Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 264: "Dann könnte Schwarz gegen Weiß antreten" ------------------------------------------------------ Titel: Reaching for the Stars Teil: 264/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Brad muss ein paar Tage ohne Michael klarkommen ^^# Disclaimer: not my boys, no money make… Teil 264 "Dann könnte Schwarz gegen Weiß antreten" "Guten Abend, Brad", klang es durch das Telefon und er lächelte flüchtig, als sein Blick auf die Streifen aus Licht fiel, die durch die Jalousie auf den Tisch durchgelassen wurden. "Bei dir vielleicht, Anders", gab er zurück. "Oder besser gesagt Nacht, nicht wahr? Warum rufst du um diese Zeit noch an?" Vom anderen Ende der Leitung drang ein Schnauben zu ihm herüber. "Das könnte daran liegen, dass ich gerade erst zurückgekommen bin. Ein Auge auf Schuldig zu haben erweist sich als ausgesprochen anstrengend…" Ihm rutschte eine Augenbraue hoch. "Aber?" Denn das hatte in der Stimme des Älteren deutlich durchgeklungen. Und als Anders antwortete, konnte er vor seinem inneren Auge regelrecht Anders' Lächeln sehen. "Es hat sich gelohnt, jedenfalls für mich." Ein Lachen, bevor Anders weiter ausholte. "Schuldig ist mal wieder seinem neuen Hobby als Stalker nachgegangen, da es aber spät wurde und wir morgen Wachhund für Takatori spielen müssen, habe ich mich aufgemacht, um ihn zu holen. Da ich einen echten Grund hatte, mich blicken zu lassen, war unser lieber Telepath auch nicht besonders überrascht von meinem Auftauchen. Er wollte gerade verschwinden, als die Neuankömmlinge auftauchten." "Neuankömmlinge", wiederholte er, denn das war hier offensichtlich der springende Punkt. "Mm. Es sieht so aus, als hätte Takatori es irgendwo übertrieben und Kritiker hat ein Team auf ihn angesetzt." Er blieb für einen Moment stumm, lächelte dann. "Also hat mich mein Gefühl nicht getrogen, es war ganz gut, dass wir Ran haben gewähren lassen. Wir möchten schließlich nicht, dass Kritiker mit diesem Vorhaben Erfolg hat." "Ganz genau. Und das ist der Grund, warum ich nie an deinem Talent zweifle." Er ging über die Aussage hinweg. "Und, haben sie etwas versucht?" Brad glaubte es nicht wirklich, das hätte Anders sicher als erstes erwähnt, aber seine Frage brachte den Älteren auf den richtigen Pfad zurück. "Nein, sie waren laut Schuldig nur zur Erkundung dort. Und als sie Ran entdeckten, war es auch damit vorbei." Dieses Mal sprach er die Frage nicht aus, Anders verstand auch so, was er wissen wollte. "Sie haben ihn in Ruhe gelassen. Aber bevor Weiß verschwunden sind, hat Schuldig die Absicht aufgefangen, sich den Jungen und dessen Absichten näher zu betrachten." "Weiß." Heute schien ein Tag für Wiederholungen zu sein. Und Anders lachte wieder auf. "Ja, ganz mein Gedanke. Überleg mal, wir hätten eine andere Designation bekommen. Dann könnte Schwarz gegen Weiß antreten." Brad verdrehte die Augen, konnte aber nicht verhindern, dass seine Mundwinkel nach oben zuckten. "Das wäre ein unfairer Kampf. Würde aber sicher Kritiker gefallen. So ein Beigeschmack von Gut gegen Böse, nicht wahr?" Amüsiert, bevor er ernster wurde. "Gut, ich werde morgen mit Petra und Martin reden. Da ihr mit eurer normalen Arbeit genug zu tun habt, sollen sie ein anderes Team auf unsere Neuentdeckung ansetzen. Jetzt werden wir genug Gelegenheit haben, die Methoden von einem Kritiker-Team zu beobachten." Er dachte einen Moment nach. "Und sag Schuldig, dass er sein Hobby aufgeben muss. Er hat seine Schuldigkeit getan." "Ha, gute Wortwahl." Die Belustigung verblasste wieder und Anders schien mit den Schultern zu zucken. "Es wird ihm nicht gefallen, aber er sollte einsehen, dass er seine Stalkertendenzen sicher nicht der Büroleitung zur Kenntnis gebracht haben will…" Eine kurze Pause. "Er wird sich wohl was Neues ausdenken müssen, um dir eins auszuwischen." Dieses Mal war Brad es, der schnaubte. "Irgendwann wird ihm hoffentlich auffallen, was für eine Energieverschwendung seine Versuche darstellen. Aber solange er seine Arbeit erledigt, soll es mir egal sein." "Keine Sorge, das tut er." Dann wurde etwas anderes angesprochen. "Willst du Ran immer noch seinen Racheplänen nachlaufen lassen? Vielleicht hört er von selbst auf, wenn er nicht mehr durch Schuldig angespornt wird, aber wir haben keine Garantie dafür." Brad dachte für einen Moment darüber nach, ließ sich von seinem Gefühl leiten. "Ich möchte nicht, dass ihm noch jemand im Kopf herumpfuscht, wenn es nicht sein muss. Warten wir etwas ab. Ich werde auch mit ihm reden. Erst wenn das nicht reicht, werden wir zu anderen Mitteln greifen. Weiß wird ihm bestimmt nicht gefährlich werden, sie sind schließlich die Guten, nicht wahr?" "Ja, den Eindruck hatte ich von ihnen", stimmte Anders ihm zu. "Und wer weiß, vielleicht werden sie sogar mit Ran reden und ihn zur Vernunft bringen. Es ist schon Seltsameres passiert." Womit der andere Precog zweifellos Recht hatte. "Gut. Melde dich, wenn es neue Entwicklungen bei Takatori gibt. Ich sorge dafür, dass du in Sachen Weiß auf dem Laufenden gehalten wirst." "Natürlich, Brad." Und jetzt schien sich die späte Stunde bemerkbar zu machen, denn Anders gähnte hörbar. "Geh schlafen", forderte ihn daher auf und wartete nur den kurzen Abschiedsgruß ab, bevor er auflegte. Anschließend lehnte er sich zurück, faltete die Finger unter seinem Kinn. Wie es aussah, lief in Japan alles ohne Probleme. Es fehlte nur noch, dass die Ältesten ihre Pläne mit Aya zu einem Abschluss brachten und dann konnte endgültig Alltag einkehren. Brad lächelte, beschloss erst dann, Herrn Hoffmann offiziell zur Kenntnis zur nehmen, der zum Ende des Telefonats hin sein Büro betreten hatte. Die blauen Augen musterten sein Lächeln, dann ihn im Allgemeinen, bevor der Ältere etwas sagte. "Das solltest du auch tun, Btad." "Was, schlafen gehen? Dazu ist es wirklich noch zu früh." "Aber so besteht wenigstens die Chance, dass du insgesamt genug Schlaf bekommst." Der Ältere neigte leicht den Kopf. "Glaubst du, ich hätte nicht bemerkt, dass du heute schon vor dem Frühstück im Büro warst?" Brad verzog das Gesicht, sagte aber nichts dazu, weil Herr Hoffmann Recht hatte. Doch er wollte nicht früh Schluss machen, was sollte er schließlich mit der Freizeit anfangen, wenn Michael nicht da war. Und genauso wenig hatte er Lust, im Bett zu liegen und in seinem Geist nach dem Loch zu tasten, wo eigentlich die Verbindung zu dem Älteren sein sollte. Herr Hoffmann stand auf einmal neben ihm, als er von seinen ineinander gekrampften Händen aufsah und gleich darauf strich dessen Hand durch seine Haare. "Du machst jetzt Schluss und kommst zu meinem Quartier, ja?" Das Lächeln des anderen Mannes fiel irgendwie schief aus und war schnell wieder verschwunden. Genauso wie Herr Hoffmann selbst, der seine Reaktion nicht abgewartet hatte, sondern gleich wieder gegangen war. Brad zwinkerte, als er feststellte, dass Herr Hoffmann gar keine Unterlagen gebracht oder mitgenommen hatte, bevor auch über seine Lippen ein Lächeln glitt. Anscheinend war der Ältere mit dem einzigen Ziel hereingekommen, ihn vom Schreibtisch wegzubekommen. Das war wohl Grund genug, die Einladung anzunehmen, nicht wahr? Er ließ den Computer herunterfahren, schaffte gleichzeitig Ordnung. Es gab heute sowieso nichts Wichtiges mehr zu tun, wie er zugeben musste. Und in Japan anzurufen... wäre zwar möglich, aber nicht besonders freundlich. Vor allem, da es keinen Grund zur Eile gab. Wenn Weiß es tatsächlich auf Takatori abgesehen hatte, war Zwielicht mehr als genug, um sich ihnen entgegen zu stellen. Wobei er bezweifelte, dass sie allzu schnell zuschlagen konnten, wenn sie sich derzeit noch in der Auskundschaftungsphase befanden. Mehr als genug Zeit also, um ein neues Team auf sie anzusetzen. Vielleicht fanden sie so einen Weg tiefer in die Organisation von Kritiker hinein... Brad merkte, dass sein Gehirn auf dem besten Wege war, ihn ablenken zu wollen, obwohl das im Moment gar nicht erforderlich war, schüttelte über sich selbst den Kopf, bevor er sich erhob. Vielleicht war es ganz gut, dass Herr Hoffmann eingegriffen hatte. Sich von dem Älteren ablenken zu lassen, war zweifellos gesünder als zu viel Zeit mit seiner Arbeit zuzubringen. Mit einem schmalen Lächeln ließ er das Büro hinter sich zurück, ging einer Eingebung folgend an dem von Richard vorbei. Und tatsächlich war das auch schon leer. Mit einem jetzt echter wirkenden Lächeln setzte er seinen Weg fort, zu seinem Quartier, wo er eine schnelle Dusche nahm. Das Wasser vertrieb einen Teil der Erschöpfung, die hartnäckig an ihm hing, womit sein Ziel erreicht war. Er mied seinen eigenen Blick im Spiegel, während er sich die Haare abtrocknete, zog sich anschließend rasch an. Es war besser, schnell aus dem Quartier herauszukommen, wo ihn jeder Quadratmeter an Michael erinnerte... Braune Augen verengten sich, als er daran dachte, wie lächerlich sein Verhalten war. Michael war schließlich gerade mal zwei Tage weg, doch er kam einfach nicht dagegen an. Wenn er selbst Draußen war, war es nicht ganz so schlimm, aber auf Rosenkreuz zu sein, ohne dass Michael da war, war irgendwie viel schwerer zu ertragen. "Nicht so düster", wurde er leise aufgefordert und merkte da erst, dass er vor Herrn Hoffmanns Quartier angekommen war und der Ältere bereits die Tür geöffnet hatte. Als sich der andere Mann seiner Aufmerksamkeit sicher war, sprach er weiter. "Ich könnte noch auf die Idee kommen, dass du gar nicht hier sein willst, wenn du so dreinschaust." Brad rang sich ein Lächeln ab. "Keine Sorge, das ist nur insoweit richtig, dass ich am liebsten dort wäre, wo Michael ist..." Das Lächeln wurde erwidert, bevor wieder eine Hand durch seine Haare wuschelte. "Er kommt doch übermorgen zurück, bis dahin hältst du durch." "Natürlich." Nicht gerne und mit zu wenig Schlaf, aber natürlich würde er durchhalten. Brad griff nach Herrn Hoffmanns Handgelenk, einfach, weil er sich durch diesen Kontakt besser fühlte und betrat an ihm vorbei das Quartier, so dass er den Älteren anschließend hinter sich her ziehen konnte. Herr Hoffmann war nur einen Moment von der Aktion überrascht, folgte ihm dann mit einem leisen Lachen. Wie Brad es erwartet hatte, war Richard schon da, sah ihm von der Couch her entgegen. Und wieder fand er sich einer intensiven Musterung ausgesetzt. "Du solltest mehr schlafen", bekam er nach einer stillen Minute zu hören. "Das habe ich ihm auch schon gesagt", kam es von hinter ihm, wo sich Herr Hoffmann, befreit aus seinem Griff, gegen den Türrahmen gelehnt hatte. "Ich hoffe, dass ein bisschen Ablenkung hilft", wurde dann offen zugegeben. Anschließend schloss der Ältere zu ihm auf, leitete ihn mit einer Hand auf der Schulter ebenfalls zur Couch. Er zog eine Augenbraue hoch, ließ sich aber ohne Widerstand neben Richard nieder, der ihn schon wieder ansah, als würde ihm sein Gesicht irgendetwas Wichtiges verraten. "Das nächste Mal kommst du gleich zu uns", wurde er leise ermahnt und das war etwas, das ihn lächeln ließ. Brad lehnte sich näher an den Älteren heran, streckte unwillkürlich eine Hand aus, um eine dunkelblonde Strähne einzufangen. "Wenn ich nicht störe, werde ich das gerne tun." Richard schüttelte den Kopf und dessen Mundwinkel kurvten ebenfalls nach oben. "Seit wann nimmst du denn auf so etwas Rücksicht, mein Lieber..." Damit befreite sich der andere Mann, allerdings nicht ohne die Geste zu erwidern und durch schwarze Haare zu streichen, als sollte er beruhigt werden. Brad überlegte für einen Moment, ob er sich beleidigt fühlen sollte, aber alles in allem war es gar nicht so schlimm. Und so vertiefte sich sein Lächeln kurz, bevor sein Blick nach Herrn Hoffmann suchte. Braune Augen leuchteten auf, als er das Schachbrett in dessen Händen entdeckte, was den Anderen auflachen ließ. "Ich dachte mir, wir sollten die Chance nutzen, hm?" "Ausgezeichnet", urteilte er, wartete dann fast ungeduldig darauf, dass alles aufgebaut wurde. "Ich spiele als erstes gegen Sie", wandte er sich an Richard und es war keine Bitte, sondern eine Aufforderung. Grau-grüne Augen wurden verdreht, aber der Ältere nickte anschließend. "Du weißt, dass ich immer noch keine Chance gegen dich habe, ja?", wurde er dann aufmerksam gemacht. "Das ist egal", tat er es mit einem Schulterzucken ab. Er war es schließlich gewöhnt zu gewinnen. Richard schien ihm diesen Gedanken vom Gesicht abzulesen, beschloss aber, ihn nicht zu kommentieren. Und dann war Herr Hoffmann endlich fertig und sie konnten beginnen. Sie befanden sich in ihrem zweiten Spiel, als es an der Tür klopfte und das Essen gebracht wurde. Brad begrüßte Manja natürlich, die aber Verständnis hatte, dass er sich gleich darauf wieder auf das Spiel konzentrierte. Und auch Richard ließ sich zum Glück nicht ablenken, so dass es noch eine Weile dauerte, bevor er dessen König schachmatt setzte. Er lehnte sich zurück und lächelte den Anderen zufrieden an. "Sie sind viel besser geworden. Bestimmt haben Sie häufig mit Herrn Hoffmann geübt." Richard schien belustigt. "Zweifellos häufiger als du mit Herrn Schneider gespielt hast..." "Das ist nun wirklich nicht schwierig", verzog er das Gesicht, wandte sich abrupt an Herrn Hoffmann. "Dann sind Sie auch besser. Ich hätte in letzter Zeit die Spiele nicht so schleifen lassen sollen..." Herr Hoffmann stellte einen gefüllten Teller vor ihn und ein Glas daneben. "Du hattest mehr als sonst mit Japan zu tun. Und die Spiele laufen uns ja nicht weg. Jetzt allerdings ist erstmal das Abendbrot dran." "Danach?", hakte er sofort nach und erhielt ein Lächeln, das an einem Grinsen entlangschrammte. "Du würdest sonst sowieso keine Ruhe geben." Gar nicht beleidigt wandte er sich seinen Teller zu, denn zu seiner leichten Überraschung hatte er tatsächlich Appetit, was bei den letzten Mahlzeiten kaum der Fall gewesen war. Das marinierte Hähnchen war perfekt gewürzt und der Salat so frisch, als hätte Manja ihn gerade erst gepflückt. Den Rotwein hätte er für einen Moment beinahe stehen gelassen, abrupt an Michael erinnert, doch er wusste bereits, wie gut der Wein zu dem Essen passen würde. Und dann war es Richard, der ihn in eine leise Unterhaltung über eines seiner Projekte verwickelte und ihn damit völlig von diesen Gedanken ablenkte. Als ihre Teller schließlich leer waren, fühlte er sich warm und entspannt, lächelte Herrn Hoffmann an, als der ihm noch ein Schälchen mit Schokoladenpudding reichte. "Sie wollen mich ja nur so träge machen, dass ich nicht mehr denken kann", beschuldigte er ihn. "Und, wirkt es?", wurde er scherzhaft gefragt, nachdem er den ersten Löffel zum Mund geführt hatte. Was ihn auflachen ließ, bevor er langsam nickte. "Ein bisschen vielleicht. Aber ich werde mich trotzdem nicht von Ihnen schlagen lassen." Was er im Anschluss auch bewies. Herr Hoffmann saß nicht mehr wirklich aufrecht in dessen Sessel, als dieser seinen König umkippte. "Gegen dich komme ich einfach nicht an..." Er lächelte nur zurück, von dort, wo er gegen Richard gelehnt saß, musste dann ein Gähnen unterdrücken. Was dafür sorgte, dass Richard wieder durch seine Haare strich. "Bist du jetzt endlich bereit, ins Bett zu gehen?" Seine Antwort bestand darin, dass er beide Arme um den Älteren schlang. Von Herrn Hoffmann war daraufhin ein leises Lachen zu hören. "Solange es deins ist, wird das wohl ein Ja sein, Reik." Und zufrieden stellte Brad fest, dass Richard offensichtlich nicht vorhatte, ihn wegzuschicken. ~TBC~ In Japan ist ein weiterer Dominostein in die richtige Richtung gefallen. Womit das Ende der Story in greifbare Nähe gerückt ist ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)