Vampire Knight - Behind the Shadows of the Night von abgemeldet (Mein Leben als Vampir auf der Cross Academy...) ================================================================================ Kapitel 59: Der Ball und ein Kampf ---------------------------------- Auch in den nächsten Tagen kam Yuki zu uns und erzählte uns, dass die Angriffe nicht aufgehört hatten. Kaname hatte Leute von uns losgeschickt, die aber nichts in Erfahrung bringen konnten. Ich hatte einen Verdacht, was für ein Scheusal dahinter stecken konnte, behielt es aber für mich. Die Nacht des Balles war gekommen. Ich wollte mich für Akatsuki besonders hübsch machen. Ich hatte ein schwarzes, seidenes Kleid, welches bis knapp über die Knie reichte. Darunter trug ich eine schwarze Satincorsage mit passenden Hotpants. Ich hatte außerdem schwarze, flache Schuhe, die im Chinastil gehalten waren und Stickereien auf der oberen Seite hatten. Das Kleid hatte kurze Ärmel, vorne einen tieferen Ausschnitt und der Rücken war bis über die Corsage frei. Ich hatte meine Haare hochgesteckt, damit man mein Tattoo sah. Akatsuki hatte mir da etwas Selbstvertrauen gegeben, weil ich das Tattoo nie jemandem zeigen wollte. Ich wartete auf Akatsuki, der mich abholen wollte. Kurz darauf klopfte es. „Wow! Du siehst echt klasse aus!“, sagte Akatsuki, als er mich so erblickte. Er trug einen schwarzen Nadelstreifenanzug mit einem schwarzen Hemd. Das ganze wurde durch eine schneeweiße Krawatte abgerundet. „Und du siehst zum Anbeißen aus.“, sagte ich und sah ihn verführerisch an. Er hielt mir seinen Arm hin und ich hakte mich ein. „Dann wollen wir mal, meine Schönheit.“ Als wir auf dem Gang waren, klingelte das Telefon, welche gegenüber meinem Zimmer an der Wand hing. Ich ging ran. „Hallo? … Du bist es. Was gibt es denn? … Wann ist das passiert? … Mach einfach so weiter, wie bisher. … Gut, bis dann.“ Ich legte auf. „Und?“, fragte Akatsuki und sah mich erwartungsvoll an. „Das war meine Haushälterin. Meine Großtante ist heute Morgen gestorben.“ „Das tut mir Leid…“ Doch ich unterbrach Akatsuki mit schallendem Gelächter. Er sah mich verwirrt an. „Das brauch dir nicht Leid zu tun. Endlich ist sie tot und lässt mich in Ruhe! Sie hat mich gehasst und ich sie. Und jetzt kann sie mich nicht mehr wegen dem Erbe meiner Eltern quälen.“ „Ah ja.“, sagte Akatsuki und sah immer noch verwirrt aus. „Vergiss es einfach und lass uns gehen.“ Der Ball sollte in einer großen Halle stattfinden. Akatsuki kannte den Weg. Ich nicht, aber das war egal. Nach kurzer Zeit waren wir da. Aber nicht nur wir. Viele von den Day Class Schülern standen schon vor dem Saal. An der Tür stand ein Lehrer, der als Türsteher fungierte. Uns ließ er einfach rein. Im Saal waren die Night Class Schüler fast vollständig versammelt. Am Mischpult stand wieder der DJ von Hanabusas Party. Er machte echt gute Musik und war ausgezeichnet für diesen Job. An der rechten Seite standen Zero und Flitti und unterhielten sich angeregt. Akatsuki und ich gingen zu ihnen hinüber. „Hallo, ihr zwei.“, begrüßte ich die beiden. „Hallo, Sai. Hallo, Akatsuki. Alles klar bei euch?“, fragte Zero. „Alles bestens. Und bei euch?“, entgegnete Akatsuki. „Könnte kaum besser sein!“, strahlte mich Flitti an. Ich war froh, dass bei ihnen alles in Ordnung war. Ich sah Flitti etwas genauer an und bemerkte, dass sie eine edle Spange aus Silber im Haar trug. „Schöne Spange.“, sagte ich ihr. „Danke. Die habe ich am Valentinstag von Zero bekommen.“ Wurde sie tatsächlich rot? Ich grinste sie an. „Ich hab ein erstklassiges Buch bekommen.“, sagte ich und strahlte ebenso sehr wie Flitti. Jetzt wurden die Day Classler hineingelassen und ein Tumult brach los. Die ganzen Weiber stürzten auf die Jungs zu. Auch auf Akatsuki kamen eine ganze Menge zu. Provokativ stellte ich mich vor ihn und küsste ihn sehr lange. Die Mädels blieben abrupt stehen und funkelten mich böse an. Ich ließ kurz von Akatsuki und warf ihn ein dämonisches Grinsen zu. Sie drehten sich um und rannten schleunigst weg. Ich drehte mich zufrieden zu Akatsuki um und grinste ihn unschuldig an. Der DJ legte nun ein paar Platten auf und die Schüler wuselten auf die Tanzfläche. Natürlich schleppte ich Akatsuki ebenfalls mit. „Kann ich dich für eine Weile allein lassen? Ich will mir was zu trinken holen und Hunger hab ich auch.“, entschuldigte sich Akatsuki nach einer Weile. „Na klar. In der Zwischenzeit mache ich mich an einen anderen ran, okay?“ „Alles klar. Bis nachher.“ Wir lachte und Akatsuki verließ die Fläche. Es dauerte nicht lange, da kam ein hübscher großer Junge auf mich zu. Er hatte mittellange Haare, die schwarz, aber mit roten Strähnen gefärbt waren. Außerdem trug er bestimmt mehr als das Lippen- und Augenbrauenpiercing, das ich sehen konnte. Er wäre vom Style bestimm Flittis Geschmack. Aber die sollte lieber bei ihrem Zero bleiben. „Du bist aus der Day Class, hab ich recht?“, fragte ich ihn ohne zögern. „Ja. Ich bin aber erst seit Kurzem da. Mein Name ist Yu.“ „Ich heiße Sai. Schön dich kennen zu lernen.“ „Ganz meinerseits.“ Er lächelte mich charmant an und reichte mir seine Hand. Wir tanzten zusammen eine ganze Ewigkeit. So kam es mir jedenfalls vor. Irgendwann ergriff er meine Hand und ging mit mir raus auf den Balkon. Die frische Luft tat mir gut, als ich am Geländer stand und die Augen schloss. Yu hatte sich auf das Geländer gestützt. Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich, wie er den Mond mit seinem Blick fixierte. Das war für mich die Bestätigung, die ich gebraucht hatte. In dem Buch, was Akatsuki mir schenkte, stand alles so exakt drin. „Du hast die Schüler niedergemetzelt, habe ich recht, Werwolf?“, sagte ich und grinste ihn an. Dabei entblößte ich meine Vampirzähne. „Ganz recht, Vampir. Ich habe gehofft, dass einer von euch Kreaturen herausbekommt, wer ich bin.“ „Wieso?“ „Damit ich mehr Spaß habe, wenn ich euch alle töte. So heimlich von hinten anspringen und morden ist feige. Das mag ich nicht. Meine Gegner sollen wissen, wer ihnen das Herz herausgerissen hat.“ Dann sprang er ohne Vorwarnung hinunter auf den Rasen. Ich hinterher. Ich landete sanft und leise. Yu war im Wald verschwunden. Ich hatte gute Augen und erspähte ihn kurz darauf zwischen den Bäumen. Er dachte wahrscheinlich, dass ich im Wald im Nachteil sein würde. Aber ich brauchte ja nicht hinein zu gehen. Ich benutzte meine Fähigkeiten und ließ die Bäume hinter ihm zusammenrücken. Dann wurde er von Ästen vorgeschoben. Ich konnte Yu knurren hören. „Dachtest du etwas, dass du mir entkommen könntest?“, fragte ich höhnisch. Yu fletschte die Zähne und grinste mich an. „Ich mag Mädels wie dich. Schade nur, dass du eine Vampirschlampe bist.“ Das ging zu weit. Ich schleuderte Feuerbälle auf ihn und jeder war ein Treffer. Yu lag auf dem Boden und rollte sich herum, um die Flammen zu löschen. „Beleidige mich nicht auf deinem niederen Niveau, du abscheuliches Mistvieh!“, brüllte ich ihn an. Ich ließ Wurzeln aus dem Boden schnellen und fesselte ihn damit. Ich zwang ihn, aufzustehen. „Lass mich gehen.“, sagte er. Ich schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. Yus Kopf schnellte zur Seite. Seine Augen weiteten sich und er sah mich erstaunt an. „Ich wusste, dass du ein Werwolf bist. Aber ich hatte die Hoffnung nicht aufgegeben, dass nicht du für all diese Massaker verantwortlich warst. Du hast mich enttäuscht und deshalb töte ich dich jetzt.“ „Tu, was du nicht lassen kannst…“ An Yus Mundwinkel lief etwas Blut hinunter, denn ich hatte ganz schön zugeschlagen. „Erstmal werde ich dich etwas leiden lassen, damit du weißt, wie deine Opfer sich gefühlt haben.“ „Turnt dich das etwa an?“ Ich antwortete nicht, sondern hob meine Arme an die Seite. Ich ließ Feuchtigkeit aus dem Boden aufsteigen. Als dünne Peitschen ließ ich das Wasser über Yus Körper schnellen. Er sagte nichts weiter und ertrug den Schmerz stumm. Doch nach drei Minuten konnte er einen Schmerzensschrei nicht unterdrücken. „Richtig so. Schrei, solange du es noch kannst!“ Ich lachte wie eine Irre. „Was geht hier vor?“ Kaname kam musste ebenfalls vom Balkon gesprungen sein, denn jetzt stand er hinter mir. „Das ist der Typ, den du gesucht hast, Kaname. Ich habe ihn gefunden und werde ihn gleich töten.“ „Was hast du mit ihm gemacht?“ Kaname ließ seinen Blick über Yus geschundenen Körper schweifen. Seine Klamotten waren zerrissen, von seinem Hemd nicht mehr als ein paar Fetzen übrig. Blut lief ihm über den Oberkörper und das Gesicht. „Ihn gequält, was sonst?“ „Du solltest es schnell zu Ende bringen, bevor die Schüler etwas bemerken. Ich werde Yuki die frohe Botschaft überbringen.“ „Gut, bis später.“ Ich wandte mich wieder meinem Opfer zu. Mit wenigen Schritten war ich vor ihm. Schon lange wollte ich wissen, wie Werwolfsblut schmeckt. Ich streckte meinen Finger aus und berührte eine von Yus zahlreichen Wunden. Er zuckte, als ich etwas zudrückte. Ich leckte den Finger ab. Wahnsinn. Dieser Geschmack… Unvergleichbar. Kaname hatte Recht. Ich musste es jetzt zu Ende bringen. Also formte ich aus Holz einen Pfahl. Er war echt spitz und ich umschloss ihn mit einer Schicht aus Eis. Ich hob den Arm, in dem ich den Pflock hielt, und rammte ihn in Yus Herz. Er schrie und das ging mir durch Mark und Bein. Ich sah ihm in die Augen. Sein Blick wurde glasig und verschwamm. Dann fiel sein Kopf auf seine Brust und sein Körper erschlaffte. Er war tot. Ich setzte die Wurzeln in Brand und sah zu, wie die Leiche verbrannte. Ich lenkte den entstehenden Qualm so, dass er in de Wald hinein strömte. Die anderen sollten ja nichts mitbekommen. Ich verließ den Platz und ging um das Gebäude herum. Am Vordereingang standen Aido und Ichijou. „Warum seid ihr nicht tanzen?“, fragte ich sie. „Könnten wir dich auch fragen. Und warum hast du Blut an der Hand?“, fragte Ichijou. Bevor ich antworten konnte, kam Aido auf mich zu und nahm meine Hand. Er führte sie an seine Lippen und streckte nur die Zungenspitze aus, um das Blut zu kosten. Als seine Zunge meine Hand berührte, zuckte er schnell zurück, ließ meine Hand aber nicht los. „Das… das ist doch nicht möglich!“, sagte er erstaunt. „Was ist denn, Aido?“, fragte Ichijou und kam ebenfalls näher. „Koste selbst.“, erwiderte Aido und reichte Ichijou meine Hand. Dieser kostete ebenfalls so wie Aido es getan hatte und war auch so verblüfft wie er. „Kann es möglich sein…? Sai, sag mir: Hast du zufällig gerade einen Werwolf getötet?“ „Habe ich.“ „Aber wie? Wie konnte er hierher gelangen, ohne, dass wir ihn bemerkten?“ „Er hat sich als Schüler ausgegeben. Yu wollte, dass ihn jemand entdeckt. Pech nur für ihn, dass ich diejenige war. Ich habe seine Leiche eben verbrannt.“ Ichijou ließ meine Hand sachte sinken. „Geh dir das Blut lieber abwaschen. Sonst lockst du die anderen auch noch an.“ Ich nickte und lief die Treppe hinauf. Aido und Ichijou sahen mir nach. „Unglaublich diese Sai, oder?“, sagte Aido zu Ichijou, der nur nickte. Doch dieses Lob hatte ich nicht mehr gehört. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)