Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 102: Blutbiss 26 ------------------------ Titel: Wolfsherzen/ Blutbiss Teil: 26 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall. Mika stockte mitten im Schritt. Also das sah man wirklich nicht oft. Mal davon abgesehen, das er seinen Tiger gefunden hatte, lieferte dieser ein Bild des Jammers. Wie ein Hund, der von seinem Herrn vor die Tür gesetzt worden war. „Was ist denn mit dir passiert?“ Auch wenn er es versuchte, so konnte er den amüsierten Ton in seiner Stimme nicht ganz unterdrücken. „Ich warte. Da drinnen ist gerade der Wolf und redet mit Kobe.“ Mit einer mürrischen Kopfbewegung deutete Ercole auf die Tür. „Jamie?“ Irgendwie war das seine erste Eingebung, wenn das Thema auf Werwolf kam. Der Tiger knurrte leise. „Eloy.“ „Oh.“ Nun das nannte man schlechtes Timing. Eigentlich hatte er mit Ercole reden wollen und das ging leichter, wenn Kobe dabei war. Doch dann musste er sich eben mit weniger zufrieden geben. Er war völlig zufrieden mit dem Tiger. „Kann ich mit dir reden?“ Mika sah ihn dabei fragend an. „Du mit mir?“ Der Pirat sah ihn misstrauisch an, dann glitt sein Blick zur Tür und wieder zu Mika. „Och bitte, du glaubst doch nicht, das ich mit dem Wolf gemeinsame Sache mache oder? Ich bin sicher niemand will Kobe etwas antun.“ Die Gedanken des Tigers waren leicht zu erahnen, vor allem wenn er sie so offen zeigte. „Was hätten wir zu bereden?“ Die Zweifel des Braunhaarigen waren scheinbar noch immer nicht zerstreut. Mika zuckte mit den Schultern. Eigentlich wusste er das auch nicht genau, doch Ratan hatte ihn sicher nicht ohne Grund an ihn verwiesen. „Ratan sagte ich sollte bei dir Rat suchen.“ „Ratan?“ Ercole hob zweifelnd eine Augenbraue. „Diese Sache wird immer unglaubwürdiger. Gerade deswegen könnte sie wahr sein. Was brauchst du?“ „Nun… „ Mika zögerte und sah sich einmal in alle Richtungen des Gangs um. Diese Sache wollte er nicht in aller Öffentlichkeit bereden. Vor allem wollte er nicht, das neugierige Tiger oder Wolfsohren dabei lauschten. Bei dem ausgezeichneten Gehör dieser Wesen war ja alles möglich. „Können wir das unter vier Augen besprechen?“ Sofort erwachte wieder etwas von dem Misstrauen in den Augen des Wertigers. Nach einem letzten musternden Blick auf die Tür hinter ihm, nickte er aber. „Gehen wir in meine Kabine.“ Mika nickte ebenfalls und folgte ihm. Vor ihm öffnete der Pirat die Tür eines Zimmers und ging hinein. Der Vampir hingegen wartete am Gang, da das Zimmer stockdunkel und seine Sehkraft nicht mehr so stark wie einmal war. Erst als Ercole einige Kerzen angezündet hatte, trat er ein und schloss die Tür hinter sich. Man merkte sofort das diese Kabine regelmäßig genutzt wurde und das auf längere Dauer. Es fand sich alles für den täglichen Gebrauch hier, ebenso wie etliche persönliche Gegenstände. Auch die Kleidungsstücke, die achtlos auf Truhen und dem Boden lagen zeugten davon. Mika sah sich zweifelnd um. „Und du lebst hier mit Kobe?“ So eine Unordnung traute er dem Werwolf gar nicht zu. Ercole winkte ab. „Er hat seine eigene Kabine, ansonsten wäre es zuviel Zeug. Ich will mich noch bewegen können.“ Das erklärte den Zustand dieser Kabine. Außerdem gab es einige Aufschlüsse über den Tiger. Er war auf jeden Fall kein Perfektionist. „Also was war die Frage?“ Der Pirat setzte sich auf einen Sessel. Der Vampir nahm ihm gegenüber Platz. Es war ihm etwas peinlich, vor allem weil seine Unerfahrenheit dadurch zu Tage trat. Bei Ratan war es ganz einfach gewesen, doch nun erschien es ihm ungleich schwerer. Aber da musste er durch, sein Vater hatte ihm gelehrt keine Schwäche zuzulassen. „Wie kann man jemanden für sich gewinnen?“ Ercole öffnete den Mund, schloss ihn aber gleich wieder. Zweifelnd sah er Mika an. „Und Ratan hat dich wirklich mit dieser Frage zu mir geschickt?“ Zustimmend nickte der Schwarzhaarige. Von alleine wäre er ja nie auf den Tiger gekommen. Wie auch? Da gab es keine Bezüge, da er seinen Gegenüber nicht gerade als Beziehungsexperten einschätzte. „Er meinte du hättest es bei einem aussichtlosen Fall geschafft.“ „Ach hat er?“ Ercole schien gar nicht erfreut über diese Erkenntnis zu sein. Dann aber seufzte er. „Viel kann ich aber nicht dazu beitragen um ehrlich zu sein, hatte ich einfach Glück. Das ist wohl auch ein Hauptbestandteil für Erfolg.“ „Gibt es auch etwas das man beeinflussen kann?“ Glück war nicht wirklich vielversprechend. Denn soweit Mika wusste ließ sich das nicht erzwingen und war ziemlich unbeständig. „Nun im Grunde ist es wie ein normaler Kampf.“ „Du meinst Beute fixieren, zuschlagen und erlegen?“ Das konnte brutal werden, doch so war das sicher nicht gemeint. Der Tiger lächelte. „Genau so. Vielleicht benutzt du andere Mittel, aber das Schema bleibt das gleiche. Du suchst dir eine Beute aus, dann verkeilst du deine Zähne, Krallen oder was auch immer in ihr Fleisch und lässt nicht mehr los, bis sie dir unterliegt.“ Mika stützte seine Arme auf die Oberschenkel und musterte den Tiger zweifelnd. „Du bist dir sicher das du mit Kobe zusammen bist? Das erscheint mir nämlich ziemlich brutal und ich glaube nicht das Kobe so zu gewinnen war.“ „War er auch nicht.“ Ercole machte ein betrübtes Gesicht. „Dann gib mir Tipps, die auch funktionieren.“ War das denn so schwer? „Wen willst du eigentlich? Es ist verdammt schwer einen Plan zu entwerfen, wenn man nicht weiß um wen es geht.“ Musste er das jetzt etwa sagen? Der Tiger würde ihn für verrückt erklären. „Es ist…“ Teufel, das war so schwer zuzugeben. Dabei waren seine Motive nicht einmal edel, sondern nur aus Trotz entstanden. „Es handelt sich um Eloy.“ „Oh.“ Der Pirat lächelte und wirkte mit einem Mal sehr zufrieden. „Das lässt sich sicher einrichten. Vor allem da er schon etwas von dir will. Wozu sonst diese Entführung? Das wird leicht.“ „Meinst du?“ Also das es leicht wurde, daran zweifelte Mika ehrlich. Er musste immerhin Jamie beweisen das Tier und Mensch zu mehr fähig waren als nur kurze Vergnügungen. Wenn er dafür ein, zwei Jahre verschwenden musste, dann gerne. Diese Zeitspanne fiel nicht ins Gewicht, wenn man alle Zeit der Welt hatte. „Überlass es nur mir, na ja eigentlich Kobe, der wird schon wissen wie das geht.“ Ercole grinste nur wissend. Plötzlich war der Tiger unglaublich gut gelaunt, doch Mika wusste nicht weshalb. „Gut, dann geh ich wohl besser. Wenn du etwas weißt, dann sag es mir.“ Damit stand er auf und ging zur Tür. Von dem Anderen hatte er bis jetzt keine Antwort erhalten, doch er war sich sicher das er bald von ihm hören würde. Diese Wendung war seltsam aber Mika verzichtete darauf nachzufragen. Das war vielleicht sogar die beste Entscheidung. Mit schnellen Schritten ging er in sein Zimmer. Es war befreiend ein Problem weniger zu haben. Erst jetzt merkte Eloy das richtig und man sah es ihm scheinbar auch an. Als er die Kabine betrat, die er sich in einer stillen Übereinkunft mit Jamie teilte, sah dieser ihn verwundert an. „Was ist passiert?“ „Ich habe es geschafft.“ Dabei konnte er sich ein siegessicheres Lächeln nicht verkneifen. „Das ging ja schnell. Wie denn das?“ Jamie sah ihn erstaunt an. „Ich habe einfach mit ihm geredet.“ Eloy zuckte unwissend mit den Schultern. Wie genau er das geschafft hatte wusste er auch nicht. Wahrscheinlich war es zum Großteil Kobe zu verdanken, das kein Problem daraus geworden war. Jetzt musste er nur noch probieren ihn zu akzeptieren, Das würde wohl schwer werden. „Was? Das soll geholfen haben?“ Jamie wirkte nun wirklich verwirrt, winkte aber gleich darauf mit der Hand ab. „Na ja, meinetwegen. Können wir nun endlich wieder zum Alltag übergehen?“ Diese Aussage wiederum verwirrte Eloy, bis er begriff was Jamie meinte. „Nein, das meine ich nicht. Ich rede von der Sache mit Kobe.“ „Dachte ich es mir doch.“ Der Weißblonde nickte. Eloy seufzte. „Ja, die Sache mit Mika wird wohl ungleich schwerer.“ Kobe hatte es ihm ja einfach gemacht. Der Vampir würde das sicher nicht. Immerhin hasste er ihn und Eloy hatte nicht mehr soviel Motivation wie zuvor. „Oh, das muss gar nicht sein. Ich schätze mal nach dem letzten Mal will er mir unbedingt etwas beweisen.“ Jamie lächelte wissend und schenkte sich einen Becher Wein ein. Eloy grinste, verengte aber die Augen. „Was hast du nun schon wieder angestellt Jamie?“ Das da etwas war, machten ihm seine Worte klar. Doch bei Jamie konnte man nie wissen aus welchen Gründen er etwas machte. „Ich?“ Jamie legte sich unwissend eine Hand auf die Brust. „Nichts. Ich habe mich nur mit ihm unterhalten und dabei vielleicht etwas seinen Kampfgeist angestachelt.“ „Warum?“ Was brachte es den Vampir noch mehr zu provozieren? Schlimmer konnte es doch kaum noch werden. Obwohl wenn Jamie es machte, konnte daraus durchaus etwas Gutes werden. „Weil ich dir damit helfe. Ich habe dir doch gesagt, das ich dir helfe den Vampir zu gewinnen. Ich mag Mika nicht und finde seine Art einfach unangebracht. Aber du willst ihn und wenn du davon überzeugt bist, dass er der Richtige für dich ist, dann sollst du ihn bekommen.“ Der Ältere lächelte traurig, hob dann aber rasch den Becher an die Lippen. Wenn Jamie so weitermachte, dann war er sich bald wirklich nicht mehr so sicher. Doch der Werwolf war ihm einfach zu wichtig, durch eine Beziehung würde er das nur zerstören. Sie schliefen zwar schon miteinander, doch es war eine Abmachung die sie aneinander band. Sobald das endete gingen sie ihre eigenen Wege und das war gut so. Er wollte Jamie als Freund behalten und nicht als Geliebten verlieren. Eloy lächelte ebenfalls und deutete eine leichte Verbeugung an. „Danke mein Freund.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)