Penalty of Life von abgemeldet (wenn die Strafe zum Verlangen wird) ================================================================================ Kapitel 41: Die Tage davor -------------------------- Wir brauchten nicht sehr lange da waren wir auf der Autobahn. Ich wusste nicht wohin er wollte. Er anscheinend auch nicht. „Wohin fährst du?“ „Erstmal nur weg.“ Oh, auch gut. Weg. Ja. Ich denke das war genau das was wir brauchten. Die erste Zeit sprachen wir nicht viel, ich sah mir die Umgebung an und er fuhr. Wobei mir auffiel das er fuhr. Hatte er einen Führerschein? Oder fuhr er einfach so? Nächste Frage. Woher konnte er Autofahren? Hm. „Sag mal, hast du einen Führerschein?“ Der erste Ausdruck der auf seinem Gesicht zu sehen war war Verwunderung. Danach grinste er leicht. „Natürlich habe ich einen Führerschein. Wieso sollte ich keinen haben?“ Oh. Kalt erwischt. Er würde sich ohne ja auch strafbar machen. Ich glaube nicht das er so etwas gebrauchen könnte. „Na ja. Ich dachte...“ Er lachte leise. „Du dachtest da ich ein Vampir bin brauche ich so etwas nicht.“ Immer geradeaus zu sehen fand ich langweilig. Ich wollte ihn sehen. Also drehte ich mich etwas auf dem Sitz und sah ihn an. „Na ja... ja, eigentlich schon.“ „Hätte ich keinen und man würde mich anhalten könnten wir nicht weiter fahren. Und man könnte uns trennen. Das wäre in dieser Situation gar nicht gut.“ „Stimmt. Und wo hast du ihn her?“ Schon wieder eine dämliche Frage und natürlich kam sie von mir. Wieder lachte er leise. „Von der Fahrschule.“ „Echt?“ Autsch. „Also ich mein, du hast da wirklich mit gemacht.“ „Ja habe ich.“ Hm. Ich setzte mich wieder normal hin und beobachtete die Straße. Er fuhr sehr gut. Schnell, aber sicher. Ich fühlte mich total sicher und ich fühlte mich wohl. Die gesamte Fahrt sprachen wir eigentlich nicht viel. Wir machten auch 2 oder 3 kurze Stops. Aber ansonsten fuhren wir den ganzen Tag nur rum. Es wurde schon langsam dunkel als Liam wieder etwas sagte. „Wie hast du dir das mit dem schlafen denn jetzt gedacht?“ Im ersten Moment war ich überrascht, ich hatte nicht mit ihm gerechnet. „Na ja, ich dachte mir entweder Rückbank, oder Kofferraum.“ „Kofferraum?“ Er sah mich kurz verwundert an. „Du schläfst sicher nicht im Kofferraum.“ Damit hatte ich ja bereits gerechnet. „Gut, dann die Rückbank.“ „Die ist viel zu unbequem.“ „Quatsch, man muss nur wissen wie.“ Jetzt sah er mich skeptisch an, bevor er seinen Blick wieder auf die Straße richtete. „Ich hab früher oft im Auto geschlafen.“ Ich sah wie sein Blick durch den Rückspiegel die Rückbank musterte. „Na gut. Aber wenn es nicht geht dann sag bescheid.“ Was wollte er denn dann bitte machen? Na ja. Er hatte mir erst mal erlaubt auf der Rückbank zu schlafen. Das war schon mal etwas. „Ich halte gleich an zum Tanken, da kannst du nach hinten gehen.“ Okay. Er wollte mich ja schnell ruhig stellen. Es war gerade mal 20:36 Uhr. „Okay... kann ich machen.“ Ich sagte es langsam, keine Ahnung warum. Es dauerte auch gar nicht lange, 10 Minuten, da fuhr er auf einen Rastplatz und hielt an einer Zapfsäule. Er stieg aus und begann das Auto voll zu tanken. Wie er gesagt hatte stieg ich aus und setzte mich auf die Rückbank. Als er fertig war und bezahlt hatte setzte er sich wieder ins Auto und fuhr los. Er sah gar nicht neben sich, noch in den Rückspiegel. Was wäre gewesen wenn ich gar nicht hinten eingestiegen wäre? „Schlaf jetzt. Der Tag war anstrengend.“ Wenn er nichts sagte musste ich das auch nicht. Also legte ich mich hin und versuchte zu schlafen. Als ich am nächsten Morgen wach wurde fuhren wir immer noch. War er etwa die ganze nacht durchgefahren? Hm. Ich setzte mich hin und sah auf die Straße. Es war eine ganz normale Landstraße. Dann sah ich auf die Uhr, es war 9:23 Uhr. Es wunderte mich das ich so lange geschlafen hatte. Ob er mich schon bemerkt hatte wusste ich nicht. „Guten morgen“ sagte er und lächelte in den Rückspiegel. „Morgen.“ Ich beugte mich ein Stück vor, um besser auf die Straße sehen zu können. Ich hielt Ausschau nach Straßenschildern, doch da waren keine. „Wo sind wir?“ „Irgendwo im Süden von Deutschland.“ „Okay.“ Wow. Er war also wirklich die ganze Nacht durchgefahren. Was wunderte es mich auch? Er konnte ja nicht schlafen. Also. Was sollte er die ganze Nacht machen? Mir beim schlafen zusehen? Wohl kaum. „Hast du Hunger?“ „Ja, etwas.“ „Gut. Wir machen gleich eine Pause. Dann kannst du was essen.“ „Okay.“ Ich lehnte mich gegen den Sitz und sah mir die Landschaft an. 5 Minuten später fuhr er auf eine kleine Feldstraße und parkte das Auto neben einem Feld. Ich öffnete die Tür und stieg aus. Endlich. Endlich wieder stehen. Vom vielen sitzen und liegen tat mir alles weh. Erst einmal musste ich mich Strecken Es tat richtig gut. Dann ging ich zum Kofferraum und öffnete ihn. Mein Essen lag noch genau da wo ich es hingelegt hatte. Wo sollte es auch sonst sein? Also öffnete ich die Tüte und nahm mir eine Flasche und ein Brötchen raus. Cola und ein trockenes Brötchen zum Frühstück. Lecker. Mittlerweile stand Liam neben mir und sah mich an. Über seinen Blick musste ich schmunzeln, woraufhin er grinste. Ich setzte mich in den Kofferraum und aß mein Brötchen. „Und, schon ne Idee wo es hingegen soll?“ „Nein, aber das ist auch nicht von Bedeutung.“ Ich hatte gerade etwas getrunken und stellte die Flasche ab da fiel mir auf das ich saß. Ich wollte doch stehen. Hab ja schließlich lange genug gesessen. Also stand ich auf und ging etwas herum. „Wieso ist es nicht von Bedeutung?“ „Wir könnten uns sowieso nicht lange an einem Ort aufhalten. Er würde uns finden.“ „Ach so. Stimmt.“ Ja, das hatte ich irgendwie nicht bedacht. Also würden wir die nächsten 8 Tage nur herumfahren, damit er mich dann wieder nach hause bringen konnte. Okay. Man hat ja sonst nichts besseres zu tun. Das Brötchen war fast alle und ich war vorne angekommen. Als ich mich seitlich gegen die Motorhaube lehnte spürte ich einen drückenden Schmerz. Verwundert zog ich mein Shirt etwas hoch. Ich hatte einen riesigen, blauen Fleck. Vermutlich vom Gurt. Also, diesem Ding wo der Gurt rein muss. Mal schauen wie ich das nächste Nacht hinbekomme. „Was hast du da?“ Liam stand neben mir. „Ach, das ist nichts. Nur ein blauer Fleck.“ „Zeig mal.“ „Es ist nichts.“ Er zog mein Shirt wieder etwas hoch und drückte leicht auf die Stelle. „Aua~“ Scheiße. Doch mehr als nichts. Das tat weh. „Du schläfst nicht noch mal auf der Rückbank.“ „Also doch der Kofferraum.“ „Nein.“ „Wo dann?“ Sollte ich vorne auf dem Beifahrersitz schlafen? „Wir suchen uns ein Hotel, oder eine Pension. Du schläfst nicht noch mal im Auto.“ Hallo. „Es ist nur ein blauer Fleck. In 2 oder 3 Tagen ist der wieder weg.“ Er sah mich an und ich wusste ich hatte verloren. Er würde mich nicht mehr im Auto schlafen lassen. Kerle. Machen aus einer Mücke einen Elefanten. Obwohl mir ein Bett auch lieber war. Was ich aber nicht gesagt hätte und auch nicht werde. Wenn es doch nötig ist das ich im Auto schlafe soll er nicht denken es geht nicht. Ich lag einfach nur scheiße. Und jetzt hab ich den Salat. Na ja egal, dann ist er wenigstens zufrieden. Ich aß auf und nahm die Flasche dann mit nach vorn. Als er einstieg schnallte ich mich gerade an, dann fuhr er auch schon wieder los. „Vertraust du deinem Freund?“ Diese Frage hatte ich schon seit gestern im Kopf, ich konnte sie nur noch nicht stellen. „Ich weiß es nicht.“ „Wie du weißt nicht ob du ihm vertraust? Oder meinst du du weißt nicht ob du ihm vertrauen kannst?“ „Beides.“ „Also... ich weiß ja nicht wie er sonst ist, aber ich fand man kann ihm vertrauen.“ „Nur weil er dir nichts getan hat während ihr alleine wart heißt das nicht das wir ihm vertrauen können. Vielleicht gehört das ja zu seinem Plan. Ich kann ihm nicht vertrauen. Nicht wenn es um dich geht. Es könnte eine Falle sein.“ „Und was ist wenn wir Hilfe brauchen und keiner da ist? Er wäre da, er würde uns bestimmt helfen.“ „Ich kann das Risiko aber nicht eingehen. Bitte. Ich will mich nicht mit dir darüber streiten. Las uns über etwas anderes reden.“ Er sah mich bittend an. „Nur eins noch.“ Er nickte leicht. „Ich würde ihm vertrauen.“ Dann sah ich aus dem Fenster und schwieg. Er hatte recht, man konnte nicht sicher sein. Aber wenn er der einzige war der uns helfen konnte. Und der einzige der es täte, dann mussten wir das Risiko eingehen. Auch Liam würde es irgendwann begreifen. Ich hoffte es zumindest. An diesem Tag redeten wir mehr. Über die Umgebung, was man machen könnte, wir machten natürlich nichts und alles mögliche andere. So gegen 22 Uhr entfuhr mir das erste Gähnen. „Bist du müde?“ „Etwas.“ „Gut. Dann suchen wir jetzt ein Hotel.“ Okay. Nach einer halben Stunde, in der wir immer noch keins gefunden hatten, wurde ich langsam schläfrig. Es fiel mir schwer die Augen offen zu halten. Irgendwann bekam ich auch nichts mehr mit. Als nächstes hörte ich wie die Autotür auf ging und ich abgeschnallt wurde. Ich war im Halbschlaf. Meine Augen waren zu schwer als das ich sie auf bekam. Dann wurde ich aus dem Auto gehoben und eine Treppe hinauf getragen. Dann wurde alles etwas heller und ich drehte mein Gesicht nach innen. „Wir hätten gerne ein Zimmer“ hörte ich Liam flüstern, doch ich achtete nicht darauf. Dann hörte ich ein leises lachen und ich wurde eine weitere Treppe hoch getragen. Und als nächstes spürte ich ein weiches Kissen unter mir und eine Decke über mir. Ich konnte schlafen. Als ich meine Augen öffnete war es schon hell. Verwundert sah ich mich um. Diesen Ort kannte ich nicht. Wie war ich hier her gekommen? Ich setzte mich auf und sah mich um. „Du bist wach.“ Liam kam aus einem Zimmer und sah mich an. „Ja. Wo sind wir?“ „In einem Hotel. Hatte ich doch gesagt.“ „Ach ja.“ „Neben dem Bett steht deine Tasche. Du kannst duschen gehen wenn du willst. Ich bestell dir was zu essen.“ Ich sah nach unten, neben das Bett und fand meine Tasche. Okay. Also stand ich auf und nahm sie. Ich suchte mir ein paar neue Sachen und meine Waschtasche. Dann ging ich ins Bad. Mit dem duschen kam ich gut zurecht. Ich brauchte nicht mehr sehr lange. Als ich fertig war packte ich meine Sachen wieder in meine Tasche und sah mich um. Ich wusste nicht wirklich wie ich hier her gekommen war. War ich noch wach? War ich selber hier hoch gekommen? Ich stand gerade auf dem Balkon. Vor dem Hotel war ein wunderschöner, großer See. Und drum herum standen Bäume. Es sah sehr schön aus. Von mir aus könnten wir hier bleiben. Aber ich glaubte nicht das das ging. Und außerdem war es hier bestimmt nicht gerade billig. Alles sah so teuer aus. Oh. Ich erschreckte mich leicht. Hinter mir stand Liam und umarmte mich. Puh. Er war es nur. Ich dachte schon. „Hab ich dich erschreckt?“ „Ja... etwas.“ „Tut mir leid.“ „Schon gut.“ Ich sah wieder zu dem See und lehnte ich leicht an ihn. „Dein Essen ist da.“ Gut. „Und? Sieht es gut aus?“ Er schien überfordert denn er antwortete nicht gleich. Darüber musste ich leicht lachen. „Nun ja. Ich weiß nicht wie es aussehen muss. Es sieht komisch aus. Da ist eine Schüssel mit komischem, rotem Glibber. Und ein Ei. Und so was halbrundes, hellbraunes. Das ist ganz weich.“ Seine Beschreibung von einem Hörnchen, Erdbeermarmelade und einem Ei brachte mich noch mal zum lachen. „Warum lachst du?“ „Tut mir leid. Ich fand es nur witzig wie du es erklärt hast.“ „Oh... ach so.“ Ich wollte eigentlich jetzt essen gehen, doch er ließ mich nicht los. „Darf ich bitte essen gehen?“ „Nein. Bleib hier.“ „Ach komm schon. Ich will doch nur darüber.“ „Ich will mir aber mit der den See ansehen.“ „Den haben wir doch schon angesehen. Ich hab Hunger.“ Er machte keine Anstalten sich zu bewegen. Gut. Dann eben anders. Ich hielt seine Hände fest und ging einfach los. Er musste mir ja folgen sonst müsste er mich loslassen. Das Tablett mit dem Essen stand auf einem kleinen Tisch neben dem Bett. Also ging ich zum Bett, zog den Tisch etwas ran und setzte mich. Dabei landete ich natürlich auf seinem Schoss. Dann nahm ich mir das Messer, das neben dem Teller lag, schnitt das Hörnchen auf und bestrich es mit Marmelade. „Mh~ Die duftet gut.“ „Was duftet gut?“ Verwundert sah er mich an. „Die Marmelade.“ Immer noch verwundert sah er jetzt auf das Hörnchen das ich in der Hand hielt. Dann roch er daran und verzog das Gesicht. „Das riecht doch nicht gut.“ „Ich finde schon.“ „Dann hast du eine komische Nase.“ „Ja klar. Meine Nase ist komisch. Warum ist nicht deine komisch? Warum ist es gerade meine?“ „Weil ich weiß was gut riecht. Und das ist es nicht.“ „Ach ja. Was riecht denn gut?“ Darauf antwortete er nichts. Oh. Das war definitiv die falsche Frage. „Egal.“ Ich biss ab und überlegte. „Wo sind wir eigentlich?“ „In einem Hotelzimmer.“ Arrrrr~ „Das ist mir schon klar. Aber wo?“ „Keine Ahnung.“ Na klasse. Er hat keine Ahnung wo wir sind. Das ist auch wieder typisch Kerl. Ich aß auf und machte mich dann fertig. Wir wollten ja weiter. Keine Ahnung wohin, aber weiter. Der Tag verlief genau wie der letzte und am Abend fuhren wir wieder zu einem Hotel. Dieses Mal war ich wach und konnte selber in das Zimmer gehen. Das Bett war auch wieder schön weich und ich schlief gut. Diese Mal sagte er nichts zu meinem Frühstück. Und es dauerte auch nicht lange da fuhren wir wieder los. Es war zirka 11 Uhr als er plötzlich anhielt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)