What If von abgemeldet (Das Leben im 3. Jahrtausend) ================================================================================ Kapitel 1: Eleven Years ~ Elf Jahre Später ------------------------------------------ So, jetzt kann es richtig losgehen^^ ich bedanke mich schon einmal herzlich für die Prolog-Kommentare. Das macht Mut zum Weiterschreiben ;-) ich hoffe, es gefällt auch weiterhin^^ Natürlich ist momentan noch alles Friede-Freude-Eierkuchen in der hübschen Zukunft, aber ich verspreche: das ändert sich!^^ +hihi+ Übrigens: Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie ich das mit den Namen machen werde. Serenity und Endymion sind ja quasi förmliche Anreden. Sollte jemand einen Vorschlag haben, wäre ich sehr dankbar^^ durchgehend „Serenity“? Durchgehend „Bunny“? Würde gerne lesen, was ihr dazu sagt^^ ansonsten belasse ich es dabei, dass Bunny und Mamoru im Erzählten vor allem Serenity und Endymion genannt werden, unter Freunden und in intimen/vertrauten Szenen auch mit „echten“ Namen. Songtextausschnitte aus: New Model Army – Eleven Years ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Eleven sweet years and no nearer home A hundred thousands miles through this battle zone Still high on the wire above the hollow darkness Trying not to look down. Es war der erste warme Frühlingsmorgen. Man konnte es riechen – die Luft war voller frischer Düfte und der Geruch nach Schnee war endgültig verschwunden. Man konnte es sehen – die Luft war klar und der blaue Himmel wirkte nicht mehr eisig, sondern angenehm warm. Man konnte es spüren – der Wind hatte von Norden auf Osten gedreht und brachte leichte Frühlingsbrisen nach Japan. Serenity stand bereits auf dem Balkon ihrer Gemächer und sah der aufgehenden Sonne und der beginnenden Jahreszeit zu. Sie tat das oft und gerne; einfach da stehen und lauschen und fühlen, wie sich die Luft um einen bewegte. Genau deshalb hatte sie auf einen Morgenmantel verzichtet, obwohl es noch kühl war. Ihr Blick schweifte in die Ferne, über die Stadt, die langsam erwachte, und das künstliche Licht wich langsam dem natürlichen. „Wie schön.“, sagte Serenity leise und seufzte. Früher – viel früher, fügte sie in Gedanken hinzu – war sie eine ewige und unverbesserliche Langschläferin gewesen, die am liebsten den ganzen Tag im Bett verbracht hätte. Aber inzwischen genoss sie diese Morgenstunden, in denen sonst kaum jemand im Palast wach war und in denen sie Ruhe hatte. Ruhe vor diesem Trubel und den vielen Menschen und der Zukunft, die jetzt Gegenwart war. Manchmal mahnte sie sich selbst, wenn sie solche Gedanken hatte. Sie waren nicht richtig. Oder vielleicht war ‚richtig’ das falsche Wort. ‚Angemessen’ passte wahrscheinlich besser. Immerhin war sie die Königin. Eine Königin, Ehefrau, Mutter. Da zweifelte man nicht an den Dingen, die man hatte, sondern erfreute sich daran, weil sie einen glücklich machten. Sollten sie zumindest. Serenity blickte auf ihre Hände hinab. Langsam, jedes Jahr mehr, ähnelten sie den Händen ihrer Mutter und nicht mehr denen eines Mädchens, das sie einmal gewesen war. Sie seufzte. Der Gedanke an ihre Mutter tat weh, egal ob sie oft oder nie an sie dachte. Leise Schritte hinter Serenity ließen sie aus ihren Gedanken hochfahren. Sie sah sich um, erkannte aber erst auf den zweiten Blick, dass diejenige, die hinter ihr stand, nicht viel mehr was als ein Dreikäsehoch. Aimi war an die Balkontür herangetappt und rieb sich verschlafen die Augen. Ihre honigblonden Haare waren zerzaust und standen wie wild von ihrem Kopf ab. Serenity lächelte sanft, während ihre kleine Tochter ausgiebig gähnte und das Plüschhäschen in ihrem Arm an sich drückte. „Mama.“, sagte das Mädchen und fing an, von einem Fuß auf den anderen zu trippeln. Ihre Lippen waren zusammengekniffen, als müsste sie etwas zurückhalten. „Du musst mal, hm?“, Serenity musste lachen. Die schlechten Gedanken waren wie weggeblasen, wenn sie eine ihrer Töchter sah. Dann wusste sie wieder, dass es etwas gab, wofür sich das Stolzsein lohnte. Allein Aimi und Chibiusa aufwachsen zu sehen, erfüllte sie mit einem Gefühl der Vollkommenheit. Es war ihr in letzter Zeit schon oft abhanden gekommen, musste sie zugeben. Aber der Anblick ihrer Kleinen Lady, die im Sommer einen richtigen Benimmkurs absolvieren würde, und ihrer noch kleineren Lady, die seit sie laufen konnte die ganze Welt erkunden wollte, stimmte sie wieder milde und glücklich. Serenity ging auf Aimi zu und nahm sie auf den Arm, als sie ihre kleinen Händchen nach ihr ausstreckte. Es war ohnehin Zeit, sich für den Tag zurechtzumachen. Die Sonne war aufgegangen und stand nun orangefarben über den Hügeln im Osten. „Guten Morgen mein Herz.“, Serenity war eben fertig geworden und war nun noch dabei, ihre blonden Zöpfe ordentlich am Kopf festzustecken, als die Tür zum Badezimmer aufgeschoben und durch den Dunst, der durch das heiße Bad entstanden war, ein schwarzhaariger Männerkopf erkennbar wurde. Serenitys Mund umspielte ein Lächeln, aber sie ließ sich trotzdem nicht von ihrer ‚Arbeit’ ablenken. Aimi hingegen, die bereits fertig war und mit den kleinen Zöpfchen im Haar einfach unwahrscheinlich niedlich aussah, war sofort auf ihren Vater zugestürmt und bettelte um Aufmerksamkeit. „Guten Morgen.“, antwortete Serenity schließlich, als sie die letzte Haarklammer verbraucht hatte und mit ihrer Frisur zufrieden war. Endymion hatte inzwischen ihre kleine Tochter in die Höhe gehoben; sie quietschte und schrie vor Vergnügen. Die Königin beobachtete die beiden im angeschlagenen Spiegel, durch den sie sie aber nur schemenhaft erkannte. Sie ließ noch einige Sekunden verstreichen, bevor sie sich umdrehte. „Du warst nicht da, als ich aufgestanden bin.“ Forever running even when we are standing still Driven on and fired up as the whirlwinds blow And shouting out inside: "I'm proud of you, I'm proud of you.” „Ja, ich weiß.“, antwortete Endymion, ohne seine Frau anzusehen. Sie fragte sich, ob er das tat, weil Aimi ihn vollauf beschäftigte, oder weil er sie nicht ansehen wollte. „Wo warst du?“ „Ich habe wohl vergessen, dir davon zu erzählen. Professor Juikawa vom Observatorium hat mir gestern eine Nachricht zukommen lassen. Ich musste um zwei Uhr nachts zu ihm. Tut mir leid, wenn du dir Sorgen gemacht hast.“ „Habe ich nicht.“, sagte Serenity nach einer kurzen Pause, was ihren Worten schon ein wenig Glaubwürdigkeit nahm. Auch Endymion schien das zu bemerken. Er setzte Aimi, die dagegen heftig protestierte, auf den Boden und trat an seine Frau heran. „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte er sie und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Serenity sah auf und in Endymions Gesicht. Sie las echte Sorge in seinen Augen, was eigentlich nicht oft der Fall war. Sie kaute eine Weile unschlüssig auf ihrer Unterlippe herum, bevor sie ein Lächeln aufsetzte. „Ja. Alles in Ordnung. Wirklich.“, das letzte Wort fügte sie hinzu, als sie Endymions zweifelnden Gesichtsausdruck bemerkte, aber nachdem sich ihr Mimik nicht veränderte, wich auch seine Skepsis der Erleichterung und er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Gut.“, sagte er kurz, ehe er fortfuhr: „Ich kann leider nicht zum Frühstück bleiben. Aber zu Mittag bin ich wieder da, versprochen.“, Serenity nickte als Reaktion auf diese Nachricht einfach nur und lächelte weiter, auch, als Endymion den Raum schon längst wieder verlassen hatte. Ja, es war alles in Ordnung. „Guten Mo-ho-rgen!“, ausgesprochen fröhlich wurde Serenity im Esszimmer empfangen. Rei und Minako standen am Esstisch, auf dem bereits Brot, Milch, eine Kanne Kaffee, Orangensaft, Konfitüre und weichgekochte Eier bereit standen und strahlten ihr entgegen. Serenity zog eine Augenbraue hoch. Sie war es gewohnt, dass ihre Freundinnen – und Leibwachen – stets gute Laune hatten und versuchten, das auch auf sie zu übertragen, wenn sie bemerkten, dass sie nicht gerade in Hochstimmung war. Aber heute war irgendetwas anders. Es schien, als wäre irgendetwas Großartiges geschehen. Die beiden Frauen grinsten und hatten offenbar Mühe, das Lachen zurückzuhalten. „Ist irgendwas passiert, von dem ich wissen sollte?“, hakte Serenity nach, während Rei den Stuhl zurechtrückte, auf dem sie Platz genommen hatte. Minako hatte ihr zuvor Aimi vom Arm genommen und sie vorsichtig in einen Hochstuhl am Tisch gesetzt. „Ach wo!“, Minako machte eine abwinkende Handbewegung, während sie der kleinen Prinzessin liebevoll einen Becher Kakao einschenkte, aber so ganz wurde man aus ihrem Gesichtsausdruck nicht schlau. Sie hatte so ein gewisses Glitzern in den Augen. „Minako.“, sagte Serenity feststellend und sah sie über den Rand ihrer Kaffeetasche misstrauisch an, „Ihr habt doch etwas.“ „Du solltest abwarten, Bunny.“, Rei zwinkerte ihr zu. Das zauberte wieder ein angenehmes Gefühl in Serenitys Magengegend. Ihre Freundinnen waren die wenigen Menschen auf der Welt, die sie noch Bunny nannten und nennen durften. Sie mochte es nicht, wenn sie förmlich von ihnen angeredet wurde. ‚Serenity’ war für sie ein Teil ihres Titels, nicht mehr. Nur Setsuna, oder Sailor Pluto, bestand auf die Anrede als ‚Majestät’. Zugleich mischte sich ein bitteres Gefühl unter die Freude. Es war lange her, dass Endymion – Mamoru – sie Bunny gerufen hatte. „Ihr wisst doch, wie neugierig ich bin.“, murmelte sie mit abschätzenden Blick auf die zwei strahlenden Frauen. Doch bevor sie weitersprechen konnte, wurde die Tür zum Esszimmer geöffnet. Der Klang von zwei Paar Schuhen drang vom Flur herein, und Chibiusa und Setsuna betraten den Raum. „Guten Morgen, Mama!“, auch Chibiusa hatte diese merkwürdige, fast schon unnatürliche Freude an sich. Setsuna, die älteste unter ihnen, die ihre Emotionen sicher auch am besten unter Kontrolle hatte, hatte nur ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Serenity war mehr als verunsichert, als ihr ihre älteste Tochter um den Hals fiel und einen Kuss auf die Wange drückte, als ob sie sie seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hätte. „Was ist hier eigentlich los?“, fragte sie ungeduldig und setzte dabei ihre Kaffeetasse einen Wink zu hart auf. Rei, Minako und Setsuna warfen sich daraufhin einen verheißungsvollen Blick zu, als ob sie einander per Blickkontakt fragen wollten, ob sie es denn nun sagen sollten oder nicht. „Also gut, also gut. Wir können ja doch nicht warten.“, brach Rei schließlich das Schweigen, legte ein breites Grinsen auf und blickte zu Setsuna. Die große, schlanke Frau deutete vor Serenity eine Verbeugung an und ergriff das Wort. „Majestät, es gibt Neuigkeiten, mit denen wir seit... ja, eigentlich gar nicht mehr gerechnet haben.“, Rei und Minako zappelten neben Serenity vor Aufregung herum und wirkten schon viel eher wieder wie die Teenager, die sie einmal gewesen waren. Das machte Serenity noch gleich viel nervöser. „Neuigkeiten? Worüber?“, hakte die Königin nach und griff, um ihre Hände zu beschäftigen, wieder nach ihrer Tasse Kaffee. Sie musterte Setsuna, warf einen Blick in ihre endlos dunklen Augen und erkannte... ja, sie wusste in dem Moment, was sie sagen wollte, noch bevor sie es ausgesprochen hatte. So rest in these open arms and lie until they come for you And tell me everything you've ever felt, tell me everything you want to see... „Majestät, wir haben Kontakt zum Planeten Euphe. Und nicht nur das.” ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Wer kann es erraten?^^ Mehr dazu im nächsten Kapitel ;-) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)