Penalty of Life von abgemeldet (wenn die Strafe zum Verlangen wird) ================================================================================ Kapitel 26: Ein Teil von Liam ----------------------------- Was ich nicht bedacht hatte, er hatte gesagt es war besser das ich nicht bei ihm drüben war. Galt das jetzt immer noch? Ich hoffte nicht. Doch als ich oben ankam war er nicht da. Was sollte das denn jetzt? Verwundert setzte ich mich auf das Sofa und machte die Kerzen an. Hm. Und jetzt? Warten. Am besten warte ich bis er kommt. Was anderes kann ich sowieso nicht machen. Ob dieses Vieh noch mal kommen würde? Hoffentlich nicht. Auf dem Tisch lag noch das Buch das ich am Samstag gelesen hatte. Oder eher das ich begonnen hatte. Kopfschüttelnd und grinsend nahm ich das Buch und las weiter. Rumsitzen musste ja nicht sein, ich würde nur zu viel nachdenken. Doch so lange ließ er dieses Mal gar nicht auf sich warten. Ich hatte eine halbe Seite gelesen, da hörte ich wie unten die Tür aufging. Dann hörte ich wie sie sich wieder schloss und dann hörte ich Schritte. Mein Herz begann schneller zu schlagen, ich wusste ja nicht wer da die Treppe hochkam. Eigentlich war es logisch das es Liam war, doch sicher konnte ich auch nicht sein. Erst als ich ihn sah beruhigte sich mein Herz wieder. „Alles okay?“ Er saß sofort neben mir als er mich gesehen hatte. Das er immer so schnell sein musste. „Ja alles okay.“ „Warum schlägt dein Herz so schnell?“ Mein bitte wie? „Woher weißt du...?“ „Ich kann es hören, das ist ganz normal.“ „Ah ja.“ „Also, warum schlägt es so schnell? War irgendwas?“ „Nein, alles okay.“ „Wirklich?“ „Ja.“ Anders Thema, anderes Thema. „Mir wäre es lieber wenn du in nächster Zeit so lange wie möglich hier währst.“ Danke. Danke für den Themenwechsel. Upps. Was? „Warum das?“ „Ich weiß nicht wann er wieder kommt und ich will nicht das dir was passiert.“ „Aber das letzte Mal ist er auch hier hoch gekommen.“ Zumindest kam er durch die Wand, also war er fast hier oben. „Ich hab hier in den letzten Tagen einiges verändert. Hier oben bist du sicher.“ Oh man. So was hatte ich auch noch nicht erlebt. Okay, ich wollte es auch nicht. Also den Teil mit der Lebensgefahr, in der ich ja schwebte. Gegen den Beschützer-Teil hatte ich nichts. „Ich kann ja erst mal sagen das ich das Wochenende bei einer Freundin verbringe. Danach müssen wir uns was anderes einfallen lassen.“ „Ja ist gut.“ „Sag mal... Du kannst nicht zufällig Gedanken lesen?“ Der ernste Ausdruck in seinem Gesicht wich einem Grinsen. „Nein, wie kommst du darauf?“ Also doch nicht. Hätte ich auch nicht geglaubt. „Na ja, manchmal denke ich etwas und du machst es.“ „Ach so. Was denn zum Beispiel?“ Jetzt sah er mich neugierig an. „Grade zum Beispiel, ich wollte das Thema wechseln, wusste aber nicht auf welches. Und dann hast du das Thema gewechselt.“ „Interessant. Was noch?“ Hm. Was noch? Ach ja. „Am Sonntag als ich gerade gehen wollte. Ich hab mich gerade in Gedanken darüber aufgeregt das du so groß bist...“ „Ich bin dir zu groß?“ „Ja, manchmal schon.“ „Oh.“ Oh? „Na ja egal, weiter.“ „Na und dann bist du 2 Stufen runter gegangen.“ „Ach so, ja stimmt.“ „So was ist schon öfter passiert.“ „Echt? Also kenn ich dich doch schon besser als ich geglaubt habe.“ „Ja stimmt. Du kennst mich gut. Aber ich kenne dich gar nicht.“ „Was heißt du kennst mich nicht? Du weißt sehr viel von mir.“ „Was jetzt alles gewesen ist.“ „Was willst du denn wissen?“ „Wie war dein Leben als Mensch. Warum wurdest du zum Vampir, wie wurdest du zum Vampir.“ „Hm.“ Dachte er nach? Er sah an mir vorbei, nicht mehr so fröhlich wie gerade noch. Eher nachdenklich. „Wenn du nicht darüber reden willst ist das kein Problem.“ „Doch doch. Ich überlege nur. Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern. Über 300 Jahre, das ist eine lange Zeit.“ „Da hast du recht. Lass dir Zeit.“ Ich versuchte möglichst nicht neugierig zu gucken aber ich musste ihn einfach ansehen. „Wir wurden überfallen... von Vampiren. Meine Familie. Ich hatte 3 Geschwister... nein 4. Das Neugeborene war 2 Tage zuvor gestorben.“ Oh. Das klingt ja nicht gerade toll. Aber er kann sich noch daran erinnern. Am besten sage ich nichts und höre einfach zu. Vielleicht erinnert er sich dann an mehr als wenn ich jetzt dazwischen quatsche. „Wir hatten gerade zu Abend gegessen. Es waren 2. 2 Vampire kamen in unser Haus und haben alle getötet. Zuerst meine Eltern, dann meinen älteren Bruder und mich. Meine Eltern und mein Bruder waren sofort tot, doch ich lebte noch. Sie hatten mich nicht vollkommen ausgesaugt. Ich sah noch wie sie meine beiden jüngeren Schwestern töteten, dann wurde alles schwarz.“ Schrecklich. Das musste einfach nur schrecklich gewesen sein. Wie man nur so lange damit leben kann. Aber... „Genauere Details zur Verwandlung weiß ich nicht. Ich weiß nur das es höllische Schmerzen waren.“ Prüfend sah er mich an, doch ich war zu gebannt um irgendetwas zu sagen. „Ein paar Tage später hörte es auf. Niemand hatte bemerkt das wir tot waren. Meine ganze Familie, sie lagen alle noch so da wie sie zurückgelassen wurden. Ich hab sie begraben, ich hatte noch keinen Durst. Ich wusste ja auch gar nicht was mit mir passiert war. 200 Jahre wanderte ich durch die Welt und suchte mir ein Opfer nach dem anderen. Ab da kennst du die Geschichte.“ Ich nickte leicht. Ob ich so reagieren würde wenn ich feststellen würde das meine Familie ermordet wurde? Er war ja nur durch ein Wunder davon gekommen. Obwohl, wäre es für ihn besser gewesen dort mit seiner Familie zu sterben? Mit ihnen zu ruhen? Wer weiß ob er überhaupt Ruhe gefunden hätte. „Hab ich dich erschreckt?“ „Was? ... Nein, alles okay. Ich hab nur nachgedacht.“ „Worüber?“ „Wie du das verkraften konntest.“ „Ich habe es nicht verkraftet, ich habe gemordet.“ Dazu wollte ich nichts sagen. Ich konnte es mir nicht vorstellen und ich wollte es auch nicht. „Aber, wie war dein Leben vorher? Kannst du dich an irgendetwas erinnern?“ „Nicht wirklich. Ich wüsste auch gar nicht was ich dir da sagen könnte. Im 17. Jahrhundert war das Leben ganz anders als es jetzt ist.“ „Wo hast du gelebt, wann bist du geboren, wie war deine Kindheit, was wolltest du aus deinem Leben machen?“ „Ich bin 1667 in England geboren, in dem Jahr endete der Englisch-Niederländische-Krieg wenn du damit was anfangen kannst, 17 Tage nach meiner Geburt. Kindheit kann man dazu nicht wirklich sagen. Es war eben alles anders. Das kann man nicht vergleichen und es dir zu erklären würde zu lange dauern. Aber was ich machen wollte, das ist eine gute Frage. Ich war 17 ich wusste nicht was ich machen wollte. Ich hatte meinen eigenen Kopf, mein Bruder wollte in den Krieg aber das war nichts für mich. Ich wusste es wirklich noch nicht. Ich hab eher meiner Mutter geholfen. Die Mädels waren anstrengend.“ „Ach so.“ „Alle Mädchen sind anstrengend. Das beste Beispiel bist du.“ Verwundert sah ich ihn an. „Was soll das denn bedeuten?“ „Deine Mutter hat es nicht leicht mit dir.“ Er sah mich wirklich mahnend an. Hatte er sie noch alle? Was sollte das denn? Warum stellte er sich auf die Seite meiner Mutter? „Meine Mutter? Sie tyrannisiert mich doch.“ „Du könntest ihr auch mal entgegen kommen. Früher hätte es so was nicht gegeben.“ Früher? „Ich denke das kann man nicht vergleichen?“ Eine Augenbraue hochgezogen sah ich ihn an. Und dann grinste er. „Kann man auch nicht. War nur spaß. Ich weiß das deine Mutter nicht die einfachste ist.“ „Also stimmst du mir zu wenn ich sage ich bin nicht schuld an dieser Situation?“ „Ja. Mit so einer Mutter wäre ich nie klar gekommen. Du schlägst dich wirklich gut. Wo wir gerade bei Schlagen sind. Das war wirklich nicht okay.“ „Ach komm. Man kann es nicht vergleichen. Währst du in dieser Zeit geboren würdest du anders darüber denken. Las uns nicht mehr über meine Mutter reden.“ „Okay, du hast recht.“ „Gut. Schön das du mir zustimmst.“ „Bild dir bloß nichts darauf ein.“ „Ach wo.“ „Na bei dir kann man ja nie wissen.“ „Danke.“ „Bitte.“ „Ich sollte dann jetzt auch mal rüber meine Sachen holen und bescheid sagen.“ „Gut. Ich begleite dich bis nach unten.“ Da war es wieder. Und schon stand er und zog mich mit hoch. „Immer mit der Ruhe, ich kann auch allein gehen.“ Ganz gemütlich, vielleicht sogar extra um ihn etwas zu ärgern, ging ich zur Treppe. Noch etwas langsamer ging ich diese runter, dann die nächste, durch die Eingangshalle und nach draußen. Ab da war er verschwunden. Schnell ging ich hoch und in mein Zimmer. Ich packte alles nötige für 2 Nächte ein und ging dann nach vorne. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)