Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 149: Nachtgeflüster 11 ------------------------------ Titel: Wolfsherzen Spezial/ Nachtgeflüster Teil: 11 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall. Langsam öffnete Jamie die Augen. Der Rücken vor ihm irritierte ihn ehrlich gesagt etwas, doch er bewegte sich nicht. Aus Erfahrung wusste er das es besser war sich in einer solchen Situation ruhig zu verhalten. Vor allem wenn man, wie er, nicht wusste was passiert war. Nur langsam kehrte die Erinnerung an die letzten Stunden zurück. Es fiel ihm schwer sich daran zu erinnern, irgendwie schien alles hinter einem dichten Dunstschleier verborgen zu sein. Trotzdem erinnerte er sich daran was passierte war und das er es nicht gewollt hatte. Doch Sunil hatte es gewollt oder? Nun, um das herauszufinden gab es nur einen Weg. „Morgen.“ Er ahnte das Sunil wach war, weswegen er es so probierte. Ein Grummeln war von dem Jüngeren zu hören. „Mehr oder weniger.“ Er schwieg kurz. „Wenn du wach bist, könntest du mich ja endlich loslassen.“ Nun erst bemerkte Jamie, das er den Jüngeren umarmte. Vielleicht war das auch gut, sonst wäre er wahrscheinlich schon fort. Wenn er so darüber nachdachte war das sogar recht wahrscheinlich. „Natürlich.“ Damit löste er die Umarmung und lies dem Mischling etwas Freiraum. Sunil löste sich von ihm und zog seine Hose an. „Ich hoffe nicht, das du glaubst das würde etwas zwischen uns ändern. Das war nur Sex, es steckte nichts dahinter. Deswegen werde ich nun sicher nicht mit dir mitkommen.“ Während seiner kleinen Rede hatte Jamie sich zumindest einmal aufgesetzt. Er musste sich beherrschen um ein Grinsen zu unterdrücken. „Weißt du Sunil, in meinem Leben habe ich eines gelernt. Sobald sich jemand rechtfertig hat er etwas falsch gemacht und gesteht seine Schuld ein. Doch das haben wir ja nicht. Wie du sagtest das war Sex und nichts weiter. Ein Bedürfnis dem wir nachgegeben haben und gleich wieder vergessen.“ Sunil hatte Pech, für ihn war das schon Gewohnheit. In so etwas investierte Jamie schon lange kein Gefühl mehr. Zumindest nicht was das danach betraf. Zweimal hatte er in eine Beziehung Gefühl investiert und beide Male hatte es nichts gebracht. Nein, damit war er durch. Der Mischling sah ihn einen Moment lang verwirrt an, bevor er nickte. „Gut. Das ist gut, dann sind wir uns ja einig.“ Jamie seufzte und stand auf. „Ja, das sind wir.“ Den Stoff vor dem Zelteingang zur Seite schlagend, glitt Sunils Blick zum Himmel. „Wirst du gehen?“ Der Wolf zog sein Hemd an. „Nein, wie gesagt es ändert sich nichts zwischen uns.“ Weshalb sollte er also plötzlich gehen? Noch dazu würde er Eloy sicher nicht mit leeren Händen gegenüber treten. Das fehlte noch, das er ihm gegenüber eine Niederlage eingestand. Bei Ratan war das kein Problem, doch nicht bei Eloy. Für ihn und den Vampir verkörperte er ein Bild, das er sicher nicht mutwillig zerstörte. „Dann wirst du wohl ertrinken.“ So wie der Mischling das sagte war es beinnahe gefühllos. So als würde er über das Wetter reden. „Das glaube ich nicht. Ich habe ein unglaubliches Talent dafür zu überleben.“ Da hatten sich schon Andere an ihm versucht und waren gescheitert. Von seiner Familie angefangen bis zu Menschen die ihn einfach nur hassten. Keiner von ihnen hatte es geschafft. Da würde er sich der Natur sicher nicht ergeben. „Ihr könnt bei mir bleiben. Die Einheimischen werden euch sicher nicht aufnehmen.“ Sunil wand sich zu ihm um. „Ich hoffe, das du das nicht falsch verstehst. Ich mache das nur weil mein Vater sicher genauso gehandelt hätte.“ Darauf nickte Jamie nur und schloss seine Hose. Er hatte darauf gehofft, doch auch wenn das nicht passiert wäre, so hätte er sich Sunil aufgedrängt. Nur so wäre es sicher angenehmer. „Natürlich müsst ihr auch euren Teil dazu betragen. Ich bekomme kaum das Essen für mich zusammen, für drei ist es unmöglich. Also müsst ihr selbst für eure Mahlzeiten sorgen.“ „Das ist klar. Keine Sorge wir sind keine Schmarotzer und können uns gut selbst versorgen.“ Nun zumindest konnten Cyrie und er dafür sorgen. Erec war ein guter Kämpfer und Jäger, doch im Dschungel stand ihm zuviel im Weg. Da waren ein Wolf und ein Schakal mit ihrem kleineren Körperbau durchaus von Vorteil. Es wäre immerhin nicht das erste Mal das er jagen musste, Ratan war in dieser Hinsicht ein guter Lehrer gewesen. Wenn er auch der Einzige war. „Außerdem benötige ich jemanden, der den Unterschlupf auf Vordermann bringt. Ich bin nicht so gut in handwerklichen Dingen.“ Sunil lies die Hand wieder sinken und im Zelt wurde es wieder dunkler. „Darum wird sich Erec sicher kümmern. Du wirst sehen, wir können unseren Teil dazu beitragen.“ Das war etwas womit sich der Bär gerne beschäftigen würde. Er mochte es, wenn er seine Kraft zeigen durfte und vor allem die Dinge die er damit erschaffen konnte. Etwas das Jamie total fremd war, immerhin agierte er eher im Schatten. Ihm war es nur recht wenn man seine Kraft nicht einschätzen konnte, doch jeder hatte seine eigene Art zu leben. Der Mischling nickte. „Das ist gut.“ Damit verließ er nun endlich das Zelt. Nun erlaubte sich Jamie ein Grinsen. So sah es also aus, wenn man nur Sex hatte? Er kannte eine Menge Wesen, die sich danach besser anstellten. Daran musste Sunil wirklich noch arbeiten. Doch er hatte keinen Grund sich darüber zu beschweren. Im Grunde vereinfachte das die Sache für ihn nur. Auf so etwas konnte man bauen, sein Ziel würde erreichen, dessen war er sich nun sicher. Sunil fluchte als er seine Hütte betrat. Das hatte ja nun wirklich nicht sein müssen. Der Vorschlag war dabei nicht sein Problem, doch die Situation in der er ihn vorgebracht hatte. Damit hätte er ja wirklich noch warten können. Nun sah es ja so als würde ihm etwas an dem Wolf liegen. Dabei war das absolut nicht der Fall. Sunil schnappte sich einen Korb und verließ die Hütte wieder. Er brauchte noch einige Früchte und Kräuter, etwas das er sicher nicht mehr bekam wenn hier alles unter Wasser stand. Wie er die Regenzeit hasste. Man konnte nicht einmal auf Jagd gehen, denn alles was man in den Bäumen fand war die Mühe kaum wert. Nicht einmal die Affen, da man an diese kaum rankam. Schwimmen konnte man auch nicht, wenn man nicht von Piranhas oder Krokodilen gefressen werden wollte. Alles in allem war diese Zeit nur von Nachteil für ihn. Sich auf bekannten Wegen bewegend, fand der Mischling bald einen Strauch, der noch einige Früchte trug, wenn sie auch nicht mehr allzu gut aussahen. Nur durfte er in seiner Situation nicht mehr wählerisch sein. Weder bei seinem Essen, noch bei seinen Helfern. Natürlich hatte er sie nicht ohne Hintergedanken zu sich eingeladen. Es stimmte zwar, das es eine Menge an seinem Unterschlupf zu tun gab, zu dem er einfach keine Lust hatte, doch der wahre Grund war ein Anderer. Er würde es nie offen zugeben, doch er hatte Angst. Noch nie hatte es einen Gegner geben der ihm überlegen war und wenn doch, dann war sein Vater oder seine Mutter für ihn da. Nur dies hier war ein ihm unbekannter Leopard. Weder wusste Sunil wo er herkam, noch was er wollte. Vor allem der letzte Punkt machte ihm Sorgen. Hier war noch nie ein anderer Leopard aufgetaucht, laut seiner Mutter gab es diese Rasse nicht einmal auf diesem Kontinent. Wo also kam dieses Tier her? In letzter Zeit passierte hier zuviel um einfach Zufall zu sein. Trotzdem glaubte Sunil nicht, das der Wolf etwas damit zu tun hatte. Dafür war er zu überrascht gewesen als er seine Rasse entdeckte. So als hätte er etwas wie ihn noch nie gesehen. Nein, Jamie hatte sicher nichts damit zu tun, dafür war der Geruch in seiner Hütte auch zu alt gewesen. Allerdings konnte er diese Drei benutzen um sich zu schützen. Jamie und der Kleinere taugten zwar nicht als Beschützer, doch die Hilfe des Großen nahm er gerne an. Leoparden legten sich nicht mit stärkeren Gegnern an. Nicht, wenn es sich vermeiden ließ. Er hielt es immerhin genauso, wenn es auch kein Raubtier gab, das ihm gleichkam. Nun bis jetzt war es so gewesen. Sunil ärgerte die Tatsache das er auf fremden Schutz angewiesen war. Seit sein Vater tot war stand er auf eigenen Beinen und dabei stellte er sich gar nicht einmal so schlecht an. Immerhin lebte er doch noch. Gut, der Handel den sein Vater aufgebaut hatte stagnierte, doch er hatte eben keine Zeit sich um die Produktion zu kümmern. Außerdem fehlte ihm auch etwas an Talent, doch das ließ sich mit ein wenig Übung sicher beheben. Nur er besaß die Zeit dafür nicht, schließlich musste er sein Überleben sichern. Sunil liebte diesen Dschungel einfach, auch wenn es schwer war hier alleine zu überleben. Nur würde sich das nicht ändern. Nicht jeder hatte das gleiche Glück wie sein Vater. Selbst als sein Sohn durfte er nicht damit rechnen in den Urwäldern Südamerikas einen geeigneten Partner zu finden. Es verirrten sich einfach zuwenig Wertiere in dieses Gebiet. Seufzend sah Sunil sich um, doch es gab an dieser Stelle nichts mehr, das er benötigte. Hier fand er nichts was er wollte, nicht einmal eine Gefährtin, doch das würde ihn nicht daran hindern hier zu bleiben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)