Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 227: "Nun dann, willkommen in der Familie" -------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 227/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Sie schaffen es endlich zum Aquarium ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Stimmt, so gesehen hast du natürlich Recht. ^^ Doch wir können immerhin davon ausgehen, dass Herrn Walters Freundin durch ihre Schwester bereits vorgewarnt war. Und dann hat sie Brad ja vor kurzem bei dem Kinobesuch persönlich erlebt. Ihr ist dabei ganz sicher nicht entgangen, dass Brad einen gewissen Anspruch auf Herrn Walter – und dessen Zeit – erhebt ^.~ Ich habe bereits einen Abend nach ihrer Rückkehr aus Japan geplant, bei denen die Fotos vorgeführt werden ^^ @Kralle: *winkz* Teil 227 "Nun dann, willkommen in der Familie" Als sie in den Hauptraum zurückkehrten, war Herr Hoffmann aufgestanden, Herr Walter jedoch schlief noch. Ein Detail, das Brad natürlich nicht entging. Den Blick unbeirrbar auf den älteren Mann gerichtet, steuerte der Junge unmittelbar dessen Futon an, was dafür sorgte, dass Herr Hoffmann auf seinem Weg ins Bad stoppte. "Brad…" Die sanfte Ermahnung lag ganz allein im Namen, Herr Hoffmann musste gar nicht mehr sagen. Brad warf ihm nur einen schnellen Blick und ein ebenso schnelles Lächeln zu, kniete dann am Kopfende nieder. In diesem Moment wusste er selbst nicht, was genau der Jüngere vorhatte, und als sich lediglich eine Hand in die blonden Haare schlich, empfand er ebenso wie Herr Hoffmann eine gewisse Erleichterung. Dessen Aufmerksamkeit richtete sich jetzt auf ihn. "Das ist doch mal eine angenehme Art, geweckt zu werden…" Amüsement in den blauen Augen. Ohne eine Reaktion abzuwarten, ging er dann weiter in Richtung Bad. Michael hörte ein leises Seufzen von Herrn Walter, der durch das Streicheln tatsächlich aufgewacht war, aber Herrn Hoffmanns Meinung nicht ganz zu teilen schien. "Wolltest du das nicht künftig unterlassen?", wurde Brad gefragt. In der rauen Stimme mischte sich Nachsicht mit einer gewissen Schicksalsergebenheit. Brads Lächeln dieses Mal war ausdrucksvoller. "Ich kann mich an kein solches Versprechen erinnern", wurde Herr Walter fröhlich mitgeteilt. Und bevor der Ältere etwas erwidern konnte, war der Junge auch schon wieder auf den Beinen und auf dem Weg zur Haustür. Anscheinend würde das Frühstück jeden Moment vorbeigebracht werden. Herr Walter setzte sich auf und sah ihm kurz hinterher, bevor er Michaels Anwesenheit bemerkte. Mit einem schwachen Lächeln strich er seine Haare glatt, nickte dann in die Richtung, in die Brad verschwunden war. "Warum ist er so aufgedreht?" Seine Mundwinkel zuckten nach oben. "Ich bezweifle irgendwie, dass Sie das wirklich wissen wollen." Der Ältere stutzte kurz, bevor Verstehen über dessen Gesicht huschte. "Sie haben Recht, vergessen Sie die Frage." Dann erst sah sich Herr Walter bewusst um. "Ich habe schon wieder am längsten geschlafen?" "So sollte es auch sein, nicht wahr? Es ist immerhin Ihr Urlaub. Ich hoffe, Brad beansprucht Sie mit seinen Plänen nicht zu sehr." Herr Walter winkte ab. "Alles in allem komme ich so wenigstens etwas herum…" Und in diesen Worten steckte nur ein kleines bisschen Bitterkeit. Was Brad, der mit einem großen Tablett zurückgekehrt war, trotzdem heraushörte. Braune Augen verengten sich und das Tablett wurde rasch auf dem Tisch abgestellt, bevor der Schwarzhaarige sich wieder neben dem Futon niederließ. "Sie wissen, dass man Ihnen inzwischen mehr Freiheiten gewähren würde, wenn Sie nur fragen?" Eine Hand wurde ergriffen und fest umfasst. Herr Walter sah für einen Moment auf seine gefangene Hand herunter, bevor dessen Mundwinkel beinahe widerwillig nach oben kurvten. "Du meinst, ihr habt mich inzwischen fest genug in eurem Netz gefangen?" Der Ältere bezog sich nicht nur auf die unternehmerische Seite, sondern auch auf die persönliche. Etwas, das Brad problemlos zu verstehen schien, denn der Junge lächelte ebenfalls. "Würden Sie denn Herrn Hoffmann niemals wiedersehen wollen? Oder mich?" Kam eine entsprechende Gegenfrage, die Herr Walter gar nicht bejahen konnte, solange er wirklich aufrichtig mit sich selbst war. Weswegen dieser auch nur ein leises Schnauben ausstieß. "So etwas könnte ich dir ja nicht antun, nicht wahr? Und selbst wenn… du würdest mich rund um die Welt verfolgen…" Allein der Gedanke schien Brad zu missfallen, auch wenn der Jüngere wusste, wie unwahrscheinlich ein Fluchtversuch war. Und die einzige Antwort blieb, dass sich Brads Hände für einen Augenblick viel zu fest um die des älteren Mannes schlossen. Anschließend wurde Herr Walter freigegeben und Brad stand rasch auf. "Draußen wartet noch ein weiteres Tablett, ich gehe es schnell holen", wurde ihnen mitgeteilt und dann war Michael für den Moment wieder allein mit Herrn Walter. "Wollen Sie ihn zurückärgern?", erkundigte er sich leise, denn sein Talent verlieh ihm die Gewissheit, dass der Ältere trotz der Umstände schon eine ganze Weile nicht mehr den Wunsch verspürt hatte, seinem neuen Leben wirklich zu entkommen. Ein knappes Schulterzucken. "Hat er es nicht verdient?" "Hm, vielleicht nicht in diesem Punkt." Nachdenklichkeit in eisblauen Augen. "Hat er Sie schon öfter so geweckt?", stellte er dann eine scheinbar irrelevante Frage. Was ihm eine hochgezogene Augenbraue einbrachte. "Nein, das ist eine neuere Entwicklung." Er trat näher an den Futon heran und beugte sich etwas zu dem Älteren herunter. "Nun dann, willkommen in der Familie." Er ließ Herrn Walter verwirrt zurück, als er Brad entgegenging, um ihm das Tablett abzunehmen. Am Frühstückstisch warf ihm Herr Walter ab und zu immer noch fragende Blicke zu, doch Michael hatte nicht vor, ihn in dieser Hinsicht zu erleuchten. Ein wenig Strafe musste schließlich sein, dafür, dass der ältere Mann so Brad umgesprungen war. Und vielleicht war da noch ein sehr kleiner Teil von ihm, der zugab, dass er diese Geste Brads mit niemandem teilen wollte. Und solange Herr Walter ihre Bedeutung nicht wirklich verstand, war das fast genauso gut. Er schob diesen Gedanken von sich und konzentrierte sich lieber auf sein Essen. Es war für ihn das erste Mal, dass er ein typisch japanisches Frühstück kostete und auch wenn es ungewohnt war, schmeckte es überraschend gut. Und auf jeden Fall würde es genug Energie für ihren Ausflug liefern. Michael teilte diese Überlegung lautlos mit Brad, der ihm daraufhin ein Grinsen schenkte. >Das ist doch nur gut so, nicht wahr? Dann können wir uns nicht nur das Aquarium ansehen, sondern auch viel vom Park erkunden.< Er zog eine Augenbraue hoch. >Ich hoffe, unsere Füße halten durch.< Dafür hatte der Junge nur ein Lachen übrig, das laut in Michaels Kopf erklang und anschließend machten sie sich daran, weitere Energie zu sammeln. Die Fahrt erwies sich nach der ganzen Reisezeit am Vortag als angenehm kurzweilig und dann fanden sie sich auch schon vor einer Statue und damit am Haupteingang des Aquariums wieder. Sie legten den Kopf in den Nacken, alle ein wenig überwältigt von der unerwarteten Größe. "Kein Wunder, dass das der größte Fisch ist, den man heutzutage noch findet…", meinte Brad leise. "Also ich hätte es für einen Wal gehalten, wenn ich nicht genau wüsste, dass dieses Aquarium bekannt ist für die Walhaie, die man hier besichtigen kann", gab Herr Hoffmann zu. Brad lächelte und in den braunen Augen stand sichtlich Begeisterung. "Und ich wette, drinnen sehen die echten Exemplare noch viel beeindruckender aus als die Statue hier." Dann zupfte der Jüngere an Herrn Walters Ärmel. "Was Sie natürlich nicht davon abhalten sollte, hier schon mit dem Fotografieren anzufangen." Der andere Mann tat nicht einmal so, als müsste er überredet werden, sondern zückte belustigt die Kamera und kam der Aufforderung ohne zu zögern nach. Und dann war es Brad, der ablehnte, als Herr Walter vorschlug, ein Gruppenfoto zur Erinnerung zu machen. "Wir bannen die Gesichter unserer Mitarbeiter nicht gerne auf Papier. Und in Dateiform wäre es noch viel leichter, sie zu vervielfältigen." Herr Walter runzelte die Stirn. "Aber sowohl du als auch Herr Schneider arbeiten doch in der Öffentlichkeit. Warum dann noch besondere Vorsichtsmaßnahmen?" "Weil es genau solche sind. Und sei es nur, um skrupellosen Konkurrenten weniger Angriffsfläche zu bieten", erklärte Brad bereitwillig. "Aber-" Der Andere stoppte sich selbst, bevor er einen Widerspruch ausformulieren konnte. "Ich wollte gerade sagen, dass ein Konkurrent einfach jemanden auf euch ansetzen könnte, um Bilder für weiterführende Pläne zu erhalten. Doch das ist gar nicht so einfach, unbemerkt zu tun…" "Ganz genau." Dieses Mal lachte Brad offen, umfasste dann Herr Walters Handgelenk, während die andere Hand nach dem vom Michael griff. "Und jetzt möchte ich endlich reingehen." Sie wurde beide einfach mitgezogen, was Herr Hoffmann zum Anlass nahm, seinem Freund ein belustigtes Lächeln zuzuwerfen. "Ich denke, du kannst gerade einen Eindruck gewinnen, wie es wäre, eigene Kinder zu haben…" Grau-grüne Augen richteten sich auf den anderen Mann. "Sei froh, dass dich Brad gerade zu ignorieren scheint. Ansonsten würde er dir diese Bemerkung sicher heimzahlen." Herr Hoffmann grinste nur furchtlos, reichte dann in einer sehr bewussten Aktion die Eintrittskarten an Brad weiter. Der wurde dadurch nicht nur von möglichen Racheplänen abgelenkt, sondern Herr Walter erlangte auch seine Freiheit zurück. Anders als Michael, für den der Junge immer noch eine Hand übrig hatte. Daran änderte sich auch nichts, als sie kurz nach dem Eingang zu einem erhobenen Becken kamen, das nur flach mit Wasser gefüllt war. Interessiert trat Brad näher und Michael folgte ihm bereitwillig. "Ich habe noch nie einen lebenden Seestern von so nahe gesehen…" "Du kannst ihn sogar berühren, dafür ist das Becken hier anscheinend da", merkte er an, nachdem er das Treiben der anderen Besucher für einen Moment beobachtet hatte. Er wurde mit einem wenig beeindruckten Blick bedacht. "Schon möglich, dass man das kann. Aber ich will gar nicht wissen, wie viele Leute das schon getan haben. Da verzichte ich doch dankend." Michael schüttelte nur belustigt den Kopf, musste innerlich aber zugeben, dass der Junge gar nicht so Unrecht hatte. Der war gedanklich schon wieder weiter und suchte nach Herrn Walter. "Aber für Fotos ist das Becken auf jeden Fall praktisch." "Schon verstanden…", meinte der ältere Mann. "Allmählich gewinne ich aber den Eindruck, dass du dir selbst eine Kamera hättest kaufen sollen." Brad zuckte mit den Schultern. "Es reicht doch völlig aus, wenn einer von uns die Fotos macht. Und Sie müssen es sowieso tun für Frau Lang." "Die Arbeit bleibt wohl weiterhin an dir hängen, Reik", drückte Herr Hoffmann die Schulter seines Freundes und erhielt dafür einen schiefen Blick. "Warum eigentlich hat Sabine dir nicht den gleichen Auftrag gegeben?" Ein ausdrucksvolles Lächeln war die erste Reaktion. "Nun, zum Einen bin ich schließlich zum Arbeiten hier. Und zum Anderen geht sie garantiert ebenfalls davon aus, dass sie von deinen Fotos profitieren kann." "In diesem Fall werde ich mich wohl besser in mein Schicksal ergeben..." Herr Hoffmann nickte großmütig. "Das solltest du wohl." Nachdem ausreichend Fotos geschossen waren – Herr Hoffmann machte sich einen Spaß daraus, seinen Freund auf immer neue Motive hinzuweisen – machten sie sich zum nächsten Abschnitt auf, eine Ausstellung verschiedener Korallen. Für einen Moment stand Brad sehr still da, ließ die vielen Farben auf sich einwirken. Es war etwas vollkommen Neues für den Jungen und jedes Quäntchen Aufmerksamkeit war daher auf diese Wunderwerke der Natur gerichtet. Selbst Michael war gerade vergessen und seine Hand entglitt dem plötzlich erschlafften Griff von Brads Hand. Mit leichtem Amüsement beobachtete er, wie der Jüngere schließlich ein paar Schritte nach vorne tat, hin zu den Exponaten, um sie besser erkennen zu können. Seine Umgebung hatte Brad vollkommen ausgeblendet, etwas, das man nur selten erlebte, weswegen der Schwarzhaarige nicht mitbekam, dass sich ihm eine Museumsangestellte näherte. Die junge Japanerin sprach ihn in gebrochenem Englisch an und versuchte ihm, etwas über die Ausstellung zu erzählen. Aber Michael bezweifelte irgendwie, dass Wissensvermittlung ihr wirkliches Ziel war. Herr Hoffmann, der neben ihn getreten war, seufzte mit einem Unterton der Belustigung. "Sie will seine Aufmerksamkeit gewinnen und er ignoriert es nicht nur einfach, er scheint es nicht einmal zu bemerken." Blaue Augen waren auf den Jungen gerichtet, der höflich auf die Erläuterungen lauschte, aber nicht besonders gefesselt schien. Michael lachte auf. "Was erwarten Sie denn von ihm? Er hat Mädchen schließlich noch nie in diese Kategorie eingeordnet..." Eine kurze Pause, bevor er mit einem deutlichen Seitenblick zu Herrn Walter fortfuhr. "Nicht einmal wenn es nicht um den weiblichen Teil der Bevölkerung geht, stellt er sich in diesem Punkt besonders helle an." Herr Walter verdrehte die Augen, enthielt sich aber eines Kommentars, auch, als sein Freund ihm einen Arm um die Schulter schlang und ihn aufzog. "Du kannst dich immerhin damit trösten, dass du einer der wenigen bist, der Brads Zuneigung hat." Stattdessen deutete der Mann mit einer knappen Bewegung seines Kinns in Brads Richtung. "Es scheint ganz so, als hätte jemand beschlossen, ihn zu retten." Hm, ja, hatte jemand... Michaels Talent streifte von ganz allein über den sich Brad nähernden Mann hinweg, doch in dessen Gedanken lag keine böse Absicht, was er mit einer versteckten Geste Zwielicht mitteilte. Auch wenn das Team darauf geachtet hatte, ihnen nicht unter die Augen zu kommen, so waren sie natürlich die ganze Zeit in der Nähe gewesen und wussten jetzt, dass sie weiterhin nicht einschreiten mussten. "Hanada-kun", wurde die junge Japanerin angesprochen. "Ich denke, das hier ist meine Aufgabe." Sie sah für einen Moment so aus, als wollte sie protestieren, dann aber verabschiedete sie sich mit einer Verbeugung und wandte sich anderen Besuchern zu, auch wenn sie den einen oder anderen Blick zurück auf Brad nicht verbergen konnte. "Guten Tag, mein Name ist Furubashi. Ich bin für englischsprachige Touristen verantwortlich.Wenn Sie also Fragen haben, können Sie sich gerne an mich wenden." Stille Belustigung flammte in dem Jungen auf, bevor dieser die Verbeugung mit geübter Leichtigkeit erwiderte. "Hanada-san lag mit meiner Herkunft nicht ganz richtig", wurde in beinahe akzentfreiem Japanisch angemerkt, bevor Brad ins Deutsche wechselte. "Ich komme aus Deutschland." Und wieder wurde die Sprache gewechselt. "Aber wir können auch gerne Englisch verwenden, wenn Sie weiter üben wollen." Das Gesicht des Japaners zeigte überraschte Bewunderung, bevor dieser lächelte. "Ich nehme Ihr Angebot gerne an. Und bitte erlauben Sie mir zu sagen, dass Ihr Japanisch ausgezeichnet ist." Brad reagierte auf das Kompliment mit einem leichten Nicken, begann dann tatsächlich, Fragen zu stellen. ~TBC~ Zur Hauptattraktion kommen sie nächste Woche ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)