Vampire Knight - Behind the Shadows of the Night von abgemeldet (Mein Leben als Vampir auf der Cross Academy...) ================================================================================ Kapitel 78: Mein Engel... ------------------------- Die Leichen, nein, es waren keine Leichen. Es waren meine Freunde. Zero und Flitti wurden auf die Krankenstation gebracht. Dort hatten sie ein Obduktionszimmer. Aber ich verbot es dem Arzt die beiden zu obduzieren. Stattdessen wurden sie in eine Leichenkühlkammer gebracht. In vier Tagen war schon die Beerdigung. Sie beide sollten hier auf dem Campus hinter dem Haus „Mond“ begraben werden. Direkt vor dem Rosengarten. Vorher würde noch Rimas Beerdigung stattfinden. Nach dem Vorfall verschwand ich auf mein Zimmer. Ich warf mich ins Bett und blieb dort. Meine Tür war nicht abgeschlossen und so kam es, dass Akatsuki wenig später bei mir vorbeischaute. Er betrat mein Schlafzimmer und setzte sich auf mein Bett. Er streckte seine Hand aus und streichelte meinen Kopf. Ich sah ihn an und Akatsuki sah meine Tränen. Die anderen konnten nicht mal trocknen, weil ich die ganze Zeit flennte. „Ich kann es einfach nicht begreifen. Jetzt sind sie weg und ich sehen sie nie wieder. Ich habe ihnen nicht einmal sagen können, wie viel sie mir bedeuteten…“, meine Stimme versagte. Ich sah Akatsuki durch einen Tränenschleier an. Er trug einen schwarzen Anzug mit Nadelstreifen. Denn heute war Rimas Beerdigung. „Ich muss jetzt los. Ich verstehe, dass du nicht mitkommst. Es wird wahrscheinlich zwei Stunden dauern oder so. Ich komme danach aber wieder zu dir, okay?“ Ich nickte nur und Akatsuki wollte aufstehen. Ich hielt ihn fest. „Was ist?“, fragte er und sah mich liebevoll an. Ich richtete mich auf und küsste ihn. „Du bist der einzige, den ich noch habe…“, sagte ich und drückte ihn an mich. Er erwiderte die Umarmung. „Kann sein. Aber ich werde dich ganz sicher nicht allein lassen. Aber ich muss zu der Beerdigung. Es dauert sicher nicht lange.“ Er gab mir noch einen Kuss und löste sich dann von mir. Akatsuki verließ meine Wohnung. Ich wollte nicht hier rumliegen und rumheulen. Ich stand auf und ging auf den Flur. Dort nahm ich das Telefon und rief meine Haushälterin an. Sie sollte für mich zwei große Glasschränke besorgen und mir diese zuschicken. Ich wollte die Erinnerungen an Zero und Flitti erhalten. Dort sollten zum Beispiel Fotos, ihre Schuluniform und andere persönliche Gegenstände drin Platz finden. Meine Wohnung war ja so groß, dass locker noch zwei Vitrinen dort hinein gepasst hätten. Danach ging ich notgedrungen doch in mein Zimmer. Ich schaltete den Fernseher ein, um mich etwas abzulenken. Das klappte jedoch nur in geringem Maße. Immer wieder schweiften meine Gedanken zu Zero oder Flitti. Die Zeit mit ihnen war echt toll gewesen. Ich werde bestimmt kaum damit klarkommen, dass beide nicht mehr da sind. Die nächsten Wochen oder sogar Monate könnten die schlimmsten meines Lebens werden. Ich machte den Fernseher wieder aus und ging in mein Studierzimmer. Bevor ich mich in meinem bequemen Sessel niedergelassen hatte, nahm ich mir ein Buch vor, welches ich mir einmal von Zero geliehen hatte. Jetzt konnte ich es als Erinnerung behalten. Ich las es ganz durch. Es war nicht sehr dick, deshalb dauerte es weniger als zwei Stunden. Ich sah auf die Uhr. Akatsuki müsste bald zurück sein. Und wie aufs Stichwort kam Akatsuki auch schon durch meine Wohnungstür. Ich hatte mir abgewöhnt, sie zu verschließen. Ich stand auf und ging ins Wohnzimmer. Er hatte sich scheinbar schon umgezogen, denn er trug eine einfache Hose und ein halb geschlossenes Hemd. „Wie fühlst du dich?“, war das erste, was er mich fragte, nachdem er mich wieder in seine Arme genommen hatte. „Jetzt, wo du da bist, geht es mir besser.“, sagte ich leise. „Aber mir kommt es vor, als ob ich nie mehr lachen könnte.“ „Ich könnte dir jetzt sofort das Gegenteil beweisen, aber das wäre äußerst rücksichtslos.“ Ich nahm Akatsukis Hand und zog ihn hinter mir her. Es wurde wieder hell und ich wollte ins Bett. Aber nicht allein. Im Schlafzimmer ließ ich Akatsukis Hand los und zog mich schnell um. Dann stieg ich ins Bett und Akatsuki folgte mir. Ich kuschelte mich ganz eng an ihn ran und hielt ihn fest. Er schlang seine Arme um mich und streichelte meine Wange. „Irgendwann wird der Mond wieder scheinen. Auch, wenn es für dich jetzt nicht so aussieht.“ Das waren tröstende Worte und sie schienen auch zu helfen. Ich lächelte nicht, aber Akatsuki konnte spüren, dass es mir besser ging. Wir redeten noch ein wenig, bis ich nicht mehr antwortete, weil ich eingeschlafen war. Akatsuki wachte über mich, wie ein Engel. Vermutlich wie der Engel, der ich für Zero und Flitti gewesen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)