Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 245: "Ihr scheucht die Zwölfjährigen also lediglich durch Wasser, das kurz vor dem Gefrieren steht" ----------------------------------------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 245/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Es wird Zeit für ein kaltes Bad ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Stimmt, hat er. Aber wirklich verzogen ist er nicht, oder? Also scheinen seine Eltern einen ganz guten Job getan zu haben, bevor er im Institut landete… ^.~ War natürlich nicht heißt dass er es nicht weiterhin ausnutzt, wenn ihm die anderen so leicht seinen Willen lassen *grins* @Kralle: *winkz* Teil 245 "Ihr scheucht die Zwölfjährigen also lediglich durch Wasser, das kurz vor dem Gefrieren steht" Nachdem es an dem Schneemann nichts mehr zu verbessern gab, gab es auch keinen Grund mehr, länger draußen zu bleiben. Herr Schneider hatte sich dementsprechend bereits verabschiedet, aber Brad verspürte irgendwie noch nicht den Wunsch, sich jetzt der Arbeit zuzuwenden. Eisblaue Augen richteten sich auf ihn, kaum dass er diesen Gedanken bewusst ausformuliert hatte und ein Anklang sanfter Belustigung stand in ihnen. "Herr Hoffmann", wandte sich Michael dann an den anderen Mann. "Wie wäre es mit etwas Heißem zu trinken, bevor wir uns an die Arbeit machen? Natürlich nur zum Aufwärmen." Der Ältere lachte. "Natürlich, schließlich wollen wir nicht, dass jemand krank wird, nicht wahr?" Nun wurde ein Arm um Richards Schultern geschlungen. "Und damit meine ich auch dich, Reik." Der hob nur ergeben die Hände und versuchte sich gar nicht erst in einem Widerspruch. Weswegen Brad zufrieden lächelte, dann sowohl nach Michaels als auch Richards Handgelenk griff und die beiden mit sich zog. Er vertraute darauf, dass Michael sein Ziel gelesen hatte und dass die heiße Schokolade daher zum richtigen Ort gebracht werden würde – nämlich zu Richards Quartier. Der war leicht überrascht, als er feststellte, wo Brad hinwollte, folgte ihm dann aber nur umso bereitwilliger. "Du gestattest mir also endlich, zu Ende zu frühstücken?" Grau-grüne Augen musterten ihn beinahe amüsiert. "Es hat Ihnen ja nicht geschadet, noch ein bisschen damit zu warten", gab er ganz einfach zurück. Was der vollen Wahrheit entsprach, ansonsten hätte er den Älteren nicht mitgenommen. Was ihm geradewegs vom Gesicht abgelesen wurde und dafür sorgte, dass Richard den Kopf schüttelte, aber nicht widersprach. Kurz darauf fanden sie sich alle in Richards Quartier wieder und der schien nicht einmal etwas dagegen zu haben, dass auch Michael dabei war. Es gab erst einen schiefen Blick und zwar an Brad gerichtet, als er sich im Wohnzimmer auf die Couch sinken ließ, kaum dass sie ihre Jacken ausgezogen hatten. Und da er danach beide wieder gefangen nahm, bevor sie ihm entwischen konnten, nahmen sie notgedrungen links und rechts von ihm Platz. Herr Hoffmann hatte das ganze Manöver beobachtet und versuchte, das Zucken seiner Mundwinkel zu verbergen, indem er den Kopf hastig abwandte, sobald Brad seinen Blick bemerkte. Doch als der Ältere feststellte, dass es zu spät war, wurde Brad ein Lächeln geschenkt, das nahe an einem Grinsen entlangschrammte. "Ich werde dann mal Reiks Essen reinholen, damit er nicht noch vor Hunger von der Couch fällt. Das wäre sicher nicht in deinem Sinne." Braune Augen wurden zusammengekniffen, doch bevor er etwas erwidern konnte, war Herr Hoffmann auch schon in der kleinen Küche verschwunden. Weswegen Brad sich gegen Richard lehnte und dann beinahe bedächtig eine Hand hob, um an einer dunkelblonden Strähne zu ziehen. Der Ältere fing sanft seine Hand ein. "Solltest du nicht eher bei Herrn Schneider sitzen, statt mir auf die Pelle zu rücken?" Er suchte Michaels Blick und lächelte. Und während er antwortete, trennten sich ihre Blicke nicht. "Er ist doch hier." Brad hielt sogar noch Michaels Hand und hob sie leicht, wie zum Beweis. Wofür Richard nur ein Schnauben übrig hatte, während Michael leise lachte. Aber dann wurde er tatsächlich in Michaels Umarmung gezogen, weil in diesem Moment Herr Hoffmann mit Richards Frühstück zurückkehrte und der andere Mann jetzt seine Freiheit brauchte, um in Ruhe aufzuessen. Ersatzweise bettete Brad einfach seine Füße auf dessen Schoß, was Richard zwar mit einer hochgezogenen Augenbraue quittierte, ansonsten aber anscheinend beschloss, seinem Magen den Vorrang vor einem möglichen Protest zu geben. Herr Hoffmann sah ganz so aus, als hätte er Richard gerne aufgezogen, wurde aber durch das Klopfen an der Tür abgelenkt. Was Brad nur Recht so war. Denn so hatte er nicht nur kurz darauf seine heiße Schokolade in der Hand, sondern seine Füße blieben, wo sie waren. Michael lachte, nur auf der mentalen Ebene, woraufhin er mit einer Hand durch die sandblonden Haare streichelte, während die andere die Tasse zum Mund führte. Ihm fielen unwillkürlich die Augen zu und er verharrte in einem Moment vollkommener Stille, als das reiche Aroma des Kakaos über seine Geschmacksnerven explodierte. Er gab ein fast lautloses zufriedenes Summen von sich, was aus irgendeinem seltsamen Grund dafür sorgte, dass Michael ihn umarmte. Fragend suchte er den Blick des Älteren, erntete aber lediglich ein leichtes Kopfschütteln und einen Kuss auf die Stirn. Was er mit einem innerlichen Schulterzucken hinnahm und sich dann wieder auf sein Getränk konzentrierte. Herr Hoffmann hatte jetzt endlich auch Gelegenheit, sich hinzusetzen, lehnte sich mit seiner eigenen Tasse bequem zurück. "Ich muss zugeben, dass deine Idee gar nicht so schlecht war", wurde mit einem Lächeln gesagt, nachdem auch Herr Hoffmann von seiner heißen Schokolade gekostet hatte. Er lächelte zufrieden zurück. "Besser als nicht so schlecht", gab er zurück, während sich Wärme von seinem Magen aus in seinem ganzen Körper auszubreiten schien. Wozu zugegebenermaßen wahrscheinlich auch Michaels Umarmung beitrug, aber das war an dieser Stelle nicht so wichtig. Herr Hoffmann lachte auf, nickte aber zustimmend. "Natürlich, mein Lieber." Und danach wurde ein anderes Thema angeschnitten. "Sag mal, Brad. Habt ihr eigentlich wieder vor, die Kinder baden zu schicken?" Bevor er antworten konnte, meldete sich Richard zu Wort, dessen Stirn sich in nachdenkliche Falten gelegt hatte. "Sollte es dafür nicht noch zu früh sein? Ihr braucht doch sicher wieder eine Eisschicht." Brads Mundwinkel kurvten in ein weiteres Lächeln. "Hm, richtig. Aber was Sie damals gesehen hatten, war für die Viertklässler. Für die Erstklässler wird es einfacher. Die müssen nur durch unser Schwimmbecken und das ganz ohne Eis." Eine kurze Pause und er neigte leicht den Kopf zur Seite, bevor er weitersprach. "Obwohl die Temperatur des Wassers sie sehr stark an Eis erinnern wird." Richard brauchte einen Moment, um diese Auskunft zu verarbeiten. "Oh gut…", kam es dann gedehnt. "Ihr scheucht die Zwölfjährigen also lediglich durch Wasser, das kurz vor dem Gefrieren steht. Ja, jetzt bin ich beruhigt…" Brad lachte auf und am liebsten hätte er den Älteren umarmt. Aber dazu hatte er es gerade viel zu bequem und die Tasse in seiner Hand würde auch nur stören. "Allmählich sollten Sie sich wirklich an unsere Erziehungsmethoden gewöhnt haben. Und genauso sollten Sie wissen, dass wir die Kinder nicht zu Schaden kommen lassen. Doch wenn Sie es früh genug aus dem Bett schaffen, können Sie sich gerne selbst davon überzeugen." Er hätte jedenfalls nichts gegen Richards Anwesenheit einzuwenden. Der schiefe Blick des anderen Mannes verriet ihm, dass Richard diesen unausgesprochenen Gedanken ebenfalls verstanden hatte. "Du willst wohl, dass ich mich doch noch erkälte, hm?" "Natürlich nicht", widersprach Brad sofort. "Und, sind Sie interessiert?", hakte er dann nach. Und auch wenn er nicht beurteilen konnte, ob Richard ihm ganz einfach nur einen Gefallen tun wollte oder tatsächlich zusehen, jedenfalls erhielt er ein knappes Nicken. Was vollkommen ausreichte. Die Vorbereitungen nahmen nicht viel Zeit in Anspruch und schnell war der Tag heran, an dem die Erstklässler etwas früher als gewohnt aus dem Bett geworfen werden würden. Brad selbst war natürlich noch früher wach und mit ihm auch Michael. Anders als Brad musste dieser aber nicht das warme Bett verlassen, was wohl das Grinsen erklärte, mit dem ihn der Ältere gerade bedachte. Brad, der sich gerade die Krawatte um den Hals geschlungen hatte, ließ sich auf die Bettkante sinken und sah Michael mit einem auffordernden Blick an. Woraufhin der sich zumindest aufsetzen musste, um ihm den Knoten zu binden, was Brad als ausreichende Rache befand. Kaum hatte der Ältere den Gedanken gelesen, wurde ihm eine sanfte Kopfnuss verpasst. "Für mich gibt es eigentlich nicht einmal einen Grund, überhaupt wach zu sein. Also verlang hier nicht zu viel von mir." Dieses Mal war er es, der grinste und dann umarmte er Michael. "Das meinst du gar nicht ernst. Außerdem kann ich ja nichts dafür, dass du nicht einfach weitergeschlafen hast." Der Ältere nutzte ihre Position aus, um ihn zu küssen, biss im Anschluss sanft in seine Unterlippe. "Du weißt sehr genau, was der Grund dafür ist. Es hat also keinen Zweck, sich unschuldig zu stellen." Erst dann beendete Michael seine Aufgabe, richtete zum Abschluss seinen Kragen. "Und jetzt ab mit dir. Lass dich von Herrn Walter weiter unterhalten. Ich versuche, noch etwas Schlaf abzubekommen." Er vergrub eine Hand in sandblonden Strähnen, die sich ungekämmt um seine Finger wickelten. "Ich brauche keine Unterhaltung, ich muss schließlich aufpassen. Aber ich lasse dich jetzt weiterschlafen." Damit beugte er sich noch einmal vor, um Michael einen Abschiedskuss zu geben, machte sich dann auf den Weg. Richard sah ein wenig verschlafen aus, als dieser ihm die Tür öffnete und reagierte auf sein amüsiertes Lächeln unwirsch. "Mach dich darüber lustig und ich gehe gleich wieder schlafen." Er hatte das Handgelenk des Älteren ergriffen, bevor ihm die Reaktion überhaupt bewusst wurde, schüttelte den Kopf. "Werde ich nicht", versprach er. "Außerdem hatte ich schon genug davon, dass Michael sich über mich lustig gemacht hat." Diese Auskunft schien Richard freundlicher zu stimmen, denn die Tür wurde weiter geöffnet und der andere Mann gesellte sich zu ihm. "Warum eigentlich führt ihr das Ganze zu dieser unsittlichen Zeit durch?" "Nun, weil es viel mehr Eindruck macht, wenn man erst aus dem Schlaf gerissen und dann in der Dunkelheit durch eiskaltes Wasser gescheucht wird. Am hellichten Tage wäre alles nur halb so schlimm." Richard warf ihm einen schiefen Blick zu. "Du gibst also zu, dass es nicht viel mit Erziehung sondern eher etwas mit Schikane zu tun hat?" Seine Mundwinkel zuckten nach oben. "Ich habe schon Ähnliches geäußert, muss ich zugeben. Doch ganz so nutzlos wie sie erscheint, ist die Übung nicht." Der Ältere schien immer noch unbeeindruckt. "Ja, ich erinnere mich. Sich selbst überwinden und so etwas…" "Gut gemerkt." Er zog ihn etwas näher an sich heran. "Aber es gibt einen weiteren Aspekt. Neben dem Vertrauen in sich selbst geht es auch um das Vertrauen in uns. Dass wir sie vor keine Aufgaben stellen, die sie nicht bewältigen können." Ein leises Schnauben war die erste Reaktion darauf. "Du bist wirklich nie um Ausreden verlegen." "Das ist keine Ausrede", beharrte er und Richard hatte keine Zeit dafür, ihn weiter aufzuziehen, da sie bei den Zimmern der Erstklässler angelangt waren. Am anderen Ende des Flurs winkte ihm Herr Rudert zu, bevor dieser mit dem Wecken begann und Brad machte sich an die gleiche Aufgabe, während Richard sich einfach gegen die Wand lehnte und der Dinge harrte, die da kommen würden. Nicht ganz zufällig betrat Brad den Schlafsaal als erstes, in dem André und Nagi untergebracht waren. Und während der kleine Telepath Probleme hatte, überhaupt zu begreifen was los war, schien Nagi von einem Moment auf den nächsten hellwach. "Herr Crawford", wurde er mit einer sitzenden Verbeugung begrüßt. "Hallo Nagi", gab er mit einem Lächeln zurück. "Alle Erstklässler haben sich draußen zu versammeln. So wie ihr seid, ohne Verzögerungen." Die anderen hatten den Austausch natürlich mitbekommen und machten sich hastig daran, der Aufforderung nachzukommen. Nagi jedoch verharrte noch für einen Moment und die dunkelblauen Augen verengten sich nachdenklich. "Dürfen wir etwas mitnehmen?" Und sein Lächeln wurde ausdrucksvoller, während er den Kopf neigte. "Natürlich, solange ihr deswegen nicht zu langsam seid…" Damit wandte er sich ab, um sich zum nächsten Zimmer aufzumachen. Nagi blieb allerdings der Einzige, der eine entsprechende Frage stellte, etwas, das auch Richard auffiel. "Soll ich jetzt beeindruckt sein, weil zwei der Kinder ihre Sachen dabei haben oder eher an eurer Erziehung zweifeln, weil es nur zwei sind?" "Beeindruckt, auf jeden Fall." Er schenkte dem Älteren ein schnelles Grinsen. "Michael meinte jedenfalls damals zu mir, dass bisher keiner der Erstklässler an so etwas gedacht hat." Eine Augenbraue rutschte in die Höhe. "Vielleicht solltet ihr dann wirklich noch an euren Methoden feilen. Anscheinend sind die Kleinen bereits so sehr darauf gedrillt, euch zu gehorchen, dass sie es ohne nachzudenken tun." "Hm, das ist eher Unsicherheit, weil sie noch nicht lange genug hier sind. Aber Nagi war schon sehr früh ins Heim gekommen und hat außerdem ein helles Köpfchen. Die anderen werden schon noch lernen, ihre Befehle genauer abzuwägen. Wie wollen schließlich keine dummen Drohnen heranziehen." Nun wirkte Richard nachdenklich, als der sich seine Worte durch den Kopf gehen ließ und schließlich erhielt er ein widerwilliges Lächeln. "Gegen dich werde ich wirklich niemals ankommen, hm?" Er lachte auf und erntete dafür ein paar neugierige Blicke, doch die Kinder wandten sich hastig wieder ab, sobald er ihren Blick erwiderte. Weswegen sie wieder unter sich waren, als er etwas erwiderte. "Es sollte Ihnen schwerfallen. Aber Herr Hoffmann hatte Sie damals ja vorgewarnt, nicht wahr? Mein Talent habe ich, um es zu nutzen…" "Und du behältst gerne das letzte Wort…", fügte der Ältere hinzu, belustigt. Brad hob eine Hand, um sie flüchtig durch dunkelblonde Strähnen gleiten zu lassen. "Es sollte mir schwerfallen, das abzustreiten." Wieder blitzten weiße Zähne auf. "Aber Sie können es gerne weiter probieren." Richard stutzte, schüttelte dann lächelnd den Kopf. "Das werde ich, mein Lieber. Das werde ich…" ~TBC~ Ich musste Nagi einfach so reagieren lassen. Er schien mir wirklich die richtige Wahl dafür ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)