Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 240: "Ihre Methoden sind für Talentlose, die auf der Seite der "Guten" stehen, teilweise überraschend rabiat" --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 240/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Es gibt Hintergrundinfos zu Zwielichts neuem Job. Nun ja, jedenfalls die offizielle Version ^.~ Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Nun, ich hatte endlich mal einen Grund, aus Schuldigs Sicht zu schreiben. In der Schule war ja nie allzu viel los. Jetzt wird erstmal wieder ein bisschen Zeit vergehen, bis Zwielicht wieder wichtig wird. Dafür wird es dann aber gleich mehrere Teile aus Schuldigs Sicht geben ^^ @Kralle: *winkz* Teil 240 "Ihre Methoden sind für Talentlose, die auf der Seite der "Guten" stehen, teilweise überraschend rabiat" "Und, wie hat Anders es aufgenommen?" Es war Petra, die die Frage stellte. Sie und Martin hatten auf der Couch in seinem Büro Platz genommen und während der Telekinet etwas steif saß, hatte Petra sich bequem zurückgelehnt. Brad selbst lehnte gegen seinen Schreibtisch und lächelte jetzt auf die Frage hin. "Er hat sich zumindest nicht zu laut beschwert." Er musste zugeben, dass es ungewöhnlich war, jemandem gleich zwei neue Team-Mitglieder aufzuhalsen – genauso ungewöhnlich wie es war, zwei Freunde in ein Team zu stecken. Doch… "Ihr könntet ja andeuten, dass es nicht nur aus einer Laune von mir heraus geschah, sondern dass ihr daran seid, ihn zu testen. Dann wird er sich bestimmt gleich viel besser fühlen." Weiße Zähne blitzten auf, während er die beiden musterte. Petra lachte offen, aber auch Martins Mundwinkel zuckten, als der sich etwas entspannte und dann antwortete. "Das würde den Sinn der Sache ein bisschen untergraben, nicht wahr? Außerdem ist er ein Precog und dann auch noch einer, der Wahrscheinlichkeitsstränge sieht. Anders sollte nicht allzu viele Probleme haben, herauszufinden, worauf sein Training hinausläuft." "Und er hat eine Belohnung erhalten, dafür, dass wir ihm die beiden übergeholfen haben. Wir haben nicht sehr viele dauerhafte Jobs zu verteilen." Die Empathin grinste flüchtig, wurde dann aber überraschend ernst. "Natürlich wird er bald merken, dass uns seine neue Aufgabe sehr wichtig ist." "Mm…", brummte Brad, stieß sich vom Schreibtisch ab, um seinen Weg zum Sessel gegenüber den beiden zu finden und langsam hineinzusinken. "Er hat aber auch ein starkes Team, selbst wenn zwei von ihnen Anfänger sind. Precog, Telepath, Telekinet und… Farfarello für's Grobe." Etwas resonierte in ihm, als er die Zusammenstellung aufzählte und er verschränkte seine Finger vor seinem Bauch, um sie ruhig zu halten. Wie seltsam… aber vielleicht war es ganz einfach das Team, das er gehabt hätte, wenn alles ein bisschen anders gelaufen wäre. Nicht, dass er dieser verlorenen Zukunft nachtrauerte. Mit einem Hauch selbstironischer Belustigung schob er den Gedanken von sich und sprach weiter. "Farfarello ist zwar als Empath kaum zu gebrauchen, aber er kann Schuldig unter Kontrolle halten, auch wenn man es ihm kaum ansieht." "Ja, er ist ungewöhnlich." Martin legte den Kopf leicht zur Seite, erinnerte sich wahrscheinlich gerade an das Dossier des jungen Iren. "Auch dass er gleich einen Narren an dir gefressen hat." Nun war es der Ältere, der grinste. "Nicht, dass du nicht genug Fans hast, wie wir gehört haben. Aber wenn man die Umstände eurer ersten Begegnung berücksichtigt und die Tatsache, dass du und Herr Schneider vor Farfarellos Augen nicht gerade sanft mit Schuldig umgesprungen seid…" "Tja, der Junge erkennt eben Klasse." Petra konnte sich so einen Kommentar natürlich nicht verkneifen, aber Brad beschloss ihn zu ignorieren und auf das eigentliche Thema zurückzukommen. "Habt ihr neue Informationen über Kritiker sammeln können?" Der Telekinet seufzte leise. "Das geht unverändert zäh voran. Wir sind anscheinend nicht die Einzigen, die jung zu rekrutieren anfangen und wir haben keine Japaner, deren Ausbildung weit genug fortgeschritten ist, um sie einzuschmuggeln. Natürlich nimmt Kritiker keine Gaijin auf…" Mit einem trockenen Lächeln. "Aber wenigstens haben wir den Vorteil unserer Talente." Das Lächeln vertiefte sich. "Kritiker wird überraschenderweise vom Polizeichef von Tokio geleitet. Und es ist nicht so, als hätte er seine Position ausgenutzt, um eine Spezialeinheit zu bilden, sondern es scheint sich um einen Familienjob zu handeln. Schon sein Vater und Großvater vor ihm haben die Aufgabe wahrgenommen, die Stadt vor den… unangenehmeren Elementen der Gesellschaft zu schützen. Auch im eigenen Interesse, doch man kann nicht abstreiten, dass sie einiges für die Allgemeinheit tun." "Nur ihre Methoden sind für Talentlose, die auf der Seite der "Guten" stehen, teilweise überraschend rabiat." Das kam von Petra. Brad nickte. "Hm, kein Wunder, dass wir so lange gebraucht haben, um zu erkennen, dass es sich nicht um typische Kriminellenkonflikte handelte." Und noch viel länger hatte es gedauert, um die Person im Hintergrund zu identifizieren, denn der Polizeichef hatte seinen Nebenjob gut verborgen. "Willst du Anders eigentlich mitteilen, warum sein neuer Einsatz so wichtig ist, oder sollen wir das übernehmen?" Er erwiderte überlegend den suchenden Blick des Telekineten, lächelte schließlich. "Das werde ich erledigen. Es ist immerhin meine Aufgabe, mich um ihn zu kümmern." Das war er Anders für dessen Eid schuldig. Martin neigte zustimmend den Kopf. "Ich sehe auf jeden Fall den zukünftigen Berichten entgegen. Immerhin können wir mit Zwielicht gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Nicht nur haben wir sie als Bodyguards beim Bruder des Polizeichefs untergebracht, sondern wir können so auch die Aktivitäten von Creeper besser überwachen." An dieser Stelle stieß Petra ein unbeeindrucktes Schnauben aus. "Ich frage mich wirklich, was Takatori mit denen will. Die haben keinerlei Finesse." "Das vielleicht nicht", merkte Martin mit leichter Belustigung an. "Allerdings sorgen die Schlachtfelder, die sie sie häufig genug hinterlassen, für immer mehr Polizeiinteresse. Und das macht auch uns das Leben schwerer. Ganz davon abgesehen, dass sie uns ab und zu bei unseren Plännen in die Quere kommen. Wenn wir künftig mehr – und vor allem früher – über ihre Aufträge erfahren, können wir besser gegensteuern." "Fehlt nur noch, dass wir hinter ihnen saubermachen müssen…" Die Empathin klang immer noch wenig begeistert. Brad unterdrückte ein Lächeln. Es war auch kein Wunder, dass Petra so reagierte, bisher war es meistens an ihr hängengeblieben, über die Probleme mit Creeper zu berichten. Und auch wenn ihr niemand die Schuld gab – erstens geschah es nicht häufig genug und zweitens war stets alles getan worden, um solche Probleme zu vermeiden – so fühlte sich Petra in ihrer eigenen Professionalität gestört. Er winkte ab. "Möglicherweise wird es ab und zu darauf hinauslaufen. Aber wir wollen die Sache mal nicht zu sehr aufbauschen, wichtiger bleibt letzendlich Kritiker." Nun wurde auch Petra ernster, konnte ein Schulterzucken aber nicht unterlassen. "Natürlich sind sie das. Und Kritiker wird nicht nur Anders sondern unverändert auch uns zweifellos noch viel Arbeit machen. Aber wenigstens benehmen die sich nicht wie die Rabauken, sondern gehen etwas professioneller vor." Jetzt konnte er nicht anders, sondern lachte auf. "Freut mich, dass du die Herausforderung zu schätzen weißt. Halt Michael und mich einfach auf dem Laufenden." Viel mehr konnte man beim derzeitigen Stand der Dinge nicht tun. Und alles in allem liefen die Geschäfte des Büros völlig zufriedenstellend – wie immer. Nur weil sie jetzt den Ursprung einiger Schwierigkeiten kannten, bedeutete das nicht, dass sie mit mehr und mehr davon zu kämpfen hatten. Business as usual, für alle Seiten. Bis das Büro irgendwann für eine endgültige Lösung sorgen würde. Beide verstanden, ohne dass mehr gesagt werden musste und deuteten im Sitzen eine belustigte Verbeugung an. Anders war weniger amüsiert, als dieser ihm später auf der Couch gegenübersaß und die grauen Augen musterten ihn durchdringend. "Nicht, dass ich mich über das in mich gesetzte Vertrauen beschweren möchte, aber mir ausgerechnet in so einer Situation zwei Anfänger zu geben finde ich ein wenig gewagt." Er schüttelte leicht den Kopf. "Die Aufgabe klingt im ersten Moment vielleicht etwas überwältigend, aber wenn du Zeit hattest, die Unterlagen zu studieren, wirst du unsere Entscheidung besser verstehen. An Creeper sind wir nur peripher interessiert, wir gehen davon aus, dass sie früher oder später durch Kritiker ausgeschaltet werden. So müssen wir uns nicht die Hände an ihnen schmutzig machen. Und bis dahin reicht uns der Informationsgewinn. Mit einem Telepathen in ständiger Nähe von Takatori wirst du kaum Schwierigkeiten haben, rechtzeitig etwas über wesentliche Aktionen der Gruppe herauszufinden. Und Kritiker selbst…" Brad lehnte sich zurück und ein Lächeln kurvte seine Mundwinkel. "Ich weiß, dass mein Talent damals vor dieser Organisation gewarnt hat, ohne dass wir überhaupt wussten, über wen ich spreche. Aber inzwischen _wissen_ wir mehr. Auch wenn die Informationen nur langsam gesammelt werden, so ist die Ausrichtung von Kritiker verständlicher geworden und unsere… Aufgaben… sollten nicht allzu häufig dazu führen, dass sich unsere Wege kreuzen." Anders entspannte sich jetzt auch und nickte langsam. "Wir gehen viel zu unauffällig vor, als dass Kritiker uns auf die Spur kommen könnte. Aber nichtsdestotrotz interessierst du dich für sie…" Er griff die nicht ausgesprochene Frage auf. "Nun, das sollte dich nicht wundern. Wie wir auch haben sie viele Agenten in verschiedenen Positionen. Zusätzlich zu der engen Verbindung zur Polizei über den Leiter von Kritiker haben sie ein unangenehm großes Netzwerk. Du kannst dir vorstellen, dass mir das nicht besonders gefällt." Eine Augenbraue wanderte in die Höhe. "So gesehen… selbst wenn sie nicht aktiv nach uns suchen, könnten sie zufällig über uns stolpern." Brad brummte zustimmend. "Also werden wir nicht auf Dauer tatenlos zusehen. Dein Job in diesem Zusammenhang ist zwar wichtig, aber nicht schwierig. Wir wissen nicht, ob Takatori überhaupt ahnt, dass sein Bruder eine Organisation wie Kritiker anführt. Doch selbst wenn er es nicht tut, wird sich Kritiker früher oder später um Takatoris Machenschaften kümmern und das wollen wir ausnutzen, um der Organisation einen Schlag zu versetzen. Hoffentlich einen, der sie für eine Weile beschäftigt halten wird. Du hast die besten Chancen, möglichst frühzeitig ein Interesse von Kritiker an Takatori zu bemerken. Und dann können wir uns um die Details kümmern." Finger klopften gegen das Polster der Couch, als sich Anders die Erklärung durch den Kopf gehen ließ. "Du willst nicht, dass der Name unseres Büros jemals damit in Verbindung gebracht wird – anders als bei dem Exempel, das du letztes Jahr statuiert hast." Keine Frage, eine Feststellung. Trotzdem nickte er, woraufhin Anders ein überraschend ausdrucksvolles Lächeln zeigte. "Nun, ich bin froh, dass das _dein_ Job sein wird. Und du hast Recht, ich werde wohl genug Gelegenheit haben, die beiden zu trainieren, wenn ich nur die Entwicklungen beobachten soll." Jetzt wurde der Tonfall des Älteren trocken. "Allerdings hat mir die heute mit ihm verbrachte Zeit bereits verraten, dass Schuldig eine Handvoll sein wird…" "Ich habe nie behauptet, dass es zu einfach werden würde." Amüsement blitzte in braunen Augen auf. "Um es dir leichter zu machen, solltest du Schuldig nicht verraten, wie gut du dich mit mir verstehst – und erst Recht nicht, dass ich deinen Eid habe. Der Junge hat mich als seinen Erzfeind auserkoren und würde dir als Proxy das Leben schwermachen, wenn auch nur die geringste Wahrscheinlichkeit bestünde, auch mich dadurch zu treffen." Anders musterte ihn ungläubig. "Fürchtet er keine Strafe?" "Leider nicht genug." Seine Mundwinkel zuckten nach oben, aber das Lächeln enthielt nicht viel Freundlichkeit. "Ich denke, er ist der Ansicht, dass ihm das Schlimmste bereits passiert ist." "Ah…", nachdenklich jetzt. "In dem Fall hatte Herr Schneider wohl seine Finger im Spiel." "Wie hast du das nur erraten…" Es sollte ihn vielleicht stören, dass gleich Michael verdächtigt worden war, aber so war das nun Mal. Auch wenn die Schüler vor allen Triumviratsmitgliedern Respekt hatten, so wurde Michael wegen seines Talents und dessen Einfluss auf andere am meisten gefürchtet. Also lächelte er wieder und dieses Mal aufrichtiger. "Schuldigs erste Begegnung mit mir und Michael fand statt, als der Junge noch im Heim war. Und er hat genug Ärger gemacht, dass Michael seine Schilde zur Strafe zerbrochen hat." Anders atmete scharf ein, schüttelte dann den Kopf. "Was für ein kleiner Rebell… Gut, ich werde ihn im Dunkeln über unsere Verbindung lassen und auch Dennis warnen, dass er sich nicht verplappern soll. Und ihn dann so beschäftigt halten, dass er gar nicht erst auf dumme Gedanken kommt. Auf keinen Fall werde ich mir von einem Neuling auf der Nase herumtanzen lassen." "Natürlich nicht. Ich habe da vollstes Vertrauen in dich. Und unterschätze Farfarello nicht. Ich habe die beiden nicht umsonst zusammen gelassen." "Hm, ich hatte mich schon gewundert", wurde zugegeben. "Aber dann wiederum sind wir es von dir ja gewohnt, dass du manchmal auch ungewöhnliche Wege gehst." "Ich nehme das mal als Kompliment." Brad stieß ein leises Schnauben aus. "Jedenfalls mag Schuldig mir gegenüber eher negativ eingestellt sein, dafür aber gehört Farfarello mir. Egal wie sehr er an Schuldig hängt, er wird stets mich vor dem Telepathen wählen. Und da du für mich arbeitest, wird er sein bestes tun, Schuldig weiterhin unter Kontrolle zu halten." "Das ist… etwas seltsam." Mit einem Stirnrunzeln. "Das ist Farfarello auch. Du hast seine Akte gelesen, also weißt du, wovon ich rede. Aber es ist nur von Vorteil von uns. Der Ire hat sich unserer Organisations verschrieben, weil wir seiner Meinung nach unseren eigenen Weg gehen, ohne uns von irgendwelchen Konventionen aufhalten zu lassen. Was Farfarellos persönlichem Krieg gegen Gott nur zu Gute kommt. Und jeder Versuch von Schuldig, Dummheiten zu begehen, wird von Farfarello als Gottes Einfluss gewertet, der den Telepathen vom rechten Pfad abbringen will." Anders zwinkerte, als er sich in diese Logik hineindachte, lachte dann auf. "Was hast du mir da nur eingebrockt…" "Nicht mehr als du bewältigen kannst. Du schaffst es sicher, aus Schuldig ein nützliches Mitglied unserer Organisation zu machen." Graue Augen verengten sich. "Aber dir geht es doch um mehr als das, hm?" Er erlaubte sich ein kaum merkliches Schulterzucken. "Vielleicht. Das wird die Zukunft zeigen." ~TBC~ Anders hat mit seiner letzten Bemerkung vollkommen Recht. ^^ Das mit Kritiker etc. diente übrigens nur als Hintergrundinfo und hat nur am Rande Einfluss auf die Geschichte. Wichtiger ist das, was damit ermöglicht wird, dass Zwielicht in seiner neuer Zusammensetzung diese Aufgabe übertragen bekommen hat *grins* cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)