Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 236: "Ich wäre dir jedenfalls nicht mittendrin weggelaufen, wenn es das ist, worauf du anspielst" --------------------------------------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 236/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Herr Walter und Herr Hoffmann kehren zurück ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Stimmt, Nagi und André werden es sich nicht nehmen lassen, sich einen Namen zu machen ^^ Wobei Nagi allein garantiert zurückhaltender wäre *grins* Und du musst nicht mal lange bis zum nächsten Erscheinen der beiden war, nächstes Mal sind sie wieder dabei *nod* @Kralle: *winkz* Teil 236 "Ich wäre dir jedenfalls nicht mittendrin weggelaufen, wenn es das ist, worauf du anspielst" Michael hatte die Augen geschlossen, lag lang ausgestreckt auf der mitgebrachten Decke. Brad hingegen hatte sich im Schneidersitz neben ihm niedergelassen und beobachtete versunken, wie die Sonnenstrahlen über das Gesicht des Älteren spielten, wenn sie durch die vom Wind bewegten Blätter hindurchfielen. In den hellen Flecken konnte man feine Härchen erkennen und Michaels Wimpern warfen Schatten, wenn der Lichteinfall richtig war. Irgendwann hielt er es nicht mehr aus, begann mit dem Finger die wechelnden Schattenlinien nachzuzeichnen. Was genug war, um den Älteren lächeln zu lassen. "Was soll das werden, hm?" Seine eigenen Mundwinkel kurvten ebenfalls nach oben. "Ich bewundere nur deine ausdrucksvollen Gesichtszüge", gab er dann zurück. Nun öffneten sich Michaels Augen einen Spaltbreit und Eisblau blitzte ihn amüsiert an. "Du bist manchmal so ein Spinner…" Damit wurde eine Hand ausgestreckt, legte sich in seinen Nacken, um ihn zu Michael herunterzuziehen. Der Kuss fiel sanft aber ausdauernd aus und am Ende lag er auf dem Älteren, ein Arm warm und sichernd um seine Taille geschlungen. Er langte nach den sandblonden Haaren und strich zufrieden durch die weichen Strähnen, bekam daher im ersten Moment gar nicht mit, dass Michael leise etwas gesagt hatte. "Hey", wurde an seinem Hemd gezupft. "Ich habe dich gefragt, ob du die Sonne nicht auch ein bisschen ausnutzen möchtest, wir haben es immerhin fast Herbst und die Gelegenheit wird sich nicht mehr häufig ergeben." Michael war angenehm warm, wo die Sonne ihn aufgeheizt hatte und unwillkürlich schmiegte er sich noch etwas enger an ihn. "Du reichst mir vollkommen aus", murmelte er gegen die nackte Haut. Ein Lachen rumpelte daraufhin durch den Körper unter ihm, bevor der Ältere wortlos begann, Brads Hemd aus der Hose zu lösen, um es langsam nach oben zu streifen. "Lass das", beschwerte er sich. "Wir müssen sowieso langsam zusammenpacken." "Müssen wir das…" Irgendwie klang Michael ausgesprochen unbeeindruckt. "Und was, wenn ich noch nicht zusammenpacken will?" Eine Hand schob sich jetzt zwischen Stoff und nackte Haut, wanderte seine Wirbelsäule entlang nach oben. Bevor er es verhindern konnte, bog er sich mit einem Seufzen unter der Berührung, erntete ein weiteres Lachen dafür. Im nächsten Moment kam Bewegung in Michael und gleich darauf fand er sich auf dem Rücken liegend wieder, starrte nach oben in die eisblauen Augen. Die Sonne wirkte jetzt wie ein Heiligenschein, ließ die sandblonden Haare aufleuchten, doch der Blick des Älteren zeigte keine so unschuldigen Absichten. Unwillkürlich sanken seine Lider auf Halbmast und er vergaß alles andere, als sich mentale Hitze um ihn wickelte. Vielleicht hatten sie wirklich noch ein bisschen Zeit… Er lächelte, ohne es zu merken, streckte dann beide Arme nach Michael aus. "Du weißt, dass ein Schüler hätte vorbeikommen können", stellte er fest, als sie sich später anzogen. "Immerhin befinden wir uns hier noch auf dem Schulgelände." Michael warf ihm ein unerwartetes Grinsen zu. "Es war aber unwahrscheinlich, schließlich ist der Unterricht noch nicht vorbei. Ganz davon abgesehen hätte dein Talent uns sicher rechtzeitig gewarnt." Da er das in solchen Situationen schon mehr als einmal behauptet hatte, konnte er jetzt schlecht widersprechen, also gestand er Michael mit einem Neigen des Kopfes diesen Punkt zu. Dann trat er auf den Älteren zu, richtete dessen Krawatte, eine Geste, die Michael gleich darauf erwiderte. "Jetzt aber schnell", meinte Brad anschließend. "Der Wagen müsste jeden Moment eintreffen." Michael schüttelte den Kopf. "Ich hätte wissen sollen, dass du das nicht aus den Augen verlierst. Was hättest du eigentlich gemacht, wenn sie früher angekommen wären?" Er grinste. "Ich wäre dir jedenfalls nicht mittendrin weggelaufen, wenn es das ist, worauf du anspielst." Strafend zog er an einer sandblonden Strähne, legte dann fragend den Kopf zur Seite. "Warum eigentlich musst du mich immer damit aufziehen?" Nun war es an dem Älteren zu grinsen. "Weil du regelrecht dazu einlädst." Für einen Moment sah es so aus, als würde Michael sich seine Worte neu zurechtlegen, aber dazu war das Zögern zu kurz, bevor der Andere weitersprach. "Du scheinst Herrn Walter schließlich immer noch gerne zu bemuttern, so wie damals schon." Dafür hatte er nur ein unbeeindrucktes Schnauben übrig, schließlich hatte er sich häufig genug gegen diese Unterstellung verwehrt. Stattdessen zog er noch einmal an der Strähne, ließ sie anschließend zwischen seinen Fingern entlanggleiten, bis er den Kontakt ganz verlor, um dann seine Hand nach unten fallen zu lassen und Michaels Hand zu umfassen. "Warte", murmelte Michael und griff nach der bereits zusammengerollten Decke, war dann bereit, ihm zu folgen. Beim Schulgebäude angelangt kam ihnen ein Angestellter entgegen und nahm Michael die Decke ab, woraufhin er ihm einen fragenden Blick zuwarf, der auch ohne Worte richtig interpretiert wurde. "Ja, ich weiß, dass er auch hätte aufräumen können. Aber ich habe mir nun wirklich keinen Bruch dabei gehoben, die Decke bis hierher mitzunehmen." Amüsement blitzte in den eisblauen Augen auf, als Michael das sagte. "Du bist wirklich zu freundlich…", konnte er nicht lassen anzumerken. "Hm, soll das jetzt eine Beschwerde sein?" Ein Lächeln begann sich zu entwickeln. "Warum eigentlich? Schließlich wird wegen solcher kleinen Gesten niemand anfangen, mich mit anderen Augen zu sehen. Ganz davon abgesehen halten die Leute sowieso Abstand zu einem Triumviratsmitglied." Brad runzelte flüchtig die Stirn, sagte aber nichts dazu. Wenn er nämlich genauer darüber nachdachte, rührte seine Reaktion wahrscheinlich wirklich von daher. Dieses Stück Selbsterkenntnis entging Michael natürlich nicht, dessen Hand sich hob, um durch schwarze Strähnen zu streichen. "Nicht vergessen, dieses Mal war keiner von uns beiden Draußen. Es gibt also gar keinen Grund, anzufangen zu klammern." "Außer dem Üblichen…", murmelte er, aber das war kein Widerspruch. Michael schenkte ihm ein warmes Lächeln, dann wurden sie beide davon abgelenkt, dass ein Wagen vorgefahren kam. ***** Im ersten Moment hatte er es nicht verstanden, aber Brads so völlig zusammenhangloser Kommentar hatte es klar gemacht. Und im Geheimen musste er zugeben, dass er unter ähnlichen Reaktionen litt, ansonsten wäre er nicht auf die Idee gekommen, mit ihm zu schlafen, während tatsächlich jemand über sie hätte stolpern können. Wenigstens konnte er sich einreden, dass er einfach nur von Brad angesteckt worden war. Doch wenn er ehrlich war, konnte er das nicht einmal mit Sicherheit sagen. Zumindestens aber konnte er Brad auf das Problem aufmerksam machen und vielleicht würde es reichen, um weitere Reaktionen dieser Art zu unterbinden. Schließlich hatten sie wirklich keinen Grund dafür, ganz wie er es gesagt hatte. Brad schien ihm halbwegs zuzustimmen, dann aber richtete sich dessen Aufmerksamkeit auf den Wagen, in dem sie beide Herrn Hoffmann und Herrn Walter wussten. Der Junge wippte unbewusst auf den Fußballen, stoppte erst, als die beiden ausgestiegen waren und er sich mit eigenen Augen davon überzeugen konnte, dass sie es offensichtlich heil zurückgeschafft hatten. Im nächsten Moment hatte sich Brad auch schon in Bewegung gesetzt und begrüßte die Heimkehrer, wobei Herrn Walter eindeutig mehr Aufmerksamkeit zuteil wurde. Michael tauschte unbemerkt einen belustigten Blick mit Herrn Hoffmann aus, sie hatten beide nichts anderes erwartet. Und da sollte Brad ihn noch einmal fragen, warum er ihn damit aufzog… Obwohl es schon überraschend gewesen war, dass der Junge überhaupt gefragt hatte. Bisher hatte der das nie für nötig befunden. Und das war auch der Grund, warum Michael einen kaum merklichen Moment darüber nachgedacht hatte, tatsächlich darauf zu antworten, statt auszuweichen. Aber dann hatte er es doch nicht über sich gebracht. Schließlich war es nicht nur amüsant, Brads Verhalten zu beobachten, sondern es stellte auch ein Stück Normalität dar. Und das wollte er nicht ohne Not zerstören. Michael trat jetzt auch auf die beiden Männer zu, um sie zu begrüßen, wandte sich Herrn Hoffmann zu, da Herr Walter unverändert von Brad mit Beschlag belegt wurde. "Ich hoffe, die Reise hat Sie nicht zu sehr erschöpft." Der Ältere machte eine wegwerfende Handbewegung. "Wir sind ja fortbewegt worden, statt uns selbst fortbewegen zu müssen. Nicht mal das letzte Stück musste einer von uns fahren. Vielen Dank für die Limousine, Herr Schneider. Stefanie und ihre Schwester waren beeindruckt." Eine Verbeugung wurde angedeutet. "Wie Sie sich sicher denken können, war das Brads Idee", erwiderte er belustigt. "Von daher sollte Ihr Dank ihm gelten." "Nun, dann werde ich das nachholen. Wenn ich die Chance dazu erhalte." Nicht minder belustigt, wenn auch aus einem anderen Grund. Ihrer beider Blicke folgten Brad und Herrn Walter, letzterer war von dem Jungen am Handgelenk gepackt worden und wurde jetzt in Richtung Eingang gezogen. "Das werden Sie", ergriff er wieder das Wort und erhielt so die Aufmerksamkeit des anderen Mannes zurück. "Jedenfalls wenn es nach Brads Wünschen geht." Eine Augenbraue wurde nach oben gezogen. "Ist etwas Dringendes hochgekommen und ich muss heute noch arbeiten?" Gerade die Neutralität des Tonfalls verriet, dass Herr Hoffmann von dieser Aussicht nicht besonders begeistert war. Michael lachte auf. "Keine Sorge, Herr Hoffmann. Keine Arbeit – jedenfalls hoffe ich, dass Sie es nicht als welche ansehen. Brad möchte Sie beide lediglich für heute Abend zum Essen einladen, damit Sie anschließend von Ihrer Reise berichten können. Ich habe ihm bereits gesagt, dass er Sie nicht ausgerechnet nach Ihrer Ankunft mit so einer Idee überfallen soll, aber das hat ihn nicht besonders beeindruckt." Das Seufzen, das dem Älteren daraufhin entkam, war nur zum Teil gespielt. "Wir lassen ihm einfach zu häufig seinen Willen, er ist zu sehr daran gewöhnt…" Was er nur mit einem Schulterzucken hinnehmen konnte, ein Widerspruch an dieser Stelle wäre völlig unangebracht gewesen. "Auf der anderen Seite will ich ihm aber auch nichts abschlagen. Und damit stehe ich wohl nicht alleine dar." "Auch wieder wahr…" Herrn Hoffmanns Mundwinkel zuckten in ein Lächeln. "In dem Fall sollte ich wohl Reik retten gehen, damit er sich vor heute Abend noch etwas erholen kann. Ein Glück nur, dass wir die Kamera mitgenommen haben. Die beiden wollten nämlich so schnell wie möglich die Fotos entwickeln lassen." "Aber Sie wussten, dass Brad sicher nicht so lange würde warten wollen, hm?" "Nun, ich habe es zumindest vermutet. Wenn ich auch nicht geahnt hatte, dass Brad es so eilig haben würde." Dieses Mal war es an Herrn Hoffmann, mit den Schultern zu zucken, dann war das Lächeln zurück. "Also dann mache ich mich mal besser auf den Weg. Und wenn Brad nicht in Kürze zu Ihnen zurückkehrt, müssen Sie uns beide retten kommen." "Das werde ich", versprach er. Er musste keine Rettungsaktion starten, Brad kehrte freiwillig zu ihm zurück und brachte schon einmal die Kamera mit. Allerdings wurde sie zunächst einmal beiseite gelegt, anscheinend wollte sich der Junge nicht die Überraschung verderben. Oder er war viel mehr an der Anwesenheit der beiden – oder auch von Herrn Walter – interessiert als an den Bildern… Der Gedanke ließ seine Mundwinkel noch oben rutschen, weswegen Brad ihm einen schiefen Blick zuwarf, bevor dieser sich neben ihm auf die Couch sinken ließ. Aber er wurde nicht darauf angesprochen. "Richard und Herr Hoffmann ziehen sich um, aber dann kommen sie her." "Hm, ich bin erleichtert, dass du ihnen wenigstens diese Gelegenheit noch eingeräumt hast. Ich hatte schon befürchtet, du würdest Herrn Walter nicht mehr aus den Augen lassen wollen." "Sehr witzig… nachdem er sicher zurück ist, ist das ja wohl kaum nötig…" Brad verschränkte die Arme vor der Brust, sprang gleich darauf aber auf, da es an der Tür klopfte. "Das wird unser Essen sein." Mit einem belustigten Kopfschütteln sah er ihm nach und kurz darauf kam tatsächlich die Küchenfrau herein, die schon immer gerne für Brads leibliches Wohl gesorgt hatte. Sie nickte ihm mit einem höflichen Lächeln zu, begann dann den Tisch zu decken. Ihre Gäste trafen kurz darauf ein, so dass nichts kalt werden konnte, auch wenn es Brad geradezu darauf anzulegen schien, mit den ganzen Fragen, die er stellte. Er schien jedes Detail wissen zu wollen und letztendlich wurde er auf später vertröstet, wenn sie die Fotos ansehen würden. "Sag mal, Brad", meinte Herr Hoffmann schließlich, als die Wissbegier des Jungen sich auch später nicht legte. "Ist dir etwa ohne uns so langweilig geworden, dass du jetzt versuchst, die Zeit im Nachhinein zu füllen?" Während die Miene des Älteren bei dieser Frage überaus ernst blieb, konnte Michael das Grinsen sehen, das über Herrn Walters Gesicht huschte. Brad zog nur eine Augenbraue hoch. "Sie machen sich über mich lustig, nicht wahr?" Als er das fragte, lehnte er sich zur Seite, als wollte er aus Empörung zurückweichen, stattdessen rutschte er dadurch ganz einfach näher an Herrn Walter heran. Was bewusst oder unterbewusst das Ziel dieser Aktion gewesen war. Ohne das zu zeigen, sprach Brad weiter. "Sie sollten wissen, dass es immer genug zu tun gibt. Wir waren sogar zusammen drüben im Heim." Herr Hoffmann lächelte jetzt. "Aha. Und, gibt es gute Nachrichten für die beiden Jungs?" Braune Augen huschten kurz zu ihm hinüber, aber es stand keine Frage in ihnen. Schließlich hatten sie schon längst darüber gesprochen. Weswegen sich Brad gleich wieder Herrn Hoffmann zuwandte. "Es ist natürlich zu früh, um eine endgültige Entscheidung zu treffen. Aber derzeit steht einem Wechsel am Ende dieses Schuljahrs nichts entgegen." Das Lächeln vertiefte sich. "Nun, André wird zweifellos begeistert sein. Er wird sicher jede Gelegenheit nutzen, Herrn Schneider vor die Füße zu laufen." "Und beim Rest der Schule Entsetzen damit auslösen." Das kam von Herrn Walter und ließ Herrn Hoffmann auflachen. Brad lehnte sich jetzt ganz gegen Herrn Walter, ohne eine Entschuldigung dafür zu suchen, lächelte ein sehr freundliches Lächeln. "Wieso denn? Sie haben doch auch eingesehen, dass Michael gar nicht so übel ist. Vielleicht schaffen es die anderen auch noch…" Der andere Mann behielt dieses Mal das letzte Wort. "Ich bin mir nur nicht so sicher, dass du das wirklich erstrebenswert finden würdest." In eisblauen Augen blitzte unwillkürlich Amüsement auf, als Herr Walter damit den Nagel auf den Kopf traf. ~TBC~ So, beim nächsten Mal geht es nach einem kleinen Zeitsprung weiter – André und Nagi kommen nach Rosenkreuz ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)