Chaos der Gefühle von abgemeldet (Wen liebe ich noch mal?) ================================================================================ Kapitel 12: Der erste Frühling (zensiert) ----------------------------------------- Unruhig stand Tanabe auf dem Schulhof und wartete auf einen ganz bestimmten Jemand. Nach knapp zehn Minuten betrat dieser dann endlich den Hof, nahm sofort Blickkontakt mit dem Schwarzhaarigen auf und signalisierte ihm mit einem breiten Grinsen, dass sie sich wieder hinter der Sporthalle treffen würden. Zufrieden verschwand der Jüngere in dessen Richtung, lehnte sich rücklings an den dort stehenden Kirschbaum, mit seinen prachtvollen Blüten. Doch so recht gefiel ihm seine Position noch nicht, also stellte er sich nervös immer wieder um, fluchte in Gedanken: ‚Verdammt, wenn ich nur wüsste, wie ich am besten rüber kommen! Ich will heiß für ihn aussehen!’ Schließlich gab er sich dann aber doch mit einer Pose zufrieden, keine Sekunde zu früh, denn schon kam der Erwartete um die Ecke. Ein breites Grinsen legte sich erneut auf die Züge seines Gegenübers, als er auf Tanabe zukam, ihn gleich forsch in seine Arme zog und seine Lippen mit den eigenen verschloss. Auffordernd leckte er über die weichen Lippen, woraufhin der Schwarzhaarige sogleich bereitwillig den Mund öffnete und der forschenden Zunge Einlass gewehrte. Als die Beiden sich dann nach geraumer Zeit wieder voneinander lösten, blickte Tanabe dem Größeren tief in die Augen, keuchte: „Hibari.“ Die Wangen leicht gerötet, die Augen vor Erregung glänzend krallte der Vierzehnjährige sich im Hemd seines besten Freundes fest. Gierig leckte er sich kurz über die Lippen, fragte heiser: „Gehen wir heute nach der Schule zu dir?“ Zärtlich strich Hibari mit seinem Daumen über die Unterlippe des Jüngeren und antwortete: „Na klar, meine Eltern sind eh bis spät abends arbeiten, also haben wir viel Zeit füreinander.“ „Hm, klingt gut“, schnurrte der Kleinere, leckte den streichelnden Daumen, nahm ihn schließlich ganz in den Mund und saugte an ihm, wobei er den Älteren mit seinem Blick fixierte. Dieser ließ es wortlos geschehen, schaute erregt in die glänzenden Augen, fand den sich ihm gerade gebotenen Anblick einfach nur umwerfend. „Ich denke du solltest jetzt lieber aufhören, heben wir uns den Rest für nachher auf, sonst bekomme ich hier und jetzt einen Steifen.“ „Schade“, schnurrte Tanabe, entließ den Braunhaarigen aus seiner Liebkosung, rieb jedoch demonstrativ seine Hüfte an Hibaris und hauchte ihm ins Ohr: „Ich wüsste ganz sicher was damit anzufangen.“ Mit einem süffisanten Grinsen löste er sich von Hibari, ging vor in Richtung Schulgebäude. Der Ältere hingegen lehnte sich zufrieden an den Baum, beobachtete seinen Freund, bis dieser aus seinem Sichtfeld verschwand, bevor er ihm folgte, sich auch auf den Weg in sein Klassenzimmer machte. ~~*~~oOo~~*~~ Nach dem Unterricht machten die Beiden sich dann auf zu Hibari nach Hause, wo sie ungewöhnlich schnell ankamen. Wie selbstverständlich ließ der Schwarzhaarige sich auf das Bett des Größeren fallen, streckte sich berechnend vor diesem mit einem tiefen wohligen Seufzen. „Findest du es nicht ziemlich unverschämt dich so einfach auf meinem Bett zu fläzen?“ Keck grinsend legte Hibari sich neben Tanabe auf die Seite, streichelte über seine Brust, bevor er begann sein Hemd aufzuknöpfen und anschließend die Hand darunter gleiten ließ, in seine rechte Brustwarze kniff. „Unverschämt“, stöhnte der Kleinere fragend: „Ganz und gar nicht, viel eher bist du unverschämt, so dreist wie du dich an mir vergreifst.“ Erneut seufzte Tanabe, doch dieses Mal erregt, dank der verwöhnenden Hand an seiner Brustwarze. Mit wenigen geschickten Griffen öffnete der Ältere das Hemd des Schwarzhaarigen vollends, beugte sich über Tanabe und verwickelte ihn in einen verlangenden Kuss. Lange widmeten sie sich ihrem Spiel, wurden dabei immer leidenschaftlicher, bis sie sich schließlich wieder voneinander trennten und sich Hibari am Hals des Jüngeren runter über seine Brust bis zu seinem Bauchnabel küsste, dabei seine Hose öffnete. Keuchend bog sich ihm dieser entgegen, suchte mit den Händen nach den Haaren des Größeren und krallte sich in ihnen fest. „Hibari, warte.“ Ein wenig wirsch zog er den Braunhaarigen zu sich rauf, küsste ihn erneut, drehte sich dabei mit ihm, so dass er schließlich breitbeinig auf ihm zu sitzen kam und entledigte sich seines Hemdes, bevor er ihren Kuss fortsetzte, leidenschaftliche Kämpfe ausfocht. Dabei sank er immer tiefer, bis er vollends auf Hibaris Körper zum liegen kam, leicht die Hüften an ihm rieb. „Hibari“, keuchte er schließlich atemlos, als sie sich wieder lösten, begann sogleich am Ohrläppchen des Älteren zu knabbern. Dieser schob derweil seine Hände in Tanabes Hose und massierte seinen Hintern, wisperte rau: „Du machst mich so unglaublich geil.“ „Ich fühl’s.“ Nur zu deutlich spürte der Schwarzhaarige, wie die Erregung des Älteren allmählich anschwoll, verstärkte seine Bemühungen mit den Hüften noch etwas. Dabei öffnete er die Knöpfe von Hibaris Oberteil, ließ die Hände über seine Brust gleiten, knetete die harten Brustwarzen. Grinsend beugte sich Tanabe runter, küsste den Hals des Braunhaarigen zärtlich: „Gefällt dir das?“ „Ja, aber weißt du, was mich noch mehr anmachen würde?“ Unsicher schaute der Jüngere Hibari in die Augen, als dieser sich lasziv über die Lippen leckte: „Bläst du mir einen?“ Unwillkürlich wurde der Kleinere rot um die Nase, verbarg das Gesicht in der Halsbeuge des Größeren und murmelte: „Okay.“ Verlegen schluckte der Schwarzhaarige, küsste Hibari noch einmal hinter dem Ohr, bevor er sich weiter runter gleiten ließ, mit leicht unsicherem Blick und einer unbändigen inneren Unruhe die Hose des Älteren öffnete. ~~*~~~*~~ zensiert ^^ ~~*~~~*~~ Einige Zeit später lagen die Beiden nebeneinander im Bett, Hibari lag auf dem Rücken und schlief, während der Schwarzhaarige neben ihm auf der Seite lag und liebevoll mit den Haaren des Älteren spielte. ‚Wie friedlich er aussieht’, dachte er im Stillen, lächelte unwillkürlich, beinahe verträumt: ‚Es ist so schön mit ihm zusammen zu sein. Hoffentlich ändert sich das nicht, ich fühle mich so wohl in seiner Nähe und er bedeutet mir so viel.’ Vorsichtig kuschelte Tanabe sich an den Älteren, seufzte wohlig und schloss die Augen, nahm zuvor jedoch noch die Hand des Braunhaarigen. ~~*~~oOo~~*~~ Ein paar Wochen später war Hibari nach der Schule gerade auf dem Heimweg, als er mal wieder daran denken musste, was er schon so alles mit seinem besten Freund ausprobiert hatte. ‚Das mit Tanabe macht echt Spaß und ist wahnsinnig interessant, doch ich denke nicht, dass ich ihn lieben könnte, nicht als meinen festen Freund. Nein, nicht mal in tausend Jahren. Dafür bedeutet er mir als Kumpel allerdings umso mehr.’ Während der Braunhaarige so seinen Gedanken nachhing, hörte er plötzlich Geräusche aus einer Seitengasse, die seine Aufmerksamkeit auf sich zogen. „Hey, bitte warte mal, ich muss dir was sagen“, rief ein blondes Mädchen einem etwa dreizehnjährigen Jungen nach, der daraufhin stehen blieb und fragte: „Ja, was ist denn?“ Das Mädchen blieb ebenfalls stehen und entgegnete dem Schwarzhaarigen schüchtern: „Hier, das ist für dich. Ich hab sie selbst gemacht, hoffentlich schmecken sie dir.“ Mit geröteten Wangen reichte sie dem Größeren eine kleine verpackte Schachtel, doch dieser blickte nur kurz auf das Geschenk, bevor er das Wort erneut an die Kleine richtete: „Tut mir leid, doch das kann ich nicht annehmen, du würdest dir dann nur unnötig Hoffnungen machen.“ „Was meinst du damit?“ Mit großen verständnislosen Augen blickte die Blonde den Jungen vor sich an, begriff nicht wirklich was dieser ihr sagen wollte. „Ich fühle mich wirklich sehr geschmeichelt, dass du mir solche Gefühle entgegenbringst, aber die kann ich nicht erwidern. Ich mag keine Mädchen.“ Die Kleine verstand immer noch nicht und fragte noch mal: „Wie meinst du das? Du bist doch in einem Alter, wo man sich für Mädchen wie mich interessiert, oder nicht?“ „Doch schon, aber du verstehst mich falsch, ich mag einfach keine Mädchen.“ Allmählich wurde das Mädchen sichtlich wütend und fauchte: „Du bist doof, du kannst mir ruhig sagen, wenn du mich nicht magst!“ Hibari bemerkte, wie überfordert sich der Schwarzhaarige in seiner derzeitigen Lage fühlte und eilte ihm nun ritterlich zur Hilfe. „Hey Kleine, du missverstehst ihn. Der Junge mag keine Mädchen, weil er schwul ist und deshalb kann er dein Geschenk auch nicht annehmen.“ Kurz blickte die Kleine irritiert zwischen den beiden Jungs hin und her, bevor sie in Tränen ausbrach und rief, während sie Hals über Kopf davon lief: „Das kann doch gar nicht sein!“ „Oje, irgendwie passiert mir das viel zu oft“, seufzte der Schwarzhaarige, während der Ältere ihn eingehend musterte, dabei einen Schmunzeln nicht unterdrücken konnte. ‚Der Kleine ist echt niedlich, ich glaube den lass ich nicht so einfach wieder verschwinden. Nein, ganz bestimmt nicht, der ist genau mein Typ.’ „Vielen Dank, dass du mir geholfen hast ihr klar zu machen, was Sache ist. Ich bin das echt leid.“ „Jetzt schon? Du bist wohl ziemlich begehrt, was?“ „Scheint so“, meinte der Kleinere leicht verlegen. „Ich find’s berechtigt, du bist echt süß. Aber meinen Respekt, dass du in deinem Alter schon weißt, dass du schwul bist.“ „Danke für das Kompliment und was das Schwulsein betrifft, ich hab einfach nicht solchen Schiss, wie die Anderen und sag frei heraus, dass ich schwul bin, ist doch nix dabei. Ich heiße übrigens Masaya.“, lächelte der Jüngere, verschränkte dabei die Arme hinter dem Rücken, weshalb Hibari ihn nur noch niedlicher fand. Seine Augen begannen richtig zu glänzen, als er entgegnete: „Masaya… der Name passt irgendwie zu dir. Ich heiße Hibari.“ „Freut mich, hilfst du öfter irgendwelchen Uke’s aus der Patsche“, fragte der Kleinere neugierig, machte gleich mal deutlich, welche Rolle er in einer Beziehung inne hatte, lächelte seinen Gegenüber dabei unschuldig an. Irgendwie war ihm dieser braunhaarige Typ sofort sympathisch und gut sah er dazu auch noch aus, ein richtig guter Fang. Dieser grinste verschmitzt: „Nur den Schönsten der Schönen. Und Masaya, bist du schon in festen Händen, oder darf ich dich auf ein Eis einladen?“ „Nein, ich hab keinen festen Freund, meinetwegen können wir gerne mal Eisessen gehen, natürlich nur, wenn du mich einlädst, so wie sich das gehört“, schnurrte der Schwarzhaarige, harkte sich lächelnd beim Größeren ein, drückte sich nahe an ihn ran: „Vielleicht jetzt gleich?“ „Klar, wenn du Zeit hast, gerne. Komm, ich zeig dir meinen Lieblingsladen.“ Masaya nickte zustimmend und so machten die Beiden sich auf zu ihrem Date. ~~*~~oOo~~*~~ Am nächsten Tag machte Hibari sich dann sogleich auf den Weg zu seinem besten Freund nach Hause und ließ sich dort auf dessen Bett fallen, woraufhin sich dieser an seine Schulter schmiegte, spielerisch an seinem Ohr knabberte: „Ich hab dich vermisst.“ Der Ältere seufzte jedoch nur, ging nicht weiter auf das Geschmuse ein: „Du, ich muss dir was sagen Tanabe, etwas ganz wichtiges.“ Gespannt schaute Tanabe seinem Freund in die Augen, der ihm strahlend verkündete: „Ich hab mich unsterblich verliebt.“ Als der Kleinere dies hörte, drohte sein Herz aus seiner Brust zu springen, so schnell begann es zu schlagen, glaubte er doch zu wissen, in wen sich der Braunhaarige verliebt hatte. ‚Er liebt mich auch, ich bin ja so glücklich! Endlich können wir ein richtiges Paar sein!’ Stürmisch fiel er Hibari um den Hals, drückte sich eng an ihn, was diesen lachen ließ: „Schön, dass du dich so für mich freust, Tanabe. Er heißt Masaya und ist echt super süß.“ Augenblicklich krampfte sich das Herz des Schwarzhaarigen bei dieser Nachricht zusammen, er hatte sich geirrt, sein geliebter Hibari wollte nicht mit ihm zusammen sein, sondern ihn verlassen! Eine Welt brach für den Jüngeren zusammen. Stück für Stück löste er sich vom Braunhaarigen, blickte ihm entsetzt in die Augen und stammelte: „M… Masaya? Wer… wer ist das?“ Tanabe konnte kaum einen klaren Gedanken fassen, war er doch viel zu verletzt dafür. Am, liebsten wäre er geflüchtet und hätte sich eingebildet der Größere hätte nichts gesagt, doch das würde ihm ja auch nichts bringen. Hibari hingegen schien sein Entsetzen überhaupt nicht bemerkt zu haben und antwortete verträumt: „Ich habe ihn auf der Straße kennen gelernt, er wurde… na ja, sagen wir mal leicht bedrängt und ich habe ihm geholfen. Als Dank bekam ich dann ein Date von der kleinen Zuckerschnute. Er gefällt mir echt wahnsinnig gut und na ja… du wirst sicher verstehen, dass das mit uns deswegen nicht weitergehen kann. Ich will wirklich versuchen, dass aus mir und Masaya was Ernstes wird, ich weiß zwar noch nicht, wie er darüber denkt, aber ich bin sehr zuversichtlich.“ „Du willst mich wirklich einfach so abservieren? Einfach so, nach allem, was wir miteinander getan haben? Wir sind uns so nahe gekommen!“ „Aber das war doch nichts Ernstes, wir haben einfach nur aus Neugier einiges miteinander ausprobiert, da waren nie Gefühle im Spiel“, entgegnete der Ältere lapidar, merkte gar nicht, dass er Tanabe mit seinen Worten noch tiefer verletzte. „Oder hast du das anders gesehen?“ „Nein… nein, war nur Neugier, wie du schon sagtest“, erklärte der Kleinere hastig, versuchte mit einem etwas schiefen Lächeln seine wahren Gefühle zu überspielen. „Ähm, du solltest jetzt gehen, ich muss noch was erledigen, wir sehen uns ja morgen in der Schule.“ Eilig schob er den Braunhaarigen aus seinem Zimmer, schloss die Tür anschließend schnell wieder und brach im nächsten Augenblick weinend auf seinem Bett zusammen, drückte das Gesicht tief in sein Kissen, damit ihn Hibari nicht auch noch hörte. Der verließ ohne Widerrede das Haus, empfand das Verhalten seines Freundes zwar als komisch, machte sich aber nicht allzu viele Gedanken darüber. Stattdessen nahm er sein Handy zur Hand und rief Masaya an: „Hey, hier ist Hibari, hast du demnächst mal wieder Zeit dich mit mir zu treffen?“ „Klar“, fiepte der Jüngere sogleich freudig, hatte er den Braunhaarigen doch gleich lieb gewonnen. Tanabe hingegen ließ derweil seiner Verzweiflung freien Lauf, schluchzte herzzerreißend in sein Kissen. ‚Wie kann Hibari mir das nur antun? Hat er denn nicht gemerkt, wie verliebt ich in ihn bin? Dabei dachte ich er würde endlich richtig mit mir zusammen sein wollen… es tut so weh, wie soll ich ihm denn jetzt noch unter die Augen treten?’ Völlig fertig mit den Nerven drückte der Schwarzhaarige sich noch tiefer ins Bett, kuschelte sich richtig ein. ~~*~~oOo~~*~~ In den nächsten Wochen verhielt Tanabe sich Hibari gegenüber so gut er konnte normal, sie waren einfach wieder normale Freunde. Zwar fiel dies dem Schwarzhaarigen unglaublich schwer, aber er wollte den Älteren nicht auch noch als Freund verlieren. Zum Glück erzählte dieser nicht allzu viel von seinem kleinen Liebling, ansonsten hätte Tanabe die Situation wohl auch nicht ertragen können, wäre schlicht irgendwann ausgerastet. Es war ein freier Schultag, an dem er beschlossen hatte mal wieder sein Zimmer zu verlassen und raus in die Stadt, zu seinem Lieblingscafé zu gehen und sich aus Liebeskummer mit einem Eis zu verwöhnen. Gerade war er vor dessen Tür angekommen, wollte schon hinein gehen, als er im Laden an einem der Tische Hibari erblickte und ihm gegenüber saß ein umwerfend süßer schwarzhaariger Junge. Tanabe wusste sofort, wer der Unbekannte war und konnte nicht verhindern, dass sich sein Herz schmerzhaft zusammenzog, zu frisch waren die Wunden. Tränen bahnten sich ihren Weg, brannten hinter seinen Lidern. Das war das Letzte gewesen, was er hatte sehen wollen. Sehnsüchtig betrachtete er den Braunhaarigen, wäre nur zu gerne an seiner Seite, als dieser plötzlich zu ihm rüber blickte. Erschrocken wich der Jüngere einige Schritte zurück, machte sich aus dem Staub, als er bemerkte, wie dieser auch noch aufstand, anscheinend zu ihm wollte. Doch diese Konfrontation wäre in diesem Moment einfach zu viel für ihn gewesen. ~~*~~oOo~~*~~ Am frühen Morgen stand Hibari vor Tanabes Klassenraum, um mit ihm zu reden und nach einigen Minuten des Wartens kam dieser auch, grüßte ihn überrascht: „Guten Morgen.“ „Morgen Tanabe. Ähm… ich wollte dich fragen warum du gestern vor mir weggelaufen bist, denn das war echt eine Schräge Aktion von dir.“ Leicht beschämt senkte der Schwarzhaarige seinen Blick, erklärte: „Na ja, ich wollte euch nicht stören.“ „Ach was, ich wollte dir Masaya auch mal vorstellen, immerhin hoffe ich, dass das was Ernstes mit ihm wird. Ich hab’s, komm doch heute nach der Schule mit, dann stell ich ihn dir vor.“ ‚Ist der jetzt total bescheuert, das werde ich ganz sicher nicht’, dachte der Kleinere, während es in seinem Innern nur so brodelte. „Nein, lass mal, ich will euch wirklich nicht stören.“ „Wie gesagt, das tust du ganz und gar nicht. Also treffen wir uns nachher am Schultor. Ich freu mich, bis nachher.“ Hibari ließ den Kleineren einfach stehen, weshalb ihm dieser noch nachrufen wollte, dass er nicht mitkommen würde, als ihm ein ganz anderer, ein fieser Gedanke kam. ‚Na warte, glaub nicht du könntest mich ungestraft als dein Betthäschen missbrauchen und dann für so einen kleinen Knilch fallen lassen. Das zahle ich dir heim Hibari.’ ~~*~~oOo~~*~~ Nach Ende des Unterrichts ging der Schwarzhaarige dann also doch zum Schultor, wo bereits Hibari auf ihn wartete. „Tut mir leid, wir hatten eben tatsächlich mit ’nem Studenten Unterricht, der von nichts ’ne Peilung hatte, deshalb hat es ein wenig länger gedauert.“ „Schon okay, aber jetzt müssen wir uns ein bissel beeilen, ich will Masaya nur ungern warten lassen.“ Gemeinsam machten die Beiden sich auf den Weg zum Café, in dem der Jüngere seinen Freund schon am Vortag überraschend entdeckt hatte und wo Masaya bereits am selben Tisch, wie tags zuvor, saß. Breit grinsend stand er auf, als sie den Laden betraten, kam ein Stück auf sie zu und gab dem Ältesten zur Begrüßung einen kleinen Kuss. „Hi Masaya, das hier ist Tanabe, mein bester Freund.“ Der Blick des Kleineren wandte sich automatisch dem besagten besten Freund zu, wobei er sich ein leises Kichern einfach nicht verkneifen konnte: „Freut mich, aber hoffentlich läufst du heute nicht gleich wieder vor mir weg.“ „Ich wollte euch nur nicht stören“, entgegnete der Ältere, mit einem leichten Grummeln, was den kleineren Schwarzhaarigen ein wenig irritiert mit den Wimpern plinkern ließ. Schnell fing er sich jedoch wieder, beschloss nicht länger darüber nachzudenken: „Setzt euch doch, ich warte schon eine ganze Weile. … Ah, da kommt ja auch schon mein Puddingteilchen.“ Mit einem Glitzern in den Augen beobachtete Masaya, wie die Bedienung - eine hübsche junge Dame - ihm seinen Kuchen, sowie einen Kakao servierte und auch den Neuankömmlingen jeweils ein heißes Schokoladengetränk hinstellte. „Danke. … Ich hab euch was mitbestellt, ich hoffe das war in Ordnung?“ „Klar mein Liebling“, schnurrte der Braunhaarige sogleich und setzte sich seinem Schatz gegenüber, weshalb nun Tanabe die Wahl hatte. Entweder er setzte sich zu dem Verräter Hibari oder aber zu dem flauschigen Kätzchen rechts von sich. Er brauchte nicht lange, um sich zwischen diesen Möglichkeiten zu entscheiden und setzte sich schließlich neben den Jüngeren, der ihn sogleich mit großen Augen musterte. Doch davon ließ dieser sich nicht stören, wandte stattdessen das Wort an seinen Kumpel: „Mensch Hibari, wer hätte gedacht, dass du so eine Sahneschnitte abkriegst, ich bin echt positiv überrascht.“ ‚Auch, wenn ich es nicht sonderlich gerne zugebe, der Kleine ist echt süß.’ „Oh, danke für das Kompliment“, schnurrte der Jüngste zufrieden, lehnte sich kurz an die Schulter des schwarzhaarigen neben sich und grinste breit. „Ach, nichts zu danken“, antwortete Tanabe, strich dem Jüngeren einmal kurz durchs Haar. ‚Irgendwie mag ich ihn, umso besser, dann fällt es mir noch leichter meine Rache an Hibari durchzuziehen.’ Hibari hingegen betrachtete Masaya verliebt: „Ja, er ist goldig, nicht wahr?“ Er freute sich, dass sich seine zwei Lieblinge scheinbar gut verstanden, war es ihm doch sehr wichtig gewesen, dass die Beiden sich vertrugen. „Und wie“, stimmte ihm nun Tanabe zu, dachte aber: ‚Na warte du nur.’ Gemeinsam unterhielten sie sich eine ganze Weile, verstanden sich dabei sogar noch sehr gut, bis Hibari nach etwa einer Stunde aufseufzte. „Was ist den Hibari“, fragte der Jüngste sofort neugierig, lehnte sich leicht zu ihm rüber, haschte dabei nach dem inzwischen zweiten - noch halbvollen - Kakao des Braunhaarigen. „Es tut mir leid, aber ich muss los. Ich schreibe morgen eine Klausur und muss dafür noch lernen.“ Offensichtlich ziemlich betrübt stand der Größere auf, zog sich seine Jacke wieder über, die er im Laufe des Gesprächs abgelegt hatte. Dabei betrachtete ihn Masaya traurig, schmollte leise: „Du bist blöd.“ „Ach Schnucki, tut mir ehrlich leid, aber ich hab hart für meinen Notendurchschnitt gearbeitet. Verzeih mir Masaya, dafür lade ich dich Freitag auch ins Kino ein.“ „Na gut, akzeptiert“, grinste der Kleinere, nippte an Hibaris Kakao, während dieser Geld auf den Tisch legte - genug für sie alle Drei. „Dann bis morgen, Süßer“, schnurrte Hibari noch, beugte sich vor und gab dem Kleineren einen Kuss auf die Schläfe. „Tschau Tanabe.“ „Tschau“, lächelte der Angesprochene, wobei er gedanklich ergänzte: ‚… du Arschloch. Lass mich ruhig mit deinem Kleinen alleine, umso schneller bist du ihn los.’ Nachdem Hibari gegangen war, setzte sich der ältere Schwarzhaarige auf dessen Platz, damit er den Kleineren besser ansehen konnte und meinte: „Tja, Hibari ist und bleibt halt ein Streber. Aber weißt du, er ist so glücklich, dass er dich gefunden hat.“ „Das bin ich auch, er ist sehr lieb.“ Zustimmend nickte der Ältere, konnte er dies doch nicht abstreiten. Hibari hatte eine unglaublich liebe Art, zuvorkommend und immer darauf bedacht, dass es seinem Liebling gut ging, zumindest, wenn man mal von seinem Verhalten Tanabe gegenüber absah. „Ich muss allerdings sagen, dass ich ehrlich ziemlich überrascht bin, dass du dir schon sicher bist, dass du für immer mit Hibari zusammen sein willst.“ Masaya, der gerade an seinem Kakao genippt hatte, schaute seinen Gegenüber fragend an: „Was meinst du damit?“ „Na ja, Hibari ist doch kein Mensch für einen Tag, wenn dann muss es schon von Dauer sein und in dir hat er doch seine große Liebe gefunden. Schön, dass du ihn so glücklich machst. … Oder siehst du das etwa anders? Du schaust mich so komisch an.“ „Ähm… bist du dir sicher, dass ihm das so ernst ist“, sichtlich nervös rutschte der Kleinere auf seinem Platz hin und her, was Tanabe sofort zufrieden bemerkte: „Ich meine, ich bin noch so jung, ich fange doch gerade erst an meine Erfahrungen zu sammeln, aber das möchte ich nicht nur mit einem Jungen tun. Ich mag Hibari wirklich sehr, aber… für eine ernsthafte Beziehung bin ich einfach noch nicht bereit.“ „Das verstehe ich“, meinte der ältere Schwarzhaarige einfühlsam, nahm Masayas Hand in seine: „Ich möchte mich auch erst ausprobieren, bevor ich mich festlege. Eine feste Beziehung kann man doch auch später noch führen, wenn man seine Erfahrungen gemacht hat.“ „Genau so sehe ich das auch, außerdem bin ich erst dreizehn.“ „Hmh…“ Leicht beugte sich der Ältere vor, blickte Masaya tief in die Augen: „Noch dazu bist du umwerfend schön.“ Eine leichte Röte legte sich auf die Wangen des kleineren Schwarzhaarigen, als er sich leicht unsicher Tanabe näherte, dessen Lippen mit den eigenen verschloss. Es war ein sanfter, ein unschuldiger Kuss, den sie miteinander tauschten. Zumindest, wenn man vergaß, dass die Beiden den Braunhaarigen auf gewisse Weise mit ihren Handeln hintergingen. Der Ältere triumphierte innerlich, intensivierte den Kuss vorsichtig, streichelte dabei mit der rechten Hand über die Wange des Kleineren. ‚Hm, er schmeckt gut, da hab ich ja sogar noch etwas mehr von meiner Rache.’ Als sie sich wieder voneinander lösten, hauchte Tanabe: „Du solltest Hibari sagen, dass du keine feste Beziehung willst, bevor er sich vollends in dich verliebt hat.“ Der Ausdruck in Masayas Augen wurde wieder traurig: „Ich weiß, aber ich möchte ihm nicht wehtun. … Ich werde es ihm gleich morgen sagen, hoffentlich ist er nicht allzu verletzt…“ „Mach dir keine Sorgen, das wird schon alles werden.“ Sanft streichelte er dem Jüngeren über die Wange, während dieser bedrückt dachte: ‚Oh doch, es wird ihm nämlich unglaublich wehtun, so gut kenne ich Hibari inzwischen schon, um dies zu wissen.’ Innerlich grinste der Größere, seine Racheplan ging auf, doch gleichzeitig schmerzte es ihn auch. Er liebte Hibari nun mal, da wollte er ihn eigentlich glücklich wissen, doch leider wog der Wunsch nach den gleichen Schmerzen - die er bei seiner Abfuhr verspüren musste - im Augenblick mehr. „Wenn du möchtest können wir uns ja morgen treffen, nachdem du mit Hibari gesprochen hast.“ Ein wenig irritiert blickte der Kleinere seinen Gegenüber an: „Hibari ist dein bester Freund und trotzdem willst du, nachdem er eine Abfuhr erteilt bekommen hat, nicht bei ihm bleiben und ihn trösten? Was hat er gemacht, dass du ihm so was antust?“ „Nichts“, log der Schwarzhaarige prompt, verriet damit, dass in Wahrheit doch etwas vorgefallen sein musste. „Hibari wird danach sicher lieber erstmal alleine sein wollen…“ Bedrückt schaute Tanabe zur Seite, hielt dabei aber immer noch Masayas Hand fest, streichelte sie leicht mit dem Daumen. Selbst beim besten Willen konnte er den Braunhaarigen nicht auch noch trösten, das würde ihn vollends fertig machen und so viel heucheln konnte er dann auch in seinem Rachewahn nicht. Masaya bemerkte währenddessen, dass ihm der Ältere etwas verschwieg, wollte jedoch bei dem betretenen Gesichtsaudruck nicht weiter nachharken. „Gib mir mal deine Handynummer, dann rufe ich dich morgen an, nachdem ich mit Hibari gesprochen habe. Ich gehe übrigens für mein Leben gerne shoppen, vor allem, wenn ich ein spendables Date habe“, meinte Masaya zwinkernd zu Tanabe, der auf gewisse Weise erleichtert sein Handy hervorkramte. Er konnte sich seine Nummer einfach nicht merken, also suchte er sie schnell in seinem Telefonbuch raus und teilte sie anschließend dem Kleineren mit, der sie sich sofort einspeicherte. „Ich freu mich dich morgen wieder zu sehen, irgendwie bist du ganz süß trotz deiner frechen Art, nur schade, dass wir uns unter solchen Umständen kennen lernen mussten. Aber egal, zerbrich dir jetzt nicht dein hübsches Köpfchen, dafür ist später noch genug Zeit.“ „Hmh…“ „Hey, Hibari verkraftet das schon, ich kenne ihn“, lächelte Tanabe milde, küsste Masaya kurz auf die Wange. ~~*~~oOo~~*~~ Einen Tag später stand Hibari in der Küche, nachdem er gerade erst von der Schule heimgekommen war und stellte den frisch gekauften Blumenstrauß in eine Vase, er war total hibbelig, hatte sein kleiner Liebling doch am Morgen angerufen und sich mit ihm verabredet. Leider wusste der Braunhaarige nicht, was für ein Gespräch dieser am Vortag noch mit seinem besten Freund geführt hatte und was nun auf ihn zukommen würde, er dachte nämlich genau entgegengesetzt, dachte Masaya würde vielleicht ein wenig intimer mit ihm werden wollen. Aus diesem Grund war er auch schon den ganzen Morgen überaus nervös und hegte so manch unkeuschen Gedanken. Selbst bei seiner Klausur hatte er sich nicht richtig konzentrieren können, was seiner Note jedoch wohl kaum schaden würde. Gerade seufzte er wieder einmal glücklich, als es auch schon an der Haustür klingelte. Ungemein aufgeregt machte er sich schnellen Schrittes auf zur Tür, öffnete sie mit einem breiten Grinsen. „Da bist du ja endlich. Schön, dass du da bist Masaya.“ Zärtlich küsste er den Kleineren zur Begrüßung, ließ ihn erst danach in die Wohnung. „Hibari, ich muss mit dir reden.“ „Klar“, entgegnete der Ältere bloß, beobachtete Masaya mit wachsamen Augen, als dieser sich seiner Jacke entledigte, legte ihm anschließend gleich die Hände auf die schmalen Hüften, die es ihm so angetan hatten und säuselte ihm ins Ohr: „Du siehst wieder mal umwerfend gut aus.“ „Hibari, wie ernst ist es dir mit uns?“ Bedrückst schob Masaya die Hände des Älteren von sich, ging ein paar Schritte zurück und blickte dem Größeren fest in die Augen, der ihm nun antwortete: „Das mit uns ist mir sehr wichtig. Ich weiß, dass wir uns noch nicht lange kennen, aber ich weiß auch, dass ich dich liebe. Ich möchte auf ewig mit dir zusammen sein und dich mit absolut niemandem teilen.“ „Siehst du und da liegt das Problem…“ „Welches Problem? Was meinst du damit Masaya?“ „Na, dass du viel zu sehr übers Ziel hinaus schießt. Versteh doch, ich fange gerade erst an Erfahrungen zu machen und das möchte ich mit verschiedenen Jungs tun. Ich mag dich sehr gerne, das steht außer Frage, aber ich möchte noch keine feste Beziehung eingehen, schon gar nicht mit dem Vorsatz, dass es für immer ist. Es tut mir so leid Hibari, aber das mit uns beiden wird wohl leider nichts werden, wir haben viel zu verschiedene Ansichtweisen.“ Masaya fühlte sich absolut nicht wohl in seiner Haut, er wollte dem Älteren nicht wehtun, doch es musste jetzt sein, bevor die Gefühle zu stark wurden und er Hibari noch mehr verletzte. Dieser musste erst einmal tief durchatmen nach dieser Nachricht, konnte einfach nicht glauben, was er gerade gehört hatte, wollte es auch gar nicht. Sein süßer Masaya machte plötzlich mit ihm Schluss. Unweigerlich stiegen Tränen in seine Augen: „Ich wusste nicht, dass du so denkst. Da... da kann ich wohl nichts machen…“ Masaya ging das Ganze mehr an die Nieren, als er geglaubt hatte, weshalb er betreten den Blick senkte: „Es tut mir ehrlich leid, ich wollte dich nicht verletzen…“ Hibari brachte daraufhin nur ein gequältes Lächeln zustande und entgegnete mit belegter Stimme: „Ist schon gut, das weiß ich doch.“ „Vielleicht finden wir ja in ein paar Jahren wieder zueinander, wenn wir beide Erfahrungen gesammelt haben…“ Der Größere nickte leicht: „Ja, vielleicht wird es so sein… wer weiß.“ Bedrückt ging der Kleinere auf den Braunhaarigen zu: „Ich denke ich geh dann jetzt besser.“ Zaghaft umarmte er Hibari noch mal, hauchte ihm leise zu, wie leid es ihm täte und verließ anschließend das Haus. ‚Armer Hibari, das wollte ich nicht. Hoffentlich kann er mir das irgendwann verzeihen.’ Seufzend holte er sein Handy raus, rief den älteren Schwarzhaarigen an, mit dem er sich dann in der Stadt verabredete. Masaya brauchte jetzt dringend eine Ablenkung und da war das beste Mittel für ihn immer noch zu shoppen. Der Braunhaarige hingegen ließ sich mehr als betrübt auf einen Stuhl sinken, nachdem er die zuvor so sorgfältig drapierten Blumen in den Müll geworfen hatte. Tränen brannten unter seinen Lidern, doch er wollte nicht weinen, versuchte erwachsen mit dieser Situation umzugehen, doch aus diesem Vorsatz wurde nichts, stumme Tränen rannen über seine Wangen, hatte er doch gerade seine erste große Liebe verloren. ~~*~~oOo~~*~~ Als Masaya in der Stadt ankam, wartete Tanabe bereits am vereinbarten Treffpunkt auf ihn, schenkte ihm ein mitfühlendes Lächeln, was den Jüngeren dazu veranlasste ihm in die Arme zu laufen. „Hibaris Augen waren so unendlich traurig, ich hab ihm wirklich sehr wehgetan, aber ich konnte doch nicht anders… Meinst du, dass er mir das irgendwann verzeihen kann?“ Ein wenig überrascht schloss der Ältere den Schwarzhaarigen in die Arme, krauelte ihn leicht im Nacken. „Das weiß ich nicht genau, was das betrifft kann ich Hibari nicht gut einschätzen, aber ich denke schon, dass er dir irgendwann verzeihen kann. Es ist nur verständlich, dass du in deinem Alter keine feste Bindung willst, mach dir keine Vorwürfe Masaya.“ Sachte küsste Tanabe den Kleineren auf die Schläfe: „Tut mir leid für euch Beide. … Wollen wir gehen? Dann kommst du vielleicht wieder auf schönere Gedanken.“ Aufmunternd lächelte er den Jüngeren an, strich ihm leicht über den Kopf. Bereits der erste Laden in den die Beiden gingen war ziemlich voll, nicht nur, dass es dort sehr schöne Klamotten gab, nein er hatte auch gerade erst frisch eröffnet und aus diesem Grund gab es so einige Sonderpreise. Masaya war sofort Feuer und Flamme, stöberte alles durch und drückte die gefundenen Sachen seinem Begleiter in die Arme. Dieser war nach einer Weile schon ziemlich vollbeladen, als der Kleinere eine schwarze Hose entdeckte, die nach Tanabes Ermessen nicht wirklich zu ihm passte. Gerade wollte er etwas sagen, als Masaya ihm die Hose anhielt: „Probier die mal an, die steht dir sicher gut.“ „Ich“, fragte der Ältere beinahe entsetzt, hatte er doch nicht damit gerechnet, dass auch er Sachen anprobieren sollte. Als er jedoch in die glänzenden Augen des Kleineren blickte, konnte er ihm einfach nicht sagen, dass er keine Lust hatte und nahm die Hose entgegen. „Na gut, aber nur die Hose, wir wollen doch was schönes für dich finden.“ „Mal sehen“, lachte der Jüngere zur Antwort, schlängelte sich mit ihm zu den Umkleidekabinen durch. Sie hatten Glück, denn eine wurde gerade frei, als sie dort ankamen. Masaya packte den Älteren am Handgelenk und zog ihn mit in die Umkleide, in der zwei Leute gut Platz hatten. Sie hängten die Ausgewählten Kleidungsstücke auf und der kleinere Schwarzhaarige zog sich sogleich ungeniert bis auf die Unterhose aus, wohl wissend, dass er von seinem Begleiter ganz genau beobachtet wurde. Tanabe dagegen machte keinen Hel aus seinem Interesse, bis Masaya seinen Blick erwiderte und gespielt empört fragte: „Musst du so gucken, das ist mir peinlich. Zieh doch deine Hose an.“ Schmunzelnd legte der Größere die Hände auf Masayas schlanke Hüften und hauchte ihm süffisant ins Ohr, bevor er ihn zärtlich am Hals küsste: „Tu doch nicht so, als würdest du es nicht genießen.“ Während er den Kleineren liebkoste, begann er mit den Händen über seinen schönen Rücken zu streichen. Dieser kleine Teufel machte ihn fast wahnsinnig, wenn er so halbnackt vor ihm stand, ihn auch noch so unschuldig mit seinen großen blauen Augen anblickte. Keine Sekunde später verschmolzen ihre Lippen dann auch schon zu einem innigen Kuss, den der Kleinere jedoch bald wieder löste, da er an den Braunhaarigen hatte denken müssen. Beschämt sah er zur Seite, weshalb ihm Tanabe liebevoll über die Wange streichelte und meinte: „Nun hör doch auf an ihn zu denken, er verkraftet das schon.“ „Meinst du wirklich?“ „Ja, außerdem wart ihr doch nicht mal ein richtiges Paar, mach dir nicht so viele Gedanken, du brauchst echt kein schlechtes Gewissen zu haben. … Das hatte Hibari auch nicht“, nuschelte er am Ende, überspielte dies aber schnell mit einem breiten Grinsen: „Damit du wieder auf andere Gedanken kommst probier ich jetzt auch die Hose an.“ Keck zwinkerte er dem Kleineren zu, machte sich daran seine Hose auszuziehen. Aufmerksam betrachtete Masaya das Schauspiel und dachte dabei: ‚Oh Gott, ich werde doch nicht etwa rot? Hoffentlich merkt er das nicht, das wäre ja peinlich.’ Leicht beschämt senkte er den Kopf, trotzdem konnte er seine Augen einfach nicht von Tanabe lassen, was dieser sichtlich genoss. „Na, gefall ich dir“, grinste der Schwarzhaarige vollaufzufrieden, schloss die perfekt passende Hose und streichelte dem Kleineren über die roten Wangen. „Wie süß du doch bist, hätte ja nicht gedacht, dass du so schnell rot werden kannst, wo es dir doch vorher so viel Spaß gemacht hat, als ich dich bewundert habe.“ Zärtlich begann er sich am Hals des Jüngeren runter zu küssen, kniete schließlich vor ihm und liebkoste die weiche Haut um seinem Bauchnabel, der Ältere konnte sich einfach nicht mehr beherrschen, zu berauschend war der weiche zierliche Körper vor sich. Tanabe war der erste Junge, der sich Masaya auf solche Weise näherte, zwar hatte er schon viel mit Anderen rumgeknutscht, doch solche Liebkosungen waren neu für ihn. Nervös dachte er: ‚Na der lässt aber nichts anbrennen.’ Allmählich begannen seine Beine zu zittern, wollten ihn kaum mehr tragen, weshalb er leise japste: „Tanabe, bitte hör auf.“ Leicht überrascht blickte der Ältere auf, bemerkte an dem unsicheren Blick Masayas, was in ihm vorging. Langsam stand er auf, schlang die Arme um die Hüften des Kleineren und zog ihn sanft näher zu sich, hielt allerdings den Blickkontakt: „Tut mir leid, das war wohl ein bisschen viel auf einmal, aber du hast mich mit deinem schönen Körper völlig verzaubert. Eigentlich geh ich nicht gleich so ran, da ich auch noch nicht so umwerfend viel Erfahrung habe, deshalb verzeih mir bitte meinen Fehltritt, von jetzt an beherrsche ich mich ein bisschen mehr, okay?“ Frech zwinkerte er dem Jüngeren zu, küsste ihn hauchzart auf die Nasenspitze. Irgendwie mochte er den Kleinen jetzt schon mehr als gerne, irgendwie fand er ihn herrlich unkompliziert. „Okay. … Diese Hose sitzt wirklich gut, dreh dich mal um, dann kann ich genau sehen, wie sie am Po sitzt.“ Gesagt, getan, drehte sich Tanabe mit dem Rücken zu Masaya, der nun breit grinste: „Schöner Po.“ „Danke, deiner ist auch nicht schlecht.“ Plötzlich verpasste der Kleinere dem Schwarzhaarigen einen ordentlichen Klaps auf den Hintern und fiepte: „Und sehr knackig.“ Grinsend drehte der Ältere sich um, schüttelte dabei den Kopf: „Also wirklich, du weißt wohl auch nicht so genau, ob du lieber schüchtern oder offensiv bist, was? Aber irgendwie find ich das am niedlichsten an dir, jetzt muss ich dir nur noch deine Scheu vor meinen Berührungen nehmen“, lachte er, bevor er die Hose wieder aus und sich seine anzog. „Willst du nicht auch mal was anprobieren, nicht, dass du dich noch verkühlst.“ „Okay.“ Tanabes Zeitgefühl nach dauerte es ganze drei Stunden, bis Masaya endlich alles durchprobiert hatte und entschieden hatte, was er denn nun kaufen wollte. In Wirklichkeit waren es allerdings nicht mal vierzig Minuten gewesen. Anschließend gingen sie dann zum Verkaufsschalter und ließen alle Preise einlesen, was eine ordentliche Endsumme zur Folge hatte. Dennoch meinte Tanabe, als sein Kleiner Geld rausholte: „Lass mal, das bezahle ich schon.“ „Oh, wie lieb von dir“, säuselte der Jüngere, was den Schwarzhaarigen nur noch zufriedener stimmte, doch da hatte er auch noch nicht geahnt, was auf ihn zukommen würde. Kaum hatten die Beiden nämlich den Laden verlassen, blickte Masaya sich kurz prüfend um, bevor er aufzählte: „Gut, dann müssen wir nur noch in die drei Läden da links und die zwei dahinten rechts, ach und in den ein paar Straßen weiter, der ist einfach toll.“ „Was, du willst noch mehr shoppen“, fragte Tanabe vollauf entsetzt, wobei seine Gesichtszüge entgleisten, doch der Kleinere harkte sich nur munter bei ihm ein und fiepte: „Natürlich.“ ‚Oh mein Gott, das überleb ich nicht!’ ~~*~~oOo~~*~~ Am nächsten Tag hatte Tanabe eine für sich neu entdeckte Krankheit gefunden und zwar den ‚Shopping-Horror’, wie er es fortan nennen würde. Er war so geschafft vom gestrigen Tag, dass er sich nicht bewegen mochte, doch plötzlich klingelte sein Handy. In der Hoffnung es sei sein neues kleines Schatzi stand der Schwarzhaarige auf und ging zu seinem Schreibtisch, auf dem sein Telefon lautstark klingelte und blickte auf den Display. Es war Hibari. ‚Lass ich es einfach klingeln? Was will der überhaupt so früh von mir?’ Leider gab der Ältere nicht auf, weshalb Tanabe des Lärms irgendwann überdrüssig wurde und doch ran ging: „Ja, was gibt’s?“ „Hi, hast du geduscht, oder warum hast du so lange gebraucht? Gehst doch sonst immer so schnell ran.“ ‚Tja, da warst du ja auch noch normal und hast mich nicht so einfach abserviert’, grummelte der Schwarzhaarige in Gedanken. „Ich hab noch gepennt, bin völlig erschossen von gestern. Was willst du denn? Gibt’s was wichtiges?“ ‚Wehe du willst dich auch noch bei mir ausheulen, dann raste ich aus!’ „Na ja, wie soll ich sagen…“ Tanabe bemerkte sofort, dass die Stimme des Größeren belegt war, er stand offensichtlich kurz davor zu weinen. „Masaya, er hat Schluss gemacht.“ Herzzerreißend schluchzte Hibari ins Telefon, ließ sich gänzlich bei seinem besten Freund fallen, bemerkte nicht, dass er nicht der Einzige war, der weinte. Nein, auch dem Jüngeren liefen salzige Tränen die Wangen hinunter, weshalb er sich auch schnell eine Hand auf den Mund drückte, sein Schluchzen zu unterdrücken versuchte, damit der Braunhaarige es nicht bemerkte. ‚Ich glaub das einfach nicht, wie kann er es nur wagen sich auch noch bei mir auszuheulen, merkt der denn gar nichts? Das tut so weh, genauso sehr, wie ihn so verzweifelt zu hören.’ „H… Hibari… ich…“ „Tanabe, ich brauche dich jetzt, ich halt das nicht aus. Masaya ist doch die große Liebe für mich.“ Dieser Satz war zuviel für die überreizten Nerven des Kleineren, schnell hielt er das Handy von sich weg, aufgrund des aufkommenden Schluchzers, bevor er Hibari schließlich mit wackeliger Stimme entgegnete: „Hör zu Hibari, es tut mir sehr leid für dich, aber ich kann jetzt nicht mit dir sprechen. I… ich muss dringend los.“ Schnell, bevor sein Freund noch etwas erwidern konnte, legte der Schwarzhaarige auf, sank weinend auf den Boden, zog die Knie eng an den Körper und verbarg das Gesicht in seinem Schoß. ‚Wie kann er mir nur so was antun, merkt er denn überhaupt nicht, wie viel er mir bedeutet? … Das ist nicht fair…’ Tanabe brauchte einige Tage, um sich zu erholen, weshalb er auch Masaya einige Zeit nicht sah. Nun waren die Zwei aber in dem Café verabredet, in dem Hibari sie einander vorgestellt hatte. Als der Ältere dort ankam, saß sein Schmusekätzchen wie üblich auf seinem Platz und strahlte ihn auch sogleich zuckersüß an: „Da bist du ja. Hast die Erkältung ja gut überstanden, du siehst mal wieder umwerfend aus.“ Eine Erkältung, eine bessere Ausrede war dem Älteren nicht eingefallen, um sich einige Tage Zeit für sich alleine zu verschaffen, doch irgendwie stimmte es ja auch, er war liebeskrank gewesen, doch das würde ihm nie wieder passieren, schwor er sich. „Danke mein Hübscher, das Kompliment kann ich nur zurückgeben“, schnurrte Tanabe, während er sich gegenüber von dem Kleineren auf den Stuhl sinken ließ, sich gleich vorn über beugte und den Jüngeren zärtlich küsste. „Hast du mich vermisst?“ „Ja“, fiepte der Kleineren sogleich, stand auf, ließ sich auf dem Schoß des Älteren nieder und kuschelte sich an seine Brust. Liebevoll schloss dieser die Arme um ihn und schnurrte: „Du bist echt süß.“ „Danke.“ Nachdem sie sich wieder jeder ordentlich auf ihrem eigenen Platz nieder gelassen hatten und Tanabe seine Bestellung aufgegeben hatte, begann sein Date ihn munter über den neuesten Tratsch in Kenntnis zu setzen und noch über vieles mehr. Dies tat er ohne Punkt und Komma, schien beinahe nicht mal Luft zwischendurch zu holen, was Tanabe schmunzeln ließ. Als Masaya dies bemerkte, fragte er irritiert: „Was denn?“ „Na ja… kann es sein, dass du eigentlich ein Mädchen werden solltest?“ „Quatsch“, schmollte der Kleinere mit leicht roten Wangen: „Wie kommst du denn auf so einen Blödsinn?“ „Ach, ich dachte nur, weil du eine richtige kleine Tratschtante bist“, lachte der ältere Schwarzhaarige, krauelte den Kleineren besänftigend hinter den Ohren, der sogleich darauf einstieg und leise schnurrte, es zu ließ, dass der Ältere an seinem knabberte und ihn zärtlich liebkoste. Daraufhin wurde Masaya erst recht verlegen, ließ sich die ausgiebigen Zuwendungen allerdings nur zu gerne gefallen. Doch wussten die Beiden nicht, dass sie jemand beobachtete. Hibari stand draußen vor der Glasscheibe und betrachtete das Schauspiel, das sich ihm so unverhofft bot. Geballte Wut machte sich augenblicklich in ihm breit, am liebsten wäre er sofort in den Laden gestürmt und hätte seinen so genannten besten Freund einen Kopf kürzer gemacht, doch dies würde er niemals vor seinem geliebten Masaya tun. Nur aus diesem Grund konnte er dem unbändigen Drang in seinem Innern widerstehen und ging stattdessen nach Hause, malträtierte seine Kissen anstelle von Tanabes Gesicht. Er wusste nicht, ob er weinen oder vor Wut platzen sollte, doch eins war ihm klar, er musste an Tanabe für dessen Verrat Vergeltung üben, verzeihen würde er ihm dies auf jeden Fall niemals können, zu tief lag der Schmerz. Der Schwarzhaarige indes ahnte nichts von den Plänen und dem neuerlichen Wissen des Älteren, schmuste seelenruhig mit dem Kleinern, lenkte sich so von seinem eigenen Liebeskummer ab. ~~*~~oOo~~*~~ Am nächsten Morgen ging Tanabe nur widerwillig zur Schule, wusste er doch genau, dass er Hibari über den Weg laufen würde. In der Schule angekommen lehne er sich dann gegen seinen Lieblingsbaum, war ganz in Gedanken versunken: ‚Hoffentlich heult er sich nicht wieder bei mir aus, das ertrage ich nicht. Vielleicht wäre es ja besser, wenn ich ganz und gar mit ihm breche….’ Traurig blickte er zum Schultor, durch das just in diesem Moment besagter Braunhaariger trat, direkt auf ihn zusteuerte. ‚Oh, er kommt tatsächlich gleich zu mir, das… nein!’ Innerlich völlig aufgelöst drückte Tanabe sich rücklings an den Baum, erwartete das Gejammer seines besten Freundes, doch dieses blieb aus, stattdessen versetzte ihm der Ältere einen Faustschlag ins Gesicht, so hart, dass der Schwarzhaarige auf den Knien landete und erschrocken die Hand zur Wange führte. „W… was zum…“ „Du miese Ratte hast mir hinterrücks Masaya ausgespannt, das wirst du noch büßen!“ Nach dieser Kampfansage drehte der Größere sich auf dem Absatz um und stolzierte wutschnaubend davon, ließ einen völlig verstörten Tanabe zurück. ‚Ist der verrückt? Das kann der doch nicht machen… das… ich fass es nicht…’ Gleich mehrere Mitschülerinnen standen in der nächsten Sekunde neben Tanabe, halfen ihm wieder auf die Beine. „Geht’s dir gut Tanabe? Was ist denn in Hibari-san gefahren? Seid ihr nicht beste Freunde“, fragte ihn eine Braungelockte zu seiner Linken. „Der ist ja so blöd“, meinte daraufhin eine ihrer Freundinnen prompt beleidigt. Tanabe hingegen kamen nun die Tränen, welche ihm die Braunhaarige abwischte und einfühlsam meinte: „Wegen dem brauchst du wirklich nicht weinen, konzentrier dich lieber erst mal auf die Klausur die wir gleich noch schreiben. Er ist es nicht wert, dass du wegen ihm weinst, wenn er dich einfach so schlägt.“ „Oh, Mist, diese blöde Klausur…“, stöhnte der Ältere. Das auch noch, diese verfluchte Klausur hatte er schon wieder total vergessen, dabei hatte er kurz vor der Geschichte mit Masaya dem Älteren noch davon erzählt, dass er den Stoff absolut nicht rauf bekam und höchstwahrscheinlich einen Spicker benutzen würde, da diese Arbeit vierzig Prozent ihrer Gesamtnote ausmachte. Zum Glück hatte er wenigstens den noch hinbekommen. Missmutig saß er zwei Stunden später im Klassenrau, die Klausur vor sich, den Spicker unter der Bank. ‚Zum Glück ist Herr Tanaka nicht so aufmerksam, da klappt das mit dem abschreiben wenigstens. Immerhin etwas, das in letzter Zeit klappt.’ Plötzlich klopfte es, woraufhin die Blicke der Schüler automatisch zur Tür wanderten, die ihr Lehrer öffnete. Zum Vorschein kam zur großen Überraschung Hibari, was dem Schwarzhaarigen sogleich das Herz schwer machte. Dennoch wandte er seinen Blick nicht ab, konnte es irgendwie nicht. Er beobachtete, wie sein - jetzt wohl - Exfreund Herrn Tanaka etwas zuflüsterte, bevor dieser die Tür wieder schloss und zum Schwarzhaarigen rüber kam. „Tanabe, zeig mir doch bitte mal, was du da unter der Bank hast.“ Schwer schluckte der Angesprochene, holte aber wie angewiesen den Spicker hervor und der alte Herr Tanaka blickte ihn enttäuscht an: „Das hätte ich wirklich nicht von dir erwartet Tanabe, ich bin sehr enttäuscht.“ „Tut mir sehr leid Sensei…“ „Na dann darfst du jetzt gehen, ich werde heute Abend deine Eltern anrufen, also wäre es besser, wenn du ihnen davon erzählst.“ Tanabe packte seine Sachen zusammen und verließ den Raum, ging raus auf den Hof und wollte zu seinem Baum, doch an diesem lehnte bereits lässig Hibari, funkelte ihn böse an. Wütend stürmte der Kleinere auf den Braunhaarigen zu und schnauzte schon von weitem: „Aber sonst geht’s dir gut, ja?!“ „Das fragst du allen ernstes? Natürlich geht’s mir nicht gut, wegen dir habe ich die mir wichtigste Person auf der Welt verloren! Du hast es mehr als verdient, dass ich dich hab auffliegen lassen! Du bist das Letzte!“ „Ich? Ich bin das Letzte?!“ Fassungslos starrte Tanabe den Älteren an, spürte wie die Wut in ihm ins unermäßliche anschwoll. „Du Mistkerl begreifst überhaupt nichts! Nicht ich, sondern du bist hier das gefühllose Arschloch, das alles ist doch nur deine Schuld!“ „Meine und was ist mit dem, was du mir angetan hast?“ „Was hätte ich denn tun sollen?“ „Mich nicht so mies hintergehen“, schrie der Braunhaarige aufgebracht, was dem Kleineren nur einen weiteren Hieb versetzte. „Mistkerl, ich hasse dich! Ich hasse dich so sehr“, schluchzte der Schwarzhaarige verzweifelt, dem unwillkürlich die Tränen gekommen waren. Blind vor lauter Gefühlschaos schubste er Hibari immer und immer wieder an der Brust. Dieser fiel fast hin aufgrund der Angriffe des Jüngeren, weshalb er dessen Hände fest umklammerte und knurrte: „Du hast sie doch nicht mehr alle!“ Hart drückte er Tanabe gegen den Baum, wollte ihn erneut schlagen, doch der Kleinere war schneller, beförderte ihn mit einem Tritt in den Bauch von sich weg. Der Größere krümmte sich vor Schmerzen, rappelte sich jedoch schnell wieder auf und sprang seinen Exfreund an, riss ihn mit sich zu Boden, wo sie sich kämpfend wälzten. Nichts böses ahnend trat Herr Tanaka raus auf den Schulhof, um ein wenig frische Luft zu schnappen, während sein Kollege die Aufsicht der Klasse übernommen hatte. Auf einmal hörte er, wie offensichtlich zwei Jungs miteinander keiften und schaute sich um, entdeckte Tanabe und Hibari, die sich immer noch auf dem Boden balgten. „Himmel Herrgott, das darf doch wohl nicht wahr sein!“ Hibari, der über dem Schwarzhaarigen kniete und anscheinend versuchte diesen irgendwie zu würgen, wurde von ihrem Sensei am Kragen gepackt und auf die Beine gezogen. „Das gibt es doch wohl nicht, was glaubt ihr beiden eigentlich, was ihr hier schon wieder macht? Was ist denn nur los mit euch? Ihr ward doch sonst immer die besten Freunde und jetzt führt ihr euch so auf? Ab zum Rektor mit euch, ich werde jetzt eure Eltern anrufen müssen.“ Kopfschüttelnd ging er mit den zwei Streithähnen rein, schnurstracks Richtung Rektorat. Gefühlte zehn Stunden und viele Standpauken später standen sich die Beiden noch einmal gegenüber, blickten sich finster an, bis Hibari knurrte: „Ich hab keine Ahnung, warum du mich plötzlich so hintergehst…“ „Typisch, du bist blind, wenn es um die Gefühle anderer geht“, fauchte der Schwarzhaarige dazwischen, doch ließ der Ältere sich nicht noch einmal auf einen Nahkampf ein. „Mit unserer Freundschaft ist es endgültig vorbei!“ „Was du nicht sagst, glaubst du wirklich, dass ich auch nur noch eine Sekunde in deiner Nähe verbringen will?!“ Tränen stiegen dem Kleineren in die Augen, ließen seine Stimme zittern, weshalb er sich schnell zur Seite drehte. Der Größere hingegen stieg zu seinen Eltern ins Auto und fuhr mit ihnen davon, ohne den Kleineren auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen, während Herr Tanaka nun an Tanabes Seite auftauchte und ihm auf die Schulter klopfte: „Mensch Junge, es ist schlimm den besten Freund zu verlieren. Das muss ja ein ziemlich heftiger Streit sein, wenn ihr so auseinander geht. … Wenn du mal reden möchtest, dann kannst du immer zu mir kommen und… komm morgen vor der ersten Stunde zu mir, dann besprechen wir, wann du die Klausur nachschreiben kannst.“ „Danke Sensei.“ Der Lehrer nickte und ging zurück ins Gebäude, während nun auch Tanabe von seinen Eltern mitgenommen wurde. Betrübt blickte er bei ihrer Autofahrt aus dem Fenster, dachte nach einigen Minuten: ‚Mich bei der Klausur zu verpetzen… Mensch Hibari, was für eine Rache, aber viel Einfallsreichtum hattest du ja noch nie, wenn es drauf ankam.“ ~~*~~*~~*~~*~~*~~ *Tröte blast* Meine Güte, haben wir es doch endlich geschafft, im neuen Jahr kommt das neue Kapi! *gegenseitig auf schultern patt* Wir hoffen ihr seid gut ins neue Jahr gerutscht und geht mit viel neuer Energie durch das Jahr 2009. Es tut uns wirklich sehr Leid, dass es so lange gedauert hat, aber wir stecken mitten in unseren Prüfungen, wir hoffen ihr habt Verständnis und die Länge des Kapis entschädigt ein bisschen. Weiterhin hoffen wir dass es euch gefallen hat und sind sehr gespannt auf eure Reaktion. *Teller mit Pfannkuchen hinstell* Bis zum nächsten Kapi. Luci-Maus und Shizuka_Hiou P.s.: Hibari und Tanabe haben nie miteinander geschlafen!!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)