Penalty of Life von abgemeldet (wenn die Strafe zum Verlangen wird) ================================================================================ Kapitel 8: Wieder hier - Angst ------------------------------ Hatte ich auch alles? Das fragte ich mich schon seit 10 Minuten, obwohl ich genau wusste das ich keine Antwort finden würde. Woher sollte ich wissen was ich brauchen würde wenn ich nicht wusste was mich erwarten würde? War das jetzt logisch oder unlogisch? Wortsalat. Ich sah durch meine eigenen Gedanken nicht mehr durch. Warum das wohl so war? Natürlich war das eine retorische Frage. Niemand sollte sie beantworten. Und niemand konnte es. Ich beschloss das ich alles hatte und stand auf. Mein Handy steckte ich sofort in meine Tasche. Diesesmal hatte ich eine die mich nicht stören würde. Man konnte sagen ich war auf alles vorbereitet. Oder auch nicht. Ich war nur auf das vorbereitet was ich schon kannte. Ob das alles war was ich erleben würde? Ganz sicher nicht. Ein letzter, prüfender Blick auf die Uhr verriet mir das es 20 Uhr war. Er würde da sein. Und wenn nicht, 2 Stunden würde ich warten können. 22 Uhr war er immer da. Davon war ich überzeugt. Meiner Mutter hatte ich erzählt ich wolle einen Spaziergang machen. Natrülich hatte sie nicht gefragt warum. Es war ihr egal, auch das es schon spät für einen Spaziergang war. Alles war so wie immer. Ich ging ihr am Arsch vorbei. Das war grob und unfair? Nein, es war die pure Wahrheit. So war es nun mal und ich konnte – würde ich es überhaupt wollen? - nichts dagegen tun. Darüber wollte ich jetzt nicht nachdenken. Ich hatte wichtigeres zu tun, auch wenn es nur für mich wichtiger war. Bevor ich ging musste ich jedoch noch einige Sicherheitsmaßnamen treffen. Ich konnte nicht wissen was meine Mutter, oder der Giftzwerg, anstellen würden wenn ich nicht da war und sie das wussten. Ich schloss die Fenster, vor das welches neben dem von meinem Bruder war machte ich noch ein extra Schloss. Fragt nicht, ich hatte es schon erlebt. Ich übertreibe nicht. Dann zog ich die Stromkabel raus. Es wäre nicht das erste mal das er Wasser gegen die Wand kippen würde die unsere Zimmer trennte. Und zu guter letzt verschloss ich mein Zimmer von außen. Den Schlüssel steckte ich in meine Tasche. Ich überlegte ob ich auch nichts vergessen hatte und ging dann nach draußen. Es war noch sehr warm, deshalb hatte ich meine Jacke zu hause gelassen. Vermutlich würde ich es noch bereuen. Und natürlich musste ich irgendwie den Anschein bewaren das ich auch wirklich spazieren ging. Also lief ich die Einfahrt runter, auf die Straße. Der Weg, man konnte es nicht wirklich als Straße bezeichnen weil es nicht getärt war, verlief an unserem Haus vorbei. Das gute war an der Seite wo auch das Wohnzimmerfenster und das meines Bruders waren. Und enden würde dieser Weg im Wald. Der perfekte Spaziergang. Abends, im Dunkeln, allein in den Wald. Was konnte es schöneres geben? Ich liebte den Wald, besonders dann wenn alles still war und es anfing zu regnen. Wenn das Wasser auf der obersten Schicht auftraf und sich langsam seinen Weg nach unten bahnte. Es war ein wunderschönes Geräusch. Manchmal saß ich Stunden im Wald und lauschte den Tropfen. Natürlich würde ich nicht nass werden wollen also hatte ich mir eine art Unterschlupf gebaut. Ob man es bauen nennen konnte wusste ich nicht. Vielleicht wäre es verständlicher wenn ich sagen würde zusammengeflickt. Ich hatte nur ein Paar Holzbretter zwischen zwei Bäumen miteinander verbunden. Darunter hatte ich mir einen Holzstumpf gestellt. Beim Gedanken daran überlegte ich dorthin zu gehen. Ich lief den Weg hinunter und dachte darüber nach. Es war sehr verlockend. Niemand würde mich nerven, ich könnte ausspannen. Doch dazu war ich nicht hier. Was meine Mutter und der Giftzwerg nicht wussten, in dem Zaun, der unser Grundstück von der Straße trennte war ein Loch. Ich passte gerade so hindurch. Sie würden also nicht mitbekommen das ich nicht Spazieren war. In den Wald würde ich auch ein anderes Mal gehen können. Und außerdem regnete es ja nicht. Wenn ich mich verfluchen könnte würde ich es jetzt tun. Wie konnte ich nur denken es regnet nicht. Es dauerte keine 10 Sekunden und ich war durchgeweicht. Auf einmal hatte es angefangen wie aus Eimern zu gießen. So schnell ich konnte rannte ich zu dem alten Haus. Was allerdings nicht so schnell möglich war weil ich darauf achten musste das keiner im Bad oder auf dem Flur war der mich sehen könnte. Schließlich war ich angekommen und schloss schnell hinter mir die Tür. Alles war so wie ich es in Erinnerung hatte. Nichts hatte sich verändert. Und das wichtigste, die Sessel waren immer noch Staubfrei. Das bemerkte ich als ich meine Tasche abnahm und sie wieder über die Lehne eines Sessels legte. Ich wusste das ich es bereuen würde. Warum hatte ich meine Jacke nicht mitgenommen? Ach ja, weil es warm war. So viel Glück wie ich hatte hätte ich doch damit rechnen müssen. Irgendwann würde ich mir angewöhnen weiter ihm Voraus zu denken. Ich hoffte es zumindest. Es war dunkel, dieses Mal schaffte es der Mond nicht sich seinen Weg durch die Wolken zu erkämpfen. Ich konnte nicht viel sehen und meine Augen hatten sich noch nicht genug an die Dunkelheit gewöhnt das ich den Weg zur Treppe hätte finden können. Ich nahm mein Handy aus der Tasche und leuchtete mir den Weg bis zum Fuß besagter. Dann ging ich links an ihr vorbei und sah mich nach einer Tür um. Ich würde eine Taschenlampe brauchen, soviel stand fest. Doch die einzige die ich hatte lag hier, unter der Treppe. Was blieb mir also anders übrig als sie zu holen. Wahrscheinlich würde da unten alles voller Spinnweben sein. Mir grusselte es jetzt schon. Nur gut das ich nur mein Handy hatte. Es machte nicht sehr viel Licht, also konnte ich auch nicht sehen worin ich mich befand. War das wirklich so eine gute Idee? Nicht zu sehen worin ich mich befand? Naja, ich wusste nicht was da war also konnte ich mich nicht davor ekeln. Ich wusste aber auch nicht was da war, also konnte ich angst haben hinein zu gehen. Und wieder einmal hatte ich riesen Glück, denn die Tür, die unter die Treppe führte, war verschlossen. Ich musste doch irgendwie an diese blöde Taschenlampe kommen. Auf der anderen Seite hatte ich genau so wenig glück, denn dort war gar kein Tür. Vielleicht würde ich ja in den Schränken etwas finden um sie auf zu brechen. Ich dachte also daran eine Tür aufzubrechen. Das durfte doch einfach nicht war sein. Egal was für eine Tür es war, es war eine Tür, ich würde einbrechen. Was solls, hier wohnt eh keiner mehr. Bis auf ihn. Was mir auch relativ war, denn ich brauchte ja eine Lampe. In den Schränken fand ich allerdings nichts brauchbares. Doch in einem der anderen Zimmer fand ich einen alten Werkzeugkasten. Vielleicht doch ein Handwerker. Darüber musste ich dann doch grinsen und ging wieder zu der Tür. Bewaffnet mit einem Brecheisen. Was auch sonst war geeigneter für so eine Aufgabe? Ich war nicht besonders begabt im Umgang mit Brecheisen, das stellte ich spätestens jetzt fest. Meine Geduld verlor ich ziemlich schnell, nach 5 Minuten schlug ich nur noch auf das Holz ein. Mir taten die Arme weh und die Hände. Und ich spielte mit dem Gedanken aufzugeben. Was aber einerseits bedeuten würde ich würde komplett aufgeben, ihn also nicht ausfragen können, oder andererseits ich müsste es im Dunkeln tun. Beide Seiten gefielen mir nicht, also schlug ich weiter auf das Holz ein. Irgendwann, es kam mir vor wie Stunden, hatte sich eine Leiste in der Tür gelockert, es war keine anspruchsvolle Tür und ich konnte sie abreißen. Jetzt konnte mir das Brecheisen richtig behilflich sein und ich riss auch noch die anderen Latten ab. Schließlich passte ich durch das Loch das ich mir erarbeitet hatte und konnte unter die Treppe. Wie ich vermutet hatte war alles voller Spinnweben. Und ich ekelte mich. Ich hasse diese Viecher, jetzt noch mehr als zuvor. Als ich unter dem Loch, das ich in der Treppe hinterlassen hatte, stand konnte ich nach oben durchgucken. Bildete ich es mir nur ein oder war dort ein Schatten. Aufgrund der Dunkelheit konnte ich nicht viel erkennen, doch ich war mir sicher etwas gesehen zu haben. Hatte er mich etwa beobachtet? Natürlich war es ihm zuzutraun, ohne mir zu helfe. Warum auch? Wenn er sich amüsieren konnte. Sowas sah man ja nicht alle Tage. Und schließlich, zum Glück, hatte ich die Taschenlampe gefunden. Froh über meinen Erfolg schaltete ich sie natürlich an, um zu sehen ob sie den Sturz überlebt hatte. Es war der größte Fehler den ich machen konnte. Für kurze Zeit blendete mich das Licht, das doch viel heller war als das meines Handys und dann sah ich worin ich mich befand. Tausende von Spinnennetzen und überall waren sie. Spinnen. Wie konnte ich nur hier hinein gehen? Vor Schreck schrie ich auf, sehr laut. Überall hingen tote Fliegen und andere Insekten. Es war zum fürchten. Und keiner war da um mir zu helfen. Ich saß in der Falle. Panisch vor Angst drehte ich mich um und sah in die Dunkelheit. Befürchtete ich etwa die Mutter der Spinnen würde hinter mir sein um mich zu fressen? Warum musste ich nur immer an Filme denken? Diese Stelle war für mich die schlimmste in den ganzen Potter-Filmen. Wie ich es gehasst hatte. Jedesmal vergrub ich mein Gesicht in einem Kissen. Ich hatte es nur einmal gesehen und das war genug. Nix wie raus hier. An etwas anderes konnte ich nicht denken. Blitzschnell drehte ich mich um und rannte zur Tür. Sie war natrülich viel weiter weg als ich es in Erinnerung gehabt hatte. Es kam mir vor wie ein Maratonlauf. Völlig außer Atem, ob es nun eine lange Strecke war oder die Angst war mir völlig egal, drückte ich mich gegen die Wand neben der Treppe. Ich hatte es geschaft. Ich war den Spinnen entkommen und ich hatte noch nicht mal ein fliegendes Auto gebraucht. Langsam konnte ich mich beruhigen und ging zu meiner Tasche. Wie spät es wohl wirklich war? Meine Warnehmung hatte garantiert gelitten. Ich setzte mich auf den Sessel, zog mein Handy aus meiner Hosentasche und erleuchtete das Display. 21:10 Uhr. Ja, meine Warnehmung ließ nach, eindeutig. Mir war es wie Stunden vorgekommen. Solche Sachen tat ich ja auch nicht oft, um erlich zu sein war es das erste Mal, kein Wunder das es mir lang vor kam. Jetzt hatte ich also eine funktionierende Taschenlampe, es konnte losgehen. Und ganz sicher würde ich ihn anschreien warum er mir nicht geholfen hatte. So wie ich mich kannte würde ich hysterisch werden. Dazu wollte ich allerdings erst kommen wenn ich ihn gefunden hatte. Hier unten brauchte ich nicht nach ihm zu suchen. Er hatte mir ja bereits gezeigt das er oben war. Doch es gab zwei Etagen. Wobei mir einfiel das ich die Dritte noch nie betreten hatte. Was wohl da oben war? Vielleicht würde ich es ja heute herausfinden. Aus welchem Grund auch immer, ich nahm das Brecheisen mit. Dann stand ich vor der Treppe und sah sie mir an. Als ich das letzte Mal runter gegangen war, ich hatte nicht darauf geachtet wohin ich trat, war nichts passiert. Jedesmal wenn ich vorsichtig war brach ich ein, vielleicht sollte ich heute einfach normal nach oben gehen. Was konnte ich denn schon verlieren? Nichts, ich würde allerhöchstens wieder einbrechen. Das würde mir dann auch egal sein. Also atmete ich tief ein und betrat die Treppe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)