Vampire's Life von abgemeldet (Chap 26 wird freigeschaltet :3) ================================================================================ Kapitel 26: ~+~+~+~+ Kapitel 26 ------------------------------- Bevor es losgeht, erstmal ein kleines Hallo an alle meine treuen Leser ^.^ *verbeug* Wie ihr wahrscheinlich schon bemerkt habt, geht es seit einer ganzen Weile eher schleppend voran mit dieser Geschichte. Dafür möchte ich mich entschuldigen, aber irgendwie...läuft es nicht mehr so gut wie am Anfang. Mir gehen die Ideen aus, und ich finde wenn überhaupt nur noch selten die Zeit zum Schreiben. Trotzdem bin ich immer noch dabei, mache immer mal wieder ein bisschen weiter und hoffe, dass nicht irgendwann komplett den roten Faden verliere. Die treuen Leser, die trotz der langen Wartezeiten immer noch dabei sind und mich nicht aufgeben, sind mein ganzer Stolz ^.^ Ihr zeigt mir, dass ich weitermachen muss, schließlich schreibe ich ja nicht nur für mich selbst, sondern euch für euch ^^ Ich gebe mir weiterhin Mühe und hoffe, dass ihr weiter am Ball bleibt...genauso wie ich ^^ Mehr wollte ich eigentlich auch gar nicht loswerden ^^ Hier kommt Kapitel 26 und diesmal ist es wieder Xtra-Large :D Viel Spaß damit ^^ ----------------------------------------------------- ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+ Kapitel 26 ~+~+~+~ Nachdenklich starrte Hermine an die Decke. Sie seufzte leise, wälzte sich einmal auf die Seite und verschränkte einen Arm unter dem Kopf, um bequem zu liegen. Ihre braunen Augen glitten zum Nachbarbett hinüber und blieben an dem schlafenden Neville hängen. Ihre Gedanken kreisten. Kreisten um einen der letzten Sätze, die sie von Professor Snape zu hören bekommen hatte, eh er sie rüde zurück auf die Krankenstation befohlen hatte. Sie hatten eine lange, teilweise hitzige Diskussion geführt, die wirklich mehrere Stunden in Anspruch genommen hatte. Hermine hatte jede einzelne Antwort des älteren Mannes in sich aufgesogen wie ein Schwamm, aber auch ihre Fragen hatte sie geäußert. Und sobald ihr eine Antwort nicht so ganz klar gewesen war, war es auf eine thematische Diskussion hinausgelaufen. Sie diskutierte gerne. Nur Professor Snape war niemand, der sich gern reinreden ließ, das hatte sie sehr schnell gemerkt. Was sie aber trotzdem nicht davon abgehalten hatte, weiter zu fragen. Noch einmal ging sie im Kopf das Gespräch über die Blutgier durch und seufzte leise. Genau dieser Abschnitt hatte sie am meisten verängstigt – und im Nachhinein war es der unbefriedigendste Diskussionsabschnitt überhaupt gewesen. ~Flashback~ Hermine saß mit unterschlagenen Beinen, ihre kleine Tasse umklammernd, auf dem mit rotem Samt bezogenen Sessel und schluckte schwer. Sie waren auf das Thema gekommen, was ihr die meiste Angst bereitete, schließlich verstand sie es überhaupt nicht. Aber Professor Snape zeigte sich einfach nicht einsichtig, seine Erklärungen klangen in ihren Ohren viel zu hart. Und zu weit hergeholt. Unverständlich. „Miss Granger, was haben Sie bereits über die Blutgier herausgefunden?“, hatte der alte Mann sie irgendwann gefragt. Automatisch hatte das Mädchen angefangen, ihr Wissen herunterzuspulen. Von wegen dass Vampire ab einem bestimmten Alter die Blutlust bekämen, die sie dazu zwang, menschliches Blut zu trinken, was für sie überlebenswichtig war. Und dass eine bestimmte Menge reiche, sie müssten nicht ganze Menschen leer trinken. Und damit hatte ihr Wissen auch schon wieder aufgehört. Beinahe hatte sie sich für diese wenigen Informationen geschämt. Severus hatte schweigend zugehört, dann und wann genickt, einmal auch spöttisch das Gesicht verzogen. „Miss Granger“, meinte er mit einem öligen Unterton in der Stimme, als sie mit ihrem kurzen Monolog geendet hatte, „diese mangelnden Informationen sind traurig. Sie glauben etwas zu wissen und begründen das mit diesen lächerlichen Punkten? Sie wissen nichts, überhaupt nichts.“ Nur schwer konnte Hermine die Tränen zurückhalten. Sie hasste Demütigungen – vor allem solche. Und Snape machte keinen Hehl daraus, dass ihn ihre Unwissenheit belustigte. Trotzdem versuchte sie, Ruhe zu bewahren und einen klaren Kopf zu behalten. Heulen konnte sie hinterher. Wenn sie dann schlauer war. Jetzt hieß es, weitere Informationen sammeln. „Professor…dann teilen Sie ihr Wissen mit mir, bitte. Ich möchte es verstehen…aber das geht nicht, wenn ich keine Informationen habe.“ Der Schwarzhaarige erbleichte sichtbar ob dieser plötzlichen Demut. Er runzelte die Stirn, blickte sie skeptisch an. Und diesmal konnte sie es ihm nicht einmal verübeln, schließlich war sie sonst nie so ungewöhnlich fügsam. Naja…solange ihr das dabei half, an die Antworten zu kommen, die sie suchte, war es ihr recht. „Nun gut…ich schätze, zuerst sollte man mal den allgemeinen Begriff ‚Blutlust‘, beziehungsweise ‚Blutgier‘ näher erläutern. Zwischen der normalen Blutlust und der Blutgier besteht nämlich ein ganz eindeutiger Unterschied, den sollten Sie nicht übersehen. Jeder Vampir trägt die übliche Blutlust mit sich herum, schließlich ist menschliches Blut, wie Sie bereits sagten, für uns überlebenswichtig. Wir brauchen Blut, Sie brauchen Wasser. Und von allem jeweils eine bestimmte Menge. Die Blutlust kommt allerdings erst dann zutage, wenn die Blutgier überstanden ist. Die Blutgier ist ein bestimmter Zeitabschnitt im Leben eines jeden Vampirs, in dem das Verlangen nach Blut übermächtig wird. Häufig tritt die Blutgier auch bei starkem psychischen Stress auf, aber sicher ist, dass sie der Beginn der vampirischen Pubertät ist. Die vampirischen Instinkte übernehmen die Kontrolle über den Körper und den Geist, häufig begehen Jungvampire, die nicht unter der Leitung eines älteren, erfahrenen Vampirs stehen, in diesem Zustand Morde.“ Hermine zuckte bei diesen Worten erschrocken zusammen, erschauerte. Sie begannen Morde in diesem Zustand…das bedeutete, Harry hätte Neville wahrscheinlich auch umgebracht, hätte Snape ihn nicht aufgehalten? Snape schnaufte leise in sich hinein und ließ sich gemütlich in seinen Sessel zurücksinken, während er überlegte, wie er weitersprechen sollte. Der letzte Satz hatte seine Schülerin sichtlich schockiert, und das hatte er auch beabsichtigt. Wenn sie alles begreifen wollte, musste sie einsehen, dass mit der Blutgier absolut nicht zu spaßen war. Und Hermine merkte auch allmählich, dass alles ganz anders hätte kommen können. Er war also sowas wie der Retter der Stunde gewesen…wenn auch ungewollt, aber das spielte ja keine Rolle. Und sie begriff, dass er wirklich Schlimmes verhindert hatte. „Professor…wenn Sie nicht da gewesen wäre, hätte Harry…“ „Sie wahrscheinlich alle umgebracht, ja.“ Eiskalt und direkt. Hermine begann panisch zu zittern. „Aber es ist ja nichts Schreckliches passiert, also müssen wir darüber auch nicht weiter sprechen, oder?“ Unerwarteter weise war Snape gnädig und beendete diesen unangenehmen Teilabschnitt. Hermine nickte zitternd. Erst nach der dritten Aufforderung, wenigstens einen kleinen Schluck des Tees zu nehmen, reagierte sie und folgte skeptisch der Anweisung. Sie brauchte einen klaren Kopf – und das ging wirklich nicht, wenn sie panisch wurde. Snape sprach erst weiter, als er bemerkte, dass das Zittern bei seiner Schülerin langsam abebbte. Sie wirkte noch immer sehr aufgewühlt und manchmal zitterten ihre Lippen ein klein wenig, aber lieber erzählte er weiter, dann hatten sie es bald hinter sich. „Wie ich bereits gesagt habe, ist die Blutgier keinesfalls zu unterschätzen. Mister Potter ist ihr vollkommen erlegen und benötigt von nun an für eine bestimmte Zeit, die meist zwischen einer und zwei Wochen pendelt, täglich eine gewisse Menge an Blut.“ „Und wer…?“ „Ich.“ Die großen braunen Augen von Hermine verengten sich skeptisch, dennoch bekam sie noch nicht den Mund auf. Hinter ihrer Stirn ratterte es wie in einem Uhrwerk, das sah man deutlich. Sie wog all ihr Wissen über Vampire und Blut ab – und kam zu einem Ergebnis. „Aber Vampire brauchen Menschenblut. Sie sind…ebenfalls ein Vampir.“ Minutenlang war es still. Hermine blickte ihr Gegenüber an wie ein Frosch und Snape knurrte unterdrückt vor sich hin. Schließlich schüttelte er langsam, fast schon im Zeitlupentempo, den Kopf. „Ich bedaure, Ihre Antwort als nicht gänzlich richtig einstufen zu müssen, Miss Granger. Sie mögen damit Recht haben, dass Vampire Menschenblut brauchen, aber das ist nicht die ganze Wahrheit.“ Fragend lauschte das Mädchen den Worten. Snapes Stimme hatte auf einmal einen vollkommen anderen Ton angenommen, fiel ihr sofort auf. Sonst war seine Stimme tief und leicht schnarrend, jetzt war sie dunkel. Fast schon...bedrückt? „Vampire benötigen ungefiltertes, reines Blut. Das Blut von Vampiren mischt sich mit der Zeit mit dem Blut desjenigen, von dem sie trinken, deswegen ist es ungeeignet. Allerdings unterscheidet sich unser Blut vom physischen Aufbau nicht wirklich von gewöhnlichem menschlichen Blut, deswegen ist es dennoch durchaus möglich, dass wir untereinander das Blut tauschen können.“ „Aber Professor, Sie trinken doch auch regelmäßig Blut, oder nicht?“ Es war nicht schwer zu bemerken, dass die Geduld des Professors allmählich ihre Grenze fand. Langsam, sich an den Sessellehnen abstützend wie ein alter Mann, stand der Vampir auf, ließ ein leises Grollen vernehmen. Seine schwarzen Augen blitzten genervt. „Nun, auch da besteht wieder ein eindeutiger Logikfehler, Miss Granger. Wie gesagt, die Beherrschung der Blutlust und der Blutgier ist eine Sache der Psyche. Je stärker der Wille, desto widerstandsfähiger ist man. Und desto länger kann man die Beherrschung aufrecht erhalten.“ Ausladende, langsame Schritte bewegten den Vampir dichter an seine Schülerin heran. Hermine schluckte, spürte sie doch plötzliche eine schwarze Front auf sich zukommen – ohne dass sie auch nur auf den Gedanken kam, zu flüchten, aber mulmig wurde ihr doch in der Magengegend. Als er nur noch wenige Zentimeter von ihrem Platz entfernt war, musste sie den Kopf in den Nacken legen, um ihm ins Gesicht schauen zu können. „Ich trage meinen Blutstein seit der Nacht des Blutmondes nicht mehr, Miss Granger, was bedeutet, dass mein Blut inzwischen wieder vollkommen rein ist. Ich habe bis heute keinen einzigen Tropfen Blut mehr zu mir genommen. Sie sehen also, die Beherrschung ist alles. Also geben Sie Mister Potter ruhig die Schuld für den Schlamassel, den er mit seiner mangelnden Selbstkontrolle angerichtet hat, denn schuldig ist er wirklich.“ Um seine Worte zu bestätigen, zog der Professor seinen schwarzen Mantel zur Seite und legte somit den oberen Teil seines Brustkorbes frei. Hermine konnte gar nicht anders, als auf die feine, elfenbeinfarbene Haut zu starren. Tatsächlich – kein Blutstein. Er war clean, so clean wie man es als Vampir nur sein konnte. „Und jetzt gehen Sie gefälligst ins Bett. Trinken Sie ihren Tee und dann schlafen Sie.“ ~ Flashback End ~ Hermine hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan, obwohl der Tee sie wirklich schläfrig gemacht hatte. Ihre Augen waren ihr immer wieder zugefallen und mehrmals war sie einfach zur Seite weggekippt und für kurze Zeit eingeschlafen, aber ihr Gehirn stand partout nicht still. Bis in den Morgengrauen hinein saß sie auf ihrem Bett, mit den schwärzesten Augenringen ihres Lebens und einer Laune wie ein genervter Löwe. „Guten Morgen, Miss Granger.“, wurde sie schließlich kurz nach Sonnenaufgang von der Krankenschwester begrüßt, die sie sanft anlächelte. Aber das Mädchen hatte dafür nicht weiter als ein kurzes Kopfnicken übrig. „Konnten Sie gut schlafen?“ Keine Antwort. Hermine brummte leise vor sich hin. „Miss Granger…Sie sehen furchtbar aus, wenn ich das so sagen darf. Fühlen Sie sich soweit in Ordnung?“ „Seh ich so aus?!“ Die Schwester seufzte vernehmlich und schüttelte den Kopf. „Ich seh schon…sie werden für heute vom Unterricht befreit, Miss Granger.“ Schnellen Schrittes wuselte die geschäftige Dame durch den Saal, überall konnte man ihre kleinen trippelnden Schritte hören. Allein das Geräusch machte Hermine fast wahnsinnig. „Hier, trinken Sie…dann werden Sie schlafen. Professor Snape hat Ihnen wahrscheinlich ebenfalls ein Beruhigungsmittel gegeben, aber wenn selbst das nicht ausreicht…Sie brauchen Schlaf, und das Zeug hier legt sogar einen Ochsen lahm. Trinken Sie.“ Einen Augenblick starrte Hermine das seltsame Gesöff vor ihrer Nase angewidert an – schließlich siegte aber doch die Vernunft. Ihr ganzer Körper schrie nach Schlaf, ihre Augen brannten und im Mund begann sich allmählich ein schlechter Geschmack auszubreiten, der ihr überhaupt nicht gefiel. Vielleicht schaffte ja dieses Zeug es, sie wenigstens ein paar Stunden traumlos schlafen zu lassen. Sie hatte die halbe Nacht damit zugebracht, über alles nachzudenken. Jetzt brauchte sie eine Pause. „Danke.“ Brav würgte sie die Flüssigkeit herunter, schnaubte einmal angewidert – und weg war sie. Madame Pomfrey musste ihre Patientin auffangen, da sie sonst vom Bett gefallen wäre. Vorsichtig legte sie das Mädchen zurück in die Laken und deckte sie zu. „Gut…dann sollte ich wohl Minerva bescheid sagen, dass ihre Schülerin heute entschuldigt wird…und danach kümmere ich mich um Mister Longbottom.“ Ein langer, nachdenklicher Blick zum zweiten Bett, in dem noch immer der tief schlafende Neville lag, dann seufzte sie erneut und schritt hinüber zum Kamin, um die Hauslehrerin von Gryffindor von Angesicht zu Angesicht über die aktuellen Umstände zu informieren. Als Terry, Blaise und Draco wenige Stunden später pünktlich zum Frühstück vor den Toren des Krankenflügels standen, standen sie auch schon vor verschlossener Tür und blickten sich fragend an. „Und was ist jetzt mit Hermine? Und Neville?“ Der Blonde hatte die Nacht mehr als nur schlecht geschlafen, was ihm auch deutlich an der Nasenspitze abzulesen war, dementsprechend schlecht gelaunt war er auch. Er grummelte. „Wenn keiner da ist, kommen wir eh nicht rein. Ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber ich geh jetzt erstmal was essen!“ Ohne auf eine eventuelle Antwort zu warten, drehte sich der junge Vampir herum und stiefelte knurrig die vielen Treppen wieder zur großen Halle hinab, wo sein geliebtes Frühstück bereits auf ihn wartete. Terry runzelte die Stirn und verfolgte mit eisigem Blick den Blonden, bis er aus seinem Sichtfeld verschwunden war. Einzig der Dunkelhäutige schien kein Problem mit dieser Knurrigkeit zu haben und legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter. „Nimm‘s ihm nicht übel, Terry…aber wenn Draco schlecht geschlafen UND Hunger hat, dann ist er unausstehlich. Ist also nichts Persönliches.“ Der Halbelf brummte noch einen kurzen Moment verstimmt, aber nach einem zögerlichen freundlichen Lächeln seines Kameraden ließ er sich überreden und nahm’s dem Blonden nicht mehr übel. Er nickte. „Außerdem hat Dray Recht, vielleicht sind sie ja schon wieder aufgewacht und futtern jetzt ne Runde Frühstück. Wär ja auch eine Erklärung dafür, warum der Krankenflügel geschlossen ist…wenn keiner da ist, kann ja auch mal kurzzeitig zu gemacht werden, oder?“ Unsicher versuchte Blaise, die Stimmung wieder etwas zu lockern, aber das ging nach hinten los. Terry zögerte, die Augenbrauen misstrauisch zusammengezogen . „In der ganzen Zeit wo ich hier bin, war der Krankenflügel noch nicht ein einziges Mal geschlossen. Das beunruhigt mich irgendwie.“ „Ach egal…wird schon alles seine Richtigkeit haben. Komm, sonst kriegen wir kein Frühstück mehr.“ Die Jungen gingen schweigend nebeneinander her, beide in ihre Gedanken versunken. Terry machte sich Gedanken um seine Freunde – Blaise dachte darüber nach, wie er die schlechte Laune seines neuen Kumpels irgendwie wieder vertreiben könnte. Er seufzte leise. „Hey, sei Draco wirklich nicht böse…er hat wirklich schlecht geschlafen diese Nacht. Und er hat Schmerzen. Von daher…es ist normal, dass er ein wenig überreagiert manchmal.“ Jetzt blickten zwei fragende, in vielen unterschiedlichen Farbtönen schimmernde Augen die ehemalige Schlange an, sodass Blaise ganz kurz ein eisiger, aber nicht unangenehmer Schauer über den Rücken lief. Diese Augen waren der Wahnsinn…wie konnte man nur solche Augen haben?! Es war echt nicht möglich, eine direkte Augenfarbe zu definieren, dazu enthielt die Iris scheinbar zu viele Schichten. „Warum hat Malfoy Schmerzen? Hab ich was verpasst? Wurde er etwa gestern irgendwo verletzt?“ Rasch schüttelte Blaise den Kopf, als ihm gewahr wurde, dass er anscheinend die ganze Zeit wie hypnotisiert die Augen des Halbelfen bewundert hatte. Er hatte wahrscheinlich geglotzt wie ein Fisch, aber Terry war viel zu nett, ihn darauf anzusprechen… „Naja, also…verletzt nicht, ganz im Gegenteil. Er ist putzmunter.“ Den verwirrten Blick auf sich konnte er förmlich spüren, auch ohne dass eine dementsprechende Frage gestellt werden musste, daher suchte er nach passenden Worten, um weiterzusprechen. „Also weißt du…er hat ja gestern Abend erst seinen Blutstein wieder zurückbekommen…und…naja, es ist sehr schwer zu erklären. Ich hab‘s ja selbst nicht richtig verstanden…also…“ „Er hat mal versucht, es mir zu erklären…also er sagt, dass er das Gefühl hat, der Blutstein sei in ihm drin. Also nicht außen als Kette am Körper, sondern direkt in ihm drin…“ Die Jungs waren stehen geblieben, und Blaise gestikulierte mit Händen und Füßen, um seine Worte irgendwie verständlich zu machen. Er begann zu stammeln. „Es ist wie…schwer zu erklären. Wie…wie ein zusätzliches Organ, könnte man sagen.“ Ein verwundertes „Hä?!“ erklärte eindeutig den aktuellen Standpunkt des Halbelfes. Blaise grinste schwach, erklärte aber sofort weiter. „Also…du musst es dir vorstellen wie ein ausgetrocknetes Organ, dessen einzelne Blutbahnen wie stark verschmutzte und staubtrockene Flussbetten sind. Wenn das Blut anfängt, dieses neue Organ zu durchbluten, setzt es an, weil es nicht gleich aufgesogen werden kann und dadurch wird es im normalen Rhythmus abgebremst. Es kommt zum Rückstau. Das Blut muss sich seinen Weg erst erkämpfen und nach und nach den Blutstein durchbluten und genau das ist es, was Draco wehtut. Das Herz muss auf einmal viel stärker und schneller pumpen, um den Blutstrom trotzdem in Bewegung zu halten. Draco meint, es ist wie ein andauernder, ziehender Schmerz in der Brust. Jedenfalls hat er es mir mit diesen Worte so erklärt, aber so richtig verstanden, hab ich es selbst nicht, glaub ich.“ Selbst nicht ganz sicher, zuckte der Schwarzhaarige mit den Schultern und schritt langsam weiter. Terry folgte ihm nachdenklich. „Aha…deswegen war er also wach, als ich wieder rein gekommen bin…“ „Hn? Du warst nochmal weg?“ Wie vom Blitz getroffen zuckte Terry zusammen, zwar nur ein wenig, aber nicht ganz unbemerkt. Er lächelte ertappt. „Naja, also…ich hab Hunger gekriegt und war nochmal in der Küche…naja…und als ich wiederkam, hat Draco mich erwischt.“, murmelte er schließlich, die Ausrede benutzend, die er auch bei dem Blonden angewandt hatte, als er in der letzten Nacht unvorhergesehen erwischt wurde. Glücklicherweise fand auch Blaise sich schnell mit dieser Ausrede ab und grummelte leise. „Du musst mir unbedingt nochmal erklären, wie man in die Küche reinkommt…ich hab‘s nur einmal geschafft, aber das war purer Zufall. Ich weiß nicht mehr, wie ich diesen blöden Eingang aufgemacht hab…“ Terry lachte leise und schritt zügiger aus. „Einfach die Banane kitzeln.“ „Wiee? Banane? Hn…das wäre möglich. Ach verdammt, es ist mal wieder viel zu einfach, als ich dass ich darauf gekommen wäre!“ „Jaja, du bist einfach zu schlau für diese Welt!“ Lachend erreichten die beiden Bellcourds die große Halle und traten ein. Der riesige Saal war erfüllt mit allerlei Geräuschen – dem Klappern des Bestecks und der Teller, Hunderten verschiedenen Stimmen, Lachen…es war alles andere als leise. Die meisten Schüler labten sich fleißig an ihrem Mittagessen, dementsprechend munter waren sie auch. Nur an einem Tisch war es still, der äußerste Tisch auf der linken Saalseite war relativ leise, die Nachtaktiven waren schließlich gerade erst ihren Betten entstiegen und begnügten sich  jetzt damit, in dem Lärm bei einem nahrhaften Frühstück allmählich wach zu werden. „Und?“ „Nichts…bei den Gryffindors sitzt Hermine jedenfalls nicht.“, antwortete Terry sofort, der die Frage gleich verstanden und dementsprechend den Tisch der Löwen inspiziert hatte. Aber anders als erhofft fand er dort keine zottelige braune Mähne… „Hn. Vielleicht sitzt sie auch bei uns. Wäre ja auch nichts Neues.“ Hektisch liefen sie zu dem äußersten Tisch der Halle und suchten auch dort sofort mit schnellen Blicken die Bänke ab. Aber wieder Fehlanzeige. „Ach, kommt ihr auch schon? Glück gehabt, gleich ist alles weg.“, wurden sie sofort von ihrem blonden Freund angemuffelt, aber diesmal ignorierten ihn beide. „Hat einer Longbottom oder Granger gesehen? Waren sie schon hier?“, wurde sofort in die Runde gefragt. Pansy, die Draco direkt gegenüber saß, schüttelte angewidert den Kopf. „Gott bewahre, ich war die Erste hier, ich hätte es gesehen, wenn Granger gekommen wäre…nein, sie war nicht hier. Und Longbottom auch nicht.“, antwortete das Mädchen sofort pikiert und stach extra deutlich mit ihrer Gabel in ihr Würstchen. Blaise verdrehte ungläubig die Augen. „Mit denen wird schon alles in Ordnung sein…also los, setzt euch hin und esst endlich. Ich hab kein Bock, euch Lunchpakete machen zu müssen, weil ihr nicht aus’m Pott kommt.“, nuschelte der blonde Prinz angesäuert darüber, dass man ihn einfach so ignorierte. Ein einstimmiges Seufzen und seine beiden Freunde setzten sich rechts und links zu ihm und luden sich ihre Teller voll. „Guten Morgen, Blaise!“ Wie Aphrodite höchstpersönlich schwebte Marylin Ayers an seinem Platz vorbei und setzte sich neben den Halbelfen, der sie mit einem höflichen Lächeln begrüßte. Der Dunkelhäutige starrte sie mit offenem Mund an, nicht fähig, seinen Müsli weiter zu essen. Sie kicherte, er kicherte blöd zurück und winkte ungelenk. Draco neben ihm verdrehte angewidert die Augen. „Was für ein Kindergarten…“, nuschelte er nur, aber außer der dazu kichernden Pansy nahm niemand von ihm Notiz. „Apropos, Dray…weißt du eigentlich, wo Potter steckt? Nicht, dass ich neugierig bin oder so…“ Unvermutet hatte sich Dracos ehemalige Hauskameradin ein wenig vorgelehnt und blickte ihn ernst an. Der Blonde schluckte rasch sein Reisbällchen herunter und legte fragend den Kopf schief. „Ganz im Gegenteil, es kann mir sogar total egal sein, was Potter macht…“ Sie knurrte leise. Und der Vampir lächelte verständnisvoll. „Er ist bei Professor Snape…dem geht’s gut. Keine Panik also.“ „Pah, als wenn ich mir Sorgen machen würde!“ „Natürlich…ich vergaß, jeder andere Mensch ist unwichtig…wichtig bist ja allein du.“ „Pah…“ An den umliegenden Plätzen war es still geworden, alle lauschten gebannt dem kleinen Freundschafts-Zwist der beiden ehemaligen Schlangen. Als Draco erwähnte, Harry wäre in Snape’s Obhut, begann einige aufgeregt zu tuscheln. Und mit einem Schlag war die gesamte Halle still. Als wäre man in einer Sakristei, senkte sich eine allumfassende Ruhe über die Schüler, die nichts durchbrechen konnte. Zumindest kam es Draco so vor, er hatte das Gefühl, als hätte sein Gehör von einer Sekunde auf die nächste den Geist aufgegeben, sodass sich ein absolutes Taubheitsgefühl in ihm breit machte. „Was-„, wollte er fragen, aber ehe er auch nur den Mund aufmachte, deutete Blaise mit vollen Mund nickend zu den Lehrertischen hinauf. Der Schulleiter hatte sich vor dem Podest aufgebaut und lächelte die Schüler mit seinem ewig gutmütigen Lächeln an, wissend, dass alle gespannt darauf warteten, seine Ankündigungen zu hören. Mit volltönender Stimme begann er seine Rede. „Einen guten Appetit wünsche ich euch allen…und dem Rest, einen angenehmen guten Morgen.“ Der alte Mann ließ erneut seinen Blick durch die Runde schweifen und sprach schließlich weiter. „Heute habe ich gleich mehrere Ankündigungen, die ich gern loswerden möchte, bevor ihr in die nächsten Unterrichtsstunden startet.“ Wie vom Blitz getroffen zuckte Draco zusammen. Als seine Hand die Gabel losließ, schepperte es beinahe überdeutlich in seinen Ohren und er hatte das Gefühl, alle Köpfe in der gesamten Halle würden sich zu ihm umdrehen. Er räusperte sich leise und sammelte schnell wieder seine Gabel auf, senkte den Blick. //Scheiße! Scheiße, scheiße, scheiße!//, war der einzige Gedanke, der ihm durch den Kopf ging. Dumbledore hatte da ja mal was geplant…und verdammt, wenn ihm rechtzeitig eingefallen wäre, dass heute DER Tag war, wäre er einfach im Bett liegen geblieben und hätte weiter geschlafen. Blaise und Terry zum Trotz. „Die erste und wahrscheinlich für euch aufregendste Ankündigung ist Folgende: seit wir das fünfte Haus haben, interessiert sich der Tagesprophet sehr für unsere Schule…und wir haben die Ehre, heute eine Horde informationsgieriger Reporter begrüßen zu dürfen.“ Mit einer ausladenden Geste deutete der alte Mann hinter sich und begann zu klatschen. Niemand hatte die Horde Erwachsener bisher bemerkt, aber sieben Männer und Frauen standen nur wenige Meter hinter den Lehrertischen und ließen wie die Adler ihre Blicke über die Gesichter der Schüler streifen, bereits auf der Suche nach guten Informationen. Die Lehrer klatschten, verhalten, aber von den Schülern kam nur ein mäßiger Applaus. „Sie werden einige von euch Schülern interviewen, wenn Sie damit einverstanden sind und sich wahrscheinlich auch den einen oder anderen Lehrer vorknöpfen…macht euch schon mal auf einen sehr unsteten Unterricht gefasst, wenn die Lehrer mal kurzzeitig verschwinden oder einzelne Schüler vom Lernen abgehalten werden. Wer möchte, kann sich natürlich auch freiwillig als Star bereit stellen, wenn er bestimmte Sachen loswerden möchte. Lob, Kritik, tobt euch aus. Heute wird nichts zensiert.“ Wie aufs Stichwurt wurde tosendes Getuschel laut, einige Schüler begannen lautstark zu stöhnen, andere knurrten oder jubilierten hörbar. Nur die Bellcourds wusste nicht so ganz, was sie davon halten sollten. „Invasion der Reporter? Na super, das hört sich ja lustig an…“, nuschelte Blaise nicht wirklich begeistert. Draco nickte mit zusammengepresstem Kiefer. „Na das ist doch gut, so können wir unser neues Haus in den Himmel loben, oder nicht?“, schlug Marylin neckisch vor und erntete von Pansy ein bejahendes Grinsen. Draco grummelte noch immer leise vor sich hin. „Was ist los, Dray?“, wollte Blaise jetzt doch mal langsam neugierig wissen. Sein Freund verhielt sich ungewöhnlich merkwürdig, dafür, dass er angeblich nur schlecht geschlafen habe. Aber der schüttelte nur stumm den Kopf und presste die Kiefer aufeinander. Pansy und Marylin tuschelten derweil aufgeregt miteinander, Terry gähnte missmutig und auch Sam und Julie wirkten nicht allzu begeistert. Trotzdem wurde Draco das Gefühl nicht los, dass gerade am Tisch der Gryffindors die ersten heimlichen Buhrufe in ihre Richtung abgefeuert wurden. Die würden sich doch niemals die Gelegenheit entgehen lassen, ihre Feinde – und somit natürlich auch Harry, den Verräter – anzuschwärzen und der ganzen Welt zu erzählen, was für gottlose Wesen sie seien. Warum kam ihm bei der Vorstellung nur rotes Haar in den Sinn…? Dumbledore unterbrach seine Gedankengänge, denn er hatte die kleine Pause beendet und sprach weiter. „Dies war die erste Neuigkeit, die ich heute loswerden möchte. Letzte Nacht habe ich mit dem Kollegium außerdem abgesprochen, dass eine weitere, große Neuerung stattfinden wird – die Wahl des Hausmaskottchens.“ Draco wäre am liebsten im Erdboden versunken und erst in Askaban wieder aufgetaucht. Er spürte, wie seine Wangen feuerrot wurden. Ein tiefes Grollen bildete sich in seinem Brustkorb, das er kaum zurückhalten konnte. „Dray…was hat der da grad gesagt?“ „Hausmaskottchen?!“ Die Bellcourds blickten sich quer über den Tisch hinüber verwundert an. Und Draco fühlte, wie sich einige Blicke auf ihn legten. „Das klingt bescheuert“, murrte Terry leise. Er schien damit genau die Gedanken seiner Hauskameraden zu treffen, denn aus mehr als nur ein paar Kehlen ertönte zustimmendes Gemurmel. „Ja, wer ist denn auf so eine dumme Idee gekommen? Voll peinlich das Ganze.“ Man hörte selten die Stimme von Sam selten, aber sein dunkler Bariton machte deutlich, wie viel er von dieser Idee hielt. Draco spürte, wie das Rot seiner Wangen sich langsam wieder zurückzog. Dafür wich ihm so langsam das ganze Blut aus dem Kopf. „In Absprache mit den Kollegen wurde beschlossen, eine jährliche Maskottchen-Wahl einzuberufen. Unsere Schule ist auf dem besten Weg, sich im Thema Individualität und Organisation einen großen Namen zu machen und daher kamen wir auf die Idee, dass ein Maskottchen für jedes Haus doch eine lustige Angelegenheit wäre.“ Dumbledore’s Grinsen blitzte durch den ganzen Saal, aber es schien keine wirkliche Begeisterung unter den Schülern auszubrechen. Er räusperte sich kurz, noch immer breit grinsend, und erläuterte seine Überlegungen. Die Schüler hörten aufmerksam zu. „Mit fünf Häusern gäbe es jedes Jahr fünf Maskottchen an dieser Schule. Ein Maskottchen zu sein, bedeutet vor allem, während der schulischen Veranstaltungen präsent zu sein.“ Dumbledore hob eine seiner schmalen Hände und streckte einen Finger aus. Seine klaren, blauen Augen durchstreiften aufmerksam die Reihen der Schüler, registrierten, dass sich einige bereits gelangweilt oder abweisend wieder hinterrücks mit ihrem Essen beschäftigten. Er fuhr fort. „Bei den Quidditch-Spielen geben die beiden Maskottchen der gegeneinander antretenden Teams eine kleine Ansage zum Besten, mit der sie ihr Team vertreten. Zudem besteht die Pflicht, den Vertrauensschüler des Hauses bei seinen Aufgaben zu unterstützen. Gemeinsame Rundgänge vor der Sperrstunde oder das Einweisen der Neulinge am Schuljahresanfang wären deswegen Aufgaben, die man sich teilen kann und somit hat man auch mehr Zeit für eigene Interessen.“ Ein schelmisches Lächeln glitt über die Züge des ergrauten Schulleiters. „Wer also schon immer Vertrauensschüler werden wollte, hätte hier nun die einmalige Möglichkeit, denn das Schulmaskottchen hat ebenso viel Einfluss und Respekt wie die Vertrauensschüler inne.“ Schon jetzt begannen die ersten Schüler und Schülerinnen zu tuscheln, aber Dumbledore war mit seinem Vortrag noch nicht am Ende. Erneut setzte er zum Sprechen an. „Ebenso wichtig wie diese Pflichten ist allerdings auch die Tatsache, dass das Maskottchen der Repräsentant, oder aber eben auch die Repräsentantin des Hauses ist. Gutes Benehmen und eine gepflegte Erscheinung trägt daher einen hohen Stellenwert. Aber natürlich kommt es auch auf den Charakter an, schließlich wählt das ganze Haus ein Maskottchen, das sie vertreten soll. Diese glückliche Person hat ihr Amt dann für ein ganzes Jahr inne und kann dabei folgende Vorzüge genießen:“ Diesmal senkte sich die Hand, die vorher ausgestreckt worden war und die andere wurde in die Höhe gehalten. Wieder streckte sich der obligatorische Zeigefinger. „Das Schulmaskottchen erhält die einmalige Ehre, im Unterricht mit einem selbsternannten Pseudonym angesprochen zu werden. Wer also keine Lust mehr hat, ständig mit seinem Nachnamen aufgerufen zu werden, der kann sich vielleicht mit einem Decknamen Abwechslung schaffen. Wie wäre es mit ‚Prinz‘ oder ‚Goldener Krieger des Lichts‘?“ Aus dutzenden von Kehlen erklangen laute Lacher. Auch Pansy und Blaise lachten sich beinahe scheckig bei dieser Vorstellung, nur Draco war nicht so recht wohl. Er schluckte mehrmals hintereinander schwer, versuchte, den leichten Schwindel zu verdrängen, der langsam aber sicher sein Sichtfeld verschwimmen ließ. Er reagierte nicht, als Blaise ihn lachend antippte und ihm laut lachend ein albernes Wortspiel erklären wollte. Erst Terry erregte seine Aufmerksamkeit, denn der Halbelf war von einer Sekunde auf die nächste direkt in seinem Sichtfeld und blickte ihn, halb über den Tisch gelehnt, ernst an. „Geht’s dir nicht gut?“ Der Blonde schluckte erneut, schloss leicht zitternd die Augen. Schüttelte den Kopf. „Geht schon.“ „Sicher?“ Auch Blaise hatte inzwischen gemerkt, dass etwas nicht stimmte und blickte seinen Freund ganz genau an. Wieder nickte Draco abgehackt. „Ich brauch…“ „Wir gehen nach dem Essen zusammen in den Krankenflügel, okay? Stimmt mit dem Stein etwas nicht?“ „Weiß nicht…“ „Ist schon okay. Sag, wenn du’s nicht mehr aushältst. Dann gehen wir, ja?“ „Hmhm…“ Im Hintergrund erläuterte Dumbledore soeben die weiteren Vorzüge des Maskottchen-Daseins, nicht auf die drei Schüler achtend, die ihm nicht wirklich zuhörten. „Auch zum Bad der Vertrauensschüler gibt es nun freien Zugang. Gemeinsame Badeabende mit der Elite dieser Schule sind ein Privileg, das nicht jeder genießen kann. Auf Wunsch besteht auch die Möglichkeit, ein Einzelzimmer zu bekommen. Zu viel Stress im Gemeinschaftsraum? Kein Platz zum ruhigen Lernen? Abhilfe schafft das einmalige Einzelzimmer.“ Jetzt wurde es im ganzen Saal laut. Dumbledore hatte es geschafft, die vollste Aufmerksamkeit seiner Schüler zu wecken, und das mit nur wenigen Worten. Terry und Blaise staunten wortlos in sich hinein. „Hm…also so abwegig wäre der Posten des Schulmaskottchens doch gar nicht, oder? Was meinst du, Blaise?“ Nachdenklich beugte sich der junge Halbelf zu seinem Kumpel herüber, um ihm diese Worte ins Ohr zu flüstern. Der dunkelhäutige Junge nickte grinsend. „Also gegen ein Einzelzimmer hätte ich absolut nichts einzuwenden.“ „Aber das mit dem Vertrauensschülerbad ist eigentlich ein zweischneidiges Schwert…jeder halbwegs Gescheite kommt da rein, wenn er seinen Grips benutzt.“ Prompt lagen die Augen des halben Tisches auf Terry. Er räusperte sich, peinlich berührt ob seiner Worte. „Sag bloß, du weißt, wie man da rein kommt?“ „Verrat’s uns, Terry“ „Ja, spuck’s aus“ Der Halbelf wünschte sich fast, nichts gesagt zu haben. Er schwieg, richtete seinen Blick stur auf den Schulleiter, tat so, als würde er seine Aufmerksamkeit allein diesem Mann widmen. Und nach und nach verstummten auch die neugierigen Fragen. „Aber euch dürfte bestimmt am meisten der alljährliche Maskottchen-Contest gefallen. Dort werden die gewählten Maskottchen gegeneinander antreten und um die Beliebtheit der ganzen Schule kämpfen. Der Gewinner erhält 100 Hauspunkte und ein zusätzliches Hogsmeade-Wochenende, das er mit bis zu 5 Freunden verbringen kann.“ Tosender Applaus erklang von allen Seiten der Halle. Auch einige der Bellcourds applaudierten, begeistert von dieser Idee, andere wussten nicht so recht, ob sie lachen oder weinen sollten. „Ich glaub’s ja nicht…Hogwarts sucht das Super-Maskottchen, oder was?!“ Robert Erics, der Zentaure, schnaubte aufbrausend und scharrte unwillig mit den Hufen. Terry nickte peinlich berührt. „Das wird ja immer schlimmer hier…wo bin ich nur gelandet?“ Auch Draco rollte mit den Augen, nur leicht, aber deutlich genervt. Blaise und Terry grinsten sich an. Schweigend folgten sie noch den letzten Worten des Schulleiters, der sie nun wieder in aller Ruhe weiter frühstücken ließ, aber noch darauf verwies, dass an der schwarzen Wand zum Ende dieses Tages ein Aushang hängen würde, wo noch einmal alles Weitere erklärt wurde, dann standen auch schon beide synchron auf und halfen ihrem blassen Freund, selbst auf die Füße zu kommen. „Geht’s einigermaßen?“ Besorgt hakte Blaise sich bei seinem Kindheitsfreund unter und zog ihn langsam mit sich. Der Blonde antwortete nicht, nickte aber schwach mit den Augen. Terry ging sicherheitshalber direkt neben Draco her, einen Arm bereits ausgestreckt, für den Fall dass dem anderen die Beine wegzuknicken drohten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)