Shining Nacre von abgemeldet (Master/Slave) ================================================================================ Kapitel 2: Ebony & Ivory ------------------------ Danke für die Kommis (m__m) ... Also, der Job hat eigentlich nichts mit Kei's Schönheit zu tun [wobei Bryan wohl sowieso nur gutaussehende Jungs bei sich einstellt ^^], sondern soll eher das Gegenteil zu dem darstellen was aus Rayne wird (^.^)... glg~[♥] Nachdem Master Brynat die gut gesicherte Zelle verlassen hatte, kam Kei langsam wieder auf die Beine. Das Gewicht des Mannes – auch wenn dieser gar nicht so schwer aussah – war immer noch deutlich auf seinem Rücken zu spüren. Vorsichtig kniete sich der Junge auf den Boden, rutschte erschöpft zu einer der Wände und lehnte sich dagegen. Kei schloss seine grünen Augen, während er nun doch spürte dass sich Tränen anbahnten. Hastig wischte sich der Braunhaarige über sein Gesicht, konnte jedoch nicht verhindern dass sein Atem ein wenig schneller ging und seine Lippen zu beben begannen. Oh nein...nicht auch noch losheulen in dieser Situation! Kei hatte von klein auf gelernt, seine Ängste zu verbergen. Ganz anders als sein Bruder, welchen er immer dazu ermutigt hatte seine Gefühle zu zeigen. Kei biss sich auf seine rosige Unterlippe, bis er nach mehreren Minuten kleine Blutstropfen schmeckte. Der Junge legte den Kopf in den Nacken, sah zur Decke und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Was hatte dieser Mann mit seinem Angebot gemeint? Wenn Kei ehrlich war, klang es ganz schön verlockend auf eigenen Füßen zu stehen und einen Job zu ergattern. Die andere Möglichkeit war der Tod. Der Braunhaarige seufzte, fragte sich warum er in seinem Alter bereits solche Dinge entscheiden musste. 'Ich werde mich nur umbringen, wenn ich weiß dass Rayne nicht mehr lebt.', dachte er erst trotzig, während er an der Wand hinabrutschte und sich auf dem Boden zusammenkugelte, die Beine dicht an den Körper gezogen und die Arme um die Knie schlang, und dann: 'Steht es mir überhaupt zu, mich auch körperlich nach meinem Halbbruder zu sehnen? Ist es normal, dass ich ihn jetzt am liebsten neben mir liegen hätte, so gerne seine vollen, weichen Lippen küssen würde, wie ich es schon so oft getan habe wenn er selig geschlafen hat? Ich möchte nicht, dass ihm jemand Anderes außer mir über seinen flachen Bauch streichelt oder ihm am Hals einen Knutschfleck verpasst, worüber er sich dann am nächsten Morgen wundert...' Kei fixierte gedankenversunken einen Punkt auf dem leicht staubigen Fußboden, so verharrte er mehrere Stunden lang ohne sich vollkommen fallen zu lassen oder die Augen vollständig zu schließen. Der Dunkelhaarige war trotz seiner Körperhaltung angespannt wie ein in einen Käfig gesperrtes Tier, bereit, sich jederzeit zu verteidigen. Erst als Kei den Boden vor seinen Augen nicht mehr sah, als es stockdunkel geworden war, schlossen sich die grünen Tiefen des Älteren und er fiel in einen unruhigen Schlaf. ~ Rayne saß nun schon geschlagene zwei Stunden angeleint auf dem Boden, nur zwei der anderen Jungen waren noch mit ihm in diesem Raum. Der Eine trug dieselbe Kleidung wie der Blonde, er hatte die Hände vor die Augen gelegt und wimmerte kläglich. Rayne hatte während der langen Zeit allerdings besonders den anderen Unbekannten beobachtet – Er trug ein schwarzes Geschirr und weiße, halb durchsichtige Kleidung, die seine dunkle Haut und seine tief dunkelbraunen Locken besonders schön hervorhoben. Rayne schätzte diesen Jungen in seinem Alter ein, doch der Gesichtsausdruck des Dunkelhaarigen wirkte kindlicher, die großen Augen erwiederten Rayne's Blicke furchtlos, wenn auch neugierig. Irgendwann hielt es der Hellhaarige nicht mehr aus und öffnete seinen süssen Mund, um die Stille zu unterbrechen: “Weißt du, was dort draußen mit uns passiert?”, fragte er schüchtern. Immerhin war seine Stimme nicht mehr ganz so wackelig und klang weniger unsicher – waren doch in den letzten Stunden tausende von Tränen geflossen...es schien keine Weiteren mehr zu geben. 'Ich habe Durst...', schoss es Rayne durch den Kopf, doch er verdrängte den Gedanken an Wasser eilig. Wasser...An der Wasserstelle war die Welt noch in Ordnung gewesen, doch er durfte lieber nicht nach hinten schauen. Nicht jetzt... Der Kleine schluckte, richtete seinen Blick wieder auf den Jungen mit den schönen, lockigen Haaren und war froh, als dieser ihm mit wunderschöner, samtweicher Stimme antwortete: “Wir werden verkauft!”, erklärte der Dunkelhaarige leise und ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Rayne dagegen wurde bei dieser Antwort unruhig. Warum schien der Fremde über diese Erkenntnis so glücklich zu sein? ~ “Ich will nicht verkauft werden!”, murmelte der Jüngere verzweifelt und erntete einen verwirrten Blick seitens des Braunhaarigen: “Aber warum denn nicht? Es ist schön, einen Master zu haben. Oder bist du etwa noch nie...- Ah, ich verstehe.”, Der Dunkelhaarige ließ ein leises, klirrendes Kichern hören und zeigte auf Rayne's weißes Halsband: “Du bist noch unberührt. Ich dagegen...-....nicht!”, erklärte er stolz, legte zwei Finger um sein schwarzes Geschirr: “Ich bin es schon nicht mehr, seit ich vierzehn bin. Aber dann...wurde mein Master umgebracht...Jetzt werde ich aber zum Glück wieder verkauft!”.. Rayne sah den Fremden fassungslos an. Unberührt? Vierzehn? Bääähh... Der Blonde zog einen niedlichen Schmollmund und setzte zu einer Antwort an: “Mich kann gar niemand zwingen, mit irgendeiner Frau zu schlafen! Da gehören immer zwei zu~”, So hatte es zumindest sein Bruder einmal formuliert. Vor vielen Jahren... Rayne wurde noch verunsicherter, als der Dunkelhaarige sich die Hand vor den Mund hielt und einen Lachanfall zu bekommen schien. Der Junge gluckste leise, riss sich dann aber zusammen und warf dem Hellhaarigen einen Blick zu: “Ohhh...du bist sehr amüsant! Wer redet denn von Frauen..! Ich wünschte, du wärest mein Freund, dann könnte ich dir alles genauer erklären~♥!” Rayne verstand den Jungen, von welchem er noch nicht einmal den Namen wusste, nicht. Der Blonde hatte jedoch keine Zeit zum nachdenken, denn die schwere Tür zu dem dunklen Raum wurde geöffnet und Master Brynat stand vor ihnen. Plötzlich wurden wieder Erinnerungen in dem Jungen wach: Die Entführung...Er war so gut wie nackt...Er sollte verkauft werden. Über die zwei Stunden Stille hatte er seine Angst beinahe verdrängt, doch nun kehrte sie mit aller Heftigkeit zurück. Rayne fing an zu zittern, als Bryan seine Leine nahm. Die Füße des Blonden gehorchten ihm nicht, einzig und allein seine Stimme hörte Rayne flehende Worte sagen: “Bitte..Ich möchte da nicht verkauft werden! Bitte, bitte, ich möchte zu Kei! Ich möchte nicht an jemand Fremden verkauft werden..” Der Junge wiederholte seine Worte stammelnd, wurde allerdings trotzdem von Master Brynat an den Schultern gefasst und in die Höhe gehoben. Der kräftige Mann sah dem Hellhaarigen eindringlich in die Augen: “Benimm dich, mein kleines Juwel. Wenn du tust, was man von dir verlangt, dann wirst du deinen Bruder ganz schnell wiedersehen.”, Rayne spürte, wie der Schwarzhaarige ihm über die Wange strich, dann fühlte er mit einem Mal, wie Jemand ihn sacht an der Hand nahm. Beschämt sah der Blonde zur Seite, blickte in das Gesicht des ebenfalls sehr ausländisch aussehenden Jungen, welcher ihm ein aufmunterndes Lächeln schenkte: “Du brauchst keine Angst haben. Dir passiert doch nichts..”, Rayne lauschte dieser samtweichen, melodischen Stimme, er ließ es zu dass der Braunhaarige seine Hand hielt, so wie es normalerweise jetzt Kei getan hätte. “Kommt, meine hübschen Vögelchen. Nun ist euer Auftritt.” Während Rayne durch die Tür gezogen wurde, merkte er dass nur der Dunkelhäutige neben ihm lief. Was würde mit dem anderen Jungen geschehen? Der Blonde warf einen Blick zurück, doch da hatte sich bereits die schwere Eisentür hinter ihnen geschlossen. Ohnehin wurde Master Brynat anscheinend ungeduldig, denn er zerrte mehrere Male unsanft an der hellen und der dunklen Leine, sodass die beiden Jungen öfters fast stolperten und sich im letzten Moment gegenseitig vom Fallen abhielten. Einige Tränen liefen dem Blonden immer noch über die Wangen, als Bryan plötzlich mit ihnen auf eine Art Bühne trat. Reflexartig legte Rayne seine zierlichen Hände vor sein bestes Stück und seine Wangen färbten sich rosa, als er durch dieses Verhalten einige Lacher seitens des Publikums auf seiner Seite hatte. Der Hellhaarige begann wieder heftiger zu atmen, panischer Angstschweiß sammelte sich auf seiner Stirn, die durch die über die Augen fallenden Haare jedoch verdeckt war. Vor den Jungen erstreckte sich ein Saal, eine Art umfunktionierter Tanzsaal. Etwa 200 Männer hatten sich dort eingefunden, sie alle trugen elegante Kleidung, zumeist Anzüge. Einige von ihnen hielten einen Jungen an einer Leine, wenige auch ein Mädchen. Die Anzugträger saßen auf teuer wirkenden Sesseln, während sich ihre Spielgefährten zumeist auf ihrem Schoß bequem gemacht hatten. Zwischen den Sesseln wuselten noch einige Bedienstete von Master Brynat umher, sie servierten Tee, Kaffee und auch andere Dinge, die sich die Männer wünschten. Rayne begann bei dem abschreckenden Anblick nach hinten zu taumeln, doch der Junge neben ihm fing ihn ein weiteres Mal auf und klammerte seine schlanken Arme um die Taille des Hellhaarigen, damit dieser nicht noch ohnmächtig wurde. “Keine Angst...~~”, Die Stimme des Fremden schien von weit her zu kommen, während Rayne nach Luft rang und leise Heulkrämpfe zu unterdrücken versuchte. Mit einem Mal erfüllte Master Brynat's Stimme die Luft, anscheinend hatte sich der schwarzhaarige Mann ein Mikro zur Hilfe geholt: “Meine Herren, und nun zu den letzten beiden kleinen Prinzen dieses Abends. Wie Sie sehen, verschiedener könnte ihr Aussehen gar nicht sein. Der Eine dunkel wie Ebenholz, der Andere hell wie Elfenbein....Ebony und Ivory, wie ich diese zwei Schätze spaßeshalber getauft habe.” Rayne bekam nur halb mit, wie ein Raunen durch die Menge ging. Der Hellhaarige zwang sich, seine Augen etwas zu öffnen, während er sich mit dem Handrücken hektisch einige riesengroße Tränen aus dem Gesicht wischte. “...sind jedoch sehr verschieden, achten Sie auf ihre Leinen, meine sehr verehrten Herren!” Diesmal bekam Rayne mit, wie die Blicke vieler erwachsener Männer auf ihm haften blieben. Der Junge verstand nicht, wieso ihn plötzlich alle anstarrten. Vielleicht lag es daran, dass er weinte. Konnte er als Sklave bestraft werden, wenn er weinte? Rayne fühlte sich so schwach, zwischen all diesen herrschsüchtigen, machtgierigen Kreaturen die ihn ansahen wie ein Stück Vieh, am liebsten hätte der Junge laut geschrien ... doch diese Versteigerung war seine einzige Hoffnung, Kei bald wieder zu sehen. “Haben Sie noch Fragen zu diesen zwei Diamanten, der Eine geschliffen, der Andere noch wunderbar zu formen?”...-“Nein? - Gut, dann stehen unsere zwei Hübschen jetzt zum Verkauf bereit. Wir beginnen mit Ebony, 50.000 ist das Mindestangebot.” Rayne wurde von dem Dunkelhaarigen getrennt, da Master Brynat den Jungen leicht nach vorne schubste und ihn so in den Vordergrund stellte. Der Braunhaarige schien die Aufmerksamkeit so vieler potentieller Käufer zu genießen, er ließ sich in einer eleganten Bewegung auf den Boden sinken, die seine kindliche Figur perfekt zur Geltung brachte, und steckte sich mit unschuldigem Engelsblick einen seiner Finger in den Mund, betrachtete die Zuschauer mit seinen dunklen Kulleraugen. Sogleich schoss der Preis in die Höhe, Männer hoben ihre kräftigen Hände, boten mehr und mehr Geld für den Süssen. Der Blonde dagegen wollte nur noch weg. Er verstand die Schauspielerei des Anderen nicht, die Pose des Braunhaarigen beruhigten ihn keineswegs und auch nicht die anderen Jungen auf dem Schoß mancher Männer. Diese kuschelten sich an ihre Master wie kleine, hilflose Kätzchen. Nur zu Kei hatte Rayne solches Vertrauen an den Tag gelegt. Konnte es sein, dass die Sklaven ihren Käufer genau so gerne hatten wie er – Rayne – seinen älteren Bruder? “600.000? Wer bietet mehr? 650.000? - Zum Ersten, zum Zweiten...” Rayne sah nicht, welcher der vielen Männer seine gleichaltrige Bekanntschaft gekauft hatte. Einer von Master Brynat's Gefolgsleuten nahm die Leine des dunkelhaarigen Jungen, führte ihn von der Bühne hinunter, hinab in den Zuschauerraum. Der Hellhaarige hoffte so sehr, dass der Lockenkopf sich noch einmal zu ihm umdrehte, ihm sein aufmunterndes, naives Lächeln schenkte, doch der Junge sah nicht noch einmal zurück. Zu groß schien die Vorfreude darauf, den zukünftigen Besitzer kennen zu lernen. “Und nun zu Ivory, meine besondere Empfehlung. Ich habe ihn persönlich aufgesammelt, diesen armen kleinen Straßenjungen, und mir ist sofort seine Schönheit aufgefallen.” Rayne warf einen verwirrten Blick hinauf zu Bryan, doch der log munter weiter, erwähnte nicht, dass man den Hellhaarigen brutal entführt und von seiner Familie getrennt hatte. “Nun, er ist jungfräulich und anscheinend auch noch vollkommen unerfahren. Aber genug der langen Rede, schauen Sie ihn sich an und bieten Sie mit, meine Freunde!” Auch Rayne wurde unsanft nach vorne geschubst, so dass ihm das eng anliegende Halsband in die Haut einschnitt, doch er blieb einfach stocksteif auf der Stelle stehen, merkte, wie eine Träne auf seinen schlanken Oberkörper tropfte und unter dem halb durchsichtigen Gewand verschwand. Immer noch hielt der Hellhaarige seine Hände peinlich berührt vor seinen Schritt, doch die potentiellen Käufer schien dies nicht zu stören. “Nun flenn nicht so herum, mein Hübscher.”, Der Junge zuckte leicht zusammen, als Master Brynat ihm den Arm um die Schulter legte und die Worte dicht an sein Ohr flüsterte. “I-i-ich will mein-en Bru-u-der se-hen..”, schluchzte der Blonde, doch anscheinend hatte sich Bryan bereits wieder dem Publikum zugewandt: “700.000? Es geht doch sicher noch höher?! Schaut ihn euch an, er hat blonde Haare und wunderschöne blaue Augen..!” .. Der Mann fasste unter Rayne's Kinn und zwang seinen Kopf in die Höhe, strich ihm einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. - “850.000? - 900.000? Zum Ersten, zum Zweiten, unser Diamant geht für 900.000 an Mr. Leandro. Meinen Glückwunsch...Ohoo~Wie ich sehe, sind Ebony und Ivory nun wieder vereint. Wenn das kein Zufall ist...!” Rayne war wie in Trance, als er die Treppenstufen hinuntergeführt und durch die unzähligen Sitzreihen hindurchgeschleust wurde. Der Blonde fühlte sich mehr tot als lebendig, verkauft an einen Fremden und herumgeführt wie ein Hund, getrennt von seinem geliebten, älteren Bruder, den er doch eigentlich jetzt bald mal wiedersehen müsste. Erst als Rayne seinem zukünftigen Besitzer übergeben wurde, hob er den Blick und sah in zwei dunkel funkelnde Augen. Vor ihm stand ein Mann Ende zwanzig, er war sehr groß und muskulös, jedoch kein bisschen dick. Die schwarzen Haare trug der Fremde zu einem Pferdeschwanz nach hinten gebunden, seine schmalen Mundwinkel zuckten leicht, während er Rayne musterte und ihm letzendlich ein Lächeln schenkte: “Du kommst mir wie gerufen...”, flüsterte er leise, ehe seine Stimme ein wenig lauter wurde: “Guten Tag...kleiner Ivory. Hast du auch noch einen anderen Namen?” Rayne erwiederte den Blick des Mannes wie ein hypnotisiertes Kaninchen sah er zu demjenigen empor, der ihn ersteigert hatte, doch der Blonde bekam seinen Mund nicht auf, konnte nicht antworten. Zu geschockt war er von dem sehr wohlhabend aussehendem Erwachsenen, dessen Stirn sich nun in leichte Falten legte: “Nun, du hast noch viel Zeit um mir zu antworten. Hier wird es ohnehin langsam zu laut...” Tatsächlich waren die anderen Männer aufgestanden, viele warfen Rayne im Vorbeigehen einen interessierten Blick zu. Der Hellhaarige bemerkte, wie sich zum hundersten Mal an diesem Tag Tränen in seinen großen, blauen Augen ansammelten. Allerdings wurde er in genau demselben Moment von der Seite her halb angesprungen und eine ihm bekannte Stimme quiekte ein überglückliches: “Juhuu...Ich hab' dich wieder~!!”. Der dunkelhaarige Junge hatte sich an ihn geklammert und langsam dämmerte es dem Blonden, was Master Brynat auf der Bühne gemeint hatte: Mr. Leandro hatte sie Beide ersteigert. Rayne wusste wahrlich nicht, ob das nun gut oder schlecht war, denn der Junge hatte ihn losgelassen und sah nun mit seinen braunen Augen zu ihrem neuen Besitzer hinauf: “Master Leandro, ich kenne Ivory schon! Sehen Sie sich seine Leine an, er ist noch Jungfrau...~Und das, obwohl er schon soo alt ist!”, Wieder kicherte der Dunkelhäutige und schenkte seinem neuen Master kurz darauf ein bezauberndes Lächeln. Als Mr. Leandro jedoch ziemlich ernst dreinsah, war es plötzlich der Dunkelhaarige, dem die Tränen in den Augen standen. Hastig verbeugte er sich und begann entschuldigend zu wispern: “Bitte...Es war nicht so gemeint. Bitte bestrafen Sie mich nicht, Master. Ich will ab jetzt immer lieb sein..” Rayne wurde in diesem Moment klar, dass sein neuer, gleichaltriger Mitbewohner wohl ein fantastischer Schauspieler war, der sein hübsches Aussehen gerne zu seiner Gunst ausnutzte. Doch immer noch verstand der Hellhaarige nicht, über was hier eigentlich geredet wurde. Er war noch unberührt...na und? Sie waren doch alle Männer, vielleicht konnte man ihn damit aufziehen und sich über ihn lustig machen. War das etwa der Grund, weshalb man ihn auf der Bühne mit seiner Jungfräulichkeit anpries? Der Hellhaarige lauschte sprachlos und geschockt der Antwort seines 'Besitzers', den er im Halbdunkeln noch nicht richtig einschätzen konnte: “Beim nächsten Mal werde ich dich bestrafen, mein Junge. Behalte solche Gedanken für dich....ich bin keineswegs der Meinung, dass Ivory zu spät dran ist. Wie alt schätzt du deinen Freund, verrätst du es mir? Und wie lautet dein richtiger Name?” Der Braunhaarige schien begeistert zu sein, so viel Aufmerksamkeit von seinem neuen Master zu erhalten: “I-ich schätze ihn auf vielleicht 16...vielleicht etwas älter? Er...er sieht noch jung aus...a-aber er ist doch sicher älter als ich es bei meiner Entjungferung war? ....E-entschuldigung..es steht mir nicht zu, so etwas zu sagen...Tut mir Leid...U-und ich heiße übrigens Jerome..”, Der Dunkelhaarige wirkte eine Spur eingeschüchtert, als Mr. Leandro ihn nach dem Alter des Anderen fragte. - “Jerome, das ist ein schöner Name. Wobei Ebony auch ganz gut passt... Du schätzt ihn auf 16? Nun, ich hätte ihn auch jünger geschätzt aber auf seiner Urkunde steht, dass er bereits 18 Lebensjahre zählt. Wie auch immer, meine Villa befindet sich in einem anderen Teil dieser Stadt und wir sollten usn langsam auf den Weg machen. Die Kutsche wartet draußen...” Master Leandro zog an den Leinen, doch im Gegensatz zu Jero, welcher bereitwillig mitging, blieb Rayne stehen. 'In einem anderen Viertel der Stadt...' - “Ich möchte zu meinem Bruder!”, tat der Blonde seinen Wunsch deutlich kund, weshalb sich sein Besitzer irritiert umdrehte: “Bruder?” - “Ja! Mein Bruder ist hier irgendwo gefangen! Ich will zu meinem Bruder, es wurde mir versprochen! Ich will ihn sehen, ich will mit ihm reden!” Rayne schrie die Bitten seinem zukünftigen Master ins Gesicht, wodurch auch Master Brynat auf die Szene aufmerksam wurde. Wenige Sekunden später stand er neben dem Blonden und fasste ihm grob am Genick: “Du tust, was dein neuer Besitzer dir sagt! Und erzähle hier keine Lügenstories, sonst können wir ganz andere Methoden auffahren! Benimm' dich!” Der Jüngere schnappte nach den Worten seitens Bryan verzweifelt nach Luft: “Das könnt Ihr nicht tun! Ich will zu Kei..!! Ihr habt es versprochen!”, heulte er und stieß Jerome von sich weg, als dieser ihn zu umarmen versuchte, “Ich möchte zu Kei, bitte! Ich will zu meinem Bruder! Ich will meine Mutter wiedersehen! Lasst uns Beide frei, bitte..!”, Ohne es zu bemerken, war Rayne auf dem Boden zusammengesunken, leise schluchzend lag er dort, er wusste noch nicht einmal dass es bereits mitten in der Nacht war. Seit Stunden hatte er weder etwas zu Essen noch etwas zu Trinken bekommen und mittlerweile fühlten sich seine Lippen trocken und verkrustet an, auch wenn sie äußerlich nach wie vor einladend rosa glänzten. “Ich bitte um Verzeigung...Es gibt nur die Entschuldigung, dass er so etwas noch nie mitgemacht hat...” “Das dachte ich mir, mein Freund. Auf dich ist eben Verlass und mit dem Kleinen werde ich schon klar, keine Sorge.” “Gut, da bin ich ja erleichtert. Komm' gut nach Hause...Wir sehen uns...” Rayne merkte, wie man ihn hochhob, er hielt die Augen geschlossen, wimmerte nur noch leise und fühlte sich zu schwach um Widerstand zu leisten. Der Blonde hörte Ebony's entzückte Stimme, dann vernahm der Junge Pferdegetrappel. Er befand sich in einer Kutsche, eine Kutsche welche die Entfernung zwischen seinem Bruder und ihm mit jeder Radumdrehung vergrößerte. Der Hellhaarige öffnete seine Augen erst wieder, als ihn blendendes Licht traf. Er blinzelte verwirrt, drehte den Kopf weg und wurde sich bewusst, dass man ihn in einem großen, weichem Bett abgelegt hatte. “Geht es dir besser?”, fragte eine dem Blonden nicht vertraute Stimme. Das Licht ließ nach und Jemand zog ihn an den Armen hoch in eine aufrechte Sitzposition. Neben Rayne auf der Bettkante saß sein neuer Besitzer...Wie hieß er noch gleich? “Hier, du musst etwas trinken, Kleiner. Deine Lippen gehen sonst kaputt...” Rayne zuckte bei den Worten zusammen, kurz darauf hielt der Schwarzhaarige ihm ein Glas Wasser vor die Nase. Verzückt lugte der Hellhaarige in das Gefäß, betrachtete gierig die lebensnotwendige Flüssigkeit, schüttelte dann aber stumm den Kopf und sah den Mann mit verweinten Augen an. 'Nimm' niemals etwas von einem Fremden an.', die lehrenden Sätze seines älteren Vorbildes rief sich der Jüngere ins Gedächtnis. Wer konnte ihm schon sagen, ob das Wasser nicht vergiftet war? Auch wenn Rayne das Gefühl hatte, ohne einen winzigen Schluck Wasser wohl nie mehr sprechen zu können. Sein Mund schien ihm vollkommen trocken. “Ich bin von nun an dein Master. Wenn ich dir sage, dass du zu trinken hast, dann trinkst du.” Master Leandro sprach seine Worte ruhig aus, er wusste wie man unerfahrene Jungen erziehen musste. Doch dieses wunderschöne androgyne Wesen schien von besonderer Zerbrechlichkeit...Rayne erinnerte den reichen Geschäftsmann an eine zierliche Porzellanpuppe, die so wackelig an einem Abgrund stand, dass sie jeden Moment herunterfallen und in tausende von Stücken zu zerbrechen drohte. ~ Leandro seufzte, stellte das Wasserglas auf den Nachttisch am Bett und stand auf. Mit einem Hauch von Sehnsucht sah er auf den blonden, schlanken Jungen hinab, drehte sich dann wortlos um und verschwand aus der Tür. Gleich neben Rayne's zukünftigem Schlafzimmer befand sich das von Jerome. Als der Mann dort eintrat, lag der Junge mit den schönen, lockigen Haaren entspannt auf seinem Bett und lächelte seinem Master freundlich zu. 'So ein zahmes Kätzchen ist mir auch noch nie untergekommen.', dachte der Schwarzhaarige, bevor er sich auf die Bettkante setzte und der Kleine ihm erwartungsvoll auf den Schoß krabbelte, sich an seine Brust lehnte und mit einer Hand den Herzschlag des Älteren auf dessem Arm nachtrommelte: “Es schlägt ganz laut...Wisst Ihr das, Master~♥?” Mr. Leandro strich seinem orientalisch aussehendem Sklaven über die schlanke Rückenlinie, welche so gut durch den durchscheinenden, weißen Stoff zu sehen war: “Nein, es war mir noch nie so bewusst...Kleiner Jero, ich möchte dass du mir einen Gefallen tust.”, Der Dunkelhaarige wechselte rasch das Thema, Jerome richtete sich ein wenig auf, benetzte leicht seine Lippen und sah zu seinem Herrn empor: “Wie Ihr wünscht...Ich tue alles..”, kicherte er leise und lächelte verschmitzt. Der Ältere berührte mit einem Finger die schön geschwungenen Lippen des Braunhaarigen, ehe er seinen Wunsch kundtat: “Ich möchte, dass du dich ein wenig um Ivory kümmerst...-Weißt du eigentlich seinen echten Namen?- Der Hübsche steht nämlich unter Schock...Dabei wäre es mir viel lieber, er würde trinken, essen und mir eine Antwort auf meine Fragen geben.” Die Haut des Braunhaarigen kribbelte angenehm, als Jerome seinem Master erstaunt zuhörte. Er nickte, blickte allerdings ein wenig enttäuscht: “Master, ich weiß auch nicht seinen wirklichen Namen. Aber ich werde ihn zum Essen bewegen! Soll ich ihn jetzt sofort in seinem Zimmer aufsuchen?” - “Ja, ich begleite dich bis vor die Tür, damit meine Wachen dir Einlass gewähren.” Jero spürte noch einmal die starke Männerhand an seinem Rücken, dann wurde sein Kinn leicht angehoben und Mr. Leandro drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. Der Junge lächelte seelig, ließ sich dann bereitwillig vom Bett ziehen und zu Rayne's Zimmertür führen. “Ärgere ihn nicht...Ich denke, er ist jünger als du.” - “Versprochen..! Ich werde ihn nur füttern...sonst nichts!” ~ Master Leandro sah noch zu, wie der Dunkelhaarige durch einen kleinen Türschlitz in das Zimmer von Ivory huschte. Dann drehte sich der Mann um, er schlug den Weg in sein Schlafgemach ein. Heute noch würde er alleine schlafen...doch endlich hatte er wieder zwei Jungen, die ganz allein ihm gehörten. Und unterschiedlicher konnten sie tatsächlich nicht sein! Der Schwarzhaarige nahm sich gerne Jungen zu seiner Befriedigung, doch die kleinen Sklaven hatten es seiner Meinung nach alles andere als schlecht bei ihm – er war wohlhabend, die Süssen besaßen jeder ein eigenes Zimmer und Leandro machte sich Gedanken über ihren Gesundheitszustand. So merkte der Mann auch, dass nicht nur mit Rayne etwas nicht stimmte. Auch Jerome's Verhalten war für einen Jungen in seinem Alter ungewöhnlich. Viel über die Vorgeschichte seines Schatzes wusste der Schwarzhaarige jedoch nicht – einzig und allein die Tatsache, dass Jero mit knappen 14 seine Unschuld verloren hatte, stimmte ihn nachdenklich. ...Fortsetzung folgt...(^.^)/~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)