Demon's Love (Shonen Ai) von Misa88 ================================================================================ Take 2 Gott sei Dank war die Sonne schon untergegangen und der Mond hatte ihren Platz eingenommen. Er mochte die Sonne nicht. Es war nicht so, dass die Dunkelwesen im Sonnenlicht zu staub zerfielen, wie viele Menschen sich erzählten, aber sie fühlten sich unwohl, vom hellen Licht umgeben. Es grenzte schon fast ans Lächerliche, dass außgerechnet das Tal des Lichts in die Menschenwelt führte. Er stieg von seinem Ross herunter und sah sich um. Weit erstreckte sich das Tal am Fuße der Tylon-Anhöhe. Der Mond warf sein fahles Licht auf die dunklen Baumkronen der Wälder ringsum und irgendwo in der Ferne erklang der gespenstische Ruf einer Schneeeule. Asvos tätschelte Chandoës Hals und führte ihn an den Zügeln neben sich her. Er schien allein zu sein. Nur eine kleine Fuchs-Familie trollte sich einige Meter abseits im hohen Gras. "Er muss ganz in der Nähe sein... spürst du es auch?" Asvos blieb stehen und schloss die Augen. Seine schwarzen Haare wehten ihm schräg übers Gesicht und kitzelten ihn, doch er schmunzelte nur leicht und zog gierig die Luft ein. Menschenluft. Er spürte, dass sein Opfer ganz in der Nähe war; roch es mit jedem Atemzug den er in sich aufnahm. Noch immer mit geschlossenen Augen lehnte er seine Stirn an den schwarzen Hals des monströsen Tieres neben sich. "Ja... ganz in der Nähe..." murmelnd öffnete er die Augen verweilte noch kurz und setzte dann seinen Weg fort Richtung Ryshda, der nächsten größeren Stadt im Menschenreich. ~~~ Kayo saß noch immer am Tisch. Das Essen war längst abgetragen worden und alle anderen im Bett. Irgendetwas hielt ihn wach, auch wenn er nicht wusste was genau es war. "Du solltest jetzt auch ins Bett gehen!" Malva, die Hausherrin stand in einem langen Nachthemd und einer Kerze in der Hand in der Tür und lächelte ihm zu. Er erwiderte das Lächeln sanft "Ja... ich werde noch schnell nach den Kleinen sehen und dann ebenfalls zu Bett gehen..." Malva winkte ab und ging den Flur entlang in ihr Zimmer. Kayo schob den Stuhl zurück und lief zum Fenster. Die helle Scheibe des Monds begrüßte ihn und weckte eine wohlige Wärme tief in seinem Inneren. Die Häuser der Stadt warfen lange, dunkle Schatten im fahlen Licht der Nacht. Kayo lehnte die Stirn gegen die kalte Glasscheibe und schloss für einen Moment die Augen. Langsam öffnete er die Augen und richtete sich wieder auf. Eine runde, vom Atem beschlagene Stelle kennzeichnete die Stelle an der er gelehnt hatte. Als diese auf ein Nichts geschrumpft war wendete Kayo dem Fenster den Rücken zu. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schlenderte noch einmal in die Zimmer der anderen Waisen. Alle schliefen seelenruhig, nur wenige drehten sich schmatzend und seufzend in ihren Betten. Kayo strich sich die blonden Haare aus dem Gesicht und schloss leise die dicke Tür hinter sich. Ein Klopfen an der Tür machte auf einen nächtlichen Besuch aufmerksam und lockte Kayo an die große Eingangstür. "Wer ist da?" fragte er flüsternd. "Ein einsamerer Wanderer, der eine Unterkunft sucht" kam die Antwort auf seine Gedanken. Nur zögernd öffnete Kayo die Tür einen Spalt breit und lugte durch den Spalt. Ein großer dunkler Schatten ragte vor der Tür empor, in der er erst nachdem sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten einen jungen Mann erkannte: In einen dunklen Umhang und eine schwarzschimmernde Rüstung gehüllt, die schwarzen langen Haare wild um die Haare wehend stand der Fremde vor ihm und lächelte ihn auffordernd an. "Darf ich eintreten?" seine Stimme klang dunkel, aber freundlich. "J... ja... selbstverständlich!" Kayo brachte nur ein Stottern hervor und öffnete bereitwillig die Tür und ließ den Fremden ein. "Was führt sie ausgerechnet zu uns?" Kayo stellte dem Fremden eine Tasse warme Milch auf den Tisch. "Entschuldigen sie, aber wir haben Nichts anderes im Haus... wir... sind eben fast nur Kinder..." Er ließ sich unsicher dem Schwarzhaarigen gegenüber nieder. Hoffentlich wachte Malva nicht auf. Sie mochte keine Fremden in ihrem Haus, seid einer ihre Hauskasse geplündert hatte. Der Fremde lächelte auf Kayos Entschuldigung hin. "Ich suche jemanden in der Gegend und war wohl zu lange unterwegs...." Die scheinbar ausdruckslosen, grauen Augen des Fremden ließen Kayo keine Ruhe. So sehr er sich auch bemühte er sah immer wieder zu ihnen auf; wendete den Blick jedoch sofort wieder ab, wenn er bemerkte, dass diese ihn pausenlos anstarrten. "W.. wen suchen sie denn? Ich kenne viele Leute hier in der Stadt und der Umgebung... vielleicht... vielleicht kann ich ihnen ja helfen!" Unruhig spielte er mit seinen Fingern. "Danke. Aber ich glaube das wird nicht nötig sein.... ich denke ich weiß wo sich mein Ziel befindet!" Ein geheimnisvolles Lächeln machte sich zwischen den langen schwarzen Haaren breit. Kayo bemerkte, wie der Fremde unter seinen Mantel griff und tief einatmete, die Hand dann wieder hervorgleiten ließ und sein Lächeln sich zu einem breiten Grinsen ausbreitete. Kayo wurde fast schwindelig zwischen all den Fragen in seinem Kopf, den geheimnisvollen, kühlen Augen des Fremden und dem hellen Schein der Petroleumlampe am Ende des Tisches. "W.. wer sind sie eigentlich?" fragte er leise, ohne sein Gegenüber anzusehen. ~~~ Er war es. Asvos war sich sicher. "W.. wer sind sie? Ihr Name?" fragte der Junge mit dem rotblonden Schopf erneut. "Asvos" Er lächelte erneut. Kalt, geheimnisvoll, auffordernd. "Mehr musst du nicht wissen." Zum ersten Mal seid er das Haus betreten hatte wendete er den Blick ab und sah zum Fenster. Ein Schatten bewegte sich vor dem haus. Chandoë. Der Junge schien seinem Blick zu folgen und schien etwas erstaunt, als er das Tier erkannte. "Mein Pferd." Asvos stand auf und ging aufs Fenster zu. "Ich wusste nicht wo ich es unterstellen soll..." Der Rotblonde tat es ihm gleich und stand auf. "Ich werde es in unseren Stall bringen. Es ist gleich auf der Rückseite. Warten sie bitte nur einen Augenblick." Damit öffnete er die Haustür und wurde augenblicklich von der Dunkelheit verschluckt, die sich draußen zunehmend breit machte. Asvos stellte seine Tasse ab und folgte dem Jungen unauffällig nach draußen. "Sht... sshht! Ganz ruhig!" Asvos sah den kleinen Schatten auf Chandoë zugehen. Alles war perfekt. Leise zog Asvos die Tür hinter sich zu und ging auf das Szenario zu. "Bitte... ich tu dir doch Nichts!" Die verzweifelte Stimme versuchte erneut Chandoë zur Ruhe zu bringen, doch vergeblich: Der Hengst schlug aus und wieherte lautstark. "Genug jetzt." Asvos Stimme lies den Hengst innehalten und verstummen. Der andere Schatten war erschrocken herumgefahren und starrte Asvos aus großen Augen an. "Sie sollten doch.." Bevor dieser zu Ende gesprochen hatte, hatte ihn Asvos gepackt und mit ihm gemeinsam aufs Pferd geschwungen. "Ya!" Er gab seinem Pferd die Sporen und preschte davon. ~~~ Verdattert fand sich Kayo auf dem Rücken des Pferdes wieder, das er bis gerade eben noch versucht hatte zu beruhigen. "W.. was tust du?" seine Stimme überschlug sich, als er in Asvos' lächelndes Gesicht schrie. "Lass mich runter! Lass mich sofort runter!!!" Wie von Sinnen schlug er voller Kraft gegen Asvos Brust und spürt den Schmerz, wie er sich durch seine ganzen Arme zog, als er auf den harten Metall-Panzer traf. "Lass mich gehen! Sofort!!" Der Dunkle schien ihn zu ignorieren und belächelte Kayos Reaktion nur. Was mochte in diesem Kerl nur vorgehen? Was brachte ihn dazu, mitten in der Nacht in ein Waisenhaus zu kommen und einfach einen Menschen mitzunehmen. Kayo spürte Tränen in seinen Augenwinkeln. Sie brannten heiß und wurden dann vom Wind in einer fast geraden Linie über die Schläfe getrieben. "Du musst nicht gleich anfangen zu heulen...." Trotz der Wärme in Asvos' Stimme war seine Schadenfreude nicht zu Überhören. "Du verdammter Mistkerl! Was soll das? Las mich in Ruhe! Bitte!! Bitte!!!" Kayos Stimme wurde immer flehender und verzweifelnder, je weiter die Stadt hinter ihnen lag. Er versuchte abzuspringen, doch Asvos fasste ihn mit dem ganzen Arm um seinen Oberkörper und presste ihn fest gegen seine Rüstung. "Versuch es erst gar nicht... sonst muss ich dich töten!" säuselte Asvos ihm grinsend ins Ohr. Kayo biss sich gefrustet auf die Unterlippe und verhielt sich still. Gedankenversunken schloss er die Augen. ~~~ Etwas verwundert über den plötzlich fehlenden Widerstand in seinen Armen sah Asvos zu dem Kleinen nach unten. Erstaunt stellte er fest, dass dieser eingeschlafen war. Asvos lächelte. Mit einem schwachen Zurückziehen der Zügel signalisierte er Chandoë, dass er anhalten solle. Das Pferd gehorchte brav und stoppte. Asvos stieg vorsichtig herab, den Jungen auf dem Arm. Asvos spürte, wie der Körper in seinen Armen begann zu zittern. Die Kälte der Nacht war heraufgezogen und Nebelschleier durchzogen das Schwarz der Ebene. Asvos machte die Kälte Nichts aus, da er sie aus Tashyla gewohnt war. Doch für einen Menschen mochte sie durchaus zum Tod führen. Er setzte sich, während er sich die schwarzen Haare aus dem Gesicht strich. Mit einem sanften Lächeln legte er den Kopf des Jungen auf seinen Schoß, nahm seinen Mantel ab und legte ihn über den zitternden Körper. Erneut fragte er sich, was Agmon mit dem Mensch in seinen Armen wollte. Asvos zog die Glasscherbe hervor. Nachdenklich betrachtete er sie eine Weile, sah dann auf den rotblonden Schopf auf seinen Knien. Nachdenklich strich er ihm ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Als er sich bewusst wurde, was er getan hatte zog er entsetzt über sich selbst die Hand zurück. Asvos kaute leicht auf seiner Lippe. Er wusste der Junge würde sterben, er wusste nur nicht, warum ihn das innerlich zu stören schien... .... to be conitnued .... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)