Zum Inhalt der Seite

Don't leave me

MelloxMatt
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Burning wounds [1]

Nervös tippe ich auf der Tastatur meines Laptops herum. Ich mache das hier nicht zum ersten Mal, aber ich muss jedes weitere Mal mit Gewissensbissen kämpfen. Ich weiß, dass ich gerade gegen das Gesetz verstoße. Und wie. Das hier ist alles andere als legal.
 

Hastig drücke ich die Eingabe-Taste und der Computer sucht nach der richtigen Zahlenkombination, die als Passwort verwendet wird. Was ich hier mache? Ich hacke mich zum x-ten Mal für die Mafia in einem Konto ein, um ihnen Geld zu holen. Zum Glück kann ich das von Mellos Wohnung aus machen, dann laufe ich nicht Gefahr von ihnen ein weiteres Mal verprügelt zu werden. Die Gehirnerschütterung ist auch erst vor kurzem wieder vollständig verheilt und ich bin immer noch ziemlich sauer deswegen.
 

Und Mello ist seitdem jeden Tag bis spät in die Nacht im neuen Versteck der Mafia, weil sie KIRA langsam auf die Schliche kommen. Aber das ist jetzt nicht meine größte Sorge.
 

Ich habe die Schulden der Mafia fast vollständig beglichen und da ich kein Mitglied der Mafia bin, weiß ich, was danach passiert. Mello hat neulich zwar gesagt, dass er einen Plan hat, doch er wollte mir nicht verraten, um was es sich dabei handelt oder was er vorhat.

Langsam schiebe ich den Laptop ein wenig von mir weg und werfe einen Blick auf die Digitaluhr.
 

1.November, 23:55 Uhr.
 

Ich seufze. Mello ist immer erst um 1 Uhr nachts oder so fertig. In den vergangenen Monaten hab ich ebenfalls meinen Führerschein gemacht und fahre Mello öfters zu dem neuen Mafia-Versteck. Heute früh hat er mich darum gebeten ihn abzuholen. Ich glaube, es reicht, wenn ich halb 1 losfahre.
 

Plötzlich gibt der Laptop vor mir ein all zu bekanntes Piepgeräusch von sich. Ich sehe auf. Ah, er hat die richtige Kombination gefunden. Jetzt muss alles schnell gehen. Innerhalb von einigen Sekunden muss ich das Geld abgehoben haben, und darf keinerlei Spuren hinterlassen. Aber darin bin ich mittlerweile geübt, also ist das kein Problem. Nach wenigen Minuten ist alles erledigt und ich schalte das Gerät aus. Jetzt noch etwas essen und dann mache ich mich langsam auf den Weg, Mello abzuholen.
 

~*~
 

Etwas später sitze ich in dem schwarzen Porsche und fahre die lange, schlecht beleuchtete Straße entlang, direkt zu dem neuen Versteck der Mafia. Inzwischen ist es 00:47 Uhr. Ich richte meine Augen wieder auf die Straße, als ich plötzlich etwas weiter hinten, wo eigentlich das alte, leer stehende Gebäude und neue Mafia-Versteck stehen sollte, nur noch Trümmer und vor allem Flammen und Rauch zu sehen sind.
 

Oh fuck, was ist denn da passiert?! Was ist, wenn Mello unter all den Trümmern begraben liegt?! Ich trete das Gaspedal voll durch und fahre viel zu schnell auf das Gelände des ehemaligen Mafia-Verstecks zu. Dort angekommen steige ich so schnell es geht aus und lasse meinen Blick schweifen. Überall Trümmer und Feuer. Das kann wohl kaum jemand überlebt haben.
 

„Mello?!“
 

Ich gehe näher zu den Bergen aus Gebäuderesten und sehe mich hektisch um. Plötzlich entdecke ich ihn. Er liegt ein paar Meter von den brennenden Überresten des Gebäudes weg, doch er bewegt sich nicht. Mein Herz setzt kurz aus.
 

„Mello!“
 

Ich renne zu ihm, so schnell ich kann, knie mich neben ihn und drehe ihn auf den Rücken.
 

‚Hoffentlich lebt er noch…’
 

Als ich sein Gesicht sehe, schrecke ich zurück. Seine gesamte linke Gesichtshälfte ist eine einzige, riesige, blutende Brandwunde. Das linke Auge ist nicht einmal mehr sichtbar, hoffentlich ist es überhaupt noch da. Sein restlicher Körper wurde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Besonders, was die linke Seite seines Oberkörpers angeht. Die linke Schulter sieht ähnlich aus wie sein Gesicht, wenn auch nicht so schlimm und am Hals ist die Haut auch größtenteils verbrannt. Das schwarze Leder der Weste ist fast vollständig zerfetzt, auch in der Hose sind riesige Risse zu sehen.
 

Ich schlucke. Wenn er jetzt tot ist, weiß ich nicht weiter.
 

„Mello, wach auf! Mach deine Augen auf, wenn du mich hörst!“
 

Er reagiert nicht. Langsam verliere ich die Hoffnung, dass er überhaupt noch am Leben sein könnte. Ich versuche, die sich anbahnenden Tränen zurückzuhalten und rede nochmals auf ihn ein.
 

„M-Mello, hör auf mit dem Scheiß! Wenn du jetzt stirbst, werde ich dir das niemals verzeihen! Mach die Augen auf!!“
 

Plötzlich eine Reaktion von ihm. Sein rechtes Auge zuckt und er verzieht schmerzverzerrt das Gesicht. Dann fängt er an zu husten und öffnet schließlich das sichtbare Auge - wenn auch nur ein winziges bisschen.
 

„…Matt…t-tut mir leid…mein Plan war scheiße…“
 

Seine Stimme ist kaum hörbar. Bevor ich jedoch fragen kann, was passiert ist, fallen seine Augen wieder zu. Kein Wunder, bei diesen Verletzungen. Aber wenigsten weiß ich jetzt, dass er noch lebt. Ich muss ihn trotzdem schnellstmöglich von hier wegbringen, sonst ist das nicht mehr lange so. Aber wie? Wenn er bewusstlos ist, kann ich wohl kaum bis zum Auto mit ihm laufen. Also bleibt mir nur übrig ihn zu tragen.
 

„Mello, das tut jetzt sicher weh, tut mir leid…“
 

Vorsichtig schiebe ich meine Arme unter seinen Körper und hebe ihn schließlich hoch. Er ist nicht sehr schwer, aber ich schwanke trotzdem etwas beim Laufen. Außerdem tropft bei jedem Schritt etwas Blut auf den Boden.
 

Doch nach einigen Minuten hab ich schließlich das Auto erreicht und öffne die hintere Tür der Beifahrerseite, um ihn auf die Rückbank zu legen. Ich kann ihn unmöglich in einen Sitz setzen. So kann ich zwar nur sehr langsam fahren und muss bei jedem Bremsen aufpassen, aber so tut es ihm am wenigsten weh. Hektisch starte ich den Motor und fahre die spärlich beleuchtete Straße zurück in die Stadt. Während der Fahrt höre ich ihn plötzlich reden.
 

„…Matt…wie schlimm sehe ich aus…?“
 

Ich sehe durch den Rückspiegel zu ihm und versuche mich krampfhaft gleichzeitig auf die Straße zu konzentrieren. Mello hat immer sehr auf sein Äußeres geachtet, ich glaube nicht, dass es so gut ist, ihm die Wahrheit zu sagen. Aber ihn anzulügen bringt jetzt auch nicht so direkt was, spätestens wenn er in einen Spiegel sieht, würde er wissen, dass ich gelogen habe.
 

„Es sind ziemlich schlimme Verletzungen, aber wir kriegen das wieder hin. Versprochen.“
 

Ich halte in der Innenstadt vor einer Apotheke, die noch geöffnet hat. Gott sei Dank sind wir hier in Amerika.
 

„Ich bin gleich wieder da, Mello…“
 

Sofort steige ich aus und betrete das kleine Geschäft. Es stehen zwar ein paar Leute Schlange, aber ich drängle mich einfach an ihnen vorbei und knalle der Angestellten hinter dem Tresen ein paar Geldscheine auf den Tisch.
 

„Ich brauch die stärksten Schmerzmittel die sie haben! Und Brandsalbe! Schnell!“
 

Die Frau sieht mich total perplex an und ich spüre die wütenden Blicke der Leute, die eben noch Schlange standen auf mir haften. Aber ich lasse nicht locker. Das dauert zu lange.
 

„Hören Sie! Mein Freund liegt schwer verletzt im Auto und wenn er wegen ihrer Lahmheit abkratzt, dann schwöre ich ihnen, gehen sie gleich danach drauf! Und zwar NOCH schmerzhafter als er, dafür werde ich sorgen!!“
 

„J-Ja…“
 

Nach einigen Sekunden dreht sich die Apothekerin doch um und reicht mir nach ein paar weiteren Momenten eine voll gepackte Tüte. Ich reiße ihr den Beutel aus der Hand und verlasse hastig das Geschäft, steige wieder ins Auto.
 

„Mello, hältst du noch ein wenig aus?“
 

„…mir tut alles weh…ich wünschte ich wäre tot, dann müsste ich diese verfickten Schmerzen nicht aushalten…“
 

„Wir sind gleich daheim.“
 

Wieder starte ich den Motor und fahre diesmal direkt zu seiner Wohnung. Ich manövriere den Porsche in der Einfahrt so weit wie möglich hoch, damit er nicht so weit laufen muss. Schnell steige ich aus und öffne wieder die hintere Beifahrertür.
 

„Mello, wir sind da. Kannst du aufstehen?“
 

Vorsichtig versuche ich, seinen Oberkörper etwas aufzurichten, worauf er kurz vor Schmerz aufschreit. Doch nach einigen Minuten steht er neben mir und wir bewegen uns schleppend auf die Eingangtür seiner Wohnung zu. Ich muss ihn stützen, er kann kaum selbst gehen. Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, bis wir schließlich die Tür erreicht haben - besonders weil er jedem Schritt vor Schmerzen schreit.

Kaum sind wir in der Wohnung, bricht er noch im Flur zusammen.
 

„…verdammt, du hättest mich einfach sterben lassen sollen…“
 

„Hör auf solchen Mist zu erzählen!! Los, versuch noch einmal aufzustehen, wir müssen es wenigstens bis ins Wohnzimmer schaffen.“
 

Wieder richte ich ihn auf, doch kaum steht er richtig reißt er das rechte Auge weit auf. Ich verfolge seinen Blick mit meinen Augen und merke schließlich, warum er so guckt. Er kann sich in dem großen Wandspiegel gegenüber der Eingangstür sehen. Mist, daran hätte ich denken müssen. Er fängt an zu zittern.
 

„…bin…das etwa ich…?“
 

Er starrt immer noch völlig fassungslos auf sein Spiegelbild.
 

„Ja…“
 

Er senkt den Blick und zittert noch mehr. Eine Zeit stehen wir noch hier, doch schließlich bewege ich mich, ihn immer noch stützend, aufs Wohnzimmer zu und breite ein großes Handtuch auf dem Boden aus, auf dem ich ihn dann vorsichtig ablege. Als ich versuche ihm in die Augen zu sehen, weicht er meinem Blick aus.
 

„…sieh mich nicht an…!“
 

Ich sage nichts, ich weiß, was er denkt. So oberflächlich bin ich aber nicht. Langsam versuche ich die verbliebenen Reste der Lederweste von seinem Oberkörper zu streifen, doch er wehrt meine Hände mit letzter Kraft von sich ab.
 

„…hör auf…!“
 

„Warum?“

Er sieht mich nach wie vor nicht an.
 

„…ich will nicht, dass du mich so siehst…“
 

„Wie soll ich mir sonst die Wunden ansehen? Willst du, dass sie sich auch noch entzünden?“
 

„…“
 

„Also. Jetzt nimm deine Hände da weg und lass mich das ansehen.“

Er hält sich an meinen Handgelenken fest und will mich ihm immer noch nicht helfen lassen. Aber ich mache weiter, weil ich mir diese Verletzungen irgendwie ansehen muss.
 

„…bitte, hör auf…!!“
 

Eigentlich würde ich sofort aufhören, wenn er dagegen ist. Aber im Moment ist es wichtiger, dass ich mir die Wunden ansehen kann. Schließlich trägt er nichts mehr am Oberkörper und ich versuche gerade seine Hose zu öffnen, worauf er sich noch mehr wehrt.
 

„…Matt, hör auf damit..!!“
 

„Mello, halt still!!“
 

„Nein…!! Hör jetzt endlich auf damit…!“
 

Ich seufze etwas gereizt und lasse schließlich die Schnüre seiner Hose los. Eigentlich bin ich sehr geduldig, aber im Moment kann ich ihn überhaupt nicht verstehen und hab jetzt auch keine Nerven dafür.
 

„Was ist dein Problem?! Wenn ich die Verletzungen nicht sauber mache und versorge, wird alles nur noch schlimmer!! Und ich meine nicht nur die Schmerzen!“
 

„…“

Als sich unsere Blicke kurz treffen, wendet er den Kopf augenblicklich zur Seite.
 

„Glaubst du wirklich, dass ich mich vor dir ekeln könnte?! Mello, ich bin nicht so oberflächlich, wie du denkst. Ich liebe dich auch mit diesen Verletzungen…bitte, lass mich dir helfen!“
 

„…ich will nicht…“
 

Ohne auf seine Antwort einzugehen, mache ich mich daran, ihm seine Hose auszuziehen. Er gibt auf sich zu wehren, wahrscheinlich hat er einfach keine Kraft mehr dazu. Jetzt hat er nichts mehr an und ich kann das ganze Ausmaß der Verletzungen sehen.
 

Überall Brand- und Schnittwunden, aber das meiste hat seine linke Körperhälfte abgekriegt. Außerdem sind die Wunden voller Dreck und Glassplittern. Ich stehe auf und hole die Plastiktüte mit den Medikamenten darin, die ich vorhin im Flur fallen gelassen habe. Danach gehe ich in die Küche und hole noch den Verbandskasten und ein paar Tücher.

Als ich zurückkomme, hat er sich aufgesetzt und will gerade nach seiner Hose greifen.
 

„Mello!“
 

Ich renne zu ihm und drücke ihn zurück auf das Handtuch.
 

„Bleib liegen, sonst kann ich dir nicht helfen!“
 

„…ich habe dich auch nicht um deine Hilfe gebeten!!“
 

Gut, wenn er so trotzig ist - das kann ich auch.
 

„Tja, dann ist das jetzt dein Pech, weil ich dir trotzdem helfen werde.“
 

Ich öffne den Erste-Hilfe-Kasten und nehme eine Pinzette heraus, um wenigstens erst einmal die Glassplitter zu entfernen. Am besten, ich fange mit dem Gesicht an. Ich schiebe die etwas angesengten Ponysträhnen aus seinem Gesicht, um mir das besser ansehen zu können. Als ich sein Gesicht dabei kurz aus Versehen berühre, zuckt er zusammen und beißt sich auf die Unterlippe.
 

„…kannst du mir vorher nicht irgendetwas gegen die Schmerzen geben…?“
 

„Ich dachte, du willst meine Hilfe nicht.“
 

„…Matt, hör auf mit dem Scheiß, wenn du diese Schmerzen hättest, würde ich dir auch sofort was dagegen geben…!!“
 

Ich seufze und drehe mich halb, um ihm ein Schmerzmittel zu geben, das er auch ohne zu zögern zu sich nimmt.
 

„Ich kann aber nicht warten, bis es wirkt. Versuch dich einfach von den Schmerzen abzulenken.“
 

Ich beuge mich wieder über sein Gesicht und fange an die winzigen Glassplitter, die darin stecken, zu entfernen. Er beißt sich schweigend auf die Unterlippe, ich glaube, ich kann mir gar nicht vorstellen, wie weh das tut.
 

„Wie ist das überhaupt passiert?“
 

Es interessiert mich langsam schon, warum er eigentlich so aussieht.
 

„…die Polizei wollte mich überführen und ich hatte nur eine Möglichkeit…“
 

„Und die wäre?“
 

„…das gesamte Gebäude zu sprengen…“
 

Ich erschrecke und ziehe einen größeren Glassplitter zu schnell raus, worauf die offene Wunde anfängt zu bluten. Hastig greife ich nach einem Tuch und tupfe vorsichtig über die entsprechende Stelle, bis die Blutung einigermaßen gestoppt ist.
 

„Warum war das die einzige Möglichkeit?! Du hättest sterben können!“
 

Vorsichtig entferne ich weitere Splitter, bis schließlich keine mehr in der Haut seiner linken Gesichtshälfte stecken. Er schweigt. Ich greife langsam nach der Flasche, indem das Desinfektionsmittel ist und sprühe etwas davon auf ein sauberes Tuch.
 

Ich zögere kurz - ich weiß, dass das Zeug schon in kleinen Schnittwunden höllisch weh tut, ich möchte nicht wissen, wie es sich in so einer großen, offenen Fleischwunde anfühlt.
 

„Mello, wirken die Schmerzmittel schon?“
 

„…nein fuck, alles tut genau so weh wie vorher…!“
 

Ich schlucke. Eigentlich will ich ihm nicht unnötig wehtun, aber ich muss die Wunde trotzdem desinfizieren. Langsam strecke ich die Hand, mit dem in Desinfektionslösung getränkten Tuch, nach seinem Gesicht aus. Als ich die Brandwunde damit berühre, verkrampft er seine Hände in dem Handtuch, auf dem er liegt.
 

„Matt, hör auf damit!!!“
 

Er atmet immer schneller und ich muss mich wirklich zusammenreißen, die Verletzung ordentlich zu desinfizieren. In seinen Augenwinkeln sammeln sich einige Tränen.
 

„Hör auf, verdammt!!“
 

Als er versucht nach mir zu greifen, um mich davon abzuhalten, drücke ich seinen Arm mit meiner freien Hand zurück aufs Handtuch. Schließlich bin ich fertig und nehme meine Hand mit dem inzwischen blutroten Tuch zurück. Das linke Auge ist nun wieder sichtbar und es ist auch deutlich weniger Dreck in der Wunde.
 

„Mello-“
 

„Halt die Klappe!!“
 

Er sieht mich wütend an. Ich atme einmal durch die Nase ein und aus, bevor ich mir die restlichen Wunden ansehe. Jetzt sind hauptsächlich nur noch Schnittwunden übrig, aber die müssen trotzdem alle desinfiziert werden. Hoffentlich hasst er mich danach nicht…
 

~*~
 

Es kommt mir wie Stunden vor, in denen ich seine Wunden versorge, doch schließlich ist es geschafft und alle Verletzungen behandelt und verbunden. Seit der Sache mit dem Gesicht redet er nicht mehr mit mir und sieht mich auch nicht an - ich kann irgendwie verstehen warum. Anziehen wollte er sich nichts, also sitzt er jetzt in zwei dicke Decken gewickelt auf dem Sofa und starrt abwesend aus dem Fenster. Ich stehe im Türrahmen vom Wohnzimmer und beobachte ihn. Nach einer Weile stoße ich mich von der Tür ab und gehe zur Couch rüber, knie mich davor und sehe ihn an. Er weicht meinem Blick aus, seine Augen wirken matt und leer. Wie an dem Tag, an dem er damals das Waisenhaus verlassen hat.
 

„Willst du etwas essen…?“
 

Er gibt mir keine Antwort und dreht sich etwas weg von mir. Wenn er jetzt nicht genug isst, kann er nicht gesund werden. Aber ich glaube, im Moment bin es gerade ich, der ihm nicht helfen kann. Mello ist ziemlich stolz, wahrscheinlich wollte er um jeden Preis vermeiden, dass ich ihn so sehe.
 

Verletzt und geschwächt.
 

Ich seufze und stehe auf, gehe in die Küche, um ihm doch etwas zu essen zu machen. Vielleicht sollte ich ihm Schokolade geben, das hilft zwar kein bisschen gegen Hunger, aber möglicherweise redet er dann wieder mit mir. Ich öffne einige Küchenschränke, bis ich schließlich eine Tafel gefunden habe. 79% Kakao - seine Lieblingsschokolade.
 

Sofort gehe ich zurück ins Wohnzimmer, zu ihm. Er hat sich keinen Millimeter vom Fleck bewegt und starrt nach wie vor gerade aus. Langsam gehe ich wieder zu ihm rüber und halte ihm die Schokolade hin. Er sieht kurz auf und schlägt mir die Tafel dann aus der Hand, zieht die eine Decke noch enger um seinen Körper. Jetzt weiß ich wirklich nicht mehr, was ich machen soll.
 

~Kapitel 10 - Ende~

Uff, ich hoffe, dass das Kapi nicht zu sehr nach anderen FFs klingt...>.< Als ich angefangen habe die FF zu schreiben, war eigentlich gar nicht vorgesehen, dass ich bis zur Explosion schreibe...aber naja...ich und meine spontanen Ideen, ihr kennt das ja...^^° Und jetzt werde ich wirklich bis zum bitteren Ende (d.h. Episode 35 bzw. Page 99) schreiben. Ich hoffe, das Kapi hat euch gefallen!^^

Misu



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  KiraNear
2012-06-11T18:26:02+00:00 11.06.2012 20:26
Hoffentlich ist Mellos Plan auch wirklich gut. Wer weiß, was mit Matt passiert, wenn er sein Soll quasi erfüllt hat. Glaub kaum, dass sie einen Mitwisser einfach so am Leben lassen.
Hab die FF zwar schon vor zwei Jahren gelesen, wie ich dir bereits sagte, aber dadurch, dass ich mich kaum noch dran erinnere, ist es wieder alles so schön spannend wie damals.

Andererseits, wenn er das wirklich so gut drauf hat, wird die Mafia ihn vielleicht weiter beschäftigen. Ist zwar auch weder gut noch schön, aber immerhin besser als der Tod.

Wow, da ist also die Explosion und der Überfall der japanischen Polizei gewesen. Oder sagen wir, durch das Yagami-Team. Gut, dass Matt nicht eher da war. Wer weiß, was ihm sonst passiert wäre. Da hat es doch seinen Vorteil, dass er kein Mitglied der Mafia war. Sonst wäre er auch bestimmt auch durch Kira gefallen.

Jup, es ist wirklich grad vorteilhaft, dass sie in den USA sind, da gibt es sogar vereinzelt "Apotheken to go". Nur ein Krankenhaus wäre besser für ihn.

Shit. Als jemand, dem sein Aüßeres sehr am Herzen liegt, muss sein aktueller Anblick für Mello ein richtiger Schock sein.

Typisch Mello. Auf so eine bescheuerte Idee, wie einfach mal eben das Gebäude in die Luft zu jagen, kann auch nur er kommen. Er hat damit ja kaum was erreicht, außer, dass er selbst hätte drauf gehen können.

Ich hatte mal als Kind ein offenes Knie und ich weiß, wie scheiße schmerzhaft so ein Mittel sich anfühlt. Besonders, wenn es ein richtig starkes ist. Und die Hexe von einer Ärztin war nicht grad sparsam damit.

Und um deine Frage zu beantworten: Mir haben bisher alle deine Kapitel gefallen^^
Von:  OkaiYokai
2008-09-05T18:55:50+00:00 05.09.2008 20:55
ich weiß wie weh verbrennungen tun, ich hab mich diesen sommer zwei mal verbrannt...das beste kapitel bis jetzt finde ich, du willst also bis ganz zum schluss schreiben? dann werde ich bis zum bitteren ende mitlesen...freu mich schon...
Von:  Suse
2008-09-05T15:17:15+00:00 05.09.2008 17:17
Boah...da hat Mello mal wieder voll was abgegriegt und dank deinem verdammt guten Schreibstil konnt ich mir das so richtig schön vorstelln!^^
Aber i-wie tut einem Mello schon so ein bisschen, ein gaaaaaaaaanz kleines bisschen leid. Vorallem, weil der arme matt das ganze zeug aus ihm rauszupfen muss. Naja...aber wie gesagt, super gut geschrieben!^^
Ich habe absulut keine fehlerchen gefunden und das gefällt mir!^^
Schreib einfach weiter und ich kann mich auf ein neues Kapi freuen.
LG Ma-cha
Von:  Kanji
2008-09-01T20:40:06+00:00 01.09.2008 22:40
MWAH~
*________________*'
Sooo traurig &nd doch sooo toll~
*_*
Wie gesagt, ich bewundere deinen Schreibstil~
<3
Sooo realistisch~
*.*~
*anluv*
Von:  Ligeia
2008-09-01T18:54:04+00:00 01.09.2008 20:54
Mello~T-T
Oh man war das Kapitel herrlich deprimierend, hab richtig mitgefiebert.
Hast mal wieder alles schön beschrieben.
NUr eine kleine Anmerkung: Ich glaub nicht, dass ein Sportwagen von Porsche eine Rücksitzbank hat, vorallem keine auf die Mello liegend draufpassen würde.
Das wars aber auch schon ^^
Freu mich auf mehr
Glg Eme


Zurück