Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 16: Mondschein 7 ------------------------ Titel: Wolfsherzen/ Mondschein Teil: 7 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall. Sin betrat gut gelaunt das Esszimmer, wo sich schon ein Teil der Familie eingefunden hatte. Ob wach oder nicht, das sei einmal dahingestellt. Vor allem Eloy sah so aus, als würde er jeden Moment wieder einnicken. Arnaud schob ihm eine Tasse Kaffe hin, die dieser allerdings nicht registrierte. Da hatte ihr Vater voll zugeschlagen. Obwohl Sin nicht wirklich glaubte, dass er Eloy bei Nichtbesserung an den Hof der Vampire schickte. Sie und diese Blutsauger standen nicht gerade gut zueinander. Das betraf nicht sie persönlich, sondern ihre ganze Rasse. Auch wenn es durchaus Familien wie sie gab, die Handel und diplomatische Beziehungen mit ihnen betrieben. Doch Eloy damit zu ängstigen war schon schlimm. Man konnte doch nicht von heute auf morgen seinen Lebenswandel umstellen. Nicht so radikal. „Du siehst schlecht aus Großer. Sin setzte sich neben ihn. „Zu wenig Schlaf, lass ihn lieber.“ Henry schüttelte den Kopf. Kobe kam und setzte sich ebenfalls an den Tisch. Diesmal war das kein Problem. Wenn ihr Vater da war, gab es keine Ausgrenzung, egal ob sie jetzt freiwillig war oder nicht. Auch Eloy hielt seine Abneigung Kobe gegenüber dann zurück. Auch wenn Sin bezweifelte, das er diesen gerade wahrnahm. „Morgen meine Söhne.“ Ihr Vater trat ein und nahm am Kopfende Platz. „Caron ist wieder zurück, er ruht sich gerade aus.“ Soviel Aufmerksamkeit auf einmal hatte Sin erst selten in seinem Leben gehabt. Alle Augen schienen auf ihn gerichtet zu sein. „Danach wird er dich aufsuchen.“ „Und?“ Arnaud sah ihn fragend an. Es war deutlich zu sehen das er Einzelheiten wollte. Sin rührte mit einem Löffel seinen Kaffe um. Eigentlich bevorzugte er Tee, doch den gab es nur selten und Sin wollte dem Küchenpersonal nicht unbedingt Umstände machen. „Sie ist in Paris.“ Es schien eine Weile zu dauern, bis seine Familie die Tragweite der Worte verstand. Die Faust seines Vater krachte auf den Tisch. „Ich werde sie holen und wenn es mit Gewalt sein muss. Ich habe ein Wort gegeben und Horus Vater gegenüber bin ich verpflichtet es zu halten.“ „Vater, du kannst nicht gehen. Du bist der Gastgeber. Wenn du abreist, wird sich Horus erst recht Gedanken machen. Das macht er jetzt sowieso schon, das merkt man.“ Henry versuchte ihn zu beruhigen. „Wenn dir soviel daran liegt, dass jemand Mutter unterstützt, dann werde ich gehen. Aber erst wenn ich Carons Bericht gehört habe.“ Arnaud nickte einmal, um seine Worte damit zu unterstützen. „Dann ist es beschlossen.“ Ihr Vater nahm seine Tasse auf und trank einen Schluck. Schweigend begannen sie zu essen. Während des ganzen Frühstücks tauchte Horus nicht auf, was Sin erleichterte. So musste er seinem Vater nicht erklären, warum er plötzlich lachte. Denn das würde er. Nach dem was heute morgen passiert war, war das sicher, sogar nur daran zu denken ließ ihn breit grinsen. „Wo ist eigentlich unser Gast?“ Eloy sah sich mit schläfrigen Blick um. Na toll, er verschlief das Frühstück, aber das bekam er mit. Scheinbar arbeitete hier irgendwer gegen ihn. „Stimmt. Weißt du etwas darüber Sin?“ Er sah seinen Vater verwundert an. Es war gespielt, doch scheinbar hatte er Talent, da sein Vater nichts sagte. „Ich? Warum sollte ich? Er ist unser Gast, da würde ich ihm doch nie etwas antun.“ Das stimmte auch. Zumindest nicht ohne Provokation und die hatte es ja gegeben. „Ich werde ihn nachher sowieso aufsuchen müssen. Wegen der Sache mit Clerissa. Aber keiner von euch wird ihm etwas über die Umstände erzählen, das bleibt weiterhin unter uns. Verstanden?“ Es war keine Frage, sondern ein eindeutiger Befehl. Einstimmig nickten Sin und seine Brüder. Etwas anderes wurde auch nicht von ihnen erwartet. „Henry, Arnaud ihr werdet dann mit mir das Gespräch mit Caron führen. Eloy, du wirst mit Sin lernen und das meine ich ernst.“ Nein, dieser Tag wurde immer besser. Sonst lehrte ihn immer Caron etwas, von Eloy etwas zu lernen war um Klassen besser. Da lernte man wenigstens etwas fürs Leben sinnvolles. Er war leicht abzulenken, erzählte gerne über viele seiner interessanten Erlebnisse und beendete ihre Studien früher als seine Brüder. Und das Beste war, heute war er nicht einmal richtig anwesend. „Ist gut.“ Eloy gähnte ungeniert. „Na dann komm, fangen wir an.“ Sin stand auf und nahm seinen Bruder an der Hand. Fröhlich führte er ihn in die Bibliothek. Wie ein gelehriger Schüler setzte er sich auf die Couch und sah Eloy erwartungsvoll an. Eloy nahm in einem Sessel Platz. „Also, was willst du lernen?“ Das wurde ja immer besser, nun durfte er sich auch das Thema aussuchen. Nachdenklich sah er ihn an, bevor ihm eine Idee kam, die ihn grinsen lies. „Wenn das so ist, wie wäre es mit Sex?“ Es war nicht so, das sie dieses Thema nicht schon durchgenommen hatten, doch Eloy verlor sich dabei immer in seinen Geschichten. So lernte er sicher mehr als in irgendeinem Buch stand und es machte auch noch Spaß dabei zuzuhören. Eloy aber erkannte sein Absicht, denn auch er grinste nun. „Soll ich mich jetzt bei der Theorie aufhalten oder soll ich gleich mit meinen Geschichten anfangen?“ „Nun, wenn du so fragst...“ Ja, heute würde er noch eine Menge Spaß haben, das war sicher. Das war ja wirklich ein toller Tag. Er hatte toll angefangen uns setzte sich auch so fort. Horus verzog das Gesicht bei seinen sarkastischen Gedanken. Nun wenigstens hatte er den noch nicht verloren. Das Frühstück, sowie das Mittagessen hatte er ausgelassen. Appetit hatte er sowieso keinen. Dafür hatte Yaro mit seiner kleinen Predigt gesorgt. Als ob er seine Pflichten nicht kannte. Er hatte eine Linie weiterzuführen, das hatte man ihm oft genug gesagt, so das es sich in sein Gehirn eingebrannt hatte. Vergessen würde er es sicher niemals. Ob er wollte oder nicht spielte da keine Rolle. Doch nun wo er dazu bereit war, spielte die Braut oder die Umstände nicht mit, dass wusste er noch nicht so genau. Alessandro hatte ihn erst vor einer halben Stunde erzählt, das ein Bote mit einer Nachricht seiner Frau gekommen war. Scheinbar verzögerte sich die Reise der beiden Damen etwas, wegen unpassierbarer Straßen und unvorhergesehnen Problemen. Pah, von wegen wahrscheinlich waren ein paar Löcher in der Straße und die edlen Damen wollten da einfach nicht durchfahren. Manche Frauen waren nun mal so. Genau das war es, was er an ihnen nicht ausstehen konnte. Sie machten aus einem kleinen Problem gleich eine Staatsaffäre. Dann hatte er auch noch den hoffentlich Letzten seiner Söhne kennen gelernt. Einen hübschen Jungen mit blutroten Haaren und dunkelgrünen Augen. Scheinbar vererbte sich Schönheit in dieser Familie. Wenn es nicht Jungs sondern Mädchen wären, könnte sich Alessandro sicher nicht vor Heiratsanträgen retten. Doch Männer waren nicht so leicht zu verheiraten, denen konnte man nicht einfach so befehlen zu heiraten. Er selbst war erpresst worden, mit den Tränen seiner Mutter. Die aber zu seinem Leidwesen mehr auf seinen Vater, als auf ihn gewirkt hatten. Nach dieser kurzen Begegnung hatte ihn allerdings Alessandro regelrecht aus dem Büro geworfen. Was seinen Verdacht bestätigte, das etwas hier nicht so war wie man es ihm glauben machen wollte. Nur wusste er nicht ob es etwas mit seiner Heirat zu tun hatte oder es um etwas Allgemeines ging. Horus beschlichen langsam wieder Zweifel ob die Heirat mit dieser Familie eine so gute Idee war. Egal irgendwann würde er es schon erfahren oder einfach wieder abreisen. Er hatte keine großen Ambitionen hinter deren kleines Geheimnis zu kommen. Am Besten war es einfach abzuwarten und die Zeit totzuschlagen bis seine Braut ankam oder man ihm eine Absage erteilte. Und um sich die Zeit zu vertreiben gab es ja genug Bücher hier. Horus ging in die Bibliothek die leer war. Was für eine Schande eigentlich, die vielen interessanten Bücher so ungenutzt zu lassen. Doch im Moment waren Henry, Arnaud und deren Bruder, von dem ihm der Name entfallen war, bei ihrem Vater. Wo sich die Anderen beschäftigten, interessierte ihn auch nicht sonderlich. Yaro hatte ihm die Lust auf eine kleine Jagd total vermiest. Seufzend ging er die Bücherreihen entlang und nahm einige Bücher heraus, die er gleich wieder zurückstellte. Er hatte zwar noch eines in seinem Zimmer, doch das konnte er ein anderes Mal lesen. Noch hatte er kein Bedürfnis wieder in sein Zimmer zurückzukehren. Da war Yaro. Bei dem Gedanken verzog er das Gesicht. So gern er seinen Freund hatte, manchmal war seine Bodenständigkeit entnervend. Horus kannte niemanden, der ihm mit wenigen Worten so den Spaß verderben konnte wie er. Nach längeren suchen fand er ein Buch und ging zu der kleinen Sitzecke. Was er dort jedoch sah, lies ihn das Buch in seiner Hand vergessen. Da lag seine Beute doch tatsächlich schlafend, wie unvorsichtig von ihm. Doch was Sins Unachtsamkeit war, war sein Glück. Es wäre eine Verschwendung eine solche Chance nicht zu nutzen. Mit einem Lächeln auf den Lippen, ging Horus zu dem Schlafenden. So konnte er seine Niederlage vom Morgen wieder bereinigen. In seiner Schuld wollte er nicht stehen. Horus beugte sich zu ihm hinunter und legte seine Lippen auf die des jüngeren Werwolfs. Eigentlich erwartete er keine Reaktion, umso erstaunter war er, als sein Kuss nach wenigen Augenblicken erwidert wurde. Egal was der Kleine träumte, es sollte nicht so schnell enden. Nun doch von einem gewissen Ehrgeiz gepackt, vertiefte er den Kuss und drang mit seiner Zunge in den leicht geöffneten Mund des Blonden ein. Eine Aktion, die er lieber nicht gemacht hätte. Sin öffnete schläfrig die Augen und gab einen wohligen Laut von sich. Verschlafen blinzelte er, nur im nächsten Moment erschrocken die Augen aufzureißen. Horus wollte sich gerade von ihm lösen, als er einen Schlag gegen sein Brustbein spürte, der ihn für einen Moment den Atem verschlug. Keuchend löste er sich von ihm. Sin setzte sich auf. „Was. fällt. euch. ein!“ Mit jedem Wort wurde seine Stimme lauter und schärfer. Seine violetten Augen funkelten ihn hasserfüllt an. Horus lächelte zufrieden. „Ihr erinnert euch sicher noch an den Teich heute morgen. Das war die Rache. Ich bleibe ungern etwas schuldig, das solltet ihr euch merken.“ Er hob eine Hand und zählte die folgenden Punkte an den Fingern ab. „Ein Tritt, ein Schlag, ein Stoß und ein unfreiwilliges Bad. Meine Schulden die ich euch zurückzahlen muss, werden immer höher. Aber keine Angst, ich begleiche meine Schulden immer.“ Bei den letzten Worten lächelte er gefährlich. Sin knurrte nur wütend und sprang auf, bevor er hastig den Raum verließ. Horus lachte leise und setzte sich auf den gerade freigewordenen Platz. Gutgelaunt öffnete er das Buch und widmete sich dessen Inhalt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)