Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 85: Blutbiss 9 ---------------------- Titel: Wolfsherzen/ Blutbiss Teil: 9 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall. Eloy folgte dem Tiger und Jamie in eine Kabine. Diese unterschied sich allerdings von allen anderen Zimmern, die er je gesehen hatte. Auf dem Boden lagen lauter übergroße Kissen zumindest dort, wo keine Möbel standen, die eindeutig westlichen Stil aufwiesen. Wenn man schon ein Zimmer einrichtete, sollte man sich für einen Stil entscheiden. Jamie streifte sich die Kapuze vom Kopf und warf den Mantel achtlos zu Seite, bevor er sich auf eines der Kissen setzte. Auch Eloy streifte die Kapuze von seinem Kopf, blieb aber noch immer misstrauisch. Er vertraute diesem Kater nicht, immerhin war es ein Tiger. Da war alle Vorsicht nur verständlich. Der Tiger hingegen ließ seinen Umhang einfach dort zu Boden fallen, wo er stand. Eloy überraschte sein Aussehen nicht wirklich. Blonde Haare, ein Mittelding zwischen seinen und Jamies und braune Augen, eben typisch katzenhaftes Aussehen. Obwohl er eigentlich nicht das Recht hatte über ihn zu urteilen, da er keinen anderen Tiger kannte. Ein Umstand, den er nicht gerade bedauerte. Er grinste und lehnte sich an seinen Schreibtisch. „Nun wo wir Zeit haben, mein Name ist Ratan, willkommen auf meinem Schiff.“ Eloy nickte ihm zu. „Mein Name ist Eloy.“ „Ja schon gut.“ Jamie winkte mit der Hand ab. Fragend sah er den Tiger an. „Ratan, ist die Ladung an Bord?“ „Ladung?“ Ratan zog eine Augenbraue skeptisch in die Höhe. „Das nennst du Ladung? Du hast mich schon viel transportieren lassen, doch ich hätte nie gedacht auch einmal so etwas transportieren zu müssen.“ „Was meinst du?“ Jamie runzelte verwirrt die Stirn. Es war doch nur ein Vampir oder? Kein Grund um einen Aufstand zu machen. Vielleicht transportierte man das nicht alle Tage, doch als Pirat war man es doch gewohnt Geiseln und Sklaven zu transportieren. Das versuchte man den Menschen zumindest weis zu machen. In dem Moment klopfte es an der Tür. Eloy trat einen weiteren Schritt zu Jamie. Wer wusste schon aus was die Mannschaft des Tigers bestand. „Ratan, kannst du mir erklären was der Sarg…“ Die Stimme stockte. Eloy wusste schon wer eingetreten war, als sich die Tür öffnete. Der Geruch hatte ihn verraten, ebenso wie die Stimme. Doch das konnte nicht sein. So einen Zufall gab es nicht, die Korrespondenz mit seiner Familie lag zwar schon einige Monate zurück, doch da hatte es kein Lebenszeichen von Kobe gegeben. Was also machte er hier? Von allen Schiffen die es gab war er ausgerechnet auf diesen, wenn es einen Gott gab liebte er ihn nicht. Hastig fuhr er herum. Er brauchte einfach Gewissheit. „Du.“ Kobes Stimme war nur ein leises Keuchen und er wich automatisch einen Schritt zurück. Sein Gesichtsausdruck zeigte pures Erstaunen. „Ah, nett das du kommst. Darf ich vorstellen, das ist ..“ „Kobe.“ Eloy unterbrach den Tiger einfach. Hier bedurfte es keiner Vorstellung. Sie kannten sich leider viel zu gut, schlimmer noch sie waren verwandt. Kobe schloss kurz die Augen, bevor er sie wieder öffnete. Sein Gesichtsausdruck war nun wieder so ausdruckslos wie zuvor. „Eloy.“ Seine Stimme klang kühl. „Ach ihr kennt euch?“ Ratan beobachtete das Ganze mit großem Interesse. „Bedauerlicherweise. Was machst du hier?“ Eloy konnte nur schwer ein Knurren unterdrücken. Wie er ihn verabscheute, diesen Schmarotzer, der sich in ihre Familie gedrängt hatte. „Ich lebe hier.“ „Ja mit mir.“ Zwei Arme legten sich um Kobes Hüfte und hinter ihm erschien die Gestalt eines Mannes. Da er ihn anknurrte, nahm Eloy an, das es ebenfalls ein Wertiger war. Auch sein Geruch glich dem Ratans. „Von dir war ja nichts anderes zu erwarten.“ Der Wertiger hinter Kobe knurrte noch lauter, woraufhin Kobe die Arme ausstreckte und am Türrahmen abstützte. „Lass es. Du darfst ihm nicht antun.“ „Was soll das? Wer ist der Kerl, das du ihn in Schutz nimmst?“ Ercole sah Kobe aufgebracht an. „Keine Angst. Wenn es ein Wesen auf der Welt gibt, mit dem ich nicht lange in einem Raum sein will ist er das. Er ist mein Cousin.“ Bei diesen Worten fixierte er Eloys Blick. „Nur auf dem Papier.“ Eloy wand sich von ihm ab. Nicht weil er seinen Blick nicht ertrug, doch er wollte ihm nicht die Genugtuung geben ihm auf Augenhöhe zu begegnen. „Ach das ist also ein Mitglied deiner Familie, das ist ja interessant.“ Ratan grinste noch breiter. „Jamie, du hast etwas gut bei mir, das ist eine durchaus interessant Konstellation. Diese Überfahrt wird gewiss nicht langweilig.“ „Wenn du meinst.“ Jamie lächelte nur und zuckte ratlos mit den Schultern. „Was macht eigentlich der Sarg in der anderen Kabine?“ Ercoles Stimme klang nur mäßig interessiert. „Sarg?“ Jamie wand sich nun zu dem Pärchen um. „Welcher Sarg?“ Nun das wüsste Eloy auch recht gerne. Es ging um einen Vampir und er kannte eigentlich keinen, der wirklich in einem Sarg schlief. Gut, er fragte auch nicht jeden Vampir nach seinen Schlafgewohnheiten. Das wurde als aufdringlich gewertet. „Der Sarg, der in der Kabine nebenan steht.“ Kobe deutete mit dem Kopf in die entsprechende Richtung. „Aus dem Weg.“ Eloy stieß sie zur Seite, so das er aus dem Zimmer kam. Mit schnellen Schritten ging er zur angrenzenden Kabine und öffnete die Tür. Nun Fakt war, da lag wirklich ein schwarzer Sarg auf dem Bett. Warum war da ein Sarg? Schliefen diese Blutsauer wirklich in so etwas? „Ich glaub es nicht.“ Jamie legte grinsend eine Hand auf dessen Schulter. „Der schläft wirklich in einem Sarg.“ Er schüttelte den Kopf und wand sich zu Ratan um. „Wir müssen so schnell wie möglich ablegen. Bevor er wieder aufwacht.“ „Da ist ein Vampir drin?“ Kobe sah Eloy entsetzt an. „Bist du verrückt? Du entführst einen Vampir?“ „Von dir muss ich mich nicht verrückt nennen lassen. Du schläfst hier mit dem Feind, das zeugt auch nicht gerade von klarem Verstand.“ Dieses Argument war total aus dem Zusammenhang gerissen, doch von diesem Mischling ließ Eloy sich nicht beschimpfen. Ercole hinter ihm knurrte abermals. „Ach sein doch still Kätzchen.“ Mit dem nahm er es doch allemal auf und er war wütend. Keine gute Mischung, für sie. Kobe wirkte einen Moment verwirrt. Leider dauerte es nicht lange. „Das tut doch gar nichts zur Sache. Weißt du nicht in welche Gefahr du unsere Familie damit bringst?“ Eloy hob die Faust und deutete mit dem Daumen auf seine Brust, wie um seine nächsten Worte zu verdeutlichen. „Meine Familie! Du gehörst nicht dazu, hast es nie und wirst es auch nie.“ Das saß. Mit einem leisen Triumphgefühl sah Eloy, wie Kobe leicht zusammenzuckte. Er hatte sich nie sonderlich mit Kobe beschäftigt, weil er einfach unter seiner Würde war, doch er wusste was seine Angst war. Seinen Platz in ihrer Familie zu verlieren, ein Platz, der ihm von Anfang an nie zugestanden hatte. „Wir sind Cousins, also ist es ebenso meine Familie, die du in Gefahr bringst durch dein unbedachtes Handeln. Denkst du eigentlich je darüber nach was du damit anrichtest? Oder haben dein Stolz und deine Überheblichkeit dich schon so geblendet? Zuerst in Frankreich und nun auch hier in praktischer Einzelhaft. Jedesmal verursachst du Probleme, die Andere für dich richten dürfen. Werd erwachsen Eloy, das Leben ist kein Spiel, so wie du es dir vorstellst.“ Damit drehte er sich um und ging. Ercole, der ihm einen Moment erstaunt nachsah, folgte ihm. Eloy schnaubte nur, warum sollten ihn die Worte von diesem Bastardsohn interessieren? Und doch konnte er nichts darauf erwidern, obwohl ihm Kobe doch Gelegenheit dafür gab. Er wusste er musste etwas erwidern, um nicht als Verlierer dazustehen, doch ihm fiel nichts Schlagkräftiges ein. Alles hätte wie eine schlechte Rechtfertigung geklungen. Allerdings hatte er Kobe auch noch nie so erlebt. Klar, als Kinder waren sie oft aneinander geraten, doch damals war er immer als Sieger hervorgegangen. Das Kobe damals acht Jahre und er fünfundzwanzig gewesen war, ließ Eloy dabei einmal außer Acht. Kobe hatte es dann irgendwann vorgezogen ihm nicht mehr zu begegnen, was Eloy nur Recht war. Doch so hatte er Kobe noch nie erlebt. Dieser entschlossene Blick, ebenso wie seine Aufregung das war neu für ihn. Kobe regte sich doch nie über etwas auf. Eloy schüttelte den Kopf. Er maß diesem Mischling mehr Aufmerksamkeit zu als er verdiente. Er hatte hier ein anderes Problem. Ohne auf die restlichen Zwei zu achten, trat er ein und schloss die Tür hinter sich. Jetzt musste er sich nur auf den Inhalt dieses Sargs konzentrieren. Ach ja sollte einer von euch wissen, womit man die Magie der Vampire bannen kann, ich wäre über Tipps sehr dankbar. Meine Informationen über dieses Thema sind etwas unzureichend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)