Penalty of Life von abgemeldet (wenn die Strafe zum Verlangen wird) ================================================================================ Kapitel 4: Warum immer ich? --------------------------- Wieder einmal stand ich auf den Stufen zu dieser alten, morschen Tür. Ich wusste nicht was mich dort drin erwarten würde. Langsam schlich sich dieses unbehagliche Kribbeln wieder in meinen Bauch. In diesem Moment war ich froh gefrühstückt zu haben. So was nannte sich wohl reflex, denn aufgrund von unbehangen, was ich ganz klar verspührte, griff ich in meine Tasche und zog etwas herraus. Die Taschenlampe. Wie sollte sie mir denn schon helfen? Skeptisch begutachtete ich mein Werkzeug und dachte nach. Sie könnte mir den Weg zeigen. Schwachsinn, es war ja hell. Ich könnte sie zur Verteidigung nutzen. Vor wem bitte wollte ich mich denn verteidigen? Er hatte gesagt er würde mich beschützen, also würde er mich nicht angreifen. Warum war ich mir da eigentlich so sicher? Ich hatte ihn erst einmal gesehen. Gut, zweimal, wobei man das erste mal wirklich nur als sehen bezeichnen konnte. Ich war im begriff einem Fremden zu vertrauen. Eigentlich hätten meine Alarmglocken nur so bimmeln sollen, doch sie taten es irgendwie nicht. Wahrscheinlich waren sie defekt. Wie blöd war ich eigentlich? Steh hier, mit einer Taschenlampe in der Hand, am hellichten Tag und schinde Zeit um nicht in dieses Haus zu müssen. Mir würde schon nichts passieren. Was konnte denn auch passieren? Vielleicht würde ich ja dieses mal ganz in der Treppe stecken bleiben, oder sogar hindurch fallen. Hatte ich etwa schiss in dieses Haus zu gehen? Gerade wollte ich es doch noch so unbedingt. Ein weiteres Zeichen dafür, das ich durchdrehte. Egal. Darauf kam es jetzt auch nicht mehr an. Also öffnete ich die Tür und erschrak leicht, als sie knarrte. Es war ein altes Haus, was hatte ich erwartet? Geölte Schaniere? Ja klar, wenn die Polster der Möbel staubfrei waren. Er könnte Handwerker sein. Und ich würde ihn nicht erstarren lassen können. Mittlerweile war ich über die Schwelle getretten und hatte die Tür hinter mir geschlossen. Hatte ich etwa gerade mein Leben mit einer TV-Serie verglichen? Ganz zweifellos hatte ich gerade an Charmed gedacht. Ja ja, diese Hexen. Die es natürlich auch nicht gab, also gab es auch keinen rettenden Handwerker. Und wieder wusste ich nicht in welche Gruppe ich ihn stecken sollte. Erst jetz fiel mir auf das ich das Licht meiner Taschenlampe angeschaltet hatte. Etwas unwirsch beäugte ich sie und stellte sie dann aus. Natürlich behielt ich sie in der Hand. Nur für den Notfall, um sicher zu gehen. Nicht etwa weil ich Angst hatte. Nein, bestimmt nicht. Ich hatte schon die Treppe fixiert, ich war auch eigentlich schon oben, doch ich stand immer noch neben einem der Sessel. Die Tasche, die mir über die rechte Schulter hing, begann mich zu stören, also nahm ich sie ab und legte sie über die Lehne des Sessels. Jetzt konnte ich nichts mehr einwänden. Ich war bereit. Bereit, noch einmal hinauf zu gehen und ihn auszufragen. Was wollte ich ihn eigentlich fragen? Das ich erst jetzt daran dachte war genau so typisch ich, wie es der ganze andere Kram auch war. Ich entschied etwas zu tun ohne über die Folgen nachzudenken. Ich zuckte mit den Schultern, als wolle ich mir selbst sagen das es mir egal war, und ging auf die Treppe zu. Irgendwo in meinem Unterbewusstsein musste ich mir den Weg, der sicher die Treppe hinauf führte, gemerkt haben, denn ich brach nicht ein einziges Mal ein. Ich stand gerade wieder auf der letzten Stufe als mir das Loch, das ich gestern Abend erzeugt hatte, auffiel. Vorsichtig näherte ich mich dem Loch, doch entschied mich schließlich es von oben zu betrachten. Also stieg ich auf den Vorsprung der zweiten Etage und betrachtete es von oben. Es sah sehr tief aus, doch ich konnte nichts sehen, alles war schwarz. Es war ja auch ein Loch. Ein schwarzes Loch. Hatte Schwarz etwa eine Bedeutung von der ich nichts wusste? Vielleicht finde ich es ja noch herraus. Dann fiel mir die Taschenlampe, die ich immer noch umklammert hielt, wieder ein. Im stehen konnte ich auch mit ihrer Hilfe nicht viel erkennen, also kniete ich mich hin und leuchtete direkt hinein. Ohne es zu merken beugte ich mich immer weiter vor. Als ich dann ein Geräusch hinter mir hörte verlor ich die Balace und kippte nach vorn. Das schwarze Loch verschluckt mich gleich. Würde ich nicht immer sollchen Scheiß denken könnte ich bestimmt schneller reagieren. Aber meine Reaktionsfähigkeit reichte noch soweit aus, das ich mich am Geländer festklammern konnte um nicht hinunter zu fallen. Im Verusch, mich festzuhalten, hatte ich mich gedreht und meine Beine waren eine Stufe nach unten gesackt. Sie standen jetzt perfekt getroffen an den Rändern des Loches. So perfekt, das ich nicht hindurchfallen konnte, aber genau so perfekt das ich mich auch nicht bewegen konnte ohne es zu vergrößern und dann würde ich ganz sicher hindurch fallen. Ich hätte nicht die Kraft mich zu halten. Hallo. Retter. Wo bist du wenn man dich braucht? Das durfte doch nicht wahr sein. Ich hing hier, im begriff 5 Meter zu fallen, wenn es denn nur 5 waren und wollte mich tatsächlich auf einen Fremden, unheimlich gut aussehenden – jetzt hätte ich mich am liebsten geschlagen - , spannernden Typen verlassen? Das konnte doch nicht sein. War ich schon so tief gesunken? Nein, das war ich nicht. Ich versuchte mich am Geländer hochzuziehen, doch ich schaffte es nicht. Es war nicht so, das ich zu schwach war, es war eher die Tatsache das ich einbrechen würde wenn ich zuviel Druck ausüben würde, den ich sicherlich brauchen würde um hier hoch zu kommen. Also hing ich weiter hier fest. Ich könnte doch Hilfe holen. Holen. Wie witzig. Ja klar, ich würde aufstehen, Hilfe holen und mich dann wieder hier hin setzen damit man mir half. Oder ich könnte Hilfe rufen. Niemand würde es bemerken wenn ich hier rufen würde. Und außerdem würde ich ihn dann wahrscheinlich auf den Plan rufen. Das musste nicht sein, er musste mich in dieser Lage nicht sehen. Und retten musste er mich schon gleich gar nicht. Wollte ich mich gerade etwa schon wieder auf ihn verlassen? Sicher sein, das er mich retten würde wenn ich um Hilfe rufen würde? Ich könnte aber auch...rufen kann man ja auch anders verstehen. Mein Handy. Wo hatte ich das nur. In meiner Hosentasche. Ja klar. Vorsichtig löste ich eine Hand vom Geländer und tastete an meinem Oberschenkel nach meinem Handy. Es war nicht da. Konnte ich wirklich so viel Glück haben, das ich wirklich auf ihn angewiesen war? Aber wo bitte war mein Handy. Mein Blick fiel nach unten auf den Sessel auf dem meine Tasche lag. Auch das Handy hatte mich gestört und ich hatte es zu meiner Tasche auf den Sessel gelegt. Woher sollte ich denn wissen das ich mich gleich in so einer verzweifelnden Lage befinden würde? Die einzige Rettung, die ich hatte, lag unten auf einem Sessel. Auf einem alten, dreckigen – nein, die waren ja sauber – Sessel und konnte mir nicht Helfen. Sehnsüchtig sah ich hinunter auf dieses kleine, magische Gerät, das mich hätte retten können und lehnte mich gegen meine Arme. Ungewollt entfuhr mir auch ein Seufzer der sehr wehleidig klang. Was war das? Hatte ich gerade richtig gehört? Lachte da jemand über mich? Ruckartig drehte ich meinen Kopf in die andere Richtung und traute meinen Augen nicht. Dort im Schatten der Regale lehnte jemand an der Wand. Wer sonst, außer ihm, sollte das wohl sein. Ich merkte das er mich direkt ansah und ich merkte auch das er lachte. Leise und fröhlich in sich hinein. Nur dieses unheimliche, unwiederstehliche Grinsen, das sich auf seinem Gesicht ausgebreitet hatte, machte darauf aufmerksam. Wenn ich ehrlich sein soll, ich hätte ihm am liebsten eine geknallt. Für seine unverschämtheit hier aufzutauchen ohne das ich es wollte. Und dafür, das er jetzt dort stand und noch nicht mal den Anstand besaß mir zu helfen. Wie konnte er nur einfach da stehen und nichts tun? Er lachte mich aus, das war eine Tätigkeit, durchaus. Aber es war so unverschämt. Oder wartete er etwa darauf das ich ihn um Hilfe bat? Kommt nicht in Frage. So weit würde ich nicht sinken. Also drückte ich mich noch einmal mit aller Kramft gegen das Geländer und mir gelang es doch tatsächlich auf zu stehen. Irgend einen Hacken musste die Sache ja haben. Ich hatte natürlich nicht bedacht worauf ich stand und so brach, als ich aufstand, unter mir der rest dieser Stufe ein. Es gab keine Möglichkeit mich fest zu halten. Wie auch. Ich stand mitten auf einer Stufe, der Vorsprung der Etage bot nichts zum festhalten und das Geländer war zu weit entfernt als das ich mich noch einmal hätte daran festhalten können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)