Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 63: Blutsbande 3 ------------------------ Titel: Wolfsherzen/ Blutsbande Teil: 3 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall. „Mutter, wir müssen reden.“ Die Tür laut aufstoßend, betrat Eryx das Zimmer, das seiner Mutter zugewiesen worden war. Den ganzen Tag über hatte er im Bett liegend darüber nachgedacht, welche Argumente seine Mutter wohl von ihrem Vorhaben abbringen würden. Da er diesen Teil der Familie kaum kannte, war das etwas schwierig, doch das konnte man ja auch als Grund anführen. Allerdings konnte er seine Mutter nicht entdecken und das Bett schien auch unberührt. Entweder waren die Diener dieses Anwesens sehr schnell oder seine Mutter schon seit einiger Zeit wach. Was ungewöhnlich war, sie gehörte normalerweise nicht zu den Frühaufstehern. Ein Blick aus dem Fenster verriet ihm, das die Sonne gerade am untergehen war. Natürlich er hatte diesen Zeitpunkt bewusst gewählt, da man sie am besten überreden konnte, wenn sie noch nicht ganz wach war. Doch das war nun wohl hinfällig. Eryx wand sich um und verließ den Raum wieder, er musste sie finden. Dem Gang folgend, hielt er Ausschau nach einem Diener, den er nach dem Verbleib seiner Mutter fragen konnte. Doch egal, wo er auch hinging er konnte niemanden finden. Eigentlich hatte er nicht angenommen, das sie so wenig Diener beschäftigten. Plötzlich öffnete sich nicht weit von ihm entfernt eine Tür. Nur eine Sekunde später wurde ein Mann mit rotbraunen Haaren aus dem Zimmer geworfen. Nun, nicht wirklich, doch man merkte, das er es nicht freiwillig verließ. Doch er schien das nicht tragisch zu nehmen. Mit einem breiten Grinsen drehte er sich um und sah ins Innere des Zimmer. „Mensch Sin stell dich nicht so an. Das nennt man einen Morgengruß.“ Im nächsten Moment traf ihn ein Fetzen Stoff ins Gesicht. „Das nennt man Nötigung. Doch das ist egal, denn nein heißt bei mir nein!“ Der Werwolf zog sich den Stoff vom Gesicht und man konnte erkennen, das es ein Hemd war. Anscheinend genau das, das der Wolf jetzt noch nicht trug. „Nicht immer wenn ich dich daran erinnern darf.“ Mit einem wütenden Knurren wurde die Tür zugeschlagen. Der Mann seufzte. „Mit den Männern dieser Familie hat man es nicht leicht.“ „Die Frauen sind auch nicht besser.“ Eryx hatte diese Szene interessiert verfolgt. Er wusste nichts über diese Leute hier, doch sie gehörte irgendwie doch zu seiner Verwandtschaft. Deswegen konnte es nicht schaden sich über sie schlau zu machen. Horus wand ihm den Kopf zu. „Eine Eigenschaft die wohl allen Familienmitgliedern zu eigen ist.“ Er kam auf ihn zu, wobei er sich im Gehen das Hemd anzog. Eryx nickte nur langsam. „Ich suche meine Mutter, habt ihr eine Ahnung wo sie sich aufhalten könnte?“ Zwar schien der Andere gerade von einem Schäferstündchen zu kommen, doch vielleicht hatte seine Mutter ja gestern Abend noch etwas angedeutet. Horus sah ihn überrascht an und hob dann eine Augenbraue. „Eure Mutter?“ „Ja. Weiße Haare, weiblich, mit einer Menge blöder Einfälle.“ Bei dieser Aufzählung bewegte er die Hand unruhig. Der Ältere hob abwehrend die Hand. „Nein, ich weiß schon wenn ihr meint, doch eure Mutter ist nicht mehr hier.“ „Nicht mehr hier?“ Was sollte denn das heißen? Wo sollte sie sonst sein? War sie jagen oder wie? In seinen Gedanken plötzlich stockend, schloss er die Augen. Nein, das konnte nicht sein. So etwas brachte nicht einmal sie zustande. Die Augen rasch wieder öffnend, sah er auf Horus. Wem wollte er hier etwas vormachen? Das war seine Mutter natürlich würde sie es zustande bringen. „Sie hat uns gestern verlassen. Ich dachte ihr wüsstet, das sie vorhatte gleich wieder abzureisen.“ Eryx hatte das Bedürfnis los zu schreien, doch das war kindisch. Stattdessen massierte er sich mit einer Hand nur die rechte Schläfe. Wie konnte sie nur? Er war immer noch ihr Sohn, da konnte sie ihn doch nicht einfach so zurücklassen. Wenn sie dachte, er würde das einfach mit sich machen lassen, hatte sie sich getäuscht. Nur weil sie es sich einbildete, blieb er sicher nicht hier in der Wildnis. Caron gähnte und setzte sich auf. Ausgiebig streckte er sich einmal, bevor er die Decke zur Seite warf. „Hey.“ Bei diesem unwilligen Ausruf, fuhr er herum. Direkt unter seiner Decke hatte sich eine Erhebung gebildet. „Was?“ Er zog die Decke zurück und Clerissa kam zum Vorschein. „Morgen.“ Sie lächelte verschlafen. „Was machst du hier?“ Verwirrt sah er auf seine Schwester. Warum war sie in seinem Bett und warum hatte er nicht bemerkt wann sie gekommen war? Seine Aufmerksamkeit ließ scheinbar nach. „Ich konnte nicht schlafen und da bei Sin sicher sein Verlobter war, warst du die einzige Lösung.“ Sie wollte noch weiter sprechen, doch Caron machte eine wedelnde Handbewegung. „Ich habe verstanden.“ Es war ja auch logisch. Bei Sin war Horus und bei Henry Lukas. Arnaud war vielleicht wieder bei einer seiner Geliebten und Eloy sowie Kobe waren außer Haus. Blieben nur mehr Mutter und er übrig. Na ja, wenigstens wurde er seiner Mutter vorgezogen, erste Wahl schien er sowieso nie zu sein. Seufzend stand Caron auf und ging zu der Waschschüssel, die auf einem Beistelltisch stand. Er sollte erst einmal richtig wach werden. „Da hast du dir gestern aber eine Arbeit aufbürden lassen.“ Clerissa grinste und drehte sich auf den Bauch. „Warum? Ich habe auch schon auf euch aufgepasst und ihr seid zu zweit.“ Das konnte keine große Umstellung sein, nur das Eryx schon um einiges erwachsener war und so hoffentlich auch besonnener. Seine Schwester lachte amüsiert. „Das vielleicht, aber Eryx ist um einige schlimmer als wir. Ich weiß das, immerhin hab ich die letzten Monate mit ihm verbracht. Was Michelle falsch gemacht hat weiß ich allerdings nicht, doch es muss ein ziemlich großer Fehler gewesen sein. Er ist dermaßen verzogen, das es sogar mich erstaunt.“ Caron drehte sich mit einem Grinsen um. Also dafür hatte Eryx seinen Respekt verdient. Immerhin war seine Schwester selbst nicht gerade pflegeleicht. Als er sah wie sie auf dem Bett lag, hob er eine Augenbraue. „Ich glaube nicht, das dir Mutter beigebracht hat, so auf dem Bett eines Mannes zu liegen.“ Sie lag auf dem Bauch. Ihr Kopf lag auf ihren abgestützten Armen und ihre Knie hatte sie abgewinkelt, so das ihre Unterschenkel in der Luft waren. Doch was bestimmt den Anstoß ihrer Mutter erregt hätte, war die Tatsache, das durch diese Haltung ihr Nachthemd bis zu den Knien hinabgerutscht war. Clerissa hob den Kopf und drehte ihn, um auf ihre nackten Unterschenkel zu sehen. „Ist doch egal. Du bist immerhin mein Bruder und ich glaube nicht das dieser Anblick ausreicht um einen Mann zu erregen.“ Scheinbar hatte er Michelles Erziehung bei ihr etwas zu früh gepriesen, sie war immer noch so wie früher. Wenn nicht sogar etwas schlimmer. Caron würde sich aber nicht weiter den Kopf darüber zerbrechen. Er wusch sich das Gesicht und nahm dann ein Tuch das daneben lag um sich abzutrocknen. „Was meinst du mit verzogen?“ Er hörte immer nur das gleiche Wort, doch genauer definieren wollte oder konnte es niemand. Es war leicht jemanden aufgrund eines ersten Eindrucks einzuordnen, doch wenn man nachfragte bekam man meistens nie zufrieden stellende Argumente. Die Blondhaarige dachte kurz nach. „Er ist so verdammt arrogant und glaubt das alles nach seinem Kopf geht. Andererseits langweilt ihn alles um ihn herum und er hat keinen Antrieb. Er ist eben ein richtiger Adliger.“ Bei dem abfälligen Tonfall seiner Schwester, schmunzelte Caron. Obwohl sie selbst adlig war, hatte Clerissa eine Abneigung gegen alle Adligen. In ihren Augen waren alle richtigen Adligen langweilig. Wie sie auf diese Idee kam war ihm ein Rätsel. Gut, er selbst kannte auch nicht soviel andere Adlige, doch bis jetzt waren im nur die wenigsten als langweilig vorgekommen. Allerdings passte etwas in ihren Worten nicht zusammen. Wie konnte man eigensinnig sein, wenn einem doch alles egal war? Wenn jemanden seine Umgebung nicht interessierte, dann war es doch unbedeutend ob etwas nach seinem Willen ging oder nicht. Das passte nicht zusammen. Nun auf jeden Fall würde er sich heute einen ersten Eindruck von seinem Neffen verschaffen. Das hatte er sowieso vorgehabt, egal was seine Schwester ihm erzählt hätte. Caron beurteilte Wesen nicht aufgrund dessen was ihm von Anderen erzählt wurde. Er machte sich selbst ein Bild von seinem Gegenüber, das war er diesem schuldig, bevor er über ihn urteilte. „Du solltest nun aber gehen.“ „Warum?“ Clerissa sah ihn fragend an. Caron lächelte nachsichtig. „Weil ich mich anziehen will und du solltest das auch. Allerdings werde ich das nicht vor dir machen.“ Sie erhob sich seufzend. „Keine Sorge, ich will auch gar nicht sehen was da zum Vorschein kommt.“ Grinsend verließ sie das Zimmer. Caron sah ihr nur Kopfschüttelnd nach, bevor er seinen eigenen Worten Folge leistete und sich anzog. Nun war er bereit sich seinem Neffen zu stellen. Nach Michelles heimlicher Abreise, war er sicher nicht bester Laune, doch das sollte ihn nicht stören. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)