Herzsprung von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 6: Vorsicht Gesundheitsinspektion! ------------------------------------------ Kapitel 6 Vorsicht Gesundheitsinspektion! "Aufstehen, Schlafmütze!" Dies waren die ersten Worte einer nicht enden wollenden Aufweckrhythme, welche dem einzigen Zweck diente, die schlummernde Isa aus dem Bett zu scheuchen. "Will neet" murmelte die Schwarzhaarige im Halbschlaf und drehte sich auf die andere Seite. "Du musst aber!" fuhr Lena ihre Tyrannei fort, da sie nicht mehr mit ansehen konnte, wie die in dieser Situation hilflosen Hausmädchen verzweifelt vor Isas Zimmertür einen erneuten Weinkrampf erlitten und schon längst aufgegeben hatten, das Mädchen zum Aufstehen zu bewegen. Deshalb beschloss die kleine Brünette nun selbst Hand anzulegen. Mit einem heftigen Ruck zog sie ihrer Freundin die Decke weg, in der sie sich bis zu diesem Zeitpunkt dick eingewickelt hatte. Dies führte dazu, dass Besagte, bevor sie sich überhaupt das Fehlen der Decke bewusst wurde, durch den plötzlichen Schwung unsanft mit dem Po auf dem Boden plumpste. "He! Was sollte denn das?! Sanfter ging’s wohl nicht?" beschwerte sich Isa, während sie sich ihre vier Kanten rieb. "Meine Art dich aus den Federn zu werfen" entgegnete Lena ungerührt "Los, zack-zack. Wir sind schon viel zu spät dran" Isa salutierte "Zu Befehl Frau Sklavenantreiberin" Lena fuhr ein wenig bissig fort "Der Direks wollte uns in einer Woche noch mal wegen unseren Uniformen sprechen. Deine gefällt ihm übrigens besonders gut" Isa seufzte resigniert und streckte sich. "Ach und da wäre noch was" sagte die Brünette "Heute ist nach dem Unterricht…" Ihre Stimme sackte plötzlich ab. "Was ist nach dem Unterricht?" fragte Isa und sah in das verzogene Gesicht ihrer Freundin. "Gesund… Gesundheits… inspektion" vervollständigte diese mit einer für sie ungewöhnlich kratzigen Stimme den Satz und klappte auf Isas Bett zusammen. Nachdem die Schwarzhaarige ihre Freundin wider mobilisiert hatte, um zum Unterricht zu gehen, verlief der Tag bis zum Schulschluss in geregelten Bahnen. Also wenn man die Tatsache ausließ, dass sich Lena angespannt hin und her wandte, wenn auch nur ein Wort fiel, in dem die Silbe „Gesundheit“ vorkam und man meinen könnte, dass sie einem Verfolgungswahn verfallen wäre. Im Unterricht bemerkte Isa nun auch das blauschwarzhaarige Mädchen vom Vortag. Sie hieß Ayumi und schien ziemlich schüchtern zu sein. Nur wenn der Lehrer sie aufrief, sagte sie etwas und dies in einer Lautstärke, bei der man seine Ohren auf höchste Stufe spitzen musste, um überhaupt etwas zu verstehen. Ein perfektes Opfer für Yvette, schlussfolgerte Isa grimmig. Nach dem letzten Läuten der Glocke um halb vier vernahm man plötzlich durch versteckte Lautsprecher eine angenehm klingende Frauenstimme die Gesundheitsinspektion ankündigen sowie die Schüler darum bitten, sich in den speziell dazu hergerichteten Saal zu begeben. Ebenso wie alle anderen machten sich die beiden dorthin auf, wo sie prompt von mindestens 50 Ärzten und Schwestern in Empfang genommen wurden. Die haben hier ja echt ihr eigenes Krankenhaus aufgebaut, staunte Isa, während Lena an ihrer Seite wie Espenlaub bibberte. Die Brünette hasste ärztliche Untersuchungen, was zum größten Teil auf ihren ehemaligen (man betone ehemaligen) Hausarzt zurückzuführen war. Als sich das Mädchen nämlich mal mit Bauchschmerzen gequälte hatte, diagnostizierte ihr dieser mit einem Gesicht, welches man oft bei Leuten auf Beerdigungen sah, es handele sich in ihrem Fall um eine überaus ernstzunehmende fortgeschrittene Blinddarmentzündung. Mit einer Mine, mit der man einem Kind eine Gruselstory erzählt, prophezeite er Lena so auch dem ganzen Personal, welches sich wie auf einer Trauerfeier um die Kranke versammelt hatte, (die Hausmädchen mit Taschentüchern in den Händen) dass wenn das Organ nicht in Kürze operativ entfernt würde, es platze und sein gesamter Innhalt sich in Lenas Eingeweiden festsetzen und sie davon schneller als ihr lieb wäre äußerlich altern sowie Alzheimer bekommen würde. Das Mädchen hatte fürchterlichen Bammel vor der OP gehabt. Daran änderten auch die beruhigenden Worte ihres Kindermädchens nichts (Zitat: "Junge Dame, deine Zellen sollen doch nicht so grau werden wie meine") Schon hatten die Bediensteten alles bereit gemacht, um mit grellem Blaulicht und schrillen Tü-ta-ta-sirenen in die Klinik zu fahren, während das Kindermädchen mit aller Kraft versuchte, Lenas Griff vom Bettpfosten zu lösen, indem sie am Bein des Mädchens zerrte. Schon stürmten die Sanitäter samt Trage das Haus, um dem Kindermädchen im Bezug auf die sich immer noch festklammernde heulende Brünette (Zitat: "Ich bin noch zu jung!!! Ich bin noch nicht bereit zum Sterben!!!!!") zu helfen. Damals zogen sie zu fünft an Lenas Bein. Da diese fürchtete, es könnte sie am Ende noch dieses Gliedmaß kosten, ließ sie entgegen aller Vernunft los, worauf sich niemand eingestellt hatte. So purzelten alle auf den Boden in einem wilden Haufen durcheinander. Vom Aufprall musste das Mädchen nur einmal hicksen, und oh Wunder, das Bauchschmerzenproblem hatte sich erledigt. Also doch noch ein Happy End für jeden. Na ja, fast jeden. Tatsächlich verdient sich der Arztpfuscher heute seine Brötchen als Fensterputzer und, um nicht zu vergessen, schleppte Lena von diesem Tag an eine schreckliche Krankenhausangstfurie mit sich herum. "I-Isa, müssen wir das… das wirklich machen? Ich meine, s..sschau mal, mir müssen doch nicht als e…erstes drankommen" Die Schwarzhaarige unterbrach das Gestotter ihrer Freundin "Ne, es gibt nämlich keine Warteschlange. Jeder bekommt seinen eigenen Doktor" "Aber muss das de…denn sein? Wir haben doch keine Schme…Schmerzen" Ihre schreckgeweiteten hellblauen Augen flehten Isa geradezu an. Es hätte nicht viel gefehlt, und Lena hätte sich bettelnd auf den Boden geschmissen. "Bitte, i-ich will nicht. Die machen schreck… schreckliche Sachen" "Du hast aber die Finger von „Anatomie“* lassen können?" fragte Isa gefährlich ruhig. Die kleine Brünette wurde ungewöhnlich blass im Gesicht. Plötzlich schlug sie sich mit dramatischer Geste die Hände vors Gesicht. "Isa ist gegen mich. Wie kann sie mir bloß so was antun" schluchzte Lena mit hoher, piepsiger Stimme "Ich habe sie nie im Stich gelassen! Nicht mal als sie die Bulldogen ihrer Großmutter pink gefärbt hat! Und jetzt lässt sie mich einfach hängen! Hat sie denn gar kein Mitleid?" Das Mädchen blinzelte mit verschleiertem Blick zwischen den Fingern hervor. Isa stöhnte demonstrativ laut auf. Zugegeben jetzt tat Lena es schon wieder. Die Schwarzhaarige hatte gehofft, dass ihre Freundin ihre Anfälle à la Bekloppteliene noch etwas hinterm Berg halten würde. Tja, falsch gedacht… "Na gut, na gut. Wenn du aufhörst zu spinnen, drücken wir uns" gab Isa nach, da sie eh auch nicht allzu scharf darauf war, von irgendwelchen alten Knackern in weißen Kitteln betoucht zu werden. Aber das gab sie natürlich nicht zu. Sollte Lena mal in der Annahme leben, dass sie schuld daran gewesen wäre, wenn die zwei deswegen nen Rüffel vom oben bekommen sollten. "Dazu wäre jetzt der beste Zeitpunkt" meinte Lena auf einmal wieder ganz fröhlich. Sie zeigte auf die von einem großen Schülerknäuel umschlossenen Zwillinge des Host Clubs, die sich unter schalenden Applaus und schrillen Mädchengekreische, die weißen Hemden gegenseitig vom Leib rissen, um ihre mamorfarbenden Brustkörper der gesamten Schülerschaft zu präsentieren. Isa konnte sich einen trotz des Gejohles deutlich hörbaren Kommentar nicht verkneifen "Warum zieht ihr euch nicht gleich ganz aus!" Dem folgten ohrenbetäubendes Mädchengeschrei und die verdutzten Blicke der Zwillinge. So weit war noch niemals ein Fangirl gegangen. Okay, dachte Isa, wenn die Mädels nicht langsam auf den Teppich kommen, wird diese ganze Klinikeinrichtung bald wirklich noch ihren Zweck erfüllen können. Zugegeben Isa überfiel die leise Vorahnung, dass die Herzanschließmaschinen nicht nur so zum Spaß da rum standen. Doch die Schwarzhaarige konnte den Gedanken nicht mal zu Ende führen, da sie von Lena am Arm förmlich mitgerissen wurde. "Schnell… schnell…" murmelte diese wie von Sinnen mehr zu sich selbst "So lange jeder abgelenkt ist…" Die beiden rannten den Gang, der vom Krankensaal wegführte hinunter. Unterwegs probierte Lena verschiedene Türen zu öffnen. "Mist, alle abgeschlossen!" verkündete sie panisch "Wie müssen alle sterben!!!" Mittlerweile sah Isa genervt drein. "Ja, weiste, ich geb schon mal dem Beerdigungsinstitut Bescheid. Also auf meiner Todestagsfeier solls Schokokuchen geben und Musik von den „Toten Hosen“? Hast zu auch irgendwelche Wünsche?", da stockte sie "Aber diese ist doch noch offen. Hast du die etwa nicht ausprobiert?" rief die Schwarzhaarige und deutete auf eine ziemlich unscheinbar wirkende Holztür, worauf ihre Freundin, ein Gesicht machte, als wären Weihnachten und Geburtstag auf einen Tag gefallen. Wie eine Ertrinkende, deren einziges Rettungsboot hinter der Tür wartete, stürmte die Brünette in den Raum. Isa folgte ihr und knallte die Tür hinter sich zu. Das laute Geräusch ließ die Leute, welche bis jetzt mit dem Rücken zu ihnen gestanden hatten, herumfahren. "Was macht ihr denn hier?" entfuhr es Isa, die im ersten Moment ihre Perplexheit nicht verstecken konnte. Mitten in dieser, vergleichsweise mit einer normalen, ziemlich großen Abstellkammer hielten sich drei Mitglieder des Host Clubs auf. Diese starrten jetzt die Mädchen an, als hätten sie noch nie in ihrem Leben welche gesehen. Nach einigen Sekunden, in denen sie mit weit aufgerissenen Augen angestarrt wurden, atmeten die drei gleichzeitig erleichtert aus. "Ach, ihr seid es nur" sagte Kyoya "Zugegeben euer Einteten ist weitaus besser als das eines Bediensteten" "Ihr kokst doch nicht etwa heimlich, oder?" äußerte Isa ihren ersten Verdacht. Diesen Verrückten ist alles zuzutrauen, dachte sie. Tamaki wedelte mit den Händen in der Luft herum "Nein, nein das dürft ihr nicht falsch verstehen…. Ko…koksen?! NATÜRLICH TUN WIR DAS NICHT!" schrie er schon fast "Wahrlich ihr seid keine vornehmen Damen!" "Haben wir auch nie gesagt" bemerkte Lena, die schon fast wieder zu ihrem normalen Ich zurückgefunden hatte. "Na, ich bitte dich. Was sollten Steinreiche am helllichten Tage in ner Abstellkammer zwischen Besen und Wischmop denn sonst zu suchen haben?" wollte Isa wissen "Wollt ihr den beiden Karottenköpfen draußen nicht Gesellschaft leisten? Die amüsieren sich total" "Nein, das ist gerade nicht der richtige Zeitpunkt dafür" erwiderte Kyoya "Die Frage könnten wir übrigen auch an euch wiedergeben. Was habt IHR hier zu suchen?" Isa winkte lässig mit der Hand ab, während Lena ein wenig bedrückt die Staubkörner auf dem Boden zählte. Bevor jedoch noch irgendjemand etwas sagen konnte, flog erneut die Tür auf und die Zwillinge schlitterten herein. "Was macht ihr denn hier schon? Ihr solltet doch eigentlich noch mit dem Ablenkungsmanöver beschäftigt sein!" Die Stimme des Blonden zitterte ein wenig vom unterdrückten Zorn. Tamaki rang mit den Händen gen Himmel. "Amen" kommentierte Lena die Geste stumpf. "Wie?" fragte der Blonde irritiert. "Du wolltest doch beten" kam die prompte Antwort. Doch da ergriff schon einer der beiden Zwillinge das Wort "Honey und Mori haben uns abgelöst" "Ja" fügte der Andere hinzu "Honey spielt gerade mit seinem Hasen Doktorspiele. Darauf fahren die Girls voll ab" "Gut, also läuft alles nach Plan und niemand wird Haruhis wahres Geschlecht aufdecken" meinte Tamaki selbstzufrieden. "Wie?" Isa sah zu dem brünetten Mädchen hin, das die blaue Jungenuniform der „Ouran“ trug "Ihr habt euch nur von der Gesundheitsinspektion verpieselt, damit niemand rausfindet, dass sie nen Mädel is?" "So siehts aus" bestätigte Tamaki. "Aber…" wollte Lena gerade ansetzten, wurde jedoch von Schritten an der Tür unterbrochen. Die Köpfe aller anwesenden Personen im Zimmer wandten sich in Richtung der Geräuschkulisse. Man konnte die Anspannung in der Luft deutlich spüren. Dann war eine dumpfe Männerstimme zu vernehmen. "Oh, die Putze hat die Abstellkammer offen gelassen. Ich habe ihr schon tausendmal gesagt, sie soll bei der Arbeit nicht schlampen!" Ein weiteres Füßepaar nährte sich. "Ach Jiro, wie oft muss ich dir noch erklären, dass Lian-sans Job nicht Putze sondern Raumpflegerin ist!?" meinte eine zweite Stimme erbost. "Ja, nur weil du auf sie stehst!" empörte sich der Andere "Ich bin hier seit 17 Jahren angestellt und so weit ich mich erinnern kann, hat noch niemand was gegen den Titel „Putze“ einzuwenden gehabt!" Darauf antwortete die zweite Männerstimme im ruhigen Tonfall "Weil du bis jetzt auch noch nie so dumm warst, um deine miese Vergangenheit vor Schülern oder Höherstehenden raushängen zu lassen" "Oh ha, Jiron der Ghettobutler!" lachte der erste "Wo hab ich ihn denn jetzt… ah, da is er ja" Plötzlich hörte man das metallische Klicken eines Schlüssels, der sich im Schloss umdrehte. "Das nächste Mal, wenn die Putze die Kammer offen stehen lässt, kriegt die was von mir zu hören" Die zwei Männer entfernten sich lachend. Unterdessen starrten acht Personen auf der anderen Seite der Tür eben diese an. Erst nach ein paar schmerzlichlangen Sekunden, fiel bei Isa der Groschen. Schließlich war es Haruhi, die es aussprach "Wir sind eingeschlossen" Dann herrschte Schweigen. Na Prostmahlzeit, dachte Isa, besser genatzt hätten wir gar nicht werden können. Da durchbrach der Brillenträger die Stille "Schrecklicher Personalverfall ist das. So etwas muss sofort in meine Akte" "KYOYA!!!" Tamaki schüttelte ihn, als müsse er ihn wiederbeleben, dabei wackelte die Brille des Schwarzhaarigen bedrohlich auf dessen Nase "Da wir niemanden Bescheid geben können, weil sie sonst Haruhi entdecken, müssen wir vielleicht die Nacht hier verbringen und du hast nichts besseres zu tun, als übers Personal abzulästern!" • Anatomie = Horrorfilm, in dem illegale Experimente mit dem menschlichen Körper gemacht werden ^^hat sie sicher gesehn (jetzt weiß man also, welche Vorurteile sie zu der „Gesundheitstortour“ vertritt )^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)