Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 200: Spezial: Problembeseitigung ---------------------------------------- Titel: Wolfsherzen/ Spezial Teil: Problembeseitigung Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall. Diese Geschichte spielt ein paar Jahre oder besser Jahrzehnte nach Wellenrauschen. Nur als Hinweis falls sich jemand fragt wie lange es bis zu diesem Ereignis gedauert hat. Eine Windböe schlug ihm ins Gesicht, als das Schiff die Wellen durchpflügte. Eigentlich fühlte er sich in dieser Position sehr wohl. Gut, er verstand nicht soviel von Nautik, doch dafür hatte er ja seinen Partner und auf dieser Reise konnte er seine Kenntnisse über die Seefahrt einmal ausprobieren. Und das obwohl sie es eilig hatten, es wunderte ihn sowieso das der Wertiger das zuließ. „Sind wir nicht zu langsam? Wir haben einen Termin einzuhalten.“ „Wenn sie will, das wir pünktlich sind, hätte sie uns nicht auf diese Reise schicken müssen. Spanien lag ja nicht unbedingt auf unserem Weg.“ Ercole verzog das Gesicht. „Außerdem wofür hat sie denn ihren Vater? Sollte dieser nicht das Brautkleid für seine Tochter besorgen?“ „Es lag auf unserem Weg. Du als ihr Bruder hast ebensolche Verpflichtungen wie ihr Vater.“ Kobe lächelte. Sein Griff um das Ruder festigte sich etwas. Ercole schnaubte. „Ja, ich darf die Drecksarbeit erledigen. Glaub mir je später wir ankommen, umso bequemer ist es für mich.“ Das wohl schon, nur hatte er Marissa versprochen so schnell wie möglich zu kommen. Bei diesem Versprechen hatte sie sicher schon eine Liste von Arbeiten für Ercole im Hinterkopf gehabt. Nun, er würde ihr Tempo schon etwas steigern, seine Versprechen hielt er ein. Kobe lächelte hinterhältig. „Du weißt schon, wenn wir zu spät kommen um das Kleid notfalls ändern zu können wird dir das Ratan jahrelang vorhalten. Von Marissas Zorn will ich nicht einmal reden.“ Man merkte wie der Pirat einen Moment lang nachdachte. Dann fuhr er mit einer Bewegung zu seiner Mannschaft herum. „Bewegung ihr Hunde! Wenn ihr nicht schnellstens für Fahrt sorgt, lasse ich im nächsten Hafen Ruderbänke einbauen! Dann werdet ihr mit eurer Körperkraft für mehr Tempo sorgen!“ Zufrieden besah sich Kobe, die plötzliche Eile der Seeleute. Wenn man wusste wie, konnte man Ercole perfekt beeinflussen. Mit Ratan in der Begründung war das fast zu leicht. Allerdings war das nicht das was er wollte. Ihm gefiel Ercole so wie er war, doch manchmal brauchte er eine gewisse Führung. Wie alle großen Kinder eben, Ratan selbst hatte ihm das geraten. „Du weißt, das ich das Kommentar mit den Hunden als Beleidigung auffasse.“ „Weil ich sie Hunde nenne oder allgemein?“ Der Wertiger sah ihn fragend an, allerdings schien ihn das nicht allzu sehr zu beeindrucken. „Allgemein.“ Er wollte jetzt nicht unbedingt darüber eine Diskussion anfangen. Im besten Fall würde es wieder in einem Streit enden. Vielleicht hatte man das Gefühl, das er in dieser Beziehung dominierte, doch das ging nur über viel kleine Kriege. Sie waren beide stur genug um nicht nachzugeben, egal um was es ging. In solchen Situationen war Kobe regelrecht froh darüber das sie keine Kinder haben konnten. Denn diese wären sicher die Ersten, die darunter leiden würden. Ercole kam zu ihm und legte die Arme um seine Hüfte. „Du weißt, das ich das nicht ernst meine. Es gibt nur ein Hündchen für mich und das bist du.“ „Ich weiß Kätzchen.“ Kobe lächelte leicht. Andere dachten vielleicht das dies Kosenamen waren, doch dem war nicht so. Zumindest nicht ganz, in gewisser Weise war es auch eine Herabsetzung ihrer Rassen. „Überlässt du nun das Ruder jemanden, der Ahnung davon hat?“ Ercole lächelte und streckte eine Hand danach aus. Kobe drehte sich ein wenig, um ihm ins Gesicht zu sehen. „Oh, du meinst deinem Steuermann? Oder deinem ersten Maat?“ Er sah das diese Bemerkung durchaus als Scherz verstanden wurde, doch auch das sie Ercole ärgerte. Seufzend ließ er das Ruder los und ging hinunter in ihre Kabine. Wie er erwartet hatte, folgte ihm Ercole einige Momente später. Mit einem lauten Knall schloss er die Tür hinter sich. „Okay, was ist los?“ Kobe setzte dazu an zu sprechen, doch was sollte er sagen? Es gab soviel zu sagen und doch wusste er nicht genau was ihn störte. Ercole wartete einige Momente in denen er schwieg. „Soviel also?“ „Nein.“ Kobe schüttelte den Kopf. „Doch. Ich kann es dir nicht sagen, immerhin weiß ich selbst nicht einmal was mich stört.“ Es war die Gesamtsituation derzeit. Doch wie sollte er das Ercole klarmachen? Alle die er kannte, hatten inzwischen eine Familie gegründet. Nicht jeder hatte Kinder, das war klar, doch sie hatten ein Heim, ein gefestigtes Umfeld, geregeltes Einkommen und einen Partner dessen Liebe sie sich sicher waren. Bis auf den letzten Punkt hatte er nichts. Ercole empfand das Leben das er wollte als spießig, doch er wollte eben etwas Spießigkeit. Zumindest wenn es ihm ein Heim versprach in das er zurückkehren konnte, in dem er sich wohl fühlte. Die Insel war ja schön und gut, doch sie war ihm zu einsam, vor allem da mit der Zeit immer mehr Leute abwanderten. Die jungen Menschen sehnten sich eben nach den pulsierenden Metropolen der Welt, ebenso wie er. Dort war auch die Chance größer das seine Familie ihn besuchte und er bekam nicht immer alles als Letzter mit. Bis jetzt hatte er sich Ercoles Lebensstil gebeugt, doch er wusste nicht wie lange das noch gut ging. Selbst Nika hatte es geschafft Ratan zumindest einen festen Wohnsitz abzuringen, warum schaffte er das nicht? Bis jetzt hatte er das hingenommen, doch nun wagte sogar Marissa den Schritt und wurde sesshaft. Das gab Kobe schon zu denken, da sie immer diejenige war, der Freiheit über alles ging. „Versuch es.“ Der Pirat sah ihn unnachgiebig an. Kobe seufzte tief. Wenn er wollte, hoffentlich konnte er mit den Konsequenzen leben. „Was mich stört? Alles. Diese Art zu leben, eine Reise mag schön sein, doch ich will das nicht mein ganzes Leben lang. Noch dazu diese Ungewissheit ob wir nicht doch einmal die Unterlegenen sind. Die Piraterie ist tot, begreif das Ercole. In dieser Zeit sind wir wohl die einzigen Relikte, die noch übrig sind. Ich will ein Heim, nicht auf der Insel sondern in der Zivilisation, wo es niemanden interessiert was ich wann wo gemacht habe. Ich will ein normales Leben.“ Und genau das war das Problem, denn es gab nichts was Ercole mehr mied als das. Kobe lief einem Traum nach, doch das ging von seiner Seite aus nicht mehr lange gut. Bei Kobes Worten, starrte der Tiger ihn nur an. Es war seltsam, er war zu keiner Gefühlsregung fähig. Wie auch, Kobe hatte ihm gerade gesagt, das ihn alles an ihrer Beziehung störte. Gab es etwas Schlimmes? Ercole verstand Kobes Wunsch und er war auch gerechtfertigt. Damals hatte Kobe alles aufgegeben nur weil er ihn nicht loslassen konnte. Es war Zeit ihm etwas zurückzugeben, das war er ihm schuldig. Es lag ja nicht am Geld, sie hatten genug davon. Sie waren reich genug um sich alles leisten zu können was sie wollten. Wenn Kobe ein Haus in einer Stadt wollte, sollte er eines bekommen. Am Besten wäre eine Hafenstadt, so sahen sie sich schneller und öfter. „Wenn du willst, kriegst du dein Haus. Welche Stadt wäre dir am Liebsten?“ Kobe sah ihn nur einen Moment ausdruckslos an. Dann verdunkelten sich seine Augen. „Du bist so ein Idiot. Glaubst du ich weiß nicht wie du denkst? Ich will kein Haus, ich will ein Heim und das beinhaltet dich. Glaubst du wirklich ich bin in einem Haus glücklich, in dem du mich alle drei oder sechs Monate für ein paar Tage besuchst?“ „Was willst du eigentlich?“ Ercole verlor die Geduld. Selbst wenn er ihm ein Zugeständnis machte, passte ihm das nicht. Wie sollte er Kobe so jemals verstehen? „Ich will eine Familie. Ein Leben ähnlich dem das jedes Mitglied meiner Familie führt, ein Leben wie es sich Marissa gerade aufbaut.“ Hilflos hob Kobe die Hände. Ein normales Leben also, genau das was er nie wollte. Nicht jetzt, noch nicht, vielleicht sogar nie. Als Ercole schwieg, fuhr Kobe einfach fort. „Ich weiß das du kein normales Leben willst, aber ich. Wenn selbst Ratan es schafft, müsste es für uns doch ein leichtes sein.“ „Ich bin aber nicht Ratan!“ Es störte ihn, das er ständig mit dem Tiger verglichen wurde. Nicht nur von Kobe sondern auch von allen anderen Menschen die sie kannten. Es stimmte das Ratan auch schon von der Piraterie Abstand nahm, aber das war dessen Entscheidung gewesen. Doch es brachte nichts, jetzt über Ratan nachzudenken. Es ging um sie, Kobe und ihn und sie benötigten eine Lösung. Ercole setzte sich auf das Bett und sah Kobe an. „Komm her.“ Dabei machte er eine einladende Handbewegung neben sich. Kobe sah ihn einen Moment misstrauisch an, kam aber zu ihm und setzte sich neben ihn auf das Bett. Fragend sah er ihn an. „Ich weiß das diese Sache sehr wichtig für dich ist.“ Das war in den letzten Minuten nicht zu übersehen gewesen. „Allerdings bin ich noch nicht so weit.“ Ercole sah, wie Kobe die Augen senkte. Sanft hob er sein Kinn an, so das er ihn ansehen musste. „Doch da ich dich liebe und nicht will das du traurig bist, schlage ich dir einen Kompromiss vor. Als Grieche ist dir doch sicher die griechische Mythologie ein Begriff oder?“ „Ja, aber…“ Man merkte, das Kobe nicht wusste worauf er hinaus wollte. „Dann kennst du doch sicher auch die Geschichte, die sich um Persephone rankt oder? Wir regeln das ebenso wie Demeter und Hades. Sechs Monate des Jahres leben wir auf deine Weise, sechs Monate auf meine Art. Kannst du dich damit anfreunden?“ Hoffentlich, denn eine andere Lösung sah er nicht. Sechs Monate waren in seinen Augen schon sehr viel, doch er war bereit das auf sich zu nehmen. Kobe sah ihn nachdenklich an. „Sechs Monate also?“ Stirnrunzelnd sah er Ercole an. Eigentlich gab es dabei doch überhaupt nichts zu überlegen oder? Unruhig sah Ercole den Mischling an. Erst nach einer Ewigkeit, wie es ihm vorkam, nickte Kobe. „Ich bin damit einverstanden. Doch wir fangen im Juli mit der Teilung an. Ich bin nicht wie Persephone, die damit zufrieden ist im Winter zum Familienleben überzugehen. Etwas Sommer brauche ich dafür auch.“ Bei diesen Worten lächelte er. Nun er hatte sich das zwar anders gedacht, doch Kobe hatte Recht mit seinen Worten. Es war ein Kompromiss und dabei ging es um eine Einigung keinen Sieg. „Einverstanden.“ Ercole war erleichtert das sie sich darauf geeinigt hatten, auch wenn es eine enorme Umstellung für ihn bedeutete. Kobe lächelte und beugte sich zu ihm. Sanft küsste er ihn und Ercole erwiderte diesen Kuss. Noch immer lächelnd löste sich Kobe nach einigen Momenten wieder von ihm. „So, aber nun sollten wir deinen Männern wieder Beine machen. Ansonsten bringen wir Marissa nie an den Mann.“ „Ich glaube damit tun wir ihrem Verlobten sogar etwas Gutes.“ Ercole grinste bei seinen Worten. Natürlich meinte er es nicht so, doch er konnte sich nicht vorstellen sein Leben an der Seite einer Frau wie Marissa zu verbringen. Er würde eingehen wie eine Blume in der Wüste. „Na du bist mir ein schöner Bruder.“ Ecole zuckte mit den Schultern. „Eben, ein normaler Bruder.“ Nein, er war glücklich mit Kobe und liebte ihn. Da hatte er schon den Richtigen gefunden. Hier ist dann wohl die richtige Stelle um mich von allen Kobe/Ercole Fans zu verabschieden. Vielen Dank das ihr es gelesen habt. Es war wieder eine sehr ersten Szene, doch ich glaube je länger man zusammenlebt umso mehr Probleme treten auf. Und diese müssen eben auch bearbeitet werden. Doch ich werde mich wieder um etwas lockere Szenen bei den nächsten Pärchen bemühen. So allen Anderen die mir noch ein paar Kapitel weiter folgen, bis bald. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)