Fuckin' Love von abgemeldet (Die Liebe ist ein Arschloch) ================================================================================ Kapitel 10: Let's Rock ---------------------- Hi und hallo! ja mich gibt es noch und nein, ich habe mein Interesse an Yu-Gi-Oh nicht verloren... oder diese Geschichte etwa vergessen. nein nein, ich bin nur etwas langsam ^^° Nun, ich hoffe, mir sind durch die lange Wartezeit nicht Leser abhanden gekommen *sich umguck* vielen Dank für die Reviews zum letzten chap und viel Spaß mit diesem hier! ^^ ~~~~~~~ 10) Let’s rock!! Die restliche Woche verging ziemlich schnell. Atemu hatte Bakura gnädigerweise vergeben, als dieser sich unterwürfig mit einer Pizza und einem Fernsehabend in einer Ryou-freien Wohnung für den miserablen Abend entschuldigt hatte. Auch bekam er Yugi fast nicht mehr zu Gesicht, da er zwischen Uni, Bandproben, Flyer verteilen und der Kaiba-Villa hin und her eilte. Atemu wunderte sich immer noch, dass die Band das Konzert am Samstag wirklich durchziehen wollte. Na ja, ihm sollte es recht sein, denn so konnte er einmal einen ganzen Abend lang den Fernseher für sich beanspruchen. Es war Samstagvormittag, als sich der ehemalige Pharao wieder mal mit Bakura in dessen Wohnzimmer breit gemacht hatte und Soldier Front spielte. Kurz vor Mittag kam Ryou aus der Uni nach Hause und fand die beiden Yamis voller Konzentration vor dem Laptop sitzend wieder. „Gegen wen spielt ihr?“ „Keine Ahnung.“, antwortete Bakura ohne aufzusehen „Gegen irgendwelche Typen aus Spanien.“ Der kleine Weißhaarige zuckte nur mit den Achseln und verzog sich in die Küche, um das Mittagessen vorzubereiten. Er hatte mit solchen Computerspielen nie wirklich was anfangen können. Die waren ihm alle viel zu brutal. Kopfschüttelnd zerteilte er den Fisch, während er den kurzen Schreckensschreien Atemus und dem lauten Fluchen Bakuras lauschte. Eine halbe Stunde später war das Essen fertig und bereit serviert zu werden. Er rief die beiden Yamis in die Küche und gab jedem was auf den Teller. Die Mahlzeit verlief schweigend, mit der Ausnahme, dass Bakura zwischen den Bissen über diese beschissenen Spanier schimpfte und Atemu ihm grummelnd recht gab. „Sagt mal, kommt ihr heute Abend mit?“ fragte der jüngste in der Runde ganz beiläufig, als er das dreckige Geschirr zusammenstockte. „Wohin?“ Bakura hielt in einer seiner Schimpftiraden inne und blickte sein kleineres Ebenbild verwirrt an. „Na, zum Gig.“, Ryou ließ das Geschirr klappernd in die Spüle gleiten „Zum Auftritt von Yugi und den Anderen.“ Blitzschnell hob der Größere die Hände. „No way. Da bekommen mich nicht mal zehn wild gewordene Pferde hin.“ Ryou seufzte resignierend. Er wusste, dass sein Yami nur schwer wieder umzustimmen war und er hatte gerade keine Lust auf Diskussionen. „Und du, Atemu? Du wirst doch wohl hingehen, wenn Yugi singt.“ „Na ja.“, der ehemalige Pharao schluckte „Ich hatte eigentlich vor, zu Hause zu bleiben.“ Warum kam er sich plötzlich wie das allergrößte Arschloch vor? Lag es daran, weil der kleine Weißhaarige ihn so verletzt und enttäuscht ansah, oder weil so viel Vorwurf in dessen Stimme gelegen hatte? „Ach, komm schon Atemu.“, der kleine Weißhaarige stützte sich neben ihm am Tisch ab „Ich hab dir doch versprochen, dass ich dich mal in einen der Clubs mitnehme, wenn ich weggehe. Einen angesagteren Schwulenclub als das Yagami gibt es in Domino nicht. Und wenn die Band dort auftritt, wird eine Menge los sein.“ Atemu sank in sich zusammen. Nun saß er da, in dieser verdammten Zwickmühle. Einerseits hatte Ryou Recht, wenn Yugi das erste Mal seit langer Zeit wieder zusammen mit seiner Band singen würde, sollte er wirklich vorbeischauen. Andererseits war ein Yugi-freies Haus einfach zu verlockend, als dass er es einfach ignorieren konnte. „Du musst ja nicht die ganze Nacht dableiben.“, meinte Ryou, während er begann das dreckige Geschirr in den Geschirrspüler zu stellen „Du hörst dir das Konzert an und gehst danach. Die Aftershowparty kannst du getrost sausen lassen.“ „Hm.“, Atemu blickte kurz zu Bakura, der jedoch vehement mit dem Kopf schüttelte „Das wär eine Möglichkeit. Aber bist du sicher, dass-“ „Yugi wird die Aftershowparty sicher nicht sausen lassen.“, erwiderte der kleine Weißhaarige lächelnd „Das Konzert dauert höchstens zwei Stunden, also bist du so um 22 Uhr schon wieder zu Hause. Los, gib dir einen Ruck. Yugi und die Anderen würden sich freuen!“ Ja, Ryous Hundeblick sollte wirklich verboten werden. Der war gemeingefährlich, ganz besonders wenn es darum ging, jemanden zu überreden. Aus ganz genau diesem Grund saß Atemu in diesem Moment auf einem Barhocker am Tresen im Yagami und starrte vor sich hin. Um ihn herum füllte sich der Club nach und nach mit (vorwiegend) männlichen Gästen. Ihm war etwas unwohl, so ganz alleine. Zwar war er mit Ryou hierher gekommen und der Jüngere hatte auch versprochen, ihn nicht allein zu lassen, doch irgendwann war der Weißhaarige dann doch in der Menge verschwunden. Atemu war keines Falls homophob oder so, aber er fühlte sich in seiner jetzigen Situation ziemlich fehl am Platz. Schließlich war das hier ein Schwulenclub und er war (nach eigenen Angaben) NICHT schwul. Auch wenn ganz bestimmte Hikaris, deren Namen jetzt hier nicht genannt wurden, schon seit geraumer Zeit versuchten, ihm das Gegenteil einzutrichtern. Der ehemalige Pharao hatte, wie gesagt nichts gegen Schwule und auch nichts gegen das Yagami . Ganz im Gegenteil, er mochte diesen Club und seine chillige Atmosphäre sogar, doch leider machte ihm diese wabernde Masse begeisterter Schwuler etwas Angst. Auch die ständige Gefahr angemacht zu werden schwebte wie eine dunkle Wolke über ihm und veranlasste ihn dazu noch missmutiger zu schauen und sein Gesicht noch tiefer in seinem giftgrünen Schal zu vergraben. Zwar fing sein Hals zwar schon an zu schwitzen und unangenehm zu jucken, doch das war nebensächlich. Hier ging es ums Prinzip. Er wollte auf keinen Fall von irgendwelchen blöden Männern irgendwie blöd angemacht werden, nur weil er allein und grad so wie auf dem Präsentierteller an der Bar hockte. Bis vor zehn Minuten hatte sich noch Katsuya seiner erbarmt und hatte ihm etwas Gesellschaft geleistet, aber dann hatte auch er wieder hinter die Bühne gemusst um die Instrumente aufzustellen und sich einzuspielen. Atemu wünschte sich, dass die Jungs endlich anfangen würden, dann würde er auch wieder nach Hause können. Zum wiederholten Male an diesem Abend bereute er es, hierher gekommen zu sein. Er war müde, hatte schlechte Laune und zudem bekam er langsam Hunger. Atemu griff nach dem Glas Mineralwasser, das vor ihm stand und spielte damit herum. Er hatte nicht riskieren wollen, dass sich das Fiasko von Dienstag wiederholte und er wieder mit irgendeinem Mädchen rumknutschte, das Anzu ähnlich sah. Träge beobachtete er, wie die Zitrone, die im Wasser schwamm, auf und ab sank und wie die kleinen Gasbläschen der Kohlensäure an der Glasfläche haften blieben. Faszinierend!! Atemu hätte am liebsten seine Stirn gegen die Tresenplatte geschlagen, vor lauter Frustration. Doch zum Glück kam es nicht mehr dazu, da sich in diesem Moment der Raum verdunkelte und nun bunte Scheinwerfer die kleine Bühne beleuchteten. Atemu hob den Kopf, als eine dunkle Gestalt an das Mikrofon trat, das in der Mitte der Bühne stand. Irgendwie hatte diese Gestalt gar nichts mehr mit dem kleinen, süßen, unschuldigen Yugi zu tun, den Atemu kennen gelernt hatte. Ganz im Gegenteil. Klein war Yugi schon lange nicht mehr und unschuldig wohl auch nicht. Süß anzusehen war er immer noch, doch das täuschte über sein wahres Inneres hinweg. Das sah nämlich genau so aus, wie sich der kleine Punk jetzt seinem Publikum präsentierte: in schwarzes Leder gehüllt, mit quietschroten Boots an den Füßen, umfasste er mit einer Hand locker das Mikro und lächelte charmant ins Publikum. „Hey, Leute!“ sagte er nach einer Weile „Ein paar von euch können mein Gesicht vielleicht noch mit was assoziieren. Ich bin Yugi Muto und ich werde euch heute mit meiner Band ordentlich einheizen!“ Die Menge klatschte, tobte, schrie und johlte. Yugi grinste. „Wie ihr vielleicht wisst, ist es seit unserem letzten Auftritt ziemlich lang her.“, fuhr er fort „Das lag primär daran, dass unser Keyboarder Jonouchi Katsuya nach Osaka ging und uns schändlich im Stich gelassen hat. Doch nun ist er wieder da und Adonis pink hair auch!!“ Wieder brach tosender Applaus aus, übertönt von vereinzelten Pfiffen, während Yugi sich grinsend verbeugte und hinter ihm seine Bandkollegen die Bühne stürmten. Katsuya trat kurz vor und winkte frech in die Menge, ehe er sich hinter sein Keyboard stellte. Atemu schüttelte leicht den Kopf. Er konnte sehen, wie Yugi und die anderen die Aufmerksamkeit und das Bad in der Menge genossen. Ihm selbst wurde schon beim bloßen Gedanken daran schlecht. Der Rothaarige hatte das nie gekonnt, schon als Pharao nicht, sich so der Masse präsentieren. Er hatte sich immer unwohl gefühlt und ihm wurde vor Nervosität immer ungeheuer übel, wenn ihn tausende von Augenpaaren anstarrten. Einmal hatte Yugi ihn bei einem ihrer früheren Auftritte auf die Bühne geholt, dort hatte er sich dann in einen Lautsprecher übergeben und schrecklich blamiert. Atemu verzog das Gesicht bei de Erinnerung. Gerade in diesem Moment spielte die Band ihr erstes Lied an. Yugi stand ganz gelassen in der Bühnenmitte, den Kopf gesenkt, einen Arm lässig auf das Mikro gestützt, mit einem Fuß leicht im Takt wippend. Schließlich fing der kleine Punk zu singen an. Atemu musste zugeben, dass es gut klang. Yugi schien das Mikro beinahe zu fressen und hüpfte wild auf der Bühne herum. Er kniff leicht beschämt die Augen zusammen, doch Yugi tänzelte mit kreisenden Hüften über die Bühne zu Gaku, der tatsächlich im roten Kilt dort stand und seine E-Gitarre würgte. Atemu trank schnell einen Schluck Mineralwasser. Er war froh, dass er nicht in der ersten Reihe stand, denn er war sich sicher, dass Gaku unter dem Rock nichts mehr anhatte. Endlich war das Lied zu Ende das Publikum tobte und das ganze Lokal schien zu beben. In diesem Moment tauchte Ryou wie aus dem Nichts vor Atemu auf. Der Rothaarige erschrak sich furchtbar und wäre beinahe vom Barhocker gefallen. Ryou kicherte etwas und auch der Typ, den der Weißhaarige mitgeschleift hatte, grinste. „Sorry.“, meinte er „Hast du mich vermisst? Es tut mir Leid, dass ich dich so einfach stehen gelassen hab, aber ich musste einfach meinen Knuddelhasen begrüßen.“ Atemu vergaß beinahe zu atmen und der Typ hinter Ryou begann schallend zu lachen. „So nennst du mich jetzt also?“ Der Weißhaarige drehte sich kurz um und streckte dem anderen die Zunge raus, ehe er sich wieder dem ehemaligen Pharao zuwandte. „Na gut. Ich wollte nur mal nach dir sehen.“, sagte er und zwinkerte „Ich werde mich dann mal wieder auf die Tanzfläche verdrücken. Sag Tschüss, bevor du gehst, ja?“ Damit winkte Ryou noch einmal und verschwand zusammen mit dem anderen Mann wieder in der tobenden Menge. Atemu stützte seinen Kopf auf den Tresen und beäugte sein Glas. Das Minealwasser war beinahe alle. Mist! Er seufzte laut über die Ungerechtigkeit dieser Welt. Hinter ihm ertönte ein leises Kichern, das ihn erstaunt herumfahren ließ. “Kaiba?” Atemu hätte sich beinahe verschluckt “Was machst du denn hier?” “Na was wohl?” lässig lehnte sich der brünette Firmenchef an den Thresen “Ich will doch nicht verpassen, wenn Adonis pink hair wieder auftritt.” Atemu zog beide Augenbrauen hoch. “Wie jetzt? Nur deswegen bist du hier? Nicht um mit Yugi was Geschäftliches zu besprechen oder mit Kats zu streiten?” Kaiba grinste kurz und nippte an seinem Vodka orange. “Ich kann mir doch auch manchmal etwas Freizeit gönnen, oder? Und außerdem habe ich nie behauptet, dass Yugi für mich nur in rein geschäftlicher Beziehung interessant ist. Klar, ihr und euer Kindergarten wart manchmal ziemlich nervig – und seid es heute noch.” Kaiba nahm wieder einen Schluck “Alles in allem wart Yugi und du immer gute Gegner und Partner. Und die anderen... tja, die hingen einfach mit dran, als Zusatz sozusagen.” Atemu blieb der Mund offen stehen, was Kaiba als Anlass zu kichern nahm. “Ich bin baff.”, schaffte es der Rothaarige schließlich zu sagen “Es ist gruselig, das aus deinem Mund zu hören, Kaiba.” Der Brünette grinste nur und richtete seinen Blick gen Bühne, wo die Band mittlerweile begonnen hatte, ein neues Lied zu performen. Atemu versuchte sich nur auf die Musik zu konzentrieren und nicht auf den Text zu achten, doch Yugi auf der Bühne machte es ihm nicht gerade leicht. Der kleine Punk schien den Mikroständer für sich entdeckt zu haben und vollführte mit diesem nun so eindeutige Bewegungen, dass man den Text nicht missverstehen konnte. Der ehemalige Pharao wurde bis zum Haaransatz knallrot, als er seinen ‘kleinen Bruder’ auf der Bühne beobachtete. “Oh Mann, Hikari.”, murmelte er und zog sich seinen Schal beinahe bis zur Nasenspitze hoch. Kaiba war dies keinesfalls entgangen. Es schien so, als ob sich das Grinsen auf seinem Gesicht festgesetzt hätte. „Atemu, du betrübst mich.“, meinte er feixend „Wo ist denn der mutige Pharao geblieben?“ „In Ägypten.“, brummte der Rothaarige „Was geht dich das überhaupt an?“ Der Firmenchef zuckte nur mit den Achseln. „Eigentlich nichts. Ich hab dich nur so alleine an der Bar sitzen sehen und mir gedacht, ich leiste dir etwas Gesellschaft.“ „Ach wirklich?“ Atemu runzelte die Stirn „Bist du echt nur wegen dem Konzert hier, Kaiba?“ Der Angesprochene lachte trocken auf. „Yugi hat mir erzählt, dass du von meinem kleinen Geheimnis weißt, also tu nicht so ahnungslos.“ Und wieder wurde der ehemalige Pharao rot. Schnell wandte er den Kopf und blickte wieder auf die Bühne, wo Gaku und Honda wie die Verrückten abgingen und Yugi sich benahm, als stünde er total unter Drogen… und Atemu hatte die schlimme Befürchtung, dass das sogar stimmen könnte. „Hey, hörst du mir überhaupt zu?“ Kaibas ungeduldige Stimme riss ihn wieder aus seinen Gedanken. „Ich… ähm, natürlich.“ „Ach? Was habe ich als letztes gesagt?“ der Brünette verschränkte ungehalten die Arme. „Öhm…“, Atemu zog leicht den Kopf ein „Deine Firma?“ „Nein.“, Kaiba seufzte genervt „Ich hab dich gefragt, warum zum Teufel du hier in so einem Club Mineralwasser trinkst.“ „Aus dem Grund, weil ich genau in so einem Club sitze. Ich hab keine Lust abgeschleppt zu werden.“, erwiderte der Rothaarige trocken „Außerdem vertrage ich nicht sonderlich viel und neige dazu, Blödsinn zu machen.“ Sofort erschien ein breites Grinsen auf dem Gesicht des Brünetten und er wünschte sich, das Letzte nie gesagt zu haben. „Wirklich? Nein, wie interessant.“, der Größere lehnte sich etwas vor und griff nach dem leeren Mineralwasserglas, ehe er dem Kellner winkte und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Einen Augenblick später stand ein Glas mit einer seltsam bräunlichen Flüssigkeit vor Atemu. Dieser beäugte es misstrauisch. Was war das? Whiskey? Nein, wenn er sich recht an letztes Mal erinnerte, hatte Whiskey eher eine orange-rötliche Färbung… oder? Nervös biss er sich auf die Unterlippe und warf einen prüfenden Blick zu Kaiba. „Was ist das?“ „Das, mein kleiner unwissender Pharao, nennt man Flying Hirsch .“, sagte der Brünette. Doch Atemu konnte sich nichts unter diesem Begriff vorstellen. „Aha.“, meinte er immer noch zögerlich „Und was ist da drin?“ „DAS werde ich dir sicher nicht sagen.“, Kaiba grinste schon wieder so unverschämt breit „Trink und finde es raus.“ „Aber…“ „Trink.“ „Das ist doch…“ „Trink.“ „Ich werde noch…“ „Trink schon!“ „Okay, okay!“ Zaghaft griff Atemu nach dem Glas. Vorsichtig roch er einmal daran und fand, dass es gar nicht mal so grauenvoll war, jedenfalls vom Geruch her. Nach einem weiteren unsicheren Blick zu einem grinsenden Seto Kaiba, setzte er das Glas an die Lippen und nahm einen kleinen Schluck. Und am liebsten hätte er es gleich wieder ausgespuckt. Doch er war ja ein tapferer Pharao, also schluckte er das Zeug todesmutig runter. Nur mit Mühe konnte er ein Erschaudern unterdrücken, als seine Speiseröhre höllisch zu brennen anfing und sein Bauch mit einem Mal heiß wurde. „Was war da drin?“ fragte Atemu keuchend. Kaiba verdrehte die Augen. „Red Bull und Jägermeister.“ „Was?? Du gibst mir Jägermeister???“ demonstrativ schob der Rothaarige das Glas weiter von sich weg. „Du musst etwas lockerer werden.“, meinte der Firmenchef mürrisch. „Und das sagt mir der Eisblock in Person.“, gab Atemu spöttisch zurück „Im übrigen BIN ich locker.“ „Ja, so locker, als hätte man dir einen Stock in den Hintern geschoben.“ Der ehemalige Pharao starrte Kaiba zuerst verständnislos an, dann wurde er bis zum Haaransatz rot. Und Kaiba? Nun, der grinste wie ein kompletter Idiot und beugte sich etwas vor. „Aber, aber, Pharao. Wer wird denn gleich rot werden?“ „Wenn du nicht willst, dass ich rot werde, dann hör auf so was in meiner Gegenwart zu sagen.“, fauchte Atemu und versuchte erfolglos die peinliche Röte auf seinen Wangen zu vertreiben. Doch der Brünette grinste nur noch mehr, beugte sich noch weiter vor und fuhr mit seiner Hand frech über das Knie des Rothaarigen den schmalen Oberschenkel hinauf. Der Kleinere zuckte erschrocken zurück. „Wa… was machst du da, Kaiba?“ „Nach was sieht es denn aus?“ „Du, ähm… du betatschst mich…“, mit weit aufgerissenen Augen beobachtete Atemu, wie die große, leicht gebräunte Hand immer höher gen Körpermitte wanderte. „100 Punkte für den Kandidaten.“, spöttelte Kaiba, unterbrach jedoch nicht das sanfte und dennoch forsche Streicheln auf Atemus Oberschenkel. Doch plötzlich kam wieder Bewegung in den kleinen Körper. Schnell entzog er sich dem Griff des Firmenchefs und sprang vom Barhocker. Mit einem letzten verstörten Blick zurück verschwand Atemu schließlich in der Menge. Kaiba blieb zurück und seufzte theatralisch. Beinahe hätte er ihn gehabt! Er drehte sich um und sah zur Bühne. Dort hatte Yugi das Ganze in einer Spielpause beobachtete. Kaiba zuckte unwirsch mit den Achseln und deutete in die Richtung, in die der ehemalige Pharao verschwunden war. Yugi grinste nur und formte mit seinen Lippen die Worte „Selber Schuld.“ . Kaiba ließ resignierend den Kopf nach vorne fallen, während der Sänger ihm die Zunge rausstreckte. Atemu bahnte sich währenddessen hektisch seinen Weg durch die Menge. Er wollte nur noch weg von hier und ganz besonders weg von Kaiba. Aber zuvor musste er noch Ryou Bescheid geben, sonst würde sich der Weißhaarige noch Sorgen machen. Verdrießlich blickte er sich um. Er konnte den Jüngeren nirgends entdecken, nur dieser Typ, mit dem er zuvor unterwegs gewesen war, saß an einem der Tischchen. Entschlossen ging Atemu auf ihn zu und tippte ihm von hinten auf die Schulter. Der Typ drehte sich um und musterte ihn gelangweilt. „Was ist?“ „Ich wollte nur wissen, wo Ryou ist.“ „Am Klo.“ Atemu bedankte sich und eilte in Richtung der Toiletten. Schnell öffnete er die Tür zur Herrentoilette und spähte in den Raum. Dieser war erstaunlich leer dafür, dass beinahe nur Männer im Club waren. Zwei Männer standen am Pissoire und unterhielten sich leise und einer stand vor dem Spiegel und… Atemu blinzelte kurz ungläubig… trug sich dieser Mann wirklich grad Puder auf? Kopfschüttelnd wandte sich der Rothaarige ab und trat zu den beiden Männern, die soeben fertig gepinkelt hatten. „Habt ihr zufällig einen kleinen Weißhaarigen hier rein kommen sehen?“ Die beiden Männer tauschten amüsierte Blicke. Dann nickte einer und deutete auf die letzte der vier Toilettenkabinen. „Dort drin, aber ich würde ihn jetzt für eine Weile nicht stören.“ Atemu runzelte kurz die Stirn. Was meinte er damit? Trotzdem ging er, als die beiden Männer die Toilette verlassen hatten, auf die Kabinentür zu und klopfte leicht dagegen. „Ryou? Bist du da?“ Sofort waren von drinnen hastiges Geraschel und unterdrücktes Keuchen zu vernehmen. „Ja… ja, ich… ich bin da.“ „Geht es dir gut? Du klingst etwas komisch.“, Atemu bemerkte, dass die Toilettentür nicht abgesperrt war. „J… ja. Alles klaaaaaahaar… ach du Scheiße!!“ Nun machte sich der ehemalige Pharao ernsthaft Sorgen um seinen Freund. Das klang so, als hätte er wirklich Probleme. Entschlossen trat er an die Tür und riss sie auf. Was er zu Gesicht bekam, ließ ihn aufschreien und zurücktaumeln. In der engen Kabine standen Ryou und ein weiterer fremder Mann. Beide richteten gerade hastig ihre Kleidung, jedoch konnten die offenen Zippverschlüsse, die zerzausten Haare und der leichte Rotton auf beiden Gesichtern nicht verhehlen, mit was sie gerade beschäftigt gewesen waren. „Ihr… habt… entschuldigt, ich… tut mir… leid, ich muss… gehen…“, Atemu war nicht mehr fähig einen klaren Satz auszusprechen. Stattdessen taumelte er nur wieder einige Schritte zurück und stieß schließlich an die Waschbecken. Ryou sagte nichts. Er blickte nur etwas betreten zu Boden und strich sich immer wieder die Haare glatt. Ihm schien das genauso unangenehm zu sein wie Atemu. Der dunkelhaarige Mann, der hinter dem Weißhaarigen aus der Kabine getreten war, blickte von einem zum Anderen und brach schließlich in lautes Gelächter aus, was ihm seitens Ryou einen bösen Blick einbrachte. „Halt die Klappe!“ „Aber… aber sein Gesicht! Sein Gesicht, das war… Hammer!“ Nun fing auch Ryou an zu grinsen, während Atemu begann, einer Ampel Konkurrenz zu machen ~~~~~ so, das nächste Kapitel ist schon bei meinem lieben Beta und es wird sicher nicht lang dauern, bis ihr dieses ebenfalls zu lesen kriegt. ^^ bis dann! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)