Wolfsherzen von Satnel ================================================================================ Kapitel 7: Klänge der Nacht 7 ----------------------------- Titel: Wolfsherzen/ Klänge der Nacht Teil: 7 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall. Nun er hatte nicht wirklich auf eine Erwiderung gehofft und er bekam auch keine. Eher schien Lukas wie erstarrt zu sein. Einer der Gründe, warum Henry den Kuss eher harmlos hielt, was hatte er auch erwartet? Nach einer nicht allzu langen Zeit löste er sich von dem Braunhaarigen wieder. Seine Gefühle konnte er in dessen Gesicht nur allzu gut lesen. Es war auch kein Wunder, dass er nun verwirrt war. „Warum… warum hast du das getan?“ „Weil ich mich in dich verliebt habe.“ Alles andere war ein Lüge und würde irgendwie abwertend klingen. Lukas wich einen Schritt vor ihm zurück. „Aber wir sind Männer.“ Daran gab es wohl keinen Zweifel. „Ich weiß, doch für mich spielt das keine Rolle.“ „Oh.“ Lukas sah ihn überrascht an und wand sich dann von ihm ab. „Wir sollten wieder zurück. Ich bin müde.“ „Ja, wenn du willst.“ Wie gesagt, was hatte er erwartet? Nicht jeder lebte so frei wie sie und die Menschen schon gar nicht. Ihre eigene Religion engte sie dafür zu sehr ein. Henry führte ihn wieder zu ihrem Pferd zurück, das alles verlief in eisernen Schweigen. Er stieg auf und half Lukas, hinter sich selbst, aufzusteigen. Die Nacht war wirklich schon weit fortgeschritten, lange würde sie nicht mehr dauern. Doch seine Rasse war ja nicht so lichtempfindlich wie die Vampire, so spielte das keine Rolle für sie. Doch diese Überlegungen waren sinnlos. Eigentlich wollte er sich mit diesen Gedanken nur ablenken und das wusste er. So bemerkte die Gefahr erst, als sein Pferd unruhig wurde. Es schnaubte und folgte seinen Anweisungen nicht mehr richtig. Hatten sich vielleicht einige seiner Wölfe zu nah an sie herangewagt, die den Hengst nun irritierten? Er zwang das Pferd zum Stehen. „Was ist?“ Lukas Stimme klang besorgt, als er sich etwas zu ihm vorbeugte. Mit der Laterne versuchte er die Umgebung zu beleuchten. Henry legte einen Finger auf die Lippen, auch wenn Lukas das nicht sehen konnte, da er sich nicht zu ihm umdrehte. Doch er brauchte nun alle seine Sinne. Seine Wölfe waren es nicht, sonst hätte er sie schon bemerkt. Doch ein anderer, wirklich beunruhigender Duft war zu riechen. Und das viel näher als ihm lieb war. Er fluchte unterdrückt und gab dem Hengst die Sporen. Wie hatte er das nur übersehen können? Direkt in das Gebiet eines Braunbären einzudringen war wirklich leichtsinnig. Mit diesem legte er sich nicht freiwillig an. Er war stark und durchaus in der Lage es mit allen Gegnern aufzunehmen, doch ein Braunbär war eine andere Sache. Denn dieser war ihm durchaus ebenbürtig, was Kraft anging. Alleine würde er ihn nicht besiegen können. Leider konnte er auch nicht ausmachen wo sich der Bär befand, da sein Geruch überall zu hängen schien. Das Tier hatte wohl ein recht kleines Revier, sonst währe der Geruch nicht so stark. Was allerdings schlecht für sie war. „Was ist denn los?“ Lukas klammerte sich an ihm fest. Unter anderen Umständen hätte ihn das gefreut, doch jetzt war eindeutig der falsche Zeitpunkt dafür. „Wir sind im Gebiet eines Braunbären.“ „Wie? Woher weißt du das?“ Lukas sah sich hektisch um. „Ich weiß es, sei bitte leise.“ Irrte er sich oder wurde der Geruch wirklich immer stärker? Plötzlich scheute ihr Pferd und Henry fluchte leise. „Hör zu Lukas. Ich werde jetzt absteigen und du wirst zurückreiten. Das Pferd kennt den Weg, vertrau ihm. Ich werde den Bär auf eine falsche Spur lenken.“ „Nein, wieso denn? Er wird dich töten.“ Henry stieg rasch ab und drückte Lukas die Zügel in die Hand. Er sah rasch zum Himmel und blies die Laterne aus. „Das brauchst du nicht mehr.“ Die Dämmerung setzte schon ein, das würde für den Hengst schon reichen den Weg wieder zu finden. Außerdem würde er so nicht die Aufmerksamkeit von anderen Raubtieren auf sich ziehen. „Keine Angst, dir wird nichts passieren.“ Henry lächelte und schlug dem Pferd auf das Hinterteil, was reichte um das nervöse Tier zum losgaloppieren zu bewegen. Kurz sah er dem Pferd noch nach, bevor er begann sich auszuziehen. Kleidung wäre nur hinderlich. Nun konnte er das schwere Tier schon hören, also hatte er sich nicht getäuscht. Er war wirklich schon nahe. Mit dem Pferd hätten sie es kaum geschafft, es war nicht für zwei Reiter trainiert worden. Seine Verwandlung ging schnell vonstatten. Selbst ihm war klar, dass er Hilfe brauchte auch wenn es nur darum ging danach heimzukommen. Er legte den Kopf in den Nacken und ließ ein lautes Heulen erklingen. Vielleicht hatte er Glück und sein Rudel war in der Nähe. Plötzlich krachte Holz und ein Bär trat aus dem Unterholz. Er war wirklich riesig, eines der größten Tiere, die er bis jetzt gesehen hatte. Eigentlich waren sie hier selten, doch ab und zu verirrte sich eines dieser Tiere in bewohntere Gebiete. Obwohl er sein Grundstück nicht gerade als bewohntes Gebiet bezeichnen konnte. Als das Tier ihn sah, knurrte es gefährlich. Ein Kampf war unvermeidbar. Sie waren beide Raubtiere, die ihr Revier gegen einen anderen Beutejäger verteidigten. Sich selbst noch einmal Mut zusprechend, setzte er zum Sprung an. Diesen Kampf musste er nicht gewinnen, aber überleben. Lukas beugte sich über den Hals des Pferdes und zog hart an den Zügeln. Er wusste, es war das Sicherste, wenn er den Hengst einfach laufen ließ, doch er konnte Henry auch nicht so einfach alleine lassen. Was hatte ihn nur dazu getrieben so leichtsinnig abzusteigen? Das war sein sicherer Tod. Endlich schaffte er es das Tier zum stehen bleiben zu bringen. Er wusste, das es gefährlich war, doch er musste zurück und Henry helfen. Ihm war auch bewusst, das er nicht viel gegen einen Bären ausrichten konnte, aber mit dem Pferd hatten sie eine bessere Chance zu verschwinden. Lukas versuchte das Pferd zum umdrehen zu bewegen, doch das war schwerer als er gedacht hatte. Wenn man keine Ahnung vom reiten hatte, sollte man es besser lassen. Als es wieder zurückging, wurde er aber mit jedem Schritt nervöser und auch sein Pferd wurde wieder unruhig. Trotzdem schaffte er es, das Pferd dazu zu bringen weiterzugehen. Ein wütendes Knurren ließ ihn allerdings ängstlich zusammenzucken. War der Bär noch immer hier? Was war dann mit Henry? Lukas konnte trotz der Dämmerung nur wenig erkennen, doch er konnte einen Blick auf die Stelle werfen, an der er sich von dem Älteren getrennt hatte. Der Bär war wirklich noch da, doch wahrscheinlich nur, weil er mit einem riesigen schwarzen Wolf kämpfte. Lukas hatte kein Erfahrung mit Wölfen, doch dieser Wolf war für seine Rasse wirklich groß. Er war ungefähr so groß wie ein Kalb, was nicht wirklich normal war für diese Tiere. Doch was ihn viel mehr interessierte, war die Tatsache, das er Henry nicht entdecken konnte. Auf dem Waldboden war zwar Blut zu erkennen, doch das konnte ebenso gut von dem Wolf stammen. Genug Wunden hatte er ja, wenn die Verfärbungen an seinem Fell Blut waren. Etwas entfernt hinter ihm war ein Rascheln zu hören und sein Pferd wieherte leise, doch durchaus ängstlich. Lukas sah sich panisch um war, da noch etwas außer den zwei Raubtieren? Plötzlich brach aus dem Dicklicht ein Wolf hervor, doch er schenkte ihnen keinerlei Beachtung, sondern stürmte zu dem anderen Wolf. Ohne auch nur einen Moment innezuhalten, stürzte er sich auf den Bären und da war er nicht der Einzige. Aus den verschiedensten Richtungen kamen Wölfe, die dem Beispiel des Ersten folgten. Sein Verstand sagte Lukas, dass er nun besser verschwinden sollte, doch er war zu fasziniert von diesem Schauspiel. So etwas sah man sicher nicht alle Tage. Durch den Ansturm der Wölfe, wurde der Bär zurückgedrängt und trollte sich schließlich. Mit so vielen Gegnern kam er nicht wirklich zurecht. Der schwarze Wolf lies sich auf den Boden sinken und atmete schwer. Ein brauner Wolf, der es durchaus mit dem Schwarzen aufnehmen konnte, kam zu ihm und setzte sich neben dessen Kopf auf den Boden. Was dann passierte, hätte sich Lukas nicht einmal in seinen wildesten Träumen vorgestellt. Der schwarze Wolf verwandelte sich. Seine Umrisse verschwammen und einen Augenblick später lag dort kein Wolf mehr, sondern ein Mensch. Aber es war nicht irgendein Mensch. Nein, Lukas war er sehr wohl bekannt, immerhin war er wegen ihm wieder hier. Das war Henry, doch das konnte doch nicht sein. Menschen konnten sich nicht einfach in Tiere verwandeln, es sei denn sie waren Magier. Und wenn Henry ein Magier war, dann war er laut den Lehren der Kirche böse, aber das traf auf ihn nicht zu. Zwar hatte er ihn geküsst, was auch verboten war, doch er selbst fand das nicht so schlimm. Lukas war verwirrt, es war wirklich zuviel für ihn. Erst ein Knurren hinter ihm erinnerte ihn, in welcher Lage er sich befand. Er fuhr herum und sah sich einem braunen Wolf gegenüber, dessen silberne Augen ihn bedrohlich ansahen. Lukas kannte diese Augen, es war auch schwer sie zu vergessen, da sie einzigartig waren. „Arnaud?“ Seine Stimme zitterte mehr als er es wollte. Das war doch unmöglich, konnte das hier jeder? Ein Seufzen war zu hören und auch Kobe löste sich aus dem Wald, hinter sich führte er ein Pferd am Zügel. „Wir haben scheinbar ein Problem.“ Er sah zu dem braunen Wolf. „Bringst du ihn zurück?“ Sie schienen ein kurzes Zwiegespräch zu haben, dass allerdings ohne Worte ausgetragen wurde. Fragend sah Kobe wieder zu Lukas. „Gehst du mit, ohne Probleme zu machen?“ „Habe ich eine andere Wahl?“ Diese Worte waren ihm einfach herausgerutscht. Allerdings beschrieben sie seine Situation sehr gut. Er glaubte nicht, das es möglich war ihnen zu entkommen und wo sollte er auch hin? Außer ihnen kannte er niemanden und er war mittellos. Die Menschen waren nicht gerade nett zu armen Leuten. „Nein, nicht wirklich.“ Kobe schüttelte leicht lächelnd den Kopf. „Dann war es eine sinnlose Frage.“ Lukas schwieg kurz. „Ich mache schon keine Probleme.“ „Arnaud wird dich heimbringen.“ Damit lies Kobe ihn stehen und ging zu Henry auf die Lichtung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)