Don't wanna lose you von abgemeldet (LE/JP Oneshot) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- „Ich dachte, dir wäre es ernst!“ „Glaub mir, das ist es mir auch!“ „Ja, das merke ich!“ „Lily, bitte...“ „Vergiss es, Potter!“ _______________________________________________ Mit hängenden Schultern verließ James den Gemeinschaftsraum. Sie hatte ihn wieder Potter genannt. Er hat es übertrieben, eindeutig. Wieso musste er auch sowas sagen, wo er doch wusste, dass sie jederzeit hereinkommen konnte? Er war so ein Vollidiot! Seufzend stieg er die Treppen zum Schlafsaal hinauf. Er hatte es verbockt, wieder einmal, doch jetzt war es wohl das letzte Mal. Er stieß die Eichentür auf und warf sich auf sein Bett. Er liebte sie doch, er liebte sie mehr als alles andere auf dieser Welt. Wann würde sie ihm denn endlich glauben? Die letzte Zeit war wunderschön... Schüchtern lächelte er sie an, fuhr sich –wie immer- durchs Haar. Diese Geste entlockte ihr ein Schmunzeln und sie blickte ihn lächelnd an. „Lily, ich hätte nicht gedacht, dass du kommst“, sagte er leise. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf Lilys Wangen. „Ich.. ich auch nicht..“ gab sie zu. Beide ließen ihren Blick durch den Raum schweifen, der romantisch dekoriert war. „Es.. es ist wirklich.. wunderschön hier“, sagte sie leise. Nun war es an James rot zu werden. „Findest du? Ist.. ist es auch nicht zu kitschig?“ fragte er vorsichtig, doch Lily schüttelte den Kopf. „Ganz und gar nicht. Das.. hast du wirklich sehr schön gemacht.“ James lächelte. „Willst du dich vielleicht setzen?“ fragte er und ging zu einem Tisch und bot ihr galant einen Platz.. „Danke“, sagte Lily und setzte sich. „Hast du etwa gekocht?“ fragte sie lachend und sah in seine braunen Augen. „Das wollte ich dir nicht zumuten..“ antwortete er und traf ihre grünen Augen, bevor er sich ebenfalls setzte. „Ich bin wirklich froh, dass du da bist, Lily..“ – „Ich auch, James..“ Sie hatte einem Date zugestimmt und fühlte sich auch gut dabei. Konnte man sich wirklich so täuschen? James war ein wahrer Gentleman, charmant und höflich, auch gar nicht aufdringlich, so wie sie es sonst von ihm kannte. Lily stieß das schwere Eichenportal auf und ging hinaus in den Regen. Hätte sie sich vielleicht besser nicht auf ihn einlassen sollen? Hätte es ihr diesen Schmerz erspart? Vielleicht, vielleicht hätte es alles auch nur noch viel schlimmer gemacht, denn so sehr sie auch versuchte es zu verdrängen, aber sie hatte Gefühle für James. Gefühle, die sie so noch nicht kannte... Etwas nervös standen beide am Treppenabsatz der zu den Schlafsälen führte. James fuhr sich durchs Haar und lächelte Lily an. „Ich weiß, ich sollte das jetzt vielleicht nicht tun...“ sagte er leise und beugte seinen Kopf etwas hinunter, „aber ich kann nicht anders, Lily...“ Mit jedem Wort wurde er leiser und kam Lilys Gesicht immer näher. Diese schien das nicht zu stören und sie schloss ihre Augen. Als sich ihre Lippen berührten, erst ganz vorsichtig, dann immer sicherer werdend, legte sie ihre Hände in seinen Nacken und zog ihn näher zu sich. James, etwas überrascht, legte seine Arme um ihre Taille und küsste sie so voller Leidenschaft, wie er es vorher nie getan hat. James drehte sich auf den Rücken und starrte an den Baldachin. Sie hatte so weiche Lippen... Er wollte keine andere, er wollte nur sie, Lily Evans. Seit sechs Jahren versuchte er nun schon, ihre Gunst für sich zu gewinnen, doch immer erfolglos. Doch dann, ab dem siebten Schuljahr, waren sie beide Schulsprecher und so ließ es sich nicht vermeiden, dass sie einander näher kamen und sich immer besser kennenlernten. Nun wusste James auch, weshalb Lily ihn immer abgewiesen hat... „DU bist Schulsprecher? Wie viel hast du Dumbledore gezahlt, Potter?“ verlor Lily fast die Fassung. „Hey, jetzt werd nicht gleich unverschämt, Evans! Es war seine freie Entscheidung!“ versuchte James sich zu rechtfertigen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Na klar, und Merlin ist mein Großvater! Du hast ihm doch sicher etwas in seinen Kürbissaft getan?! Gibs doch zu! Mir kannst du nichts vormachen!“ Wütend schritt sie auf ihn zu und stieß ihn vor die Brust. James reagierte und griff nach ihren Handgelenken, welche er fest umklammerte. „Hör mal zu, Evans! Wenn du an Dumbys Urteilsvermögen zweifelst, dann zweifel ich aber an deinem! Er hat mich neben dir zum Schulsprecher ernannt, ob es dir passt oder nicht!“ sprach er gefährlich leise und kam ihrem Gesicht ziemlich nah. Aus großen grünen Augen blickte Lily James an. „Lass sofort meine Hände los!“ knurrte sie und James tat wie ihm gehießen, bevor er sich umdrehte und grinsend verschwand. Wenn Lily daran dachte, legte sich ein sanftes Lächeln auf ihre Lippen. Jetzt wusste sie ja, weshalb James Schulsprecher war. Es war nicht nur die Tatsache, dass er Snape das Leben gerettet hat und damit sein Verantwortungsbewusstsein bewies, nein. Es lag auch daran, dass James zielstrebig war, ehrgeizig und das nicht nur beim Quidditch. Lily hatte den See erreicht und blickte auf die unruhige Wasseroberfläche. Der Regen hatte sie mittlerweile bis auf die Haut durchnässt. „Potter! NEIN! Nimm deine Pfoten weg! HÖR AUF!“ schrie Lily, als James sie um die Hüften packte und sie geradewegs zum Ufer des Sees trug. „Lass mich sofort runter! POTTER! Ich wird dich so lange durchhexen, bis-“, doch weiter kam sie nicht. James hatte sie ins Wasser geworfen und ein Haufen Schüler stand nun um sie herum und lachte, die Freunde eingeschlossen. James stand da, in Badeshorts und die Hände lässig in die Taschen gesteckt und grinste. Lily, die nun wieder aufgetaucht war, stapfte wutentbrannt aus dem Wasser. „Potter, das war dein Todesurteil!“ rief sie, ging an ihm vorbei, nur um den Überraschungsmoment auf ihrer Seite zu haben und schubste ihn von hinten in den schwarzen See. Wieder Gelächter. Lily klatschte in ihre Hände, als hätte sie einen Job erledigt und grinste zufrieden. James, der nun derjenige war, der im Wasser landete, kam prustend wieder an die Wasseroberfläche. „Wow, für dass du so klein bist, hast du aber ganz schön Kraft!“ sagte er und stieß einen bewundernden Pfiff aus. Lily, die nun doch die Nase voll hatte, schüttelte nur den Kopf und wollte gehen, doch James war schneller. „Halt, nicht so schnell, junge Frau!“ rief er, griff nach ihrem Handgelenk und zog sie zu sich ins Wasser.. James saß nun in seinem Bett und hatte die Beine herangezogen. So lange hatte er gekämpft, um Lily zu gefallen und binnen Sekunden war alles zerstört. Er hatte sich Lilys Zuneigung wirklich mühsam erkämpfen müssen. Angefangen hat es damit, dass Lily in der Schulsprecherwohnung über ihren Büchern eingeschlafen war... Leise öffnete er die Tür zu den Schulsprecherräumen. „Lily?“ rief er fast tonlos, doch es kam keine Antwort. Er ging ins Wohnzimmer. Das Feuer im Kamin flackerte und prasselte und tauchte den Raum in eine romantische Atmosphäre. Doch hier war Lily nicht. Also ging er in ihren gemeinsamen Arbeitsraum. Eine kleine Petroleumlampe erhellte den Raum nur spärlich, doch er konnte gut erkennen, dass Lily an ihrem Schreibtisch eingeschlafen war. Lächelnd hockte sich James neben sie und betrachtete seine große Liebe. Sie sah aus wie ein Engel, nicht nur wenn sie schlief. Vorsichtig strich er eine Strähne aus ihrem Gesicht. Plötzlich bewegte sich Lily und öffnete verschlafen die Augen. Sie erschrak, als sie James neben sich hocken sah. „Wie spät ist es?“ fragte sie und setzte sich sofort aufrecht. James schmunzelte. „Spät, du solltest lieber ins Bett gehen, Lily.“ Diese errötete nun leicht. „Okay. Danke...“ sagte sie leise. James sah sie an. „Wofür?“ fragte er ebenso leise. „Fürs Wecken.. Gute Nacht..“ erwiderte sie, lächelte schüchtern und verschwand in ihrem Zimmer. Es konnte doch nicht sein, dass James die ganze Zeit eine solche Show abgezogen hat, nur um sie ins Bett zu kriegen? Oder doch? War er wirklich ehrlich? Remus und Sirius hatten immer wieder versucht, Lily davon zu überzeugen, dass er nicht der war, der er vorgab zu sein. Irgendwann sah Lily das auch ein, und jetzt sowas. Als sie James‘ Worte hörte, fühlte sie, wie der Schmerz tief in ihr Herz eindrang, wie konnte er soetwas nur sagen? In diesem Augenblick wurde ihr schmerzlich bewusst, was James ihr tatsächlich bedeutete. Sie war nicht nur verliebt, nein. Sie liebte ihn, aus tiefstem Herzen... Zur gleichen Zeit rutschte James sein Bett hinab und saß nun an diesem angelehnt auf dem Boden und starrte aus dem Fenster. Wie hatte er nur so leichtfertig sprechen können? Lily war eine Gryffindor und konnte jeder Zeit in den Gemeinschaftsraum kommen, das hätte ihm doch eigentlich klar sein müssen. Okay, er hatte nur mit Sirius gesprochen, es hat sonst niemand mitbekommen, außer Lily. Er hätte es wissen müssen, er hatte immer das Glück, zur richtigen Zeit am falschen Ort zu sein. Er wusste, er musste etwas unternehmen. Er musste schnell handeln, bevor es endgültig zu spät war. Er kannte Lilys Temperament und wusste, dass sie einige Minuten brauchte, um sich wieder zu beruhigen. Die hatte sie bereits, und um Lily nicht endgültig zu verlieren, stand er auf und ging zielstrebig hinunter in den Gemeinschaftsraum. Die Freunde saßen alle gemeinsam beim sonntäglichen Frühstück in der großen Halle. Die Stimmung war noch ausgelassen, denn am Abend zuvor hatten sie in Lilys Geburtstag gefeiert und ließen so manche Aktionen noch einmal Revue passieren. Lily dachte an nichts Böses, als plötzlich 17 Eulen mit je einer Rose der Reihe nach über den Tisch flogen und die Rosen vor ihr fallen ließen. Die Röte stieg ihr ins Gesicht und ihr freudiger Blick galt James, der ihn lächelnd erwiderte. Eine letzte, 18. Eule ließ noch einen Brief fallen, den die Rothaarige mit zitternden Händen öffnete. „Alles Gute zur Volljährigkeit, Lilyflower!“ stand darin. Er war ebenfalls von James... Plötzlich wurde Lily etwas klar. Egal was James auch gesagt hatte, er liebte sie. Genau wie sie ihn liebte. Sie drehte sich um und lief zurück zum Schloss, so schnell sie ihre Füße trugen. Sie musste zu ihm, sie wollte ihn nicht verlieren! Etwas verband die beiden und es war tiefer als Liebe. Oft hatte sie sich ihre Zukunft mit James ausgemalt, mal nach einem Streit, mal nach einem Kuss. Sie rief noch im Lauf der fetten Dame das Passwort zu, die daraufhin zur Seite schwang. James stand am unteren Treppenabsatz, als sich das Portrait öffnete und eine völlig durchnässte Lily im Gemeinschaftsraum stand. Ihre Blicke trafen sich sofort und ohne auch nur ein Wort zu verlieren, rannten die beiden aufeinander zu und vereinten sich in einem innigen Kuss. Sie küssten sich mit all der Liebe, die sie füreinander empfanden, mit jener Sicherheit, die James spürte, als er Lily das erste Mal sah und mit der Zuversicht, mit der Lily in eine gemeinsame Zukunft blickte. Sie küssten sich so leidenschaftlich, sodass sie die applaudierenden Freunde um sich herum nicht wahrnahmen und nun in ihrer eigenen, kleinen Welt abgetaucht waren... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)