Vampire Knight - Behind the Shadows of the Night von abgemeldet (Mein Leben als Vampir auf der Cross Academy...) ================================================================================ Kapitel 82: Zombie und Feuerwerksvorbereitungen ----------------------------------------------- Am nächsten Abend wollte ich die Gräber von Zero und Flitti besuchen. Ich ließ meine Jacke hängen, weil es draußen ungeheuer warm war. Die Sommerferien würden bald beginnen. Und die Konfrontation mit Akatsukis Eltern. Denen würde ich was husten, was die sich einbildeten, mir meinen Akatsuki wegnehmen zu wollen. Ich verdrängte diesen Gedanken erstmal und ging nach unten. Von der Eingangshalle aus machte ich mich auf den Weg zum Hintereingang. Ich betrat den Hinterhof und staunte erstmal, wie warm es war. Die Wärme war wie eine Wand, in die ich eben hineingelaufen war. Dann schlug mir der durchdringende Duft der Rosen entgegen. Es war alles wie immer. Nein. Etwas war anders. Ich wusste bloß nicht, was. Ein seltsames Gefühl stieg in mir auf. Ich versuchte es zu ignorieren und ging zu den Gräbern. „Flitti, Zero, ich möchte euch etwas Tolles erzählen…“, begann ich. Auf einmal bebte die Erde leicht und die Gräber vibrierten. Dann öffnete sich Flittis Grab und eine halb verweste Hand bahnte sich ihren Weg an die Erdoberfläche. Es war eindeutig Flittis. Ich schrie vor Schreck auf und stolperte rückwärts. Dort landete ich auch gleich auf meinen drei Buchstaben. Ich beobachtete mit zunehmendem Erstaunen und Schrecken wie immer mehr von Flitti zum Vorschein kam. Als sie schließlich komplett ihrem Grab entstiegen war, stellte sie sich vor mich hin. „Hallo Sai.“, sagte eine mir bekannte Stimme. Es war natürlich Flittis, aber sie klang unbenutzt und rau. Ihre Augen waren rot, weil Blut hineingelaufen war. Und mit diesen Augen starrte sie mich unverwandt an. „Wo ist Yuki? Ich muss sie umbringen…“ Sie ließ mich nicht antworten, sondern begann auf das Haus loszumarschieren. Seltsam normal, für einen Zombie. Ich saß immer noch wie gelähmt da und konnte sie nicht mal aufhalten. Irgendetwas sagte mir, dass das ganze hier nicht gut ausgehen würde, wenn ich Flitti nicht aufhielte. Ich sprang auf und hechtete ihr hinterher. In der Empfangshalle angekommen, konnte ich sie jedoch nirgends entdecken. Verdammt, war sie schnell. Ich hastete durch die Halle und traf an der Tür auf Hanabusa, der auf der Erde hockte. Ich schnappte ihn am Kragen und zerrte ihn auf die Beine. „Wo ist sie hin? Sag’s mir!“, brüllte ich ihn an. Hanabusa sah erstarrt aus, deutete aber mit dem Finger zitternd auf die offene Tür. Ich ließ ihn unsanft gegen die Wand fallen und rannte zur Tür hinaus. Warum war die so schnell? Ich konnte sehen, wohin ihr Weg führte. Flitti wollte zum Haus „Sonne“. „Flitti!“, schrie ich, doch sie hörte mich nicht. Unbeirrt setzte sie ihren Weg fort und ich konnte sehen, wo ich blieb. Statt den Weg zu benutzten, lief sie einfach quer über den Rasen und ich hinterher. Sie war am Haus „Sonne“ angekommen und stieß das Tor auf. Sofort konnte man Schreie hören, die eindeutig von den Day Classlern stammten. Ich erreichte ebenfalls das Haus und rannte hinein. Flitti wollte hoch zu Kurosu und nahm deshalb die Treppe. Auf ihrem Weg stieß sie einige Schüler unsanft zur Seite und einer flog sogar die Treppe hinunter. Er blieb verletzt liegen, aber das störte mich absolut nicht. Ich hechtete Flitti hinterher, doch bevor ich sie erreichte, brach sie auch schon Kurosus Bürotür auf. Man konnte ihn schreien hören. Ich war endlich angekommen. Ich schaute in den Raum und konnte Kaname entdecken, der wie zur Salzsäule erstarrt vor Kurosus Schreitisch stand. „Wo ist Yuki?“, fragte Flitti und grinste dabei wie irre. „Sie ist tot!“, rief ich ihr von der Tür aus zu. „Sie ist tot…“ „Aber… wieso? Durch wessen Hand ist sie gestorben?“, fragte Flitti. Kaname antwortete. „Das Taxi, das sie abholen sollte, ist in die Luft geflogen. Es ist einfach explodiert… Ich kann es immer noch nicht glauben…“ „Sie hat es verdient, Kaname. Und das weißt du!“, rief ich. „Niemand hat es verdient zu sterben. Und schon gar nicht so, wie Yuki starb.“ „Es war eine wundervolle Explosion. Das rot und gelb des Feuers sah klasse aus. Und Yukis Gesicht erst, bevor sie in die Luft gejagt wurde…“, schwärmte ich. „Wieso weißt du, wie sie geguckt hat…?“, fragte Kaname, dann ging ihm ein Licht auf. Er stürzte auf mich zu und legte mir seine Hände um den Hals. Dann hob er mich hoch. Trotzdem wich das Lächeln nicht aus meinem Gesicht. „Du hast sie umgebracht!“ „Ja, habe ich. Ich habe es Zero und Flitti geschworen. Ich halte meine Versprechen. Außerdem warst du auch sauer auf sie. Vergiss das nicht.“ „Deswegen hätte ich sie aber nicht getötet!“, schrie er. Ich befreite mich irgendwie aus Kanames Griff. „Sie ist jetzt tot und du kannst daran nichts mehr ändern!“, rief ich. „Flitti. Hast du gehört? Ich habe mich für euch gerächt…“ Ich sah sie an. Ihre Augen wurden zum zweiten Mal glasig und sie brach zusammen. Jetzt war sie endgültig tot und nichts und niemand konnte sie zurückholen. Ich ging zu ihr. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich kniete mich zu ihrem leblosen Körper. Jetzt ist sie zwei Tode gestorben, dachte ich. Vorsichtig nahm ich ihre Leiche und trug sie zur Tür hinaus. Kaname folgte mir. Ich drehte mich zu ihm um. „Was ist?“, fragte ich unfreundlich. „Du willst sie bestimmt beerdigen und ich wollte dir helfen. Es tut mir Leid, dass ich dich so angefahren haben.“ „Schon gut, aber ich werde sie allein beerdigen, wenn es dir nichts ausmacht.“, sagte ich und ging den Gang hinunter. Kaname blieb wie angewurzelt stehen und ließ mich gehen. Nach wenigen Minuten war ich wieder bei den Gräbern. Zum Glück ist Zero nicht auch noch aufgestanden. Den hätte ich bestimmt nicht so leicht zurückbekommen. Ich legte Flitti erstmal ab und ging zum halb geöffneten Grab. Dort ließ ich die Erde sich weiter öffnen und leerte so auch den Sarg. Dieser war seltsamerweise nicht beschädigt. So legte ich sie behutsam hinein und schloss den Deckel. Ich versenkte den Sarg und begann mit bloßen Händen die Erde wieder in das Loch zu schaufeln. Als ich damit fertig war, war ich ganz schön geschafft. Es war eine Menge Erde gewesen. Ich war auch ziemlich schmutzig. Also hieß es duschen. „Hoffentlich findest du jetzt deine letzte Ruhe, Flitti. Und Zero, nicht, dass du mir auch noch einen Besuch abstattest.“, sagte ich und verbeugte mich kurz vor den Gräbern, um ihnen meine Ehre zu erweisen. Dann machte ich mich auf den Weg zurück zu meiner Wohnung. Ich trat ein und machte die Tür zu, verschloss sie aber nicht. Ich ging direkt ins Bad. Umziehen könnte ich mich später immer noch. Ich betrat das Bad und zog meine Sachen aus, die ich gleich in die Waschmaschinen warf. Dann stieg ich unter die Dusche und drehte das Wasser auf. Ich ließ es mir richtig gut gehen und genoss das Ganze. Als ich fertig war, schnappte ich mir ein Handtuch, das ich mir um den Körper wickelte. Das andere war für meine Haare. Ich öffnete die Badtür und mein Blick fiel auf das Sofa. „Reno!“, rief ich erschrocken und drückte das Handtuch noch enger an meinen Körper. „Hallo Sai. Die Tür war offen und ich wollte dir einen Besuch abstatten.“ „Was hättest du gemacht, wenn ich jetzt nackt aus dem Bad gekommen wäre?“ „Mich gefreut.“, sagte er und grinste. „Männer…“, stöhnte ich und ging an ihm vorbei zum Schlafzimmer. Bevor ich dort ankam, sagte Reno: „Hübscher Anblick.“ Ich hielt einen Moment inne, sparte mir dann aber die Antwort und betrat mein Schlafzimmer. Schnell zog ich mich um und ging dann wieder zu Reno. Doch bevor ich mich setzten geschweige denn, etwas sagen konnte, klopfte es an der Tür. Ich öffnete. Es war Kaname. Ich hatte die Tür nur einen Spalt breit geöffnet, sodass er Reno nicht sehen konnte. „Was gibt es?“, fragte ich. „Ich wollte mich entschuldigen. Wegen gestern. Ich habe überreagiert. Aber eine Frage habe ich noch an dich. Woher hattest du das Zeug, um das Auto in die Luft zu jagen?“ „Von mir.“ Reno war aufgestanden und von hinten an mich herangetreten. „Und woher hattest du es?“ „Selbst gemacht.“, antwortete Reno mit einer Spur Selbstzufriedenheit. „Ich stelle Sprengstoffe und Feuerwerkskörper her.“ „Feuerwerkskörper, ja?“ Kaname dachte einen Moment nach. „Ich habe mir gerade eine Bestrafung für euch ausgedacht.“ „Warum Bestrafung?“, fragte Reno verwirrt. „Weil du mitgeholfen hast, Yuki zu töten.“ Reno schien zu verstehen. „Und?“ „Ihr werdet beide ein Feuerwerk organisieren. Dafür habt ihr eine Woche Zeit. Alles klar?“ „Klar. Aber es ist doch keine Bestrafung, mit Sai zusammen etwas Zeit zu verbringen… Au!“ Ich hatte Reno in die Seite geknufft, damit er seine Klappe hielt. „Na dann… Sagt mir Beschied, wenn ihr fertig seid.“ „Okay.“, sagte ich und schloss die Tür hinter Kaname. Dann wandte ich mich an Reno. „Sag ihm doch gleich, dass du als Bestrafung in den Knast willst!“, sagte ich etwas angepisst. „Was meinst du?“ „Du meintest, dass es keine Strafe wäre, mit mir zusammen Zeit zu verbringen. Das kann Kaname so deuten, dass es keine vernünftige Bestrafung ist. Und deshalb müsste er dir etwas Schwereres aufbrummen!“ „Ach so. Ich habe nicht nachgedacht, bevor ich das sagte. Sei mir doch nicht böse.“ Reno kam näher an mich heran und gab mir einen Kuss. „Gut, vergessen wir das.“, sagte ich, nachdem sich Reno von meinen Lippen gelöst hatte. „Wollen wir gleich morgen mit der Planung anfangen?“ „Jepp. Bis morgen dann.“ Reno verabschiedete sich und ging. Ich schloss die Tür und setzte mich auf das Sofa. Doch dort blieb ich nicht lange. Denn es klopfte mal wieder. „Hallo, Großer. Irgendwie wusste ich, dass du es bist.“, begrüßte ich Akatsuki. „Wer denn sonst?“, erwiderte er und umarmte mich. „Du riechst wirklich gut.“ „Fang bloß nicht so an wie Hanabusa.“ „Keine Angst.“ Akatsuki schloss die Tür hinter sich. Dann ergriff ich seine Hand. „Ich muss dir was erzählen.“ Ich zog ihn Richtung Sofa, doch als wir dort ankamen, zog mich Akatsuki in mein Schlafzimmer. „Was…?“ „Keine Angst. Ich bin nur müde und will es bequem haben. Ich werde dir aufmerksam zuhören.“, versprach er. Ich ließ mich mitziehen und schloss die Schlafzimmertür hinter mir. Akatsuki warf sich aufs Bett und ich haute mich daneben. „Na dann schieß mal los.“ „Okay. Nachdem ich gestern von dir weggegangen war, wollte ich Zero und Flitti erzählen, dass Yuki endlich tot war. Ich stand vor den Gräbern, als plötzlich aus Flittis Grab eine Hand die Erde durchbrach.“ „Das klingt ja nach nem Horrorfilm.“, scherzte Akatsuki. „So kam es mir auch vor. Langsam aber sicher kämpfte sich auch der Rest von Flitti an die Erdoberfläche. Als sie draußen war, wollte sie wissen wo Yuki ist. Bevor ich antworten konnte, marschierte sie an mir vorbei. Ich war gelähmt vor Schreck.“ Akatsuki hatte sich auf die Seite gedreht und sah mich an. Er nahm seine Hand und legte sie über meinen Bauch. „Flitti eilte durch die Eingangshalle und bis ich fähig war, ihr zu folgen, hatte sie schon einen mächtigen Vorsprung. Ich rannte hinter ihr her und rief ihren Namen, aber sie reagierte nicht. Sie lief fast Amok, als ich beim Schulgebäude ankam, welches ihr Ziel war. Flitti lief die Treppe hoch zu Kurosus Büro und brach die Tür auf. Bevor Schlimmeres passieren konnte, kam ich an. Kaname war bei Kurosu. Ich erklärte, dass ich Yuki getötet hatte. Kaname ging halb auf mich los, was aber verständlich war. Ich sagte Flitti, dass ich sie gerächt hätte. Doch als ich mich umdrehte, war sie endgültig tot. Ich brachte sie in ihr Grab und beerdigte sie ein zweites Mal.“ „Mann, das muss hart für dich gewesen sein.“ „Es ging…“ Ich starrte die ganze Zeit zur Decke. „Wolltest du mir noch was erzählen?“ „Ja. Ich werde die ganze nächste Woche ne Menge Zeit mit Reno verbringen.“ Akatsukis Hand verkrampfte sich etwas auf meinem Bauch. „Wieso?“ „Das ist Kanames Art, uns wegen Yukis Tod zu bestrafen. Wir sollen ein Feuerwerk organisieren.“ Seine Hand wurde wieder entspannter. Er begann, meinen Bauch zu streicheln. „Ach so.“ „Gibt es einen Grund, weshalb du meinen Bauch streichelst? Das machen doch sonst nur werdende Väter.“ „Es gibt keinen Grund. Aber irgendwann mal Vater werden, wäre bestimmt cool.“ „Denkst du. Mit ner Göre an der Backe ist nichts mehr mit: Komm ma schnell mit ins Schlafzimmer. Wir müssen reden.“ Ich lachte und Akatsuki stimmte mit ein. „Wir haben doch noch eine Weile Zeit. Kinder kann man sich später immer noch anschaffen.“ Akatsuki zog mich an der Hüfte zu sich heran und küsste mich. „Gut. Später.“ Wir küssten uns eine halbe Ewigkeit und kuschelten die ganze Zeit. Irgendwann schlief ich seelenruhig in Akatsukis Armen ein. Nachdem ich aufgestanden war, zog ich mich an und bereitete das Frühstück für Akatsuki und mich. Als er dann auch seinen sexy Hintern aus dem Bett bekommen hatte, setzte er sich zu mir an den Tisch und wir aßen gemeinsam. Danach musste er auch leider gehen, denn ich wollte zu Reno. „Stell bloß nichts an.“, sagte er mir, als ich mit ihm meine Wohnung verließ. „Ja ja.“, sagte ich und grinste. Akatsuki gab mir einen Klaps auf den Hintern und begab sich zu seiner Wohnung. Ich stieg noch eine Treppe rauf zu Reno und klopfte an der Tür. Reno öffnete mir mit einem halb geschlossenen Hemd. „Junge! Lern endlich, wie man sich richtig anzieht!“, witzelte ich. „Ach, tu nicht so. Du stehst doch drauf.“, sagte er und gab mir einen Kuss zur Begrüßung. „Verdammt, du hast ja recht.“ Ich trat ein und Reno schloss die Tür. „Hast du schon was gemacht?“, fragte ich ihn. „Nö, nichts. Und du?“ „Wie denn? Nachdem du weg warst, kam Akatsuki. Wir haben die ganze Zeit im Bett gelegen und gekuschelt. Da hat man keine Zeit um irgendetwas vorzubereiten.“ Ich hatte einen Block und was zu Schreiben mitgenommen. Damit setzte ich mich aufs Sofa und schlug den Block auf. Ich schrieb oben drüber in Großbuchstaben FEUERWERK. Drunter: Planung. „Und? Welche Raketen willst du gen Himmel schicken?“, fragte ich Reno, nachdem er sich neben mich gesetzt hatte. „Hm. Ich mach erst ma ein paar und schreib Nummern drauf. Dann sag ich se dir und du schreibst se auf. Den Rest planen wir später.“ Reno machte sich daran, in seinem kleinem Chemielabor etwas zusammenzumischen. Ich überlegte in der Zeit, wie man den Rest der Veranstaltung auskleiden konnte. Ich machte Notizen, die ich später überarbeiten wollte. Wir hatten ja immerhin eine ganze Woche Zeit. Bevor ich wegnicken konnte, klopfte es an Renos Tür und er ging hin, um sie zu öffnen. Nach der Stimme zu urteilen, war es Kaname. „Hallo Reno. Akatsuki meinte, dass Sai bei dir sei.“ „Ja, hier bin ich. Was gibt’s?“, fragte ich, nachdem ich mich von der Couch aufgerafft hatte. „Ich habe dich einer neuen Schülerin zugeteilt. Ihr Name ist Haruka Kaisetsu. Du wirst sie morgen kennen lernen.“ Damit endete Kaname und verabschiedete sich von uns. Ich setzte mich wieder aufs Sofa und lehnte mich zurück. Reno machte sich an seine Arbeit und fertigte eine Menge Feuerwerkskörper. Ich dagegen schlief ein… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)