Die Unendliche Geschichte von moko-chan (J2/RPS) ================================================================================ Kapitel 1: Every day I write the book ------------------------------------- Hallöchen, ihr Lieben! Ich brauchte eine kleine Pause von "Echte Kerle" ... und das hier war das Ergebnis, entstanden in unserem kleinen Greifswalder Hexenschreibzirkel. Die Vorgabe war "Tastatur". Muhahaha. Viel Vergnügen! moko-chan Die Unendliche Geschichte Das rhythmische Klackern von Jensens Fingern auf der Tastatur seines Laptops war für Jared in gleichem Maße beruhigend, wie es ihn mit einer leisen, tiefgehenden Panik erfüllte. Er war sich ziemlich sicher, dass er selbst Schuld an seiner momentanen Situation war, aber diese Sicherheit war Nichts, was ihm in seiner aktuellen Lage auch nur im Geringsten weiter half. Jared saß Jensen an seinem eigenen Küchentisch gegenüber, hatte seinen Laptop aufgeklappt vor sich stehen, und starrte nun schon seit gefühlten drei Stunden auf den Bildschirm, wo einem Mahnmal gleich der dumme kleine schwarze Strich in seinem Word-Dokument blinkte und darauf wartete, dass er zu schreiben anfing. Ein Blick auf die Küchenuhr überzeugte Jared davon, dass keineswegs bereits drei Stunden, sondern erst zwanzig Minuten vergangen waren, seit er und Jensen ihren schriftstellerischen Kleinkrieg begonnen hatten, also stand er auf und setzte frischen Kaffee auf. Jensen blinzelte nicht einmal, als Jared sich von seinem Stuhl erhob und sich ihm gegenüber zu seiner vollen Größe aufbaute, sondern tippte selbstvergessen weiter, und Jared beschlich die dunkle Ahnung, dass er sich auch genau so gut schon jetzt ergeben konnte. Zwar war er derjenige gewesen, der am vergangenen Abend nach ein paar Bieren und dem gescheiterten Versuch, sich gemeinsam mit Jensen einen Porno anzusehen – ja was? Sie waren gesunde Männer in der Blüte ihres Lebens, natürlich sahen sie sich Pornos an! – jedenfalls war er selbst es gewesen, der spontan den Vorschlag zu diesem Wettstreit gemacht hatte, aber er hatte ja nicht ahnen können, dass ihn all seine Inspiration in dem Augenblick verlassen würde, in dem er seine Finger auf die Tastatur seines Laptops legte. Eigentlich war ja Jensen an allem Schuld. Er war schließlich derjenige gewesen, der so lange an der Realitätsnähe des Pornos herumgemäkelt hatte, bis Jared entnervt den Fernseher ausgemacht und ihn darauf hingewiesen hatte, dass Jensen die Hauptrolle in einer Serie inne hatte, in der Realismus mal so überhaupt keine Rolle spielte. Jensen hatte ihn lediglich ein paar Mal angeblinzelt, und Jared wäre nicht sonderlich überrascht gewesen, wenn er den Lufthauch gespürt hätte, der dabei ganz zweifellos von Jensens Wimpern ausgegangen war. „Jared“, hatte Jensen gesagt und dabei ganz entsetzt geklungen, „Jared, ich kann es nicht fassen, wie du sowas auch nur denken kannst.“ Jensens Stimme war ein wenig schwer gewesen von dem Bier, mit dem ihn Jared als pflichtbewusster Gastgeber großzügig versorgt hatte; er hatte die Vokale länger gezogen als sonst und das ‚r’ auf eine Art und Weise gerollt, die Jared jetzt, da er daran zurückdachte, eine leichte Gänsehaut verursachte. „Bei Supernatural geht’s nicht um Realismus! Und selbst da sind die zwischenmenschlichen Beziehungen realistischer dargestellt als in diesem“, Jensen hatte mit der Linken wüst in Richtung des ausgestellten Fernsehers gestikuliert, „diesem Film.“ Jensen hatte so ehrlich angewidert geklungen, dass Jared gelacht und ihm mit dem Zeigefinger vor die Brust getippt hatte. „Ich möchte mal behaupten, dass du auch kein besseres Drehbuch für einen Porno abliefern könntest.“ Jensen hatte darauf beharrt, dass er das sehr wohl könne. Jared hatte ihm widersprochen und ihn darauf hingewiesen, dass Jensen schon wie eine katholische Jungfrau errötete, wenn Jared ihm aus reinem Spaß an der Freude eine FanFiction über sie Beide vorlas. „Das ist etwas ganz Anderes!“ hatte Jensen behauptet und anklagend auf Jareds Zeigefinger an seiner Brust gestarrt, „Da geht es immerhin um uns – aber selbst das könnte ich besser schreiben als die meisten unserer Fans, immerhin kenne ich dich persönlich – und mich auch!“ Spätestens an dieser Stelle hätte Jared feststellen müssen, dass Jensen ein kleinwenig betrunken war, aber da er selbst nicht weniger getrunken hatte, hatte er lediglich den launigen Vorschlag gemacht, dass sie dann ja ruhig mal selber so eine FanFiction schreiben könnten, wenn Jensen meinte, dass an ihm ein Schriftsteller verloren gegangen sei. Jensen hatte erzürnt eingewilligt und Jared angedroht, ihn total fertig zu machen, was Jared erneut zum Lachen gebracht und ihm den wahnwitzigen Vorschlag entlockt hatte, dass sie die bessere FanFic dann ja umsetzen konnten. Jared war sich ziemlich sicher, dass Jensen diesen Teil ihrer Abmachung großzügig verdrängt hatte. Er platzierte eine Kaffeetasse neben Jensens rechtem Ellenbogen (die grüne, bauchige, die die gleiche Farbe hatte wie Jensens Augen – und nein, Jared hatte nicht den Verstand verloren, ihm fielen solche Dinge nun mal auf) schenkte sie voll und setzte sich dann mit seinem eigenem Kaffeebecher (weiß mit rosa Herzchen drauf, ein Geschenk seiner Mutter) zurück auf seinen Platz vor seinem Laptop, wo ihn die gähnende Leere seines Dokuments wortlos verspottete. Jared ließ seinen Blick zu Jensen hinüber schweifen, sah, wie der sich eben mit Daumen und Mittelfinger der rechten Hand die Nasenwurzel massierte, während er seine Augen konzentriert über den Text vor sich gleiten ließ, und Jared stützte den Kopf auf beide Hände und grinste ein wenig dümmlich. Jensen hatte heute nicht seine Kontaktlinsen eingesetzt, er trug seine Brille, und eben diese war ihm jetzt auf die Nasenspitze gerutscht, und Jared kam sich ein kleinwenig wie ein fünfzehnjähriges Fangirl vor, als sich die Worte „süß, putzig, knuddelig“ vermengt mit Welpen und Teddybären in seinen Gedanken formten. Jensen sah auf, ihre Blicke trafen sich mittig über dem Küchentisch, und Jared seufzte, als sein Freund die linke Augenbraue in die Höhe zog. „Was grinst du so blöde?“ Jared versuchte seine Züge zu glätten, aber er war noch nie ein besonders guter Schauspieler gewesen – abseits der Kamera zumindest – also grinste er weiter und streckte Jensen die Zunge heraus. Er machte seine Beine unter dem Tisch gerade, verpasste Jensen einen ungewollten Tritt und entschuldigte sich, wurde maulig, als Jensen zurücktrat, und Jensen drohte ihm an, ihn in seiner FanFic maulen und betteln zu lassen, wenn er sich nicht sofort daran erinnerte, dass er nicht mehr fünf Jahre alt war. „Wie viel hast du denn schon geschrieben?“ erkundigte Jared sich mit einem Hauch von Entsetzen in der Stimme, und Jensen grinste sein unanständigstes Dean-Grinsen und wackelte verspielt mit den Augenbrauen. „Angst?“ Jared machte eine bezaubernde kleine Schnute, und Jensen streichelte liebevoll über seine Tastatur. „Ich hab schon so gut wie gewonnen mein Bester – und du bist ja mal sowas von unten!“ Jared japste, wusste beim besten Willen nicht, was er darauf erwidern sollte, und riss seinen Blick schließlich von Jensens grünen Augen los, um wieder auf sein leeres Dokument zu starren. Das ging so nicht. Er konnte doch nicht kampflos untergehen! Jared setzte ein ernstes Gesicht auf, knackte ausgiebig mit den Fingerknöcheln – und trank einen Schluck Kaffee. Wie sollte er diese Angelegenheit anfangen? Jensen hatte darauf bestanden, dass es realistisch sein sollte. Gut, das bekam er hin. Die Geschichte konnte bei ihm Zuhause spielen, da hielten sie sich oft genug gemeinsam auf. Jared blickte sich um. Vielleicht in der Küche? Nein, Sex auf dem Küchentisch war zu klischeehaft, außerdem war sein Küchentisch nie sauber oder aufgeräumt genug, dass Jensen es dort mit ihm treiben würde. Jared wurde ein wenig rot und versuchte, sich abzulenken, indem er Jensens Sommersprossen zählte. Er kam bis vierzehn, dann blickte Jensen wieder auf. „Hast du überhaupt schon was geschrieben?“ Jared plusterte sich auf. „Na klar!“ Jensen wandte seine Aufmerksamkeit prompt wieder seinem Text zu, und Jared zog nervös die Oberlippe hoch. Na ganz toll. Jetzt sollte er aber wirklich so langsam anfangen. Jared legte seine Stirn in Falten, schob seine Zungenspitze in seinen linken Mundwinkel, legte leicht den Kopf schief – kurz, er war ein Bild höchster Konzentration – und fing an zu schreiben. Sie waren bei ihm Zuhause – realistisch – sie saßen in seinem Wohnzimmer und tranken Bier – realistisch – sie sahen sich gemeinsam einen Porno an – realistisch – Jensen beschwerte sich über den mangelnden Realismus des Pornos – geradezu fabelhaft realistisch – und jetzt? Jared rümpfte ein wenig die Nase und überlegte, wie er es angehen sollte. Sollte Jensen den ersten Schritt tun oder er selbst? Sollten sie sich erst küssen, oder erst anfassen? Im Grunde seines Herzens war Jared furchtbar romantisch (sonst hätte er auch niemals diese Tasse von seiner Mutter angenommen) aber er glaubte, dass ein paar unüberlegte Streicheleinheiten bei ihm und Jensen wahrscheinlicher waren als ein scheuer erster Kuss. Er manövrierte es also so hin, dass Jensen ihm eine Wimper von der Wange streichelte – hoho, realistisch – er ließ sich selbst die Augen schließen und die Berührung genießen – hm, realistisch? Jared blinzelte verdutzt. Ja, selbst das war realistisch. Weiter im Text. Jensen streichelte also über seine Wange, er selbst genoss das Gefühl von Jensens warmer Hand auf seiner Haut, genoss, wie Jensens Fingerspitzen ihn liebkosten und in sein Haar glitten, als Jensen bemerkte, wie schön er es fand, von ihm berührt zu werden – Jared schluckte trocken. Irgendwie war es heute verdammt warm. Er leckte sich über die Lippen, trank einen Schluck Kaffee und setzte sich bequemer hin. Und jetzt? Jensen würde ganz sicher nicht so einfach über ihn herfallen, bloß weil er sich gern von ihm streicheln ließ. Jensen würde körperliche Anziehung nicht einmal erkennen, wenn sie ihm ins Gesicht sprang und ihm in die Nase biss. Nein, er selbst musste aktiv werden und die Dinge in die Hand nehmen. Jared machte sich gerade, atmete tief durch und fing wieder an zu tippen. Er ließ Jensen ihn noch ein wenig kraulen, genoss bereits das aus vollen Zügen, seufzte leise und sehnsüchtig, blickte Jensen aus verklärten braunen Augen an und lehnte sich in einem Moment geistiger Umnachtung vor, drückte Jensen mit dem Rücken auf das Sofa, legte sich auf ihn und schnurrte zufrieden, bis er bemerkte, dass Jensen unter ihm sich verkrampft hatte. Jared hielt im Tippen inne, überflog, was er bis jetzt geschrieben hatte, und führte ein mentales Schulterklopfen aus. Das war ja mal total realistisch. Fabelhaft. Der Jared in seiner Geschichte fragte Jensen, ob mit ihm alles in Ordnung sei, hob den Kopf, um ihm in die Augen zu sehen, und schluckte trocken, als er sah, dass Jensen ein wenig rot geworden war. Jensen fragte ihn ungewohnt heftig, was plötzlich los sei, warum er sich verdammt noch mal einfach so auf ihn gelegt hatte, und Jared antwortete wahrheitsgetreu, dass er nur ein wenig kuscheln wolle. „Kuscheln?“ erwiderte Jensen ungläubig, zog die linke Augenbraue in die Höhe, und Jared seufzte leise und nickte unschuldig. „Warum denn nicht?“ Der Ausdruck, mit dem Jensen ihn ansah, veränderte sich, er zog Jared wieder an sich, streichelte ihm durchs Haar und über den Rücken, und verkündete mit einer leisen, weichen Stimme, die Jared noch nie von ihm gehört hatte, dass er irgendwann noch einmal von einem perversen Triebtäter entführt werden würde, wenn er sich diese unschuldige Art nicht abgewöhnte. Jared erwiderte nichts, schmiegte sein Gesicht an Jensens Halsbeuge und drängte sich enger an ihn, genoss die Wärme, die von seiner Körpermitte ausstrahlte in gleichem Maße wie die, die von Jensen ausging, und dachte nicht darüber nach, warum da so eine verdächtige Wärme von seiner Körpermitte ausging, nur, weil Jensen ihn im Arm hielt. Stattdessen rutschte er noch enger an Jensen heran, brummte zufrieden, als Jensens bis dahin hauchzarte Berührungen fester wurden, und er auf seinem Rücken ein wenig tiefer streichelte. Jared blinzelte und starrte auf seinen Text. Okay. Wann genau war er ins Unrealistische abgeglitten? Das las sich ja, als sei er ein sechzehnjähriges Mädchen! Er war ein Kerl, verdammt noch mal! Ein maskuliner, texanischer Kerl! So ging das nicht, er musste sich selbst kerniger darstellen, sonst erschlug Jensen ihn am Ende noch mit seinem eigenen Laptop, wenn er zu lesen bekam, was Jared hier verzapft hatte. Jared nahm einen Schluck Kaffee, trommelte mit den Fingern auf den Bereich unter der Tastatur, und sein Stirnrunzeln löste sich einem Grinsen auf, als ihm einfiel, wie es weiter gehen sollte. Er bekam eine Erektion. Ganz klar. Das war realistisch, so etwas passierte Männern ständig, und ihm sowieso, besonders, wenn er sich ein wenig zu wohl fühlte. Eigentlich grenzte es schon fast an ein Wunder, dass er gerade jetzt keine hatte. Jareds Finger hasteten über die Tastatur, er dichtete sich erfreut grinsend eine realistische Erektion an und ließ Jensen darauf ein ganz klein wenig unrealistisch reagieren – nämlich gar nicht. Bei genauerer Betrachtung war das allerdings gar nicht so unrealistisch. Jensen war schließlich auch ein Mann und wusste, dass sowas schon mal passierte und rein gar nichts zu bedeuten hatte. Wenn Jensen bei ihm übernachtete, und sie im selben Bett geschlafen hatten, reagierte er ja auch nicht auf seine Morgenlatte. Jensen streichelte ihn also weiter, sah großzügig über die beeindruckende Erektion hinweg, die sich um Aufmerksamkeit heischend an seinen Schenkel presste, und als Jared aus reinem Reflex seine Hüften gegen ihn stieß, konterte er das lediglich mit einem anklagenden Klaps auf Jareds Hintern. „Aus!“ Jared kniff die Augen zu und stöhnte leise, die unerwartete Berührung hatte prickelnde Hitze von seinem Unterleib in den Rest seines Körpers strahlen lassen, und Jared hatte seine Hüften ein weiteres Mal gegen Jensen kreisen lassen, bevor ihm überhaupt bewusst wurde, was er da tat. Jensen verpasste ihm einen weiteren Klaps, Jared stöhnte rau auf, und dann war es mit einem Mal ziemlich still im Zimmer. Jensens Hand lag noch immer auf Jareds Hintern, Jared spürte die Berührung so intensiv, als würde sie ihn verbrennen, und er versuchte sein Möglichstes, seine beschleunigte Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen. „Jared?“ Jared spürte Jensens tiefe Stimme durch seinen kompletten Körper vibrieren, gab ein peinliches kleines Wimmern von sich und trieb seine Hüften mit hilfloser Leidenschaft gegen Jensen. Moment. Jared starrte erbost auf seinen Text. Was sollte denn das, verdammt? Wieso wimmerte er denn jetzt? Sowas gab Abzug auf der Männlichkeitsskala! Da musste jetzt was passieren, das seine Würde wiederherstellte! Der fiktive – höhö, wie passend, der fiktive – Jared hob den Kopf, presste seine Lippen auf Jensens und machte das peinliche Wimmern wett, indem er höchst energisch Zugang zu dessen Mund verlangte. Er hörte Jensen überrascht japsen, nutzte den Moment, um seine Zunge zwischen seine Lippen zu schieben und dann – Jared spuckte beinahe seinen Kaffee über den Tisch, als Jensen plötzlich anfing, unter dem Tisch mit ihm zu füßeln – wobei dieser bei näherer Betrachtung wahrscheinlich einfach nur seine Haltung verändert hatte, und die Berührung rein zufällig gewesen war. Das Problem war jetzt nur, dass Jared sich selbst in einen Zustand geschrieben hatte, der ihn sehr viel sensibler als sonst auf Jensens Nähe und vor allem diese unerwartete Berührung reagieren ließ. Jensen schien hingegen gar nicht bemerkt zu haben, dass er ihm zu nahe gekommen war, er ließ seinen Fuß exakt dort verharren, wo er war, nämlich direkt neben Jareds, so dass ihre Schienbeine sich berührten. Jared zählte innerlich bis zehn, atmete dabei bewusst langsam ein und wieder aus, dann hatte er sich wieder so weit in der Gewalt, dass er weiter schreiben konnte. Er sorgte dafür, dass Jensen ihren Kuss aus vollen Zügen genoss, dass er mit der Hand, die ohnehin noch auf seinem Hintern lag, zupackte und ihm ein gieriges Stöhnen entlockte, ihn dazu brachte, sich wie ein notgeiler Teenager an ihm zu reiben. Jared biss sich auf die Unterlippe und unterdrückte ein Stöhnen. Die Vorstellung, Jensen zu küssen war mit einem Mal erschreckend verführerisch. Jensens Lippen sahen über die Distanz des Küchentisches hinweg unglaublich weich aus, die Art, wie Jensen den Kopf schief gelegt hatte und nachdenklich auf den Bildschirm seines Computers starrte, wirkte auf Jared überraschend elektrisierend, und er musste diesmal wirklich verdammt viel Kaffee trinken, bis er das Gefühl unter Kontrolle hatte. Er beschloss, dass es das Sicherste sei, seine neue Kussphantasie sofort ‚auf dem Papier’ umzusetzen, also konzentrierte er sich äußerst energisch darauf, das Gefühl von Jensens Lippen unter seinen zu beschreiben, die Gänsehaut, die seinen Nacken hinab lief, als Jensen in seinen Mund stöhnte und die Dominanz über ihren Kuss übernahm. Jared war jetzt einfach mal völlig wurscht, dass es nicht sonderlich männlich von ihm war, sich diese Dominanz von Jensen streitig machen zu lassen, und tippte wie besessen weiter, stöhnte innerlich, als der fiktive Jensen mit der Zungenspitze über seine Unterlippe strich, bevor er sich wieder tief in seinen Mund hinein leckte und Jared küsste, bis der alles um sich herum vergessen hatte. Jared hatte ja keine Ahnung gehabt, dass Jensen so phantastisch küssen konnte! Jared starrte Jensen aus großen braunen Augen an, als der vom Küchentisch aufstand, um sich frischen Kaffee zu holen, und kämpfte sowohl mit einem Beinahe-Hirnschlag als auch der versuchten Machtübernahme seines untergeordneten Verstandes, als Jensen mit dem Kaffeetrinken nicht noch so lange warten konnte, bis er wieder saß, sondern stehend einen Schluck nahm, seine oh so verlockenden Lippen sich an die Tasse anschmiegten, und er einen Laut der Verzückung von sich gab, der von Ekstase nicht mehr sonderlich weit entfernt war. Jared war auf den Beinen, bevor er seinen Körper davon überzeugen konnte, dass er hier das Sagen hatte, hatte Jensen die Tasse weggenommen und ihn an sich gerissen, und Jensen presste seine Hände gegen Jareds Brust und starrte entgeistert zu ihm auf. „Woah.“ Okay, jetzt war er in Erklärungsnot. „Ich, uhm … also … du solltest nicht so viel Kaffee trinken …“ Jared versuchte verzweifelt, einigermaßen überzeugend zu klingen, da machte Jensen irgendetwas mit seinem Mund, das ungeheuer sexy und herzerweichend zugleich war, und Jareds zentrales Nervensystem übersetzte das in den Befehl „muss jetzt sofort küssen“, was Jareds Körper zum Anlass nahm, endlich seinen niederen Instinkten zu folgen. Jensen machte ein ersticktes Geräusch gegen Jareds Mund, sein ganzer Körper spannte sich plötzlich in Jareds Griff an, und das war so sehr die Reaktion, die Jensen in seiner Geschichte gezeigt hatte, dass Jared sämtliche Bedenken, die er vielleicht noch gehegt haben mochte, über Bord warf. Er wollte Jensen jetzt verdammt noch mal küssen. Jared drängte seine Zunge zwischen Jensens Lippen, stöhnte, als sie Jensens berührte, und war zu sehr damit beschäftigt, sich regelmäßig ans Atmen zu erinnern, um bewusst wahrzunehmen, wie Jensen den Kuss zu erwidern begann. Dann schlang Jensen seine Arme um Jared, schob seinen rechten Oberschenkel zwischen Jareds, um ihm etwas zu geben, woran er sich reiben konnte, und Jared nutzte diese Möglichkeit auch äußerst enthusiastisch und rieb sich an ihm wie ein notgeiler Teenager. „Nh … hah …“ Ein leises Schmatzen ertönte, als Jensen ihren Kuss schließlich löste, und sein Gesichtsausdruck war irgendwo zwischen einem liebevollen Lächeln und dem frivolsten Grinsen, das Jared bei ihm je gesehen hatte – dabei war ein frivoles Grinsen quasi Deans Standardgesicht! Jared war sich nicht bewusst, dass seine Wangen gerötet waren und seine Augen glänzten, dass er Jensen ansah, als sei der sein Prinz in strahlender Rüstung, also musste man ihm seine Überraschung über dieses Grinsen verzeihen. „Was war das hier gerade – Recherche?“ erkundigte Jensen sich engelhaft unschuldig bei ihm, und Jared brauchte einen Moment, dann nickte er nachdrücklich. „Und du weißt ja, wie wichtig das ist“, brachte er ein wenig atemlos vor, streichelte geistesabwesend über Jensens Hüfte, und Jensen hob seine rechte Hand, vergrub sie in Jareds Haar und nickte. „Na dann los.“ Jensen zog Jared zu einem weiteren Kuss heran, schob seine linke Hand hinten in die Gesäßtasche von Jareds Jeans, und dann? Dann betrieben sie Recherche, Recherche, Recherche. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)