Being your best friend von abgemeldet ([SasuxSaku]) ================================================================================ Kapitel 4: Crisis- Krise ------------------------ Samstagmorgen wachte Sakura gegen 10 Uhr auf. Sie hatte den Rest der Nacht recht ruhig geschlafen, und anscheinend auch nicht mehr um sich geschlagen, da sie sich noch in ihrem Bett befand. Als sie sich die Ponyfransen aus dem Gesicht strich bemerkte sie, dass sie allein war. War Sasuke etwa schon gegangen? Der Rolladen war halb oben, ihre Klamotten waren alle in ihrem Kleiderschrank verschwunden. Zumindest konnte man ihren Teppichboden wieder sehen. "Wer hat hier aufgeräumt?", fragte sie sich selbst, ohne eine Antwort zu erwarten. Sie schlug die Bettdecke beiseite und stieg aus dem Bett. "Wahrscheinlich ist er schon gegangen", murmelte sie und ging ins Badezimmer. Sie zog ihren Schlafanzug aus und stellte sie unter die Dusche. Sie trällerte die im Hintergrund laufende Radiomusik mit, auch wenn sie nicht gerade mit dem Talent des Singens geboren war. Hier hörte sie sowieso niemand. Als sie wieder aus der Dusche stieg, wickelte sie sich ein Handtuch um ihre rosanen Haare und zog einen schlabbrigen roten Pullover an, der ihr an eine Schulter etwas runterhing, da er viel zu weit war. Unter den Pullover zog sie eine schwarze Jogginghose. Nach einem kritischen Blick in den Spiegel, bei dem sie feststellte wie fertig sie aussah und einmal kurz ihre Augenringe nachfuhr, verließ sie das Badezimmer wieder und schlurfte zurück in ihr Bett. Sie legte sich kurz hinein und sah an die Decke. "Runter gehen und was essen oder hier bleiben und weiterschlafen? Klingt beides sehr verlockend." Ihr Magen erleichterte ihr schließlich die Auswahl, indem er gemütlich knurrte, und das mehr als ein mal. "Halt die Klappe", murmelte Sakura, während sie die Treppen hinunterging. Es verwirrte sie, dass Sasuke anscheinend schon weg war, sonst ging er nie ohne sich zu verabschieden. War ihm die Situation unangenehm gewesen, weil er doch wusste, was sie für ihn empfand? Hatte sie im Schlaf gemurmelt, vielleicht dass sie ihn liebte? Sakura schüttelte den Kopf, sie wurde tatsächlich verrückt, dass nun die absurdesten Gedanken in ihrem Kopf herumspukten. "Ich brauche erst mal einen Kaffee. Gott sei Dank ist heute Samstag. Auf Schule hätte ich mal gar keine Lust." Sie konnte den Kaffegeruch schon bevor sie die Küche überhaupt betreten hatte riechen. Ihre Eltern waren Samstags auch immer arbeiten. Toki trank keinen Kaffee. Vielleicht war es ja doch Sasuke. Sie schmunzelte, als sie die Küche dann betrat. Sie setzte sich auf die Anrichte und ließ mahnend ihren Blick über ihr Gegenüber gleiten. "Hat dir irgendjemand erlaubt an fremde Küchengeräte zu gehen?", fragte sie ihn. Sasuke grinste. "Ich dachte du willst vielleicht einen Kaffee?" Er reichte ihr eine Tasse, die sie nur dankend annahm. "Du kannst wirklich gut singen, das muss ich sagen." "Haha... Lustig lustig, genug gelacht. Seit wann bist du auf?" Er zuckte mit den Achseln. "Weiß nicht. 2 Stunden?" Sakura seufzte. "Ich wäre gestorben." Sie sah von ihrem Kaffee auf und wurde sich der Lage bewusst. Sie war allein- mit Sasuke, in einem riesigen Haus. Sie schluckte. Ihr wurde plötzlich heiß und kalt. >Schnapp ihn dir!! Jetzt!!!! Es gibt keine Fluchtmöglichkeiten< rief ihre innere Stimme, die nichts von Vernunft zu halten schien. "Halt die Klappe!", zischte Sakura wie vorhin zu ihrem Magen, nur jetzt zu ihrer inneren Stimme. "Ano?" Sie sah erschrocken auf, hatte sie das laut gesagt? Peinlich. Sie sah Sasuke entschuldigend an, dabei blieb ihr Blick an seinen Augen hängen. Er sah so süß aus heute morgen. Noch etwas verschlafen, die Haare verstrubbelt und nur Boxershorts und T-Shirt tragend. Er sah einfach nur... unendlich geil aus. Sakuras Herz schlug unnatürlich schnell. Sie sprang von der Anrichte und ging auf Sasuke zu. Als sie vor ihm stand schob sie ihn regelrecht aus der Küche. "Sasuke, du willst jetzt bestimmt gehen, oder?", fragte sie und schob ihn bis zur Haustür. "Nein, eigentlich habe ich gedacht wir machen heut noch was zusammen. Schließlich ist Wochenende. Wir könnten ins Kino gehen." Ins Kino? Wo es dunkel war und es von verliebten Paaren nur so wimmelte? Besser nicht, das würde ihr nicht besonders zugute kommen. "Kino? Oh tut mir Leid, die Dunkelheit ist nicht gut für meine Augen. Ich muss heut mittag noch weg. Also darfst du jetzt gehen!" Sie öffnete ihm die Tür. "Tschüss." Sasuke hob nur eine Augenbraue. "Und meine Klamotten?" "Die schick ich dir mit der Post nach. Bis dann!" Sie schubste ihn raus, gab ihm schnell einen Kuss auf die Wange (damit er keinen Verdacht schöpfte und sie seinen betörenden Geruch einatmen konnte) und knallte die Tür zu. "Du verwirrtes Wesen", hörte sie Sasuke noch hinter der Tür sagen, ehe er in Boxershorts die Auffahrt runter verschwand und das Anwesen hinter sich ließ. Sakura atmete erleichtert aus. Sie hätte sich nicht mehr lange zurückhalten können. Entweder sie wäre über ihn hergefallen oder in einen Heulkrampf ausgebrochen, weil er ihre Liebe wohl niemals erwidern wird. Zumindest hatte sich die Situation der beiden wieder ein bisschen entspannt, dass sie nicht ganz die melancholischen Gedanken pflegte wie am Vortag. Aber ob ihm das Ganze nicht trotzdem komisch vorkam? Früher hätte sie ihn nie so vor die Tür gesetzt. Sakura löste das Handtuch aus ihren Haaren und rubbelte diese einigermaßen trocken. Was wollte sie heute machen? Sie sollte vielleicht eine Aussprache mit ihren Freundinnen veranstalten, bevor diese noch irgendwelche Gerüchte verstreuten oder sich irgendwelche nicht wahren Dinge zusammenreimten. Ino hatte in ihrer Trunkenheit im Palais Tenten sicher auch schon von der Geschichte erzählt. Aber dass ihre Freundinnen es nun wussten würde ihr sicher helfen, da sie nun endlich jemand anderen als ihr Tagebuch zum reden hatte, der ihr sicher auch ein paar nützliche Hinweise geben könnte. Sie schaltete ihren Computer an und kaum, dass sie online war, erreichte sie ein Schwall von Nachrichten. Tenten: Sakura-chan!!! Du bist in Sasuke verliebt? o.o Wieso weiß ich davon nichts??? Oder erzählt Ino wieder nur Mist? Ruf mich an oder schreib, wenn ich on bin Hinata: Hey, wo bist du denn vorhin (gemeint war Freitagabend) hin? Du warst auf einmal weg. Und Sasuke auch? Seid ihr zusammen weg? Melde dich, mach mir Sorgen Die zwei Nachrichten waren vom Vortag, Hinata und Tenten waren nicht mehr online. Ino: Ohayo Saku-chan. Wie geht es dir? Wo warst du gestern? Sakura: Hey... ich bin gefahren, es war öde. Mir gehts gut. Hab ´nen ganz schönen Brummschädel. Wie gehts dir? Ino: Eigentlich ganz gut. Rat mit wem ich getanzt habe? Sakura: Weiß nich... Shikamaru? Ino: Nein, besser. So ´nem supersüßen heißen Typ.... hatte rote Haare, grüne Augen und war... wow... Obwohl ich glaube, dass er geschminkt war *grusel* Kajal oder sowas. Sakura: Na dann... kannst du Hina und Ten zusammentrommeln? Will euch alles von wegen Sasuke erklären... Ino: Aber gerne. Bin ich ganz scharf drauf ;-) Ne ernsthaft, wir wollen dir helfen, ist gut, dass du es uns mal gesagt hast. Obwohl... Teni weiß ja noch nix davon Sakura: Das glaube ich nicht.... Ino: ??? Wer hat es ihr erzählt? Hinata? Sakura: -.- nein...DU!!! Ino:...... Sakura: Ruf jedenfalls die Mädchen zusammen. Um... sagen wir 2 bei mir. Muss los, mein Magen verlangt nach was zu essen. Und ich muss das Bett neu beziehen, es riecht zu sehr nach Sasuke. Ino: WAAS????? Doch Sakura war schon offline gegangen. Jetzt hatte sie Ino ein bisschen im Dunkeln gelassen. Sie würde bis 2 Uhr keinen anderen Gedanken mehr fassen können. Geschah ihr Recht. Sakura streckte ihrem Computer die Zunge heraus, als wollte sie die Grimasse Ino schneiden. In der Tat wollte sie ihr Bett neu beziehen, von diesem Geruch wurde ihr ganz anders. Zumindest bei sich daheim wollte sie nicht allzu sehr an Sasuke denken, auch wenn das kaum möglich war. Überall hingen Fotos, wo er auf fast jedem 3. auch drauf war. Außerdem war sie total in ihn verliebt, da dachte sie nun mal an ihn. Nachdem sie die Wäsche in die Waschmaschine gestopft hatte setzte sie sich auf diese. Mal wieder wurde ihr die Aussichtslosigkeit ihrer Situation klar. Sasuke war ihr bester Freund. Beste Freunde waren dazu bestimmt nicht zusammen zu kommen. Er hatte schon mehrere Freundinnen gehabt, das hieß doch schon, dass er auch nur Freundschaft für Sakura empfand. Und jede weitere Minute mit ihm machte sie kranker. Liebeskrank. Ablenken- kaum möglich. Aussicht auf Heilung- gleich 0%. Es war schlimm in seiner Nähe zu sein. Es war schlimmer nicht in seiner Nähe zu sein. Aber am schlimmsten war es ihn gehen zu lassen, wenn sie zusammen gewesen waren. Weil sie dann das Gefühl hatte, dass er ihr weggenommen werden konnte. Er war da, aber nicht immer..... Und das "Glück", was sie spürte, wenn er da war, verwandelte sich in tiefe Trauer, Sehnsucht und das Gefühl, in ihrem Vorhaben ihn von sich zu distanzieren gescheitert zu sein. "Haruno-san? Geht es Ihnen nicht gut? Soll ich einen Arzt rufen?" Sakura sah auf. Vor ihr stand Toki, die die Haruno-Erbin besorgt ansah. Kein Wunder, wer saß schon auf einer laufenden Waschmaschine. "Oh, nein danke, Toki.... das Rütteln ist gut für den Rücken, solltest du auch mal versuchen." Sie sah Toki lächelnd an, stand dann auf und verzog sich peinlich berührt in ihr Zimmer. Dass ihre Mitmenschen sie auch immer in den ungelegensten Momenten erwischen mussten. Jetzt in die Küche gehen und sich etwas zu essen machen war unmöglich, sie würde vor Scham am liebsten im Boden versinken. Auf einer Waschmaschine??? Was war nur in sie gefahren. "Ich bin sooo blöd!!" @.@ Hinata saß auf ihrem Bett und schlüpfte leicht nervös in ihre Schuhe. Es war so 12 Uhr, sie erinnerte sich zurück an den Vortag. Naruto hatte vorgeschlagen, dass sie etwas zusammen unternehmen könnten. Hinata war natürlich hin und weg von diesem Gedanken. Und nun wartete sie auf ihn. Seine Angabe war nicht besonders präzise gewesen, mit "Ich hol dich ab". Deswegen hatte sie sich so früh wie möglich fertig gemacht. Was sie anziehen wollte, hatte sie zuerst auch nicht gewusst, mindestens 20 Minuten ratlos vor dem Schrank gestanden, bis sie sich schließlich ganz schlicht für eine Röhrenjeans und ein lila Top mit lila-schwarz-weiß-gemustertem Satinhalstuch entschieden hatte. Ihre Haare hatte sie gelassen wie sie waren. Mal mit dem Kamm durchgezogen, aber keine großen Experimente. Sie wusste ja nicht, was er mit ihr vorhatte, wenn sie dann im Hochzeitskleid erschienen wäre, wäre es vielleicht etwas offensichtlich gewesen. Sie kannte Naruto nun schon lange. Sie war durch Neji in diese Clique geraten. Mit 10 war sie hierher gezogen, Neji wurde beauftragt auf sie aufzupassen und er nahm sie zu seinen Freunden mit. Da waren Sakura und Sasuke, die damals schon wie zwei Kletten aufeinander gehockt hatten, dann noch Ino und Tenten, die Hinata gleich herzlich in die Gruppe aufgenommen hatten, und Neji selbst. Shikamaru war noch später als sie dazu gekommen, da waren sie etwa 12/13 gewesen. Ino hatte ihn von Anfang an nicht leiden können und sie hatten sich seitdem immer gestritten. Hinata dachte sich schon von Anfang an, dass da mehr lief. Und als Naruto ihr erzählte, dass Shikamaru erzählt hatte, dass er Ino ja am Anfang ganz süß fand, bestätigte sich ihre Vermutung. Doch mit Ino konnte man nicht vernünftig über dieses Thema reden. Sie lenkte dann immer auf Sakura oder Tenten ab, die selbst viel schlimmeren Beziehungsstress hatten. Jedes der 4 Mädchen hatte einen Jungen, den sie gerne mochte. Die eine hatte Probleme, dass ihrer sie zu gern mochte, die andere hatte Probleme mit dem Vertrauen, die dritte hatte Probleme, dass ihrer sie überhaupt nicht zu mögen schien. Hinata machte sich nicht solch einen Kopf. Naruto mochte sie, mehr zählte nicht. Ob sie irgendwann mal zusammenkommen würden war zweifelhaft, natürlich wünschte sie es sich, aber man kann ja bekanntlich nicht alles haben und momentan war sie zufrieden wie es war. Als sie ihre lila Converse All Stars zuschnürte klopfte es an ihrer Tür. Herein trat Hinatas kleine Schwester, die ihre Schwester verwundert über das Outfit ansah und ihr dann ein Telefon reichte. Hinata überlegte kurz, wer das sein konnte, bevor sie dran ging. Sie scheuchte ihre Schwester aus dem Zimmer und schloss die Tür mit ihrem Hintern, da sie gerade keine Hand frei hatte. "Hallo?" "Hinata? Hi, hier ist Ino. Sakura beruft eine Krisensitzung ein. Heute mittag, um 2 Uhr." "T-tut mir Leid, Ino, a-aber ich habe keine Z-zeit... Ich b-bin schon verab-b-redet..." Stille. "Mit WEM? Naruto?" Hinata seufzte. Ihre Freundin drehte zu leicht ab. "N-nein...Ich kann auf jeden F-fall leider n-nicht kommen. Ich ruf Sakura-chan heute abend einfach an." "Okay, ich sag ihr Bescheid, dann viel Spaß auf deinem Date. Tschüss." "Tschüss-s..." Hinata legte wieder auf. Die Tür öffnete sich erneut und Hanabi stand wieder im Türrahmen. "Kann ich das Telefon wieder mitnehmen?" Hinata nickte. "Du solltest weniger telefonieren." Hanabi streckte ihr die Zunge raus und verschwand. Hinatas kleine Schwester war gerade in einer besonders schlimmen Phase. Gerade im Teenageralter, die Hormone gingen mit ihr durch. Ständig klingelten irgendwelche Jungs für sie durch. Die Hyuuga schnappte ihre Tasche und verließ das Zimmer. In der Küche machte sie sich ein Glas Wasser zurecht, Neji hinter ihr erschien. "Rate wer gerade gekommen ist? Und wen ich nicht erwartet habe?" Hinata sprang zum Fenster und sah schüchtern hinaus. Sie winkte der Person zu, lief an Neji vorbei und rief noch ein "Wiedersehen, Neji-nii-san." Sie schloss die Haustür hinter sich und schritt die Auffahrt runter zu dem Blonden. "Hallo Naruto-kun." Sie lächelte ihn warm an. Seine Augen glänzten und er umarmte sie zur Begrüßung. "Ich hoffe ich bin nicht zu früh, wollte dich nicht wecken, aber du scheinst ja schon länger wach zu sein." Er sah sie aus seinen großen Azurblauen Kulleraugen an. "Ich bin schon länger auf, wusste ja nicht, wann du kommen wolltest." "Gomen." Er zwinkerte ihr zu und zog sie an der Hand außer Reichweite des Gebäudes. Dort stand jedoch nicht sein Auto, sondern ein Roller. "Oh..." "Wollte ihn nicht in die Auffahrt stellen, sonst denken deine Eltern noch es ist zu gefährlich und lassen dich nicht mit." "Ach was. Du hast doch sicher Helme, oder?" Naruto nickte eifrig und reichte Hinata einen. Sie zog ihn an. "Und... w-wie sehe ich aus?" "Super...", lachte er über den roten Helm Hinatas, der sich mit ihrem Outfit biss, und zog seinen eigenen an. Sie stiegend lachend auf. "Und wohin fahren wir?", fragte Hinata vorsichtig und lugte über seine Schulter. "Wird nicht verraten, festhalten!" Hinata hielt sich sachte hinten an seinem T-Shirt fest. Als er losfuhr, schrie sie kurz auf, da er so schnell fuhr, und legte ihre Arme um seinen Bauch. "Kannst dich ruhig festhalten, will ja nicht, dass du mir runterfällst." Er konnte natürlich nicht sehen, wie rot sie in dem Moment war. Sie hätte ihrem quietschroten Helm Konkurrenz machen können. @.@ Hausputz. Wer hatte diese grässliche Tätigkeit nur erfunden? Es waren sicherlich die Mütter dieser Erde, die ihre Arbeit damit an ihre Kinder und Männer legal abdrücken konnten, um sich selbst einen schönen Tag zu machen. Auch Tentens Mutter war auf die fixe Idee gekommen, sich einen Tag "Urlaub" nehmen zu müssen. Sie hatte alle im Haus dazu verdonnert, ihre Zimmer aufzuräumen. Und zwar gründlich, alles Gerümpel wegschmeißen, putzen, saugen, Staub wischen, Fenster putzen etc etc. Tenten hatte ihre sonst so glatten Haare im Nacken zu einem chaotischen Dutt gebunden, an dem alles rausfranselte. Da sie auf dem Boden rumkriechen durfte, um Spinnen und Müll zu beseitigen, hatte sie die älteste Hose an, die sie hatte auftreiben können, und ein schlichtes schwarzes Top, auf dem man Dreck nicht weiter sah. Sie sah einfach nur schmuddlig aus. Sie war gerade dabei ihr Zimmer zu entrümpeln. Unter ihrem Bett stapelten sich Kisten, sie zog eine nach der anderen hervor und lugte neugierig hinein. In einer lagen alte Bücher, in einer anderen altes Schulzeug und ein wieder einer anderen, zu ihrem Entsetzen, eine Brotdose mit Inhalt, die sie seit 3 Jahren nicht mehr gesehen hatte. An den Innenseiten der Dose hatte sich eine schwarze Pelzschicht gesammelt, in der Mitte lag ein leicht zerflossenes schwarz-grünes Etwas, was wohl mal ein Pausenbrot gewesen war. Voller Ekel schmiss sie die Dose in den Mülleimer, wobei sie aufging und sich der flüssige Schimmel in diesem verteilte. "Na toll, meinen Mülleimer kann ich jetzt auch wegschmeißen"; murmelte sie entnervt und widmete sich wieder den Kisten. Eine letzte war übrig, aber sie glaubte mit der Schimmelattacke das Schlimmste überstanden zu haben. Sie öffnete die kleine Kiste und erschrak. Fotos. Alte Fotos. Von Neji. Sie klappte die Kiste sofort wieder zu. "Ich hab doch alle seine Bilder verbrannt. Wieso sind welche übrig?" Das stimmte. An dem Tag, an dem sich Neji und Tenten so gefetzt hatten, dass es bis heute anhielt, hatte Tenten voller Wut alle Bilder von ihm genommen, sie zerrissen, in den Garten auf den Grill gelegt und verbrannt. Selbst die Negativen hatten dran glauben müssen, fast als wolle die Brünette sämtliche Erinnerungen an ihn auslöschen, als wären sie nie da gewesen. "Ich hab doch sogar unter dem Bett nach Bildern gewühlt. Wo komm die Kiste her? MUM!!" Tenten hörte ihre Mutter elegant die Treppen hochschreiten, sie machte fast keinen Mucks, doch hören konnte man sie trotzdem. "Ja? Bist du fertig." "Woher sind die Bilder???? Hast du die mir untergejubelt?" "Schatz, du hast damals alle Bilder verbrannt, das waren die einzigen, die ich noch retten konnte. Seit sie unter deinem Bett liegen, schläfts du erheblich besser und ruhiger." Tenten kratzte sich am Kinn. "Was meine Träume von Neji seitdem erklären würde. Aber Mutter, kannst du nicht verstehen, dass die Bilder mir weh tun. Ich kann ihm nicht vergessen, was er getan hat." "Aber dafür können die Bilder doch nichts. Und jetzt räum weiter auf. Ich werde die Bilder verstauen, bevor du wieder auf dumme Gedanken kommst." Na toll, dachte Tenten, in 10 Jahren lauern die dann in meiner Wohnung in irgendeiner Kommode, wo meine Mutter sie versteckt hat. Sie wollte anfangen ihr Zimmer zu saugen, steckte den Stecker in die Steckdose und war dabei auf den Knopf zu drücken, als das Telefon anfing zu klingeln. Sie ließ den Staubsauger achtlos beiseite fallen und stürzte die Treppen ins Wohnzimmer herunter. Bevor ihre Mutter Hand an das Telefon legen konnte, hatte ihre Tochter es schon von der Gabel gerissen und keuchte hinein. "Hallo? Hier Tenten." Alles war schließlich besser als putzen, vielleicht war der Anruf sogar für sie gedacht. "Hey, ich bin´s, Ino!" Tenten seufzte merklich auf. Meine Rettung, dachte sie und verschwand wieder in ihr Zimmer. "Wie gehts dir so, Teni? Gestern noch gut nach Hause gekommen?", hörte sie Ino am anderen Ende sagen, bevor sie plötzlich leise fluchte. "Alles in Ordnung Ino?", fragte Tenten besorgt. "Jaja, ich kann nur nicht telefonieren und meine Haare mit dem Glätteisen machen." Tenten verdrehte die Augen, Ino hatte von natur aus aalglatte Haaren, trotzdem waren sie ihr immer zu krauselig, dass das Glätteisen ihr ständiger Freund und Begleiter wurde. Und für alle Notfälle, das hieß wenn sie "Heißhunger" auf Locken hatte, trug sie auch immer einen Lockenstab in ihrer Tasche mit sich herum. So viel Eitelkeit ist sicher nicht gesund, überlegte die Braunhaarige, die sich keine Sorgen um ihre immer perfekt sitzenden Haare machen musste. Sie hatte solche Probleme einfach nicht. Sie kam auf Inos Frage zurück. "Ja, ich bin super heimgekommen, danke der Nachfrage. Neji musste mich wieder mitholen, er hat die ganze Zeit nur rumgestänktert." Durch den Hörer hörte sie Ino Seufzen. "Ihr seid doch beide durchgeknallt. Motzt euch an, mögt euch angeblich nicht mehr. Wenn ich jemanden nicht mag, bleibe ich nicht in seiner Nähe und versuche seine Aufmerksamkeit durch einen Streit zu gewinnen." "Ich will NIEMANDS Aufmerksamkeit, verdammt!! Und schon gar nicht Neji, warum rufst du an? Ich hab zu tun!" In diesem Moment hörte sich Hausputz für Tenten gar nicht mehr so schlimm an, hauptsache sie war dieses sich ständig wiederholende Gespräch mit Ino von wegen Neji los. Sie hasste ihn, aber zwischen Hass und Liebe war ja bekanntlich nur ein schmaler Grad, und bei einem Ungleichgewicht zwischen den Personen konnte es schon mal vorkommen, dass man beides aus einmal empfand, sowohl Liebe, als auch Hass. Das hatte sie zumindest gelesen. Doch bei ihr war es anders, sie liebte Neji nicht, sie wollte ihn nur immer wieder spüren lassen, wie sehr sie immer noch verletzt ist. Ino erzählte Tenten von Sakuras "Krisensitzung". "Okay, ich komme. Klingt doch besser als Hausputz." Sie legte auf und schmiss das Telefon in die Ecke. Vielleicht sollte sie noch etwas anderes anziehen, mit den Sachen würde sie sich nicht aus dem Haus trauen. Sie lief langsam die Treppen runter und sah zu ihrer Mutter, die ihre Hände in die Hüften stemmte und sie erwartungsvoll ansah. "Telefonieren hält dich vom Arbeiten ab, wer war das?" "Ähm.. Ino. Mom? Kannst du mich gleich zu Sakura fahren?" "Kommt überhaupt nicht in Frage!" "Aber ihr geht es nicht gut. Sie hat schlimme Probleme.... mit Sasuke!" Sie biss sich auf die Lippe. Sakura gefiel es bestimmt nicht, dass Tenten sowas einfach so in der Weltgeschichte herumzuserzählen, aber Lügen würde noch schlimmer enden. "Oh, das tut mir aber Leid. Na gut, aber du holst die Arbeit morgen auf, verstanden?" "Ja mom..." ________ tadaa....^^ fast 100 Favos o.o danke^.^ Und weil ich so böse bin *psycho-lache* dürft ihr mir 30 Kommentare schreiben, bevor das nächste Kap kommt *evil grins*.... (hoffe das klappt xD.... sonst hat sich das weitere schreiben der story nich gelohnt xD) lg Teleschnecke Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)