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Childhood

Ri x So
von

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one

Es war ein herrlicher Sommertag und der achtjährige Junge lag dösend unter einer der großen Kokospalmen. Er hatte nicht das Verlangen mit den anderen Kindern zu spielen, dafür war es ihm viel zu warm.

Plötzlich verdunkelte sich der Schatten über ihm. Behutsam hob er den Kopf an und öffnete seine strahlend grünen Augen: „Sora?“ Der Junge über ihm nickte, sein Gesicht zierte ein fröhliches Lächeln: „ Kommst du mit spielen?“ Der gefragte schüttelte träge den Kopf. „Ich bin müde...“ Er sah dem Braun haarigen an das ihm diese Antwort nicht sonderlich gefiel und wand sich ab.

Sora zögerte einen Moment, dann entschied er sich bei seinem besten Freund zu bleiben. Dieser hatte schon wieder die Augen geschlossen und sich entspannt. Zaghaft setzte er sich neben ihn und lehnte sich gegen die warme Schulter.

„Riku? Geht es dir wieder nicht gut? Hast du wieder Bauchschmerzen?“ Der Platin blonde drehte seinen Kopf zu ihm und sah ihn erneut an, dann antwortete er mit leise Stimme: „Es wird schon besser, mach dir keine Gedanken.“

Sie blieben bis zum Sonnenuntergang unter dem Baum, es war ihr Platz, ihre gemeinsame Insel.
 

„Riku!“ Es war nicht Soras Stimme, diese war viel dunkler und strenger.

Vater, ging es ihm schmerzhaft durch den Kopf, dass hatte ich ganz vergessen. Augenblicklich spannte sich sein gesamter Körper an und seine Nackenhaare sträubten sich. Er hatte einen dummen Fehler begangen das war ziemlich übel.

Sein Verhältnis mit diesem Mann war noch nie sonderlich gut gewesen, aber inzwischen schien es sich immer weiter zu zuspitzen. Die meiste Zeit versuchte Riku seinem Vater aus dem Weg zu gehen und hatte es schon ein paar mal probiert von zu Hause weg zulaufen. Man muss nicht erwähnen das es nie funktioniert hatte, meist hatte sein Vater ihn schon nach wenigen Kilometern eingefangen und daheim bestraft.
 

„Es ist jetzt 23 Uhr verdammt, wann denkst du wolltest du nach Hause kommen? Oder sollte das wieder so ein dieser schwachsinnigen Fluchtversuche sein?“ Der Angesprochene zog willkürlich den Kopf zwischen die Schultern: „Tut mir leid, ich bin aus versehen eingeschlafen.“ Sora drückte sich unruhig an ihn, er war durch Rikus Angst ganz verunsichert. Behutsam griff dieser die Hand seines Freundes und drückte sie sacht. Langsam stand er auf, seine Knie fühlten sich an als bestünden sie nur noch aus Butter. Der Braunhaarige lies seine Hand nicht los, das schwache beben entging dem Platinblonden so nicht. Er hat so große Angst, innerlich musste er lächeln, dabei wird er doch nur mich schlecht behandeln. „Ich warte am Boot auf euch, wehe du beeilst dich nicht.“ Damit ging sein Vater zurück. „Sora? Komm lass uns gehen.“ Er machte einen Schritt, aber sein Freund rührte sich nicht. Mit einem Blick zu ihm musste er erkennen, das der Junge zu Boden gesunken war und mit schreckensweiten Augen vor sich starrte. „I..ich kann nicht. Meine Beine wollen einfach nicht.“

Riku lies seine Anspannung mit einem genervten Seufzen entweichen und hockte sich vor seinen Freund:

„Na dann komm ich nehm dich huckepack.“
 

Sie kamen nicht so schnell voran wie Riku es erhofft hatte, aber immerhin kamen sie vorwärts. Er mochte sich nicht ausmalen, wie lange er gebraucht hätte wenn er Sora hinter sich hergeschliffen hätte. Das Zittern seines Freundes wurde mit jedem Meter schlimmer, letztendlich glaubte Riku sogar ein leises Wimmern vernommen zu haben, aber als er ihn vorsichtig im Boot absetzte, waren seine Augen ausdruckslos und trocken.
 

Es dauerte eine Viertelstunde bis das kleine Boot am Festland anlegte und sie von Bord gingen. „Ich bring Sora noch schnell nach Hause...“ Ohne eine Antwort abzuwarten lief er mit seinem Freund an der Hand die Straße hinauf. Bloß weg von ihm, wenns auch nur für ein paar Minuten ist. Der Braunhaarige schien immer noch wacklig auf den Beinen und so lies er sich nach einer Biegung zu gehen herab. „Du musst dich nicht vor ihm fürchten, dich dürfte er gar nicht ausschimpfen.“ Er hatte schon nach wenigen Malen bemerkt das sein bester Freund bei dem Wort „Bestrafung“ regelrecht allergisch reagierte. Es musste für ihn ein Schock gewesen sein als sein Vater Riku einmal vor allen anderen Kindern den Hintern verhauen hatte, weil er versucht hatte zu fliehen.
 

Sora wohnte nicht allzu weit vom Hafen entfernt und nachdem er ihn an der Haustür abgesetzt hatte, machte er sich schleunigst auf den Weg zu seinem Vater. Der Abend verlief ziemlich laut, sein Vater scheltete ihn über eine Stunde lang und sperrte ihn letztendlich in den stockdunklen Keller. Er brauchte nicht lange um das Strohlager zu finden. Kaum hatte er sich niedergelassen, schlief er auch schon ein.
 

Am nächsten Morgen wurde er schon um fünf Uhr Morgens aus den „Halmen“ gerissen. Sein Vater schmiss ihn wie so oft aus dem Haus und so streift er wie eine streunende Katze durch die Gassen. Wie jedes mal wenn er in Gedanken war, fand er sich letztendlich vor dem Elternhaus seines besten Freundes wieder.

Wie so oft kletterte er behende zu dem Zimmer hinauf und auch heute war das Fenster für ihn offen gelassen worden. Behutsam glitt er in den Raum und schlich sich zum Bett. Sora lag schlafend unter einer weichen Decke. Riku beugte sich zu ihm und flüsterte ihm behutsam ins Ohr, dass er jetzt da war. Der Junge öffnete sofort seine Augen und auch jetzt ihn diesem schläfrigen Zustand, rappelte er sich auf und nahm den Platinblonden in den Arm. Das allererste mal als er das getan hatte, musste Riku schrecklich weinen, aber nun legte er nur seinen Kopf auf die warme Schulter und lies sich das übrig gebliebene Stroh aus dem Haar zupfen.

Danach zog er sich seine Klamotten aus und lies sich einen Schlafanzug von seine Freund geben. Hiernach kroch er zu Sora unter die Decke, dieser nahm seine Hand und allein durch seine Nähe schaffte er es erneut ein zu schlafen.
 

Sora wachte erst auf als seine Mutter ihn sanft rüttelte. „Sora? Wie kommt Riku hierher?“ Er brauchte etwas um zu verstehen worum es ging. „Sein Vater musste heute sehr früh weg und wollte ihn nicht allein lassen“, wie sonst auch wenn Riku in der Nacht oder am frühen Morgen heimlich zu ihm kam, log er seine Mutter an. Sein Freund hatte es ihn schwören lassen, mehrmals sogar und das war mitunter das Schwerste was er in seinem kurzen Leben je machen musste. „Verstehe, aber das hätte er ruhig mal mit uns abklären können, oder hast du ihn wieder darum gebeten?“ Ihr Sohn nickte mit hochrotem Kopf und wand dann den Blick zu dem schlafenden Jungen. „Mama, wenn Riku darf, kann er dann vielleicht übers Wochenende bei uns bleiben?“ Er hörte sie seufzen und befürchtete schon eine Absage zu erhalten: „Ihr seid wirklich unzertrennlich, aber meinetwegen. Trotzdem fragst du deinen Vater nachher auch noch“ Der Braunhaarige nickte stürmisch und gab seiner Mutter einen Kuss auf die Wange. „Vielen Dank Mama, wir sind auch ganz brav.“ Sie sagte noch etwas wie “Räum dein Zimmer aber noch auf“ eine Sache die er schnell überhört hatte, denn er war schon dabei seinen besten Freund wach zu rütteln. „Mhh, Sora was ist denn.“ Murrte dieser verschlafen und zog die Augenbrauen zusammen. „Hast du Lust übers Wochenende bei mir zu schlafen? Mama hat schon „ja“ gesagt.“ Mit einem Mal war der Platin blonde hellwach. „Ehrlich? Das wäre super.“ Riku setzte sich abrupt auf und wollte schon auf dem Bett herum springen, als ein gleißender Schmerz durch seine Bauch zog. Er unterdrückte einen kleinen Schmerzenslaut und ließ sich behutsam in die Federn sinken. „Hat er dir weh getan?“ hörte er den Jungen neben sich wispern. „Nein, diesmal nicht.“ Er erklärte Sora das es nur sein Bauch sei und das er sich wie sooft keine Gedanken machen sollte, da legte der andere ihm behutsam die Hand auf den verspannten Muskel und streichelte diesen. Es war schon komisch aber jedes mal wenn er bei ihm war und ihn berührte wurde es ein wenig angenehmer. Mit einem leisen Seufzen sank er tiefer in das Kissen und schloss die Augen. „Lass uns heute wieder Abenteuer suchen gehen“, nuschelte er leise und hörte einen kleinen Laut des Einverständnisses. Ich will noch ein kleines bisschen hier bleiben und schlafen, dachte er bei sich als er zum zweiten mal an diesem Morgen in einen tiefen Schlaf fiel.

two

Der Platinblonde erwachte erst spät an diesem Morgen, sein Freund hatte ihn wachgerüttelt, da dessen Mutter zum Frühstück gerufen hatte. Verschlafen rieb er sich die Augen und blickte sich nach seinen Klamotten um. Sie waren nicht mehr dort wo er sie hingelegt hatte. „W..wo sind meine Anziehsachen?“ Fragte er Sora verdutzt. Dieser erklärte ihm das seine Mutter sie zum waschen mitgenommen hatte. Sein Freund krabbelte über ihn hinweg und stieg aus dem Bett. Sofort machte er sich daran Riku passende Sachen heraus zu suchen, der Junge wusste genau was er gerne anzog.
 

Kaum waren die beiden in der Küche angekommen als auch schon Soras Vater mit den Brötchen hereinkam. „Guten morgen ihr zwei, ich hab schon gehört das du übers Wochenende bei uns bleiben möchtest?“ Der Angesprochene konnte dem erwachsenen Mann nicht in die Augen blicken, daher nickte er bloß.

Riku fühlte sich immer unwohl, wenn ein anderer die Aufgabe seines Vaters übernahm und ihn ernährte oder sonstige Kosten übernahm. „Es tut mir leid das ich ihnen solche Umstände mache.“ Im nächsten Augenblick wuselte schon eine große Hand durch sein Haar und zerzauste es. „Ach Quatsch du gehörst doch zur Familie und hätte Sora nicht so einen klugen Freund wie dich, wären seine Noten in bodenlosen Tiefen versunken.“ Der Junge musste kichern, während sein braunhaariger Freund leise vor sich hin nörgelte. Jedes mal war es dasselbe, Riku musste sich erst wieder an diese elterliche Geborgenheit gewöhnen, bevor er dementsprechend reagieren konnte.

Das gesamte Frühstück verlief ruhig, Soras Gast unterhielt sich mit den Eltern sowie mit seinem Freund, er war dem Ehepaar noch nie negativ aufgefallen. Nur die erwachsene Haltung des Kindes war ungewöhnlich.
 

Die beiden Jungen waren gleich nach der ersten Mahlzeit zur Insel gefahren um Abenteuer zu suchen. Sie wollten heute über den Hügel klettern um zu sehen ob es da oben noch etwas interessantes gab. „Glaubst du wirklich da oben ist ein Ungeheuer?“ Fragte der Braunhaarige gerade schnaufend. „Du willst doch nur ne Pause machen,“ meinte Riku und wollte noch hinzufügen wie schwach sein Kumpel doch war, als er ins stocken kam. Etwas hatte ihn an der Nase berührt, etwas sehr kaltes. Er schaute auf und betrachtete den Himmel. Etwas rieselte davon herunter, er brauchte einen Moment bevor er es richtig einordnen konnte. „Schnee...“ Ratlos blickte er zu seinem Freund hinüber, aber auch der schien keine Antwort für dieses Phänomen zu haben. Schnee auf einer Karibik Insel war eigendlich unmöglich. Eigendlich.

Als der Blick Rikus hinab sank und sich auf die Anhöhe konzentrierte, meinte er eine leichte Bewegung im Gehölz zu bemerken. Sie war so kurz, dass der Junge glaubte sich versehen zu haben. Ein kurzes Kopfschütteln dann ging es weiter.
 

Der weitere Anstieg wurde durch die fallenden Temperaturen und den rutschigen Boden, welcher durch die zunehmende weiße Pracht aufgeweicht wurde, immer beschwerlicher. Trotz schmerzenden Beinen und zitterndem Körper spornte der Achtjährige den Jüngeren weiter an. Er hatte sich vorgenommen nicht schlapp zu machen bevor er nicht den Gipfel erreicht hatte.
 

Letztendlich musste er Sora hinter sich herziehen, da dieser keine Kraft mehr besaß und nur noch herumnörgelte. Kaum hatten sie den Hügel erklommen, ließen sie sich auf der kalten Erde sinken und schnappten nach Luft. Es dauerte etwas bis sie sich wieder etwas erholt hatten. „Okay jetzt sind wir hier und was kommt jetzt?“ Der Braunhaarige hatte sich aufgerappelt, da es ihm zu kalt geworden war. Riku tat es ihm gleich: „Wir sehen uns um, was denn sonst?!“
 

Der Schnee war den beiden nicht geheuer, immerhin meinten ihre Eltern immer das der Weihnachtsmann hier, im Badehöschen die Geschenke austeilte. Immer wieder rutschten sie auf dem aufgeweichten Boden aus und währen einige Male gestürzt, hätte nicht der jeweilige Andere beherzt zugegriffen.
 

Daher war es ein unglücklicher Zufall, dass Riku welcher die Führung weiterhin übernahm, etwas zu sehen glaubte was ihn zutiefst Ängstigte und somit einen unbedachten Schritt zur Seite machte. Der Boden gab Widerstandslos unter seinem Körpergewicht nach und im nächsten Moment befand er sich im freien Fall. Ein Ruck riss ihm fast den Arm aus und ohm entfuhr ein Schmerzensschrei. Als er Kopf hob, erkannte er verschwommen Sora, welcher ihn mit ganzer Kraft festhielt. Ein zaghafter Blick nach unten ließ ihn erschaudern.
 

Absolute Schwärze. Kein Grund.
 

Mit einem verängstigten Blick sah er zu Sora auf: „Zieh mich hoch...“, krächzte er. „Ich kann nicht, du bist zu schwer.“ Der Platinblonde sah es in Zeitlupe geschehen, sein Freund welcher vor ihm kniete, rutschte weg und da er ihn nicht los lies, fielen sie beide hinab. Riku schaffte er nicht einmal zu schreien, so schnell kam der Aufprall. Die Luft wurde aus seinen Lungen gepresst. Muss ich jetzt sterben? Das will ich nicht, es gibt doch noch so viele Orte die ich sehen möchte, seine Gedanken umschwirrten ihn wie eine dichte Nebenlschwade. Sie schlugen auf ihn ein, er versuchte zu schreien aber seine Kehle gab keinen Ton von sich. Dann sank er tiefer hinab, in eine undurchdringliche Schwärze.
 

Die Dunkelheit lies nach einiger Zeit langsam nach, schwer fällig öffnete er seine Lider und musste feststellen das er alles verschwommen wahrnahm. Seine Augen suchten sofort nach seinem Freund, doch er war nicht auffindbar. „S..Sora.“ Es kam keine menschliche Antwort. Das was er hörte war ein leises Grollen. Die Angst kroch in all seine Glieder und er wurde steif wie ein Brett. Wo bin ich hier nur hingeraten? Warum musste ich diesen Sturz überleben, jetzt werde ich bei lebendigen Leibe gefressen. Riku spürte das brennende Gefühl wenn einem die ersten Tränen hinaufkrochen und er wehrte sich tapfer dagegen, doch selbst er, welcher schon seid Jahren schlecht behandelt wurde, hatte seine Grenzen und diese wurde gerade überschritten. Er sah es kommen und kaum war es ins Licht getreten, liefen ihm auch schon die ersten Tränen über die Wange. „B..bitte.“ Er wusste selbst das es keinen Sinn hatte um Gnade zu betteln. Diese Wesen waren reine Jäger.
 

Sie sah ihn an. Lange hatte sie ihn beobachtet wie er dort gelegen hatte, Mucksmäuschen still. Ihre Triebe hatten sie angespornt den Unbarmherzigen Hunger zu folgen und zu fressen. Doch dann war der Zweibeiner erwacht, hatte sich bewegt und ihre Lust zu jagen gesteigert. Einen Moment hatte sie noch ausgehalten, dann war sie auf die zierliche Gestalt zugelaufen. Leise, wachsam, mit diesen Wesen gab es keine guten Erinnerungen. Das Licht welches durch das neu entstandene Loch fiel, lies ihr Fell schimmern. Sie sah diesen Wicht an und hätte laut gelacht, wäre es ihr erlaubt gewesen.
 

Das Herz des Jungen raste. Ein riesiger Schneeleopard schritt auf ihn zu, er konnte nicht bestimmen wie groß er wirklich war aber in seiner misslichen Lage kam ihm alles bedrohlicher vor. Das Tier beugte seinen großen Kopf hinab und starrte ihm emotionslos in die Augen. Das helle Fell war dicht und mit feinen Punkten übersehen. Der lange Schwanz über dem Körper gereckt, nervös zuckend. Die undurchdringlichen Augen auf ihn geheftet und dann öffnete die Raubkatze ihr Maul, langsam als wolle es ihm verdeutlichen was gleich kommen würde. Der Atem des Tiers ging rasch, hatte es selbt Angst? Oder war es reine Mordlust. Riku schloss die Augen, er hatte ein wenig über Katzen erfahren als er mal in der Bibliothek gewesen war. Sie töteten ihre Beute durch einen Biss in den Hals, wobei sie die Wirbelknochen des Genicks brachen. Na das ist doch noch ein sehr angenehmer Tod, überlegte er sich bitter, als er auch schon den heißen Atem auf seiner Kehle spürte. Etwas in ihm sagte er solle jetzt schlafen und ohne zu zögern gab er diesem Drang nach und verlor das Bewusstsein erneut.

three

Sein Körper war schwer zu schwer um sich zu bewegen. Sein Geist hingegen lies alle Alarmglocken schrillen. Nur mühsam schaffte er es zu erwachen und selbst dann noch war es ihm unmöglich die Augen zu öffnen.

Daher lauschte er erst einmal. Jemand war da und sprach. Die Stimme war ihm bekannt, sehr sogar. Nun quälte er seine Augen doch auf und blickte sich blinzelnd um. Nahe bei ihm saß ein Junge mit braunen Haaren. Sora, entsann er sich. Ihm ging es also soweit gut. Behutsam drückte er sich hoch, sein Kopf schwirrte noch ein wenig.

"Mit wem sprichst du?" Fragte er leise, im nächsten Moment wusste er es. Die große Raubkatze saß auf der anderen Seite der Höhle. Denn in nichts anderes waren sie gefallen, dass Loch was sie gerissen hatten lies ein wenig Licht hinein.

"Du bist wach!" Sora zog ihn zu sich und legte die Arme um seinen müden Körper. "Ich dachte schon du würdest nicht mehr aufwachen."
 

Die Schneeleopardin betrachtete die beiden Menschenkinder wie sie sich aneinander schmiegten. Sie sahen dabei ihren eigenen Jungen so ähnlich. Geschmeidig erhob sie sich und schritt auf die Kinder zu, das Silberlöckchen, wie sie ihn im geheimen getauft hatte, wich sofort erschrocken zurück. Erst nachdem sein Freund ihm gut zusprach, schien er seine Angst vor ihr zu verlieren. Sie legte sich neben ihn, wartete ab, spürte die zierlichen Finger und fing laut an zu schnurren.

Der Respekt den ihr diese Wesen erbrachten war eine Angenehme Bande. Einmal streckte die Raubkatze sich noch, dann erhob sie sich und stubste den jüngeren der beiden an.
 

Riku hatte einige Zeit gebraucht um Vertrauen in diese Kreatur zu bekommen. Erst nach einigen Minuten hatte er sich getraut sie anzufassen. Nun erhob sie sich erneut und er beobachtete skeptische jeder Bewegung der geschmeidigen Gliedmaßen.

"Ich denke sie möchte das wir nach Hause gehn", nuschelte Sora ihm zu. Der Platinblonde nickte zustimmend, er wusste nicht wie spät es wirklich war, also war es das beste nicht noch mehr Zeit zu vertrödeln. Immerhin hatte er die Verantwortung über Sora bei diesem Trip auf sich genommen.

"Ja ich denke das sollten wir wirklich." Langsam stand er auf, Riku achtete peinlich darauf keine hektischen Bewegungen zu machen. Nachher verstand die Katze noch etwas falsch und fraß ihn letztendlich doch noch.

Ein sengender Schmerz durchjagte sein Bein und er entlastete es sofort wieder. Ein leiser Fluch huschte über seine Lippen als er sich den geschwollenen Knöchel besah. Das muss bei dem Sturz passiert sein.
 

Etwas berührte ihn an der Schulter, es war die rauhe Nase der Schneeleopardin. Im nächsten Moment sank sie nieder. Sie betrachtete ihn aus ihren blauen runden Augen.

"Sie wird dich sicherlich tragen wollen." Sein Freund hatte seine Hand ergriffen und schob ihn sanft zu der Raubkatze. Nachdem Riku immer noch Einwände besaß, kletterte der Jüngere auf den breiten Rücken und klopfte die kräftige Schulter. Mit einem leisen Seufzen ergab der Platinblonde sich seinem Schicksal und stieg hinter ihm auf. Es war eine wellenartige Bewegung als die Katze sich erhob. Riku schätzte sie auf über einen Meter Schulterhöhe, was definitiv zu groß für eine solche Rasse war.

Mit langen Schritten schlich die Raubkatze durch die Höhle und in einen Tunnel hinein den die beiden Jungen davor nicht erblickt hatten. Die Dunkelheit umschloss sie und die Kinder wurden den Gedanken nicht los nie mehr ans Tageslicht zu kommen. Trotzdem das die Katze anscheinend ebenso wenig erkennen konnte wie sie selbst, wanderte sie zielstrebig durch die Finsternis und nach einer langen Zeit wie es den beiden Freunden schien, kamen sie endlich wieder ans Tageslicht.
 

Sie wahren in der nähe des Berggipfels herausgekommen. Ohne zu zögern setzte die Kreatur ihren Weg fort.

Ihr schien die Glätte unter ihren Pfoten wenig auszumachen, behende erkletterte sie steilere Stellen und lies sie Anhänge hinabrutschen. Im Gegensatz zu Sora, welchem diese Aktionen große Freude brachte, klammerte Riku sich bei jeder ruckartigen Körperbewegung, mit Beinen und Armen an das Tier.

Es war ihm nicht geheuer jemanden anderes die Führung zu überlassen und grade jetzt in seinem hilflosen Zustand verstärkte sich der Drang nach Kontrolle ungemein.
 

Sie erreichten einen kleinen Pfad, der sich einen Steilhang hinab schlengelte. Auf der einen Seite ging die Böschung steil bergauf und auf der anderen lag nach einem halben Meter ein Abgrund unter ihren Füßen. Nun wurde es selbst Sora unangenehm. Riku spürte wie sich der andere versteifte und seine nähe suchte. Beherzt griff er mit einem Arm um ihn und mit der anderen Hand in das dichte Nackenfell des Schneeleoparden. Grade rechtzeitig, denn in diesem Augenblick nahm das Tier unter ihnen Geschwindigkeit auf und hetzte den Weg hinunter. Trotz der rasanten Kurven und der langen Sprünge über umgefallene Baumstämme, rutschen die beiden Jungen kein einziges Mal zu Seite oder wurden in die Höhe geworfen. Nach einigen Minuten, begann Riku sich den Bewegungen anpassen zu können. Er sah voraus wo die Katze einen Harken schlug oder sich tief in die Kurve legen würde.

Es begann ihm zu gefallen sich mit dem mächtigen Körper zu bewegen, sich zur Seite zu lehnen, sich vorzubeugen wenn sie sprang oder zurück sobald es steil hinab ging.
 

Die drei kamen noch Mittags am Strand an. Noch einmal streckte sich die Raubkatze zu ein paar langen Sätzen, dann bremste sie ab und sprang behende auf den Steg, an welchem ihr Boot angebunden war.

Die starken Rippen hoben und senkten sich schnell und das leise hecheln war selbst auf dem Rücken zu hören. Noch etwas berauscht rutschte der Silberhaarige von dem Rücken hinab und half seinem Freund, welcher wacklige Knie bekommen hatte bei ihrem Abstieg, ins Boot zu klettern. Danach wand er sich noch einmal zu dem prächtigen Wesen hinter sich. Das weiche Fell glänzte wie Samt. Doch das bemerkenswerteste waren die klaren blauen Augen.

Sie schienen in ihn hinein zu blicken und seine Seele antasten zu wollen. Wie als hätte er dies gespürt zuckte er zusammen, dann streckte er die Hand nach ihr aus und streichelte über die Leftzen und damit auch die langen Barthaare.

Einen Augenblick betrachtete sie ihn noch, dann wand sich die Raubkatze ab und trabte zurück ins sichere Dikicht.
 

Es dauerte etwas bis die beiden es geschafft hatten zu dem Elternhaus von Sora zu gelangen. Rikus Knöchel war inzwischen blau angelaufen und er konnte ihn noch weniger belasten als zuvor. Soras Vater machte die Tür auf als er sie kommen sah:"Himmel wo wart ihr? Wir haben uns schon Sorgen gemacht und was ist mit deinem Fuß Junge." Zwei kräftige Arme griffen nach Riku, wodurch er sofort zurückschreckte, im nächsten Augenblick jedoch trug ihn der hochgewachsene Mann hinein in das warme Haus. Er wurde auf einen Stuhl gesetzt und der Braunhaarige erklärte seinem Elternteil was geschehen war. Riku konnte nur stumm dasitzen und zusehen wie sein Schuh vorsichtig ausgezogen wurde und nachdem eine kühlende Salbe aufgetragen worden war, noch ein stützende Verband angelegt wurde.

"Ich ruf gleich einen Arzt, der soll euch durchcheken", meinte sein Vater und verschwand im Flur. Die Kinder hörten seine Stimme durch die Wohnung hallen. "Wir dürfen niemanden von der Katze erzählen Sora", hauchte Riku und fügte noch hinzu: "Das ist jetzt unser beider Geheimnis." Der andere nickte stolz und reichte ihm als Geste seine Hand.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  KeybladeSora
2009-01-21T01:37:46+00:00 21.01.2009 02:37
och menno..
jetzt wo es so spannend ist^^
auch wenn ich ab einem bestimmten teil langsam den anschluss verloren habe
Naja bei mir ja kein Wunder^^
Von:  Aliciel
2008-06-14T19:04:43+00:00 14.06.2008 21:04
Niedelüsch >3
Is Riku platinblond...?
Der is doch silberhaarig, oder?
Warte aufn neues Kappi *keks schenkt*

Babai
Nana
Von:  Saki-hime
2008-06-10T19:21:41+00:00 10.06.2008 21:21
och wie süß >///<
los weiter, weiter! weiter schreiben! >o<
...armer Riku ;____;

Saki-hime *knuff*

Ps: >Braunhaariger< oder >Platinblonder< wird zusammen geschrieben ^.-


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