Sommerferien von Chibi_Isa (RoxasXRiku) ================================================================================ Kapitel 4: Das Ferienlager Teil 2: Die Suche nach der Kamera ------------------------------------------------------------ Sommerferien von Chibi_Isa RoxasXRiku Laliho, Leute! Wie geht’s, wie steht´s? Danke für die wirklich netten Kommentare. Jetzt aber viel Spaß beim Lesen Chibi_Isa Kapitel 4: Das Ferienlager Teil 2: Die Suche nach der Kamera „So Jungs, Schluss für heute“, dringt der Ruf des Betreuers an meine Ohren und ich schubse Riku sofort weg. Er purzelt vom Baumstamm und sieht mich schief an, bevor er wieder aufsteht. Muss ja nicht jeder sehen was ich grade beinahe machen lassen hätte. „Ach komm schon, es wurde grad interessant“, regt Cifer sich auf, als Cloud, unser Betreuer, ans Feuer tritt. „Ach ja?“, fragt Cloud interessiert. „Ja, es wäre fast zu einem romantischen Moment gekommen“, antwortet Cifer. „Hat sich wohl einer der Jungs auf dein Niveau herunter gelassen?“, will Cloud, schlagfertig wie eh und je, wissen. Ich mag ihn total, war wohl auch der Grund für unsere lange Unterhaltung gestern, bei der mir einiges klar wurde. „Nein, aber Riku hätte Roxas fast...“, fängt er an, jedoch schneide ich ihm das Wort ab. „Wenn du weiter sprichst wird Cifer von Roxas nieder gemacht und jetzt halt die Klappe. Das ist alles nur ein Spiel, oder?“, gebe ich zurück, stehe auf und verziehe mich in unser Zelt. Jetzt sollen sie meinetwegen denken was sie wollen, aber ich will einfach nicht, dass es jeder erfahren soll. Bei Riku bin ich mir sehr, sehr sicher, dass er auch niemanden verraten wird, dass ich noch nie geküsst habe. Ich hoffe es jedenfalls sehr. Auch wenn mir die Meinung anderer sonst egal ist, wenn man so was verrät steht man doch gleich als Trottel da. Als die anderen kommen, tue ich so, als würde ich schon schlafen. Ich kann jetzt einfach nicht mit jemanden von ihnen reden. Ich brauche jemanden der mir nicht so nah steht wie Sora und Tidus. Cloud und ich müssen uns morgen mal wieder treffen. Am nächsten Morgen spricht Riku kein Wort mit mir, ich glaube meine Reaktion hat ihn ganz schön verwundert. Ich würde gerne mit ihm reden, aber im Moment geht es nicht, ich will erst Clouds Meinung einholen. Am Besten gleich nach dem Frühstück, dann haben wir nämlich Freizeit, bevor wir nachmittags ein kleines Fußballturnier machen. „Kann ich mal mit dir reden?“, frage ich, als er mit der Betreuerin, Aerith, noch einen Tisch abwischt. „Wegen gestern?“, weiß er sofort genau Bescheid. Ich nicke, er erkundigt sich ob es Aerith auch noch alleine schafft, bevor wir ein Stück in den Wald gehen. „Also was war los? Anscheinend musste Riku doch irgendwas mit dir machen, oder?“, will er wissen, als wir weit genug vom Essensplatz und vom Zeltplatz entfernt sind. „Er sollte mich küssen“, entgegne ich, ohne Umschweife. „Und?“, fragt Cloud. „Und nichts, du bist gekommen, ehe es soweit war“, gebe ich zurück. „Was war denn so schlimm daran, dass du so ausgeflippt bist?“, versteht er es nicht. „Ich wollte nicht, dass alle Öffentlichkeit meinen ersten Kuss mitverfolgt“, erkläre ich. „Erster Kuss?“, staunt mein Betreuer sofort. „Ja, erster Kuss, ich weiß es ist mehr als peinlich, also reite nicht darauf rum“, bitte ich. „Mach ich nicht, ist doch jedem selbst überlassen. Aber was ist jetzt? Wirst du es noch mal probieren?“, fragt Cloud. Wenn ich das wüsste, dann müsste ich ja nicht mit ihm reden. „Ich wollte es schon, aber ich kann doch nicht einfach zu ihm gehen und sagen: „Komm Riku, küssen wir uns“, außerdem muss ich Kairi immer noch klar machen, dass ich nicht an ihr interessiert bin“, erkläre ich. „Das sind Probleme, die du ganz allein selbst lösen musst. Kairi wird es schon verkraften, aber mit Riku würde ich mich beeilen. Er ist ein süßer Junge und irgendwann schnappt ihn dir jemand weg, dann stehst du wie der letzte Trottel da“, gibt er mir einen Rat der sich gewaschen hat. Na toll und wie soll ich das machen? Mich auf ihn stürzen und ihn abknutschen? Nein, Roxas, das ist absolut nicht deine Art und das machst du auch nicht. Das ist überhaupt völlig dumm, das würde vielleicht Sora bringen, aber ich nicht. „Na ja, ich muss dann mal wieder zurück. Komm in ein paar Minuten oder so nach“, nimmt Cloud dann das Wort an sich und verabschiedet sich. Ich warte wie er sagt ein paar Minuten, ehe ich auch zum Zeltplatz zurückgehe. „Rox, da bist du ja endlich. Komm wir gehen schwimmen“, begrüßt Sora mich gewohnt fröhlich, als ich bei unserem Zelt bin. Hmmm, vielleicht wäre es die Chance, Riku kann nicht gut schwimmen, vielleicht kann ich in der Zwischenzeit was mit ihm machen. Aber er scheint gar nicht da zu sein. „Wo ist Riku denn?“, frage ich. „Er wollte ein Foto machen, dann ist ihm eingefallen, dass seine Kamera nicht da ist, die liegt wahrscheinlich immer noch dort wo du sie gestern verloren hat. Er sucht sie jetzt, in der Hoffnung, dass die Speicherkarte wenigstens noch heil ist“, erzählt Sora. „Hm, schade“, finde ich, gehe dann ins Zelt um meine Badeklamotten anzuziehen. Wir verbringen einen lustigen Vormittag am See, obwohl ich das niemals zugeben würde, aber es war echt spaßig. Wir haben Sora die ganze Zeit geärgert, untergetaucht, ins Wasser geschmissen, voll gespritzt und, und, und. Gott sei Dank ist er nie nachtragend bei so was. Jedenfalls wird das Ganze erst gestoppt, als es plötzlich anfängt zu regnen. Als wir zum Zelt laufen, stellen wir fest, dass Riku immer noch nicht da ist. „Glaubt ihr ihm ist etwas passiert?“, fragt Sora besorgt. Doch auch ich mache mir Gedanken, bis zu dem Stück wo die Kamera liegen muss ist es höchstens eine halbe Stunde, heißt also er hätte innerhalb einer Stunde wieder da sein müssen und jetzt sind schon beinahe vier Stunden vergangen. „Keine Ahnung, vielleicht sollten wir es dem Betreuer sagen“, überlegt Tidus. Vielleicht ist das jetzt meine Gelegenheit, allein mit Riku zu sein. „Nein, ich gehe ihn erst suchen“, gebe ich zurück und wechsle meine Klamotten gegen normale Kleidung und Regenjacke. „Wenn ich in einer Stunde nicht wieder da bin sagt ihr Cloud Bescheid“, verabschiede ich mich dann und laufe durch den Regen zu dem Wanderweg auf dem wir auch gestern waren. Mittlerweile ist der Boden mehr Matsch als was anderes und ich komme an Steigungen nur sehr langsam voran, auch dass der Regen nicht mehr weniger werden will macht mir zu schaffen. Stattdessen regnet es immer stärker. Oh Mann, da brauche ich ja fast eine Stunde um überhaupt bis zur Stelle zu kommen, an der sich Riku befinden müsste. Ich kämpfe mich weiterhin vorwärts, als mir plötzlich etwas auffällt. Rauch, der aus einer kleinen Höhle abseits des Weges kommt. Wohnt da wohl jemand drin? Oder vielleicht, vielleicht ist das ja Riku. Ich stolpere sofort darauf zu, bin mehr denn je entschlossen Riku zu finden. „Roxas? Was machst du denn hier?“, sitzt er tatsächlich, an einem kleinen Feuer in der Höhle. „Ich hab dich gesucht... ich hab mir solche Sorgen gemacht... dachten dir wäre was passiert“, bekomme ich schwer atmend heraus. Der Aufstieg hat ganz schön geschlaucht. Kaputt setze ich mich neben Riku. Er muss doch fürchterlich frieren, er hat nur ein T-Shirt und kurze Hosen an. „Hier meine Jacke“, lege ich sie ihm um und knie mich vor ihn. „Aber dann... dann frierst du…“ stammelt er. „Quatsch, weißt du nicht mehr? Ich hab so viele Klamotten dabei und jetzt hat es sich auch gelohnt. Ich glaube ich hab 5 Lagen Sachen an“, gelingt es mir sogar noch einen Witz zu machen. Riku kichert sofort. Es ist so wunderschön, dieses Kichern wärmt mich mehr als meine Jacke davor. „Hast du dir so viele Sorgen gemacht, dass du nach mir gesucht hast?“, fragt Riku und sieht mir aufmerksam in die Augen. Er ist mir jetzt so verdammt nahe, es wäre die optimale Gelegenheit ihn zu küssen. „Ja“ entkommt es meiner mehr als trockenen Kehle. „Ich… die Kamera war völlig okay... ich hab noch Fotos gemacht und dann die Zeit vergessen... ich… tut mir Leid...“, stammelt er erneut. „Schon okay“, ist meine Stimme nicht mehr als ein klägliches Flüstern. Ich bin so nervös, es könnte jetzt endlich passieren. Er könnte mich jetzt küssen, aber warum tut er es nicht? Ich bin ihm so nahe und ich will es, der Moment wäre also perfekt. Die Luft zwischen uns ist wirklich zum Zerreißen gespannt und keiner will sich mehr bewegen. Wir schauen uns lediglich gegenseitig in die Augen und das ist für mich schon ein wirklich schönes Erlebnis. „Sieh mal, es regnet nicht mehr“, zerbricht Riku diesen magischen Moment und stürmt zum Höhleneingang. Bei unserem gegenseitigen Anstarren hatte ich jegliche Umgebung vergessen und ich weiß im ersten Moment gar nicht was er meint. „Wow, is das schön“, staunt er. Als ich neben ihn trete weiß ich was er meint. Von hier aus sieht man den See und darüber strahlt gerade der schönste Regenbogen, den ich bis jetzt gesehen habe. Riku zieht sofort seine Kamera und knipst ein paar Bilder davon. Als er fertig ist, sieht er lächelnd zu mir. Ich muss es jetzt einfach tun, wenn Riku nicht will, dann muss ich den Anfang machen. Wir sind immer noch allein, keiner wird es sehen und keiner wird sich daran stören. „Gehen wir…“ fängt Riku an, doch in diesem Augenblick hab ich ihn schon am Kragen gepackt und zu mir hergezogen. Meine Jacke verflüchtigt sich von seinen Schultern und landet auf dem Boden, während ich erwartungsvoll meine Lippen auf seine lege. Ich spüre seine Lippen, sie sind kalt und wirken hart, doch plötzlich entspannt er sich und fängt mich ein, immer wieder fallen seine Lippen auf meine. Sie lassen mir kaum Zeit zum Luft holen. Riku hatte so Recht, es wird mir gefallen. Alle meine Wünsche für einen ersten Kuss gehen gerade in Erfüllung. Ich bin allein mit meinem Wunschpartner, er ist lieb, er gibt mir das Gefühl, dass ich genauso weit bin wie er, er hilft mir, er ist einfach da. Auch wenn das Bitten nach einem Mädchen noch da ist, beachte ich es nicht, das ist Vergangenheit, jetzt bin ich, um es mit Soras Worten auszudrücken, in Riku verschossen. Ich werde wieder in die Wirklichkeit zurückgeholt, als Riku sich zurückzieht und langsam von mir löst. „Roxas...“ murmelt er und streicht mit seinen Fingern über seine Lippen, gerade so, als würde er denken, dass das nicht wirklich war. „Was denn?“, frage ich und lächle automatisch. Ich lächle automatisch??? Woher kommt das plötzlich? „Ich dachte… ich dachte du willst dass nicht... du stehst doch auf Kairi… du bist nicht schwul… du hasst es… du hasst, dass ich so bin...“ stammelt er jetzt total blöde Sachen zusammen. „So ein Käse. Erstens anfangs wollte ich nicht, da hast du Recht, zweitens ich muss Kairi in nächster Zukunft sagen, dass ich nichts von ihr will, drittens bin ich eben doch schwul oder bi, ist doch egal, viertens ich hasse weder die Sache selbst, noch das du so bist, fünftens du bist süß wenn du verwirrt bist“, finde ich und sage dabei Dinge, von denen ich gar nicht wusste, dass sie in meinem Wortschatz existieren. Süß??? Käse??? Seit wann sage ich so was. Wo ist das schön und der Unsinn hin, dass ich sonst verwendet hätte? Dieser jugendliche Umgang hat echt Folgen. „Sechstens du bist immer süß“, bemerkt Riku plötzlich und küsst mich auf die Wange. Sofort brennt die Stelle, als hätte er Chili oder sonst was Scharfes gegessen. Ich bin bestimmt knallrot. „Gehen wir zurück? Sonst geben die anderen noch ne Vermisstenanzeige auf“, fällt mir ein, dass wir immer noch bei der Höhle stehen. „Klar, gehen wir“, stimmt Riku zu und nachdem ich noch meine Jacke genommen habe und wir das Feuer gelöscht haben, machen wir uns auf den Weg Richtung Zeltplatz. Der Matsch auf dem Weg ist jetzt echt eklig, wenn wir dort sind, muss ich erstmal duschen, ich stinke bestimmt wie ein Schwein. „Wirst du es den anderen erzählen?“, will Riku wissen, als wir fast beim Camp sind. „Tidus und Sora, sicher, aber für die Öffentlichkeit lass mir noch ein bisschen Zeit. Ich bin da nicht unbedingt aufgeschlossen“, erkläre ich ehrlich. „Schon okay, wenn wir wieder daheim sind kommst du einfach immer zu mir. Meine Oma und mein Opa wissen Bescheid“, erzählt er. WAS? Hat er das gerade echt gesagt? Die Beiden wissen, dass Riku schwul ist und sind immer noch so locker drauf??? „Ist das dein Ernst?“, kann ich es nicht fassen. „Na klar, nur dass du jetzt mein Freund bist wird ihnen neu sein“, antwortet Riku lächelnd. „Wie immer. Deine Großeltern sind so cool“, finde ich. Cool, wieder so ein Wort, das eigentlich ne ganz andere Bedeutung hat, aber jeder verwendet es falsch. „Riku, Roxas, ihr seid wieder da. OMG, wir haben uns solche Sorgen gemacht“, fällt Sora zuerst Riku und dann mir um den Hals. Mir besonders lange, wie peinlich vor den anderen, aber ich liebe meinen Bruder nun mal und er mich. „Ihr beide, mitkommen sofort!“, herrscht uns plötzlich Cloud stinksauer an und führt uns Richtung Campingplatzverwaltung und Duschen. „Was denkt ihr euch eigentlich dabei einfach zu verschwinden ohne mir Bescheid zu sagen??? Den Vormittag solltet ihr am See verbringen und nicht im Wald. Also was tut ihr dort oben?“, fragt er. „Es war so. Als Roxas gestern gestolpert ist hat er dabei meine Kamera fallen lassen. Dass sie noch dort liegt habe ich erst heute bemerkt. Ich wollte sie holen und gleich wieder zurück sein, aber es war so schön die Landschaft zu fotografieren, dass ich einfach die Zeit vergessen hatte. Schließlich war ich doch auf dem Heimweg, als es anfing zu regnen. Irgendwie hab ich diese kleine Höhle gefunden und dann mit ein paar Zweigen, die darin lagen ein Feuer gemacht“, erzählt Riku den ersten Teil. „Und wir haben uns natürlich Sorgen gemacht wo Riku bleibt. Ich bin dann losgelaufen und die anderen sollten dir Bescheid sagen, wenn ich innerhalb von einer Stunde nicht wieder da bin. Ich hab Riku dann in der Höhle gefunden und wir haben gewartet bis der Regen vorbei war, dann sind wir wieder ins Camp gelaufen“, beende ich dann. „Und ihr habt nicht mal daran gedacht, dass man mich anrufen kann? Oder Sora oder einen eurer anderen Freunde?“, will Cloud wissen. „Wir haben beide kein Handy“, entgegen wir wie auf einem Mund. „Und was soll ich jetzt mit euch machen? Soll ich euch zu eurer Leistung gratulieren?“, fragt er immer noch wütend. Ich glaube wir haben ihn echt verärgert, dass er sich dann so um uns sorgt konnte ich doch nicht ahnen. „Nein, natürlich wissen wir, dass uns eine Bestrafung blüht und es kommt auch nicht wieder vor“, antworte ich. „Spüldienst für den Rest des Lagers und bei jedem Essen. Ich will auch hoffen, dass es nicht mehr vorkommt“ bekommen wir wirklich ne Hammerbestrafung. Immer spülen? Ein bisschen gemein ist das schon. „Aber nun zu erfreulicheren. Roxas ist es gut gelaufen?“, will Cloud wissen. WAS? Dieser gemeine Kerl, dann hat er die ganze Zeit geahnt warum ich Riku suchen wollte. „Häh? Was ist gelaufen?“, ist Riku wieder völlig durch den Wind. „Es war umwerfend und findest du nicht, dass Riku total süß ist wenn er verwirrt ist“, fällt mir wieder auf. „Ja, da könntest du Recht haben“, stimmt mir Cloud zu. „Kannst du mir jetzt mal sagen was hier los ist?“, fragt mein Freund dann schmollend und verschränkt die Arme vor der Brust. „Ich bin so was wie sein Kummerkasten, deshalb weiß ich auch immer genau was los ist“, erklärt Cloud. „Aha“, gibt Riku merkwürdig zurück. Was soll denn das? „Ich geh dann mal zu den anderen und sag ihnen, dass das Fußballturnier ausfällt“, entgegnet Cloud dann und lässt uns allein. „Ich geh duschen, bis dann“, verabschiedet sich auch Riku und geht zum Zeltplatz um sich Klamotten zu holen. Ich will ihm schon nachgehen, als Kairi mich zurückhält. „Roxas, hey, was ist denn mit dir passiert?“, fragt sie, als sie mit ein paar Mädchen bei mir ankommt. „Nichts, ich... kann ich mal mit dir reden?“, will ich wissen. „Allein, wenn’s geht“, füge ich hinzu und bedenke die anderen mit einem Blick, der sie auf der Stelle hätte töten können. „Natürlich, ich komm dann nach“, gibt sie den anderen Bescheid und wir laufen ein Stück Richtung See. „Also was gibt’s?“, erkundigt sie sich, als wir dann schon den See sehen können. „Es tut mir Leid, aber ich muss es dir sagen. Die Zeit mit dir war echt schön und du bist eine tolle Freundin. Jedoch bist du nicht meine Freundin“, tue ich mich schwer die ganze Sache abzuschwächen. „WAS?“, fragt sie fassungslos und in ihren Augen sammeln sich Tränen. Oh Scheiße, sie war wohl echt verliebt in mich. „Kairi es tut mir Leid. Aber ich bin einfach nicht in dich verliebt. Du bist ein klasse Mädchen, du findest bestimmt schnell wieder einen Freund“, rede ich ihr gut zu. „Ich will aber keinen anderen, ich will dich, du Trottel“, schreit sie mich an und fängt hoffnungslos an zu weinen. Ach du meine Güte, so muss Riku auch gedacht haben, als Sora ihm gesagt hat, dass er nichts von ihm will. Ich verstehe langsam wie schwer es ist, dass direkt aus dem Mund der Person zu hören, die man liebt aber von der man nicht geliebt wird. Ich meine, bei mir und Naminé war es nicht allzu schlimm. Wir kannten uns kaum, nur vom Sehen. Als sie dann einen Freund hatte war es leicht zu akzeptieren. „Kairi, entschuldige bitte, aber in meinem Kopf gibt es nun mal keinen Schalter den ich auf dich einstellen kann“, erkläre ich ihr noch mal. „Du bist ein Idiot, ein Lügner, ein Heuchler. Du warst doch nie gern mit mir zusammen“, wird sie immer wütender. Dass sie so aggressiv sein kann wusste ich gar nicht. „So ein Unsinn. Ich bin gern mit dir zusammen, als Freund, aber nicht als DEIN Freund. Jetzt entschuldige mich, ich möchte duschen“, verabschiede ich mich und lasse sie einfach stehen. Was soll ich auch tun?? Ich kann sie einfach nicht trösten. Es ginge bei Riku oder Sora oder auch noch Tidus, sie stehen mir schon so lange, so nahe, aber Kairi, ich hab sie erst vor einer Woche richtig kennen gelernt und da geht das nun mal noch nicht. Ich gehe zurück zum Zelt und schnappe mir trockene Sachen, Riku ist noch nicht zurück, vielleicht duscht er noch. Doch als ich bei den Sanitäranlagen ankomme ist dort niemand und ich kann mir Zeit für eine lange und ausgiebige Dusche lassen. Gerade noch vor dem nächsten Regenschauer komme ich beim Zeltplatz an und verkrieche mich zu den anderen in unser Zelt. „Wollen wir was spielen? Ich hab Uno mit“, fällt Sora ein, als es nach ein paar Minuten immer noch wie aus Eimern schüttet. Wir stimmen alle zu und mein Bruder holt die alte zerfledderte Schachtel aus seinem Rucksack. Ich sehe zu Riku, aber er würdigt mich keines Blickes, was hat er denn? Hab ich irgendwas Falsches gesagt oder getan? „Hey Rox, du bist dran“, holt mich Sora wieder ins Zelt zurück. „Bist du mit deinen Gedanken schon bei Kairi oder was?“ „Halt die Klappe“, fauche ich ihn an und pfeffere meine Karte auf den Stapel in der Mitte. „Was hat dich denn gebissen?“ will Tidus wissen. „Eure dummen Fragen“, gebe ich zurück. „Manchmal könnte man denken du bist schwanger, so sehr wie deine Stimmungen schwanken“, kann Riku es nicht lassen seinen Senf dazu zu geben. Was? Hat er das gerade echt gesagt? Wegen ihm bin ich doch so. Er ist echt ein Trottel. „Wenn ihr mich nur dumm anmacht brauch ich ja gar nicht mitzuspielen“, bin ich beleidigt, schmeiße meine Karten hin, schnappe mir mein Buch und verziehe mich in meinen Schlafsack. Soras und Tidus Blick klebt förmlich an mir, nur Riku hat stolz seinen Kopf gehoben. Es regnet noch bis zum Abendessen, bis dahin spielen die drei auch noch Karten, wobei sie meine Schmollerei kaum mehr beachten. Als wir zum Abendessen aufbrechen will ich Riku kurz zurück halten, aber dann lasse ich es trotzdem. Ich müsste mir doch nur wieder Soras und Tidus dumme Sprüche anhören. Schließlich habe ich noch Zeit beim Abspülen mit ihm zu reden. Das Essen vergeht Gott sei Dank ohne größere Zwischenfälle, Kairi ist auch da, würdigt mich aber keines Blickes und hängt die ganze Zeit mit ihren Freundinnen zusammen. „Riku, kommst du dann noch mit schwimmen?“, fragt Sora, als wir fertig sind. „Geht nicht, ich hab zusammen mit Roxas Spüldienst“, antwortet Riku und sieht mich zum ersten Mal wieder an. „Ach so, na ja, dann viel Spaß“, wünscht uns Sora grinsend und geht mit Tidus in Richtung Zeltplatz davon. Wir räumen unterdessen den Tisch ab und bringen die Teller zu dem Spülplatz, der in der Nähe der Sanitäranlagen liegt. Riku ist immer noch schweigsam und redet so wenig wie möglich mit mir. Was hab ich nur getan? „Riku, hab ich eigentlich irgendwas falsch gemacht?“, ringe ich mich zu der Frage durch, als wir etwa die Hälfte gespült haben. „Nein“, antwortet er. „Warum bist du dann so komisch?“, will ich wissen. „Diesen Cloud, wie lange kennst du ihn schon?“, verstehe ich woher der Wind weht. Riku ist doch nicht etwa eifersüchtig. „He, he, eifersüchtig was?“, necke ich ihn. „Vielleicht, aber jetzt erzähl doch“, bittet er mich. „Cloud kenne ich schon länger. Er ist so was wie ein großer Bruder für mich. Er wohnt ein paar Straßen weiter. Deine Oma kennt ihn sicher auch. Sie wird dir bestätigen, dass er ein netter, junger Mann ist“, erzähle ich. Also jetzt echt mal, da sind wir fünf Minuten zusammen und er ist eifersüchtig, aber auch irgendwie süß. „Und er ist schwul?“, will Riku wissen. Ich nicke. „Weiß Sora eigentlich, dass er ein Freund von dir ist?“, erkundigt er sich dann. „Nein, weißt du, ich mag Sora echt gerne, aber manche Dinge die gehören mir und die will ich nicht mit ihm teilen. Cloud ist eines davon. Er ist der einzige Freund, den ich nicht mir Sora teile und ich möchte es auch dabei belassen“, erkläre ich. „Wie kommt es, dass ich ihn nie kennen gelernt habe?“, bohrt Riku weiter. „Weil das Zeltlager sonst in den Osterferien war. Aber da viel es ja wegen dem Dauerregen ins Wasser. Cloud ist normalerweise die ganzen Sommerferien über bei seinen Verwandten in London“, kläre ich Riku auf. „Aha und als du ihn wegen des Viererzelts gefragt hast, das hat er dir doch dann nicht abgenommen oder?“, lässt er auch da nicht locker. „Ich hab ihm die Situation schon vorher erklärt, aber ich wollte, dass ihr seht, dass ich auch andere Seiten habe, als die, die ihr denkt. Ich bin nicht immer der lesende, kauzige, stille und kühle Junge, manchmal kann ich auch anders sein“ gebe ich zurück und bin so ehrlich wie lange nicht mehr. Riku kichert. „Wer sagt das denn?“ wundert er sich. „Ich weiß doch, dass man über einen redet, wenn man ihn anders findet und ihr findet mich anders“, bin ich fest davon überzeugt. „Quatsch mit Soße. Du bist Roxas, der der viel liest und total gut in Sprachen ist, dafür aber in Mathe eine Null und der der immer sehr viel weiß und zugegeben manchmal sehr erwachsen tut, aber auch oft ganz süß ist, zum Beispiel wenn er sich dazu durchringt zu lächeln“, zählt Riku alles auf was ich bin und meine Wangen glühen wegen der Komplimente tatsächlich. „Magst du mich denn so wie ich bin?“, frage ich vorsichtig und so leise, dass es bei dem Schrubben der Teller fast untergeht. Riku lässt seinen Teller, den er eben noch spülen wollte sofort zurück ins Wasser gleiten, kommt zu mir und stellt sich hinter mich. Einen Moment später spüre ich seine Hände um meinen Körper und seine Lippen an meiner Wange. OMG, was tut er? Jeder kann uns hier sehen, aber es is mir im Moment egal, dafür genieße ich diese neuen Gefühle viel zu sehr. „Rox, du bist perfekt so wie du bist“, haucht er mir ins Ohr, was bewirkt, dass sich ein wohlig warmes Gefühl in meinem Körper ausbreitet. Ich könnte gerade am Nordpol stehen und mir wäre es nicht kalt so lange Riku da ist. „Spülen, Jungs, nicht turteln!!“, zerreißt Clouds Stimme dieses wunderbare Miteinander. Ich schrecke fürchterlich zusammen. „Sklaventreiber“, beschwere ich mich und löse Riku schweren Herzens von mir. Er geht wieder zurück zur Spüle und wir spülen ohne jegliche weitere Zärtlichkeiten zu Ende. Cloud musste auch die ganze Zeit da bleiben und uns kontrollieren. Schließlich gehen wir geschafft zum Zeltplatz zurück, dort sind wir alleine. Alle anderen sind beim See und schwimmen oder machen einfach nur Blödsinn im Wasser. „Wollen wir auch zum See?“, will ich wissen. „Nein, wir machen was anderes, komm“, fordert mich Riku auf und zieht mich in unser Zelt. Was wird das denn jetzt? Er wird doch jetzt nicht schon... Nein, Riku ist ein anständiger Junge, er macht so was nicht am ersten Abend. „Und jetzt lies was, ich will davon ein Bild machen“, sagt er zu mir, als wir dann im Zelt sind. „Was?“, wundere ich mich. „Bitte, du siehst immer so süß aus wenn du liest“, bettelt er und setzt einen Dackelblick auf, den ich von ihm bisher nicht kannte. „Na gut, wenn du meinst“, erbarme ich mich, lege mich auf meinen Schlafsack und nehme mein Buch zur Hand. Ich lasse Riku seine Fotos machen bis er zufrieden ist, denn ich hab ihn selten so angetan von mir gesehen. „Und jetzt?“, will er dann wissen, als er fertig ist. Ich lächle lege das Buch weg und setze mich auf. Jetzt bin ich ihm genau gegenüber. „Darf... also... darf ich dich küssen?“, flüstere ich leise. „Heute Nachmittag warst du nicht so höflich zu fragen“, bemerkt Riku grinsend. „Das war was anderes. Ich dachte die ganze Zeit du würdest...“, doch weiter komme ich nicht. Er hat mich zu sich gezogen und seine Lippen auf meine gelegt. Traumhaft, einfach traumhaft so etwas noch mal zu fühlen. Rikus Lippen sind so weich und jetzt auch sehr, sehr warm, genau so wie seine Haut, als ich mit meiner Hand über seine Wange streiche. Doch diesmal macht er was neues, er knabbert an meinen Lippen und es fühlt sich verdammt noch mal sehr, sehr gut an. Ich schließe genießerisch die Augen, konzentriere mich einzig und allein auf Riku, vergesse jegliche Umgebung. Die Schlafsäcke, das Zelt, der See, das ganze Camp ist weg, jetzt ist nur noch Riku da. Inzwischen leckt er über meine Lippen, ich weiß einen Moment nicht was er will, bis er meine Lippen mit seiner Zunge etwas auseinander schiebt. Ich lasse es zu, erfreue mich weiterhin seinen Tätigkeiten, als er meine Mundhöhle auskundschaftet und meine Zunge anstupst um sie in ein Spiel zu verwickeln, wo ich nur zu gerne auch mit mache. „Du küsst mit so viel Gefühl. Das hätte ich nie von dir gedacht, Rox“, bemerkt Riku, als wir uns aus Gründen des Luftmangels langsam voneinander lösen müssen. „Irgendwo muss ich meine Gefühle doch mal raus lassen“, witzele ich und lächle sogar für ihn. „Ohhhh toll“, freut er sich plötzlich und lässt sich quer über unsere Schlafsäcke fallen. Was ist das denn jetzt? „Was? Machst du dich über mich lustig?“, bin ich völlig durcheinander. „Quatsch, ich freu mich, dass ich einen so super Freund wie dich habe. Na komm her“, verlangt er und zieht mich einfach an sich. Dass er so über andere bestimmen kann, wusste ich auch nicht. Aber ich lasse es zu, schließlich kuschelt er sich total putzig an mich. „Ich hab dich wirklich lieb“, haucht er mir ins Ohr. „Ich dich auch“, gebe ich zurück, nachdem sich mein Puls und mein Herzschlag wieder normalisiert haben. Er streicht über meinen Körper, von meiner Brust über meinen Bauch auf meinen Rücken, immer und immer wieder. Und wieder ist er so sanft, als würde er ne Babykatze streicheln, aber es tut so gut solche Berührungen zu fühlen und zu wissen sie sind mehr als echt. Riku meint es Ernst mit mir. Kapi 4 Ende Freue mich auf eure Kommis ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)