Fear of the Dark - Two Shot von Mirabelle ([Hättest du mich nur nicht aufgehalten! // Draco x Hermine]) ================================================================================ Kapitel 2: Deuxième moitié: D'assistance et des souvenirs d'enfance ------------------------------------------------------------------- Fear of the Dark Teil 2: Hilfeleistungen und Kindheitserinnerungen Hermine Granger kniete summend auf dem Waldboden und vervollständigte ihren Blumenstrauß. Ihre Eltern, wohlhabende Zahnärzte aus einer Vorstadt Londons, hatten Urlaub genommen und waren nun zusammen mit ihrer Tochter, die kurz vor ihrer Einschulung stand, im Schwarzwald, um sich zu erholen. Ihr Beruf kostete den beiden Engländern viel Energie, deshalb waren sie hauptsächlich in der Sauna, bei einer Massage oder anderweitig mit erholenden Aktivitäten beschäftigt. Ihre kleine Tochter jedoch konnte dem nur herzlich wenig abgewinnen. Oft spielte sie mit anderen Kindern aus dem Hotel, doch heute hatte sie keine Lust dazu und war deshalb in den Wald gegangen, um ihren Eltern eine Freude zu bereiten, indem sie ihnen wunderschöne Blumen aus dem deutschen Wald mitbrachte. Ohne dass das kleine Mädchen etwas bemerkt hätte, hatte es begonnen zu dämmern. Nicht, dass es sonderlich spät gewesen wäre, aber der Wald war, abgesehen von der Lichtung, auf der sie saß, sehr dunkel. Natürlich war das Hotel keine zweihundert Meter entfernt, dennoch drang nur wenig Licht hindurch. Hermine pflückte gerade ein unscheinbares, weißes Blümchen, als hinter ihr etwas raschelte. Neugierig drehte sie sich um, sah aber nichts. Um genau zu sein sah sie beinahe überhaupt nichts. Auf ihrer Lichtung war es jetzt etwas schwummrig, aber im umliegenden Wald sah man beinahe nichts mehr. Sie schluckte. In welcher Richtung lag das Hotel? Die Tür zum Honigtopf öffnete sich und ein wutschnaubender Besitzer trat heraus: „He! Sie!“ Sowohl Hermine als auch Draco drehten sich irritiert um und sahen den Mann an: „Kennen Sie die beiden Schränke, die da schon seit einer Ewigkeit in meinem Laden sind?“ Draco bejahte und auch Hermine nickte unbewusst. „Die liegen beide auf dem Boden und jammern! Bauchschmerzen! Die haben meine gesamten Auslagen an Schokofröschen einfach vertilgt!“ Hermine kicherte, obwohl sie selbst nicht gerade in der besten Position war. Aber Malfoys Blick war einfach zu schön. Sein linkes Auge zuckte und sein Mund stand angewidert offen, als er aufstand, um sich die derzeitige Lage etwas genauer anzusehen. Die Gryffindor folgte ihm und konnte einen Lachkrampf nicht mehr unterdrücken, als sie Crabbe und Goyle vor der riesigen Kugel liegen sah, in der normalerweise unendlich viele Schokofrösche lagen. Die Kugel war komplett leer und sie hörte stöhnende Geräusche vom Boden. „Draco ... hilf uns ...“ „Klappe, Crabbe! Ich hab doch gesagt, ihr sollt gleich mitkommen, jetzt seid ihr selbst Schuld!“ „Aber ... Draco ... Bauchweh ...“ Hermine sah interessiert zwischen Malfoy vor ihr und Goyle hin und her. Der Blonde sah seinen Kumpan angewidert an und sagte dann: „Ich gehe. Seht zu, wie ihr wieder ins Schloss kommt. Granger, trag die beiden nach draußen, damit der Mann seinen Laden zumachen kann.“ „Ich ... was?!“ „Du hast mich schon gehört.“ Und mit einem arroganten Lächeln wandte er sich um und wollte gerade gehen, als der dicke Ladenbesitzer rief: „Moment, junger Mann! Sie scheinen die beiden besser zu kennen als das Mädchen hier! Nehmen Sie die gefälligst mit!“ Und immer noch rot angelaufen, weil er so zornig war deutete er auf Crabbe und Goyle, während Malfoy seufzend sagte: „Ich bin noch nicht siebzehn, ich darf nicht zaubern. Deswegen soll Granger es doch machen.“ Hermine war sich fast ganz sicher, dass ihm das gerade erst eingefallen war, so nett wer Malfoy normalerweise nicht. Aber dennoch hatte er Recht, als zückte sie ihren Zauberstab und mit einem gemurmelten ‚Levicorpus’ schwebten die beiden Slytherins aus dem Geschäft. Unsicher, wohin sie sie befördern sollte, legte Hermine die beiden vor der Bank ab, damit sie sich darauf setzten konnten, sobald es ihnen besser ging. „Na also. Jetzt zufrieden, der Herr?“, wollte Malfoy wissen, aber die Tür hinter dem Besitzer des Honigtopfes war bereits wieder zugeschlagen worden. „Manieren?“, murmelte der Blondschopf leise und Hermine konnte nicht anders als grinsen: „Ausgerechnet du wirfst Leuten vor, keine Manieren zu haben?“ Misstrauisch sah er sie an und fragte dann: „Wovon redest du?“ „Du beleidigst Leute, missbrauchst deine Macht als Vertrauensschüler, bist viel zu arrogant für diese Welt und redest immer dazwischen, wenn man dich nicht brauchen kann. Noch mehr Beispiele?“, meinte sie herausfordernd und Malfoy winkte lässig ab: „Danke.“ Er drehte sich auf den Fersen in Richtung Schloss und lief los. Hermine stand wie angewurzelt vor Crabbe und Goyle und starrte dem Slytherin panisch hinterher. Sie stapfte durch das Unterholz und obwohl sie vielleicht zwei Minuten unterwegs war, kam es ihr vor wie zwei Stunden. Hermine fand die Dunkelheit gruselig, verständlich in dem Alter, und wollte so schnell wie irgend möglich zurück in ihr warmes Hotelzimmer. Sie schob einen Ast beiseite und plötzlich knackte es wieder vor ihr. Ein kleiner Schrei entfuhr ihrer Kehle und sie duckte sich weg. Das Knacken und Knistern wollte nicht aufhören und nach einigen Angstsekunden blickte sie wieder auf und sah einen Vogel, der vor ihr in den Nadeln pickte. Beinahe etwas verärgert seufzte das kleine Mädchen auf und lief weiter. Hätte sie doch wenigstens den Weg wiedergefunden, auf dem sie vorhin in den Wald hineingelaufen war. Aber alles was sie sah waren Baumstämme und die Nadeln und Tannenzapfen auf dem Boden. Orientierungslos lief sie weiter und kämpfte sich mit Tränen in den Augen durch das Dickicht. Sie würde Malfoy gegenüber nie und nimmer zugeben, dass sie Angst vor Dunkelheit hatte. Zwar nur allein, aber was machte das für einen Unterschied, wenn man allein war? Normalerweise hatte sie Harry oder Ron, vielleicht sogar beide, wenn es dunkel wurde und sie sich noch herumschlichen. Im Moment hatte sie die Wahl zwischen niemanden, Draco Malfoy und einer saftigen Strafarbeit verbunden mit Nachsitzen. Hätte die Brünette gute Laune gehabt, hätte sie darüber gelacht, dass Malfoy die beste Möglichkeit war, aus diesem miserablen Zustand zu kommen. Leider hatte sie schlechte Laune, war verzweifelt und hatte heute schon genug erlebt, um noch großartig Gryffindormut aufzubringen. „Warte, Malfoy!“ Langsam, aber stetig drehte der Angesprochene sich zu ihr um und schnarrte: „Ich brauche Essen und Schönheitsschlaf. Also sag schnell.“ Sie lief auf ihn zu und brabbelte nebenher, weil ihr sonst nichts besseres einfiel: „Wie wär’s, wir sind doch offensichtlich die Letzten, sollen wir nicht zusammen zurück zum Schloss laufen?“ Kurz sah Draco Hermine an, als würde er überlegen, sagte dann aber kurz angebunden: „Nein.“ Perplex starrte sie ihm hinterher, als er weiterlief und sich nicht noch einmal zu ihr umdrehte. Hermine wollte nicht allein sein. Sie mochte es allgemein nur, allein zu sein, wenn sie mit Büchern beschäftigt war. Die Bilder faszinierten sie, und obwohl sie noch nicht in der Schule war, konnte sie lesen und verzichtete deshalb gerne auf die Vorlesestunden mit ihrer Mutter, da sie schon im jungen Alter diese Ruhe zu schätzen wusste. Aber momentan wollte sie Gesellschaft, und zwar dringend, denn sonst würde sie sich nicht von der drückenden Dunkelheit ablenken können. Es vergingen mehrere Minuten und das kleine Mädchen war sich ganz sicher, dass es nie und nimmer so lange in den Wand hinein gebraucht hatte. Sie blieb stehen und starrte auf den Boden. „Granger, hör auf, mich zu verfolgen. Ich habe auch ohne dich genug Stalker.“ „Hör auf, alles immer zu deinen Gunsten zu interpretieren! Wir haben den selben Weg, oder?“ „Dann geh weiter weg von mir.“ Hermine rollte mit den Augen und ließ sich etwas zurückfallen, versuchte aber, Malfoy möglichst nahe zu bleiben und drehte sich um, sobald eine Windböe in den Bäumen raschelte. Eine Weile näherten sich der Slytherin und die Gryffindor so dem Schloss, aber als Hermine zum ungefähr hundertsten Mal zusammenzuckte, sich umdrehte, dann aufseufzte und weiterlief, hatte Draco genug: „Granger!“ „Was ist?“, fiepte sie und er seufzte: „Kann ich diesen Wackelkontakt in dir irgendwie abstellen?“ „Hm ... na ja“, begann sie und trat etwas näher auf ihn zu: „Ich habe dir schon gesagt, wir könnten doch zusammen zurück laufen. Das würde unter Umständen etwas ändern ...“ Draco wusste nicht genau, was das bedeutete, aber es schien peinlich zu sein, wenn das sonst so direkte Schlammblut so sehr um den heißen Brei herumredete. Jedenfalls war er so genervt von ihrem Verhalten, dass es ihm lieber war, wenn sie etwas näher bei ihm war. Allemal besser als ein sekündlich wiederkehrendes Ritual, das ihn mit der Zeit aufregte. Tränen bildeten sich ich ihren Augen, als sie starr auf den Waldboden starrte. Sie hatte sich verlaufen, so viel stand fest. Sie hatte sich verlaufen und war ganz allein in einem dunklen Wald. Sie hatte eine Riesenangst. Die Tränen begannen, ihre rosigen Wangen hinunter zu laufen und Hermine ging in die Hocke. Sie hätte sich gerne gesetzt, aber sie wollte wegrennen, wenn etwas oder jemand kam. Außerdem hatte sie Angst vor dem Getier im Unterholz. Draco merkte, dass Hermine immer noch zitterte, aber sie zuckte nicht mehr bei jedem Geräusch. „Also ... Malfoy. Wie geht es dir denn so?“ Er verdrehte die Augen. Musste das jetzt sein? Sie liefen nebeneinander, weil er so ein gütiger Mensch war. Kein Grund, miteinander zu reden. Dementsprechend zuckte er nur mit den Schultern, aber sie gab nicht auf. Ihre hohe Stimme verriet, dass sie sich nur von etwas ablenken wollte, als sie fortfuhr: „Was hattest du im letzten Aufsatz in Verteidigung gegen die dunklen Künste? Ich habe nur achtundneunzig Prozent, weil –“ „Lass das, Granger“, zischte er entnervt. Er wollte nicht mit ihr über Noten reden. Er wollte allgemein gar nicht mit ihr reden. „Aber –“ „Nein.“ Hermine gab auf. Eigentlich wollte sie sich nur von der Dunkelheit ablenken, aber Malfoy war nicht der beste Gesprächspartner. Und immerhin sah man die Lichter von Hogwarts immer größer werden. Irgendwo da oben fragten sich ihre Freunde sicher, wo sie abblieb. Einige Minuten schwiegen beide, dann begann die Muggelstämmige zaghaft: „Malfoy?“ „Hmm?“ Erleichtert, dass er nicht sofort abblockte, fragte sie etwas sicherer: „Was glaubst du, wer das nächste Quidditchspiel gewinnt?“ Sie interessierte das Thema kein Stück und er wusste das, aber dennoch wollte sie nicht weiter in der totalen Stille gehen. „Wir machen euch platt“, antwortete er simpel und sie erwiderte nur ein Seufzen. „Potter taugt nichts als Kapitän, da bin ich mir sicher.“ Entrüstet starrte sie ihn an und plusterte sich etwas auf: „Du hast doch keine Ahnung! Harry kann sich wunderbar um so etwas kümmern!“ Er kicherte gespielt mädchenhaft und sagte: „Harry kann alles, denn Harry hat den dunklen Lord abgewehrt! Merkt man ja allein in der Schule.“ Den letzten Satz sagte er so trocken wie irgend möglich und die Brünette meinte nur: „Das hängt doch überhaupt nicht zusammen. Nur weil du in der Schule besser bist als Harry –“ „‚Nur’ und ‚Schule’ passen doch gar nicht in einen Satz aus deinem Mund.“ „Ach, lass mich aus dem Spiel!“ „Wenigstens wird er so ganz sicher nicht Schulsprecher“, meinte Draco genüsslich und ignorierte ihren Ausruf. „Ja. Mag sein. Aber ich weiß auch nicht wer es sonst werden sollte. Ernie Macmillan vielleicht.“ Noch vor dem gefallenen Namen hatte der Blonde stumm und mit großen, fragenden Augen auf sich selbst gedeutet, aber Hermine ignorierte es. Natürlich hatte er die größten Chancen. Sie jedoch ebenso bei den Mädchen und das missfiel ihr gehörig. „Aber dass du es wirst ist ja klar, Granger“, meinte Malfoy nun trocken und sie konnte nicht anders, als sich zu freuen. Selbst wenn er nicht gerade positiv klang, jede Bestätigung freute sie. Und ehe sie sich selbst im Zaum halten konnte hatte sie geantwortet: „Ich denke, du stehst auch gut da.“ Jetzt grinste er und Hermine errötete. Sie wollte sich gerade freuen, dass es so dunkel war und er es nicht sah, als ein Lichtschein auf sie fiel. ... „Hermine!“ ... „Hermine?!“ Mit tränenüberströmtem Gesicht blickte das junge Mädchen auf, als ihr Name gerufen wurde. Sie wusste nicht, wie lange sie in der Hocke saß und weinte, aber es musste sehr lange sein. Dann noch einmal. „Hermine!“ Das war ihre Mutter! Freudig sprang Hermine auf, dass ihre Locken nur so hüpften. Sie rannte der vertrauten Stimme entgegen und hüpfte ihrer Mutter in die Arme, als sie sie sah. „Hermine, was ist denn passiert?“ Sie konnte nichts sagen, weinte aber weiter an der Schulter ihrer Mutter, als diese sie zurück zum Hotel trug. Ohne dass die Gryffindor etwas bemerkt hatte, hatten die beiden das Schloss erreicht. Sie war unglaublich erleichtert – der weite Weg war verhältnismäßig schnell vorbeigegangen, vor allem wenn man ihre Begleitung bedachte. Sie erreichten die große Treppe, an der Draco vorbeigehen würde und hielten unabgesprochen an der selben Stelle an. „Ehm ...“ „Du musst mir nicht danken, Granger. Auch wenn es unglaublich schrecklich war“, meinte Malfoy überheblich aber die Brünette sah erleichtert, dass seine Augen nicht so kalt waren wie sonst. „Dann gute Nacht.“ Hermine wollte gerade etwas erwidern, als sie einen sanften Luftzug an ihren linke Wange spürte. Das silberblonde Haar verschwand wieder aus ihrem Augenwinkel und Malfoy wandte sich ab. Verwirrt hob Hermine die linke Hand an ihre Wange, als sie Draco hinterher starrte, der den Weg zu den Slytherinkerkern entlang stolzierte. Sie lief gerade los, in Richtung Gryffindorturm, als aus einem Gang Gezeter ertönte: „Strafarbeit! Einen Monat lang! Hast du mich verstanden? Mitkommen, zum Schulleiter!“ Verwirrt blieb die Vertrauensschülerin stehen und starrte den Weg hinunter, was sich als großer Fehler herausstellte. Filch kochte förmlich, als er aus einem Wandvorhang trat, Draco unterhalb des Ellenbogens gepackt. Des Blonden Augen weiteten sich, als er Hermine wie erstarrt auf der Treppe stehen sah und auch Filch hatte sie bemerkt: „Noch eine! Und dann auch noch zwei Vertrauensschüler! Es ist Nachtruhe! Ihr habt Ausgangssperre! Wann versteht ihr Idioten das endlich?! Du auch, mitkommen, zu Dumbledore!“ Wortlos stapften Hermine und Draco hinter Filch her in Richtung des Schulleiterbüros, als der Blonde die Gryffindor plötzlich am Ärmel zupfte: „Warum bist du nicht schneller gegangen, als du das Geschrei gehört hast? Ich dachte immer, du bist schlau.“ Sie zuckte nur mit den Schultern, als Filch sie beide bösartig über die Schulter anfunkelte. Als Hermine und Draco vor Dumbledore standen, sah er sie nur belustigt an und schickte Filch hinaus. „Professor, ich kann das erklären! Es ist nicht so, wie Sie –“ „Ist schon gut, Miss Granger. Ich will keine Erklärung.“ Hermine errötete leicht und Draco grinste. „Sie werden die Strafarbeit wohl absitzen müssen, aber gehen Sie einfach nächstes Mal früher ins Schloss zurück, wenn Sie Angst vor der Dunkelheit haben.“ Perplex starrten beide Schüler den alten Mann an. Hermine, weil sie ihr Geheimnis eigentlich niemandem verraten hatte und Draco, weil er schlussendlich wusste, warum Granger sich so angestellt hatte. Dumbledore hatte einfache Legilimentik angewandt und in Hermines Gedanken einen dunklen Wald gesehen, der ganz verschwommen war, weil das kleine Mädchen so hemmungslos weinte. Den Rest hatte er sich erschlossen, aber er lag wohl richtig – wie immer. Trotzdem würde den Beiden die Strafarbeit gut tun, zumindest, wenn sie sie gemeinsam absolvierten, als die versprechendsten Anwärter für das Schulsprecheramt. Albus freute sich auf das Resultat und die Reaktionen der Mitschüler ... wie amüsant so junge Dinger doch waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)