Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 249: "Auch wenn ich Ran gerne helfe, gibt es ganz einfach Dinge, die wichtiger sind als er" --------------------------------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 249/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Ran bittet den Falschen um Hilfe ^^# Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Diesmal nur ein kleiner Auftritt von Schuldig. Aber wenn du dich noch etwas geduldest, wirst du wieder mehr von ihm lesen können ^^ @Kralle: *winkz* ~ Eisblaue Augen fanden ihn und er kämpfte mit dem Wunsch, davonzulaufen und sich gleichzeitig Herrn Schneider zu nähern, als seine Instinkte verrückt spielten. Das Einzige, was er schließlich tat, war den Blick zu senken und das gelang nur, weil sich die Aufmerksamkeit des älteren Mannes bereits auf Crawford gerichtet hatte. Sein Herz hämmerte in seiner Brust, als hätte er einen Marathonlauf hinter sich und er musste die Luft regelrecht in seine Lungen zwingen. ~ (Rans erste Begegnung mit Schneider, Close Distance, Teil 199)) Teil 250 "Auch wenn ich Ran gerne helfe, gibt es ganz einfach Dinge, die wichtiger sind als er" Michael beobachtete, wie Brad durch die Glastür trat, ohne überhaupt zu merken, wie sie vor ihm zurückwich. Das nannte man wohl Vertrauen in die Technik, denn bei einem Stromausfall wäre der Junge geradewegs hineingelaufen. Er grinste flüchtig bei diesem Gedanken, rief sich dann in Erinnerung, dass im Notfall sicher Brads Talent eingegriffen hätte. Was den Schwarzhaarigen innerlich gerade so beschäftigt hielt, konnte er allerdings nicht sagen, denn das schien nicht einmal Brad selbst bewusst zu sein. Vielleicht war es die Zukunft mit all ihren Unwägbarkeiten, denn auch wenn da keine klare Vision war, so ging von Brads Verstand mehr Hitze aus als sonst. Bevor er weiter darüber nachdenken konnte, stürmte plötzlich jemand auf Brad zu und ihm blieb nur ein Augenblick sich darüber zu wundern, dass der Precog so gar keine Reaktion zeigte, da reagierte er selbst auch schon. Oder jedenfalls hatte er es vor, bevor ihn ein fester Griff um sein Handgelenk davon abhielt. "Das ist nicht notwendig", meinte Brad leise und stoppte damit nicht nur ihn, sondern auch Herrn Hoffmann. Und damit hatten sie beide Gelegenheit zu erkennen, was Brad schon längst klar war. Dass dieser jemand nämlich nur ein Junge war und dann auch noch einer, den sie kannten. Auch wenn Michael ihn bisher nur auf Fotos gesehen hatte. "Crawford-san, Sie sind wirklich hier…" Brad wurde umarmt und der Rotschopf vergrub sein Gesicht in dessen Hemd. "Hm, ja", erwiderte Brad ruhig. "Aber was machst du hier, Ran?" "Vater hat mir erzählt, wo Sie arbeiten. Und dass Sie nach Japan kommen würden. Wegen der, wegen der…" An dieser Stelle versagte die Stimme des Jungen und ein Zittern durchlief ihn, auch wenn er es schaffte, nicht zu weinen. "Also hast du gehofft, mich hier zu finden. Was du getan hast." Brads Stimme klang fast warm, als dieser auf den Jungen herunterlächelte, ohne dass der es sehen konnte. Michael trat neben ihn und musterte ebenfalls Ran, während sich sein Talent von ganz allein mehr Informationen holte. Und es hatte etwas von einer traurigen Ironie, dass der junge Japaner hier auf Brads Hilfe hoffte, während Brad ganz andere Pläne für dessen Schwester hatte. Nichts davon zeichnete sich auf seiner Miene ab, als er Brad einen fragenden Blick zuwarf. >Was wirst du jetzt tun?< >Ihn anhören, denke ich. Vielleicht fühlt er sich dann besser. Allerdings weißt du genauso gut wie ich, dass wir für Aya nichts tun können.< Für einen kleinen Moment sah es so aus, als wollte Brad – oder dessen Talent – noch etwas hinzufügen, doch es blieb bei einem flüchtigen Stirnrunzeln und Schweigen. Bevor Michael etwas auf diese stumme Feststellung erwidern konnte, betrat eine neue Gruppe das Gebäude und eine vertraute Signatur ließ ihn den Kopf wenden. Eisblaue Augen hefteten sich auf Schuldig, der mitten im Schritt erstarrte, als seine Anwesenheit bemerkt wurde. Unwillkürlich lächelte er, auch wenn nicht viel Wärme darin steckte. Dazu hatte der junge Telepath während seiner Ausbildung zu viele Dummheiten angestellt. Dann glitt sein Blick weiter zum Anführer des Teams. "Anders", neigte er den Kopf. "Herr Schneider." Wenn der Precog überrascht war, ihn zu sehen, so zeigte er es zumindest nicht. Dieses Lächeln war echt. "Brad wird gleich Zeit für euch haben, aber vorher muss er noch eine andere Sache erledigen." Nicht nur Anders folgte seinem Blick und grüne Augen verengten sich, als dieser nicht nur Brad sah, sondern auch den Rotschopf. Michaels Aufmerksamkeit kehrte zurück zu Anders, als der etwas sagte. "Ist das nicht der junge Fujimiya?" "Du kennst ihn?" "Nun, kennen wäre zu viel gesagt. Wir haben ihn und seine Familie auf einer Veranstaltung getroffen, auf die wir Herrn Takatori begleitet hatten." Der Precog dachte für einen Moment nach. "Das muss im Herbst oder so gewesen sein. Ich kann mich erinnern, dass es schon ziemlich kalt war." "Hm…", bekundete er, dass er verstanden hatte, während seine Gedanken schon wieder weiter waren. Vielleicht lag ja darin Schuldigs Interesse begründet. Es war kaum zu übersehen, dass der junge Telepath Ran nicht aus den Augen ließ, doch oberflächlich konnte Michael nichts auffangen und um tiefer zu graben hatte er keine wirkliche Veranlassung. "Nun", kam er daher auf das ursprüngliche Thema zurück. "Du solltest dir etwas suchen, um dein Team beschäftigt zu halten, während ihr warten müsst. Alles andere wäre für Schuldig sicher nur eine Einladung, sich Unfug auszudenken." Ein Lächeln blitzte auf, als Anders belustigt den Kopf schüttelte. "Ich konnte ihm zwar einige schlechte Angewohnheiten austreiben, aber das wirklich nicht, wie ich zugeben muss. Dazu hat er viel zu viel Freude an seiner Widerspenstigkeit. Zum Glück für mich gibt es noch einen Bericht, den ich ihn schreiben lassen kann. Farfarello wird ihm zweifellos Gesellschaft leisten wollen und Dennis benötigt keine entsprechenden Maßnahmen." Damit deutete Anders eine Verbeugung an und verabschiedete sich für den Moment. Brad hatte es inzwischen geschafft, Ran etwas zu beruhigen und der Junge begleitete ihn gerne zum Fahrstuhl. Michael folgte den beiden zusammen mit Herrn Hoffmann, nutzte den Abstand, um ein paar Worte mit dem Älteren zu wechseln. "Ran ist zwar von der Schule entschuldigt, doch er sollte eigentlich zu Hause sein und bei den Vorbereitungen für die Trauerfeier helfen. Bitte rufen Sie bei Herrn Fujimiya an und sagen ihm Bescheid, dass wir ihm seinen Sohn in Kürze zurückschicken werden." Es war ihm nicht schwergefallen, diese Informationen aufzufangen, schließlich kämpfte der Junge bereits mit einem schlechten Gewissen deswegen. Herr Hoffmann neigte mit einem Lächeln den Kopf. "Natürlich, Herr Schneider." Dann erreichten auch sie den Fahrstuhl und nach einer gewohnt zügigen Fahrt nach oben dauerte es nicht mehr lange, bis sie bei Brads Büro ankamen. Wo sich Herr Hoffmann vorübergehend verabschiedete, so dass es nur Michael war, der nach Brad und Ran das Büro betrat. Leise schloss er Tür hinter sich, so dass Ran in Ruhe den Anblick des großen Raums mit der beeindruckenden Fensterfront in sich aufnehmen konnte. Doch was den Jungen wirklich anzog, war das Katana, das seinen Stammplatz auf einem Gestell an der Wand gefunden hatte. Denn natürlich trainierte Brad auf Rosenkreuz nicht mit einer scharfen Klinge. Nicht nur, dass Michael sich so etwas verbeten hätte, auch wäre es jedem Instruktor zu riskant gewesen. Ran ließ eine ehrfurchtsvolle Hand über die Hülle gleiten, wurde aus seiner stillen Andacht herausgerissen, als Brad ihm eine Hand auf die Schulter legte. Und prompt verdüsterten sich die violetten Augen wieder. "Setzen wir uns für einen Moment hin, ja?", schlug Brad sanft vor und natürlich kam der junge Japaner nicht einmal auf die Idee, zu widersprechen. Michael beobachtete, wie sie auf der Couch Platz nahmen, Brad vollkommen ruhig, während sich Rans Finger in seinem Schoß ineinander verkrampften, so dass die Knöchel weiß hervorstachen. Ein Klopfen lenkte ihn ab und als er die Tür öffnete, wurde ein Tablett hereingetragen, das offensichtlich Herr Hoffmann für sie bestellt hatte. Er folgte der Sekretärin, die das Tablett mit einem geübten Lächeln auf dem Tisch abstellte, dann einen geordneten Rückzug antrat. Und jetzt erst schien Ran seine Anwesenheit überhaupt bewusst zu werden. "Ran, das ist Michael Schneider." Ohne jede weitere Erklärung, aber die Wärme in Brads Stimme ließ sich nicht verleugnen. Und fiel auch dem Jungen auf, der den Kopf zur Seite neigte und ihn intensiv musterte. Dann fiel der Blick violetter Augen auf seinen Ring und sie mussten sich nicht erst rückvergewissern, um zu erkennen, dass der Ring zu dem von Brad passte. Sobald diese Erkenntnis durchgedrungen war, schien Rans Herzschlag für einen Moment auszusetzen, um danach umso schneller loszurasen. In dem Versuch, die Reaktion zu verbergen, verneigte sich der Junge tief im Sitzen, denn im Moment vertraute er seinen Beinen nicht genug, um aufzustehen. "Guten Tag, Schneider-san. Es freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen." "Hallo, Ran-kun. Ich habe schon einiges über dich gehört. Schön, dass wir uns auch mal persönlich begegnen." Der Kopf war wieder hochgeruckt. Haben Sie?, hätte der Junge beinahe gefragt, hielt sich aber gerade noch davon ab. Michael lächelte und versuchte Ran so einen Teil der sich jetzt deutlicher bemerkbar machenden Nervosität zu nehmen. "Willst du Brad nicht erzählen, warum du hergekommen bist?" Er begann, sich selbst Kaffee einzuschenken, für die anderen beiden war Orangensaft gebracht worden, so dass er einfach nur die Gläser in ihre Reichweite schob. Ran nickte, wandte dann mit einiger Mühe den Blick von ihm ab und stattdessen Brad zu. "Es geht um Aya. Ich war heute Morgen im Krankenhaus und sie ist immer noch nicht aufgewacht. Und ich habe gehört, wie sich der Arzt mit einer Krankenschwester unterhalten hat. Sie wissen nicht, was mit ihr los ist und warum sie noch schläft." Wieder war da ein Zittern in der Stimme, doch unverändert weigerte sich Ran, mehr an Emotionen zu zeigen. Ungeachtet der Tatsache, dass er nichts Neues erzählt bekam, hatte Brad aufmerksam zugehört. "Aber du weißt, dass ich kein Arzt bin, hm?" "Natürlich. Doch… Sie kennen bestimmt einen, nicht wahr?" Hinter diesen Worten unausgesprochen lag das unbedingte Vertrauen, dass Brad immer einen Weg finden würde. Michael verbarg ein Lächeln hinter seiner Tasse, während der Schwarzhaarige sich innerlich zufrieden zurücklehnte, weil ihm Ran geradewegs in die Hände spielte. "Ich werde sehen, was ich für dich tun kann." Brad wurde jetzt sehr ernst. "Aber du musst verstehen, dass auch dieser Arzt vielleicht überhaupt nichts tun kann, um Aya zu helfen." Der Junge biss sich auf die Unterlippe und nickte stumm. Denn er verstand, auch wenn er es nicht wollte. Und zwei Hände ballten sich zu Fäusten. "Das hätte nicht passieren sollen…" Hierauf antwortete Brad nicht, denn eine Zustimmung an dieser Stelle hätte eine klare Lüge dargestellt. Daher tätschelte er lediglich Rans Hände, die sich darunter wieder entspannten. Anschließend dauerte es nicht mehr lange, bis sich der Junge an seine Pflichten erinnerte und den Worten des Danks folgte ein hastiger Abschied. Und benachrichtigt von Michael wartete Herr Hoffmann, um Ran nach draußen zu begleiten, wo bereits ein Wagen bereitstand, um ihn nach Hause zu fahren. Michael lehnte sich zurück und musterte Brad, sobald sie unter sich waren. "Wirst du kein schlechtes Gewissen entwickeln? Es ist offensichtlich, dass der Junge viel für dich übrig hat…" Eine braune Strähne wurde aus der Stirn gestrichen, dann zeigte Brad ihm ein schmales Lächeln. "Nein, werde ich nicht. Denn auch wenn ich Ran gerne helfe, gibt es ganz einfach Dinge, die wichtiger sind als er." Und das war in diesem Fall Michael, auch wenn der Schwarzhaarige es nicht aussprach. Diese bestimmte Vision von Brad war es gewesen, die alles in Bewegung gesetzt hatte. Und natürlich wollte Brad sie zu einem ordentlichen Abschluss bringen, um zu beweisen, dass Michael seinen Job zu Recht erhalten hatte. Er neigte kaum merklich den Kopf, bekundete so sein Verstehen, und Brads Lächeln vertiefte sich daraufhin. Bevor der Junge aber noch etwas sagen konnte, klopfte es an der Tür. "Komm rein, Anders." Dem Precog folgte der Rest seines Teams und alle vier standen sehr gerade, als sie dieses Mal offiziell Michael begrüßten. "Zwielicht", nickte er und sein Blick konzentrierte sich kurz auf Schuldig, der ihn innerlich so gut es ging zu ignorieren versuchte. "Wir hätten gerne eine kurze Zusammenfassung, wie es zu dem Unfall der Fujimiyas gekommen ist." "Wenn Sie erlauben, werde ich das übernehmen. Die anderen können meine Ausführungen ergänzen, wenn es erforderlich wird." Anders vergewisserte sich, dass er keine Einwände hatte, fuhr dann fort. "Herr Takatori befand sich auf einer Feierlichkeit und nach dem, was vor nicht allzu langer Zeit in solchem Rahmen passiert ist, wollte er wie schon häufiger zuvor uns alle dabeihaben. Es ergaben sich keine Zwischenfälle, aber als es Zeit für den Aufbruch wurde, mussten wir… etwas auf Schuldig warten." An dieser Stelle blieb deutlich etwas unausgesprochen und Michael erhielt wortlos die Information, dass der junge Telepath bereits bestraft worden war und Anders daher keinen Grund sah, dessen Fehlverhalten weiterzumelden. "In der Folge war Herr Takatori ungeduldig und hat den Fahrer zu besonderer Eile angetrieben. Der daraufhin einem Wagen die Vorfahrt nahm. Da die Limousine gepanzert ist, hat sie beim Zusammenstoß so große Schäden hervorgerufen, dass wir nichts mehr tun konnten, um den Insassen zu helfen. Selbst mit Dennis' Hilfe war da nichts mehr zu machen. Deswegen habe ich ihn mit Farfarello weggeschickt." Schließlich wollten sie nicht das Risiko eingehen, dass der Ire sich etwas zu sehr für die Opfer interessieren würde. Das hätte nur zu Schwierigkeiten geführt. Wieder etwas, das nicht laut ausgesprochen wurde. "Schuldig hat sich unauffällig um die Zeugen gekümmert, während ich die Formalitäten übernommen habe, sobald die Polizei heran war. Die offizielle Version ist jetzt, dass Frau Fujimiya die rote Ampel übersehen haben muss und die Akte wurde damit geschlossen. Selbst Herrn Takatori und dem Fahrer ist nicht bewusst, was wirklich geschehen ist. Schließlich wissen sie nichts von unseren Talenten und es wäre etwas seltsam gewesen, wenn ihr eigenes Erleben und das der Zeugen so sehr auseinander geklafft hätte." "Gut gemacht", lobte er in Schuldigs Richtung, der davon vollkommen überrascht wurde, auch wenn er es nicht zeigen wollte. "Vielleicht solltest du dein Talent häufiger auf diese Weise einsetzen, statt zu versuchen, anderweitig für Ablenkung zu sorgen." Der Nachsatz sorgte dafür, dass etwas in den grünen Augen aufblitzte und Michael war sich sicher, dass dieser Ratschlag ignoriert werden würde. Was sein feines Lächeln zeigte, doch er sparte sich weitere Ermahnungen. "Gibt es von eurer Seite noch etwas Wichtiges hinzuzufügen?", fragte er stattdessen und war nicht weiter überrascht, eine Verneinung zu hören. Weswegen er die drei entließ, so dass Anders seine Berichterstattung ausweiten konnte, hin zu Bereichen, in die sein Team nicht eingeweiht war. ~TBC~ Und damit hat Ran ihnen die perfekte Entschuldigung für einen Besuch bei Aya geliefert. Nicht, dass sie sich ansonsten hätten aufhalten lassen… cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)