Penalty of Death von abgemeldet (Strafe für uns beide) ================================================================================ Kapitel 14: "Lass mich dich tragen." ------------------------------------ LILY: „Du versteifst dich da auf etwas Liza.“ Als ich herein kam sah ich wie sie energisch den Kopf schüttelte. „Lily, wieder trocken?“ Josef hatte sich umgedreht und lächelte mich freundlich an. Darauf hin drehte sich auch Liam zu mir um und Liza und Eleazar taten es ihm gleich. „Das Kleid steht dir.“ „Ja das habe ich ihr auch gesagt Eleazar“ trällerte Mina und setzte sich neben ihn. „Danke“ Liza machte ein paar Zeichen in die Luft woraufhin alle leicht grinsten. „Was hat sie gesagt?“ Leicht irritiert darüber das ich nicht wusste was alle so lustig fanden sah ich in die Runde. „Sie sagte das du keine Schuhe anhast. Ich glaube ich werde auch dir ihre Gedanken schicken müssen.“ „Das wäre sehr nett von dir Josef. Danke.“ „Ach ja, die Schuhe. Tut mir leid Lily die habe ich ganz vergessen.“ „Wo warst du nur wieder mit deinen Gedanken.“ „Nur bei dir.“ Sie hatte sich leicht über Eleazar gedreht, eine Hand auf seine Brust gelegt und sah ihm tief in die Augen. Dann drehte sie den Kopf zu mir und sagte: „Die Schuhe stehen unten im Schrank, es sind die einzigen blauen. Sie müssten dir eigentlich passen.“ Ich nickte, drehte mich um und ging wieder in ihr Zimmer. Nachdem ich die Schuhe dort gefunden hatte wo Mina es mir gesagt hatte zog ich sie an und stellte mit erstaunen fest das sie mir tatsächlich passten. „Lily.“ Als ich mich umdrehte stand Liam in der Tür und betrachtete mich. Ich versuchte zu erkennen was in ihm vorging, doch es blieb mir verwehrt. „Ja?“ Mit einem Schmunzeln schüttelte er leicht den Kopf und kam einige Schritte auf mich zu. „Du siehst wirklich schön aus.“ „Danke.“ Jetzt war er direkt vor mir angekommen und nahm meine Hände. So gerne hätte ich gewusst was in ihm vorging als er nach unten sah, meine Hände hoch zog und sie küsste. „Du hast mir gefehlt.“ Ich löste eine meiner Hände aus seinem Griff und berührte sanft seine Wange. „Du hast mir auch gefehlt.“ Er schloss die Augen und lehnte sich in meine Berührung. Mir schien als fielen unendliche Lasten von ihm ab. Erst jetzt, wo ich ihn berühren konnte ohne Schmerzen zu haben und ohne tausende von Empfindungen auf mich stürzen zu fühlen bemerkte ich das er gar nicht mehr so kalt war wie früher. Im Gegensatz dazu war er angenehm warm. Es machte mir bewusst das wir nun nicht mehr so verschieden waren. Das was zwischen uns gestanden hatte war nun nicht mehr da. Doch an dessen stelle hatte sich etwas anderes gestellt. Es war noch gar nicht so viel Zeit vergangen seit ich Verwandelt wurde. Hätte ich die Tage gezählt würde ich wissen das es nur ein paar waren. Vielleicht eine Woche. Es war so vieles geschehen, vor und nach meiner Verwandlung. So vieles was letztendlich dazu führte, so vieles was aufgrund dessen passierte. „Liam, wir müssen reden.“ Er sah mich wieder an und nickte: „Ja, das müssen wir.“ „Aber nicht hier, las uns rüber in das andere Zimmer gehen.“ Ohne noch etwas zu sagen führte er mich aus dem Zimmer, an den Blicken der anderen vorbei, in das Zimmer in dem ich gelegen hatte während ich bewusstlos war. Er ging hinüber zum Bett und setzte sich, wartend das auch ich mich setzte. Ich ließ seine Hand los und ging hinüber zum Fenster. Der Mond stand jetzt voll und leuchtend über dem Haus und tauchte alles in sein Licht. Wie ich ihn so ansah dachte ich an die Zeit vor meiner Verwandlung zurück. Meine Mutter hatte letztendlich dafür gesorgt das es so weit kam, doch an sie wollte ich jetzt nicht denken. Viel wichtiger war der Biss. Ich konnte mich daran erinnern das er ewig gedauert hatte und das ich ohnmächtig wurde bevor er aufhörte mein Blut zu trinken. Ich drehte mich zu Liam um und sah ihn an. Auch er sah mich an, auf seinem Gesicht ein Ausdruck von Fragen. „An was denkst du?“ „Ich denke daran wie du mich gebissen hast.“ Wieder den Mond betrachtend sprach ich aus woran ich nicht glauben wollte. „Du wolltest mich gar nicht mehr verwandeln. Du wolltest nur noch mein Blut trinken, oder?“ Ich wusste welche Wucht meine Worte hatten, doch ich brauchte Klarheit. Es schien mir eine Ewigkeit vergangen zu sein bis ich etwas von ihm vernahm. Die Decke auf dem Bett raschelte und die Matratze knarrte leicht als Liam aufstand um zu mir herüber zu kommen. „Ja du hast recht, ich konnte mich nicht mehr beherrschen. Wäre Josef nicht gewesen, ich hatte mich schon mit meinem Tod abgefunden.“ „Wie meinst du das?“ Jetzt sah ich ihn wieder an, ich konnte mir nicht erklären was er damit meinte. „Als ich dich biss, hatte ich eine Art Traum. Ich träumte dich wirklich getötet zu haben. Das ich dich zu deinen Eltern brachte, bei deiner Beerdigung war. Und letztendlich von meiner Hinrichtung. Ich hatte dich ja schließlich getötet, meine Aufgabe nicht erfüllt und damit den Tod verdient. Der Scheiterhaufen brannte schon als plötzlich Josef auftauchte. Er war eine körperlose Stimme in meinem Traum. Und als er mich zurück geholt hatte, ich dachte ich hätte dich wirklich getötet, es war alles so real.“ „Und das alles während du mich gebissen hast?“ „Ja, ich kann nicht erklären wie es passierte, doch als ich wieder zu mir kam hatte ich nicht viel mehr von deinem Blut getrunken als zuvor. Aber, ich hatte dich getötet und ich hätte es getan, ich war dabei es zu tun.“ Ohne weiter zu überlegen schloss ich meine Arme um ihn und legte meinen Kopf an seine Brust. „Du hast es aber nicht getan, das ist die Hauptsache.“ „Aber ich hätte es wenn mich niemand aufgehalten hätte.“ Das stimmte. Wäre Josef nicht gewesen wäre ich jetzt tot und Liam wahrscheinlich auch. „Ich weiß, aber Liam…“ Ich drückte mich ein Stück von ihm weg und sah ihn an: „… das darf nicht zwischen uns stehen. Wir müssen es einfach vergessen. Ich bin hier und nur das zählt. Und du wirst nicht auf dem Scheiterhaufen verbrannt, das werde ich nicht zulassen.“ LIAM: Was? „Wie meinst du das?“ Erschrocken über das was sie gesagt hatte sah ich sie an. Hatte sie etwa mitbekommen das ich… „Ich werde nicht zulassen das man dich Hinrichtet weil du um dein Leben gekämpft hast. Es war Notwehr, das hast du selbst gesagt. Dafür werden sie dich nicht töten, das lasse ich nicht zu.“ Der Sanitäter. Erleichtert löste ich die Anspannung die sich gerade aufgebaut hatte. Sie hatte also nichts mitbekommen. Ich legte meine Arme um sie und hielt sie fest an mich gedrückt. „Aber das ist nicht alles Liam. Wir müssen…“ „Shh~“ Verwundert hob sie den Kopf und sah mich an. „Lily.“ Ich strich ihre Haare nach hinten und betrachtete sie. Wie sie hier vor mir stand, als wäre nichts weiter passiert. Und sie war so wunderschön. Nie hatte ich einen schöneren Menschen gesehen. Doch das war sie ja nicht mehr. Sie war kein Mensch mehr, sie war jetzt ein Vampir. So wie auch ich einer war, dazu verurteilt ewig zu Leben, ohne je zu rasten. „Ja?“ Was wäre geschehen wenn ich ihre Großmutter damals nicht getötet hätte? Wenn ich sie vielleicht verwandelt hätte. Dann gebe es dieses wunderbare Geschöpf nicht. Lily würde niemals existieren. Sie würde einfach nicht da sein. „Liam?“ Aus meinen Gedanken zurück sah ich sie an, diese Augen. Noch vor ein paar Tagen waren sie grün gewesen, jetzt hatten sie das schönste Rot das ich je gesehen hatte. So vollkommen, rein und leuchtend. „Liam, was hast du?“ „Nichts.“ Ich musste lächeln über meine Abwesenheit, berührte sanft ihre Wange. Mich überkam ein Verlangen, ich musste sie Küssen. Schon seit Tagen hatte ich sie nicht mehr geküsst. Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände, beugte mich zu ihr hinab und legte meine Lippen auf ihre. Als ich spürte das sie den Kuss erwiderte schloss ich meine Augen und legte meine Arme um sie. Ich spürte wie sie ihre Arme um meinen Hals schlang, sich enger an mich drückte. Ihre Lippen waren so weich und ihr Geruch stieg mir in die Nase. Er war nicht so wie früher, er war nicht mehr menschlich, doch es war eine Abwandlung dieses Geruches. Als wäre einfach nur eine Note durch eine andere ersetzt wurden. Die des Menschen, gegen die des Vampirs. Ihre Lippen bewegten sich sanft an meinen, erst vorsichtig, dann mit immer mehr Leidenschaft. Mit einer Hand hielt ich sie fest an mich gedrückt, mit der anderen fuhr ich ihren Rücken entlang. Unter meiner Berührung bog sie sich mir entgegen. Ihre Finger fuhren durch mein Haar, gruben sich regelrecht ein. Doch ich musste mich von ihr lösen. Es gab etwas: „Lily?“ „Ja?“ Es war nur ein Flüster denn nur wenige Millimeter trennten uns. Sie sah mir in die Augen und wartete das ich etwas sagte, ihr Atem ging unregelmäßig. „Ich liebe dich Lily.“ Das Lächeln machte den Ausdruck ihrer Augen nur unverständlicher. Oder kam es mir nur so vor da sie sich mit Tränen füllten? „Ich liebe dich auch.“ Ich löste eine Hand von ihrem Rücken und strich ihr die Tränen vom Gesicht. „Warum weinst du?“ Leicht schüttelte sie den Kopf. „Ich bin nur glücklich.“ „Und deswegen weinst du?“ Sie musste lachen und nickte. „Ja.“ Dann zog sie mich wieder zu sich runter und küsste mich erneut. LILY: Als er den Kuss beendete hob er mich hoch und trug mich rüber zum Bett. Dort setzte er mich ab und legte sich neben mich, so das ich meinen Kopf auf seine Brust legen und ihn umarmen konnte. Sanft strich er mir über den Kopf und den Rücken hinunter. „Ich habe mit deinem Vater gesprochen.“ „Wann?“ ich sah ihn sofort wieder an. „Als ich ihm den Brief brachte. Ich wollte ihn eigentlich nur einwerfen doch plötzlich stand dein Vater hinter mir.“ Ich legte mich wieder hin und kuschelte mich an ihn. „Wie geht es ihm? Was hat er gesagt?“ „Es geht ihm gut. Es war nicht klug von mir mich erwischen zu lassen deswegen bin ich bei der ersten Gelegenheit verschwunden, das verstehst du sicher. Aber er freute sich sehr über deinen Brief. Er… Was hast du ihm geschrieben?“ „Ich habe nur geschrieben das es mir gut geht. Das ihr euch um mich kümmert, das ich noch im Bett liege, das er sich keine Sorgen machen muss und das ich ihm wieder schreibe. … Was hat er denn gesagt?“ „Er hat nichts gesagt, ich habe ihn vom Dach aus beobachtet, er hat geweint.“ Was sollte ich dazu sagen? Was konnte ich tun? Ich musste ihm einfach zeigen das es mir wirklich gut ging. Ich konnte nicht annehmen das er einem Brief trauen würde. „Liam, ich muss zu ihm.“ Ich hatte mich wieder aufgerichtet und sah ihn an. „Du weißt das das nicht geht.“ „Aber ich muss. Solange man den Unterschied anhand meines Aussehens noch nicht bemerkt muss ich zu ihm. Ihm wenigstens einmal zeigen das es mir gut geht. Ihm beweisen das er sich keine Sorgen machen muss. Bitte Liam, es muss sein.“ „Aber er wird die Veränderungen bemerken.“ „Ich sage es liegt an der Heilung. Bitte Liam, glaub mir doch, nur so kann ich sicher gehen das er mir glaubt. Und ich will ihn noch ein letztes Mal sehen. Das im Krankenhaus, das war kein Abschied.“ Hoffnungsvoll sah ich ihn an. Er musste einfach verstehen das es nicht anders ging, wie viel es mir bedeutet. Meinen Vater noch ein letztes Mal sehen, ihm zeigen das es mir gut geht. Zu wissen das es ihm gut geht. „Ich halte das für keine gute Idee.“ „Ich weiß. Aber, bitte Liam.“ Während ich ihn weiterhin bittend ansah schaute er aus dem Fenster und dachte nach. „Liam…?“ Seufzend drehte er sich wieder zu mir und legte eine Hand an meine Wange. „Wenn du dann glücklich bist, aber ich werde dich begleiten.“ Ich nickte. „Danke.“ „Und was ist mit deiner Mutter? Und Ben?“ Ja, was war mit ihnen? Wollte ich sie auch sehen? „Ich glaube es wäre besser wenn ich meiner Mutter nicht über den Weg laufe.“ „Sie könnte nicht wiederholen was sie getan hat.“ „Ich weiß, aber ich kann mich nicht gegen sie wehren. Ich darf es gar nicht. Sie würde doch sofort merken das etwas nicht stimmt. Und außerdem…“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich will sie nicht sehen. Ich will nur sehen wie es meinem Vater geht. Und wenn Ben da sein sollte dann natürlich auch wie es ihm geht. Aber meine Mutter will ich nicht sehen.“ „Okay. Das ist kein Problem.“ „Gut.“ „Aber, warum hat sie das eigentlich getan? Was ist passiert als ich nicht da war?“ Was passiert war? Auf mich losgegangen war sie. „Ich bin hoch und erledigte ein paar Sachen als du weg warst. Und als ich nach vorne kam waren weder mein Vater noch mein Bruder da. Sie saß allein im Wohnzimmer. Sie hatte bei dem Camp angerufen als ich nicht nach Hause kam. Die haben ihr erzählt das wir den Brief geschickt hatten.“ „Und dann ist sie ausgerastet?“ „Nein noch nicht ganz. Sie wollte wissen wo ich war und dann kam sie auf dich. Ich hab ja gesagt da schlug sie mich. Ich sagte ihr sie wäre nicht meine Mutter, wieso, das weiß ich nicht mehr. Und dann hat sie den Topf gegriffen. Sie hat immer wieder zugeschlagen, bis Ben kam. Wäre er nicht gewesen… wie weit wäre sie gegangen?“ Er zog mich zurück in seine Arme und drückte mich fest an sich. „Ich sorge dafür das wir ihr nicht über den Weg laufen, keine Angst.“ Ich lehnte mich gegen ihn und schlang meine Arme um ihn. „Ich weiß nur noch wie sie mich anschrie ob ich mich nicht schäme meinem Bruder anzutun so etwas sehen zu müssen und das sie mich in mein Zimmer zerrte. Als nächstes erst wieder wie ich im Krankenhaus aufwachte. Wie hast du mich eigentlich dort hin gebracht? Du hast gesagt ich war voller Blut. Wie hast du das geschafft?“ „Du hattest nur das Fenster zum Tümpel hin angeklappt. Ich habe dich aber durch das andere Fenster gesehen. Ich hatte vermutlich einfach nur glück du musst gerade erst in dein Zimmer gekommen sein denn der Geruch von deinem Blut hatte sich noch nicht weit verbreitet. So hatte ich noch die Chance nicht mehr zu atmen.“ „Und wie bist du rein gekommen?“ „Dein Bruder hat mich rein gelassen.“ „Mein Bruder?“ Verwirrt sah ich ihn an und stützte mich auf seinem Oberkörper ab. „Ja. Er kam nach hinten in dein Zimmer.“ „Er hat dich am Fenster gesehen?“ „Nein, keine sorge. Ich konnte schnell genug nach unten. Ich warf einen Stein gegen dein Fenster und als er es öffnete sagte ich das ich zu dir wolle. Er hat mir dann gesagt das du verletzt bist und mich rein gelassen.“ „Und er hat dir nicht gesagt was passiert ist, oder sonst irgendwelche Fragen gestellt?“ „Nein, ich glaube dazu war er zu geschockt.“ „Oh Gott Ben.“ Ich legte mich wieder hin und krallte mich in sein Hemd. Ungewollt stiegen mir wieder Tränen in die Augen. Beruhigend strich Liam über meine Haare. „Er ist ein guter Junge. Auch wenn er sehr schwierig ist.“ „Ja ich weiß. Ich hoffe nur das er es besser hat. Jetzt wo ich nicht mehr da bin. Was ist wenn sie ihre Wut jetzt an ihm auslässt?“ „Ich glaube nicht. Es war ehrlich wie sie ihn geliebt hat.“ „Aber was habe ich denn falsch gemacht? Was habe ich getan das sie mich nicht auch liebt? Oder ist es einfach weil ich ein Mädchen bin?“ „Die Frage kann dir wohl nur sie beantworten.“ „Ach egal, ich will nicht länger an sie denken. Las uns bitte über etwas anderes reden.“ Mehrere Minuten lagen wir einfach nur so da, ich umarmte ihn und er strich über meinen Rücken. „Wisst ihr eigentlich schon etwas Neues wegen Jake?“ „Naja, es ist sehr kompliziert.“ „Du kannst es ja mal versuchen.“ Ich musste leicht grinsen. Und auch er schien leicht belustigt, denn als er zu reden begann konnte ich ein leichtes Lachen in seiner Stimme hören. „Wir haben erst ein bisschen spekuliert, doch dabei ist nichts zustande gekommen. Und dann haben wir Jakes Fähigkeit etwas… ich sag mal untersucht.“ „Wie das?“ „Wir haben unsere Fähigkeiten auf ihn angewandt. Und je nach dem wie es funktionierte hat er uns dann blockiert und wir haben ausprobiert ob sie noch auf andere wirken kann oder nicht.“ „Und, was ist dabei rausgekommen?“ „Naja, mehr oder weniger zwei Möglichkeiten. Also generell funktioniert seine Fähigkeit nur auf die Person auf die er wirken will. Das heißt wenn er nur Josef blockieren will dann blockiert er nur Josef. Wenn er nur Liza blockieren will, dann nur Liza und so weiter. Er kann aber auch mehrere Personen gleichzeitig blockieren. Aber immer nur die, für die er es beabsichtigt. Er gibt an wen er blockieren möchte.“ „Also wenn er nur mich blockieren will dann blockiert er nur mich?“ „Ja.“ „Und diese Blockade hat bei mir solche Auswirkungen?“ „Da sind wir uns noch nicht ganz sicher. Zuerst einmal war noch wichtig das wir wissen das, egal wen er blockiert dieser seine Fähigkeit aber trotzdem auf alle anderen anwenden kann.“ „Soll das bedeuten wenn er mich blockiert müsste ich normalerweise trotzdem die Gefühle aller anderen fühlen können?“ „Ja, aber da du immer das Bewusstsein verlierst ist es bei dir nicht der Fall.“ „Und habt ihr schon irgendeine Idee warum ich immer das Bewusstsein verliere?“ „Es gibt zwei Theorien wie seine Fähigkeit letztendlich die Blockade erzeugt, wie ich bereits sagte. Möglichkeit eins, er umgibt sich selbst mit einer Schutzhülle die ihn vor den Angriffen der Personen schützt für die es vorgesehen ist. Möglichkeit zwei, er legt eine Hülle um die Personen die er Blockieren will. Um zu erklären warum das mit dir passiert wäre Möglichkeit zwei sinnvoller. Liza denkt das dein Geist versucht krampfhaft aus dieser Blockade auszubrechen. Und währenddessen wird so viel Energie erzeugt das dein Körper beginnt sich aufzuheizen.“ „Aber klingt es nicht sinnvoller das Jake eine Schutzhülle um sich legt? Das ist doch viel einfacher.“ „Ja das schon, dann würde es allerdings bedeuten das dein Geist krampfhaft versucht in diese Schutzhülle einzudringen. Und das wiederum klingt auch unlogisch.“ „Stimmt, am logischsten ist es wenn ich eingesperrt bin und raus will.“ Irgendwie war das alles wirklich sehr kompliziert. Warum geschah das? Es gab doch nun wirklich keinen Grund warum mein Geist solch einen aufstand machen musste. Ob er mich nun blockierte oder nicht. Wenn Liza meine Fähigkeit abstellt passiert doch auch nichts. … „Liza…!“ Sofort hatte ich mich aufgesetzt. Aber wie war es denn möglich das… „Was ist Lily?“ „Es ist doch…“ Ich stand auf und rannte aus dem Zimmer. Doch als ich draußen ankam war dort niemand. Instinktiv rannte ich aus dem Haus und in den Wald. Wo waren nur alle? Dort, zwischen den Bäumen konnte ich Josef erkennen. Auch Mina und Eleazar waren dort. Und da war Liza. „Liza.“ Ich wollte gerade zu ihr als ich es plötzlich wieder spürte. Diese Tiefe. Dieser dunkle Abgrund. Und auf einmal war dort ein Mädchen. Tief in der Dunkelheit stand ein Mädchen und hinter ihr eine Frau. Erschrocken sah ich auf und dort stand Jake. Im nächsten Moment verlor ich das Gleichgewicht und sehen konnte ich auch nichts mehr. Ich strauchelte und fiel gegen einen Baum. Halt suchend lehnte ich mich gegen ihn und ließ mich nach unten rutschen. Das Mädchen und die Frau waren verschwunden, auch die Dunkelheit war nicht mehr da. „Lily!“ Josef kniete plötzlich neben mir und sah mich erschrocken an. „Was hast du?“ Im nächsten Augenblick standen auch Mina, Liza und Eleazar neben mir. „Mir ist nur schwindlig, nichts weiter.“ Er hob seine Hand und legte sie mir auf die Stirn. „Nur schwindlig? Du hast Fieber.“ „Wieso ist sie dann noch bei Bewusstsein?“ Mina hatte sich vor mich gehockt und sah mich besorgt an. „Jake, du blockierst sie oder?“ „Da war ein Mädchen und eine Frau.“ „Ja ich blockiere sie. Ich habe euch gesagt so lange sie versucht in meinen Geist einzudringen werde ich es immer wieder tun.“ „Aber ich habe doch gar nichts versucht!“ Ich sah zu Jake, der jetzt auch etwas näher gekommen war. „Ich habe nichts getan. Es war einfach da.“ „Was war da?“ Jetzt legte auch Mina eine Hand an meine Stirn. „Erst Dunkelheit. Und dann eine Frau und ein Mädchen.“ „Warum bist du überhaupt hier raus gekommen?“ Josef schien sichtlich besorgt, ich konnte es auch an seiner Stimme hören und ich konnte es fühlen. Seine Besorgnis, auch die von Mina. Ich konnte alles fühlen was sie fühlten, bis auf Jake. „Ich kann fühlen was ihr fühlt.“ Verwirrt sah Josef mich an. „Aber Liza…“ „Ja, deswegen bin ich rausgekommen. Es scheint nicht zu funktionieren wenn Jake…“ Da waren sie wieder. Seine Gefühle. Liebe, Glück, Besorgnis, Angst, Verwirrung, Schuld, Zweifel. „Liam…“ Sofort drehten sich alle zum Haus. Sie kamen schnell und stark auf mich zu. „Liza, schnell!“ Kurz geschah nichts, dann begann sie wieder Zeichen in die Luft zu machen. „Was soll das heißen du kannst es nicht?“ Sie schien sehr verwirrt. „Jake, nimm die Blockade von ihr.“ „Nein.“ „Jake.“ Mina war aufgestanden und zu ihm gegangen. „Nimm die Blockade von ihr.“ Einen Moment lang geschah nichts, außer der Gefühle die immer näher kamen. Immer stärker und immer schmerzlicher. Und dann sah ich sie wieder. Das kleine Mädchen, ihn ihrem langen, eleganten, altmodischen Kleid. Und die Frau hinter ihr. Für einen Moment standen sie nur da. Und dann sah ich etwas anderes. „Versuch es nochmal Liza.“ Sie schüttelte energisch den Kopf. „Ich glaube solange Jake in der Nähe ist hat Lizas Fähigkeit keine Wirkung auf Lily.“ Dort war ein alter Hof. Hühner liefen über die Steine und ein Hund. Ich konnte das wiehern eines Pferdes hören. Und dann sah ich sie, auf der Veranda des Hauses stand die Frau die ich zuvor gesehen hatte. Und auf dem Arm trug sie das Mädchen, es schien noch etwas jünger zu sein. Von irgendwo kam ein Klopfen oder Schlagen, es klang als würde Holz mit einer Axt entzwei geschlagen. Ich orientierte mich an dem Geräusch und der Richtung in die die Frau sah. Er stand in einer Ecke des Hofes. Im leichten Dunkel, eine Axt in der Hand. Doch mehr konnte ich nicht sehen. Ich hatte ihn gerade wahrgenommen als ich vor schmerzen aufschrie. So unerträglich waren die Schmerzen jetzt geworden. Es war als stünde Liam direkt neben mir. Plötzlich wurde mir die Sicht auf den Hof wieder genommen, erneut schrie ich auf vor Schmerzen und alles um mich wurde Schwarz. LIAM: „Jake! Verdammt. Nimm die Blockade von ihr und verschwinde!“ Ich hatte etwas gebraucht sie zu finden. Das erste was ich sah als ich zu ihnen kam war Lily die plötzlich das Bewusstsein verlor. Dann schrie Mina Jake an, woraufhin er in Richtung Haus verschwand. Es dauerte gar nicht lange, nur ein paar Augenblicke nach dem Jake verschwunden war öffnete Lily wieder die Augen. Sie saß an einen Baum gelehnt auf dem Bode. „Lily, Gott sei dank. Kannst du noch irgendetwas von uns fühlen?“ Sichtlich erschöpft schüttelte sie den Kopf. „Was ist passiert?“ „Wir gehen schon rein. Josef wir müssen herausfinden was mit ihr passiert.“ „Ja das müssen wir.“ „Mina geh vor und sag Jake das er verschwinden soll.“ „Mach ich.“ Mina verließ uns auf Eleazars Anweisung hin und er kniete sich neben Lily um sie hochzuheben. Liza machte noch ein paar Zeichen und dann gingen auch die vier zum Haus. Nur Josef und ich blieben hier zurück. „Was ist passiert Josef?“ „Als Lily rauskam und auf Jake traf wurde ihr Schwindlig. Und ihr Körper begann wieder sich aufzuheizen. Nicht so schlimm wie die anderen Mal, es war wie eine Art Fieber. Und sie blieb bei Bewusstsein. Sie kann wirklich in Jakes Geist eindringen. Sie hat das Mädchen und die Frau gesehen die Christian aus Jakes Erinnerungen projiziert hat. Es hat irgendetwas mit der Blockade zu tun, mit Jake. Aber ich glaube, ich fürchte das es auch etwas mit dir zu tun hat. Denn erst als du kamst und Jake sie wieder blockiert hat verlor sie das Bewusstsein. Ich glaube es wäre besser wenn du vorerst nicht in ihre Nähe kommst. Nur bis wir rausgefunden haben was wirklich passiert.“ „Aber während Jake nicht da war ging es ihr doch gut. Sie war die ganze Zeit mit mir in einem Zimmer und es war nichts.“ „Es ist besser so Liam, bis wir wissen was los ist. Ich hole dich sobald wir mehr wissen.“ Was sollte ich da noch machen? Ich nickte und rannte los. Und wieder einmal hatte ich keine Ahnung wohin ich rannte. Einfach nur weg, um Lily nicht weh zu tun. Um sie zu schützen. Sollte das letztendlich wirklich das sein was ich tun musste? Sie verlassen um sie zu schützen? LILY: Eleazar trug mich in den Raum in dem schon mehrfach alle gesessen und beraten hatten. Dort legte er mich auf eines der Sofas und setzte sich auf den Boden vor mich. Die anderen drei setzten sich auf die Umliegenden Sitze und alle warteten wir bis Josef kam. Als er den Raum betrat war Liam nicht dabei. „Wo ist Liam?“ „Ich habe ihn weg geschickt, vorerst ist es sicherer.“ „Aber, es war doch gar nicht seine Schuld. Jake hat doch…“ Josef schüttelte den Kopf und setzte sich. „Ich glaube nicht das es nur Jake ist.“ „Aber was soll Liam denn getan haben?“ „Nichts, das ist es ja. Ich weiß nicht was es ist. Ob es nur seine Anwesenheit ist.“ „Aber während wir in dem Zimmer waren habe ich nichts gespürt.“ „Ich weiß.“ „Dann hol ihn wieder her.“ „Lily nein, bis wir wissen was der Grund für das alles ist, ist es sicherer für dich wenn er nicht da ist.“ „Mir ist meine Sicherheit egal. Josef ich hatte ihn gerade erst wieder. Verstehst du das denn nicht. Ich will ihn nicht schon wieder verlieren.“ „Lily versteh doch…“ „Ich will es aber nicht verstehen!“ Damit stand ich auf und verließ das Haus. Draußen sah ich mich zuerst um und rannte dann los. „Lily, komm zurück.“ Ich ignorierte ihn einfach. Ich wollte nicht das irgendetwas Liam und mich nochmal trennte. Egal was es war. Als ich ein Stück gelaufen war hielt ich an. Wo war ich? „Liam.“ Doch er antwortete nicht. Ich ging ein paar Schritte weiter und noch bevor ich irgendetwas sehen konnte überkam mich wieder der Schwindel. Ich konnte mich nicht halten und sank zu Boden. Als ich mich abstützte um mich umzusehen sah ich Jake auf mich zukommen. Er sah sich erst um bevor er ganz zu mir kam. „Du bist allein.“ Ich schaffte es mich aufzusetzen und ihn anzusehen. Der Klang in seiner Stimme ließ einen Schauer über meinen Rücken laufen. Was wollte er? Als er immer näher kam versuchte ich ihm auszuweichen, doch schon wenige Zentimeter später stieß ich gegen einen Baum. Ich konnte gar nichts mehr sagen als ich plötzlich seine Hand an meinem Hals spürte. Kräftig hielt er mich fest und drückte mir die Luft ab. Erst einige Sekunden später erinnerte ich mich daran gar nicht atmen zu müssen. „Warum versuchst du immer wieder in meinen Geist einzudringen?“ „Ich… versuche es gar… nicht.“ Durch den Druck auf meinen Hals viel es mir schwer zu sprechen, doch er ließ auch nicht locker. Er hockte direkt vor mir, hielt seine Hand fest an meinem Hals und sah mich an. „Sobald du auftauchst tust du es.“ „Ich kann nichts dafür.“ „Wer wenn nicht du? Ich glaube nicht das du dazu gezwungen wirst.“ „Es passiert einfach, ich kann es nicht steuern.“ „Dann lerne es.“ „Du musst aufhören mich zu blockieren, bitte.“ „Ich muss gar nichts.“ „Sobald du auftauchst wirkt Lizas Fähigkeit nicht mehr auf mich. Normalerweise dürfte ich gar nichts fühlen. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie isolierst du ihre Fähigkeit von mir sobald du da bist.“ „Willst du damit sagen das ich schuld daran bin? „Unbeabsichtigt?“ Er sah mich an als wolle er mich jeden Moment umbringen, doch er war wie eine Wand ich konnte nichts fühlen. „Oder… ich weiß es nicht.“ Leicht panisch sah ich ihn an. Warum verschwand er nicht einfach? „Es währe besser für dich du findest es heraus. Oder du lernst mit deiner Fähigkeit umzugehen!“ Er spuckte es mir regelrecht entgegen. Es war wie eine Drohung. Was würde er tun wenn ich es nicht schaffte? Dann ließ er von mir ab und verschwand. Für einen winzigen Augenblick konnte ich wieder diese Dunkelheit sehen, doch dann war er zu weit weg. Was war das nur was ich ständig sah? Die Frau, das Mädchen. Die Szene in der er eine Axt in der Hand hielt. „Lily.“ Es war ein Ausruf des Erschreckens. Ich konnte gar nicht sehen aus welcher Richtung er kam, er kniete plötzlich einfach vor mir. „Liam.“ Ich beugte mich nach vorne und umarmte ihn. Gott sei dank war er da. „Was ist passiert?“ „Ich wollte nicht das sie uns wieder trennen.“ „Wenn es doch aber besser für dich ist.“ „Das ist mir egal. Ich habe jetzt die Möglichkeit mit dir zusammen zu sein. Also nutze ich es auch jetzt. Wenn wir nicht mehr hier sind, wenn Liza meine Fähigkeit nicht mehr aufheben kann. Es ist nicht viel Gift da. Es wird nicht lange reichen.“ „Du kannst deine Fähigkeit auch nicht ständig unterdrücken. So lernst du nie sie zu beherrschen.“ „Ja, ich weiß, aber… Jake, er… er schirmt mich nur ab, sobald er weg ist wirkt Lizas Fähigkeit wieder.“ „Wie meinst du das?“ „Während Jake da ist kann ich alles fühlen. Da wirkt meine Fähigkeit wieder. Jetzt nicht mehr. Ich kann nichts von dem fühlen was in dir vorgeht.“ „Wir sollten zurück gehen und es den anderen sagen. Vielleicht hilft es ihnen weiter herauszufinden was los ist.“ „Ja, das sollten wir vielleicht.“ Schon spürte ich seine Arme unter mir und wie ich den Boden unter den Füßen verlor. „Las mich dich tragen, dann sind wir schneller.“ Ich musste leicht grinsen. „Das war früher mal richtig doch jetzt, ich glaube wenn ich dich tragen würde wären wir schneller.“ Ich konnte mir das Lachen einfach nicht verkneifen. „Las mir die Freude.“ „Okay.“ Also legte ich meine Arme um seinen Hals und er rannte los. Es war vollkommen anders als früher. Während ich früher nur einen Grünstreifen oder am besten gar nichts gesehen hatte, konnte ich jetzt alles ganz genau erkennen. Es kam auch nicht so überraschend als wir vor dem Haus standen. Als wir drinnen ankamen sahen sofort alle zu uns. „Lily. Liam ist etwas passiert?“ Alle sahen plötzlich ziemlich besorgt aus. „Nein alles okay. Du kannst mich runterlassen Liam.“ Irgendwie musste ich immer noch leicht grinsen. „Jetzt kann ich dich auch gleich bis zur Couch tragen.“ Und schon stand er neben der freien Couch, setzte mich auf ihr ab und sich selbst neben mich. „Von wem stammen die blauen Flecke an deinem Hals Lily?“ Auf Minas Anmerkung hin sahen alle auf meinen Hals. Hatte ich blaue Flecke am Hals? Hatte Jake wirklich so fest zugedrückt? „Jake war das?“ „Josef, was suchst du in meinen Gedanken?“ „Tut mir leid.“ „Ja Jake war es. Aber, müssten die nicht eigentlich gleich weg gehen?“ „Keine Sorge, in ein paar Minuten sieht man nichts mehr.“ „Warum hat Jake das getan?“ „Nicht so wichtig, wir haben etwas viel wichtigeres herausgefunden. Sobald Jake in meine Nähe kommt ist Lizas Fähigkeit wie abgeschirmt. Sobald er aber wieder verschwindet wirkt sie wieder. Er wirkt auf mich praktisch wie ein Regenschirm.“ „Das ist interessant. Dann wissen wir jetzt das Jake der Grund ist. Wie und warum wissen wir zwar nicht aber dann wissen wir zumindest das Jake nicht in deine Nähe darf.“ Hm. Aber als wir alleine waren hatte ich doch wieder nur dieses Schwindelgefühl und mir wurde leicht warm. So schlimm ist es also gar nicht wenn Jake da ist. Ich kann nur alles wieder fühlen und wenn er mich blockiert wird mir warm, mehr ist es doch nicht. „Damit ist nicht zu scherzen Lily.“ War er schon wieder in meinen Gedanken. „Josef.“ „Du musst offen reden. Jeder Gedankengang kann hilfreich sein.“ „Worauf ich gerade in Gedanken hinauswollte war…“ Ja, was wollte ich eigentlich damit sagen? „Ich weiß es nicht.“ „Ich aber.“ Verwirrt sahen wir alle zu Raven. „Wie, du weißt es?“ Ich konnte mir kaum vorstellen das er wissen sollte was los war. Doch, warum eigentlich nicht. Nur weil er mir nicht seine gute Seite zeigt heißt das ja nicht gleich das er von nichts eine Ahnung hat. Es könnte ja sein das er etwas weiß. „Schon okay. Wenn du meine Hilfe nicht willst.“ „Nein, entschuldige, so war das nicht gemeint. Ich war nur… erstaunt das du auch etwas sagst.“ Liza machte ein Zeichen in die Luft und sah ihn bittend an. Es schien einfach nur Bitte zu heißen. „Okay.“ Unauffällig nahm er Lizas Hand und sah sie kurz an, dann wand er sich mir zu. „Das was alles gesagt wurde und was ich auch gesehen habe lässt mich nur auf eins schließen. Liza hat recht wenn sie sagt das Jake eine Hülle um den legt den er von sich halten will. So wie es scheint, du hast es gerade gesagt, wirkt Lizas Fähigkeit nicht auf dich wenn er da ist. Da er dich aber immer erst kurz nach seinem Eintreffen blockierte nehme ich an das du noch Zeit genug hattest sämtliche Gefühle von uns allen wahrzunehmen. Josef erzählte zu Anfang das du besonders stark auf die Gefühle von Liam reagierst, aus welchem Grund auch immer. Und vorhin ist mir dann aufgefallen, oder eher uns allen das du bei Bewusstsein bleibst wenn Jake dich blockiert und Liam nicht da ist.“ Er machte eine kurz Pause, doch ich wusste nicht worauf er hinaus wollte. „Wenn Liam allerdings da ist und Jake dich dann blockiert verlierst du das Bewusstsein. Meine Theorie ist also. Sobald Jake Lizas Fähigkeit abschirmt und du unsere Gefühle fühlen kannst wirken die von Liam am stärksten auf dich. Und wenn Jake dich dann blockiert, also diese Hülle um dich legt, werden Liams Gefühle mit in diese Hülle gesperrt. Was bedeutet das du ihnen nicht aus dem Weg gehen kannst. Das wiederum verursacht bei dir solche Schmerzen das dein Körper sie einfach nicht mehr ertragen kann. Du verlierst das Bewusstsein.“ „Aber, als Liam vorhin noch nicht da war blieb ich bei Bewusstsein als er kam.“ „Jake hatte dich schon blockiert. Deswegen kamen die Gefühle nicht so stark an dich heran. Als er die Blockade dann aufhob konntest du alles frei spüren. Und erst als er dich dann wieder blockierte wurden Liams Gefühle wieder mit eingesperrt und du Bewusstlos. Jake hat dann seine Blockade wieder gelöst und ist verschwunden, Lizas Fähigkeit konnte wieder wirken und du hast nichts mehr gespürt. Dein Körper wurde entlastet und du kamst wieder zu dir.“ Wow, mir schwirrte der Kopf. Das war echt kompliziert. Doch es klang logisch. „Es kling logisch.“ „Ja da hast du recht.“ „Und was kann ich tun damit so etwas nicht mehr passiert?“ „Ich denke das einfachste wäre es Jake nicht mehr über den Weg zu laufen. Es kommt nicht zur Abschirmung von Lizas Fähigkeit und er muss dich auch nicht blockieren. Natürlich könntest du auch einfach lernen deine Fähigkeit zu kontrollieren so das du nicht sofort in seinen Geist eindringst. Jedoch besteht dann immer noch das Problem der Abschirmung. Du könntest nicht mit Liam zusammen sein. Oder aber Liza deaktiviert Jakes Fähigkeit, doch das wird er nicht zulassen.“ „Dann sollte ich ihm wohl besser aus dem Weg gehen.“ „Ja das solltest du.“ „Danke Raven.“ „Kein Problem.“ Es klang zwar freundlich, doch ich sah keine Regung von Freude oder Freundlichkeit auf seinem Gesicht. Er sah mich mit demselben, normalen Ausdruck an, mit dem er mich die ganze Zeit angesehen hatte. Doch das sollte mich jetzt am wenigsten interessieren. Ich musste mir überlegen wie ich Jake am besten aus dem Weg gehen konnte. Am einfachsten wäre es wenn wir einfach von hier verschwinden würden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)