Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 158: Nachtgeflüster 20 ------------------------------ Titel: Wolfsherzen Spezial/ Nachtgeflüster Teil: 20 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall. „Gehen wir schlafen?“ Jamie sah bei Cyries Frage auf und schüttelte den Kopf. „Ich bin noch nicht müde.“ Das und sie waren noch immer nicht alleine. Auch wenn Jamie nicht dachte, das heute noch etwas passierte, so war er nicht unvorsichtig. Doch auch Cyrie hatte diesen Vorschlag sicher nicht gemacht weil er müde war. Plötzlich verschwand der Geruch und Jamie sah von seinem Buch auf. Sein Blick lag dabei auf Sunil, da dieser von ihnen den Panther am ehesten spürte. Doch auch dieser entspannte sich langsam wieder. „Er ist weg und ich gehe dann mal schlafen.“ Damit stand er auf und nahm eine Kerze in die Hand. Erec warf einen Blick auf seine Taschenuhr. „Halb elf. Ganze drei Stunden hat er es ausgehalten.“ „Er beobachtet uns nur, wahrscheinlich weiß er nicht wie er uns handhaben soll.“ Der Panther war ein Jäger, das waren alle Raubtiere. Er würde es genauso machen, ebenso wie Ratan, Cyrie, Erec und sicher auch Sunil. Sie alle waren Raubtiere, wenn manche von ihnen auch nicht so lebten, doch diese Instinkte teilten sie sich. „Nein, er sammelt Information um schnell und präzise zuschlagen zu können. Gerade du solltest doch diese Katzen kennen Jamie.“ „Nur weil ich Ratan kenne, macht mich das nicht zum Katzenexperten.“ Noch dazu wo Ratan nicht unbedingt das war, das man ein Musterbeispiel nannte. Nein, er war eine Ausnahme und das in allen Punkten. „Ich geh dann mal.“ Damit wand sich Sunil um und verließ den Raum. Überrascht sah Jamie dem Mischling nach, er hatte gar nicht gemerkt, das dieser noch da war. „Scheint als hättest du ein Problem.“ Cyrie sah dem Leopard lächelnd nach. „Wie meinst du das?“ Jamie verstand nicht ganz worauf der Schakal hinaus wollte. „Nun, da draußen ist ein Leopard der dir Probleme macht und selbst hier macht dir ein solcher das Leben schwer.“ Okay, er konnte Cyrie folgen zumindest bis zu dem Punkt das dort draußen ein Leopard war der ihn herausforderte. „Ich habe keine Probleme mit Sunil.“ Cyrie wollte etwas sagen, doch Erec schnitt ihm das Wort ab. „Genau und selbst wenn, ist das nicht der richtige Zeitpunkt um das zu diskutieren. Dort draußen ist ein Tier, dessen Motive wir nicht kennen.“ „Nenne sie nicht Tiere, Erec, immerhin sind es Wertiere wie wir. Er hat einen Verstand und nicht nur Instinkte.“ Cyrie sah den Bären sauer an. Dieser erwiderte den Blick nur ungerührt. „Was ihn nur gefährlicher macht und für uns sicher nicht vorteilhaft ist.“ „Erec hat Recht.“ Zufrieden nickte der Bär Cyrie zu. Jamie übersah das einmal und fuhr mit seiner Erklärung fort. „Wir müssen uns auf das Schlimmste einstellen. Deswegen will ich nicht das Cyrie alleine gelassen wird. Und du wirst auch keine Anstalten dazu machen.“ „Aber…“ Mit einer raschen Handbewegung unterbrach Jamie die Proteste des Schakals. „Das ist mein letztes Wort und du wirst dich daran halten. Verstanden?“ Bei diesen Worten fing er Cyries Blick mit seinem ein. Es folgte ein kurzes Blickduell, das der Jüngere verlor. Besiegt senkte Cyrie den Kopf. „In Afrika hättest du das nie verlangt.“ Jamie schenkte ihm dabei nur ein mildes Lächeln. In Afrika lagen die Dinge auch anders. Das war Cyries Heimat und im Notfall hatte er seine Familie oder tierischen Verwandten. Im Rudel waren Schakale immer am Stärksten. Außerdem konnte er dort seine Geschwindigkeit voll entfalten. Das alles waren Faktoren, die hier nicht existierten. „Ich glaube nicht, das er während der Regenzeit angreift. Davon hat er nichts.“ Erec verschränkte die Arme vor der Brust und warf einen Blick hinaus. „Er hat eine Menge davon Erec. Vor allem den taktische Vorteil. Er ist dort draußen und kann sich frei bewegen. Das heißt alle Seiten stehen ihm für einen Angriff offen und da wir nicht wissen wo er ist, können wir nur abwarten. So treten wir ihm auch unfreiwillig den Überraschungseffekt ab. Unser Gegner kann im Notfall auch dort hinaus und wir nicht, das heißt er kann sich immer zurückziehen.“ Sie waren hier im Nachteil und das extrem. Ihre Vorteile zählte er nicht einmal auf, da sie kaum ins Gewicht fielen. Zwar besaßen sie von der Technik her die besseren Sachen, doch hier im Urwald brachte ihnen das auch nichts. Zahlenmäßig waren sie ihm überlegen, doch das brachte nichts wenn er stärker war als zwei, vielleicht sogar drei von ihnen. Gut, er selbst legte sich schon mal mit Stärkeren an, doch das machte er nie ohne Unterstützung. Warum auch wenn man Ratan hatte der sich um einen kümmerte? Jamie seufzte leise. „Das ist Dreck.“ „Du sagst es Erec. Doch das kriegen wir schon hin, nicht?“ Jamie lächelte nur zufrieden. Auch wenn sie zur Untätigkeit verdammt waren, hieß das nicht das sie im Falle eines Angriffs wehrlos waren. Die Karten waren unvorteilhaft verteilt, doch es war schon einmal schlimmer gewesen. Zumindest für ihn. „Ach ja?“ Cyrie hob fragend eine Augenbraue. Zuversichtlich nickte Jamie. „Ja, klar.“ Immerhin arbeiteten sie auf diesen Moment schon Jahrelang hin. Diese Möglichkeit würde Jamie nicht ungenützt lassen. Ihm lag es nicht zu verlieren, also würde er es auch nicht. Erec seufzte. „Deine Zuversicht möchte ich haben.“ „Das ist pure Überheblichkeit Erec. Bis jetzt habe ich immer bekommen was ich wollte, das wird sich sicher nicht ändern.“ Bei diesen Worten grinste er schelmisch. Das war ein Scherz gewesen und so sollten sie es auch auffassen. Obwohl doch ein Körnchen Wahrheit darin steckte. Er hatte noch nie verloren, weil er sich nicht auf Situationen einließ, bei denen er nicht gewinnen konnte. Eloy war ja etwas ähnliches gewesen, wenn da auch noch andere Faktoren mitgespielt hatten. Lächelnd schüttelte Erec den Kopf. „Du bist wirklich der unmöglichste Wolf, den ich kenne.“ „Deswegen magst du mich auch so.“ Grinsend schloss Jamie das Buch vor sich und stand auf. „Ich gehe dann einmal schlafen. Gute Nacht.“ „Gute Nacht.“ Cyrie gähnte ausgiebig. „Nacht.“ Erec nickte ihm nur zu. Den Raum verlassend, sah er sich um. Nicht das er hier eine Gefahr vermutete, doch es war immer besser vorsichtig zu sein, vor allem im Dschungel. Sunil sah gedankenverloren in den Himmel. Hier lief in letzter Zeit wirklich alles aus dem Ruder. Seit seine Gäste hier waren, gab es nur Probleme. Probleme, die nie welche waren als sein Vater noch hier war. Er vermisste ihn, mehr als seine Mutter. Diese war schon vor einigen Jahren gestoben, so das er sich damit hatte abfinden können, doch der Tod sein Vater war noch einigermaßen frisch. Liebkosend strichen seine Finger über die schuppige Haut unter seinen Fingern. Na wenigstens sie blieb ihm noch. Die Tür hinter sich öffnete sich und Jamie trat ein. „Du bist noch wach?“ „Wie man sieht.“ Sunil zuckte mit den Schultern. „Und habt ihr eure militärischen Strategien miteinander verglichen und auf eine geeinigt?“ Das war auch einer der Gründe warum er gegangen war. Doch in erster Linie wollte er nicht soviel über Ratan hören über den das Gespräch sich wieder gedreht hatte. „Ja, wir haben uns geeinigt.“ Sunil hörte, wie Jamie sich hinter ihm auszog. Da er die Kerze bereits gelöscht hatte konnte er nicht sehen was hinter ihm passierte, dafür war das Mondlicht nicht hell genug. „Und?“ „Es ist Mist.“ „Was?“ Sunil hatte durchaus den belustigten Tonfall bemerkt, doch fand er daran nichts Erheiterndes. Machte sich der Wolf über ihn lustig? „Wir sind eindeutig in der der schlechteren Position und das wissen wir. Doch wir können auch nichts dagegen machen außer warten.“ „Aha.“ Nun das war wirklich schlecht. „Weißt du meine Mutter meinte immer, das Leoparden gute Jäger sind. Sie bringen viel Geduld auf, wenn es um eine Beute geht. Sie studieren die Wege, die Herden jedes Jahr nehmen und lauern dort auf sie. Ebenso geduldig sind sie wenn sie sich anpirschen, sie warten bis die Beute zu ihnen kommt, anstatt sich durch eine unvorsichtige Bewegung zu verraten. Nur Hunger oder Angst kann sie zu unüberlegten Aktionen verleiten.“ Doch das war etwas um das sich ihr Gegner sicher keine Sorgen machen musste. Außer Erec gab es nichts Stärkeres das ihm gefährlich werden konnte und Hunger musste er auch keinen leiden. Demnach waren sie dem perfekten Jäger ausgeliefert. Wenn es etwas gab das Leoparden beherrschten, dann war es die Jagd. Jamie trat zu ihm und legte eine Hand auf seine Schulter. „Wir werden das schon hinkriegen. Ich bin nicht gewillt diese Chance zu vergeben.“ Sunil unterließ es Jamie darauf hinzuweisen als wie falsch er das fand. Denn er meinte sicher wieder die Erforschung seiner Rasse. Er war zu müde, um sich zu streiten. Aus diesem Grund beließ er es bei einem Schweigen und auch Jamie sagte nichts mehr. Plötzlich löste sich Jamies Hand von seiner Schulter und der Mischling fühlte wie er sich rasch etwas von ihm entfernte. Überrascht sah er ihn an. Was war denn nun los? Doch Jamie sah nur auf etwas auf dem Fensterrahmen. Er wirkte irgendwie angewidert, was Sunil seltsam fand. „Was ist das?“ Anklagend deutete sein Finger auf etwas unter seinen Fingern. „Hm?“ Sunil wand den Kopf um zu sehen was Jamie meinte. Oh, ach das war es. „Das ist eine Schlange. Um genauer zu sein eine Boa.“ Deswegen machte man doch keinen Aufstand. Ja, es war eine Schlange und für manche auch gefährlich, doch nicht sie. Immerhin war sie ein Geschenk seines Vaters, dieser meinte vor ein paar Jahren Sunil benötigte ein Haustier. Und sie war das Einzige das man bis zu seinem Geburtstag fand. Meistens war sie irgendwo im Dschungel und sorgte für sich selbst, doch ab und zu kam sie zu ihm. Gefährlich war sie ihm aber noch nie geworden. „Das sehe ich, aber was macht sie hier?“ „Derzeit wird sie gestreichelt und dann wenn ich schlafen gehe, wird sie wohl meine Körperwärme suchen. Es ist kalt draußen.“ Sunil verstand Jamies Reaktion nicht. Er tat ja so als wäre sie ein gefährliches Raubtier. Doch mit drei Metern war sie viel zu klein um ihnen schaden zu können. „Du gehst mit dem Ding schlafen?“ Jamie zog eine Augenbraue in die Höhe. „Dir ist bewusst das das gefährlich ist oder? Ich werde sicher nicht dieses Risiko eingehen.“ „Dir steht frei zu schlafen wo du willst. Doch sie hat das längere Wohnrecht hier als du. Also wird sie bei mir schlafen oder dir, wer ihr besser gefällt.“ Sunil lächelte bei dieser Bemerkung leicht. „Also das sicher nicht.“ Jamie schüttelte den Kopf und verließ den Raum. Irrte sich Sunil oder kam das nun einer Flucht gleich? Hatte Jamie etwa Angst vor Schlangen? Das war irgendwie schwer vorstellbar. Im nächsten Moment hörte man einige wütende Worte, doch sie waren zu gedämpft als das er sie verstehen würde. Einige Augenblicke später, trat Erec in den Raum. Noch etwas verwirrt sah er in die Richtung aus der er gekommen war. „Hast du eine Ahnung, warum mich Jamie aus meinem Bett und Zimmer geworfen hat?“ „Keine Ahnung, er hat etwas seltsam auf meine Freundin hier reagiert.“ Sanft hob er den Kopf der Boa an. „Deine Freundin?“ Erec drehte sich zu ihm und seine Augen weiteten sich überrascht. „Oh ich verstehe.“ Damit setzte er sich auf Jamies Pritsche. „Dann bin wohl ich dein Zimmerpartner.“ „Aber sie schläft bei mir.“ Nur damit es da keine Missverständnisse gab. „Wahrscheinlich.“ So genau wusste Sunil das ja noch nicht. Der Bär hob abwehrend die Hände. „Schon klar. Ich hab keine Angst vor ihr. Solange sie mich nicht erwürgen will, werden wir uns fabelhaft verstehen.“ Sunil stand auf und ging zu seinem Bett. Die Schlange wartete einen Moment und ließ sich dann wirklich ins Zimmer hinab gleiten. „Keine Angst. Sie ist satt, vor ihr haben wir nichts zu befürchten.“ Schließlich war das eine Boa und keine Anakonda. Sie benötigte nicht soviel Fressen wie die andere Riesenschlange. „Wenn du es sagst.“ Auch Erec legte sich hin. Ja, er war sich sicher, da sie noch nie eine Gefahr dargestellt hatte. Immerhin lebte auch noch Taluma und dieser hatte mit Sunil und ihr schon mehrere Nächte verbracht. Sunil wartete einige Momente, bis er die Schlange neben sich spürte und zog dann die Decke über sich und sie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)