FFVII: Blue Wanderer - In the lines von Ich_eben ================================================================================ Kapitel 6: Kapitel 6: Entscheidungen ------------------------------------ Zack, unverletzt und grinsend hob die rechte, zur Faust geballte Hand und reckte den Daumen hoch. Neben ihm, auf sicherem Boden, befand sich Cutter, bis zum Kinn verschmutzt, aber offensichtlich lebend. Gerade schaffte sie es mühsam in die Hocke und Zack klopfte ihr anerkennend auf die sandige Schulter. „Wow, Cutter-chan! Du hast gerade Treibsand, Kugeln und deine eigene Rettung überlebt.“ Er konnte nicht anders als lachen. „Herzlichen Glückwunsch!“ Cutter verhielt schwer atmend und am ganzen Körper zitternd einige Sekunden in völliger Bewegungslosigkeit... dann brach all ihre Selbstbeherrschung in sich zusammen. Schluchzend fiel der Teenager Zack um den Hals. Der 1st, immer noch vergnügt kichernd, begann ihr mit der einen Hand tröstend über den Rücken zu streicheln, mit der anderen winkte er dem näherkommenden Sephiroth. „Yo! Rettung erfolgreich abgeschlossen, Sir.“ „Ich seh´s!“ knurrte Sephiroth und ließ sich hinter Zack in die Hocke gleiten. „Tzimmek!“ Cutter hob folgsam den Kopf von der haltgebenden Schulter und fand sich im Blick des Generals gefangen. Unwillkürlich verstärkte sich der Druck ihrer Arme um Zacks Hals ein wenig. Der Ausdruck in Sephiroths Augen war distanziert und kühl wie gewohnt, unmöglich zu sagen, was als nächstes geschehen würde... Dann zerbracht der General den Kontakt indem er einen Gegenstand dazwischenhielt. Die Feuermateria. „Hast du was verloren?“ Schluchzend ließ Cutter ihren Kopf wieder auf Zacks Schulter fallen. Sephiroth klappte das Logbuch zu und sah dem zwischen den Bäumen auftauchenden 1st entgegen. Sie hatten beschlossen, in dem unerwartet vor ihnen aufgetauchten Wäldchen Rast zu machen. Zum einen war man hier vor neugierigen Blicken geschützt, und dann gab es auch noch einen winzigen, aber sehr sauberen See. „Sie ist wieder sauber.“ Zack ließ sich auf einen umgestürzten Baumstamm sinken. „Aber immer noch ziemlich fertig.“ „Sie wirkt nicht traumatisiert.“ Er hatte Kadetten gesehen, die nach ähnlichen Erlebnissen tagelang nicht ansprechbar gewesen waren. Die Kontrolle zu verlieren gehörte nicht unbedingt zu den erstrebenswertesten Empfindungen. Menschen wussten, dass ihr Leben endlich war. Nur nicht gerade heute und jetzt. Nun... Cutter würde sich erholen. „Seph...“ Zacks Stimme klang nachdenklich. „Was hältst du von ihr? Ich meine... wenn man all das offensichtliche weglässt.“ Sephiroth schwieg. Aus den unterschiedlichsten Gründen war ihm immer mehr bekannt als anderen. Winzige, aber bedeutungsvolle Details, deren richtig eingesetzte Essenz zu verblüffenden Ergebnissen führen konnte. Für ihn war auch eine Meinung kein festes Ganzes, sondern vielmehr die Verpackung für eine Summe von Kleinigkeiten, die in ihrer wahren Form erkannt werden mussten. Dazu war richtiges beobachten und urteilen unabdingbar. Menschen zu führen... zu formen... war nicht einfach. Stellte man es ungeschickt an, zerbrachen sie. Um dies zu verhindern, musste man eine gewisse Kenntnis ihrer Persönlichkeit, sowie ihrer Stärken und Schwächen, besitzen, und gezielt darauf eingehen. Die vergangenen Jahre hatten Sephiroth trotz einiger Schwierigkeiten Menschenkenntnis beschert. Kombiniert mit seinem Instinkt, höchst detaillierten Berichten und der Erkenntnis, dass alle Menschen ein fast völlig identisches Grundmuster betreffend Handlungs- und Denkweise besaßen, ließ ihn seine Entscheidungen und Beurteilungen treffen. So auch in diesem Fall. Cutter hatte Potential. Aber die drastisch schwankenden Leistungen bezüglich der Lines und all das unbedachte Handeln ließen sie, wie sie heute anschaulich demonstriert, zu einer Gefahr für sich und andere werden. Dennoch... unter all den Unvorteilhaftigkeiten... existierte es etwas seltsames. Wie ein leises surren, zu penetrant um es zu ignorieren. Und zu früh, um darüber zu sprechen „Darf ich erfahren, weshalb du sie nicht mitgebracht hast?“ „Sie wollte einen Moment allein sein. Ich glaube, sie hat da mit sich was auszumachen.“ Sephiroth warf seinem leichtsinnigen Begleiter einen strafenden Blick zu und erhob sich, ging an den schlafenden Chocobos (nur seins und das von Zack) vorbei, beschleunigte hinsichtlich dieser Tatsache unmerklich, und näherte sich dem kleinen Teich lautlos. Nur Sekunden später stellten sich seine Befürchtungen als nichtig heraus. Weder das Chocobo, noch der neben ihm sitzende Schatten waren in Schwierigkeiten. Cutter war dabei, dem geduldig lauschenden Tier ihr Herz auszuschütten. Obwohl sie nur flüsterte, konnte der mit dem Schatten der Bäume verschmolzene Sephiroth jedes Wort hören. „Sie hätten sterben können heute Mittag“, schluchzte der Teenager. „Alle beide... bloß meinetwegen!“ Das Chocobo gurrte leise und schmiegte seinen Kopf tröstend an den von Cutter. „Ich will keine Gefahr für andere sein. Ich möchte so gerne...“ Sie holte mühsam Luft und sah zu den weit entfernt leuchtenden Sternen hinauf, als hoffte sie, deren Licht würde den angefangenen Satz beenden. Aber das sanfte glühen schwieg. Cutter schniefte leise, kuschelte ihren Kopf in die weichen Federn des Chocobos. „Sieh sie dir an. General Crescent und Zack sind... großartig! Ich bin... nicht schnell genug, ein Schussel, nur im Weg, bringe sie in Schwierigkeiten und kann nicht mal kontinuierlich in die Lines. Neesha hat recht. Ich bin ein Komplettversager und... hab´s einfach nicht drauf.“ Sie blinzelte, und abermals rollten Tränen über ihre Wangen. „Ich werde niemals ein echter Blue Wanderer werden und die Silberflügel kriegen. Niemals. Dabei wollte ich doch bloß...“ Sie verstummte, schüttelte den Kopf und vergrub das Gesicht in dem tröstend weichen Federkleid. Die Silberflügel. Das Symbol der ShinRa Blue Wanderer. Zwei weitausgebreitete, silberne Schwingen, detailliert, fast liebevoll gearbeitet, fest verbunden mit der Uniform. Geryll hatte dieses Zeichen vorgeschlagen. Weil Flügel Freiheit symbolisierten und es für einen guten Blue Wanderer keine Grenzen gab. Dieses Abzeichen zu tragen war das große – und momentan endlos weit entfernte - Ziel. Vielleicht zu weit. Alle ShinRa Ausbildungen waren schwierig und verlangten den Kadetten Höchstleistungen ab. Die Teenager hatten sich auf einen langen, anstrengenden Weg begeben, auf dem sie täglich ums überleben kämpften. Zerbrochene Träume säumten den beschwerlichen Pfad wie Grabsteine, kündeten von verlorenen Kämpfen, jeden Tag wurden es mehr, und offensichtlich hatte das Schicksal Cutter noch deutlicher ins Visier genommen. Das Mädchen schien ähnlich zu denken. „Wenn wir wieder in Midgar sind...“, ihre die Stimme klang völlig tonlos, „werde ich Azrael sagen, dass ich aufgebe.“ Zerschlagene Träume rückten zusammen, um Platz für einen baldigen Neuankömmling zu machen. Als sich der Teenager kurze Zeit später erhob, zog sich auch Sephiroth lautlos zurück und saß, als Cutter am Rastplatz ankam, bereits wieder auf seinem Platz. Nichts deutete darauf hin, dass ihm schon wieder ein kleines, aber überaus bedeutsames Detail bekannt war. Am nächsten Tag, sie waren schon einige Stunden unterwegs, kam ihnen der Zufall zu Hilfe, denn sie begegneten einem Haufen ziemlich zerrissener Gestalten. Einer von ihnen ergriff sofort mit vor Wut flackernder Stimme das Wort. „Von ShinRa?!“ Sephiroth nickte, auf Ärger jeglicher Art gefasst. Stattdessen geschah etwas uneingeplantes. „Ihr kommt wegen des Monsters?!“ Der General beschloss, sich dumm zu stellen. Immerhin wussten sie noch nicht mit Sicherheit, ob sie wirklich ein solches Wesen jagten... „Welches Monster?“ „Das Mistvieh, das hier die ganze Region terrorisiert! Wir wollten es erledigen. Dachten, 20 bewaffnete Leute würden reichen. War aber nicht so. Nur wir sind noch übrig, der Rest ist krepiert. Scheißvieh!“ Er fletschte die Zähne. „Soll auch ein paar von ShinRa vernichtet haben, also kümmert euch um das Biest! Ihr prahlt doch immer mit eurem tollen Verein! Vor allem dieser General Sephiroth, meine Güte, muss ein ganz heißer Hund sein!“ Für einen Moment klang Zacks heftiges husten wie ein lachen, wurde dann aber schnell glaubhaft. Sephiroth ignorierte den letzten Satz des Mannes komplett, und stellte die üblichen Fragen. Diesmal allerdings erhielt er neue Informationen. „In den unterirdischen Höhlen von Rzek ist es, das weiß hier doch jeder!“ Die unterirdischen Höhlen von Rzek! Sephiroth hatte davon gehört. Nicht gerade idyllisch... Er erkundigte sich nach dem kürzesten Weg, und als sie wieder außer Hörweite waren, ließ sich Zack vernehmen. „Cool!“ Seine Stimme klang mühsam beherrscht. „Dann müssen wir es ja nur noch rausklingeln und umbringen. Habe ich recht? Heißer Hund?“ Dann begann er schallend zu lachen. Niemand anderes hätte es gewagt, sich in Gegenwart des Generals über einen seine Person betreffenden Witz zu amüsieren. Eine solche Bezeichnung wäre von den meisten einfach komplett ignoriert und nie wieder angesprochen worden. Zack jedoch... „Oh, oh...“ Er lenkte sein Chocobo neben das des gefürchteten Schwertkämpfers. „Was auch gepasst hätte – weißer Hund!“ Lachtränen liefen über seine Wangen. „Yo Seph, da kannst du ein Modelabel draus machen: weißer, heißer Hund! Mit freundlicher Genehmigung von ShinRa!!“ Sephiroth sagte sich, dass er als General von SOLDIER ein zu dickes Fell hatte, um sich von so etwas ärgern zu lassen, dass Zack bestenfalls die Statur eines Erwachsenen besaß, dass er sich keinesfalls zu irgendeiner Reaktion hinreißen lassen würde, niemals... und dann beförderte er den 1st mittels eines plötzlichen und entschlossenen Stoßes aus dem Sattel. Zack schlug einen halben Salto und erreichte ziemlich unfreiwillig den Boden. Aber nicht einmal das vermochte einen Abbruch der Heiterkeit zu erwirken. Vielmehr steigerte es sie noch. „Weißer, heißer Hund...“, hörte man ihn lachen, gefolgt von einem lautstark imitierten Hundeheulen, das sofort wieder in wildes Gelächter überging. Sephiroth trieb sein Chocobo an und bedeutete der zögernden Cutter, ihm zu folgen. Es vergingen noch einige Stunden, ehe sie die genannte Gegend erreichten. „Hübsch“, bemerkte Zack beim Anblick des von tiefen Löchern unterschiedlichster Größe übersäten, sich bis an den Horizont erstreckenden Bodens. „He Cutter-chan, wenn du mal was loswerden möchtest, komm her und wirf es hier rein.“ „Warum startest du keinen Selbstversuch, Zack?“ Der 1st grinste breit. „Immer mit der Ruhe, heißer Hund.“ Für gewöhnlich wäre Zacks Heiterkeit so ansteckend gewesen, dass sich Cutter nur mit Mühe hätte beherrschen können. Aber der nächtlich gefasste Entschluss lastete zu schwer auf ihrem Herzen. Trotzdem gab sie sich Mühe, aufzupassen. Einladend sah der Boden nicht aus. Er wirkte, abgesehen von den unzähligen großen und kleinen Löchern, seltsam... Wie schlafendes Unheil. Sephiroths Augen tasteten die Umgebung ab und landeten immer wieder bei dem spärlich gewachsenen Gras. Es wirkte wie glasiert. Überall. Ein mehr als deutliches Zeichen, dass sie hier richtig waren. „Was ist das hier eigentlich genau?“ murmelte es neben ihm, und der General teilte so knapp wie möglich mit, was er über die Welt unterhalb des Bodens wusste. Unter ihnen lag ein finsteres Labyrinth aus verschachtelten, auf unterschiedlicher Höhe angelegten Gängen und Höhlen, errichtet vor endlos langer Zeit, aus einem längst vergessenen Grund, eine komplizierte, kartenlose Welt, an deren Erkundung schon viele Abenteurer gescheitert waren. Man brauchte nicht übermäßig viel Phantasie um Verhungern oder Verdursten als höchstwahrscheinlichste Todesursachen anzunehmen. Grausame Tode, langsam und qualvoll. „Weißt du, was ich denke? Diese Löcher sind gegraben worden und somit nette Fallen für... so ziemlich alles.“ Sephiroth dachte dasselbe. 1000e von unterschiedlich großen Gruben, umgeben von höchst instabilem Grund, warteten nur auf unachtsam hineinstolpernde Beute. Und unten, behaglich in der Finsternis sitzend, lauerte der hungrige und nicht sehr wählerische Tod. Der Erfolg schien allerdings in letzter Zeit auszubleiben, wenn das Monster außerhalb auf Jagd gehen musste. Außerdem gab es noch eine Ungereimtheit. Wo ist der verdammte Eingang, dachte Sephiroth. Diese Löcher sind alle zu klein... „Wollen wir versuchen, es rauszulocken?“ Zack schwang unternehmungslustig sein Schwert. Sephiroth nickte. Den echten Eingang ausfindig zu machen kostete zuviel Zeit. Laut den Jägern war das Monster „zuhause“... Sie glitten von den Chocobos und näherten sich der mit Kratern übersäten Fläche. Cutter folgte mit äußerster Vorsicht. Sie war nach wie vor off-line, empfand aber nicht einmal Trauer darüber, sondern sah es als Bestätigung für ihren gefassten Entschluss, ShinRa, die Welt der Lines und den Traum von Silberflügeln für immer unter einem Haufen Unbegabtheit zu begraben. Energisch blinzelte sie die Tränen weg und blieb hinter den beiden Offizieren, die konzentriert neben einem besonders großen Loch stehen geblieben waren und hinuntersahen, zurück, bemüht, sich nicht schon wieder in Schwierigkeiten zu bringen. Hier wirkte der Boden, bedingt durch wenige und kaum faustgroße Löcher, relativ sicher. Die beiden SOLDIER starrten, den Rücken zu dem Teenager gewandt, in die Dunkelheit hinunter, und beratschlagten die weitere Vorgehensweise. Cutter beobachtete interessiert eines der anderen Löcher, als ohne jegliche Vorwarnung... Das Mädchen runzelte die Stirn. Hatte der Boden um den Krater gerade ... gebebt? „Wir benutzen ein Chocobo als Köder um es herauszulocken“, entschied Sephiroth. Cutter fixierte den schwarzen, kreisrunden Eingang. Nach einem Moment schüttelte den Kopf. Sie hatte sich geirrt. Typisch... Oder? Fragend sah sie hinüber zu Sephiroth und Zack, deren leises Gespräch sie allerdings nicht verstehen konnte. „Lassen wir es am Leben?“ Ein paar Meter entfernt bebte die Erde ein zweites Mal kaum merklich. Dann ein drittes zittern, kaum länger als ein Herzschlag – aber diesmal bemerkte Cutter es. Ein seltsames Gefühl der Unruhe ergriff von ihrem Körper Besitz. Irgendetwas... war nicht in Ordnung. Irgendetwas... bahnte sich... an... kam näher... lautlos... unaufhaltsam... entschlossen... suchend. „Vorerst“, entschied Sephiroth. „Ansonsten müssen wir zu drastischeren Maßnahmen greifen.“ Cutter starrte auf die nur wenige Meter entfernte, jetzt wieder völlig ruhige Stelle. Der Boden hatte gebebt, kein Zweifel! War das nur ihr aufgefallen? Ratsuchend blickte sie zu ihren Begleitern hinüber. Ich muss es ihnen sagen. Sie sind völlig abgelenkt, vermutlich haben sie es nicht bemerkt. „Zack?“ Der angesprochene hob den Kopf in Richtung Cutter, und der Teenager holte tief Luft, wollte ihre Entdeckung äußern... und wurde sich im selben Moment über die Naivität ihres Vorhabens bewusst. Vor ihr standen perfekt ausgebildete Elitekämpfer im höchsten Rang. Profis, denen nichts entging. Wenn sie nicht auf das beben reagierten, dann höchstwahrscheinlich, weil sie es als absolut ungefährlich einstuften. Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Nichts. Entschuldige bitte.“ Zack realisierte ihre Nervosität und lächelte beruhigend. „Keine Sorge, Cutter-chan. Wir beschützen dich.“ Dann sah er wieder zu Sephiroth hinüber. Nur eine Sekunde später erzitterte die Erde erneut. Diesmal genau unter den Füßen des Teenagers. Die Folgen waren völlig lautlos, unwiderruflich, unwirklich – aber endgültig. Und sie geschahen augenblicklich. „Ich hole das Chocobo.“ Zack wandte sich um. „Cutter-cha...n?“ Allein die Betonung reichte aus um den General über die neusten Entwicklungen zu informieren. Er machte auch keine Anstalten, Zack an einer schnellen, aber gründlichen Untersuchung der vorhandenen Löcher zu hindern, wissend, dass keines von ihnen eingebrochen oder groß genug gewesen wäre, um einen Teenager zu verschlingen. Genau das wusste Zack auch. Haare raufend wandte er sich um. „Wo ist sie hin??“ Sephiroth deutete ruhig nach unten. Er war daran gewöhnt, täglich mit im Grunde unmöglichen Dingen konfrontiert zu werden. Seine Welt bestand teilweise ausschließlich daraus. Für die aktuelle Situation gab es, so absurd es schien, nur diese eine Möglichkeit. „Aber...“ Zack verstummte. „Gut“, sagte er dann entschlossen. „Graben wir sie aus.“ „Und mit welchem der völlig intakten Löcher willst du anfangen?“ Seine Stimme klang spöttisch. „Das da hinten sieht hübsch aus. Antrag abgelehnt.“ Zack erstarrte. Er hatte schon genug Einsätze zusammen mit dem General bestritten um zu wissen, dass dieser keinen Augenblick zögerte, jemanden zurückzulassen, wenn das Risiko zu groß war. War es das jetzt auch? „Sir... sie kann sich nicht verteidigen! Da unten ist vermutlich ein Monster! Sie ist ganz allein! Vermutlich verletzt! Du kannst sie nicht ernsthaft zurücklassen wollen!“ „Habe ich das jemals gesagt, Zackary?“ Der Angesprochene musste zugeben, dass davon nie die Rede gewesen war. Bisher. „Also, was haben wir dann vor? Sie suchen und finden?“ „Natürlich!“ Es lag ihm völlig fern, Präsident ShinRa zu erklären, warum es dem Duo „legendärer General und 1st Class SOLDIER“ nicht gelungen war, auf einen Teenager aufzupassen. „Aber mit System.“ Neben ihm atmete Zack erleichtert auf und gewann dann innerhalb eines Sekundenbruchteils sein grinsen in voller Stärke zurück, öffnete den Mund und... „Ich will jetzt keine Witze über grabende Hunde hören, Zackary!“ „Ooooh, woher wusstest du...? Nicht mal einen kleinen?“ Sephiroth bedauerte sehr, keine Schaufel dabei zu haben. Nur zu gerne hätte er sie dem immer noch breit grinsenden 1st übergezogen um ihn anschließend in eines der Löcher zu werfen. Bezüglich der aktuellen Situation jedoch verzichtete er auf weitere, in diese Richtung laufende Gedanken und begann mit der Verwirklichung seiner Strategie. Es gestaltete sich schwieriger als erwartet. Auf der mitgeführten Karte war zwar die Existenz der Höhlen vermerkt, aber kein Eingang. Sephiroth war gezwungen, die ShinRa Kartographieabteilung (den nachweislich unorganisiertesten Haufen der ganzen Maschinerie) zu kontaktieren. Es dauerte Stunden, in denen er und Zack sinnlos warten mussten, ehe eine Antwort vorlag und die Rettungsaktion starten konnte. Die Zeit lief. 3, maximal 4 Tage. Länger hielt der menschliche Körper nicht ohne Wasser aus, und ob es dort unten welches geben und der Teenager in der Lage sein würde, es zu finden, war... mehr als fraglich. Ein guter Blue Wanderer hätte vielleicht... Aber das war Cutter nicht, und vielleicht würde sie es niemals werden. Ihr Überleben hing jetzt allein von den beiden SOLDIER ab. Halte durch, Cutter-chan, dachte Zack. Hilfe ist unterwegs... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)