Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 79: Blutbiss 3 ---------------------- Titel: Wolfsherzen/ Blutbiss Teil: 3 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall. Na wenigsten hatte er seinem Ruf alle Ehre gemacht. Eloy lag im Bett und sah an die Decke. Wenn er auch nie gedacht hätte, das Jamie ihm soviel abfordern konnte. „Ich denke, dass die Sache mit dem Decken klappen könnte. Solange du dich an die Abmachung hältst, bist du sicher. Zumindest von meiner Seite.“ Jamie klopfte ihm auf die Schulter und stand auf. Ungeniert ging er nackt zu dem großen Fenster, das in die Wand eingelassen war. Eloy setzte sich auf und sah ihm nach. Dann konnte er nur hoffen, das er sich auch an seinen Teil der Abmachung hielt. Denn das hatte er immerhin nicht umsonst gemacht. In dieser Welt war nichts umsonst und Männer wie Jamie und er wussten das. Eloy hielt sich an die Spielregeln, nur wie war das bei Jamie? Dieser nahm einen Krug und goss eine Flüssigkeit in zwei Gläser. Damit kam er zum Bett zurück und reichte eines davon Eloy. Er roch, das es Wein war, nicht Blut wie die Farbe vermuten ließ und nahm ihn an. Allerdings wartete er bis Jamie selbst getrunken hatte. Sicher war sicher. Dieser lächelte nur. „Ich pflege meine eigenen Getränke nicht mit Gift zu versetzen.“ „Man kann nie wissen.“ Nun erst nahm auch Eloy einen Schluck von dem Wein. Es war wie nicht anders zu vermuten ein guter Wein, doch was hatte er erwartet? „Kommen wir also nun zum Geschäftlichen.“ Jamie stellte das Glas auf einen Tisch und zog sich sein Hemd wieder an. „Der Vampir, den ihr sucht heißt Mika. Ich kann euch weder seinen Nachnamen, noch seine Familienangehörigkeit verraten. Schließlich hänge ich noch an meinem Leben, also spart euch die Mühe mich danach zu fragen.“ „Aber ihr wisst sie?“ Der Weißblonde lächelte und setzte sich auf einen Stuhl, nicht weit vom Bett entfernt. „Gewiss, das ist auch der Grund, warum ich nichts verrate.“ Eloy gefiel das nicht. Es war nicht gerade beruhigend, wenn sogar Jamie vor Mika und seiner Familie Angst hatte. Allerdings war es Hochadel, da war eine gewisse Vorsicht nur angebracht. „Ich habe erfahren, er gehört dem Hochadel an.“ Amüsiert hob sein Gegenüber eine Augenbraue. „Nun so kann man das durchaus nennen. Auf jeden Fall steht er dem Herrscher und dessen Familie sehr nah. Worauf auch ein Großteil seiner Macht beruht.“ „Und der andere Teil?“ Eloy sah Jamie fragend an. Er hatte das Recht alles zu erfahren, immerhin hatte er die gewünschte Gegenleistung erbracht. „Sein Charisma.“ Jamies Lächeln vertiefte sich. „Er hat einen unglaublichen Charme, wenn er will. Leider ist er auch total verzogen und bei Werwesen wie uns versagt es völlig. Wie alle anderen Vampire hat er eine Abneigung gegen unsere Rasse, wie sie ausgeprägter nicht sein könnte. Nur wenige Werwesen nimmt er überhaupt wahr.“ „Lasst mich raten ihr gehört dazu.“ Jamie würde das nicht so betonen, wenn er nicht zu diesem Kreis gehören würde. Sein Stolz verbot das. „Bedingt.“ Jamie machte eine vage Handbewegung. „Sagen wir so, wenn sein Vater mit mir Geschäfte macht, nimmt er mich zur Kenntnis ansonsten bin ich ebenso Luft für ihn wie ihr.“ Das war ja alles schön und gut, nur half ihm das nicht weiter. Ganz im Gegenteil, es demoralisierte Eloy sogar. Immerhin hatte die Jagd noch nicht einmal begonnen und erschien schon aussichtslos. Doch er hatte noch nie aufgeben. Irgendwo hatte jedes Tier eine Schwachstelle. „Wie komme ich nun in seine Nähe?“ „Gar nicht. Es sei denn ihr lauft euch zufällig über den Weg oder seid auf den gleichen Anlässen eingeladen wie er. Leider hat Mika keinen geregelten Tagesablauf. Wie alle Adligen macht er nur was er will und was ihm Spaß macht. Deswegen ist es schwer seinen Tagesablauf vorherzusagen.“ Gelassen zuckte Jamie mit den Schultern und nahm sein Glas wieder in die Hand. „Also wisst ihr nicht mehr als die Anderen.“ Eloy warf die Decke zur Seite und stand auf. Es war eigentlich klar gewesen. Der Preis war viel zu niedrig gewesen, um nennenswerte Informationen zu bekommen. Er hätte es ahnen müssen. „Vielleicht, doch besitze ich etwas, das Andere nicht besitzen.“ Jamies Lächeln wurde zu einem lausbubenhaften Grinsen und er maß Eloys Körper mit einem abschätzenden Blick. „Nun ansehnlich genug seht ihr ja aus.“ „Wovon redet ihr?“ Eloy war gerade dabei sein Hemd zu schließen und hielt nun in der Bewegung inne. Was sollte Jamie schon besitzen, das für ihn von Bedeutung war? Es sei denn es war eine Eintrittskarte in die Räume von Mika. Auch wenn ihm der Werwolf klargemacht hatte wie aussichtslos sein Vorhaben war, gab er noch lange nicht auf. Das machte es nur noch interessanter. „Von einer Einladung.“ Jamie stand auf und ging zu seinem Schreibtisch. Dort hob er einen weißen Umschlag hoch, so das ihn Eloy sehen konnte. „Das ist eine offizielle Einladung zum Mitternachtsball des Herrschers. Ihr wisst sicher, was das für ein Ereignis ist oder?“ Natürlich war Eloy bekannt was der Mitternachtsball war. Das war das Ereignis an diesem Hof. Von überall kamen adlige Vampire, um diesem Ereignis beizuwohnen und auch einige Werwesen, was schon seltener war. „Woher habt ihr die?“ Es war nur schwer zu glauben, das Jamie sie so einfach bekommen hatte. Immerhin war er ein Werwesen und an diesen Hof geschickt worden, weil auch er in den Augen seiner Familie Ausschuss war. Also wie hatte er sie bekommen? Eloy konnte nicht leugnen, das er in diesem Moment fast eifersüchtig auf den Weißblonden und seine Macht hier war. Bis jetzt hatte sein Selbstbewusstsein keinerlei Einbussen verzeichnen müssen, doch Jamie schaffte, was die Monate an diesem Hof nicht geschafft hatten. Er begann an sich zu zweifeln. Nein, dieser Mann war nicht gut für ihn. „Es steht mein Name auf der Einladung, also ist es nur verständlich das sie in meine Hände gelangte.“ Er hatte also bekommen, was viele vergeblich begehrten, Vampire ebenso wie Werwesen. Das zeigte Eloy nur, das er mit seiner ersten Einschätzung Recht gehabt hatte. Jamie war bei weitem nicht so ein Versager wie der Rest hier. „Warum nehmt ihr mich mit?“ Hier regierte wieder das Gesetz, nichts ohne Gegenleistung. Jamie ließ die Einladung unbeachtet wieder auf den Tisch fallen und kam zu Eloy. Seine Hand legte sich auf seine Brust und streichelte darüber. „Ihr gebt einen guten Begleiter ab. Zumindest einen besseren als der Rest der mir zur Verfügung steht.“ Mit einer wegwerfenden Handbewegung wand er sich von ihm ab. „Außerdem wird es sicher sehr amüsant, wenn ihr mit euren Versuchen beginnt. Für eine unterhaltsame Abendeinlage bin ich immer zu haben.“ Das hatte Eloy gemerkt, nur dachte er nicht daran ihm diese zu bieten. Diese Aussage kratzte sein Ego allerdings extrem an. „Ich nehme eure Einladung an.“ Schon alleine, weil er keine andere Chance hatte auf den Ball zu kommen. Der Weißblonde gähnte. „Was für eine Überraschung.“ Der Spott in dessen Stimme war kaum zu überhören, doch bevor Eloy etwas darauf erwidern konnte, warf ihm Jamie seine Jacke entgegen. „Unser Geschäft für heute ist getätigt. Wir sehen uns am Abend wieder.“ Das war nur natürlich, schließlich verband sie nichts außer ihrem Geschäft. Das er allerdings hinausgeschmissen wurde irritierte Eloy. Normalerweise war das sein Text. Das oder die Zusage sich wieder zu melden, ein Versprechen das er nie einlöste. Trotzdem ging er ohne ein weiteres Wort. Was bildete sich dieser Werwolf bloß ein? Er war nichts weiter als ein nichtsnutziger Sohn, hierher gebracht damit er keine weitere Schande über die Familie bringen konnte. Ebenso wie er, wenn er den letzten Worten seines Vater glauben konnte, bevor er ihn hierher schickte. Ja, die Worte Nichtsnutz und Schande für die Familie waren oft gefallen bei ihrer Auseinandersetzung. Eloy schüttelte entschlossen den Kopf. Wie gesagt, er wollte nicht daran denken. Er hatte immerhin ein neues Spielzeug entdeckt. Daran sollte er denken an nichts anderes. „Was meinst du Mika? Kann ich mich so auf dem Ball zeigen?“ Mika hob bei der Frage nur leicht den Kopf und nickte. „Du siehst fabelhaft aus.“ Er wusste, das seiner Stimme der Enthusiasmus fehlte, doch was sollte er machen? Für ihn sah dieses Kleid nicht anders aus, als die zehn Anderen davor. „Langweile ich dich? Das tut mir leid.“ Das rothaarige Vampirmädchen, kniete sich vor seinen Sessel und legte ihren Kopf auf seinen Schoß. „Ich will doch nur eine respektable Begleiterin abgeben, auf die du stolz sein kannst.“ Mika seufzte innerlich. Sanft strich er ihr über die Wange. „Das wirst du bestimmt sein Jayd. Dir steht alles was du anziehst.“ Sie lächelte strahlend und stand wieder auf. „Dann werde ich alles machen, um deinen Ansprüchen gerecht zu werden.“ Zum wiederholten Male fragte sich Mika warum er sich das nur antat? Ach ja, weil sein Vater wollte, das er dieses Mädchen eines Tages heiratete. Deswegen durfte sie sich wohl auch seine Verlobte schimpfen. Eigentlich hatte er ja nichts gegen diese Verbindung. Jayd war wie ihr Name schon sagte, ein Edelstein. Eine Zierde, die man benutzte um selbst besser auszusehen, aber keine besondere Pflege benötigte. Sie war gebildet, etwas anderes hätte sein Vater nicht geduldet, doch war sie eine typische Frau. Schmuck, Kleider und kleine Aufmerksamkeiten hielten sie bei Laune und an seiner Seite. Bis zu seiner Hochzeit würde er das noch so weiterführen, dann konnten sie ihrer Wege gehen. Immerhin ging es nur darum ihre Familien zu vereinigen und das wussten sie beide. „Schatz und wenn es ein Sack wäre, du würdest noch immer bezaubernd aussehen.“ Was musste er nur sagen, welchem Dämonen ein Opfer darbringen, um weiteren Anproben zu entgehen? Er würde es machen, auf der Stelle und ohne es zu hinterfragen. Zwar hatte er nichts vor und es schützte ihn vor den Speichelleckern, die ihn Freund nannten, doch es nervte ihn. Von diesem ganzen Schnickschnack verstand er doch nichts. Jayd hingegen sah ihn nur entsetzt an. „Ein Sack? Oh nein, bloß nicht!“ Schon als sie in die Hände klatschte, ahnte Mika das er etwas falsches gesagt hatte. Das war doch ein Kompliment gewesen oder? Als sich die Tür öffnete und eine Zofe mit nur noch mehr Kleidern über dem Arm das Zimmer betrat, stöhnte Mika. Scheinbar hatte seine Verlobte das anders aufgefasst. Mika schloss nur die Augen und widerstand dem Drang laut los zu schreien. Er würde seine Nerven heute sicher noch brauchen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)