Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 18: Mondschein 9 ------------------------ Titel: Wolfsherzen/ Mondschein Teil: 9 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall. „Bitte setzt euch. Ihr wolltet mich sprechen?“ Alessandro wies auf einen Sessel seinem Schreibtisch gegenüber. „Ja, das will ich wirklich.“ Horus nahm Platz. Er hatte sich mit dem Gespräch bis zum nächsten Tag geduldet, um auch ja keine Fehler zu machen, das wollte er sich jetzt nicht mehr erlauben. „Ich schätze euch sehr als Freund Alessandro, das will ich einmal vorneweg nehmen. Von den Geschäftsbeziehungen einmal abgesehen, wart ihr immer ein gern gesehener Gast. Für meinen Vater und mich.“ Er machte eine kurze Pause um ihm die Gelegenheit für eine Reaktion zu lassen. Der ältere Werwolf lächelte, wurde aber auch vorsichtiger. „Es freut mich sehr das zu hören. Euer Vater und auch euch zähle ich ebenfalls zu meinen Freunden.“ Das hatte er hören wollen. „Es freut auch mich das zu hören. Allerdings verstehe ich euer Handeln dann nicht ganz. Soweit ich weiß, baut Freundschaft auf Vertrauen, aber ihr belügt mich seit meiner Ankunft.“ Alessandro sah ihn überrascht an. „Wie?“ Gut, gespielt doch nicht sehr überzeugend. Natürlich wollte er herausfinden was er wusste, um noch etwas zu retten. Natürlich würde er sich nicht für etwas entschuldigen ohne zu wissen ob es das Richtige war. „Ich spreche von euerer Tochter und ihrer angeblichen Reise. Es kam mir von Anfang an seltsam vor, doch mit dieser Lüge wolltet ihr nur ihre Flucht vertuschen. Sie ist euch weggelaufen, einen Tag vor meiner Ankunft. Ihr wusstet das und habt mich belogen.“ „Ihr bezichtigt mich einer Lüge und das in meinem Haus? Habt ihr auch Beweise?“ Alessandro sah ihn verärgert an. Horus verstand das Verhalten den Älteren sehr gut. Er musste alles machen um sein Gesicht zu wahren. Natürlich hatte er keine Beweise, doch einen würde er sich jetzt besorgen. „Ich gebe zu, das meine Informationen nur auf Klatsch und Tratsch basieren. Doch wenn es nicht stimmt, dann gebt mir die Information, wo ich meine Verlobte finden kann. Ich werde sie, sowie eure Frau wieder heimbringen und mich danach für meine Anschuldigung entschuldigen.“ Er sah es mit einiger Zufriedenheit wie Alessandro nachdachte. Er konnte ihm nicht geben was er wollte und das wussten sie Beide. Natürlich könnte er ihn mit falschen Informationen losschicken oder sich weigern ihm etwas zu sagen, doch im Endeffekt brachte es sich nichts. Das schien auch Alessandro so zu sehen. Mit einem Seufzen lies er sich in seinen Sessel zurücksinken. „Das kann ich nicht, da ich ihren Aufenthaltsort nicht kenne.“ Nun kamen sie schon weiter. „Demnach habt ihr mich absichtlich warten lassen, obwohl ihr die Vereinbarung nicht einhalten konntet. Was bedeutet, das ihr mir eigentlich nur Zeit gestohlen habt, ohne etwas dafür zu geben. Ich sehe somit diese Vereinbarung als nichtig an.“ „Wartet, ich bin sicher wir werden sie finden Horus. Dann kann alles wie geplant stattfinden.“ Man merkte, wie der Ältere fieberhaft nach einer Lösung suchte. „Ware muss zum vereinbarten Zeitpunkt geliefert werden. Ihr seid Geschäftsmann Alessandro, ihr wisst was für Probleme Lieferschwierigkeiten mit sich bringen. Allerdings habt ihr tatsächlich etwas, das ihr mir als Entschädigung geben könnt.“ „Und was?“ Fragend sah er Horus an, wenn auch nicht ohne Misstrauen solche Forderungen waren meistens sehr hoch. Horus lächelte siegessicher. „Ich will Sin. Da die Abmachung bezüglich euer Tochter nichtig ist, will ich euren jüngsten Sohn als meinen Partner. Ich finde es ist ein würdiger Ersatz.“ Alessandro sah ihn empört, wenn nicht sogar geschockt an. „Das geht nicht!“ Horus Lächeln verschwand, doch das war alles nur Show. Langsam beugte er sich etwas vor. „Und warum nicht? Als mein Vater euer Leben gerettet hat, habt ihr ihm bereitwillig die Hand eurer Tochter für einen seiner Söhne angeboten. Warum gilt das nicht auch für die Hand eines euer Söhne?“ „Sin ist ein Junge!“ „Ja, das ist mir durchaus aufgefallen. Aber es ist bei uns nicht verboten, soweit ich mit den Bräuchen vertraut bin. Ihr wisst das sicher auch.“ Alessandro barg sein Gesicht in den Händen. Es dauerte eine Weile bis er wieder aufsah. „Nun gut. Aber es gibt einige Bedingungen.“ „Wenn es möglich ist, werde ich sie erfüllen.“ Nun war er am Ziel. Manchmal war die Ehre wirklich teuer erkauft. Das war auch einer der Gründe warum er sich nicht damit belastete. „Nein, ihr werdet sie erfüllen oder es gibt keine Vereinbarung.“ In den goldenen Augen stand eine eiserne Entschlossenheit. „Erstens, Sin bleibt in diesem Haus bis er 25 Jahre alt ist. Wir werden das alles schriftlich festlegen und wenn die Hochzeit vollzogen wurde, ist meine Schuld eurem Vater gegenüber getilgt. Solltet ihr euch nicht an die Bedingungen halten ist meine Schuld ebenfalls getilgt und der Vertrag null und nichtig. Die Ehe werde ich danach annullieren lassen.“ „Ihr wollt also nur, das euer Sohn bis zu seiner Volljährigkeit hier bleibt?“ Nun das lies sich einrichten. Alessandro hob mahnend einen Zeigefinger. „Nein, ich will auch euer Versprechen das ihr euch um ihn kümmert und diese Ehe nicht nur aus einer Laune heraus entsteht. Ich will das er geliebt wird.“ „Eine ziemlich unverschämte Forderung meint ihr nicht auch? Für eure Tochter habt ihr das nicht verlangt.“ Horus hob eine Augenbraue. Das überraschte ihn nun wirklich. Sich so etwas für seine Kinder zu wünschen war nur natürlich. Doch als es um seine Tochter ging hatte er kein Wort davon gesagt. Alessandro lächelte leicht. „Es ist nicht so das ich mir das nicht auch für Clerissa wünsche. Doch ich kenne eure Mutter und ich kenne eure Schwestern. Sie wäre geliebt worden, wenn auch nicht von euch. Doch sie hätte zu ihrer Familie auch eine Neue dazu gewonnen. Allerdings kenne ich auch euren Bruder. Sin wird es aufgrund eurer Verbindung schon schwer genug haben und ich will nicht, das er eines Tages alleine dasteht, nur weil ihr andere Vergnügungen gefunden habt.“ Er hob den Blick und sah dem Jüngeren fest in die Augen. „Also. Könnt ihr diese Bedingung auch erfüllen? Könnt ihr ihn lieben und treu sein?“ Dieser alte Hund. Natürlich konnte er das nicht. Treu sein war nicht unbedingt ein Problem, doch Liebe? Wie sollte er etwas geben von dem er nicht wusste was es war? Er konnte es nicht einmal vorspielen da Sin da nicht mitspielen würde und er nicht wusste wie sich die Liebe zeigte. Doch seinen Plan wollte er nicht aufgeben. „Das kann ich.“ „Dann beweist es mir. Ich stimme dieser Verlobung zu und setze den Vertrag auf. Doch ihr müsst mich bis zum Heiratstermin davon überzeugen, dass ihr meinen Sohn liebt. Wenn ihr das nicht schafft, gibt es keine Hochzeit.“ Damit öffnete Alessandro eine Schublade seines Schreibtisches und holte ein Blatt Papier heraus. Horus schwieg während Alessandro den Vertrag schrieb. Nur das Kratzen der Schreibfeder durchdrang die Stille, doch Horus war sowieso in Gedanken versunken. Wie sollte er Liebe demonstrieren? Wenn es darum ginge den Anderen dazu zu bringen ihn zu lieben, würde ihm schon etwas einfallen. Aber er? Er selbst würde es wahrscheinlich nicht einmal merken, wenn es soweit war. Bedeutete ihm diese Sache wirklich soviel? Immerhin bewegte er sich dabei auf dünnem Eis. Nun er konnte es zumindest versuchen und danach würde er wissen, ob es das alles wert war oder nicht. Der Ältere steckte die Feder wieder zurück in das Tintenfass und reichte ihm den Vertrag. Aufmerksam sah ihn sich Horus an. Es waren eigentlich nur die Dinge, die sie jetzt besprochen hatten. Nur eben in geordneter Reihenfolge aufgeschrieben. Er atmete noch einmal durch und setzte dann seine Unterschrift darunter. Dann reichte er ihn Alessandro zurück, der ebenfalls unterschrieb. „Ich werde es meinem Sekretär zum kopieren geben, danach setzen wir unter beide unser Siegel.“ Horus nickte nur. Das war ein wichtiger Vertrag, da war es nicht nur mit einer Unterschrift getan. Ein Siegel war durchaus angebracht. Alessandro ging damit zur Tür. „Ich werde Sin rufen lassen. Wollt ihr dabei sein, wenn ich es ihm sage?“ Es wäre wohl besser wenn nicht, doch wer wusste was Alessandro dem Kleinen alles erzählte. Da war er lieber dabei und vor bösen Überraschungen gewarnt. „Ich werde bleiben.“ Der Braunhaarige lächelte. „Wie ihr wollt.“ Damit öffnete er die Tür und rief einen Diener herbei, dem er den Vertrag gab, ebenso wie die Anweisung seinen jüngsten Sohn zu holen. Innerlich wappnete sich Horus schon gegen dessen Wut. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)