Anders als man denkt von Yukari21 (Sasuke + Sakura) ================================================================================ Kapitel 1: Erwachen der Gefühle ------------------------------- Hallo zusammen, ich hab mich seit langem mal wieder an einer FF versucht und hoffe euch gefällt der erste Teil. Über Komis der konstruktiven Art würde ich mich sehr freuen, aber Hauptsache es gefällt euch. vG Yukari21 ------------------------------------------- Anders als man denkt Tzz, da sass er mal wieder einen Tag vor Weihnachten und hoffte nur, dass dieses Fest schnell vorüber gehen würde. Naruto, Shikamaru und die Neue hatten ihre WG inzwischen weihnachtlich geschmückt und waren gerade dabei die letzten Kugeln an den mehr oder minder gerade stehenden Baum zu hängen und dass, obwohl keiner von ihnen über die Feiertage da sein würde. Naruto würde diese zusammen mit Hinata und deren Familie verbringen. Shikamaru würde sicherlich mit Ino irgendwo hin fahren und danach sowohl seiner als auch ihrer Familie einen Besuch abstatten und die Neue, Sakura, wenn er es sich richtig gemerkt hatte, ist bestimmt auch unterwegs. Letztlich wäre er mal wieder ganz alleine mit den bunten Lichtern und den Duftkerzen, die von einer heilen Welt zeugten, die er schon seit Jahren nicht mehr kannte. Egal, sollten sie doch alle ihren Spaß haben, er würde sich ordentlich die Kanne geben und dann die zwei verbleibenden Weihnachtsfeiertage damit verbringen, seinen Kater auszukurieren. Eigentlich so, wie die letzten Jahre….. Mit diesen Gedanken machte sich Sasuke auch schon fertig für seinen Abendlichen Alkoholgenuss. So bekam er am Rande mit, wie sich Naruto und Shikamaru von ihm verabschiedeten, wobei erster ihn etwas traurig ansah. Ja er hatte ihm angeboten mitzufahren, aber was sollte er denn da. Schließlich war Hinata nicht seine Freundin und auch Neji, der sicherlich auch auf der Familienfeier sein würde, war ein guter Freund, aber sonst nichts… also was sollte das ganze. Er würde die ganze Zeit über nur an etwas erinnert werden, was er selbst von Jahren verloren hatte und irgendwann würde seine Maske aus Gleichgültigkeit und Kälte mit Sicherheit zusammenfallen wie ein Kartenhaus. Darauf hatte er sicherlich keine Lust und noch weniger auf die mitleidigen Blicke, die man ihm dann zuwerfen würde, nein danke. So hob er zum Abschied nur kurz seine Hand und machte sich dann auch daran, sein Outfit für den Abend zu vervollständigen. Sakura würde sicherlich auch nicht mehr da sein, wenn er in den frühen Morgenstunden zurückkäme. Zur Sicherheit, und vielleicht auch, weil er sich einfach zu gut kannte, legte er sowohl eine Aspirin als auch einen Eimer schon mal in seinem Zimmer bereit. Immerhin war er dadurch auf alle Eventualitäten vorbereitet. Abschließend verabschiedete er sich noch von Sakura und verlies die WG mit dem festen Vorsatz sie schwankend und mit leerem Geldbeutel erst wieder zu betreten. Stunden später befand er sich genau in dem Zustand, den er vorausgesehen hatte. Leicht schwankend und vollkommen zugekifft stand Sasuke vor der Abschlusstür der WG und schaffte es auch nach unzähligen Versuchen den Schlüssel ins Schloss zu stecken und die Tür aufzusperren. Kaum das diese hinter ihm wieder zugeflogen war glitt er an der Innenseite der Tür hinab und lies seinen Kopf auf die Knie sinken. Die erhoffte Betäubung seiner Gefühle durch den Alkohol und das Gras war jedoch ausgeblieben. Zwar war der Geldbeutel leer, wie er es sich vorgenommen hatte, aber der fade Beigeschmack des Weihnachtsfestes war geblieben. Jedes Jahr das Selbe. Jedes Jahr seit nunmehr vier Jahren fand er sich am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages alleine betrunken und mit diversen Drogen voll gestopft an der Innenseite der WG Tür wieder. Und wie immer liefen ihm auch nun schon die ersten Tränen die Wangen hinunter, die er mit einer zweifelhaften Handbewegung wegwischte, da sowieso sofort neue folgen würden. Er fühlte sich mies, verkatert und zu allem Überfluss einsam und verlassen. Da war er wieder, der Moment, in dem seine Maske brach, der Grund warum er nicht mit Naruto und den anderen Weihnachten feiern wollte. Er hätte es nirgends geschafft, sein Image aufrecht zu erhalten. Es tat einfach alles nur so verdammt weh und der Schmerz lies sich leider nicht im Alkohol ertrinken, wie er zum wiederholten Male feststellen musste. Vollkommen fertig mit der Welt und sich selbst bemerkte er die andere Person auch erst, als sich zwei Arme schützend um ihn legten. Überrascht und peinlich berührt zugleich hob er seinen Kopf leicht an und blickte in strahlend grüne Seen. Als sein Hirn realisierte, dass ihn jemand in seinem schwächsten Moment gesehen hatte, wollte er abrupt aufstehen und sich nicht weiter die Blöße geben, derart schwach und hilflos zu wirken, aber nun schien der Alkohol doch seine Wirkung zu tun, denn seine Beine versagten und so kippte sein Oberkörper haltlos auf die Person vor ihm. Sein Kopf kam auf der Schulter von ihr zu ruhen und die beiden Arme umschlossen ihn nur noch fester. Vorsichtig, fast so, als hätte sie Angst ihm weh zu tun fuhr Sakura seinen Rücken rauf und runter. Verdammt, sie sollte aufhören damit und ihn in Ruhe lassen, schlimm genug, dass sie seine schwache Seite und damit sein wahres Ich gesehen hatte. Wenn sie so weiter machen würde, dann wäre es sicherlich gleich ganz um ihn geschehen. Er war so lange alleine mit seinem Kummer, dass er sich regelrecht nach einer Person sehnte, die sah, wie es wirklich um ihn stand. So schloss er die Augen und gab nach. Einmal wollte er sich diese Schwäche in Gegenwart eines anderen erlauben. Nach so langer Zeit endlich wieder die Wärme und Geborgenheit fühlen und alles andere vergessen. Es tat so unendlich gut, ihre Hände auf seinem Rücken zu spüren, ohne Zwang, ohne dass sie etwas von ihm forderte, einfach nur, weil er es brauchte. Ein kaum hörbares Seufzen entwich seinem Mund und Sakura hielt in ihrer Bewegung inne. Nein bitte nicht, lass sie jetzt nicht aufhören, nicht jetzt in diesem Moment. Egal was sie nun von ihm hielt und egal wie jämmerlich er auf sie wirkte, Hauptsache sie nahm ihre Hände jetzt nicht fort. So banal das auch klingen mochte, aber im Moment wollte er nicht in die Realität zurück. In eine Welt in der er einsam und verbittert war. Lieber wollte er noch einige Minuten in dieser Position verweilen und sich einbilden, dass alles in Ordnung war und er gemocht und geliebt wurde, so wie andere auch. Sein Wunsch wurde nicht erhört. Nach kurzem Zögern spürte er auch schon, wie Sakura etwas Abstand zwischen sie beide brachte und ihn nun auf etwa eine Armlänge entfernt an den Schultern festhielt. Er sah nicht auf, sondern verbarg den Blick in seine Augen durch die langen schwarzen Ponyfransen, die ihm strähnig ins Gesicht gefallen waren. Es war vorbei, der Moment der Geborgenheit war wieder der grausamen Realität gewichen. Mit großer Willensanstrengung erhob sich Sasuke vollständig und schwankte langsam in Richtung seines Zimmers, worin er letztlich verschwand und die Tür unmissverständlich hinter sich ins Schloss fallen lies. Von drinnen konnte er noch hören, wie sich auch Sakura mit einem ergebenen Seufzen erhob und in ihrem Zimmer verschwand. Sie hatte keine Fragen gestellt, anscheinend wusste sie, dass er keine Antworten geben würde und sie hatte ihn auch nicht verzweifelt versucht an sich zu drücken, kein Fangirl, kein hirnloses Weib, dass es nur auf sein Äußeres abgesehen hatte. Im Stillen dankte Sasuke ihr dafür. Aber den Grund, warum er so gehandelt hatte, konnte er ihr nicht nennen, noch nicht. Stattdessen lag er nun bäuchlings auf seinem Bett und vergrub den Kopf in seinem Kissen. Stille Tränen rannen immer noch seine Wangen hinab, aber das beachtete er nicht. Zu sehr war er in seinem Käfig, den er um seine empfindsame Seele errichtet hatte, gefangen. Stunden später schlief er dann erschöpft und psychisch am Ende ein. Doch die Vergangenheit verfolgte ihn auch in seinen Träumen, so dass er sich unruhig hin und her wälzte. Der Morgen danach war wie erwartet schrecklich. Das Kopfweh hatte nun die Überhand gewonnen und auch der Eimer, den er sich zu Sicherheit hingestellt hatte war nicht ohne Aufgabe geblieben. Der Schwache Lichtschein, der durch einen kleinen Schlitz im Rollladen hereinfiel schmerzte ihn in den Augen und so schloss er diese wieder. Minuten vergingen in denen Sasuke einfach regungslos in seinem Bett liegen blieb und der Umgebung lauschte. Irgendwann erhob er sich dann, um sich mühevoll ins Bad zu schleppen. Sein Spiegelbild erschreckte selbst ihn. Die dunklen Ringe unter den geröteten Augen und die schwarzen Haare, die ihm wild ins Gesicht hingen wurden nur von der unnatürlichen Blässe noch übertroffen. Er sah mehr tot als lebendig aus, aber genauso fühlte er sich immer an Weihnachten. Mechanisch begann er seine Zähne zu putzen und den Schlaf aus den Augen zu waschen, die Haare wurden notdürftig gekämmt. Für den Ort, zu dem er nun gehen würde brauchte er nicht gut auszusehen, es interessierte dort eh niemanden. In Gedanken versunken zog er sich an und schnappte sich an der Gardarobe noch seinen Schal und seinen Wintermantel und verschwand in der verschneiten Stadt. Um diese Uhrzeit war fast noch kein Mensch unterwegs und die wenigen, die ihm begegneten beachteten ihn kaum. Die kalte Winterluft tat ihm gut und sein Kopfweh wurde langsam zu einem leichten Pochen, was er gekonnt ignorierte. An seinem Ziel angekommen musste er zunächst schwer schlucken, bevor er die eisenbeschlagene Tür aufschob und sich langsam seinen Weg durch den Schnee bahnte. Seine Füße wussten genau, wo er hin wollte, die zweite Reihe auf der rechten Seite und dann die zehnte Steintafel. Nun blieb er ruhig stehen und sah zunächst teilnahmslos auf die in Stein gemeißelten Namen. Fuukato Uchiha * 15.10.1948 – 25.12.2000 Mikoto Uchiha * 20.08.1953 – 25.12.2000 Itachi Uchiha * 05.02.1975 – 25.12.2000 Erst nachdem er den Namen seines Bruders gelesen und fast zaghaft mit den Händen nachgefahren hatte kamen sie und liefen unaufhaltsam seine Wangen hinunter. Lautlos und doch schien es den jungen Mann innerlich zu zerreißen. Jedes Jahr seit nunmehr vier Jahren kam er am Todestag seiner Familie hierher und jedes Mal verlor er erneut die Beherrschung. Es tat weh, der Schmerz diese Namen auf der Tafel zu lesen und das Gefühl zu haben, dass einem glühendes Eisen ins Herz gerammt wurde war unerträglich. Bevor die ersten Schluchzer seine Kehle verlassen konnten verbarg er sein Gesicht in seinen Händen. „Vater… Mutter… Bruder… warum?“ Die Worte kamen nur geflüstert über seine Lippen, aber sein Herz, dass er den Rest des Jahres immer hinter seiner Mauer gefangen hielt zerbrach in diesem Moment aufs Neue. Er hatte alles verloren und so sehr sich seine Freunde auch bemühten, keiner konnte ihm wirklich helfen. Sie verstanden es einfach nicht. Sie konnten nicht nachvollziehen, wie weh jeder Anruf ihrer Eltern ihm tat, oder wie hart ihn die Tatsache traf, dass mal wieder ein Geburtstag anstand, ein Familienfest auf das man gehen musste. Er hatte einmal zu Naruto gesagt, dass er gerne mit ihm tauschen würde und auf jedes Familienfest gehen würde, wenn er dazu noch einmal eine Chance erhalten würde, doch dies würde ein Traum bleiben. Seine Schultern bebten inzwischen vor Kummer und seine Gedanken drehten sich um diesen gottverdammten Tag vor vier Jahren. Er sah alles noch einmal vor sich, so als ob es gestern gewesen wäre --- Rückblick ---- „Deck schon mal den Tisch fertig, Sasuke. Deine Mutter und ich werden deinen Bruder noch schnell vom Flughafen abholen und dann werden wir gemütlich Weihnachten feiern.“ Das Schmunzeln um die Mundwinkel seines Vaters und auch die leuchtenden Augen seiner Mutter, als sie ihm noch schnell einen Abschiedskuss auf die Wange drückte waren nicht zu übersehen. Endlich würde die ganze Familie Weihnachten zusammen feiern. Sasuke freute sich riesig. Als seine Eltern weg waren deckte er den Tisch fertig und legte dann auch seine Geschenke unter den Baum. Er hoffte wirklich, dass sie allen gefallen würden, aber in etwas mehr als einer Stunde würde er es genau wissen. Aufgeregt und gespannt zugleich sass er auf der Couch und wartetet auf seine Eltern. Es verging eine Stunde, dann zwei und so langsam machte er sich Sorgen. Nach einer weiteren Stunde wurde er von dem Klingen der Tür aus seinen Gedanken geholt. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch öffnete er diese und blickte in das ausdruckslose Gesicht eines Polizeibeamten, der ihn aufforderte zwecks Identifizierung dreier Zivilisten mitzukommen. Er nickte nur kurz und hinterließ seinen Eltern eine Nachricht, bevor er sich mit dem Beamten auf den Weg machte. In der Leichenhalle des Polizeipräsidiums schlug ihm schon der Geruch von verbranntem Fleisch entgegen und er musste kurz würgen. Ein weiterer Beamter führte ihn dann auf drei Bahren zu, die mit Tüchern den Blick auf die darunterliegenden Personen versperrten. „Bitte sagen sie uns, ob sie diese drei Personen kennen.“ Sasuke nickte erneut und als das erste Tuch angehoben wurde zerbrach seine Welt. Dort lag seine Mutter, die Haare verbrannt und das Gesicht vom Feuer gezeichnet, aber eindeutig seine Mutter… der nächste war sein Vater und auch er war kaum noch zu erkennen, aber die schwarzen Haare und den markanten Zug um die Mundwinkel hätte Sasuke unter Tausenden wieder erkannt… letztlich blieb noch Itachi, seinen Bruder hatte er ein halbes Jahr nicht gesehen aber die langen schwarzen Haare und das Piercing in der linken Augenbraue waren für Sasuke genug Indiz um zu wissen, dass hier seine gesamte Familie tot vor ihm lag. Das war zuviel, er brach in den Armen des Polizisten zusammen. --- Rückblick Ende --- Es war ein Autounfall gewesen, der ihm alles nahm. Noch heute verfolgten ihn jede Nacht die entstellten Gesichter seiner Familie und lassen ihn lange keinen Schlaf finden. Der Schmerz war über die Jahre nicht weniger geworden, er schien mit jedem Jahr schlimmer zu werden. So vollkommen in seiner Trauer gefangen fühlte er auf einmal, wie bereits am Vorabend, zwar sanfte Arme, die sich um seinen zitternden Körper legten. Der Duft, der ihm in die Nase stieg war unverwechselbar. Bereits gestern hatte er ihm die Sinne vernebelt und das Gefühl gegeben, dass er nicht so einsam war, wie er sich derzeit fühlte. Mit einem Ruck drehte er sich zu der Person um, die ihn gerade umarmt hatte. Er war nicht überrascht in die grünen Opale von Sakura zu blicken, auch wenn sein Bild durch den Tränenschleier vor seinen Augen getrübt wurde. Jetzt sah sie ihn zum zweiten Mal schwach und verletzlich. Aber an diesem Ort war es ihm auch nicht möglich seine Fassade aufrecht zu erhalten. Hier saß der Schmerz tief. Sie sagte wieder kein Wort, doch diesmal war er es, der nicht anders konnte. Er zog sie in seine Arme und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. Sie erwiderte die Umarmung und begann, ihm sanft durch die Haare zu fahren und seinen Nacken zu graulen. Sasuke schloss die Augen und weinte zum ersten Mal seit vier Jahren hemmungslos in Gegenwart eines anderen Menschen. Er zitterte am ganzen Körper und zog Sakura nur noch enger an sich. Er brauchte die Geborgenheit, die von ihr ausging und er brauchte die Wärme, die sie ausstrahlte. Er fühlte sich sonst einsam. Nur in den wenigen Momenten, die sie ihm bisher ihrer Wärme geschenkt hatte konnte er sich fallen lassen. So wie jetzt gerade. Nach einer Weile lockerte sie ihre Umarmung, aber er war noch nicht bereit sie gehen zu lassen. Fest hielt er sie an sich gedrückt. „Sasuke…?“ Ihre Stimme war leise. Es war mehr ein hauchzartes Flüstern an seinem Ohr, doch er kniff die Augen nur fester zusammen. Nein, bitte noch nicht, bitte lass mich noch nicht los. Er wollte seinen Griff noch nicht lösen. „Sakura… bitte… ich kann nicht…“ Auch er war nicht Imstande mehr als ein Flüstern hervorzubringen. Doch sie verstand ihn. So schloss sie ihre Arme erneut um ihn lies ihn gewähren. Sasuke entspannte sich wieder. Nach einer Weile lockerte er nun seinerseits die Umarmung und schaffte ein wenig Abstand zwischen sie beide. Sakura sah ihn an, sah seine feuchten Wangen und strich ganz sanft mit einer Hand über diese, um ihm die Tränen wegzuwischen. „Komm…“ War alles, was sie zu ihm sagte, danach faste sie ihn fest an der Hand und zog ihn mit sich. Vor einer anderen Steintafel blieb sie allerdings noch einmal stehen und senkte kurz den Kopf. Tomoki Haruno * 12.04.1950 – 25.12.2000 Hitomi Haruno * 01.09.1951 – 25.12.2000 Seji Haruno * 07.11.1978 – 25.12.2000 Sasuke erstarrte, als er die Namen auf der Tafel las. War das Sakuras Familie und warum war diese am selben Tag gestorben, wie seine. „Sie waren auf der Gegenfahrbahn, als ein Geisterfahrer das Fahrzeug deiner Eltern gerammt hat und somit wurden sie durch den Aufprall ebenfalls von der Fahrbahn geschleudert. Meine Eltern starben noch am Unfallort, mein Bruder erlag seinen Verletzungen zwei Stunden später im Krankenhaus. Seine letzten Worte waren .. ‚lebe Sakura… lebe für uns alle und werde glücklich’“ Sasuke wurde bleich. Er heulte ihr hier die Ohren voll, und dabei hatte sie dasselbe durchgemacht. Nun fühlte er sich mies. „Es tut mir Leid.. ich…“ Doch sie winkte ab. „Ist schon ok Sasuke. Ich habe es überwunden. Zuerst habe ich nur geheult, doch dank meiner Freunde und deren offener Ohren wurde es mit der Zeit besser, der Schmerz vergeht nie ganz, aber hör auf dir die Schuld zu geben. Du zerbrichst sonst daran. Friss es nicht in dich hinein, lass es raus und wenn dir jedes Jahr an diesem Tag zum heulen ist, dann tu das einfach…“ Sie lächelte ihn an und Sasuke konnte nur da stehen und ihre Hand fest drücken. Er hatte einfach keine Worte mehr. Sie verstand ihn so wie er war. Sie wusste um seinen Schmerz und konnte ihn nachempfinden. „Danke“ War alles, was er zustande brachte, bevor sie sich auf den Heimweg machten, doch diesmal fühlte Sasuke keine Leere in sich, als er den Friedhof verlies, sondern Wärme. Zu Hause angekommen verzogen sich beide erst mal in ihre Zimmer um sich umzuziehen. Sasuke stand immer noch fassungslos vor seinem Schrank. Sie war ihm so ähnlich und doch wieder nicht. Sie hatte das gleiche erlebt, nein sie hatten ihren Bruder sogar sterben sehen und doch strahlte sie diese Wärme aus. Er hingegen hatte sich in seinem Schneckenhaus verkrochen und alles und jeden vergrault, der ihm auch nur zu nahe kommen wollte. Ob sie es schaffen würde ihn daraus wieder hervorzulocken? In Gedanken versunken machte sich Sasuke auf den Weg ins Wohnzimmer, abgespannt lies er sich auf dem Sofa nieder und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Momente später konnte er auch schon Sakura aus der kleinen Küche kommen hören, sie trug zwei Tassen Kakao und zwei Croissants auf einem Tablett und setzte sich neben ihn. „Hunger?“ Er nickte nur und nahm dankbar das Croissant und den Kakao entgegen. Nachdem beide schweigend zu Ende gegessen hatten machte es sich Sakura auf der Couch gemütlich und steckte ihre Nase in ein Buch. Sasuke seinerseits zeppte durch die Fernsehkanäle, doch langsam wurde er müde und schloss die Augen für einen Moment. Der Heulkrampf und die fast schlaflose Nacht hatten an ihm gezehrt. Er fühlte sich ausgepowert. „Du solltest dich vielleicht noch mal hinlegen, so wie du da hängst.“ Langsam öffnete er seine Augen und sah den Schalk in den grünen von Sakura aufblitzen. Bei genauerem hinsehen konnte er auch ein Kissen erkennen, welches sie auf dem Schoss liegen hatte. Ebenfalls schelmisch grinsend machte er den Fernseher aus und drehte sich ihr zu. „Da hast du vollkommen Recht.“ Sagte er noch, bevor er seinen Kopf auf dem Kissen bettete. Sakura sah ihn zunächst verblüfft an, musste jedoch leicht lachen, ehe sie die Fleecedecke über ihn legte und ihn gewähren lies. Sasuke war von sich selbst überrascht. Im Normalfall mied er den körperlichen Kontakt zu anderen, aber hier war es ihm angenehm. Nach kurzer Zeit fühlte er auch noch Sakuras Finger, die vorsichtig über seinen Kopf strichen und ihm die Haare durchwühlen. Es war angenehm und beruhigt ihn, so dass er in einen Dämmerzustand verfiel und bald darauf umfingen ihn auch schon Morpheus Arme. Sakura stellte zufrieden fest, dass sich Sasukes Atmung beruhigt hatte und nun gleichmäßig und tief war. Es schlief. Sie nahm sich wieder ihr Buch und begann weiter zu lesen, in der Hoffnung, dass er nun in einen erholsamen Schlaf geglitten war, denn das er die letzte Nacht nicht viel davon erhalten hatte, hatte sie mitbekommen, als sie nach seinem Zusammenbruch an der Tür nochmals auf der Toilette gewesen war und das angsterfüllte Stöhnen aus seinem Zimmer gehört hatte. Stunden später öffnete Sasuke wieder seine Augen und musste feststellen, dass er alleine auf dem Sofa lag. Innerlich seufzte er auf. Die Wärme und Freundlichkeit von Sakura hatte ihm gut getan und auch die sanften Berührungen waren Balsam für seine Seele. Warum konnte er sich in ihrer Gegenwart nur so anders verhalten? Lag es nur daran, dass sie ein ähnliches Schicksal ertrug, oder war da mehr? Er hatte keine Antwort auf diese Frage, nur soviel wusste er, dass dieses Weihnachtsfest anders war und vielleicht konnte er mit ihr endlich die Gespräche führen, die schon seit Jahren fällig waren, vielleicht konnte er sich ihr gegenüber so öffnen, das der Schmerz erträglicher werden würde. Allerdings musste er vorher noch etwas erledigen, vor dem er sich seit dem Todestag seiner Familie drückte und wenn er es heute nicht machen würde, dann nie. So erhob er sich schwerfällig von der Couch und schlurfte durch die WG, um Sakura bescheid zu geben, auf dem Sideboard fand er eine Nachricht von ihr. ‚Hallo Sasuke, bin schnell noch ein paar Einkäufe machen, denn der Kühlschrank weißt gähnende Leere auf. Bis später Sakura’ Nicht ohne ein Schmunzeln lass er diese Zeilen, ja der Kühlschrank war wirklich nicht gut befüllt. Er hatte sich die letzten Jahre immer mittels Lieferservice über Wasser gehalten und war dann kurz vor knapp einkaufen gegangen. Aber sie sah das wohl anders. So ergriff er den dabei liegenden Kugelschreiber und schrieb ihr ebenfalls eine kurze Mitteilung auf die Rückseite des Zettels. ‚Hallo Sakura, bin noch etwas erledigen. Warte nicht auf mich. Sasuke’ Es tat ihm leid, falls sie für beide kochen wollte, aber wenn er es jetzt nicht hinter sich brachte, dann würde ihn wieder der Mut verlassen. So schnappte er sich zum zweiten Mal an diesem Tag seinen Schal, Mantel und Schlüssel und verlies erneut die WG. Nach einer Fahrt mit dem Taxi stand er nun vor dem Hoftor, dass er vor vier Jahren jeden Tag mit den unterschiedlichsten Gefühlen durchschritten hatte. Das Unkraut im Vorgarten reichte ihm fast bist zum Knie und wie es im Garten aussah, wollte sich Sasuke lieber nicht vorstellen. Mit einer Mischung aus Angst, Trauer und Verbitterung öffnete er das kleine Türchen und schritt auf die Haustür zu. Bevor er auch diese aufschloss holte er noch einmal tief Luft. Der modrige Geruch, der ihm entgegenkam ließ Sasuke zunächst inne halten. Nach einigen Minuten hatte er sich daran gewöhnt und legte den Lichtschalter um. Verwundert darüber, dass die Elektrik noch einwandfrei zu funktionieren schien, machte er sich auf den Weg ins Wohnzimmer. Hier stand noch immer der alte Tannebaum bzw. das, was davon übrig war. Auch die Geschenke lagen noch darunter. Sasuke zog noch einmal scharf die Luft ein und ging auf den Baum zu und ließ sich vor diesem auf die Knie sinken. Er schloss einen Moment die Augen und rief sich die letzten schönen Erinnerungen noch einmal ins Gedächtnis. Dann senkte er erneut seinen Blick. Dieser fiel genau auf ein Päckchen mit seinem Namen darauf. Mit zitternden Händen nahm er es in die Hand und blies den Staub herunter. Es handelte sich um eine kleine Schatulle. Als er diese öffnete kam ein Medaillon in Form eines Ahornblattes zum Vorschein. Er öffnete es mit angehaltenem Atem. Darin waren zwei Bilder. Auf der einen Seite seine Eltern, auf der anderen Seite Itachi und er, als er etwa 16 Jahre alt war. Erneut schloss er die Augen und presste den kleinen Anhänger mit samt Kette an sein Herz. Er konnte spüren, dass es raste, aber es war anders als sonst. Normalerweise wäre er nun vor Schmerz in Tränen ausgebrochen, nun aber fühlte er nur Trauer und auch ein wenig Einsamkeit. Eine einzelne Träne glitt über seine linke Wange, aber es folgten keine weiteren mehr. Nach wenigen Sekunden öffnete er seine Augen wieder und betrachtete das Medaillon genauer. Auf der Rückseite war eine Gravur zu sehen. „Für unseren geliebten Sohn, Sasuke“ Er musste hart schlucken und legte sich das Medaillon um. Es tat so gut, endlich ein Erbstück bei sich zu haben, das ihn an die schönen Zeiten mit seiner Familie erinnerte. Daneben fand er noch so ein kleines Kästchen mit Itachis Namen. Er öffnete auch dieses und war nicht überrascht, das gleiche Medaillon zu finden, nur mit der Aufschrift: „Für unseren geliebten Sohn, Itachi“ Die Bilder waren gleich. Das Medaillon von Itachi legte er in die Schatulle zurück und schloss diese. Er würde es zu dessen Urne in der Steintafel auf den Friedhof bringen. Die restlichen Geschenke packte er in einen Korb. Er würde wohl demnächst einmal richtig hier vorbei schauen müssen, um ordentlich aufzuräumen und möglicherweise würde er hier auch wieder einziehen. Es war sein Elternhaus, er wollte es nicht noch länger verkommen lassen. Danach ging er noch hinauf in den ersten Stock, in sein ehemaliges Zimmer. Die Tür knarrte immer noch und auch darin hatte sich nichts verändert, außer, dass eine dicke Staubschicht auf allem lag. Gezielt ging er auf sein Bücherregal zu und zog ein dickes Fotoalbum heraus. Dieses wischte er kurz mit dem Ärmel ab und nahm es mit bevor er den Weg nach draußen wieder antrat und die Haustür hinter sich verschloss. Er würde den Nachhauseweg zu Fuß gehen, dafür bräuchte er dann wahrscheinlich eine Stunde, aber das war Sasuke egal. Er hatte es geschafft und war wieder hierher zurückgekehrt und nun brauchte er etwas frische Luft, damit er seine Gedanken und die vorhandenen Gefühle ordnen konnte. Wie erwartet hatte er für den Heimweg etwas mehr als 60 Minuten benötigt. Durchgefroren und mit roten Wangen betrat er die WG. Als er die Tür hinter sich ins Schloss fallen lies, stieg ihm der Geruch von Zimt und Weihnachtsgebäck in die Nase. Es roch wunderbar. Mit schnellen Bewegungen pellte er sich aus seiner Jacke und stieg in warme Hausschuhe. Im Wohnzimmer angekommen konnte er auf dem Esstisch auch schon die vielen Leckereien entdecken in Mitten von zwei Tellern und zwei mit Wein gefüllten Gläsern. Sakura hatte wohl wirklich gekocht. Doch wo war sie. Suchend sah er sich im Raum um und lauscht auch, ob er wohl noch Geräusche aus der Küche wahrnehmen konnte, aber da war nichts. Etwas irritiert ging er durch die gesamte WG. Vor ihrem Zimmer blieb er stehen und klopfte an. „Sakura?“ Die Tür wurde geöffnet und vor ihm stand sie, in einem schlichten Nickikleid. Die Fragezeichen über seinem Kopf mussten wohl sehr groß sein, denn sie begann augenblicklich herzhaft zu lachen. „Na komm schon, für Weihnachten können wir uns wenigstens ein wenig hübsch machen. Also hopp hopp, auf in ein schickes Hemd.“ Sie lachte immer noch, als sie an ihm vorbeiwuselte und im Wohnzimmer verschwand. Perplex blieb er noch einen Moment stehen, machte sich dann aber wirklich auf in sein Zimmer um ein entsprechendes Hemd anzuziehen. Als er zurück ins Wohnzimmer kam, saß Sakura bereits am Tisch und wartete auf ihn. „Ich hoffe du magst traditionelles Essen, aber ich hatte unheimliche Lust dazu. So etwas gab es bei meiner Familie immer an Weihnachten.“ Sasuke nahm ihr gegenüber platz und betrachtete sich den gedeckten Tisch zum ersten Mal genauer. Es waren viele leckere Sachen dabei und ob er solches Essen mochte. Auch seine Mutter hatte immer viel Wert auf ein leckeres Essen an Weihnachten gelegt. Er nickte nur geistesabwesend, besann sich dann aber eines Besseren und widmete seine volle Aufmerksamkeit Sakura, die geduldig auf seine Reaktion gewartet hatte. Das Essen war, was Sasuke ihr nicht zugetraut hätte, erstklassig. Auch der Wein war perfekt abgestimmt und dadurch die erste Flasche auch ziemlich schnell leer. Etwas angetrunken wurde die Stimmung dann auch entsprechend lockerer. Nach dem Essen hatte Sakura noch eine kleine Zugabe auf Lager. Sie verschwand kurz in der Küche und räumte dabei auch gleich das dreckige Geschirr in die Spülmaschine, um kurz darauf mit zwei riesen Kaffeetassen zurückzukehren, aus denen eine heiße Flüssigkeit dampfte. „Das hier ist unser Hausrezept. Eine eigene Mischung von Tee mit einem halben Teelöffel Zimt und einem Schnapsglas Rum. Ich hoffe, er ist dir nicht zu stark.“ Schelmisch grinsend sah sie ihn an. Der Alkohol war schon deutlich auf ihren roten Wangen zu sehen und auch Sasuke merkte, dass es besser war, auf der Couch zu sitzen, als im Raum zustehen. Er grinste sie etwas schief an und meinte letztendlich. „Ich denke um mich brauchst du dir keine Sorgen machen, ich halt schon was aus.“ Wieder dieses unverhohlene Grinsen. Er bekam es einfach nicht mehr aus seinem Gesicht, doch was soll’s. So nahm er seine Tasse dankend im Empfang und trank vorsichtig kleine Schlucke daraus, da es wirklich noch heiss war. Die Wirkung spürte er fast augenblicklich. Warmer Alkohol war nicht zu unterschätzen, aber es war köstlich. Über eines war sich Sasuke jedoch im Klaren. Sollte er diesen ganzen Pott austrinken, dann wäre es um ihn geschehen und er würde alle Hemmungen über Bord werfen und sich vollständig fallen lassen. Sakura hatte sich inzwischen mit der zweiten Tasse direkt neben in gesetzt. Er sah ihr tief in die Augen und dachte über die letzten 24 Stunden nach. Sie hatte ihn zweimal schutzlos gesehen, ihm gekocht und war einfach da gewesen. Gut. Er würde den ganzen Pott trinken, sollte sie ruhig sehen, wie er war, ohne seine Maske, ohne seinen Stolz und ohne Angst, sich zum Affen zu machen. Wenn, dann sie. So trank er im Anschluss an diese Erkenntnis zwei ordentliche Züge aus seinem Heißgetränk und spürte sogleich, dass ihm die Sinne schwanden und die ersten Hemmungen bereits im Alkohol ertränkt waren. „Willst du mich betrunken machen, denn nach dem Pott bin ich das. Du hast noch die Chance.“ Sakura sah ihn wieder an und lachte. Für Sasuke war es bereits Musik in seinen Ohren. Er fand diese grünen Seen faszinierend und den Klang ihrer Stimme wundervoll. Ja, er war bereits gut angetrunken, denn in einem normalen Zustand würde er sich solche Gedanken nicht gestatten. „Du bist doch alt genug um zu entscheiden, ob du alles trinken willst und dann besoffen bist, oder ob es reicht. Und nein, ich wollte dich nicht betrunken machen. Ich wollte mit dir ein nettes Weihnachtsfest feiern, da wir davon anscheinend beide die letzten Jahre etwas zu wenig hatten.“ Er sah sie mit großen Augen an. Ihre Worte rührten ihn, obwohl sie doch eigentlich nichts Großartiges gesagt hatte. Aber vielleicht war es genau das. Es waren die Kleinigkeiten. Er nahm nochmals einen Schluck aus der Tasse und stellte überrascht fest, dass sie so gut wie leer war, ok er war demnach definitiv blau. Gut, denn sonst würde er das folgende nicht tun. Er schnappte sich ein Kissen und legte es auf Sakuras Schoss. Danach lies er sich darauf gleiten und schloss seine Augen. Er hoffte inständig, dass sie ihn nicht gleich runterschupsen oder loslachen würde, aber diese kleine Geste kostet ihn unter normalen Umständen eine dermaßen große Überwindung, dass er es nicht fertig brachte. Doch auch hier schätzte sie ihn richtig ein. Vorsichtig stellte auch sie ihre Tasse zur Seite, vergrub eine Hand in seinen schwarzen Haaren, während die andere auf seinem Bauch zu ruhen kam. Es entspannte ihn und gleichzeitig raste sein Puls. Jetzt oder nie. Und so begann er ihr endlich all das zu erzählen, was seit Jahren raus wollte. Er erzählte ihr von dem Schicksalshaften Tag, von der Identifizierung, von der Beerdigung und von den Alpträumen, die ihn seit dem verfolgten. Er erzählte von seiner Einsamkeit, von seiner Verbitterung und von allem, was ihm seit dem das Leben zur Hölle werden lies. Sie unterbrach ihn nicht einmal und als er geendet hatte sah er mit seinen schwarzen Augen direkt in die grünen von Sakura. Der Tee war inzwischen kalt und die Duftkerzen heruntergebrannt. Nur der Schein der Lichterkette des Christbaums spendete dem Zimmer noch spärlich Licht, aber das, was er sehen wollte, sah er. Sie verstand. „Ich danke dir für dein Vertrauen, Sasuke.“ Doch er schüttelte nur leicht den Kopf. Nein, sie braucht ihm wahrlich nicht zu danken, wenn dann war er es, der in ihrer Schuld stand. „Nein Sakura, ich bin froh es endlich einmal ausgesprochen zu haben, endlich all das gesagt zu haben, was mich seit vier Jahren Nacht für Nacht quält. Danke, fürs zuhören, für das wundervolle Abendessen, für den Tee, ohne den ich nichts gesagt hätte und dafür, dass ich im Moment einfach so sein darf, ohne Hemmungen, ohne Stolz und ohne das Gefühl morgen dafür büßen zu müssen, es jemandem gesagt zu haben.“ Sie lächelte ihn wieder nur an, während sie sich langsam erhob und somit auch ihn zum aufsetzen zwang. „So, nun ist es aber spät und wir sollten doch mal ins Bett.“ Er nickte flüchtig. Und stand ebenfalls auf. Etwas wackelig auf den Beinen verabschiedeten sie sich voneinander und verschwanden ihn ihren Zimmern. Sasuke lag noch eine ganz Weile wach in seinem Bett und dachte über die letzten Stunden nach. Das berauschende Gefühl des Alkohols war längst verschwunden und hatte der Realität wieder Platz gemacht. Doch das stört ihn nicht. Er fühlte sich erleichtert. Wahrscheinlich würden ihn die Alpträume auch weiterhin verfolgen und der Schmerz würde nicht wie weggeblasen sein, aber er hatte es endlich einmal gesagt. Irgendwann musste er dann doch noch eingeschlafen sein. Allerdings blieb sein Schlaf, wie erwartet, nicht traumlos. Er fand sich wieder in der Leichenhalle des Polizeiquartiers und wieder wurde das erste Tuch hochgehoben und er blickte in das entstellte Gesicht seiner Mutter. Er keuchte im Schlaf auf und wälzte sich unruhig hin und her. Plötzlich schreckte er aus seinem Alptraum auf. Schweißgebadet saß er senkrecht in seinem Bett. Sein Puls raste, seine Atmung ging stoßweise und vor seinen Augen flogen die letzten Fetzen seines Traumes vorüber. Es dauerte eine Weile, bis er sich soweit beruhigt hatte, um aufstehen zu können. Die Ziffern seines Weckers zeigten ihm, dass es gerade mal halb fünf war. Er schwang sich aus dem Bett und ging in Richtung Küche. Seine Kehle war trocken und er brauchte was zu trinken, außerdem war an Schlaf im Moment nicht zu denken. Dort angekommen sah er eine kleine Warmhaltekanne und eine Tasse stehen. Direkt davor lag ein weißer Zettel. Hallo Sasuke, trink das, es beruhigt. Sakura Woher zum Geier wusste sie das? Er musste schmunzeln. Wann hatte sie das eigentlich hin gestellt? Langsam ließ er die warme Flüssigkeit in die Tasse fließen und nahm letztlich die Tasse mit ins Wohnzimmer und blickte auf das verschlafene Tokio hinaus. Das Licht hatte er ausgelassen. Schlückchenweise nahm er das Getränk, welches sich als Kräutertee entpuppte zu sich. Die wohltuende Wärme führte auch dazu, dass sich sein Puls und seine Atmung wieder normalisierten. Irgendwann brachte er die Tasse zurück in die Küche und stellte sie neben die Spüle. Danach ging er zurück in sein Bett und fiel in einen traumlosen Schlaf. Die nächsten Tage vergingen ohne größere Zwischenfälle. Sasuke verstand sich mit Sakura von Tag zu Tag besser und so genossen sie die traute Zweisamkeit abends auf der Couch. Einen Tag vor Silvester kamen dann auch die anderen zurück, wobei Shikamaru Ino mitgebracht hatte und auch Naruto nicht nur mit Hinata, sondern auch mit Neji und Tenten in die WG Einzug hielt. Klar war, dass sie alle gemeinsam ins neue Jahr feiern wollten. Allerdings stellte sich durch die Ankunft von Neji und Tenten nun die Frage, wo die beiden übernachten sollten. Sakura bot an, dass sie ihr Zimmer haben konnten und sie es sich dann auf dem Sofa bequem machen würde. Ihr war klar, das Sasuke nicht unbedingt wollte, das Neji bei ihm im Zimmer schlief. Nicht, das er mit Neji ein Problem hatte, aber er war wohl nicht erpicht darauf, dass dieser seine Alpträume mitbekam. Sasuke seinerseits war über das Angebot, dass Sakura den beiden machte zwar sehr dankbar. Andererseits störte es ihn ungemein, dass sie deshalb auf der Couch nächtigen sollte, so bot er ihr in einem stillen Moment an, dass sie auch gerne bei ihm schlafen könne. Sie nahm das Angebot dankend an und Silvester konnte kommen. Der Abend verlief sehr schön. Zunächst wurde gemeinsam Fondue gegessen, danach einige lustige Gesellschaftsspiele veranstaltet, wobei sich auch Sasuke zur Überraschung aller rege beteiligte, und selbst Neji machte nicht auf Spielverderber. Um Nulluhr gab es dann ein großes Feuerwerk und man beglückwünschte sich gegenseitig auf ein gutes neues Jahr. Danach wurde noch eine ganze Weile weitergefeiert, bis Hinata letztlich der Kopf auf Narutos Schulter kippte. Es war Zeit um ins Bett zu gehen. Sakura war bei den ersten, die sich fertig machten, da sie ihr Zimmer danach ja räumen würde. So sass sie bereits in einem süßen Betty Boo Schlafanzug in schwarz rot auf Sasukes Bett, als dieser aus dem Bad kam. Er sah sie an und musste schlucken. Es sah einfach zu niedlich aus, wie sie da auf seinem Bett saß. Die Haare hatte sie zu einem leichten geflochtenen Zopf zusammen gebunden und drehte ihm im Moment noch den Rücken zu. Der Schlafanzug selbst lies nicht viel Platz für Phantasien und enthüllte Sasuke somit mehr oder minder alles. Ihm wurde heiss. Zwar gab er sich äußerlich gelassen, aber er konnte deutlich fühlen, dass sich sein Herzschlag verdoppelte und sein Puls anfing zu rasen. Verdammt, wie sollte er denn so neben ihr schlafen können. Er hatte die ganze letzte Woche schon bemerkt, dass er sich zu ihr hingezogen fühlte. Zuerst schob er es auf die Dankbarkeit, endlich einen Seelenverwandten gefunden zu haben, aber nachdem sein Herz jedes Mal zu neuen Höhenflügen ansetzte, sobald sie ihn auch nur flüchtig anlächelte, von Berührungen gar nicht zu reden, konnte er sich hinter dieser Aussage nicht mehr verstecken. Was ihn geritten hatte, als er ihr in der Küche angeboten hatte, in seinem Bett zu schlafen, wusste er nicht, aber nun war es zu spät für einen Rückzieher. Mental gab er sich einen Tritt und ging auf sein Bett zu. Als sie ihn wahrnahm schenkte sie ihm wieder eines dieser Lächeln, die ihn aus der Fassung brachten. Es wirkte zwar müde, bezauberte ihn jedoch nicht minder. „Wo möchtest du liegen, vorne oder hinten?“ Zunächst verstand er nicht, worauf sie hinaus wollte, aber da sein Bett direkt an der Wand stand, klärte sich ihre Frage schnell auf. Er überlegte kurz. „Vorne, wer weiss, ob ich heute Nacht noch mal raus muss, da will ich dich nicht noch wecken.“ Sie nickte kurz und kletterte dann nach hinten. Da erkannte Sasuke das nächste Problem. Er hatte zwar einen Hang zu Kissen, so dass sich mindestens acht in seinem Bett befanden, allerdings gab es nur eine zwei auf zwei Meter Decke. Diese Erkenntnis traf ihn wie ein Blitz. Er würde sie sich mit Sakura teilen müssen. Diese Feststellung trug nicht gerade zu einer Reduzierung seines Herzschlages bei, aber auch hier hieß es nun, Zähne zusammen beißen und durch, hoffentlich bemerkte sie nichts von seinem inneren Zustand. Er schlenderte ebenfalls zum Bett, zog die Decke über beide und löschte das Nachtlicht. Neben sich konnte er eine kurze Bewegung wahrnehmen, danach spürte er Sakuras Hand, die seine suchte und kurz drückte. „Ich wünsche dir eine gute Nacht und träum schon.“ Er schluckte seinen Klos kurz hinunter. „Das wünsche ich dir auch.“ Danach löste sie ihre Hand von seiner und drehte ihm den Rücken zu. Sasuke tat es ihr gleich, aber an Schlaf war vorerst nicht zu denken. Sein Gesicht musste glühen, zum Glück sah sie es nicht. Warum verdammt noch mal brachten ihn solche Kleinigkeiten schon so aus dem Gleichgewicht. Er war doch sonst eher ein Eisblock, der niemandem Gefühle offenbarte und hier?! Wenn das so weiter ging hätte sie ruck zuck spitz, was los war und dann? Könnte er dann noch so offen mit ihr reden? Würde sie sich von ihm distanzieren? Das wäre unerträglich, dessen war er sich bewusst. Auf der anderen Seite war diese Nähe auch Qual für ihn. Seit die anderen zurück waren hatte er sich wieder etwas von ihr distanziert, zumindest in Gegenwart seiner restlichen Freunde. Es fehlten ihm die Sofaabende, an denen er das Fernsehprogramm von ihrem Schoss aus genießen konnte. Die sanften Berührungen ihrer Hände, wenn sie ihm durch die Haare fuhr. Es war so schön gewesen und nun? Er konnte in Gegenwart von Naruto und den anderen einfach nicht so hemmungslos sein, wie bei ihr. So hatte er einfach nur auf der Couch gesessen und sich mit allen einen Film angesehen. Nach langem Grübeln, wobei er immer noch keine Lösung fand, schlief er ein und wie erwartet kam der Traum wieder, den er Nacht für Nacht träumte. Wieder erlebte er den Tag, der ihm alles nahm und wieder war er nicht im Stande, sich vor dem Ende zu bewahren. Einmal mehr wachte er keuchend und schweißgebadet auf. Sein Körper zitterte und vereinzelte Tränen benetzten noch immer seine Wangen. Er schlug die Hände vors Gesicht, würde dieser Alptraum den nie verschwinden? Wie in Trance spürte er zwei Hände auf seinem Bauch, die in langsam an einen warmen Körper hinter sich zogen. Er lies es geschehen. Fühlte die Wärme die von Sakura ausging und wie ruhig und gleichmäßig ihr Atem ging. „Warum?“ Er brachte dieses Wort nur geflüstert heraus. Genau deshalb wollte er nicht, dass jemand in seinem Zimmer schlief. Dieser Alptraum und vor allem seine Verfassung danach waren ihm mehr als unangenehm. Er zitterte immer noch und wusste, dass es noch eine Weile dauern würde, bis sich sein Puls und seine Atmung normalisieren würden. „Warum hört das nicht auf?“ Er spürte, wie sich der Druck ihrer Hände, die noch immer auf seinem Bauch ruhten, verstärkte und er noch enger an sie gedrückt wurde. Gleichzeitig kam ihr Kopf auf seiner Schulter zum ruhen und sie flüsterte leise. „Es wird aufhören, ganz bestimmt. Gib nicht auf.“ Er lachte zunächst leise und freudlos auf, eher er sich in ihrer Umarmung umdrehte, so dass er nun mit seinem Kopf auf ihrer Schulter lag und ihrer Hände seinen Rücken fest umschlossen. „Nein es hört nie auf, jede Nacht derselbe Alptraum, ich halt das bald nicht mehr aus.“ Wieder nur ein Flüstern. Seine Arme umschlossen Sakura fest. Dann gab es urplötzlich eine Gewichtsverlagerung ihrerseits, so dass sie Sasuke mit sich zog und nun beide nebeneinander lagen. Immer noch den anderen fest umarmend. Sein Kopf lag nun auf ihrem Arm und er konnte den warmen Atem spüren. Ebenso die sanften Streicheleinheiten, die sie über seinen Rücken verteilte. Er schloss die Augen. Fühlte, wie nah sie sich waren, und dass sein Körper dicht gedrängt an dem von Sakura lag. Spürte, wie sich ihr Brustkorb hob und senkte. Dieses regelmäßig Auf und Ab lies ihn wieder schläfrig werden. Die Wärme lullte ihn ein. Er zog sie noch näher an sich und versank fast zeitgleich in einem traumlosen Schlaf. Sakura ihrerseits legte sich nun auch etwas bequemer hin, wobei sie darauf achtete, dass sie sich nicht aus seinen Armen wand. Sie strich ihm noch eine ganze Weile über den Rücken und fuhr ihm durch seine schwarzen Haare. Sie wollte ihm so gerne helfen und ihm all die Liebe geben, die er vermisste. Sie selbst hatte sich damals bei ihrer Cousine Temari und ihren beiden Cousins Gaara und Kankuro ausgeheult. Nächtelang langen die drei abwechselnd bei ihr im Bett, hörten ihr zu oder waren einfach nur da. Es tat unendlich gut, nicht alleine mit seinem Kummer zu sein. Als sie dann hier in die WG gekommen war und von Naruto die Geschichte von Sasuke gehört hatte, welche ihr Gaara bestätigte, wollte sie für ihn das sein, was die drei für sie waren. Schon bei ihrem ersten Aufeinandertreffen konnte sich die Traurigkeit in seinen Augen sehen. Auch die nächtlichen Albträume und den danach folgenden Gang in die Küche hatte sie mitbekommen. Oh wie sie das doch alles kannte. An Weihnachten sah sie dann ihre Chance gekommen und nun?! Nun lag er hier in ihren Armen und aus dem Vorsatz im helfen zu wollen, war viel viel mehr geworden. Doch das sollte sie für sich behalten. Sonst würde sich möglicherweise eine Kluft zwischen ihnen auftun und dass konnte er nicht gebrauchen, und sie würde es nicht verkraften. So sah sie ihn nochmals im Mondschein an und küsste ihn kurz auf den schwarzen Schopf, bevor sie ebenfalls die Augen schloss und ins Land der Träume abdriftete. Verschlafen öffnete Sasuke seine Augen, er war noch immer hundemüde, aber irgendetwas hatte ihn geweckt. Etwas orientierungslos sah er sich um und blickte dann direkt in das schlafende Gesicht von Sakura. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Er fühlte, wie nah sein Körper immer noch an ihrem lag. Bei dieser Gelegenheit machte er auch den Störenfried aus, der ihm seines Schlafes beraubte. Eine einzelne Haarsträhne hatte sich aus Sakuras Zopf gelöst und kitzelte ihn nun im Gesicht. Zaghaft hob er eine Hand und strich ihr den Übeltäter wieder hinter das Ohr. Dabei blieb seine Hand kurz auf ihrer Wange liegen. Sie war so zart und warm. Herrgott gib mir Beherrschung, flehte er innerlich, während sein Blick über das restliche Gesicht wanderte und letztlich an den blassrosa Lippen hängen blieb. Ob diese wohl auch so weich sind? Geistesabwesend schüttelte Sasuke den Kopf, nein, das konnte er wirklich nicht tun. Erstens schlief sie tief und fest und zweitens wusste er nicht wie sie darauf reagieren könnte, sollte sie aufwachen. Er würde wahrscheinlich ihr Vertrauen verlieren, aber was noch schlimmer wäre, sollte sie es nicht mitbekommen, wäre zukünftig das Verlangen sie berühren zu wollen grenzenlos. So ließ er seinen Kopf nach vorne sinken und berührte dabei vorsichtig ihre Stirn mit der seinen. Verdammt, was machst du nur mit mir? Wie soll das denn weitergehen. Ich kann schließlich nicht ewig so tun, als würde ich dich nicht lieben. Ja verdammt, ich liebe dich, ob ich es nun wahrhaben will oder nicht. Ich muss nur in deine strahlend grünen Augen sehen und schon ist es um mich geschehen. Ich frage mich wirklich, wie lange ich es noch vor dir verstecken kann. Immerhin wohnen wir zusammen und du wirst auch noch die nächsten zwei Tage in diesem Bett schlafen, bevor Neji und Tenten wieder abreisen. In seinem Kopf drehte sich alles, wenn er daran dachte und auch sein Herz raste erneut. Er fühlte, wie ihr gleichmäßiger Atem sein Gesicht streifte und ihm eine Gänsehaut bescherte. Er schloss die Augen und versuchte sich zu beruhigen, in diesem Moment rührte sich Sakura in seinen Armen und zwang ihn dazu seine Augen erneut zu öffnen. Das erste was er sah waren die Grünen von Sakura, die ihn noch etwas verschlafen anblickten. „Guten Morgen Sasuke, hab ich dich geweckt, entschuldige.“ Ihre Stimme klang noch so verschlafen, wie ihre Augen in den Tag blickten, aber das störte ihn nicht. Im Gegenteil, er fand diesen verträumten Blick einfach nur wundervoll. Innerlich seufzte er auf. „Guten Morgen, nein du hast mich nicht geweckt. Aber es ist erst kurz vor fünf, wir sollten noch etwas weiter schlafen.“ Sie nickte dankbar, gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange und drehte sich dann in seinen Armen um. Sasuke selbst erstarrte bei ihrem Kuss. Ihre Lippen waren wirklich so weich, wie er es erwartet hatte. Es fühlte sich so gut und richtig an und gleichzeitig würde ihn diese Erinnerung in Zukunft quälen, sobald er sie ansah. Die Realität war einfach zu grausam. So zog er sie noch näher an sich und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. Seine Gefühle waren eh schon zu stark und auch sein Herz schrie dermaßen laut nach ihr, dass er es einfach nicht überhören konnte. Auch wenn er es beim nächsten Augenaufschlag bereuen würde und auch, wenn er sie nicht mehr ansehen konnte, ohne daran zu denken und sich nach mehr zu sehnen, im Moment wollte er die Nähe einfach nur genießen. Mit diesen Gedanken und Sakuras Geruch in seiner Nase schlief er letztendlich ein. Stunden später erwachte Sasuke wieder. Sakura hatte sich eng an ihn gekuschelt und schlief noch selig in seinen Armen. Warum konnte es eigentlich nicht immer so sein. Leise und darauf bedacht sie nicht zu wecken erhob sich Sasuke aus seinem Bett und schlurfte ins Bad. Kaum, dass er darin angekommen war, öffnete Neji ebenfalls die Tür. „Guten Morgen Sasuke, stör ich dich?“ „Nein, komm ruhig rein, wenn es dir nichts ausmacht, dass ich noch unter die Dusche will?“ Neji schüttelte den Kopf und fing nun seinerseits an, sich die Zähne zu putzen, während Sasuke unter die Dusche stieg, er drehte das Wasser auf kalt um einen klaren Kopf zu bekommen. Zu sehr schwirrten seine Gedanken noch um Sakura. Neji störte ihn jedoch nicht. Der Braunschopf war von der ruhigen Sorte und bombardierte ihn nicht schon am Morgen mit unnötigen Fragen. „Schläft der Rest noch?“ „Ich denke schon, Tenten liegt noch in ihren süßesten Träumen und wie ich Naruto und Shikamaru kenne, wird das wohl auch noch dauern. Willst du einen Kaffee?“ „Gern, wir sehen uns dann in der Küche.“ Ein Nicken von Neji und schon war dieser aus dem Bad verschwunden. Sasuke stellte das Wasser ab und trocknete sich ab. Jetzt brauchte er nur noch frische Sachen und dann konnte er sich seinen Kaffee abholen. Leise schlich er in sein Zimmer zurück und suchte sich schnell den Jogginganzug und frische Unterwäsche, bevor er sich schnell im Bad umzog und in die Küche schlenderte. Dort stand Neji bereits, ebenfalls frisch angezogen und hielt eine Kaffeetasse in der Hand, an der er vorsichtig nippte. Sasuke holte sich ebenfalls eine aus dem Küchenschrank und goss sich den Kaffee ein. Danach ging er schweigend zurück zum Wohnzimmerfenster und beobachtet, wie so oft, Tokio. Neji gesellte sich zu ihm. Nach einer Weile des Schweigens fing er dann doch an zu reden. „Was läuft da eigentlich, zwischen dir und Sakura?“ Sasuke sah von seinem Kaffee auf, widmete dann jedoch wieder seine Aufmerksamkeit dem Fenster. „Nichts.“ „Aha!“ Er konnte in der Glasscheibe das Spiegelbild von Neji sehen und erkannte, dass dieser ihm kein Wort abnahm. Aber es stimmte. Es lief nichts zwischen ihnen, leider. „Wie kommst du darauf?“ „Naja, du lässt nicht jeden in deinem Bett schlafen und du bist auch sonst nicht so umgänglich mit Frauen, wie mit Sakura. Versteh mich nicht falsch, ich kenne das. Tenten ist auch die einzige, die meine schwache Seite sehen darf.“ Wieder Schweigen. Was sollte er ihm auch sagen. Es lief nichts zwischen ihm und Sakura. Außer einer guten Freundschaft war da nichts. „Wir sind gute Freunde, mehr nicht.“ „Bist du dir da sicher. Ich habe deine Blicke gesehen, Sasuke und ich weiss, dass ich nur Tenten so ansehe, also erzähl mir nichts.“ Wütend wand sich Sasuke nun Neji ganz zu, die Kaffeetasse noch immer in der einen Hand ballte er die andere zu einer Faust. „Ich wüsste nicht, dass ich dir für meine Blicke Rechenschaft schuldig bin und ob du es nun glaubst oder nicht, zwischen uns beiden läuft wirklich nichts.“ Leise und doch zischend hatte er ihm diesen Satz an den Kopf geworfen, doch Neji hob nur abwehrend seine Hände, bevor er die eine dann auf Sasukes Schulter zum ruhen brachte. Er war sich sicher, dass der Schwarzhaarige viel mehr für Sakura übrig hatte, als er im Moment zugeben wollte, doch drängen wollte er ihn nicht. „Ist gut Sasuke, ich wollte dir nichts unterstellen, entschuldige.“ „Kein Thema, ich habe mich wohl auch im Ton vergriffen, sorry.“ Wieder schweigen. Sasuke wand seinen Blick erneut aus dem Fenster, doch diesmal sah er nicht Tokio, sondern grüne Augen, blassrosa Lippen und rosa Haare. Sakura. „Du liebst sie, nicht war?“ Ertappt drehte er sein Gesicht erneut seinem Gegenüber zu, doch Neji blickte ebenfalls aus dem Fenster. Was sollte er denn jetzt sagen, war es so offensichtlich? Nachdenklich nippte er an seinem inzwischen lauwarmen Kaffee. „Ja.“ Seine Augen weiteten sich ein Stück. Hatte das eben laut gesagt. Er schielte zu Neji herüber, dessen Lippen ein leichtes Lächeln umspielte. Wohl schon. Mist und nun. „Sag’s ihr.“ War er verrückt. Wie denn? Er war nicht der Typ für Gefühle, eher die klassische Form von Eisklotz und nun sollte er das zu einem Mädchen, nein zu Sakura sagen? Wie stellte sich Neji das denn vor. „Niemals.“ „Ach nein und wie willst du in Zukunft weiter machen? Willst du sie immer aus der Ferne anschmachten, dich nach ihrer Aufmerksamkeit sehnen? Glaub mir, ich habe lange gebraucht, bis ich es Tenten auf die Nase gebunden habe, dass sie weit mehr als eine gute Freundin für mich ist. Bis dahin habe ich mich allerdings nach jedem Lächeln, jeder wenn auch noch so zufälligen Berührung von ihr gesehnt. Es ist erbärmlich nachts in seinem Bett zu liegen und jedes Mal ihr Gesicht zu sehen, was einem das Herz schwer macht. Die Ungewissheit frisst einen von innen auf.“ Er hatte Recht und das wusste Sasuke, er ertrug ja jetzt den Gedanken schon nicht, dass sie ihm heute Nacht wieder so nah und doch so fern sein würde. Aber nach einer Woche, nein, es ging einfach nicht. Neji lies seine Hand von Sasukes Schulter sinken, ehe er sich umdrehte und in Richtung Küche verschwand. „So, ich werde dann mal so langsam meine schlafende Prinzessin wecken. Wir sehen uns nachher, Sasuke.“ In Gedanken versunken nickte dieser Neji zu. Dann war er wieder alleine. Und nun? Wie sollte es jetzt weitergehen. Es war doch nur eine Frage der Zeit, bis auch der Rest bemerken würde, dass seine Gefühle für Sakura weit über Freundschaft hinausgingen. Wie sollte er sich denn verhalten, wenn sie ihn irgendwann mit dieser Theorie konfrontieren würde. Er hatte nicht den Hauch einer Ahnung. ------------------------------------------- so, das war der erste Streich, ich will mich bemühen, dass ihr auf den zweiten nicht zu lange warten müsst, aber seit nachsichtig, als Mutter eines 10 Monate alten Babys ist die Freizeit begrenzter ;o) lg Yukari21 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)