. „WAS BITTE SOLLTE DAS?“, will Tidus wütend wissen, als wir bei ihm und Roxas ankommen. „Ach Tidus entspann dich. Riku ist schwul und ich vertraue ihm. Für ihn war das nur tanzen, nichts weiter und für Yuna auch, also komm wieder runter und hör nicht auf die dummen Kommentare. Was denkst was für welche kommen würden, wenn wir so tanzen würden?“, bin es weder ich, noch Yuna die, die Verteidigung übernimmt. Nein, es ist Roxas. „Hey, das wäre cool. Los macht mal“, ist Yuna sofort dabei und will Tidus schon hoch ziehen, doch er zieht sie zu sich und küsst sie. „Dir hat das gefallen was?“, will Roxas wissen, als ich mich wieder neben ihn setze. „Oh ja, aber jetzt ist mir ganz schön heiß“, erkläre ich und wedle am Bund meines T-Shirt herum. „Ich dachte mir schon, dass du ne Erfrischung gebrauchen könntest. Hier für dich“, gibt er mir eine Cola, die ich dankend annehme und beim ersten Mal, fast schon halb austrinke. „Warst du mal in einem Tanzverein oder so?“, fragt Roxas dann. „Ja, für ein paar Monate“, antworte ich. „Warum nur so kurz? Du kannst das doch total“, findet er. „Weil mich die Leute da wieder rausgeekelt haben. Hat dir mein Tanz gefallen? Mit Yuna?“, erkundige ich mich. „Oh ja… er war… sehr…“, fängt er an und macht dann eine Pause um sich zu räuspern. „…erotisch“, flüstert er jedoch mit feuerroten Wangen. OMG, hat er das gerade wirklich gesagt? Erotisch? Ich glaub ich hab mich verhört. Ach du meine Güte, ich drehe gleich durch. Er findet mich erotisch. Langsam ziehe ich ihn zu mir und lege meine Lippen auf seine. „Danke“, hauche ich in den Kuss hinein und wieder treffe ich mit seinen Lippen zusammen. Er knabbert an meinen, lässt schließlich seine Zunge darüber wandern und kurz darauf tragen wir schon einen regelrechten Kampf in meiner Mundhöhle aus. „Hey, Riku, ich wollte dir da ein Angebot machen“, ist Yuna plötzlich wieder da und ich werde von Roxas leicht abgelenkt. „Ähhh was denn?“, frage ich leicht genervt, da ich im Moment lieber was anderes machen würde. „Wie wäre es wenn du in den Ferien immer zu uns zum Tanzen kommst? Meine Mutter betreibt ein Tanzstudio. Wir proben dienstags und freitags um 18:00 Uhr. Komm doch einfach mal vorbei, Roxas weiß wo es ist“, erklärt sie und lässt ein weiteres Mal an diesem Abend meinen Körper mit völligem Glück durchströmen. „Gerne, ich komme echt gerne“, freue ich mich. „Wusste ich doch, also viel Spaß noch euch beiden“, verabschiedet sie sich dann wieder in Richtung der Tanzgruppe. Roxas Kopf legt sich plötzlich auf meine Schulter. „Ich sehe unsere gemeinsame Zeit gerade dahin schmelzen“, sagt er leise. „Nur noch zwei Wochen, dann bist du wieder weg“ Ich weiß… ich wollte nie daran denken, deshalb hab ich es immer verdrängt. Aber es sind wirklich nur noch zwei Wochen. „Dann müssen wir eben daraus das Beste machen und nächste Sommerferien kommst du mich besuchen“, gebe ich zurück. „Ach echt?“, fragt er überrascht. Eigentlich hatte ich darüber noch nie gesprochen, aber auch wenn mein Leben zu Hause richtig doof ist, möchte ich trotzdem, dass er es kennen lernt. „Ja, klar, ich muss dir doch Schreihals mal zeigen“, antworte ich lächelnd. Er lächelt zurück, als plötzlich ein Ruf von den Tänzern kommt, den ich mir nie hätte träumen lassen. „Wir wollen Riku“, höre ich von allen. Ich glaube, ich falle gleich in Ohnmacht. Sie wollen, das sich tanze. „Na geh schon, sonst drehen die noch durch“, schickt Roxas mich weg und küsst mich noch mal kurz auf die Wange. Fröhlich und völlig glücklich tanze ich weiterhin mit Yuna und ihrer Gruppe. Es dauert noch lange bis sie sich auflösen und schließlich ganz normal tanzen. Bis auf ein paar Jungs, zu denen auch Roxas gehört sind nun alle voll beschäftigt. „Willst du nicht mal mitmachen?“, frage ich, als ich mich wieder zu ihm setze, da Yuna jetzt mit Tidus tanzt. „Nee, ich mag das nich. Tanz doch mit Sora, er ist ganz wild drauf“, antwortet er und zeigt auf seinen Bruder. Sora hatte schon vorher immer versucht die Choreografien mitzutanzen, aber war kläglich gescheitert, jetzt lässt er sich von Yunas Gruppe zeigen wie es funktioniert. „Nee, ich bleib lieber bei dir“, ziehe ich Roxas ganz klar vor. Er lächelt mich an, ehe ich ihn in meine Arme ziehe. Ich fühle seinen warmen Körper an meinem, seine Hände auf meinen und seinen Kopf an meiner Halsbeuge. Ich könnte ewig hier sitzen bleiben. „Ich hab dich lieb“, flüstert Roxas, ehe er anfängt meinen Hals zu küssen. Seine Lippen sind wie immer samtig weich und werden von seinem heißen Atem begleitet, der immer dann auf meine Haut fällt, wenn er kurz absetzt. „Ich dich auch“, gebe ich zurück, als er mein Kinn etwas nach unten zu ihm zieht und seine Lippen auf meine legt. Ich hätte ihm gerne gesagt, dass ich ihn liebe, aber die Worte blieben mir im Hals stecken. Es geht einfach nicht, warum nicht? Habe ich Angst, dass er mich ablehnt, wie Sora? Ach Käse, warum sollte Roxas das machen? „Du kannst dich auch bewegen, wenn ich dich küsse“, teilt er mir plötzlich mit. Ich erwache aus meiner Starre und erwidere den Kuss, schließe seine Lippen ein. Meine Hände wandern an seinen Nacken, drücken ihn noch näher, falls das überhaupt möglich ist, an mich. Ich lasse meine Zunge über seine Lippen gleiten, verlange Einlass, der mir sofort gewährt wird. Ich fühle seine Zunge an meiner, die Hand seines gesunden Arms spüre ich immer an meiner Brust und meine Bauch. Es macht mich beinahe wahnsinnig. Mir wird noch viel heißer, als nach dem Tanzen und als wir uns lösen bin ich enttäuschter denn je. Warum brauchen Menschen nur Luft zum Atmen? Wenn wir sie nicht bräuchten könnten wir uns ewig küssen. Roxas Kopf liegt nun wieder an meiner Halsbeuge, er schnurrt zufrieden und wie ein kleines Kätzchen, als ich ihn im Nacken kraule. Ich muss grinsen. „Is ganz schön leer geworden“, fällt mir plötzlich auf, als ich mich umschaue. Jetzt ist nur noch unsere Gruppe, Cifer, Wakka und Kairi da. Als ich Cifer und Kairi sehe, bemerke ich zum ersten Mal, das sich Roxas Vermutung bestätigt hat. Sein Feind hält seine Exfreundin im Arm, wahrscheinlich schon länger, aber ich war ja mit Roxas beschäftigt. „Sieht so aus, als hätten sich da zwei gefunden“, bemerkt er es auch. Ich nicke nur und stehe mit ihm zusammen auf. „Weißt du Sora könnte ja eigentlich was mit Wakka machen. Dann wäre er gar nicht mehr so alleine“, flüstere ich Roxas zu. „Pech gehabt, Wakka steht auf dich, mein Guter“, erzählt er. WAS!?!?!?!? Auf mich??? Ein weiteres Mal könnte ich an diesem Abend durch drehen. OMG, Wakka… er is so… drücken wir es freundlich aus: gar nicht mein Typ. Gott sei Dank hab ich Roxas. „Wir haben noch Zeit für ein kleines Spielchen. Wie wäre es mit einer Runde Flaschendrehen?“, fragt Cifer. Natürlich stimmen alle sofort zu. Wenigstens muss ich diesmal keinen anderen als Roxas küssen. Pärchen sind davon ausgeschlossen, die einzige und auch vernünftige Regel. Zuerst zeigt die Flasche auf Sora, irgendwie zieht er so was an. „Tat oder Wahrheit?“, will Wakka wissen, der gedreht hat. „Wahrheit“, antwortet Sora. „Bist du noch Jungfrau?“, fragt Wakka sofort. Sora nickt, Cifer lacht. „Was lachst du da? Du hast ja auch noch nicht“, gibt Roxas Zwilling wütend zurück. Vielleicht sollte man das Spiel doch unter Alkoholeinfluss spielen, da is man wenigstens nicht mehr so klar im Kopf um zu streiten. „Hey es war abgemacht, nicht zu streiten. Also haltet euch dran sonst geht ihr nach Hause. BEIDE!“, ist Roxas sofort am Schlichten. Cifer und Sora sind nun ruhig und Sora dreht die Flasche, die auf Tidus zeigt. Er wählt Tat und Sora war ziemlich gemein. Tidus musste auf einem Bein hüpfend, alle meine Entchen rückwärts singen und sich dabei auch noch die Nase zu halten. Na gut, es war ziemlich lustig und Tidus hat es auch nichts ausgemacht, schließlich ist das alles nur ein Spiel. Als nächstes hat es Kairi erwischt, die wiederum Tat gewählt hat und ein Glas Cola auf ihrem Kopf durch die Hütte balancieren musste. Leider oder glücklicherweise ist es ihr runter gefallen und ihre Klamotten sind nun voll mit Cola. Wir kamen aus dem Lachen fast nicht mehr heraus, natürlich alle außer Roxas. Das nächste Opfer war Yuna, die lediglich beantworten musste wie viele Freunde sie schon hatte. Das hätte ich auch beantworten können, nämlich nur Tidus. Yunas Dreh traf schließlich Roxas, der Wahrheit gewählt hat. „Jetzt mal raus mit der Sprache. Habt ihr schon?“, drängelt sich Tidus mit der Frage vor. „Ich stell hier die Fragen“, beschwert Yuna sich und funkelt ihren Freund böse an. „Also habt ihr schon?“, wiederholt sie tatsächlich. Spinnen die denn? Nur weil wir schwul sind heißt das doch nicht, dass wir es schon am ersten Abend treiben. „Na, sicher. Wir haben schon geküsst und gekuschelt“, beantwortet Roxas die Frage grinsend. Hmmm, wenn man es so nimmt, Yunas Frage war nicht die genaueste. „Ach, das hab ich nicht gemeint. Hattet ihr schon Sex?“, nimmt sie zum ersten Mal überhaupt ein solches Wort in den Mund. „Eine Frage pro Dreh, schon vergessen?“, vertröstet Roxas sie und dreht. Die Flasche zeigt leider Gottes auch noch auf mich. Na toll, ich weiß immer überhaupt nicht was ich machen soll. „Ähhhh Tat“, wähle ich schließlich. „Mach einen Handstand und zähl dabei von hundert abwärts bis null“, verlangt Roxas. „WAS?“, frage ich. „Na komm schon. Handstand von 100 bis null zählen. Auf geht’s“, scheucht er mich regelrecht zur Aufgabe. Ich füge mich schließlich, mache an einer Wand einen Handstand und fange an zu zählen. Roxas POV Ahhhh, diese Aufgabe hat ihren Sinn wirklich erfüllt. Ich konnte Riku so offensichtlich auf den, da das T-Shirt gerutscht ist, nun nackten Oberkörper starren und es hat keiner bemerkt, da ihn jeder angeguckt hat. Als er fertig ist weiß ich schon was ich das nächste Mal anders machen werde. Das nächste Mal soll er von 200 oder 500 rückwärts zählen. He, he, dann komme ich voll auf meine Kosten. „Das war genial“, flüstere ich ihm zu, als er sich neben mich setzt und küsse ihn auf die Wange. „Ich weiß, deine Augen wären fast ausgefallen“, gibt er grinsend zurück und dreht die Flasche. Ich glaube ich bin tatsächlich rot geworden, meine Wangen sind total warm. „Tat oder Wahrheit?“, fragt Riku plötzlich. Ich sehe auf die Flasche, sie zeigt auf Wakka. „Wahrheit“, antwortet er. „Wen aus unserer Runde findest du anziehend?“, will mein Freund sofort wissen. Oh Mann, er weiß doch, dass Wakka auf ihn steht müssen das unbedingt alle erfahren?? „Dich“, entgegnet Wakka ungeniert und sieht zu mir, während er die Flasche dreht und sie auf Cifer zeigt. Ich beobachte die anderen, für sie muss es total neu sein, dass Wakka auf Typen steht, diese Überraschung steht auch total in ihren Augen geschrieben. „Tat oder Wahrheit?“, erkundigt sich Wakka. Cifer wählt Wahrheit. „He, he, ich könnte ja jetzt gemein sein“, redet er zuerst um den heißen Brei herum. „Werden wir dich nächstes Jahr wieder in unserer Klasse haben oder drehst du eine Ehrenrunde?“ „Mein Gott ich bleib sitzen, weiß doch eh schon jeder“, gibt Cifer zurück. Okay, ich wusste es schon, aber die anderen? Besonders Wakka selbst staunt. Eigentlich war er immer Klassenschlechtester und jetzt ist es Cifer?? Und dann ist er auch noch schlechter als Sora. OMG, das geht eigentlich gar nicht. „Wie wäre es wenn wir jetzt aufhören?“, will ich wissen um ihn vor neugierigen Fragen zu schützen. Auch wenn wir immer wieder aneinander geraten, ich kann es nicht leiden, wenn man bei so was bohren muss. „Wir waren eh alle dran und ich denke für heute ist es genug“ Alle sind sofort dafür und gehen nacheinander aus der Hütte. Letztendlich sind nur noch Sora, Riku und ich da und räumen etwas auf. Die große Reinemache ist erst Montag. „Ich bin müde, gehen wir?“, fragt Sora nach einiger Zeit. Ich nicke, nehme Rikus Hand, ziehe ihn mit vor die Tür und wir verschließen die Hütte. „Ist es für deine Großeltern denn okay, dass es heute so spät wurde?“, will mein Bruder von Riku wissen, als wir durch den stockdunklen Wald laufen. Früher hatte ich nachts immer totale Angst hier, überall hört man Tiere, aber man kann sie nicht lokalisieren. Ich habe es gehasst hier zu sein, aber mittlerweile hat es sich soweit abgeschwächt, dass ich mit Begleitung durch laufen kann. „Ja, außerdem schlafe ich heute bei euch“, erklärt Riku. „Ach echt?“, wundert Sora sich. „Vielleicht habt ihr ja dann morgen schon“ „NEIN, Mann, muss man gleich miteinander schlafen wenn man zusammen ist?“, frage ich genervt. Yuna und Tidus haben auch erst nach ein paar Monaten. Also warum müssen ich und Riku dann schon nach ein paar Wochen? „Nee, ich dachte nur“, gibt er klein bei. „Überlass das Denken lieber mir“, entgegne ich giftig. „Könnt ihr einmal mit diesen dummen Kabbeleien aufhören? Das geht mir gehörig auf die Nerven“, beschwert sich Riku plötzlich. Ohhhh, er meldet sich auch mal wieder zu Wort, wenigstens ist Sora jetzt still und schmollt, weil ihn jemand kritisiert hat. Sogar zu Hause sagt er nichts mehr zu uns, nur ein „Gute Nacht“ hat er noch übrig, als wir uns an seinem Zimmer von ihm verabschieden. Nachdem wir uns beide bettfertig gemacht haben, schlafen wir eng aneinander gekuschelt ein. „Hey du“, begrüßt Riku mich, als ich am nächsten Morgen blinzele und in sein Gesicht sehe. „Riku?“, frage ich verwirrt, da ich mich überhaupt noch nicht daran gewöhnt habe, dass er da ist. „Wen wünscht du dir denn?“, will er wissen. „Dich natürlich“, entgegne ich und ziehe ihn zu mir. Seine Lippen liegen auf meinen, mmmmmhmmmmm, sie schmecken so gut, sie müssten ewig da bleiben. Genießerisch schließe ich meine Augen und lege meine Hände in seinen Nacken, während seine Zunge über meine Lippen wandert und schon kurze Zeit später in meine Mundhöhle eindringt. Ich fühle sie wie sie an meiner Zunge entlang leckt, mit ihr spielt und mich alles vergessen lässt. Ein plötzliches Räuspern lässt mich aufschrecken. Ich löse mich von Riku und wir sehen beide zu der Quelle, des Hüstelns: Papa. Oh nein, ich hatte vergessen abzuschließen. Kapi 10 Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)