Vampire Knight - Behind the Shadows of the Night von abgemeldet (Mein Leben als Vampir auf der Cross Academy...) ================================================================================ Kapitel 83: Die neue Schülerin und wieder Probleme -------------------------------------------------- Als ich wieder aufwachte, hatte ich Reno halb unter mir zu liegen. Sein Hemd hatte er jetzt ganz ausgezogen und ich konnte seine Muskeln spüren. Dann bemerkte ich, dass er seine Hände auf meinem Rücken hatte. Eine war schon ziemlich weit nach unten gerutscht. Ich bewegte mich leicht und davon wurde Reno wach. „Was hast du dir hierbei bitte gedacht, mein Lieber?“, fragte ich. „Du hast so schön geschlafen und ich wollte auch ein Nickerchen machen.“ „Und warum hast du dann dein Hemd ausgezogen?“ „Um deinen Körper besser zu spüren.“ Ich wurde etwas rot und richtete mich auf. Jetzt saß ich rittlings auf Reno. „So willst du’s also.“, sagte er und griff nach meiner Hüfte. „Hör auf!“, lachte ich, als Reno begann mich zu kitzeln. Ich befreite mich aus seinem Griff und setzte mich ans Fußende des Sofas. Reno setzte sich auf und sah mich an. „Keine Angst. Ich will dich nicht belästigen oder so. Ich mach nur Spaß. Glaub mir bitte.“ „Ich glaube dir. Ich hätte mich ja auch nicht so hinsetzten müssen…“ Ich schüttelte den Kopf und lachte. „Ich geh jetzt besser. Vielleicht finde ich das Mädchen jetzt schon. Dann muss ich mich morgen nicht um sie kümmern.“ „Und hast wieder Zeit für mich.“, grinste Reno. „Ganz genau.“, sagte ich und stand auf. Reno folgte mir und öffnete mir die Tür. Dann gab er mir noch einen viel zu langen Abschiedskuss und ich ging. Auf einmal hatte ich die Eingebung, mir noch mal Flittis und Zeros Zimmer anzusehen. Ich betrat den Gang, auf dem die Zimmer lagen. Ich zog einen Schlüssel hervor, den ich immer bei mir trug, seit die beiden getötet wurden. Damit öffnete ich die Tür zu Flittis Zimmer. Ich trat ein und stellte mich einfach in die Mitte des Raumes, nachdem ich die Tür wieder zugeschlossen hatte. Ich schloss die Augen und atmete tief ein. Plötzlich sah ich Flitti wieder vor mir. Sie stand da und grinste mich an. Zero trat hinter sie und legte seine Arme um ihre Schulter. Ein Blitz zuckte und Donner grollte. Ich öffnete meine Augen und die Vision verschwand. Ich ging zum Fenster und sah nach draußen. Ein starker Regen hatte eingesetzt und Blitze erhellten die Wolken, die die Sicht auf den Himmel versperrten. Ich wandte mich ab und verließ es wieder. Nachdem ich es sorgfältig verschlossen hatte, ging ich zu Zeros Zimmer. Ich öffnete es und erschrak. „Was…? Was machst du hier in diesem Zimmer?“, fragte ich erstaunt und wütend, als ich die Person im Zimmer erblickte. „Und wer bist du überhaupt?“ „Ich… bin Haruka Kaisetsu. Und das ist mein neues Zimmer. Es wurde mir von Kaname-senpai zugeteilt.“ „Du bist Haruka?“ Ich ließ es einen Moment auf mich wirken. Ich war sauer auf Kaname. Ich drehte mich um und wollte den Raum verlassen. „Wo willst du hin und wer bist du eigentlich?“, fragte Haruka mich. „Mein Name ist Sai. Und ich werde jetzt zu Kaname gehen.“ Ich trat durch die Tür, die noch offen war und machte mich auf den Weg zu Kaname. Haruka folgte mir. Bei Kanames Tür angekommen, klopfte ich und trat ohne zu zögern ein. Kaname lag auf seinem Sofa und setzte sich auf, als ich mit Haruka im Schlepptau reinkam. „Sai. Was gibt es denn?“, fragte er mich verdutzt. „Ich fordere, dass du Haruka ein anderes Zimmer zuteilst.“ „Erstens: Wieso? Und Zweitens: Wir haben keine anderen Zimmer frei.“ „Das war Zeros Zimmer, das du ihr gegeben hast! Du weißt genau, wie viel es mir bedeutet.“ Meine Augen wurden feucht und ich unterdrückte meine Tränen, als die Erinnerungen wieder hochkamen. „Du kannst nicht ewig an diesen Erinnerungen festhalten. Wenn Haruka dieses Zimmer bekommt, fällt es dir leichter, loszulassen.“ „Was? Du weißt genau, dass das nicht geht!“ Jetzt liefen einige Tränen mein Gesicht herunter. Kaname stand auf und kam auf mich zu. Jetzt stand er genau vor mir. Ich sah zu ihm hinauf. „Sai. Du musst es tun. Es wird dir besser gehen, wenn es so nach meinem Willen geschieht.“ Kaname drückte mich kurz, aber ehrlich an sich und streichelte kurz meinen Kopf. Dann ließ er mich los. Meine Tränen wischte ich flüchtig weg und gewann meine Fassung wieder. „Ich wusste nicht, dass dir das Zimmer so viel bedeutet. Es tut mir leid.“ Haruka war von hinten an mich rangetreten und hatte eine Hand auf meine Schulter gelegt. „Nein. Ist schon gut. Ich habe überreagiert. Behalte ruhig das Zimmer.“ Ich drehte mich um und verließ Kanames Raum. Haruka folgte mir und ging in die entgegen gesetzte Richtung. Nachdem ich in mein Zimmer getreten war, ging ich gleich ins Schlafzimmer und zog mich um. Ich warf mich ins Bett und schlief auch gleich darauf ein. Mein Wecker klingelte und ich schlug drauf. Ich quälte mich aus dem Bett und zog mich um. Nachdem ich schnell was zum Frühstück gegessen hatte, schnappte ich mir meine Bücher und verließ meine Wohnung. Die anderen Night Classler standen unten und warteten auf die restlichen Schüler. Als ich unten war, begrüßte mich Akatsuki nicht wie üblich mit einem Kuss, sondern umarmte mich einfach nur. Wir wechselten nur wenige Worte und schlossen uns den andern an. In der Schule angekommen, gingen wir auf unsere Plätze. Ich saß wie immer neben Akatsuki und Haruka hatte sich eine Reihe drunter gesetzt. Sie drehte sich nun um, damit sie mit Akatsuki sprechen konnte. Ich bemerkte es nur nebenbei. Mein Blick ging ins Leere und meine Gedanken schweiften in die Ferne. Ich musste die ganze Zeit an Flitti und Zero denken. Sie einfach zu vergessen, war unmöglich. Plötzlich stand Shiki neben mir. Ich erschrak, weil ich so tief in Gedanken versunken war. „Sai? Bist du noch da?“, fragte er mich und schaute mich dabei komisch an. „Ja… ja, ich denke schon. Was ist denn?“ „Wenn du deinen Blick mal nach links richten würdest, könntest du sehen, weshalb ich dich aus deiner Trance geholt habe.“ Ich wandte meinen Kopf nach links und sah Akatsuki und Haruka. Die beiden redeten nicht nur miteinander, sie flirteten. Und zwar ziemlich heftig. Komischerweise war mir das egal. „Ja und?“, fragte ich an Shiki gewandt. „Stört dich das nicht? Er ist doch dein Freund, oder?“ „Ja, aber warum machst du dir da Gedanken?“ „Ich will dich nicht enttäuscht sehen. Nicht wie mit mir…“ Shiki schaute betreten zur Seite. Ich nahm seine Hand und drückte sie leicht. „Danke, dass du dir Sorgen machst. Aber er wird sicher nichts mit ihr anfangen.“ „Stimmt. Gegen dich stinkt sie voll ab.“ Shiki lächelte mich an. Es war wirklich schön, ihn mal wieder lachen zu sehen. Ich lächelte ihn auch an. „Ich freue mich, dich wieder fröhlich zu sehen. Du warst in letzter Zeit sehr zurückhaltend und abweisend.“ „Ich weiß. Aber du warst nach der Beerdigung auch sehr apathisch.“ „Hm. Ich verarbeite es immer noch. Aber irgendwie werde ich es schaffen. Hoffe ich…“ „Ganz sicher. Ich habe es auch überwunden. Wenn du willst, kann ich dir vielleicht helfen. Wir können ja auch mal wieder etwas miteinander unternehmen. Nur, wenn du willst…“, druckste Shiki rum. „Gerne. Aber diese Woche wird es leider nichts. Ich arbeite mir Reno zusammen an einem Projekt.“ Ich deutete hinunter zu Reno, der zwei Reihen unter mir saß. „Aha. Dann aber nächste Woche, ja?“ „Klar.“ Der Lehrer trat ein und wir begaben uns alle auf unsere Plätze. Er stellte sich vor das Lehrerpult und wollte uns etwas verkünden. „Wir werden nächste Woche einen neuen Lehrer bekommen. Yagari-san muss für eine Weile in der Day Class unterrichten. Deshalb kann er nur einige Stunden übernehmen. Aber das werdet ihr ja nächste Woche sehen.“ Ein neuer Lehrer also. Hoffentlich kein alter, verkorkster Vampir. Wenn wir Glück hatten, würden wir einen jungen Mann bekommen. Ich hoffte es irgendwie. Der Unterricht nahm seinen gewohnten Lauf. Doch wir sollten heute Teamarbeit machen. Alle wollten in meine Gruppe. Es war furchtbar. Akatsuki sah Reno und Shiki immerzu seltsam an. Shiki schien etwas gegen Reno zu haben und Reno saß nur da und grinste mich die ganze Zeit an. Genau das störte Akatsuki und Shiki. Ich leitete das Team und konnte sie so unter Kontrolle halten. Sonst wären sie sich gegenseitig an die Kehle gesprungen. Irgendwie brachten wir auch etwas zustande und bekamen eine sehr gute Note. Nach dem Unterricht schnappte sich Akatsuki meine Hand und wir verließen den Raum. Ich war etwas verdutzt, lief aber hinter ihm her. Als wir weit genug gegangen war, verlangsamte Akatsuki seinen Schritt. „Was ist denn mit dir los, Großer?“, fragte ich ihn. „Nichts. Nur, dass ich dich nicht teilen will. Mit niemandem.“ „Ich dich auch nicht. Aber scheinbar klappt das nicht ganz.“ „Was meinst du damit?“, fragte mich Akatsuki verwirrt. „Haruka.“, war meine einzige Antwort. „Was ist mit ihr?“ „Du hast dich ziemlich viel mit ihr unterhalten.“ „Ja und? Sie ist nett und hat eine Menge zu erzählen. Hast du etwas gegen sie?“ Er merkte es wohl nicht, dass sie sich an ihn ranmachte. „Ihr habt geflirtet. Und zwar richtig heftig und offensichtlich.“ „Geflirtet? Ich hör wohl nicht recht.“ „Doch. Ganz recht.“ Ich klang jetzt nicht nur wütend und sauer, sondern war es auch. „Warum regst DU dich eigentlich auf? Du bist die ganze Zeit bei Reno. Und ich glaube nicht, dass ihr euch nur über die Planung des Feuerwerks unterhaltet. Ich würde jedenfalls nicht nur neben dir sitzen und reden. Ich würde mich an dich heranmachen.“ „Kann sein. Aber ich mag Haruka nicht. Sie hat Zeros Zimmer bekommen.“ „Und deswegen regst du dich auf?“ „Was?“ Ich glaubte das nicht. Ich drehte mich einfach um und ging schnellen Schrittes zum Haus „Mond“ zurück. Ich ließ Akatsuki einfach stehen. Auf dem Weg traf ich Shiki. „Sai? Was ist los? Du siehst wütend aus.“ „Bin ich auch.“ „Auf wen?“ „Auf Akatsuki. Ich habe ihn wegen Haruka angesprochen. Er konnte es nicht verstehen. Vielleicht war ich auch etwas heftig ihm gegenüber.“ „Bestimmt nicht.“ „Warum bist du dir da so sicher?“ „Ich hab’s im Gefühl.“ „Na dann…“ Ich musste unwillkürlich lachen. Shiki stimmte mit ein und ich ging mit ihm zusammen zum Haus. Dort angekommen verabschiedeten wir uns voneinander und ich ging in mein Zimmer, um mich umzuziehen. Nach einer halben Stunde dachte ich, dass es Zeit wäre, zu Reno zu gehen. Bei seiner Wohnung angekommen, klopfte ich und wurde mal wieder mit einem Kuss empfangen. Ich trat ein und marschierte gleich zum Sofa, wo mein Planungsblock immer noch unberührt lag. „Und? Bist du soweit fertig mit den Raketen?“ „Ja. Und ich habe sie beschriftet. Ich sage jetzt die Nummern und du schreibst sie auf. In dieser Reihenfolge werden wir sie hochjagen.“ „Alles klar.“, erwiderte ich und schlug den Block auf. Ich schnappte mir einen Stift und Reno sagte mir die Nummern an. Damit war die Planung eigentlich fertig. Wir müssten nur die Raketen an dem Abend des Feuerwerks aufbauen und sie anzünden. Wir hatten für alles nur zwei Tage gebraucht. So hatten wir ja jetzt nichts mehr zu tun. Aber ich hatte einen Vorwand zu Reno zu gehen, ohne, dass Akatsuki misstrauisch werden würde. „Akatsuki…“, sagte ich leise. Reno verstand es trotzdem. „Was ist mit ihm?“ Ich erzählte ihm von dem kleinen Streit zwischen uns und Reno hörte aufmerksam zu. Er hatte sich in der Zwischenzeit zu mir auf das Sofa gesetzt. Jetzt legte er einen Arm um mich und zog mich ganz zu sich heran. Renos Hemd war offen, sodass ich einen tollen Ausblick auf seinen Oberkörper hatte. Jedoch hatte auch Reno einen guten Ausblick. Und zwar genau in meinen Ausschnitt. „Mach dir da ma keine Sorgen. Wenn Akatsuki dich wirklich liebt, wird er bei dir bleiben, egal, ob er mit der Neuen flirtet oder du mit mir.“ „Mann. Du bist ja genauso optimistisch wie Shiki. Er meinte auch, dass ich mir keine Sorgen machen bräuchte.“ „Da hat er doch auch mal recht.“ Reno lachte und steckte mich damit an. Doch als ich etwas genauer über Akatsuki nachdachte, fielen mir wieder seine Eltern ein und ich wurde ernst. „Was ist?“, fragte Reno, der es bemerkt hatte. „Ich muss mich bei Akatsuki entschuldigen gehen. Ich liebe ihn und will ihn nicht wegen seiner Eltern verlieren.“ „Hä?“ Ich erklärte Reno alles und er verstand. „An deiner Stelle würde ich auch versuchen, mit den Eltern zu reden. Das ist ja wirklich fies, dass sie ihn einfach von der Schule nehmen wollen. Aber tröste dich.“ Reno drückte mich an sich. „Wenn er doch gehen sollte, hast du ja immer noch mich.“ „Was für ein Trost.“, lachte ich. Reno schaffte es wirklich immer wieder mich zum Lachen zu bringen. „Ich werde jetzt gehen. Wir sehen uns morgen.“ Ich gab Reno einen Kuss und stand auf. Nachdem ich die Tür geöffnet hatte, drehte ich mich noch einmal zu Reno um. „Bis morgen dann.“, sagte ich und ging. Ich wollte zu Akatsuki, um mich bei ihm zu entschuldigen. Ohne zu klopfen, trat ich einfach in Akatsukis Wohnung. Und ich erwischte ihn im richtigen Moment. Er saß auf der Couch. Mit Haruka. Sie hatte ihre Hand auf seiner Wange und zog ihren Kopf gerade von Akatsukis weg. Dieser sah mich erstaunt an. Sie hatten sich gerade geküsst. Ohne ein Wort machte ich den Schritt rückwärts, denn ich zum Eintreten benutzt hatte und schlug die Tür mit Schmackes zu. In diesem Moment empfand ich so gut wie gar nichts. Ich lief trotzdem mit einem schnellen Schritt zu meinem Zimmer und rannte dabei fast Shiki um, der in ein Buch vertieft war. Da ich meine Gedanken nicht beisammen hatte, sah ich ihn nicht. Ich stieß gegen Shiki und bevor ich umfallen konnte, warf er das Buch weg und schlang seine Arme um mich. „Tschuldigung…“, sagte ich und sah Shiki an. „Schon gut. Hast ja noch mal Glück gehabt.“ Shiki sah mich mit einem Blick an, den ich weder beschreiben, noch vergessen kann. Ich konnte meine Augen aber nicht von ihm abwenden. „Was ist? Du siehst etwas durcheinander aus.“ „Ich…“, begann ich. „Was ist passiert?“ „Ich war gerade bei Akatsuki, um mich bei ihm zu entschuldigen. Da knutscht er gerade mit der Neuen rum.“ „So ein…!“, sagte Shiki, behielt aber das Schimpfwort für sich. „Eigentlich dürfte ich mich weder aufregen, noch irgendetwas sagen.“ „Ich verstehe nicht.“ „Ich… nun ja. Ich habe Reno auch schon oft geküsst und Akatsuki war in gewisser Weise damit einverstanden.“ „Hä?“ „Nun ja. Erinnerst du dich an die Explosion, bei der Yuki getötet wurde? Die haben Reno und ich verursacht. Wir standen vor dem brennenden Auto und haben uns das wunderschöne Schauspiel angesehen. Reno hatte sich vor mich gestellt, damit mich die Splitter nicht treffen. Und dann habe ich ihn einfach geküsst. Zufälligerweise war Hanabusa da, um das Auto zu fotografieren. Dabei hat er auch ein Bild von mir und Reno gemacht, als wir uns küssten. Akatsuki hat das Foto gesehen.“ „Was hat er gesagt?“ „Solange nicht mehr als Küssen ist, ist es ihm egal. So hat er es wirklich gesagt. Und mehr war auch nicht zwischen Reno und mir.“ „Wenn es Akatsuki wirklich nicht stört, dann ist es ja gut. Aber ich kann trotzdem verstehen, wie du dich fühlst.“ Shiki hatte mich die ganze Zeit nicht losgelassen und sah mich immer noch sehnsüchtig an. Irgendwas wollte er mir sagen. „Shiki? Was ist?“, fragte ich vorsichtig. „Ich… ich würde es gern noch einmal mit dir versuchen. Aber ich weiß, dass es nicht geht…“ Er ließ mich los. „Das hättest du dir früher überlegen sollen.“, sagte ich leise. „Ja, aber irgendwie tut es weh, dich mit Akatsuki zu sehen.“ Ich drehte mich von Shiki weg. Warum musste er jetzt mit so was anfangen? „Es tut mir leid. Aber ich habe mich auch beschissen gefühlt, als ich dich mit Rima sah.“ „Schon gut. Lassen wir das.“ „Okay. Bis später dann.“ Ich sah Shiki noch einmal an und ging dann zu meinem Zimmer weiter. Nachdem ich es betreten hatte, warf ich meine Jacke einfach über das Sofa und zog mich auf dem Weg zum Schlafzimmer schon mal aus. Als ich dort ankam, trug ich nur noch meine Unterwäsche. Die legte ich ebenfalls ab und schlüpfte in mein Schlafzeug. Ich haute mich ins Bett und schlief nach wenigen Minuten ein. Doch diese Ruhe währte nicht für lange. Denn es klopfte. Ich hatte meine Wohnungstür abgeschlossen, deshalb kam jetzt keiner rein. Ich quälte mich aus dem Bett und lief halb blind zur Tür, um sie zu öffnen. „Maaann.“, maulte ich. „Es ist doch noch mitten am Tag…“ Bevor ich sonst noch etwas sagen konnte, fiel mir Akatsuki um den Hals. Das bekam ich gerade noch mit. „Was issen jetzt los?“, fragte ich schlaftrunken. „Sai. Es tut mir leid. Ich weiß nicht, wieso ich das getan habe. Es war eine Affekthandlung. Bitte verzeih mir!“ Ich hatte wirklich keinen Schimmer, wovon Akatsuki da sprach. Mein Kopf wollte einfach nicht klarer werden. Ich drückte Akatsuki vorsichtig von mir weg und ging zurück zum Schlafzimmer. „Mach de Tür zu und komm mit.“, sagte ich gähnend. Er schloss die Tür und folgte mir ins Schlafzimmer. Ich war so müde, dass ich stolperte und auf das Bett fiel. Ich drehte mich mit Mühe um und setzte mich auf. Akatsuki trat gerade durch die Schlafzimmertür und schloss diese ebenfalls. „Also…“, begann er. Dann bemerkte ich, dass ich nicht aufmerksam war. „Warte einen Moment und schlaf bitte nicht gleich ein.“ Akatsuki verließ den Raum und ließ die Tür offen. Nach wenigen Minuten kam er mit zwei Gläsern und einer Blutkonserve wieder. Er füllte beide Gläser mit dem kalten Blut und stellte seines ab. Akatsuki kroch vorsichtig zu mir heran und setzte das Glas an meine Lippen. Sobald das Blut sie berührte, trank ich gierig. Das Glas war im Nu leer und Akatsuki stellte es ab. Nun leerte er auch sein Glas. In der Zwischenzeit wurde mein Geist wacher und meine Sinne schärfer. Ich nahm jetzt alles überdeutlich war und schaute Akatsuki an, der die letzten Tropfen des Blutes in seine Kehle laufen ließ. Nachdem er das Glas ebenfalls abgestellt hatte, erwiderte er meinen Blick. „Bist du endlich wach?“, fragte er mit ernster Mine. Ich nickte nur und wartete. „Ich weiß nicht recht, wie ich anfangen soll…“ „Eigentlich brauchst du gar nicht anfangen. Wegen Haruka kann und darf ich dir gar nich böse sein.“ Er sah mich erstaunt an. „Du hast mir doch auch nicht verboten, Reno zu küssen. Nur mehr darf nicht passieren und daran halte ich mich.“ „Stimmt schon. Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht, warum mir das nicht weh tut, zu wissen, dass du bei Reno bist und ihr euch küsst.“ „Weiß ich auch nicht. Aber was ich weiß, ist, dass es mir ein wenig weh tat, als ich dich mit Haruka sah.“ „Irgendwie hat sie mich hypnotisiert. Ich hätte sie sonst niemals geküsst.“ Ich sah Akatsuki eindringlich an und wusste, dass er nicht log. „Gut. Wenn das so ist, werde ich ihr mal einen Besuch abstatten und ihre seltsamen Kräfte aus ihr herausprügeln.“ „Lass den Quatsch, Sai. Du musst nicht gleich jedem Mädel, dass mich mal näher kennen lernen will, an die Kehle springen.“ „Es tut mir leid, dass ich dich nicht teilen möchte!“, schrie ich ihn an. Verdammt. Das geht ja schon fast so los, wie mit Shiki. Akatsuki sah mich mit einem weichen Blick an. „Ich will dich doch auch nicht teilen…“ Dann küsste er mich. Ich schloss einfach die Augen und genoss es. Mit ihm war es anders, als mit Reno. Nicht besser oder schlechter. Einfach anders. „Vielleicht sollten wir einen Kompromiss finden.“, schlug ich vor. „Du hältst dich fern von Haruka und ich bringe sie dafür nicht um.“ „Nicht ganz. Ich halte mich von ihr fern. Dafür musst du aber weniger Zeit mit Reno verbringen. Schaffst du das?“ Ich grinste und warf mich auf Akatsuki drauf, der neben mir saß. Ich setzte mich rittlings auf ihn drauf und stützte mich auf seinem Oberkörper ab. Langsam begann ich ihm sein Hemd zu öffnen. Dann beugte ich mich vor und legte meinen Kopf auf seine Brust. Der Herzschlag war wieder so beruhigend. Akatsuki legte seine Hände auf meinen Rücken und streichelte ihn. Verdammt, ich wurde wieder müde und war kurz davor einzuschlafen. Ich begann zu dösen. „Sai? Sai, du wirst schwer… Hey, pennst du schon…?“ Und dann war ich weg. Ich spürte nur noch, dass ich von Akatsuki herunterrollte und weich auf dem Bett landete. Dann war nichts mehr, außer der ewigen Schwere des Schlafes… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)