Being your best friend von abgemeldet ([SasuxSaku]) ================================================================================ Kapitel 8: Betrayal- Verrat --------------------------- Tenten hatte nach dem Unterricht widerwillig gewartet. Sie lehnte sich gegen Nejis Tisch und sah zu ihm herab, wie er in Seelenruhe seine Bücher zusammenpackte. "Hallo?", fragte sie genervt und schlug seine Bücher vom Tisch. Er hob seinen Kopf und zog seine Augenbrauen zusammen. "Ist was?" "Wir sind Projektpartner. Also, wann arbeiten wir an dem Referat?" "Donnerstag Abend. Bei mir. Oder hattest du vor, auf Narutos Party zu gehen?" Tenten schüttelte den Kopf. "Willst du nicht gehen?" "Nein. Partys sind nicht so mein Ding. Außerdem habe ich sonst keine Zeit." Er hob die Bücher auf, die Tenten auf den Boden geworfen hatte, und stand auf. "Wenn es dir nicht passt, lass es mich wissen." Tenten schluckte und ging dann zur Tür. "Doch, das passt. Bis Donnerstag." Sie seufzte und verließ den Raum, ging durch die Flure, bis sie vor der Schule stand. Dort sah sie Sasuke stehen, der ungeduldig an einer Wand lehnte. Als Tenten auf ihn zuging stieß er sich von der Wand ab und kam auf sie zu. "Hast du Sakura gesehen? Sie wollte eigentlich auf mich warten. Ist sie vielleicht auf der Mädchentoillete?" In seiner Stimme schwang etwas besorgtes mit, das Tenten von ihm nicht kannte oder nur selten hörte. "Ist sie nicht vor dir rausgegangen... mit dem Neuen? Ich glaube nicht, dass sie sooo lange auf der Toilette ist." "Vielleicht ist sie ja reingefallen." Der besorgte Unterton war verschwunden und etwas anderem gewichen- Sarkasmus. Tenten wich ein paar Schritte zurück. "Du brauchst mich doch nicht dumm anzumachen, nur weil Sakura dich versetzt hat." Sasuke knurrte und seine Augenbrauen zuckten. "Sie hat mich nicht versetzt." "Komm, Alter. Vielleicht hat sie es nur vergessen. Kann vorkommen." Neji war dazugekommen und klopfte Sasuke auf die Schulter. Er schaute an ihm vorbei zu Tenten. "Soll ich dich mitnehmen? Ist ja auf dem Weg." Tenten runzelte die Stirn. Wohin sollte das nur führen? "Nein, danke. Ich kann laufen. Das bin ich ja gewöhnt." Neji wusste es nicht einzordnen aber ihre Stimme verhieß etwas schuldzuweisendes- gegen ihn gerichtet. Tenten wandte sich Sasuke zu. "Sasuke-kun, kannst du mich bitte nach Hause fahren. Ich muss um 2 beim Klavierunterricht sein." Neji, der schon weggehen wollte, drehte sich zu ihnen um und sah Tenten erbost an. "Wie bitte?" "Hmm?" Sie sah ihn nicht an, sondern reagierte nur durch besagtes "Hmm." "Ich frage dich, ob ich dich mitnehmen soll, du lehnst ab, und jetzt fragst du Sasuke, der genau am anderen Ende der Stadt wohnt und einen totalen Umweg fahren müsste?" "Jap, so siehts aus", erwiderte sie ohne Zögern. Neji war kein Mensch großer Gefühlsregungen, aber dieses Mädchen nervte ihn zur Zeit einfach unglaublich. "Wieso fährst du nicht einfach bei Neji mit?", mischte sich Sasuke ein, "Ich habe da eh noch etwas zu klären. Tut mir Leid." Tenten schluckte. "Hm, okay, dann laufe ich." Sie schulterte ihre Tasche und ging erhobenen Kopfes ihren Weg. Neji hob vertsändnislos die Arme und sah ihr nur hinterher. Sasuke schmunzelte und sah Neji an. "Willst du ihr nicht hinterher?" "Wieso sollte ich? Sie weigert sich doch mit mir zu reden geschweige denn nach Hause zu fahren." Sasuke zuckte mit den Achseln. "Sie will, dass du ihr folgst. Na los." Er schubste den Hyuuga leicht an. Dieser stolperte fast über seine eigenen Füße. Tenten war sauer. Sie lief schnellen Schrittes über den Bürgersteig entlang der Straße auf dem Weg nach Hause. Sie war schon seit fast 2 Jahren mit Neji zerstritten und dieser Idiot kannte sie immer noch genau so gut wie früher, doch sie wusste nichts über ihn. Woher hätte sie wissen sollen, dass er nicht auf Partys steht? Das war eine Tatsache, die sie wütend machte. Dann noch, dass er sie mitnehmen wollte. Er mochte sie gar nicht, warum sollte er das tun? Sie selbst würde doch auch nicht irgendwelche Leute mitnehmen, die sie nicht kannte und mochte. Und genau da lag das Problem, er kannte sie viel zu gut. Ihr wurde übel bei dem Gedanken, dass er sie noch mögen könnte. Aber das war völlig absurd. Sie hatte ihn 2 Jahre ignoriert, am Anfang hatte er versucht wieder mit ihr ins Reine zu kommen- ohne Erfolg, irgendwann ließen die Versuche seinerseits nach und nach ein paar Monaten hatte er es akzeptiert und ebenfalls angefangen sie zu hassen, zu ignorieren und zu triezen. In ihren Augenwinkeln bildeten sich Tränen. Sie vergaß alles um sich herum und wischte sich mit ihrem Ärmel über die Augen. Sie bemerkte nicht das Auto, das auf gleicher Höhe mit ihr auf Schritttempo fuhr. "Tenten!" Sie sah auf, ihr Mascara war verschmiert und in ihren Augen glitzerten noch ein paar Tränen. "Lass mich", schnaubte sie mit gedrückter Stimme und ging weiter. Der Autofahrer seufzte resigniert, hielt neben ihr und öffnete mühsam die Beifahrertür von innen. "Los steig ein. Es ist doch viel zu weit." Ihre Lippen bebten und sie blieb stehen, ohne ihn anzusehen. Alles kam in diesem Moment hoch. Sie hatte es so lange geschafft ihn zu ignorieren, 2 Jahre. 2 verdammte Jahre. Und jetzt machte er wieder einen auf Freundschaft. Was hatte er nur vor. Sie wollte ihn das am liebsten selbst fragen, aber sie konnte ihm nicht mehr in die Augen sehen. "Jetzt steig schon ein!" Es war schon ein Befehl, doch sie fühlte sich so klein, sie wollte ihn jetzt nicht dumm anmachen. Sie wollte einfach nur nach Hause. Ergeben stieg sie ein, verbarg dabei ihre Augen hinter Ponyfransen. "Alles in Ordnung?", fragte er und versuchte sie anzusehen, doch sie richtete ihren Blick aus dem Fenster. Sie hatte ihre Hände in ihren Schoß gelegt und presste ihre Lippen aufeinander. "Was hast du denn?" Ihre Stimmungsschwankungen waren unglaublich. "Neji." "Ja?" Das war´s, mehr kam ihrerseits nicht. Sie warf ihm einen Seitenblick zu, seine weißen Augen waren weiter auf die Straße geheftet. Er fuhr schnell, sie waren schon fast bei ihr zu Hause. Sie ging den Weg in Gedanken nach. An der nächsten Kreuzung links. Moment! Wieso fuhr er weiter? Sie drehte sich um und sah der verpassten Kreuzung nach. "Neji. Wir sind vorbeigefahren." "Ich weiß. Ich hab es mir überlegt, wir werden JETZT an dem Referat arbeiten." "J-jetzt? Aber ich hab Klavierstunde." "Dein Klavierlehrer wird das verstehen." "Du... du kannst mich nicht zwingen", brachte sie zögerlich hervor und drückte sich etwas aus ihrem Sitz heraus. Schon standen sie in der Einfahrt des Hyuugaanwesens, Tenten schnallte sich schnell ab und stieg aus. Neji hatte Mühe ihr nachzusetzen. Sie war schon die Einfahrt runtergelaufen und sah sich nach links und rechts um. "Von hier aus kann ich laufen. Danke für´s Mitholen." Sie wollte das Anwesen verlassen, doch Neji packte sie am Handgelenk. "Nein." Sie hob ihr Gesicht und sah ihn fassungslos aus ihren Augen an. "Lass mich los, wir sind schon lange keine Freunde mehr. Willst du das nicht verstehen?" Sie klang verletzt. Und sie hatte keine Ahnung, was er vorhatte. Ein wenig ängstigte sie die Vorstellung, was als nächstes passieren würde. Sie hatte diese Konversation gefürchtet und bis jetzt gut vermeiden können. Ein "Ich hasse dich" hatte bis dahin immer alle Fragen aus dem Weg geräumt und ihren Standpunkt klar vertreten, sie war sich jetzt aber nicht mehr sicher. Es war nicht reiner Hass, den sie für ihn empfand. Sie schluckte. An sowas durfte sie nicht denken. Sie würde niemals wieder schwach werden. "Ten-chan." Seine Stimme klang sanft. "So hast du mich seit 2 Jahren nicht mehr genannt", stellte sie zögerlich fest. Der Druck um ihr Handgelenk lockerte sich und er nahm ihre Hände in seine und zog sie sachte mit sich in Richtung Hauseingang. "Ich hab es vermisst dich so zu nennen." Er lächelte. Zumindest war der Anflug eines Lächelns erkennbar, denn ein Hyuuga lächelte niemals- so richtig. Und Tenten war sich sicher- das war nicht Neji. "Was ist mit dir passiert?", fragte sie und biss sich auf die Lippe. Dieser Tag war absolut verrückt. Dabei hatte er so normal angefangen, sie war aufgestanden, hatte geduscht, Choco Crispies gegessen und war dann zur Schule gegangen. Gestern war schon so eine Ausnahmesituation gewesen, es hatte sie zu diesem Training getrieben- weiß der Teufel warum- dann war sie auch noch nett zu ihm gewesen und hatte sich Sorgen gemacht. Sie wusste, warum sie sich so verhielt. Doch sie wollte es einfach nicht wahrhaben. Es wäre für alle Beteiligten das Beste gewesen, wenn sie ihn weiter hassen und sie sich gegenseitig ignorieren würden. Doch sie wusste, dass das unmöglich war. Genau wie Sakura hatte sie ein Geheimnis mit sich rumzutragen, so sehr sie auch versuchte diese Tatsache zu leugnen, sie Dummbatz hatte es doch tatsächlich geschafft, sich noch einmal in ihn zu verlieben. Allein bei dem Wort verfärbten sich ihre Wangen wieder leicht rosa. Diese Erkenntnis war ihr schon vor längerer Zeit gekommen, doch sie hatte sich nichts anmerken lassen. Neji und sie waren weder dazu bestimmt zusammen, noch beste Freunde oder überhaupt Freunde zu sein. Tenten war eine starke Persönlichkeit, sie konnte damit gut umgehen. Das Zauberwort hieß Akzeptanz, und vielleicht etwas Hass und Ignoranz. Denn wenn Neji sie schlecht behandelte, fiel es ihr leichter schlecht über ihn zu denken. In diesem Moment holte Neji sie auf den Boden der Tatsachen zurück. Sie befand sich in seinem Zimmer auf seinem Bett. Neji kam gerade wieder ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich zu. "Ich habe deine Mutter angerufen. Sie war ganz entzückt mich zu hören." In seiner Stimme hörte sie Amüsement, was nur selten von ihm zu hören war. Irgendwas war mit ihm passiert. Sie stellte ihm dieselbe Frage wie eben nochmal. Er setzte sich schweigend neben sie. "Ich habe gestern noch über das, was gestern halt passiert ist, nachgedacht. Du kennst mich..." >Da wär ich mir nicht so sicher.< "Jedenfalls, ist mir aufgefallen, dass du immer meine einzige richtige Freundin warst." >Nein, nein, nein, hör auf... ich will dir nicht verzeihen.< Sie war viel zu überrascht um auch nur einen Laut von sich zu geben. Er fuhr fort. "Seit dem Streit habe ich mich verändert, du dich auch. Ich weiß es ist eine verdammt späte Erkenntnis, aber ich will nicht länger so tun müssen, als würde ich dich hassen. Ich habe es versucht, es ging nicht." Die Worte hallten in ihren Ohren wider- >ich will nich länger so tun müssen... so tün müssen...<- sie klangen so vollkommen surreal und fremd. "Können wir nicht einfach wieder Freunde werden? 2 Jahre sind so scheiße lange." "Wieso fällt dir das jetzt ein?" "Ich weiß nicht, gestern, die Situation, wo du dir Sorgen um meine Hand gemacht hast. Dein fürsorglicher Blick, ich hab gemerkt, wie sehr ich dich vermisst habe." Sie stand auf. "Das tut mir Leid, ich kann dir nicht vergeben." Er stand nun ebenfalls wütend auf. "Wegen diesem alten Hut bist du immer noch sauer?" Seine Augen funkelten. Sie nickte. "Alter Hut? Du hast doch keine Ahnung." Sie knurrte ihn an und knirschte forsch mit den Zähnen. Er packte sie an den Schultern und warf sie zurück auf das Bett. "Verdammt. Du bist unmöglich. Selbst Naruto würde sich nicht so blöd aufführen wie du. Er hat wenigstens noch ein kleines bisschen Grips, der bei dir zu fehlen scheint." Er tippte mit einem Finger hart gegen ihre Stirn, was sie dazu veranlasste, kurz die Augen zusammenzukneifen. Sie zappelte wild rum, um sich frei zu kämpfen. "Dir fehlt der Grips!!!! Ich denke Tag und Nacht an die Scheiße, die du damals fabriziert hast. Wenn du wüsstest...", sie schrie ihm förmlich ins Gesicht. Sie machte sich von ihm los und stand atemlos auf. Er saß wie versteinert auf dem Bett. Ihr liefen heiße Tränen die Wangen runter, ihr Puls ging auf hundertachtzig, sie hatte keine Ahnung, in was sie sich da reinredete, es war ihr auch egal. Zumindest in diesem Moment. "Du verstehst es einfach nicht!", ihre Stimme klang weinerlich, trotzdem wütend, "ich hätte dir schon längst verziehen, wenn ich könnte. Du hast ja keine Ahnung wie schwer es ist, dich zu hassen, wenn da diese Gefühle sind, die mich von innen zerfressen. Ich würde dich verfluchen, wenn ich könnte, aber es geht einfach nicht. Dafür bedeutest du mir immer noch zu viel, du Idiot." Auch wenn das "Idiot" in jeder anderen Situation stimmungstötend gewesen wäre, so war es hier doch ein angebrachter Ausdruck, um auf Tentens aussichtslose gegensätzliche Lage aufmerksam zu machen. Sie bebte und atmete schnell, Tränen tropften auf seinen Boden und ihre Hände waren zu Fäusten geballt. Er sagte nichts. Sie interpretierte das als Antwort auf was auch immer und rannte aus dem Zimmer, die Hände vor den Mund geschlagen, um ein Schluchzen zu unterdrücken. ~*~flashback [almost 2years ago]~*~ Tenten war ein ausgeglichenes fröhliches Mädchen. Sie war gut in der Schule und hatte viele Freunde. Und heute war ihr 16. Geburtstag. Und an einem Samstag Geburtstag zu haben war eindeutig ein Vorteil. Die Brünette lag hellwach in ihrem Bett und sah an die Decke. Es war erst 10 Uhr, vor 12 würde niemand in ihrem Haus aufstehen. Verdammt. Da war sie endlich 16 und durfte es noch nicht genießen. Sie freute sich schon darauf, mit ihren ganzen Freunden zu feiern- und mit ihm. Beim Gedanken an ihn hüpfte ihr Herz leicht. Sie hatte sich vorgenommen ihm heute ihre Gefühle zu gestehen. Er war ihr bester Freund. Bei dem Gedanken an ihn musste sie gleichzeitig an Sasuke und Sakura denken, beide waren schon ewig Freunde, genau wie sie und Neji, aber sie benahmen sich mehr wie ein Pärchen als wie Freunde. Bei ihr und Neji war es ähnlich, sie hangen die ganze Zeit zusammen rum, Jungs hatten Angst ihr zu Nahe zu kommen, weil sie dachten, Neji sei ihr Freund und mit ihm war nicht zu spaßen. Bei dem Gedanken musste Tenten kichern. Sie gähnte und streckte sich, dann krabbelte sie aus ihrem Bett und stellte sich vor ihren Kleiderschrank. "Was soll ich anziehen?" Sie legte einen Finger an ihr Kinn und musterte eingehend die Klamotten. Sie entschied sich für einen kurzen braunen Ballonrock, ein paar rosa Flip-Flops und ein dazu passendes rosa Top. Sie drehte sich ein paar mal im Spiegel hin und her und lächelte dann zufrieden. Es gefiel ihr. Ihre Haare band sie zu 2 Knoten, die ziemlich fransig zu den Seiten abstanden. Sie schlich sich aus ihrem Zimmer die Treppen runter in die Küche. Erste Sonnenstrahlen fielen auf die im Landhausstil eingerichtete Küche aus hellem Holz und warmen Farben wie Gelb und Rot. Auf der Theke sah sie ein Paket stehen. Neugierig wie sie war hob sie den Deckel und klatschte verzückt mit den Händen. Es war eine Torte auf der *Sweet Sixteen* geschrieben stand. Sie machte die Box wieder zu und stellte sie in den Kühlschrank, nicht, dass die Torte noch verdarb. Dann stellte sie sich vor die Kaffeemaschine und machte sich einen Latte Macchiato, damit sie richtig wach wurde. Sie sog den aromatischen Duft der Kaffeebohnen ein und setzte sich zufrieden auf die Theke. Neben ihr sah sie ihr Handy liegen, sie nahm es in die Hand und machte es an. Eine Flutwelle von Sms überkam sie. Sie legte die Kaffeetasse beiseite und ging alle Geburtstags-Sms durch. Naruto, Hinata, ihre Tante, ihr nerviger Cousin, Sakura, sogar 2 von Ino. Das war´s. Etwas enttäuscht legte sie das Handy wieder weg, als es klingelte. "Hallo?" "Oh wow, du hast dein Handy angemacht. Ich rufe schon alle 15 Minuten an, aber du lässt dein Mobiltelefon ja immer aus", lachte eine Stimme in den Hörer. "Neji!!!" "Happy Birthday, Süße." Ihr Bauch kribbelte. Sie liebte es, wenn er sie "Süße" nannte. Dann fühlte sie sich ihm so nahe. "Danke, warum rufst du denn die ganze Zeit an?", fragte sie ebenfalls lachend. "Ich wollte wissen, ob du wach bist." "Sieht so aus. Wieso?" Sie sah sich verwirrt um. Sie glaubte ein Geräusch gehört zu haben. "Wo bist du gerade?", hörte sie Neji fragen. "In der Küche...?", antwortete sie verdutzt. Was sollte die Frage schon wieder? Sie rutschte von der Theke und verließ langsam mit umherschweifenden Blicken die Küche. "Komm auf den Balkon." "Wozu?" "Tu´s einfach!! Vertrau mir." >BLIND!!!!< Sie wollte nich etwas erwidern, doch er hatte aufgelegt. Tenten plusterte ihre Backen auf und tat wie Neji es ihr befohlen hatte, sie öffnete die Wohnzimmertür, die auf den Balkon führte, und sah es gleich. Auf der Gartengarnitur war ein Luftballon befestigt, und auf dem Tisch lag ein Brief. Sie wusste schon, wem sie dieses Spektakel zu verdanken hatte. "Neji, wenn du hier bist, komm raus!" Sie nahm sich den Brief und öffnete ihn. » 16 sein ist schön und fein, doch im Alter setzt die Blindheit ein..« Sie hielt inne, um ein lautes "Hää?" verlauten zu lassen. Wann war Neji unter die Reimer gegangen? SIe seufzte und las weiter. » Nimm die Nadel und zerstich den Ballon, zieh auf, was sich darin befindet.« "Oje..." Sie nahm die kleine Nadel, die dem Brief beilag und zerstach mit einem lauten Knall den Ballon. Heraus kam eine Taucherbrille, bei der die Gläser überklebt waren. "Das meinte er also mit >Blindheit<. Baka." Sie lächelte und zog die Brille auf. "Und was jetzt?", fragte sie laut in die Stille hinein und setzte sich geduldig auf den Tisch. Sie hörte ein paar Geräusche, vielleicht nur ein paar Vögel, schließlich war es erst 8 Uhr in der Früh. Doch seit wann kicherten Vögel? "Nicht linsen!", rief ihr eine Stimme zu. Tenten drehte sich nach rechts, oder kam die Stimme von links? "Du bist aber spät wach geworden", hörte sie eine andere Stimme. Die Brünette war verwirrt, wie viele Leute waren hier bitte? Sie hatte eigentlich nur mit Neji gerechnet. "Hast du gut geschlafen?", kicherte eine dritte Person. Tenten wusste nicht genau, was hier abging. Sollte das ein Spiel werden? Wenn ja, bis jetzt war es noch nicht sonderlich lustig. Sie erschrak, als sich plötzlich von hinten zwei Hände auf ihre bedeckten Augen legten. "Nicht aufregen, du kannst die Brille abnehmen", flüsterte ihr die Stimme sanft ins Ohr. Dann zogen ihr die zwei Hände langsam die Brille vom Kopf. Tenten öffnete die Augen und schrie auf. Vor ihr standen sämtliche ihrer Freunde. Und ihre Eltern. Hinter ihr stand Neji- sie hatte ihn an seiner Stimme erkannt- und hatte seine Hände gewissenhaft auf ihren Schultern platziert. Die Menge rief laut: "Alles Gute!" und "Happy Birthday, Ten-chan!" Sie spürte die Freude in sich aufkeimen und quietschte laut los. Sie spürte, wie Neji ihr einen Kuss in ihre Haare gab und sie dann von dem Tisch zog. "Du wolltest doch einen besonderen Geburtstag. Hier hast du ihn. Wir werden jetzt den ganzen Tag feiern, und heute Abend gibt es deine richtige Party." Die Stille von vorhin war definitiv durchbrochen. Alle schwatzten laut und munter und liefen auf Tenten zu, um ihr richtig zu gratulieren. Neji stand nur entspannt dabei und lächelte leicht. Tenten ließ sich von allen beglückwünschen und freute sich tierisch. Alle waren da, um mit ihr diesen Tag zu verbringen. Sie hatte den ganzen Tag unheimlichen Spaß gehabt. Jetzt war es schon Mitternacht und in Tentens Haus fand eine riesige Party statt, von der sie nichts gewusst hatte. Eine Überraschungsparty eben. Vom Tanzen erschöpft zog sich Tenten kurz auf den Balkon zurück. Nach einigen Minuten stand auch Neji neben ihr. Tenten strahlte über das ganze Gesicht und sah in den Himmel. "Danke." "Kein Problem." Er zögerte, sah ihr dann aber direkt in die Augen. Nichts stand zwischen ihnen außer ein bisschen Luft und dem Lärm, der von drinnen zu ihnen durchdrang. "Tenten?" "Ja?" Sie hatte bis jetzt noch nicht den Mut gefunden, ihm von ihren Gefühlen zu berichten. Jetzt schien ein geeigneter Zeitpunkt. Erst mal abwarten, was er sagen will, dachte sie aufgeregt. "Ich bin froh, dich als beste Freundin zu haben. Ich mag dich sehr gerne." Damit beugte er sich vor und küsste sie flüchtig auf den Mund. Dann lächelte er und ging wieder rein. Tenten hätte Luftsprünge machen können. "Ich glaub es nicht!" Sie drehte sich und atmete tief ein. Ob er genau so empfand wie sie? ~ Ein paar Tage waren vergangen und Tenten hatte es immer noch nicht geschafft, Neji ihre Gefühle zu gestehen. Sie stand vor ihrem Spiegel und atmete tief ein. Auf ihrem Bett saß Temari, eine Freundin von ihr, die schon 18 war. Sie war die einzige, die von ihren Gefühlen gegenüber Neji wusste. Sie kaute auf einem Kaugummi und tippelte mit den Fingern auf der Bettwäsche. "Und du willst jetzt zu ihm hingehen? Bist du sicher, dass er überhaupt da ist?" Tenten drehte ihren Kopf über ihre Schulter hinweg in Temaris Richtung und hob ihre Augenbrauen. "Ich kenne seinen gesamten Terminplan, seinen Stundenplan, ich weiß was er wann vorhat. Glaub mir, er wird da sein. Ich bin so aufgeregt." Sie zog nervös an einem Faden ihres Tops. Der Moment der Wahrheit- er war fast da. "Ist ja gut, Teni.... Dann wünsch ich dir viel Glück. Komm, lass uns fahren." Tenten drehte sich um. "Du brauchst mich nicht zu fahren." "Ich will aber! Am Ende kneifst du noch. Ich will nur sichergehen." Temari schob Tenten bestimmt aus dem Haus in Richtung ihres Autos. Tenten duckte sich unter ihrer Berührung und ging wieder Richtung Haus. "Ich denke ich sollte es doch lieber morgen machen." "Nein, Tenten. Du machst es jetzt! Steig ein." Tenten folgte Temaris Anweisungen und 4 Minuten später standen sie vor dem Hyuuga-Anwesen. "Und was wenn Hinata mich siehst?" Temari verdrehte ihre Augen. Tenten war sich nicht mehr so sicher, sie hatte Angst vor Zurückweisung. "Du bist ständig hier, sie würde keine dummen Fragen stellen." Die Blonde schubste ihre Freundin regelrecht aus dem Auto, diese stolperte Richtung Eingang und drückte die Klingel. Sie schwitzte übermäßig und hatte einen Kloß im Hals. Sie spürte die Pulsschlagader an ihrem Hals laut pochen, als jemand die Tür öffnete. Es war Hinatas Mutter. Sie lächelte Tenten an und machte ihr Platz. "Dankeschön", sagte Tenten höflich und ging durch die Flure. Vor Nejis Tür blieb sie stehen und streckte eine Hand aus, um zu klopfen. Zaghaft klopfte sie gegen die Tür und öffnete sie dann. Sie hielt in ihrer Bewegung inne und schlug sich die Hand vor den Mund. Was sie sah ließ ihr Herz zusammenschrumpfen. Auf Nejis Bett lag Neji, aber nicht allein. Er lag auf etwas drauf, was Tenten als ein Mädchen identifizierte, und sie waren sich wild am Küssen. Hätten sie nicht ihre Klamotten noch getragen, hätte sie glatt gedacht, dass..... Ihr wurde schlecht bei dem Gedanken. Neji löste sich von dem Mädchen und drehte sich zu Tenten um. "Ten-chan?" Er stand auf und wollte auf sie zugehen, das Mädchen setzte sich ebenfalls auf- ihr Lippenstift war verschmiert und ihre blonden Haare zerzaust. Tenten wich ein paar Schritte zurück, bis sie die Wand im Rücken hatte. Sie schüttelte wild den Kopf und fing an zu weinen. Eigentlich weinte sie nicht vor Leuten, nur in absoluten Ausnahmezuständen ließen sich die Tränen nicht zurückhalten. "W-was?" Ihre Stimme zitterte und ihre Augen flogen von rechts nach links, als suchen sie fieberhaft nach einer Antwort. "Ten-chan? Was machst du denn hier? Wir waren gar nicht verabredet." Er klang ruhig, aber man konnte unweigerlich erkennen, dass sein Gehirn auf Hochtouren lief. "I-ich...." Sie drehte sich um und wollte wegrennen, aber weit kam sie nicht. Neji hatte ihr nachgesetzt und hielt sie am Arm fest. "Was ist los? Ist irgendwas passiert?" Sie drehte sich von ihm weg und zerrte an ihrem Arm. "Wer war das? I-ich dachte du magst mich..." Neji verstand nicht, das sah sie an seinem verwirrten Blick. Sie bereute ihre Worte sofort, doch sie war zu aufgewirbelt. "Natürlich mag ich dich, du bist meine beste Freundin." Er fing ihren verletzten Blick auf und ließ sie los. "Du dachtest....?" Er sprach nicht aus, was er hatte sagen wollen, sondern sah sie nur an. Sie senkte ihren Blick, was er als "Ja!" interpretierte. "Ich gehe..." "Nein!" Sie blieb stehen. "Wir sind Freunde, wie kommst du darauf, dass da mehr wäre?", fragte er ein wenig säuerlich. "Du hast mich geküsst, und gesagt wie sehr du mich magst", antwortete sie ebenso wütend. "Ich mag dich als Freundin, was hast du für ein Problem? Ich kenne dich seit Ewigkeiten, wir waren immer Freunde, mehr nicht. Das hab ich an dir gemocht. Du bist aber anscheinend doch nur wie alle anderen Mädchen. Total naiv und nervig. Du stehst auf mich? Das ist widerlich. Verschwinde... Ich will dich nie wiedersehen...." Ihm wurde in diesem Moment klar was er gesagt hatte und er sah sie entschuldigend an. Sie schrak zurück und schüttelte den Kopf. "Nein! Das hast du nicht gesagt! Wie kannst du nur?" Sie schlug ihm hart gegen die Brust, sodass er zurückfiel, und lief selbst weg. Raus aus dem Anwesen, an Hinata vorbei, die ihr nur verwirrt nachblickte, und hinein in Temaris Auto. "FAHR!" Temari drückte auf das Gas ohne Fragen zu stellen. Erst vor Tentens Haus hielt sie wieder an. "Schatz? Was ist denn passiert?" Tenten hielt sich die Hände vor die Augen und schluchzte. "Ne.... j..i.... *rotz* er hat.... er hat... eine andere." Temari hielt die Luft an. Tenten taumelte aus dem Auto langsam in ihr Zimmer, sie murmelte Temari noch ein "Bitte lass mich allein" zu. Sie schmiss alle Fotos von der Kommode und hörte das Glas zerbrechen. >Du stehst auf mich?.....< "Nein...!!!" >Das ist widerlich...." "Wie konntest du mir das antun?" >Ich will dich nie wiedersehen.< Sie nahm die Fotos aus den zerbrochenen Glasbilderrahmen und zerknüllte sie. "Ich werde dir das niemals verzeihen." Nun zog sie ihre Fotoalben hinzu und nahm alle Fotos von Neji heraus. Sie nahm den gesamten Stapel mit Fotos und rannte immer noch weinend in den Garten. Sie zündete den Grill an und schmiss die Fotos in die Kohle. Sie weinte weiter, als sie zusah, wie die Bilder langsam in Flammen aufgingen und in Asche vergingen. Ihr Mutter tauchte hinter ihr auf, mit einem Teller und einem Geschirrtuch in der Hand, und sah ihre Tochter verwirrt an. "Schatz, ist alles in Ordnung? Was ist passiert? Wieso weinst du?" Sie legte schnell den Teller und das Tuch beiseite und stellte sich neben ihre Tochter. Diese kniete vor dem Grill und hatte das Gesicht in ihren Händen vergraben. Ihre Mutter konnte sie weinen hören und sie erkannte auf einigen der Bilden noch ein paar schemenhafte Umrisse, von Neji. Sie befürchtete schon, dass etwas Schlimmes passiert sein musste. "Hattest du Streit mit Neji?" "Streit?" Tenten lachte leise auf. "Das ist gut.... er hat mich beleidigt und angelogen, und... einfach alles. Er will mich nie wiedersehen. Ich ihn aber auch nicht. Er hat mich hintergangen...." Ihre Mutter schlang beruhigend die Arme um die Schultern ihrer Tochter. Diese legte sich in die Arme ihrer Mutter und weinte sich aus. Ihr Herz war gebrochen. Auf ewig. Am liebsten würde sie Neji niemals wiedersehen. ~*~flashback end~*~ Sakura befand sich derweil noch auf dem Heimweg. Sie wurde das Gefühl nicht los, das hier irgendetwas nicht stimmte. Warum lief sie nach Hause? Sie blieb stehen. "Scheiße! Ich habe nicht auf Sasuke gewartet." Noch mal umdrehen würde nichts nützen, er wäre sicher wütend davongerauscht. Sie kaute an ihrem Fingernagel und führte grübelnd ihren Weg fort. Als sie in die Straße einbog, in der sich ihr Haus befand, stockte sie. Dieses schwarze Auto in der Auffahrt kam ihr sehr bekannt vor. Genauso wie der junge Mann, der gegen die Kühlerhaube lehnte und die Arme vor der Brust verschränkt hatte und mit bohrendem Blick in ihre Richtung sah. Sie biss sich auf die Unterlippe und tapste langsam auf ihn zu. "Gomen ne, Sasuke-kun." "Warum hast du nicht gewartet?" Er stieß sich von dem Wagen ab und kam auf sie zu. Er nahm ihr ihre Tasche ab und begleitete sie Richtung Haus. >Wieso ist er nicht wütend? Ich hab ihn vergessen....< Sie sah ihn aus ihren großen Kulleraugen an und verzog ihren Mund zu einem Schmollen. "Es tut mir Leid, ich war total in Gedanken und hab vergessen zu warten. Sei mir bitte nicht böse." Sie legte ihre Arme um seinen Bauch und drückte sich leicht an ihn. Er schluckte, was sie aufsehen ließ. "Willst du noch mit reinkommen?" Er nickte. Sie öffnete die Tür und wollte nach ihrer Mutter rufen, da fiel ihr ein, dass diese ja den ganzen Tag nicht da war. Von Toki war auch keine Spur. Stimmt, sie hat sich Urlaub genommen, dachte Sakura und deutete Sasuke hereinzutreten. Allein mit Sasuke, das würde gefährlich werden. Sie gingen zusammen in Sakuras Zimmer und legten sich auf ihr Bett, um Hausaufgaben zu machen. Nach 2 Stunden gähnte Sakura herzhaft und stand vom Bett auf. "Boah, ich hab nen fetten Muskelkater, willst du was trinken, Sasuk...???" Sie blickte zu ihrem "Liegenachbar" und bemerkte, dass er schlief. Er hatte die Augen geschlossen, den Mund leicht offen noch einen Kugelschreiber in der Hand, der ein Wort nicht zuende schreiben konnte. Sakura war so erstaunt darüber, dass sie vor Schreck rückwarts vom Bett kullerte und sich beim Aufstehen schmerzhaft den Hintern rieb. "Dieses runde Bett sackt aber auch immer ab, sodass man runterfällt." Sie wagte einen weiteren Blick auf ihn, und quietschte auf. Er sah so süß aus. Er war einfach perfekt. Er konnte einfach alles.... nur nicht tanzen. Sie setzte sich neben ihn und strich gedankenverloren mit ihren Fingern über sein Gesicht. Er schien von alldem nichts mitzukriegen, sein Gesichtsausdruck war entspannt und er schnarchte leise. "Warum bist du nur so verdammt süß? Und warum hast du mich eben nicht zusammengefaltet? Das interessiert mich." Ihr Blick wanderte wieder mal über seine feingliedrigen Gesichtszüge, und blieb bei seinem Mund hängen. Sie beugte sich vor, bis sich ihre Nasenspitzen fast berührten. Seine Lippen luden fast schon zum Küssen ein. Sie sah sich kurz um, als wolle sie sich versichern, dass auch ja niemand hinsah. Die Situation hatte etwas verbotenes. Sie lag halb auf ihm, er schlief. War es legal, schlafende Menschen zu küssen? Sie wusste es nicht, aber es war ihr auch egal. Sie kam seinem Gesicht immer näher und legte sanft ihre Lippen auf seine. ____ So neues Kapitel, gerade fertiggestellt und noch mal gebetat^^ ich bin mein eigener Beta-Leser... lustig^^ Sagt mir eure Meinung... zu wenig SasukeXSakura, oder nicht? Ich wollte nur endlich das mit Neji und Ten geklärt haben, das wird noch lustig, nächstes Kap aber mehr SasuxSaku.. denk ich^^" lg Teleschnecke Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)