Gefühlschaos zwischen von abgemeldet (den ertragreichen Ideen eines Mordes...) ================================================================================ Kapitel 8: Go, go! My little actors... -------------------------------------- Hayy =) Erst einmal entschuldige ich mich unheimlich für dieses späte Montagskapitel, aber Schule hat wieder angefangen und ich habe jeden Tag, abgesehen vom Mittwoch, erst einmal nach der 8. Soll heißen: Ich bin erst gegen 16.00 Uhr zu Hause. Also verzeiht mir! >.< (Ich hoffe ja Mexx braucht nciht auch noch so lange...) So! *sich nun doch erst einmal kugeln muss vor Lachen* Ihr seid so genial! xD Ihr müsstet einmal eure gesamten Mordtheorien einzeln hören und dann vergleichen! :D Im Enddefekt unterscheidet ihr euch so ziemlich zu.... 0,0001% von einander! ^.~ *kicher* Na ich bin ja mal gespannt was da noch so kommt.... Im Übrigen: @Princess: Heute und nächstes mal zwischen den Zeilen lesen! ^-^ (Ich habe doch gesagt ich vergesse es nicht...;D) Für den Rest gilt das natürlich auch... ein bisschen... ;) Noch vorneweg ist zu sagen das auch endlich zwei Eltern auftauchen.... welche seht ihr dann. Ich denke das wars erst einmal :P *Kekse und Chips an alle verteil* Ich bin ja eher der Gummibärentyp, aber okay... Liebe Grüße und Enjoy Reading ♥ Eure Shi ------------------------------------------------------- „A-aber dann ergibt das doch noch weniger Sinn!“ Verwirrt zog sich Megure seinen Hut wieder tiefer ins Gesicht. Eine Geste die er sich angewöhnt hatte, um angeblich besser Denken zu können. Die zweite Funktion, nämlich das unangenehme Mitbringsel eines gar Herz zerreißenden Erlebnisses zu verdecken, wurde natürlich strikt übergangen. Schon lange verweilte man auf dieser Aussage und versuchte nicht mehr Erinnerungen zu wecken, die längst in Vergessenheit geraten sollten. „Nicht unbedingt. So bleibt uns doch viel eher der spielerische Freiraum des Erfinden eines Tricks.“ Das Feuer in seinen Augen loderte auf, während alle gebannt auf ihn starrten. Der Fall schien einen Kniff zu besitzen, welchen er nur zu gerne knacken wollte. Ganz nach seinem Geschmack. Fasziniert beobachtete die kleine Ran ihn. Warum hatte sie es nie gesehen? Diesen Blick mit dem er unauffällig jedes einzelne Teil eines Raumes wahrnahm. Alles bis ins kleinste Detail untersuchte. Augen denen einfach nichts entkommen konnte und die schon so manchen in Angst versetzt hatten. ‚Ich muss meine zu sehr auf die Oberfläche beschränkt haben.’ Und doch... da gab es noch etwas, was ihr dennoch Sorgen bereitete mit diesen Augen. Sie schienen manchmal nicht mehr die zu sein, welche sie immer glaubte zu kennen. An dem Tag als er seinen kleinen Wutausbruch hatte, oder aber wenig später als er ihr in die Augen sah und erklärte warum seine Lippen in diesem Körper versiegelt blieben, obwohl sie doch so gerne den Schlüssel nehmen und sich von selbst aufschließen würden. Das was sie da sah waren weder die normalen durchdringenden Augen wie sie bei einem Fall sonst waren, noch die netten unbekümmerten jungendlichen. Sie waren... sie waren voller Hass und Schmerz gewesen. ‚Hass auf die, die uns das angetan haben oder aber....Selbsthass?’ Traurig schüttelte sie den Kopf. ‚Baka, du Idiot. Ich weiß das du dir Sorgen um mich machst, weil ich mir für so manches die Schuld gebe, aber du bist nicht besser... wenn ich es so sehe... auch ich bin ein Idiot...’ „Du meinst also ein Trick steckt dahinter?“ Satos neugierige Stimme holte Ran wieder zurück aus ihrem kleinen Gedankenfilm. „Wäre doch durchaus sinnvoll oder? Schließlich heißt es, das die abgeschlossene Tür einfach durch die Hand des Opfers zu Stande gekommen ist und-“ „... er eben beim Zumachen dieser Tür den Mechanismus wieder hätte auslösen können.“ Galant mischte Mitsuhiko seine Worte in die Conans ein, welcher deshalb genervt mit den Augen rollte. Er konnte sich denken warum Mitsuhiko ihn unterbrochen hatte. Leicht glitt sein Blick zu der kleinen Sorano neben ihm. ‚Und schon wieder schmecke ich den süßsauren Geschmack von Konkurrenz. Das kann ja was werden...’ „Klingt einleuchtend. Nun gilt es also herauszufinden was für eine Vorrichtung das gewesen sein könnte...“ Megures Stirn zierte eine gewisse zusätzliche Falte. So viele Fragen und so wenig Antworten. „Aber besteht nicht auch die Möglichkeit das der Täter doch im Zimmer gewesen ist und dann über die Balkone abgehauen sein könnte?“ Ayumis Frage ließ die anderen gerade wieder Hoffnung schöpfen, denn so käme auch Tamori wieder als Verdächtiger zum Vorschein.... Leider zerfetzte Conan mit seinen nächsten Worten den kleinen Hoffnungsschimmer wieder und machte ihn zu einem Nichts. „Ausgeschlossen. Alle Balkone zeigen zu den Straßen der Innenstadt von Tokio. Es wäre ein viel zu großes Risiko gewesen, wenn sich da jemand die Balkone entlang gehangelt hätte, da es jemandem doch viel zu schnell hätte auffallen können. Besonders wenn da gerade zur gleichen Zeit ein Kopf runter geflogen ist. Bei einer Anzahl von ca. 100 Menschen hätte bestimmt einer nach oben geguckt und gesucht woher der Kopf überhaupt gekommen ist.“ „Und was wenn-“, setzte Genta nun an. „Ebenfalls ausgeschlossen. Du wolltest doch sagen das der Täter sich hinübergeangelt und dann den Kopf runter geschmissen hat?“ Das stumme Nicken ließ ihn fortfahren: „Ich habe mich doch vorhin bei der netten Dame an der Rezeption nach der aktuellen Windstärke erkundigt. Dem Aufprallpunkt des Kopfes und eben jener Windstärke zu urteilen, muss der Kopf von diesem Balkon des Appartements herunter gefallen sein. Und außerdem ist es schon schwer genug sich irgendwie zu einem anderen Balkon zu bewegen, ein Kopf hätte da nur gestört.“ Von Wort zu Wort hatten sich die Gesichter der weiteren sechs Personen wieder verfinstert. Er hatte Recht und das Gegenteil ist nicht zu beweisen. Plötzlich erhellte sich ein Gesicht der fünf wieder. „Aber S-Conan, eine Möglichkeit haben wir außer Acht gelassen!“ Entschuldigend blickten ihm Soranos Augen entgegen. ‚Das war knapp.’ „Ich glaube ich weiß was du meinst. Der Täter hat sich hinübergeangelt und dann mit einem Mechanismus den Kopf runterfallen lassen. Aber somit kommen wir doch wieder zu dem Punkt, das es doch aufgefallen wäre wenn ein Mensch sich die Balkone entlang hangelt. Noch zusätzlich kommt dann unweigerlich die Frage auf, was für ein Mechanismus das gewesen ein könnte und wie er ihn hat verschwinden lassen.“ „Die Theorien der Balkone sind also alle viel zu gewagt und relativ unwahrscheinlich.“, fasste Sato noch einmal grob zusammen. ‚Wenn man alles Wahrscheinliche ausschließt, dann ist das was übrig bleibt und sei es noch so unwahrscheinlich, die Wahrheit.’ Siedend heiß hatte dieser Satz Sorano durchflutet. ‚Wie wahr er doch ist... mal gucken ob er mir noch weitere Türen zu den Geheimnissen von ihm öffnen wird.’ Fest spürte sie seine Hand in der ihrigen. Er hatte sie vorhin ergriffen, als er bemerkt hatte das ihr die Lügerei genauso wenig zu behagen schien, wie ihm... Eine peinliche Stille brach ein. Keiner wusste was es nun zu sagen galt. Dieser verwirrende Fall schien jeden in einer gewissen Weise zum Denken zu regen. Aber wie denken wenn man nicht genau weiß worüber? Der Einzige der wieder einmal seinen Blick durch den Raum schweifen ließ war Shinichi. Fast unmerklich blieb sein Blick ein paar Sekunden länger an der Tür heften, doch nur kurz darauf schweiften die Pupillen von ihm wieder gnadenlos weiter... ‚Nichts, nichts und nichts! Ich glaube es nicht. Weder an der Tür noch woanders sind irgendwelche Einkerbungen etc. zu erkennen, welche auf eine Vorrichtung hinweisen würden. Wie hat es der Täter geschafft so schnell wieder aus dem Raum zu fliehen, wenn er doch in diesem gewesen ist? Es gäbe noch die Möglichkeit das er die gesamte Zeit über im Raum ist und alles mit anhört! Aber... nein, die Spurensicherung hat alles bis zum Kleinsten untersucht, da wäre er doch aufgefallen. Außerdem überprüft Tagaki gerade alle und auch ihm wäre es wohl nicht entgangen wenn ein Verdächtiger plötzlich nicht mehr da ist. Das ist also auch zu riskant... Doch wieder eine Vorrichtung.... ? Aber wie hat der Täter dann die Tatwaffe verschwinden lassen? Somit kämen wir wieder zu den Balkonen.... Oh verdammt! Sherlock Holmes hilf!“ Genervt wanderten die blauen Augen weiter, darauf erpicht jede kleinste Abwandlung der Norm zum Gehirn weiterzuleiten. Es aufzusaugen. ‚Es wirkt alles normal. Ein typisches teures Appartement eben.’ Kurz erregte ein, einen Tick gerückter, brauner Schrank seine Aufmerksamkeit. ‚In so einem perfekten und ordentlichen Raum ist etwas weggerückt worden?...War das die Spurensicherung oder...?’ Er war gerade im Begriff sich endlich mal wieder seiner Füße zu betätigen, als ein aufgeregter Takagi reingestürmt kam. „Kommissar Megure, ich habe alle Aussagen überprüft und es ist genau so wie die Kinder gesagt haben. Die Verdächtigen befinden sich nun alle im Konferenzraum und sind bereit weitere Fragen zu beantworten.“ „Sehr gut Takagi. Ich denke wir sollten gleich einmal mit ihnen reden.“ Zufrieden endlich etwas tun zu können anstatt nur rumzusitzen und zu lange dem Denken zu verweilen, begab sich Megure mit zügigen Schritten aus dem Tatortraum, in den Täterraum. Dicht folgte ihm der Rest und im Entenmarsch streiften sie durch das imposante und teuer eingerichtete Gebäude. Vor der Tür jenes Konferenzraumes atmete Megure noch einmal tief durch. ‚Dann mal auf ins Getümmel.’ Dem kräftigen Stoß unterlegen, glitten die großen Türflügel jeweils nach rechts und links und gebeteten widerwillig dem Einlass, der sich traute... „Yusaku, was denkst du hat es mit diesem Schreiben auf sich?“ Verwirrt hielt ihm seine hübsche braunhaarige Ehefrau, Yukiko, das schwarze Briefpapier, mit einer schwungvollen, gar künstlerischen, roten Schrift vor die Nase. Blutrot um genau zu sein. Den Kopf in den Nacken gelegt und noch immer an die Decke starrend verharrte Yusaku auch so, als er ihr seine Antwort leistete. „Bei ihm stimmt schon wieder etwas nicht.“ „Was meinst du damit? Und „ihm“?“ Den Kopf zur Seite gelegt versuchte sie zu verstehen, was der Krimiautor da von sich gab. „Yukiko, stell dich doch nicht dumm. Mit „ihm“, meine ich natürlich unseren großen und doch so kleinen Sohn Shinichi.“ Langsam schien ihm seine momentane Pose einen Tick zu unbequem zu werden und er verlagerte seinen Kopf wieder zurück auf die normale Kopfhöhe. Der Nachteil, er musste in ihre Augen sehen und somit war klar das er auch den Rest des mysteriösen Schreibens ohne Absender bis zu einem gewissen Punkt erklären musste. Ohne das sie etwas sagen musste fuhr er demnach fort: „Na, lies es dir doch noch einmal durch.“ Grummelnd, da sie sich eine bessere Antwort erhofft hatte fing sie leise an Wort für Wort in Gedanken zu wiederholen. ‚Liebes Blut, es ehrt mich sehr ihnen schreiben zu dürfen. Und sie wissen gar nicht wie sehr ich einmal in meinem Leben die Wahrheit sage beziehungsweise schreibe... Nun, allerdings gibt es einen Anlass meines Schreibens. Das, was ihr geschaffen, wird voraussichtlich selber einem Blutspektakel unterlegen sein. Ob ein gutes oder schlechtes hängt von der Dicke des Blutes ab. Auf jeden Fall werden gewisse Parasiten und Infektionen sich mit einmischen und ihr Unwesen treiben. Also wäre ein gewisser Schutzanzug von Vorteil, auch wenn dieser nur sehr schwer und um gewisse Adern und Venen zu erreichen sein wird... Sie tun gut daran sich selber in einen weiteren, einen anderen zu stecken. Im Übrigen hat sich schon die Hälfte des seinigen verdickt und kämpft darum wieder das alte, flüssige zu werden... Ein heißer Kampf zwischen Antikörpern und Antigenen hatte begonnen. Ich hoffe sie verstehen, ihr Fremdkörper V.’ „Yusaku, ich verstehe immer noch nicht. Die Genialität ist bei mir zwar vorhanden, aber nun doch nicht in einem so großen Maße wie bei euch...“ Auf Dauer entnervt betrachtete sie abwechselnd ihren Mann und den seltsamen Zettel. „Gut, ich werde es dir erklären. Beginnen wir damit, das mit dem Blut wir beide gemeint sein zu scheinen und das das, was wir erschaffen haben demnach unser eigenes Blut enthalten muss. Damit ist dann unser nächster Blutsverwandter, also unser Sohn gemeint. Und dem darauf folgenden Blutspektakel kann man dann entnehmen das Shinichi in seinem Fall anscheinend weiter gekommen sein muss, oder es auf jeden Fall sein wird in nicht allzu langer Zeit.“ Eine gewisse Finsternis legte sich schwer und düster über seinem Gesicht ab. Auch Yukikos Augen schienen sich einen Tick mehr geweitet zu haben, als sie es sowieso schon waren. Entsetzen betrieb da bis jetzt nur leicht sein Spiel... „Der Satz mit dem ‚guten’ oder ‚schlechten’ und eben auch der ‚Dicke’, ist wahrscheinlich so zu deuten, wie viele Personen oder eher gesagt, wie viel Stärke hinter ihm und dem Feind steht. Der nächste Satz ist denke ich verständlich....“ Kurz unterbrach er sich, in der Überlegung überhaupt weiter zu machen, da seine geliebte Rose nicht mehr rot und strahlend sondern weißer und weißer zu werden schien. ‚Ach, Yukiko...’ Schützend zog er sie zu sich in den Arm und hielt sie, wie sein Sohn vor nicht allzu langer Zeit bei der seinigen Blume, fest und streichelte vorsichtig über ihr welliges, hübsches und langes Haar. „B-bitte erkläre mir auch den Rest.“ Halt suchend hatte auch sie sich an seinem Pulli festgeklammert, in der Hoffnung das er ihr helfen könne wieder ruhiger zu werden. „Sicher?“ „Ja.“ „Wenn du es willst. Schließlich hast du genau wie ich ein Recht darauf. Mit seinem Schutzanzug ist dann wahrscheinlich seine richtige Größe gemeint, da die ihm im Fall der Fälle deutlich hilfreicher sein wird.“ „Aber...aber wie sollen wir denn groß werden?“ Mit auf einander gepressten Lippen richtete Yukiko sich etwas auf. „Du hast nicht genau genug gelesen, der genaue Wortlaut ist ‚Sie tun gut daran sich selber in einen weiteren, einen anderen zu stecken’, was so viel heißen soll das wir uns „nur“ verstecken, oder zumindest nicht so sehr in der Öffentlichkeit im Moment stehen sollten, da er durch uns erpressbar ist.“ Seufzend zog er Yukiko wieder an sich. Nicht nur sie brauchte jetzt den Halt eines geliebten Menschen. Zudem sollte sie gleich nicht in seine Augen gucken können, wenn er die nächsten Worte von sich gab. Zu schnell würde sie ein gewisses Maß an Lügen, wenn auch kein großes, in seinen Augen aufflackern sehen. „Was mit den darauf folgenden zwei Sätzen gemeint ist, kann ich dir allerdings nicht beantworten.“ Das er einen gewissen Verdachte hatte beichtete er ihr nicht. Noch nicht. ‚ Bitte Shinichi, lass meine Vermutung nicht wahr sein... Die zweite Verdickung ist in diesem Fall schlecht gemeint....Lass sie nicht auch noch...’ Verbittert biss nun auch er sich auf die Lippen. „Was glaubst du wer uns diesen Brief geschickt hat?“ Leise murmelte sie diese Frage in den Raum hinein. „Das weiß ich auch nicht. Genauso wie die ersten paar Sätze für mich nicht viel Sinn ergeben. Ich denke das kann wenn, dann nur er uns beantworten...“ Und das war nicht einmal ansatzweise gelogen. „W-warum erzählt er uns nicht, wenn er in Schwierigkeiten steckt?“ Ein kleiner Schluchzer entrang sich nun doch ihrer Kehle. Das krampfhaft versuchte Zurückhalten gelang ihr nicht mehr. Zu stark war das Verlangen, das Erleichtern ihrer Seele, vorhanden. „Vielleicht weiß er davon selber noch nicht wirklich etwas.“ ‚Und vielleicht will er uns mal wieder nichts genaueres erzählen...’ „E-er d-denkt also nicht das wir schlechte Eltern sind und ihm n-nicht helfen können?“ Abermals krallte sie ihre Nägel in ihn. „Nein, denkt er nicht.“ Fürsorglich ließ er sie gewähren und ignorierte den starken Druck in seinen Armen. ‚Hoffe ich jedenfalls.... Verdammt Shinichi! Was ist schon wieder los bei dir?!’ Glasig glitt sein Blick zur Seite und er erspähte das Fenster. Betrübt richtete er seine Augen starr auf den Himmel. Fast so als könne das atemberaubende Blau ihm die Antwort auf seine Frage geben. Gar unmerklichen schlichen sich zunächst ein paar graue, dann fast schwarze Wolken zu dem gerade noch blau gewesenen Himmelspunkt hinzu. Verdeckten das Hübsche und Gute?! ‚Auch hier kommt nun ein Sturm auf.’ Langsam wandte Yusaku seinen Kopf wieder vom Himmel ab, blinzelte ein paar Mal und drückte die stumm weinende Yukiko wieder stärker an sich. „Und sie waren ganz sicher die gesamte Zeit über alleine und haben gelernt?“ Mit zusammen gekniffenen Augen musterte Megure den ersten Verhörten, den Studenten Toshio Kamasuki vor sich. Die gesamten Tatverdächtigen saßen in einem Halbkreis an Stühlen vor ihm. Nun, fast jeder auf seinem eigenen Stuhl, wenn man von Honey und der kleinen Nanako, welche jeweils auf dem Schoß von Tamori oder Kikyo saßen, absieht. „Ja, das sagte ich doch bereits!“ Hochnäsig stierte der junge Mann zurück. „Außerdem hätte ich gar keinen Grund den hässlichen Typen umzubringen. Ich kenne ihn ja nicht einmal.“ Nicht mit einem Tick minderer Arroganz hatte er weiter gesprochen. „Ihhh ja stimmt, das ist doch der, der so eine hässliche Narbe über dem Gesicht hatte ne?“, schrill hallte Honeys Stimme, wegen eines Kaugummis schmatzend, durch den großen Raum, woraufhin der Kommissar ihr einen abschätzenden Blick zuwarf. ‚Und die soll Sängerin sein? Die Stimme lässt ja Tote wieder auf erwecken...ihr wahrscheinlich einziges Publikum nach einem Konzert...’ „Entschuldigen Sie...Honey. Aber zu Ihnen und Mr. Fuji kommen wir gleich.“ „Und außerdem kann jeder behaupten etwas oder jemanden nicht zu kennen, wenn dies dann kurz darauf kaputt oder tot ist.“ Skeptisch hatte Mitsuhiko seinen Einwand erhoben. „Ja! Das ganze macht sie doch nur noch mehr verdächtig!“ Natürlich mischte sich Genta auch erst einmal wieder ein. „Pff! Ihr seid doch nur Kinder! Außerdem, was machen die hier überhaupt Herr Kommissar?“ In gewisser Weise aggressiv hatte der Student seinen Zeigefinger auf die fünf gerichtet. „Sie sind wichtige Zeugen und alles weitere geht sie fürs erste nichts an. Außerdem haben sie eben als Kinder manchmal Einfälle die uns verborgen geblieben wären.“ Bellend hallte Megures Stimme zurück. Gab es hier eigentlich nur laute und unfreundliche Menschen? Wütend starrte auch Conan die beiden neben sich an. ‚Kinder... könnt ihr nicht einmal den Mund halten und es einfach nur denken. Ich hatte nicht vor hier so schnell mit ihr aufzufallen... nicht wenn er schon wieder da ist....’ Für ihn misstrauisch erreichten Tamori und seine neue Freundin für einen Moment den Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit. Außerdem schob er Sorano noch einen Tick weiter hinter seinen Rücken. Dieser aber bemerkte den zum Teil gehässigen Blick und zwinkerte Conan freundlich zu. ‚Was ist? Misstraust du mir etwa? Ich bin doch nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen.’, schien dieses Zwinkern ausdrücken zu wollen. Damit wandte er sich wieder von ihm ab und Frau Vijay zu. „Sie sind also die Besitzerin einer erfolgreichen Modeagentur und haben sich zur Tatzeit alleine einige Bilder junger japanischer Mädchen angeguckt?“ „Das ist korrekt Herr Kommissar. Ich bin im Moment auf der Suche nach ein paar Bewerberinnen und befinde mich auch einzig allein aus diesem Grund hier in Tokio. Allerdings muss ich gestehen, das ich den armen Geköpften kenne.“ Mit übergeschlagenen Beinen und geradem Rücken hatte Nastya die kleine Stecknadel fallen gelassen, welche die anderen trotz des Lärms sofort erhörten. „Woher kannten sie das Opfer denn?“ „Naja, kennen ist vielleicht übertrieben. Meine Eltern hatten ihre Lebensversicherung bei ihm abgeschlossen. Leider sind sie nur ein halbes Jahr später an einer schweren Seuche, welche in Russland kursierte, gestorben.“ „Mein Beileid.“ Mitfühlend hatte Sato den kurz erflammten Schmerz gesehen. Sie konnte sich denken wie es ihr ergangen haben musste... ‚Und dann auch noch beide...’ “Ach was! Sie starben als ich 15 gewesen bin. Das ist nun doch schon eine Weile her...“ Das ganze überspielend hatte Nastya abgewinkt. Und doch, der schrecklich seelische Schmerz blieb. „Nun Frau Usoto. Auch ihr Alibi lässt zu wünschen übrig, vor allem weil wir erfahren haben das sie zwischenzeitlich kurz etwas zu „knabbern“ besorgt haben sollen.“ „Ach was! Die fünf Minuten. Außerdem kenne ich den Typen ja gar nicht.“ Gereizt hatte ihm die Frau Mitte 30 geantwortet was ihr Kind mit einem erschrockenen Gesichtsausdruck quittierte. „Allerdings hätten diese fünf Minuten für einen Mord durchaus gereicht. Und das mit dem Kennen und Nichtkennen steht wie gesagt noch außer Frage. So, zum Abschluss noch sie beide.“ Leicht angewidert beobachtete er wie sich Honey ihr Kaugummi in den Mund von Tamori schob, um ordentlich sprechen zu können. „Ja wie oft sollen wir das denn noch sagen? Ich hab den lieben Tamori erst gestern aus Zufall wieder getroffen und ihn deshalb für heute zu mir eingeladen. Wir haben dann einfach nur gequatscht und so. Und bevor sie mich fragen, ich kenne den Typsi hier nur ausm Esssaal.“ So langsam gelangweilt ratterte Honey ihre Worte hinunter. „So lange wie wir es eben hören wollen. Und sie Herr Fuji?“ Grimmig blieben seine Augen an dem braun gebrannten mittelblonden Mann hängen. „Ich kann alles nur so in der Form bestätigen Und da ich zum ersten Mal hier bin, kannte ich den werten Herren natürlich auch nicht. Mal eine andere Frage, so viel ich mitbekommen habe, ist die Tür verschlossen gewesen oder nicht? Die hier Arbeiteten mussten sie doch extra aufbrechen. Wie also sollen wir ihn umgebracht und dann so schnell wieder verschwunden sein? Da sie uns hier auch extra noch einmal befragen, deutet auch darauf hin, das sie ebenfalls keine Idee für einen Mechanismus haben. Was heißen soll, wir sind bis jetzt alle aus dem Schneider, oder wie sehe ich das?“ Entspannt hatte Tamori sich zurückgelehnt und suchte nach einem Gegenbeweis für seine Theorie. Als er keinen fand fuhr er hinterhältig fort. „Da gäbe es natürlich auch noch die Idee mit den Balkonen, aber diese zeigen doch direkt auf die Straße...Also? Haben sie irgend einen Beweis, der uns noch länger hier festhält oder können wir fürs Erste alle wieder auf unsere Zimmer?“ Gespannt schauten 12 Augenpaare auf das zerknirschte Gesicht Megures. ‚Beruhige dich Jûzô. Er ist nur ein vorlauter und doch selbstständig denkender Mann Mitte 20.“ „Nein. Sie dürfen sich alle wieder auf ihre Zimmer begeben, allerdings sollten sie für eventuelle Fragen immer bereit stehen.“ Damit sah er den sich erhebenden Personen zu, wie sie im Begriff waren das Zimmer zu verlassen. Als wären seine Worte das Startsignal gewesen. „Ich hätte da noch zwei letzte Fragen!“ Kindlich hatte Conan seinen Finger, wie zu einer Meldung erhoben. „Was gibt’s noch Kleiner?“ Lässig lehnte Tamori im Türrahmen. Honey dicht an ihn gedrängt. „Zum einen, wie sie zu ihrem merkwürdigen Nachnamen gekommen sind Nastya. Vijay ist ja kein normaler russischer Nachname?!“ Überraschung kennzeichnete ihr Gesicht, aber bereitwillig antwortete sie ihm: „Mein Urgroßvater kam aus Indien musst du wissen. Dort ist der Name alles andere als unbekannt.“ „Ach so ist das! Und Frau Usoto, wie können sie sich so ein teures Appartement denn leisten, wo sie doch mitten in der Scheidung stecken?“ „Ganz einfach Süßer, nicht nur mein Mann sondern auch ich besitze ein gewisses Erbvermögen.“ „Aha. Okay. Danke für ihre Antworten.“ Mit diesen, weites gehend zufrieden, fing nun auch er an sein Denkvermögen wieder zu gebrauchen. Denn seltsam grinsenden Gesichtsausdruck Tamoris bemerkte er nicht einmal mehr. ------------------------------------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)