Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 259: "Um ein Haar wärst du mit dem Mädel mit heruntergelassenen Hosen erwischt worden" ---------------------------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 259/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Der Unfall aus Schuldigs Sicht… o.o Disclaimer: not my boys, no money make… Teil 259 "Um ein Haar wärst du mit dem Mädel mit heruntergelassenen Hosen erwischt worden" Schon wieder so eine blöde Party… Schuldig verzog innerlich das Gesicht. Da Anders ihn in diesem Moment beobachtete, als könnte der Precog seine etwas unhöflich ausfallenden Gedanken lesen, erlaubte er sich keine äußere Reaktion. Grüne Augen verengten sich kaum merklich, als sein Blick ihren Auftraggeber verfolgte. Takatori war mal wieder dabei, sich wichtig zu machen und die Speichellecker um ihn herum bestärkten ihn auch noch darin. Kein Wunder, dass sich Takatori da so aufplusterte. Wenn der Japaner wenigstens nur ein Politiker wäre, hätte Schuldig ihn sogar voller Inbrust verachten können. Doch so leicht wurde es ihm nicht gemacht. Denn die Takatoris besaßen auch ein nicht so kleines Wirtschaftsimperium, das Takatori nur mit Hilfe seines älteren Sohnes eisern beherrschte. Und auch wenn Schuldig sich nicht für Wirtschaft interessierte, hatte er auf Rosenkreuz genug gelernt, um beurteilen zu können, dass der Koala seine Sache ganz gut machte. Weswegen er aber noch lange nicht auf die Idee kam, ihn zu respektieren. Das aus einem Grund, der ihm ganz und gar nicht bewusst war: Rosenkreuz hatte auch seine Erwartungen an Autorität geprägt und die passten so gar nicht mit der Tatsache von Takatoris Auftreten zusammen. Anders' Blick verließ ihn und unwillkürlich entspannte er sich etwas, schob eine Hand in seine Hosentasche. Es versprach ein langweiliger Abend zu werden und es war keine Ablenkung in Sicht. So wie damals, als er zufällig auf ein paar Informationen Herrn Crawford betreffend gestoßen war. Seitdem hatte er seine Ohren und sein Talent bei ähnlichen Gelegenheiten stets offen gehalten, allerdings ohne für seine Mühe belohnt zu werden. Und auch heute schien ihm kein Erfolg vergönnt zu sein. Das folgende Seufzen kam ihm über die Lippen, da niemand es mitbekommen würde. Und dann lehnte er sich innerlich zurück, tat seinen Job, während er gleichzeitig überlegte, wie er für etwas Unterhaltung sorgen könnte. Wenigstens für sich selbst. "Was hast du dir dabei gedacht?", zischte Dennis, während ihn der Ältere hinter sich her schleifte. "Nicht nur hast du deinen Job vernachlässigt, sondern um ein Haar wärst du mit dem Mädel mit heruntergelassenen Hosen erwischt worden. Im wahrsten Sinne des Wortes." Schuldig wehrte sich nicht, da er zu viel Angst um die Unversehrtheit seiner Gliedmaßen hatte, solange der Telekinet ihn so im Griff seines Talents hielt. "Was sollte ich machen. Herr Takatori hat uns doch selbst belehrt, dass wir die anderen Gäste stets zuvorkommend behandeln sollen. Und die junge Dame war sehr hartnäckig." Dennis stieß nur ein Schnauben aus, ganz und gar nicht amüsiert. "Erzähl diese Geschichte Anders, dann wirst du ja sehen, was der davon hält. Ich jedenfalls möchte nicht in deiner Haut stecken." Wollte Schuldig im Moment auch nicht, doch nach außen hin blieb er unbeeindruckt. "Was ist eigentlich los, wohin so eilig?" "Dreimal darfst du raten. Herr Takatori möchte nach Hause. Und du kannst von Glück reden, dass er Anders die Ausrede abgenommen hat. Vergiss sie nicht: du warst dabei, eine verdächtige Person zu checken und konntest daher nicht gleich kommen." Dann wurde er abrupt losgelassen, da sie gleich in Sichtweite des Japaners geraten würden. Mit nur einem Stolpern gewann er sein Gleichgewicht zurück. "Ist abgespeichert, Vize-Chef", gab er dann mit einem sorglosen Grinsen zurück. Dennis verpasste ihm dafür einen Schlag gegen den Hinterkopf, musste weitere Gewalttätigkeiten aber lassen, da sie jetzt unter Zeugen waren. Anders empfing ihn mit einem bitterbösen Blick und nachdem sich der Ältere davon überzeugt hatte, dass Takatori bereits seine Limousine bestiegen hatte und daher nicht in ihre Richtung sah, wurde Schuldig abrupt gegen ihren eigenen Wagen geschoben. Sein Rücken protestierte unter dieser Behandlung, doch er bekam es kaum mit. Grüne Augen weiteten sich, während er darum kämpfte, die Hand zu lösen, die sich mit einem ehernen Griff um seinen Hals geschlossen hatte. Anders gab rein gar nichts um seinen Widerstand, trat viel zu nahe an ihn heran. "Wie oft muss ich dir eigentlich noch sagen, dass du dir solche Dummheiten abgewöhnen sollst? Du bist nicht mehr in der Schule, wo sich dein Verhalten nur auf dich selbst auswirkt." Die Hand drückte noch etwas fester zu, begann ernsthaft seine Luftzufuhr abzuschnüren. "Ich werde mich heute Abend noch um dich kümmern. Komm in den Trainingsraum. Da du genug Energie für dumme Streiche übrig hast, werde ich sehen, ob ich dich nicht besser auslasten kann." Damit wurde er abrupt losgelassen und ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, nahm Anders seinen Platz auf dem Fahrersitz ein. Dennis' Miene fiel eindeutig schadenfroh aus, als dieser ihn hinten in den Wagen schob. "Ich habe es dir ja gesagt." Die Tür wurde hinter ihm zugeschlagen und nachdem sich der Telekinet auf dem Beifahrersitz niedergelassen hatte, startete Anders und fuhr scharf an, ohne sich darum zu scheren, dass Schuldig dabei herumgeworfen wurde. Wenigstens erwies sich Farf als hilfsbereit und zerrte ihn auf den Sitz, wo er sich hastig anschnallte. Das bernsteinfarbene Auge musterte ihn undurchdringlich, dann wandte sich der Ire von ihm ab und ignorierte ihn. Schuldig verschränkte die Arme vor der Brust und ignorierte seinerseits Farf. Wäre ja noch schöner, wenn er sich davon beeindrucken ließ, dass der Jüngere irgendwie enttäuscht von ihm war. Gleich darauf war er ausgesprochen dankbar, dass er sich bereits angeschnallt hatte, denn Anders fuhr, als wäre ein Hornissenschwarm hinter ihm her. "Was soll das?", beschwerte er sich, nachdem er sich von dem ersten Schock erholt hatte. Denn Anders war normalerweise wirklich nicht der Typ für solchen Unfug. Dennis drehte sich zu ihm um und funkelte ihn sauer an. Anscheinend war der Ältere von diesem Fahrstil genauso wenig angetan wie er selbst, allerdings war nicht Anders Ziel von dessen Unmut. "Wir müssen wohl oder übel an Herrn Takatori dranbleiben. Und dank _dir_ treibt der seinen Fahrer zu Höchstleistungen an." Damit wandte sich Dennis wieder nach vorne und blickte starr durch die Frontscheibe. Es würde ihn nicht wundern, wenn der Andere sein Talent für den Notfall bereithielt. Was nicht viel half, als es nicht ihr Wagen war, der einen anderen rammte, sondern der von Takatori. Anders zerbiss einen Fluch zwischen den Zähnen, während Dennis schon handelte. Zu spät, um noch etwas für den anderen Unfallwagen zu tun, doch die Insassen in der Limousine des Koalas erhielten so viel Schutz, wie der Telekinet ihnen geben konnte. Obwohl ausgerechnet die ihn kaum nötig hatten, schließlich war ihr Wagen gepanzert. Ihr Teamleader hatte sich abgeschnalllt und stürmte auf die Unfallstelle zu, dicht gefolgt von… Farfarello. Schuldig zwinkerte. Wann hatte der es denn nach draußen geschafft? Mit einem innerlichen Schulterzucken folgte er ihm, allerdings bedeutend langsamer. Wie zu erwarten hatte ihr ausgesprochen effizienter Anführer es bereits geschafft, sich einen Überblick zu verschaffen und sich von Dennis die Meldung abgeholt, dass dieser für die Frau in dem anderen Wagen nichts mehr tun konnte. Und als ihn der Blick grauer Augen traf, nickte Schuldig bestätigend. "Keine mentale Aktivität mehr. Aber das Mädchen lebt noch." Er nickte in Richtung des Rücksitzes und wieder war Farfarello dort, ohne dass er eine entsprechende Bewegung wahrgenommen hatte, spähte durch das zersplitterte Fenster hinein. Und schien dann die Absicht zu haben, nach dem Mädchen zu greifen. Ein scharfer Befehl von Anders hielt ihn davon ab, auch wenn der Ire daraufhin ausgesprochen mürrisch dreinsah. Anders blieb natürlich völlig unbeeindruckt. "Dennis, schnapp ihn dir und verschwinde von hier, bevor er noch auf dumme Gedanken kommt." Das Nicken des Anderen wurde kaum abgewartet. "Und du, Schuldig, kümmerst dich um die Zeugen. Vergiss mir dabei Herrn Takatori und den Fahrer nicht." "Kein Problem", grinste er. Die beiden hatte er schließlich bereits fest im Griff. Etwas, das ganz sicher nicht in seiner offiziellen Jobbeschreibung stand, dafür aber in seiner inoffiziellen. Wäre ja noch schöner, wenn Takatori Ärger mit der Polizei bekam und den dann an Zwielicht auslassen würde. Also durfte sich keiner der Zeugen an den wahren Hergang erinnern, genauso wenig wie Takatori selbst. Während Anders den Rettungsdienst rief und mit Hilfe eines Passanten das Mädchen aus dem Auto befreite, zog Schuldig sich zurück. Und es war wirklich gar nicht so schwer, die Erinnerungen zu manipulieren. Zeugen waren von Natur aus unzuverlässig und selbst ohne einen Telepathen würden sie ihre Meinung ändern, wenn jemand, den sie als Autoritätsperson ansahen, eine andere Geschichte erzählte. Derjenige musste nur überzeugend sein. Also schnappte er sich einen Typen in Anzug und Krawatte und schraubte an dessen Erinnerungen herum. Er musste nur ein paar Sekunden austauschen und die Kanten glätten. Dann gab er ihm einen leichten Anstoß und schon war die Unterhaltung mit den anderen im Gange. Jetzt setzte er sein Talent noch dazu ein, die anderen etwas empfänglicher zu machen und schon passten sich deren Erinnerungen fast von allein an. Erst zum Schluss kümmerte er sich um Takatori und den Fahrer, die er bis zu diesem Moment ruhiggestellt hatte. Natürlich war er fertig, bevor die Polizei endlich antanzte und als Anders ihm zufrieden zunickte, hoffte er, wenigstens einen Bonuspunkt gesammelt zu haben. Er verbarg seine Langeweile geschickt, als er befragt wurde, gab sich geflissen hilfreich und vor allem höflich. Nicht, dass ihm das besonders viel Spaß machte, aber je mehr Anders abkühlte, bevor sie nach Hause fuhren, umso besser. Er horchte erst auf, als der Name der Frau fiel, runzelte die Stirn. Fujimiya? Das hatte er doch schon einmal gehört… Und dann erinnerte er sich und grüne Augen weiteten sich, bevor sich ganz langsam ein schnell wieder verborgenes Lächeln auf seine Lippen schlich. Na das war doch mal ein glücklicher Zufall. Wenn das tatsächlich die Familie von diesem Ran war, dann würde er vielleicht eine Gelegenheit erhalten, Herrn Craword eins auszuwischen. Schuldig hatte zwar keine Ahnung wie, aber in solchen Dingen konnte er zur Abwechslung auch mal Geduld aufbringen. Die Vorfreude verging ihm, als sie schließlich entlassen waren und Anders' Blick ihn regelrecht an Ort und Stelle festnagelte, kaum dass er ausgestiegen war. "Vergiss nicht, dass wir heute noch eine Verabredung haben." Das damit einhergehende Lächeln gefiel ihm ganz und gar nicht, weswegen er lediglich abrupt nickte, bevor er die Garage verließ und sich zum Haus aufmachte. Mist, er hätte sich keine Hoffnungen machen sollen, natürlich würde ihn ihr Anführer nicht so einfach vom Haken lassen. Da half nur noch, es so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Er schnitt eine Grimasse, die von Dennis gesehen wurde, als er in die Küche abbog. Der Ältere hatte sich gerade eine Cola aus dem Kühlschrank geholt, zog jetzt eine Augenbraue hoch. "Du hast dir das selbst eingebrockt", wurden anscheinend seine Gedanken gelesen. Den Worten schloss sich ein Grinsen an. "Wenn du ihn anschließend lieb bittest, darfst du vielleicht zu einem Heiler gehen." Damit wurde die Dose in einem stummen Gruß gehoben und der Telekinet verschwand. Schuldig knirschte mit den Zähnen, sparte sich aber eine Erwiderung. Sich jetzt auch noch mit Dennis anzulegen wäre keine gute Idee. Anders würde ihm nur alles in die Schuhe schieben und noch mehr bestrafen. Er schnappte sich eine Wasserflasche, ging dann weiter ins Bad, ohne zu registrieren, wie sich der Kunststoff in seinem Griff verformte. Nachdem er noch ein Handtuch eingesammelt hatte, machte er sich nach einem weiteren Abstecher in sein Zimmer auf den Weg in den Trainingsraum im Keller. Normalerweise wäre um diese Zeit wahrscheinlich Farf dort gewesen, doch der Ire wusste, dass er jetzt nur stören würde. Zum Glück, denn Schuldig wollte ganz sicher keine Zeugen haben. Er begann sich aufzuwärmen, solange er noch die Gelegenheit hatte. Wenigstens waren die Matten noch ausgelegt, so dass er daran keine Zeit verschwenden musste. Und bevor er es sich versah, war Anders auch schon da. Wie er selbst hatte sich der Ältere vorher umgezogen, mehr an Verzögerung wurde Schuldig aber nicht gegönnt. "Keine Waffen", stieß der Precog barsch hervor, nahm dann eine äußerst angriffslustige Grundhaltung ein. Schuldig folgte ihm vorsichtig auf die Matte. Keine Waffen mochte vielleicht ein Trost sein, aber kein besonders großer. Denn das bedeutete, dass ansonsten alles erlaubt war. Eine ordentliche Prügelei mochte ja ganz entspannend sein, aber nicht, wenn der Gegner besser trainiert war als man selbst. Ihm blieb keine Zeit, sich weiter Sorgen zu machen, denn im nächsten Moment war er zu sehr damit beschäftigt, die Schläge abzuwehren. Auch zu beschäftigt, um auch nur an einen eigenen Angriff zu denken. Verflucht, er musste Anders wirklich mehr verärgert haben, als er angenommen hatte. Das war das Mädel echt nicht wert, vor allem, da er sowieso nicht zum Zug gekommen war. Er krümmte sich um einen Boxschlag in seinen Magen, als nächstes verlor er wortwörtlich den Boden unter den Füßen. Ihm wurde keine Gelegenheit gegeben, sich wieder aufzurappeln, so wie sonst beim Training. Die Schläge hagelten weiter auf ihn ein und als er ein Muster zu erkennen begann, gab er es auf, sein Gesicht schützen zu wollen. Denn darauf hatte es Anders gar nicht abgesehen. Um genau zu sein, wurde er nirgends getroffen, wo man es später sehen würde. Endlich gelang es ihm, Anders' Faust abzufangen und hastig stieß er ihn zurück, rollte sich gleichzeitig zur Seite. Und als der Ältere ihm nicht gleich nachsetzte, erlaubte er sich, ein wenig Erleichterung zu empfinden. Graue Augen verengten sich, während sie ihn musterten, dann stand Anders langsam auf, nahm erneut eine Grundhaltung ein. "Jetzt zum Training. Form drei." Er brauchte eine scheinbare Ewigkeit, um auf die Beine zu kommen, und alle Gliedmaßen schienen schmerzhaft zu pochen. Aber kein Wort des Protests kam ihm über die Lippen. Das wäre nur die Einladung zu einer weiteren Runde gewesen. Schuldig glitt in die geforderte Position und stellte sich auf eine lange Nacht ein. ~TBC~ So, damit wäre die Frage geklärt, wie genau Schuldig am Unfall der Fujimiyas schuld war… cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)